Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 27. und 29. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. Vierzig Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
Disziplin3000-Meter-Hindernislauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer40 Athleten aus 29 Ländern
WettkampfortStadium Australia
Wettkampfphase27. September 2000 (Vorrunde)
29. September 2000 (Finale)
Medaillengewinner
Reuben Kosgei (Kenia KEN)
Wilson Boit Kipketer (Kenia KEN)
Ali Ezzine (Marokko MAR)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Olympiasieger wurde der Kenianer Reuben Kosgei. Er gewann vor seinem Landsmann Wilson Boit Kipketer und dem Marokkaner Ali Ezzine.

Während der Schweizer Christian Belz im Vorlauf ausschied, erreichten der Deutsche Damian Kallabis und der Österreicher Günther Weidlinger das Finale. Weidlinger wurde Achter, Kallabis kam auf Platz fünfzehn ins Ziel.

Athleten aus Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1996 Joseph Keter (Kenia Kenia) 8:07,12 min Atlanta 1996
Weltmeister 1999 Christopher Koskei (Kenia Kenia) 8:11,76 min Sevilla 1999
Europameister 1998 Damian Kallabis (Deutschland Deutschland) 8:13,10 min Budapest 1998
Panamerikanischer Meister 1999 Joël Bourgeois (Kanada Kanada) 8:35,03 min Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meister 1999 Salvador Miranda (Mexiko Mexiko) 8:42,45 min Bridgetown 1999
Südamerika-Meister 1999 Pablo Ramírez (Ecuador Ecuador) 9:11,21 min Bogotá 1999
Asienmeister 2000 Khamis Abdullah Saifeldin (Katar Katar) 8:47,33 min Jakarta 2000
Afrikameister 2000 Lofti Turki (Tunesien Tunesien) 8:33,29 min Algier 2000
Ozeanienmeister 2000 Primo Higa (Salomonen Salomonen) 9:58,06 min Adelaide 2000

Bestehende Rekorde

Weltrekord 7:55,72 min Bernard Barmasai (Kenia Kenia) Köln, Deutschland 27. August 1997[1]
Olympischer Rekord 8:05,51 min Julius Kariuki (Kenia Kenia) Finale OS Seoul, Südkorea 30. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem dritten Vorlauf, verfehlte der im Finale elftplatzierte Laïd Bessou aus Algerien mit seinen 8:21,14 min den Rekord um 15,63 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 25,42 Sekunden.

Vorrunde

Insgesamt wurden drei Vorläufe absolviert. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athleten. Darüber hinaus kamen die drei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Sydney (UTC+10) angegeben.

Vorlauf 1

Bouabdellah Tahri – ausgeschieden als Sechster des ersten Vorlaufs

27. September 2000, 11:55 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Reuben KosgeiKenia Kenia8:23,17
2Ali EzzineMarokko Marokko8:23,79
3Günther WeidlingerOsterreich Österreich8:24,07
4Eliseo MartínSpanien Spanien8:24,97
5Mark CroghanVereinigte Staaten USA8:25,88
6Bouabdellah TahriFrankreich Frankreich8:34,69
7Maru DabaAthiopien 1996 Äthiopien8:35,34
8Florin IonescuRumänien Rumänien8:37,44
9Sergij RedkoUkraine Ukraine8:40,51
10Christian StephensonVereinigtes Konigreich Großbritannien8:46,66
11Mourad BenslimaniAlgerien Algerien8:59,07
12Christopher UnthankAustralien Australien9:11,19
13Primo HigaSalomonen Salomonen9:44,12

Vorlauf 2

Joël Bourgeois – ausgeschieden als Siebter des zweiten Vorlaufs

27. September 2000, 12:08 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Bernard BarmasaiKenia Kenia8:23,08
2Jim SvenøyNorwegen Norwegen8:23,61
3Khamis Abdullah SaifeldinKatar Katar8:23,94
4Luis Miguel MartínSpanien Spanien8:24,04
5Damian KallabisDeutschland Deutschland8:24,48
6Gaël PencreachFrankreich Frankreich8:25,35
7Joël BourgeoisKanada Kanada8:28,07
8Christian BelzSchweiz Schweiz8:33,45
9Rafał WójcikPolen Polen8:33,51
10Anthony CoseyVereinigte Staaten USA8:35,25
11El Arbi KhattabiMarokko Marokko8:43,46
12Georgios GiannelisGriechenland Griechenland9:19,14
DNFStathis StasiZypern 1960 Zypern

