Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 22. und 23. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 36 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinSpeerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer36 Athleten aus 26 Ländern
WettkampfortStadium Australia
Wettkampfphase22. September 2000 (Qualifikation)
23. September 2000 (Finale)
Medaillengewinner
Jan Železný (Tschechien CZE)
Steve Backley (Vereinigtes Konigreich GBR)
Sergei Makarow (Russland RUS)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Olympiasieger wurde der Tscheche Jan Železný. Er gewann vor dem Briten Steve Backley und dem Russen Sergei Makarow.

Mit Raymond Hecht und Boris Henry nahmen zwei Deutsche am Wettkampf teil. Beide qualifizierten sich für das Finale. Hecht wurde Vierter, Henry Siebter.
Der Österreicher Gregor Högler scheiterte in der Qualifikation.
Athleten aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1996 Jan Železný (Tschechien Tschechien) 88,16 m Atlanta 1996
Weltmeister 1999 Aki Parviainen (Finnland Finnland) 89,52 m Sevilla 1999
Europameister 1998 Steve Backley (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 89,72 m Budapest 1998
Panamerikanischer Meister 1999 Emeterio González (Kuba Kuba) 77,46 m Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meister 1999 Trevor Modeste (Grenada Grenada) 63,92 m Bridgetown 1999
Südamerika-Meister 1999 Nery Kennedy (Paraguay 1990 Paraguay) 78,89 m Bogotá 1999
Asienmeister 2000 Jagdish Bishnoi (Indien Indien) 76,81 m Jakarta 2000
Afrikameister 2000 Maher Ridane (Tunesien Tunesien) 72,51 m Algier 2000
Ozeanienmeister 2000 James Goulding (Fidschi Fidschi) 68,37 m Adelaide 2000

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 98,48 m Jan Železný (Tschechien Tschechien) Jena, Deutschland 25. Mai 1996[1]
Olympischer Rekord 89,66 m Finale OS Barcelona, Spanien 8. August 1992

Rekordverbesserungen

Im Laufe des Wettbewerbs wurden mehrere Rekorde verbessert.

  • Olympischer Rekord:
    • 89,85 m – Steve Backley (Großbritannien), Finale am 23. September, zweiter Versuch
    • 90,17 m – Jan Železný (Tschechien), Finale am 23. September, dritter Versuch – erster Wurf über die 90-Meter-Marke bei Olympischen Spielen seit Einführung des neuen Wurfgeräts im Jahre 1986
  • Landesrekord:
    • 86,74 m – Pål Arne Fagernes (Norwegen), Qualifikation am 22. September, dritter Versuch

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Anmerkungen zu zwei Angaben:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.
  • Alle Weiten in Metern (m) angegeben.

Qualifikation

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Neun Teilnehmer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 83,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit drei weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt und es reichten schließlich 82,24 m zur Finalteilnahme.

Gruppe A

Andrus Värnik – ausgeschieden mit 81,34 m

22. September 2000, 11:30 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeiteAnmerkung
1Konstandinos GatsioudisGriechenland Griechenland88,4188,41
2Pål Arne FagernesNorwegen Norwegenx81,4986,74 NR86,74NR
3Sergei MakarowRussland Russland85,6085,60
4Raymond HechtDeutschland Deutschland81,1281,9384,0084,00
5Dariusz TrafasPolen Polen76,5883,9883,98
6Emeterio GonzálezKuba Kuba78,7082,6477,7282,64
7Nick NielandVereinigtes Konigreich Großbritannien72,3282,12x82,12
8Andrus VärnikEstland Estland67,7674,1681,3481,34
9Andrew MartinAustralien Australien78,65x81,3181,31
10Gregor HöglerOsterreich Österreich80,8976,5780,0580,89
11Voldemārs LūsisLitauen 1989 Litauen80,08xx80,08
12Harri HaatainenFinnland Finnland79,93x78,4679,93
13Terry McHughIrland Irland79,9077,3379,4079,90
14Adrian HatcherAustralien Australien77,5879,23x79,23
15Jagdish BishnoiIndien Indien70,8669,77x70,86
16Song Dong-hyunKorea Sud Südkorea68,8570,4867,9870,48
17Ali Al-JadaniSaudi-Arabien Saudi-Arabienxx68,7068,70
NMHarri HakkarainenFinnland FinnlandxxxogV

