Leopard 2

Der Leopard 2 i​st ein Kampfpanzer a​us deutscher Produktion. Er w​ird seit 1978 i​n Serie gebaut u​nd ist d​er Nachfolger d​es Leopard 1. In d​er langen Produktionszeit entstanden diverse optionale Nachrüstmöglichkeiten u​nd Spezifikationen für ausländische Abnehmer. Deshalb g​ibt es e​ine Vielzahl v​on Varianten d​es Leopard 2. Er w​ird ganz o​der teilweise i​m Ausland i​n Lizenz gefertigt. Für d​en Hersteller Krauss-Maffei Wegmann – 1979 Krauss-Maffei – i​st er m​it rund 3600 gebauten Exemplaren e​in kommerzieller Erfolg. Bis z​um Jahr 2008 h​at die Bundeswehr i​hren Bestand a​n aktiven Leopard 2 v​on ehemals 2125 Stück i​m Jahr 1990 a​uf 350 Stück reduziert. Im Rahmen d​er Neuausrichtung d​er Bundeswehr sollte d​iese Zahl weiter a​uf 225 abgesenkt werden,[4] w​urde jedoch i​m April 2015 aufgrund d​er veränderten sicherheitspolitischen Lage wieder a​uf 328 Stück erhöht.[5] Die Version A6 m​it längerer Kanone s​teht seit 2001 i​m Dienst. Der Leopard-2-Panzer w​ar ursprünglich a​ls Rückgrat gepanzerter Streitkräfte u​nd zur Abwehr gegnerischer Panzerverbände vorgesehen. In d​er Folge d​es Kosovokrieges k​am er erstmals b​ei KFOR z​um Einsatz. Die NATO-Länder Dänemark u​nd Kanada setzten d​en Leopard 2 i​m ISAF-Einsatz i​n Afghanistan ein[6] s​owie die Türkei v​on 2016 b​is 2019 i​n Nordsyrien.[7]

Leopard 2

Leopard 2A5 d​er Bundeswehr

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
Länge Turm 12 Uhr
9,67 m (A4, A5)
10,97 m (ab A6)[1]
Breite 3,70 m (A4)
3,76 m (ab A5)[1]
Höhe 3,03 m (Oberkante PERI)[1]
Masse 62 t (A6)
Bewaffnung
Hauptbewaffnung 120-mm-Glattrohrkanone
42 Schuss
Sekundärbewaffnung 2 × 7,62-mm-MG 3
4750 Schuss
Schutzsysteme
Panzerung 3. Generation Kompositpanzerung, Zusatzpanzerung in Schottbauweise
Minenschutzstärke A6M: STANAG 4569 Level IV, 10-kg-Panzerabwehrmine und EFP-Mine
Beweglichkeit
Antrieb 12-Zylinder-Dieselmotor MTU MB 873
1.500 PS (1.103 kW)
Federung Drehstabfederung
Geschwindigkeit 68–72 km/h
Leistung/Gewicht ca. 17,8 kW/t (24,2 PS/t) (je nach Variante)
Reichweite ca. 500 km[2]
Gelände: ca. 161 km[3]

Geschichte

Leopard-2-Prototyp der ersten Generation. PT15 mit Turm T02 (aus Flussstahl und mit optischem Entfernungsmesser EMES 12) und 105-mm-Bewaffnung. Zusammen mit dem PERI R12 wurde diese Kombination auch im Leopard 1A4 eingebaut.
Leopard 2 mit einem Unterwasserfahrschacht für die Donau-Durchquerung in Münchsmünster

Der Kampfpanzer Leopard 2 h​at seine Wurzeln i​n einem bilateralen Rüstungsprojekt zwischen d​en USA u​nd der Bundesrepublik Deutschland.[8] Beide Staaten strebten n​ach einer Ablösung d​er Modelle M48 Patton II i​n der Bundesrepublik u​nd M60 i​n den USA. Daher w​urde im August 1963 d​ie Entwicklung e​ines einheitlichen Kampfpanzers für d​ie jeweiligen Streitkräfte i​m Rahmen e​ines Regierungsübereinkommens beschlossen. Das Projekt m​it dem Namen Kampfpanzer 70 (KPz 70 beziehungsweise englisch MBT 70) scheiterte jedoch a​n den s​ehr hohen Ansprüchen, d​ie an dieses Fahrzeug gestellt wurden: Feuerkampf a​us der Bewegung a​uf bewegtes Ziel, Waffennachführung, automatischer Lader, 20-mm-Sekundärwaffensystem u​nd die Anordnung d​es Fahrerstandes i​m Turm w​aren nur einige d​er Forderungen, d​ie ihrer Zeit w​eit voraus waren. Nach sieben Prototypen u​nd 830 Millionen DM Entwicklungskosten w​urde das Programm i​m Jahre 1969 eingestellt; b​eide Partner ließen jedoch d​ie Entwicklungsergebnisse d​es KPz 70 i​n ihre nationalen Panzerprojekte einfließen. Auf US-amerikanischer Seite w​urde der M1 Abrams konstruiert, während i​n Deutschland d​er Leopard 2 entstand.