Vorlauf 3

27. September 2000, 12:21 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Laïd BessouAlgerien Algerien8:21,14
2Wilson Boit KipketerKenia Kenia8:22,07
3Simon VroemenNiederlande Niederlande8:22,13
4Brahim BoulamiMarokko Marokko8:24,43
5Manuel SilvaPortugal Portugal8:25,70
6Pascal DobertVereinigte Staaten USA8:29,52
7Justin ChastonVereinigtes Konigreich Großbritannien8:31,01
8Lofti TurkiTunesien Tunesien8:34,84
9Salvador MirandaMexiko Mexiko8:35,79
10Marco CepedaSpanien Spanien8:40,01
11Iaroslav MușinschiMoldau Republik Moldau8:42,04
12Giuseppe MaffeiItalien Italien8:48,88
13Wladimir ProninRussland Russland8:57,69
14Eduardo BuenavistaPhilippinen 1986 Philippinen9:13,71

Finale

29. September 2000, 19:25 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Reuben KosgeiKenia Kenia8:21,43
2Wilson Boit KipketerKenia Kenia8:21,77
3Ali EzzineMarokko Marokko8:22,15
4Bernard BarmasaiKenia Kenia8:22,23
5Luis Miguel MartínSpanien Spanien8:22,75
6Eliseo MartínSpanien Spanien8:23,00
7Brahim BoulamiMarokko Marokko8:24,32
8Günther WeidlingerOsterreich Österreich8:26,70
9Jim SvenøyNorwegen Norwegen8:27,20
10Khamis Abdullah SaifeldinKatar Katar8:30,89
11Laïd BessouAlgerien Algerien8:33,07
12Simon VroemenNiederlande Niederlande8:37,87
13Manuel SilvaPortugal Portugal8:38,63
14Gaël PencreachFrankreich Frankreich8:41,19
15Damian KallabisDeutschland Deutschland9:09,78

Für das Finale hatten sich alle drei Kenianer sowie zwei Marokkaner und zwei Spanier qualifiziert. Komplettiert wurde das Starterfeld durch je einen Teilnehmer aus Algerien, Deutschland, Frankreich, Katar, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und Portugal.

Als Favoriten galten die Kenianer, die auf dieser Strecke seit Jahren den Ton angaben. Insbesondere Vizeweltmeister Wilson Boit Kipketer und Weltrekordler Bernard Barmasai wurden größte Chancen auf den Olympiasieg eingeräumt, aber auch mit Reuben Kosgei war zu rechnen. Ein Medaillenkandidat war darüber hinaus der WM-Dritte Ali Ezzine aus Marokko.

Im Finalrennen gab es gleich zu Anfang einen Zwischenfall. Der deutsche Europameister Damian Kallabis stieß am ersten Hindernis an und stürzte. Er konnte weitermachen, lief jetzt jedoch dem Feld hinterher und wurde am Ende mit deutlichem Abstand Fünfzehnter und Letzter in diesem Finale.

Die drei Kenianer kontrollierten zunächst das Rennen. Nach anderthalb Runden übernahm der Marokkaner Ali Ezzine die Spitze. Der Spanier Luis Miguel Martín und der Niederländer Simon Vroemen belegten nun die Plätze zwei und drei. Nach weiteren anderthalb Runden lösten Kosgei, Kipketer und mit ihnen der Österreicher Günther Weidlinger die Führenden wieder ab. Das Tempo war nicht besonders hoch, die ersten tausend Meter wurden in 2:55,85 Minuten zurückgelegt. Anschließend wurde es etwas schneller, die Zeit für den zweiten 1000-Meter-Abschnitt betrug 2:48,06 Minuten.

In der vorletzten Runde versuchte der Spanier Eliseo Martín einen Angriff, wurde jedoch von Kosgei abgefangen und Martín ordnete sich wieder im Läuferfeld ein. Eingangs der letzten Runde gingen die Kenianer geschlossen nach vorne, dicht gefolgt von Ezzine. Auf der Gegengeraden erfolgte eine neue Attacke, diesmal von Luis Miguel Martín. Er konnte sich jedoch nicht absetzen, am Wassergraben lag er gleichauf mit Kosgei. Direkt hinter ihnen folgten Kipketer und Barmasai. Auf der Zielgeraden ging Martín die Kraft aus und er fiel deutlich zurück. Am letzten Hindernis schob sich Kipketer in die Führungsposition. Es kam jedoch zu einer Berührung mit Kosgei, die Kipketer aus dem Gleichgewicht brachte. Reuben Kosgei konnte sich nun entscheidend absetzen und das Rennen gewinnen. Wilson Boit Kipketer wurde Zweiter vor Ali Ezzine, der Bernard Barmasai noch überspurtete und einen kompletten Erfolg der Kenianer verhinderte. Fünfter und Sechster wurden die beiden Spanier Luis Miguel Martín und Eliseo Martín.

Reuben Kosgei wurde der siebte kenianische Olympiasieger über 3000 Meter Hindernis. Es war der fünfte Erfolg in Folge für Kenia in dieser Disziplin, zugleich der vierte Doppelerfolg in Folge.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Men, sport-record.de, abgerufen am 29. Januar 2022
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