Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – 400 m Hürden (Frauen)

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 24., 25. und 27. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 33 Athletinnen nahmen teil.

SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer33 Athletinnen aus 21 Ländern
WettkampfortStadium Australia
Wettkampfphase24. September 2000 (Vorrunde)
25. September 2000 (Halbfinale)
27. September 2000 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Russland Irina Priwalowa (RUS)
Jamaika Deon Hemmings (JAM)
Marokko Nezha Bidouane (MAR)
1996 2004
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Olympiasiegerin wurde die Russin Irina Priwalowa. Sie gewann vor der Jamaikanerin Deon Hemmings und der Marokkanerin Nezha Bidouane.

Aus Deutschland nahmen Heike Meißner und Ulrike Urbansky teil. Beide schieden im Halbfinale aus.

Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

Olympiasiegerin 1996 Deon Hemmings (Jamaika Jamaika) 52,82 s Atlanta 1996
Weltmeisterin 1999 Daimí Pernía (Kuba Kuba) 52,89 s Sevilla 1999
Europameisterin 1998 Ionela Târlea (Rumänien Rumänien) 53,37 s Budapest 1998
Panamerikanische Meisterin 1999 Daimí Pernía (Kuba Kuba) 53,44 s Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 1999 Andrea Blackett (Barbados Barbados) 56,87 s Bridgetown 1999
Südamerika-Meisterin Ana Paula Pereira (Brasilien Brasilien) 58,06 s Bogotá 1999
Asienmeisterin 2000 Song Yinglan (China Volksrepublik Volksrepublik China) 57,73 s Jakarta 2000
Afrikameisterin 2000 Mame Tacko Diouf (Senegal Senegal) 57,48 s Algier 2000
Ozeanienmeisterin 2000 Mary Estelle Kapalu (Vanuatu Vanuatu) 60,62 s Adelaide 2000

Bestehende Rekorde

Weltrekord 52,61 s Kim Batten (Vereinigte Staaten USA) Göteborg, Schweden 11. August 1995[1]
Olympischer Rekord 52,82 s Deon Hemmings (Jamaika Jamaika) Finale OS Atlanta, USA 31. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die russische Olympiasiegerin Irina Priwalowa mit 53,02 s im Finale am 27. September. Den Olympiarekord verfehlte sie damit um genau zwei Zehntelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 41 Hundertstelsekunden.

Vorrunde

Insgesamt wurden fünf Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athletinnen. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.

Vorlauf 1

24. September 2000, 19:15 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Nezha BidouaneMarokko Marokko55,38
2Kim BattenVereinigte Staaten USA55,28
3Andrea BlackettBarbados Barbados56,31
4Sinead DudgeonVereinigtes Konigreich Großbritannien57,82
5Mary-Estelle KapaluVanuatu Vanuatu62,68
DNFNatallja TschulkowaRussland Russland
DNSKarlene HaughtonKanada Kanada

Vorlauf 2

24. September 2000, 19:22 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Daimí PerníaKuba Kuba55,53
2Heike MeißnerDeutschland Deutschland55,58
3Tasha DanversVereinigtes Konigreich Großbritannien55,68
4Julija NosowaRussland Russland56,11
5Catherine Scott-PomalesJamaika Jamaika56,17
6Tetjana DebelaUkraine Ukraine57,33
7CherryMyanmar 1974 Myanmar60,81

Die Deutsche Heike Meißner wurde direkt nach dem Rennen zunächst disqualifiziert. Dem Protest der deutschen Mannschaft wurde nach der Videoauswertung stattgegeben, Meißner wurde wieder auf Platz zwei gewertet.

Vorlauf 3

24. September 2000, 19:29 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Deon HemmingsJamaika Jamaika55,44
2Tetjana Tereschtschuk-AntipowaRussland Russland56,27
3Jana PittmanAustralien Australien56,76
4Anna OlichwierczukPolen Polen57,36
5Monika NiederstätterItalien Italien58,02
6Mame Tacko DioufSenegal Senegal58,65

Vorlauf 4

Susan Smith-Walsh – ausgeschieden als Vierte des vierten Vorlaufs

24. September 2000, 19:36 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Sandra GloverVereinigte Staaten USA55,76
2Ulrike UrbanskyDeutschland Deutschland55,93
3Natalja TorschinaKasachstan Kasachstan56,38
4Susan Smith-WalshIrland Irland57,08
5Irēna ŽaunaLettland Lettland57,79
6Lauren PoetschkaAustralien Australien58,06
7Khrysoula GoudenoudiGriechenland Griechenland61,59