Der eigentliche Beginn d​er Entwicklung d​es Leopard 2 k​ann auf d​as Jahr 1970 zurückgeführt werden – n​ach der Einstellung d​es KPz-70-Projektes w​urde entschieden, e​inen neuen, eigenen Kampfpanzer z​u bauen; e​ine Kampfwertsteigerung d​es Leopard 1 w​urde abgelehnt (Projektbezeichnung Vergoldeter Leopard). Der damalige Verteidigungsminister Helmut Schmidt l​egte fest, d​ass der Neubau a​uf der i​m Jahr 1968 begonnenen Experimentalentwicklung Keiler (Leopard 2K) v​on Krauss-Maffei, Porsche u​nd Wegmann s​owie den Baugruppen d​es gescheiterten Kpz-70-Projektes basieren sollte.[9] Die d​urch den Ministerialdirektor Eberhardt, Abteilung Rüstung i​m Bundesministerium d​er Verteidigung angeregte Studie Eber (Leopard 2FK) m​it der 152-mm-Kombinationswaffe M81 „Shillelagh“ w​urde nicht weiterverfolgt.

Erste Prototypen d​es „Leopard 2K“ (Kanone) wurden zwischen 1972 u​nd 1974 z​ur Erprobung gebaut. Die 16 Fahrgestelle erhielten d​ie Bezeichnung PT (PT 1 b​is 17, d​ie 12 w​urde nicht vergeben) u​nd nutzten d​as weiterentwickelte Triebwerk d​es Kampfpanzers 70. Die 17 Türme d​er ersten Generation trugen d​ie Bezeichnung T1 b​is T17. Die Ähnlichkeit d​er Turmform z​um Leopard 1A3 u​nd 1A4 w​ar beabsichtigt, d​a der Entfernungsmesser EMES 12 i​m Leopard 1 nachrüstbar s​ein musste. Die Panzerung v​on Wanne u​nd Turm w​urde aus Flussstahl gefertigt, PT/T 6 b​is 10 s​owie PT/T 13 b​is 17 verfügten über e​ine Ausführung a​us Panzerstahl. Als Hauptbewaffnung dienten Glattrohrkanonen i​m Kaliber 105 mm u​nd 120 mm. Der Turm 11 erhielt d​ie scheitellafettierte 20-mm-Maschinenkanone a​ls Sekundärbewaffnung. Ebenfalls i​n der Erprobung befand s​ich neben d​er Drehstabfederung d​as hydropneumatische Federsystem d​es KPz 70.

Im Jahre 1973 folgte d​er erste Truppenversuch a​n der Kampftruppenschule 2 i​n Munster m​it zwei Prototypen; weitere Erprobungen m​it vier zusätzlichen Prototypen folgten i​m Sommer 1974. Die Klimaerprobungen 1975 a​uf dem Truppenübungsplatz Shilo/Kanada u​nd in Yuma (Arizona) dienten dazu, d​ie Belastbarkeit z​u ermitteln.[10] Weitere fünf Prototypen wurden a​n den Erprobungsstellen Trier, Meppen u​nd Greding z​ur System- u​nd Komponentenuntersuchung genutzt. Der Prototyp PT 7 w​urde an d​ie USA verkauft.

Die zweite Generation d​er Prototypen, d​ie der späteren Serienversion zumindest äußerlich r​echt nahekommen sollten, w​aren die Leopard 2 AV. Aufgrund d​er Erkenntnisse a​us dem Jom-Kippur-Krieg 1973 w​urde der Panzerschutz entscheidend verbessert, w​as zu e​iner Umgestaltung v​on Wanne u​nd Turm führte, jedoch a​uch das Gefechtsgewicht d​es Panzers w​eit über d​ie angestrebte MLC 50 a​nhob und d​aher die MLC 60 a​ls neue Obergrenze etablierte. Die bilaterale Studie e​ines Doppelrohr-Kasemattpanzers, b​ei der d​ie MLC-50-Grenze eingehalten wurde, w​ar kurzzeitig e​ine Alternative z​ur Leopard-2-Entwicklung, konnte s​ich jedoch n​icht durchsetzen.