Gruppe B

Ēriks Rags – ausgeschieden mit 75,75 m

22. September 2000, 13:25 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Jan ŽeleznýTschechien Tschechien89,3989,39
2Boris HenryDeutschland Deutschland84,5884,58
3Steve BackleyVereinigtes Konigreich Großbritannien83,7483,74
4Aki ParviainenFinnland Finnland80,6176,8383,7383,73
5Breaux GreerVereinigte Staaten USA82,6380,3277,6182,63
6Mick HillVereinigtes Konigreich Großbritannien78,5582,24x82,24
7Wladimir OwtschinnikowRussland Russland77,82x82,1082,10
8Andrew CurreyAustralien Australien78,1276,3875,4778,12
9Patrik BodénSchweden Schweden78,0676,5674,0778,06
10Uladsimir SassimowitschBelarus 1995 Belarus74,64x78,0478,04
11Sergei WoinowUsbekistan Usbekistanx75,8974,9875,89
12Ēriks RagsLettland Lettlandx75,75x75,75
13Marián BokorSlowakei Slowakei71,0375,49x75,49
14Isbel LuacesKuba Kuba75,17x74,2575,17
15Arūnas JurkšasLitauen 1989 Litauen71,3673,05x73,05
16Maher RidaneTunesien Tunesienx66,9770,3570,35
17Nery KennedyParaguay 1990 Paraguay66,0569,1770,2670,26
18Dmitrij SchnajderKirgisistan Kirgisistanx65,0066,4066,40

Finale

Gold gab es für den Topfavoriten Jan Železný

23. September 2000, 20:30 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultatAnmerkung
1Jan ŽeleznýTschechien Tschechien89,41x90,17 ORxx88,9790,17OR
2Steve BackleyVereinigtes Konigreich Großbritannien86,2589,85 ORx80,99xx89,85
3Sergei MakarowRussland Russland88,6785,90xx86,6785,3088,67
4Raymond HechtDeutschland Deutschland87,76xxx76,1187,76
5Aki ParviainenFinnland Finnland86,6282,4984,01xx78,4286,62
6Konstandinos GatsioudisGriechenland Griechenland85,06x83,7383,5386,5383,3286,53
7Boris HenryDeutschland Deutschland82,9480,7883,45x85,7883,3185,78
8Emeterio GonzálezKuba Kuba76,1378,5583,33xx77,1983,33
9Pål Arne FagernesNorwegen Norwegen80,0683,0472,01nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
83,04
10Dariusz TrafasPolen Polen75,1182,3082,0182,30
11Mick HillVereinigtes Konigreich Großbritannien81,0080,92x81,00
12Breaux GreerVereinigte Staaten USA74,16x79,9179,91

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, neun von ihnen über die Qualifikationsweite, drei weitere über ihre Platzierungen. Zwei Deutsche, zwei Briten und jeweils ein Teilnehmer aus Finnland, Griechenland, Kuba, Norwegen, Polen, Russland, Tschechien und den USA traten an.

Als Favoriten galten die Gold- und Silbermedaillengewinner von 1996 in Atlanta, der Tscheche Jan Železný und der Brite Steve Backley. Zum weiteren Favoritenkreis zählten Weltmeister Aki Parviainen aus Finnland, der griechische Vizeweltmeister Konstandinos Gatsioudis sowie die beiden Deutschen Raymond Hecht, WM-Fünfter und EM-Dritter, sowie der WM-Sechste Boris Henry.

Železný übernahm mit 89,41 m gleich in der ersten Runde die Führung, wurde jedoch im nächsten Durchgang von Backley auf Platz zwei verwiesen, der mit 89,95 m einen neuen Olympiarekord aufstellte. Auf Platz drei lag der Russe Sergei Makarow, der im ersten Versuch 88,67 m erzielt hatte. Železný gelangen in der dritten Runde 90,17 m. Damit hatte er seinen olympischen Rekord von 1996 zurückgewonnen und gleichzeitig als erster Speerwerfer seit Einführung des neuen Wurfgeräts im Jahre 1986 die 90-Meter-Marke bei Olympischen Spielen übertroffen. Am Endresultat in den Spitzenpositionen änderte sich in den folgenden drei Versuchsreihen nichts mehr. Raymond Hecht belegte Rang vier, Aki Parviainen wurde Fünfter, Konstandinos Gatsioudis Sechster. Boris Henry kam auf den siebten, der Kubaner Emeterio González auf den achten Platz.

Jan Železný gewann die dritte Goldmedaille in Folge. Er ist damit nach Al Oerter, USA – Diskuswurf (viermal Gold), Carl Lewis, USA – Weitsprung (viermal Gold) und Wiktor Sanejew, Sowjetunion – Dreisprung erst der vierte Athlet, dem dies gelang. Insgesamt war es seine vierte Medaille. Zu den drei Siegen 1992, 1996 und 2000 kam noch eine Silbermedaille 1988 hinzu, womit er zum bislang erfolgreichsten Speerwerfer bei Olympischen Spielen wurde.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 2. Februar 2022
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.