Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde am 4. August 1948 im Wembley-Stadion ausgetragen. 22 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinSpeerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer23 Athleten aus 14 Ländern
WettkampfortLondoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase4. August 1948
Medaillengewinner
Tapio Rautavaara (Finnland FIN)
Steve Seymour (Vereinigte Staaten 48 USA)
József Várszegi (Ungarn 1946 HUN)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London

Olympiasieger wurde der Finne Tapio Rautavaara vor dem US-Amerikaner Steve Seymour. Bronze ging an den Ungarn József Várszegi.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 78,70 m Yrjö Nikkanen (Finnland Finnland) Kotka, Finnland 16. Oktober 1938[1]
Olympischer Rekord 72,71 m Matti Järvinen (Finnland Finnland) Finale OS Los Angeles, USA 4. August 1932

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger Tapio Rautavaara verfehlte diesen Rekord mit seinem weitesten Wurf um 2,94 Meter.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Teilnehmer traten am 4. August zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Als Qualifikationsweite waren 64,00 Meter gefordert. Vier Athleten erreichten oder übertrafen diese Weite – hellblau unterlegt – und qualifizierten sich für das Finale am selben Tag. Das Finalfeld wurde auf Grundlage der Weiten aus der Qualifikation mit weiteren acht Werfern – hellgrün unterlegt – auf zwölf Sportler aufgefüllt. Im Finale hatten alle Teilnehmer drei Versuche, den besten sechs Werfer standen anschließend weitere drei Versuche zu.

Qualifikation

4. August 1948, 11:00 Uhr[2]

Anmerkung:
Nur die jeweiligen Bestweiten sind überliefert. Die Reihenfolge und Weiten der weiteren Versuche in der Qualifikation sind unbekannt.

Gruppe A

PlatzNameNationWeite
1Martin BilesVereinigte Staaten 48 USA67,68 m
2Per-Arne BerglundSchweden Schweden67,02 m
3Lumír KiesewetterTschechoslowakei Tschechoslowakei63,25 m
4Odd MæhlumNorwegen Norwegen63,00 m
5Soini NikkinenFinnland Finnland61,21 m
6Bob LikinsVereinigte Staaten 48 USA61,00 m
7Ricardo HéberArgentinien Argentinien60,82 m
8Nico LutkeveldNiederlande Niederlande56,25 m
9Pedro ApellánizSpanien 1945 Spanien54,93 m
10Morville ChoteVereinigtes Konigreich Großbritannien54,84 m
11Malcolm DalrympleVereinigtes Konigreich Großbritannien53,17 m
DNSSven DaleflodSchweden Schweden
Erwin PektorOsterreich Österreich
Luis GanozaPeru Peru

Gruppe B

PlatzNameNationWeite
1Tapio RautavaaraFinnland Finnland64,68 m
2Gunnar PeterssonSchweden Schweden64,04 m
3Steve SeymourVereinigte Staaten 48 USA63,83 m
4Mirko VujačićJugoslawien Jugoslawien62,53 m
5Pauli VesterinenFinnland Finnland61,67 m
6József VárszegiUngarn 1946 Ungarn61,63 m
7Raymond TissotFrankreich 1946 Frankreich58,19 m
8Dušan VujačićJugoslawien Jugoslawien57,62 m
9Jóel SigurðssonIsland Island55,69 m
10Leo RoininenKanada 1921 Kanada53,92 m
11Halil ZıramanTurkei Türkei53,30 m
12Pierre SprecherFrankreich 1946 Frankreich52,30 m
DNSJaime PiquerasPeru Peru

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

xungültig

Finale

4. August 1948, 14:30 Uhr[2]

Anmerkung:
Die Versuchsserien sind nur für die besten sechs Werfer bekannt. Bei den anderen Finalisten sind lediglich die Bestweiten übermittelt.

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchBestweite
1Tapio RautavaaraFinnland Finnland69,77 mx57,59 m59,43 m61,86 m58,95 m69,77 m
2Steve SeymourVereinigte Staaten 48 USAx62,37 m67,56 m61,72 m63,58 m61,00 m67,56 m
3József VárszegiUngarn 1946 Ungarn67,03 m58,14 m60,29 m57,53 m59,71 m58,35 m67,03 m
4Pauli VesterinenFinnland Finnland65,44 m60,69 m63,01 m61,76 m65,89 m65,79 m65,89 m
5Odd MæhlumNorwegen Norwegen65,32 m62,00 m61,67 m59,23 m60,59 m59,33 m65,32 m
6Martin BilesVereinigte Staaten 48 USA58,70 m65,09 m65,17 m59,09 m64,10 m65,17 m65,17 m
7Mirko VujačićJugoslawien JugoslawienVersuchsserien

nicht

bekannt
64,89 m
8Bob LikinsVereinigte Staaten 48 USA64,51 m
9Gunnar PeterssonSchweden Schweden62,80 m
10Per-Arne BerglundSchweden Schweden62,62 m
11Lumír KiesewetterTschechoslowakei Tschechoslowakei60,25 m
12Soini NikkinenFinnland Finnland58,05 m

Tapio Rautavaara, der den Wettkampf mit einem weiten Wurf schon im ersten Versuch gewinnen konnte, war ein Multitalent. Er war auch als Bogenschütze erfolgreich – Landesmeister und Mannschaftsweltmeister – und später als Schauspieler und Sänger bekannt.

Die beiden weiteren Medaillengewinner, Steve Seymour (USA) und der Ungar József Várszegi, hatten die direkte Qualifikationsweite zwar nicht geschafft, das Finale aber dennoch als Fünfter (Seymour) bzw. Zehnter (Várszegi) erreicht. Seymour brachte sich im Finale mit seinem dritten Versuch auf Platz zwei, Várszegi warf im ersten Durchgang die Weite für die Bronzemedaille. Die Anlage bot mit ihrem weichen Anlauf keine Voraussetzungen für bessere Weiten. So blieb der Weltrekord in weiter Ferne und auch der olympische Rekord hatte weiter Bestand.[3][4]

Im achten olympischen Wettbewerb warf Rautavaara den Speer zum vierten finnischen Sieg.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede: Die Geschichte der olympischen Leichtathletik. Band 2: 1948–1968. Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 39 f.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 11. Januar 2022
  2. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, "Athletic Timetable", S. 241, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 26. Juli 2021
  3. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 272, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 26. Juli 2021
  4. Ekkehard zur Megede: Die Geschichte der olympischen Leichtathletik. Band 2: 1948–1968. Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 40.
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