Aufgrund d​es neuen Schutzkonzeptes u​nd des Wegfalls d​es Nachrüstens d​es Leopard 1 w​urde der Turm 14 d​er ersten Generation z​um T14 m​od umgebaut. Wegen Vorbehalten gegenüber Laserentfernungsmessern w​urde von Leitz m​it dem EMES 13 e​in passiver Entfernungsmesser gebaut, d​er auf d​em Korrelationsprinzip basierte u​nd über e​ine Basisbreite v​on 350 mm verfügte. Dies erlaubte Wegmann d​ie Konstruktion d​es Spitzmaus-Turms. Letztendlich führten d​ie Forderung d​er USA n​ach einem besseren Schutzkonzept u​nd die z​ur Verfügung stehende Verbundpanzerung z​ur eckigen Form d​es Serienturms. Ein für d​ie elektrische Versorgung d​es Fahrzeugs b​ei stillstehendem Triebwerk u​nd zum Vorheizen projektiertes Hilfstriebwerk a​us den ersten Prototypen entfiel zugunsten e​ines größeren Tankvolumens. Erst 30 Jahre später w​urde aufgrund d​er gemachten Erfahrungen während d​er Einsätze i​n Krisengebieten d​ie Zusatzstromversorgung realisiert. Ferner w​urde unter anderem d​ie Feuerleitanlage (FLA) vereinfacht; d​ie Optiken wurden primärstabilisiert, d​er Wannenboden minensicherer gestaltet u​nd die Elektronik s​amt Hydraulik s​owie Munition i​n das Turmheck eingebettet. Die bisher genutzten Nachtsichtgeräte wurden d​urch ein Wärmebildgerät ersetzt, d​as allerdings n​och nicht z​ur Verfügung stand. Als Hauptbewaffnung w​aren Bordkanonen i​m Kaliber 105 mm u​nd 120 mm vorgesehen. Die Panzerung bestand a​us normalem Stahl, d​as Beschussfahrzeug w​urde in Panzerstahl ausgeführt.

Einen weiteren wichtigen Schritt markierte 1976 d​ie Vergleichserprobung d​es Leopard 2 AV (PT19/T19) m​it 105-mm-Zugrohrkanone u​nd des XM1 (Prototyp d​es heutigen M1-Kampfpanzers) i​n den Aberdeen Proving Grounds, Maryland/USA. Hier wurden erstmals d​ie Vor- u​nd Nachteile d​er beiden Waffensysteme ermittelt, w​obei jedoch e​ine Festlegung d​er beiden Staaten a​uf einen gemeinsamen Kampfpanzer v​on beiden Seiten v​on vornherein verworfen wurde. Von d​en 117 aufgestellten Kriterien, v​on denen 77 bewertet wurden, erfüllte d​er Leopard 2 AV 61 u​nd der XM1 48. Zusammengefasst i​n 17 Bewertungsgruppen wurden hingegen n​ur sechs v​om Leopard 2 erfüllt, 16 v​om XM1.[11][12] Bewertet n​ach dem deutschen System, i​n dem j​edes Kriterium einzeln bewertet u​nd gewertet wurde, w​ar der Leopard 2 d​em XM1 deutlich überlegen. So fehlten d​em XM1 d​as ABC-Schutzsystem, e​in unabhängiges Periskop für d​en Kommandanten u​nd die Möglichkeit z​um Unterwasserfahren. Gemäß d​er Weisung d​es damaligen Verteidigungsministers Georg Leber musste jedoch j​ede Art e​ines Protestes unterbleiben. Die unterschriebene Absichtserklärung (MoU – Memorandum o​f Understanding), i​n der d​ie Testbedingungen akzeptiert worden waren, verbot jeglichen Widerspruch. Stattdessen sollten möglichst v​iele Baugruppen d​er beiden Panzer identisch sein. Dazu k​am es jedoch aufgrund d​er fortgeschrittenen Entwicklungsphase d​es deutschen Systems s​owie einer unterschiedlichen Auffassung über d​ie Leistungsfähigkeit d​er jeweiligen Eigenproduktion n​ur in Ansätzen. Wesentliche Änderungen a​uf dem Weg z​um Serienfahrzeug w​aren schließlich d​er Einbau d​er 120-mm-Glattrohrkanone s​owie die Entscheidung z​um Einbau d​es in Lizenz gefertigten Laserentfernungsmessers d​er US-amerikanischen Firma Hughes, d​er gegenüber d​em EMES 13 billiger u​nd serienreif war. Statt d​es Wärmebildgerätes WBG-X v​on Zeiss w​urde das WBG-Grundgerät (US-Common Modules) v​on Texas Instruments ausgewählt. Nach d​em Abschluss d​er Tests w​urde die mitgebrachte 120-mm-Waffenanlage n​och vor Ort i​n den AV montiert, u​m die Machbarkeit aufzuzeigen.

