Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 4 × 100 m (Frauen)
Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 18. und 19. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. In sechzehn Staffeln nahmen 57 Athletinnen teil.
Sportart | Leichtathletik | ||||||||
Disziplin | 4-mal-100-Meter-Staffel | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 57 Athletinnen aus 16 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Estádio Nilton Santos | ||||||||
Wettkampfphase | 18. August 2016 (Vorläufe) 19. August 2016 (Finale) | ||||||||
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Die Goldmedaille gewann die Staffel der USA mit Tianna Bartoletta, Allyson Felix, English Gardner und Tori Bowie sowie der im Vorlauf außerdem eingesetzten Morolake Akinosun. Silber ging an Jamaika in der Besetzung Christania Williams, Elaine Thompson, Veronica Campbell-Brown und Shelly-Ann Fraser-Pryce sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Simone Facey und Sashalee Forbes. Großbritannien (Asha Philip, Desiree Henry, Dina Asher-Smith, Daryll Neita) errang die Bronzemedaille.
Auch die im Vorlauf für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen aus den Vereinigten Staaten und Jamaika erhielten entsprechendes Edelmetall.
Die deutsche Staffel erreichte das Finale und wurde Vierte.
Die Schweizer Staffel schied in der Vorrunde aus.
Staffeln aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Aktuelle Titelträgerinnen
Olympiasiegerinnen | USA | 40,82 s | London 2012 |
Weltmeisterinnen | Jamaika | 41,07 s | Peking 2015 |
Europameisterinnen | Niederlande | 42,04 s | Amsterdam 2016 |
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterinnen | USA | 42,24 s | San José 2015 |
Südamerika-Meisterinnen | Venezuela | 44,28 s | Lima 2015 |
Asienmeisterinnen | Volksrepublik China | 43,10 s | Wuhan 2015 |
Afrikameisterinnen | Südafrika | 43,66 s | Durban 2016 |
Ozeanienmeisterinnen | Papua-Neuguinea | 46,31 s | Cairns 2015 |
Bestehende Rekorde
Weltrekord | USA (Tianna Madison, Allyson Felix, Bianca Knight, Carmelita Jeter) |
40,82 s | London, Großbritannien | 10. August 2012[1] |
Olympischer Rekord | Finale von London, Großbritannien |
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
Vorrunde
Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln. Darüber hinaus kamen die beiden nachfolgend zeitschnellsten Teams, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Mannschaften sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Lauf 1
18. August 2016, 11:40 Uhr
Lauf 2
18. August 2016, 11:48 Uhr
In diesem Lauf kam es beim zweiten Wechsel zu einem Zwischenfall. Die brasilianische Staffel wechselte von Franciela Krasucki auf Kauiza Venancio, die US-Staffel von Allyson Felix auf English Gardner. Krasucki, auf Bahn drei laufend, schlug dabei unabsichtlich mit ihrem Ellenbogen auf die Staffelhand von Felix, die auf Bahn zwei lief. Während die brasilianische Staffel ihr Rennen fortsetzen konnte, glitt Felix der Staffelstab zu Boden. Die Schiedsrichter werteten den Zwischenfall als Behinderung und disqualifizierten die brasilianische Staffel. Der US-Staffel wurde ein "Hoffnungslauf" für die Qualifikation eingeräumt. Die alleine laufende US-Staffel musste dabei eine bessere Zeit als 42,70 s laufen, um damit anstelle von China ins Finale einziehen zu können.
Platz | Nation | Besetzung | Zeit (s) | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | Tatjana Pinto Lisa Mayer Gina Lückenkemper Rebekka Haase | 42,18 | |
2 | Nigeria | Gloria Asumnu Blessing Okagbare Jennifer Madu Agnes Osazuwa | 42,55 | |
3 | Trinidad und Tobago | Semoy Hackett Michelle-Lee Ahye Kelly-Ann Baptiste Khalifa St. Fort | 42,62 | |
4 | Frankreich | Floriane Gnafoua Céline Distel-Bonnet Jennifer Galais Stella Akakpo | 43,07 | |
5 | Schweiz | Ajla Del Ponte Sarah Atcho Ellen Sprunger Salomé Kora | 43,12 | |
DSQ | Kasachstan | Rima Kaschafutdinowa Wiktorija Sjabkina Julija Rachmanowa Olga Safronowa | IAAF Rule 163.3a – Bahnübertretung[2] | |
Brasilien | Bruna Farias Franciela Krasucki Kauiza Venancio Rosângela Santos | IAAF Rule 163.2b – Behinderung[2] | ||
DNF | USA | Tianna Bartoletta Allyson Felix English Gardner Morolake Akinosun |
Hoffnungslauf
18. August 2016, 19:00 Uhr
Platz | Nation | Besetzung | Zeit (s) | Anmerkung |
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1 | USA | Tianna Bartoletta Allyson Felix English Gardner Morolake Akinosun | 41,77 |
Finale
19. August 2016, 22:15 Uhr
Die Staffel der USA war als Weltrekordteam favorisiert und hatte sich im Hoffnungslauf für das Finale qualifizieren können. Hier trafen die Mannschaft auf die Weltmeisterinnen von 2013 und 2015 aus Jamaika sowie die deutsche Staffel, die bis dahin die Weltjahresbestzeit mit 41,62 s hielt, bei den Europameisterschaften allerdings nur Platz drei belegt hatte. Auch Vizeeuropameister Großbritannien galt als Medaillenkandidat, während die Europameisterinnen aus den Niederlanden schon im Vorlauf ausgeschieden waren.
