Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 25. und 27. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 32 Athletinnen nahmen teil.

SportartLeichtathletik
DisziplinDiskuswurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer32 Athletinnen aus 20 Ländern
WettkampfortStadium Australia
Wettkampfphase25. September 2000 (Qualifikation)
27. September 2000 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Elina Swerawa (Belarus 1995 BLR)
Anastasia Kelesidou (Griechenland GRE)
Iryna Jattschanka (Belarus 1995 BLR)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Olympiasiegerin wurde die Belarussin Elina Swerawa. Sie gewann vor der Griechin Anastasia Kelesidou. Bronze errang Iryna Jattschanka, eine weitere Belarussin.

Mit Franka Dietzsch und Ilke Wyludda nahmen zwei Deutsche am Wettkampf teil. Beide konnten sich für das Finale qualifizieren. Dietzsch wurde Sechste, Wyludda Siebte.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

Olympiasiegerin 1996 Ilke Wyludda (Deutschland Deutschland) 69,66 m Atlanta 1996
Weltmeisterin 1999 Franka Dietzsch (Deutschland Deutschland) 68,14 m Sevilla 1999
Europameisterin 1998 67,49 m Budapest 1998
Panamerikanische Meisterin 1999 Aretha Hill (Vereinigte Staaten USA) 59,06 m Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 1999 María Cubillán (Venezuela 1954 Venezuela) 42,08 m Bridgetown 1999
Südamerika-Meisterin 1999 Elisângela Adriano (Brasilien Brasilien) 60,27 m Bogotá 1999
Asienmeisterin 2000 Neelam Jaswant Singh (Indien Indien) 60,75 m Jakarta 2000
Afrikameisterin 2000 Monia Kari (Tunesien Tunesien) 58,46 m Algier 2000
Ozeanienmeisterin 2000 Melehifo Uhi (Tonga Tonga) 47,04 m Adelaide 2000

Bestehende Rekorde

Weltrekord 76,80 m Gabriele Reinsch (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 9. Juli 1988[1]
Olympischer Rekord 72,30 m Martina Hellmann (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Finale OS Seoul, Südkorea 29. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang der belarussischen Olympiasiegerin Elina Swerawa mit 68,40 m in ihrem dritten Versuch im Finale am 27. September. Damit blieb sie 3,90 m unter dem Olympia- und 8,40 m unter dem Weltrekord.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Anmerkungen zu zwei Angaben:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Drei Athletinnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 63,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht und das Finalfeld wurde mit den neun nächstbesten Starterinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. So mussten schließlich 60,84 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Wegen Unstimmigkeiten bzgl. der Gültigkeit eines Wurfs der Portugiesin Teresa Machado, den die Kampfrichter ungültig gegeben hatten, wurde auch sie als zusätzliche dreizehnte Werferin für das Finale zugelassen.

Gruppe A

25. September 2000, 10:00 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Elina SwerawaBelarus 1995 Belarus61,2664,8164,81
2Ilke WyluddaDeutschland Deutschland62,97x60,8362,97
3Seilala SuaVereinigte Staaten USA56,1961,8859,0661,88
4Styliani TsikounaGriechenland Griechenland59,5861,5956,3361,59
5Yu XinChina Volksrepublik Volksrepublik China59,7961,0060,1261,00
6Olena AntonowaUkraine Ukraine60,7360,2859,8560,73
7Vladimíra RackováTschechien Tschechienx60,2455,3260,24
8Oksana EsiptschukRussland Russland59,5157,1458,6459,51
9Nicoleta GrasuRumänien Rumänienxx58,8758,87
10Larissa KorotkewitschRussland Russland58,8156,90x58,81
11Cao QiChina Volksrepublik Volksrepublik China57,8857,0158,0358,03
12Monia KariTunesien Tunesien56,3252,6154,0156,32
13Mélina Robert-MichonFrankreich Frankreichx54,11x54,11
14Renata GustaitytėLitauen 1989 Litauenx53,64x53,64
15Daniela CostianAustralien Australienx51,96x51,96
16Mariana CanillasParaguay 1990 Paraguayx32,31x32,31