Vorlauf 5

24. September 2000, 19:43 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Irina PriwalowaRussland Russland55,89
2Guðrún ArnardóttirIsland Island56,30
3Ionela TârleaRumänien Rumänien56,40
4Tonja Buford-BaileyVereinigte Staaten USA57,02
5Keri MaddoxGuyana Guyana57,44
6Stephanie PriceAustralien Australien58,81
7Patrina AllenJamaika Jamaika59,36

Halbfinale

Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athletinnen. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Lauf 1

25. September 2000, 19:15 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Deon HemmingsJamaika Jamaika54,00
2Daimí PerníaKuba Kuba54,92
3Tasha DanversVereinigtes Konigreich Großbritannien54,95
4Ulrike UrbanskyDeutschland Deutschland55,23
5Heike MeißnerDeutschland Deutschland55,73
6Kim BattenVereinigte Staaten USA55,73
7Natalja TorschinaKasachstan Kasachstan56,22
8Julija NosowaRussland Russland56,58

Lauf 2

25. September 2000, 19:23 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Irina PriwalowaRussland Russland54,02
2Nezha BidouaneMarokko Marokko54,19
3Tetjana Tereschtschuk-AntipowaUkraine Ukraine54,25
4Ionela TârleaRumänien Rumänien54,70
5Guðrún ArnardóttirIsland Island54,82
6Sandra GloverVereinigte Staaten USA54,98
7Andrea BlackettBarbados Barbados55,30
8Catherine Scott-PomalesJamaika Jamaika55,78

Finale

Mit 43 Hundertstelsekunden Vorsprung siegte Irina Priwalowa
(hier im Jahr 2020)

27. September 2000, 20:55 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Irina PriwalowaRussland Russland53,02
2Deon HemmingsJamaika Jamaika53,45
3Nezha BidouaneMarokko Marokko53,57
4Daimí PerníaKuba Kuba53,68
5Tetjana Tereschtschuk-AntipowaUkraine Ukraine53,98
6Ionela TârleaRumänien Rumänien54,35
7Guðrún ArnardóttirIsland Island54,63
8Tasha DanversVereinigtes Konigreich Großbritannien55,00

Für das Finale hatten sich acht Athletinnen aus acht Nationen qualifiziert. Als Favoritinnen galten die kubanische Weltmeisterin Daimí Pernía, die jamaikanische Olympiasiegerin von 1996 und WM-Dritte Deon Hemmings sowie die marokkanische Vizeweltmeisterin von 1999 und Weltmeisterin von 1997 Nezha Bidouane. Auch die Silbermedaillengewinnerin von 1996 und WM-Dritte von 1997 Kim Batten aus den USA, gleichzeitig Inhaberin des Weltrekords, trat noch einmal an, hatte jedoch nicht mehr die große Form vergangener Jahre und schied im Halbfinale aus.

Im Finale gingen Hemmings und die Russin Irina Priwalowa, die erst im Frühjahr des Olympiajahres vom 400-Meter-Lauf ohne Hürden auf die lange Hürdenstrecke gewechselt war und hier ihren sechsten Wettkampf absolvierte, in Führung. Beide lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur siebten Hürde. Doch Priwalowa zeigte großes Stehvermögen und setzte sich entscheidend von der Jamaikanerin ab. Ausgangs der Zielkurve lag die Russin deutlich vorn, dahinter folgten mit Hemmings, Bidouane und Pernía drei Läuferinnen fast gleichauf. Auch die Ukrainerin Tetjana Tereschtschuk-Antipowa war mit knappem Rückstand im Kampf um die Medaillen noch nicht geschlagen. An der Spitze war Irina Priwalowa nicht zu gefährden und gewann mit knapp vier Metern Vorsprung die Goldmedaille. Für Deon Hemmings gab es Silber und zwölf Hundertstelsekunden hinter ihr erreichte die Marokkanerin Nezha Bidouane als Dritte das Ziel. Bidouane konnte die Weltmeisterin Daimí Pernía um elf Hundertstelsekunden auf Distanz halten. Tetjana Tereschtschuk-Antipowa belegte Rang fünf vor der amtierenden Europameisterin Ionela Târlea aus Rumänien.

Irina Priwalowa errang den ersten russischen Olympiasieg in dieser Disziplin.

Video

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m hurdles - Women. sport-record.de, abgerufen am 7. Februar 2021
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