Es gab gegenüber den Vorläufen folgende Besetzungsänderungen:
- USA – Tori Bowie für Morolake Akinosun
- Jamaika – Christania Williams für Simone Facey und Elaine Thompson für Sashalee Forbes.
Tianna Bartoletta, die Siegerin im Weitsprung, übernahm als Startläuferin die Führung für die auf Bahn eins laufende US-Staffel. Allyson Felix konnte die Führung weiter ausbauen, während hinter ihr die Doppelolympiasiegerin Elaine Thompson die Jamaikanerinnen auf Platz zwei brachte. In der letzten Kurve konnte English Gardner für die USA die Kurvenvorgabe auf Deutschland auf Bahn vier ausgleichen. Beim letzten Wechsel auf Tori Bowie führten die Vereinigten Staaten mit drei Metern Vorsprung auf Jamaika. Um Bronze kämpften die Teams aus Großbritannien und Trinidad und Tobago. Die US-Schlussläuferin Tori Bowie ließ ihren Lauf austrudeln, sodass Shelly-Ann Fraser-Pryce für Jamaika noch etwas herankam, was allerdings nicht zum Sieg reichte. Großbritannien sicherte sich die Bronzemedaille, die deutsche Staffel kam noch vor Trinidad und Tobago auf Platz vier ins Ziel.
Im 21. olympischen Finale gab es den elften Sieg einer US-Staffel. Die US-Athletinnen liefen dabei die bislang zweitschnellste Zeit in der Geschichte der Sprintstaffel der Frauen.
Platz | Nation | Besetzung | Zeit (s) | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
1 | USA | Tianna Bartoletta Allyson Felix English Gardner Tori Bowie im Vorlauf außerdem: Morolake Akinosun | 41,01 | |
2 | Jamaika | Christania Williams Elaine Thompson Veronica Campbell-Brown Shelly-Ann Fraser-Pryce im Vorlauf außerdem: Simone Facey Sashalee Forbes | 41,36 | |
3 | Großbritannien | Asha Philip Desirèe Henry Dina Asher-Smith Daryll Neita | 41,77 | NR |
4 | Deutschland | Tatjana Pinto Lisa Mayer Gina Lückenkemper Rebekka Haase | 42,10 | |
5 | Trinidad und Tobago | Semoy Hackett Michelle-Lee Ahye Kelly-Ann Baptiste Khalifa St. Fort | 42,12 | |
6 | Ukraine | Olessja Powch Natalija Pohrebnjak Marija Rjemjen Jelysaweta Bryshina | 42,36 | |
7 | Kanada | Farah Jacques Crystal Emmanuel Phylicia George Khamica Bingham | 43,15 | |
8 | Nigeria | Gloria Asumnu Blessing Okagbare Jennifer Madu Agnes Osazuwa | 43,21 |
Weblinks
- Results Book Rio 2016, Offizieller Bericht auf library.olympic.org (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2018
- Resultate auf der Webseite des Leichtathletikweltverbandes IAAF 4 × 100 m Staffel Frauen (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2018
- Sports-Reference, Resultat 4 × 100 m Staffel Frauen (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2018
Videos
- USA 4x100m Relay wins gold auf youtube.com, veröffentlicht am 24. August 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018
- U.S. 4x100 relay progresses into final after a solo rerun auf youtube.com, veröffentlicht am 24. August 2016, abgerufen am 13. Oktober 2018
Einzelnachweise
- IAAF Statistics Handbook, Peking 2015 Seite 803 (englisch), abgerufen am 13. Oktober 2018
- Wettkampfregeln der IAAF, Seite 73, abgerufen am 13. Oktober 2018