Gruppe B

25. September 2000, 11:40 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeiteAnmerkung
1Natalja SadowaRussland Russland64,6264,62
2Anastasia KelesidouGriechenland Griechenland63,6463,64
3Iryna JattschankaBelarus 1995 Belarus62,7258,9460,8962,72
4Lisa-Marie VizaniariAustralien Australien60,3959,3962,4762,47
5Beatrice FaumuinaNeuseeland Neuseeland61,3357,8858,5561,33
6Ekaterini VongoliGriechenland Griechenland61,29xx61,29
7Franka DietzschDeutschland Deutschland59,7860,7459,2960,74
8Suzanne PowellVereinigte Staaten USAxx59,6859,68
9Alison LeverAustralien Australienx54,4559,5859,58
10Kristin KuehlVereinigte Staaten USA59,4554,0257,5459,45
11Li QiumeiChina Volksrepublik Volksrepublik China56,2856,5955,0156,59
12Anna SöderbergSchweden Schweden54,9455,8956,1156,11
13Teresa MachadoPortugal Portugalxx55,8655,86per Wildcard für das Finale zugelassena
14Neelam Jaswant SinghIndien Indien55,2255,26x55,26
15Oksana MertTurkei Türkei54,1854,7455,0255,02
16Alice MatějkováSpanien Spanien54,1953,12x54,19
a Wegen Unstimmigkeiten bzgl. der Gültigkeit eines Wurfs der Portugiesin Teresa Machado, den die Kampfrichter ungültig gegeben hatten, wurde auch sie als zusätzliche dreizehnte Werferin für das Finale zugelassen.

Finale

Bronzemedaillengewinnerin Iryna Jattschanka

27. September 2000, 20:30 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultat
1Elina SwerawaBelarus 1995 Belarus67,0066,1268,4065,80xx68,40
2Anastasia KelesidouGriechenland Griechenland65,7163,2062,5964,5863,0761,8565,71
3Iryna JattschankaBelarus 1995 Belarusx62,9361,0963,1565,20x65,20
4Natalja SadowaRussland Russland65,0061,6461,9262,86x60,4765,00
5Styliani TsikounaGriechenland Griechenland61,8560,6664,08xx59,9164,08
6Franka DietzschDeutschland Deutschlandx61,6558,1760,3663,18x63,18
7Ilke WyluddaDeutschland Deutschland63,1661,9162,2259,8661,7262,3363,16
8Lisa-Marie VizaniariAustralien Australien60,7862,4362,57x62,24x62,57
9Ekaterini VoggoliGriechenland Griechenland60,7261,5760,45nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
61,57
10Seilala SuaVereinigte Staaten USA58,0356,2459,8559,85
11Teresa MachadoPortugal Portugal54,4859,5056,8459,50
12Beatrice FaumuinaNeuseeland Neuseeland56,86x58,6958,69
13Yu XinChina Volksrepublik Volksrepublik China58,9558,3457,8958,34

Für das Finale hatten sich dreizehn Athletinnen qualifiziert, drei von ihnen über die Qualifikationsweite, neun weitere über ihre Platzierungen sowie eine über eine Wildcard wegen Unstimmigkeiten bzgl. der Gültigkeit und Weite eines ungültig gewerteten Wurfs. Drei Griechinnen, zwei Deutsche und zwei Weißrussinnen sowie jeweils eine Teilnehmerin aus Australien, China, Neuseeland, Portugal, Russland und den USA kämpften um die Medaillen.

Zu den Favoritinnen gehörten vor allem die deutsche Welt- und Europameisterin Franka Dietzsch, die griechische Vizeweltmeisterin Anastasia Kelesidou, die russische Vizeeuropameisterin und WM-Vierte Natalja Sadowa, die belarussische Bronzemedaillengewinnerin von 1996 und Vizeweltmeisterin von 1997 Elina Swerawa sowie die rumänische WM-Dritte von 1999 Nicoleta Grasu.

Mit 67,00 m übernahm Elina Swerawa in der ersten Runde die Führungsposition. In den folgenden drei Durchgängen warf sie den Diskus so weit, dass all diese Versuche für die Goldmedaille gereicht hätten. Ihre Bestweite von 68,40 m erzielte sie mit ihrem dritten Wurf. Ihre letzten beiden Versuche waren dann ungültig. Hinter Swerawa hatte sich die Griechin Anastasia Kelesidou gleich im ersten Versuch auf Platz zwei gesetzt. Ihre Weite von 65,71 m reichte am Ende für die Silbermedaille. Im fünften Durchgang erreichte die Belarussin Iryna Jattschanka 65,20 m, was ihr schließlich die Bronzemedaille einbrachte. Natalja Sadowa wurde Vierte vor der Griechin Styliani Tsikouna, Franka Dietzsch und der deutschen Olympiasiegerin von 1996 Ilke Wyludda. Vor heimischen Publikum wurde die Australierin Lisa-Marie Vizaniari Achte.

Mit 39 Jahren war Elina Swerawa die bis zu diesen Spielen älteste Olympiasiegerin in der Frauenleichtathletik.
Anastasia Kelesidou gewann die erste griechische Medaille in dieser Disziplin.

Video

  • kelesidou hellas discus throw, Anastasia Kelesidou bei einem ihrer Silbermedaillenwürfe bei Olympischen Spielen bzw. Weltmeisterschaften, youtube.com, abgerufen am 15. April 2018

Literatur

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. Februar 2022
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