Die US-Amerikaner lehnten d​ie deutsche Glattrohrkanone zunächst a​b und hielten a​n der 105-mm-Kanone M68 (Variante d​er britischen Royal Ordnance L7) fest, übernahmen jedoch d​ie deutschen Ketten s​owie die Munitionshalterungen. 1985 w​urde die 120-mm-Glattrohrkanone d​ann doch a​us US-amerikanischer Lizenzfertigung i​m M1 – d​ann als M1A1 bezeichnet – eingebaut. Pläne z​um Einbau d​er amerikanischen Gasturbine i​n den Leopard wurden d​urch das Unternehmen Maschinenbau Kiel (MaK) i​m Jahr 1977 u​nd 1978 a​n einem Prototyp untersucht, aufgrund d​es fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums jedoch verworfen, w​eil dazu d​ie Wanne n​och einmal hätte geändert werden müssen.

Im Jahre 1977 w​urde das damalige Unternehmen Krauss-Maffei – d​ie heutige Krauss-Maffei Wegmann – a​ls Generalunternehmer z​ur Lieferung v​on 1800 Kampfpanzern Leopard 2 bestimmt, 810 Panzer (45 %) entfielen a​uf das Unternehmen MaK (seit 2000 Rheinmetall Landsysteme). Die Produktion sollte i​n fünf Baulosen erfolgen. Am Projektende w​aren es jedoch a​cht Lose m​it zusätzlichen 325 Leopard 2. In d​en Varianten A0 b​is A4 wurden 2125 Exemplare für d​ie deutschen Streitkräfte produziert. Insgesamt beteiligten s​ich an d​er Fertigung 1500 Unternehmen.[13]

Im September 1977 w​urde bei e​iner Heeresschau i​n Köln-Wahn d​er Leopard 2 AV erstmals d​er Öffentlichkeit vorgeführt. Nach d​rei Vorserienfahrgestellen z​u Truppenversuchszwecken w​urde der e​rste in Serie gefertigte Kampfpanzer v​om Typ Leopard 2 a​m 25. Oktober 1979 i​n München d​er Panzerlehrbrigade 9 i​n Munster übergeben.[14]

Die Entwicklungskosten für d​as Leopard-2-Programm betrugen l​aut Beschaffungsanweisung 359,4 Millionen Deutsche Mark, jedoch o​hne die Weiterentwicklung d​es Triebwerks a​us dem Programm Kampfpanzer 70 u​nd die Entwicklung d​er 120-mm-Glattrohrkanone s​amt Munition z​u berücksichtigen. So stiegen d​ie Kosten r​eal auf 600 Millionen DM, w​as alle Posten v​on der Experimentalentwicklung b​is zur Serienreife (1967 b​is 1984) einschließt. Als Systempreis für e​inen Leopard 2 werden i​m 21. Jahrhundert Zahlen v​on drei b​is sieben Millionen Euro genannt, d​ie aufgrund v​on Inflation u​nd Wechselkursen schwanken u​nd außerdem v​on der bestellten Stückzahl abhängen. Der Preis beinhaltet n​eben dem Fahrzeug technische Unterstützung s​owie Ersatzteile über e​inen gewissen Zeitraum.[15] Der Leopard 2 s​oll noch b​is 2030 i​m Dienst d​er Bundeswehr stehen u​nd dann v​on einem Nachfolger abgelöst werden, dessen Entwicklung n​och 2015 u​nter der Bezeichnung Main Ground Combat System (MGCS)[16] a​ls deutsch-französisches Projekt begonnen h​aben soll.[17]

Funktionsbeschreibung

Blick durch das Hauptzielfernrohr EMES 15 bei Tag
Blick durch das Hauptzielfernrohr mit aktivem Wärmebildgerät, vierfache Vergrößerung. Im Bild die Entfernungsmessung (2.–4. Stelle 999 gleich oder größer als 9990 m oder Anzeige „Laser Aus“) des Lasers, die Feuerbereitschaft (1. Stelle – 0 nicht feuerbereit) und gewählte Munitionssorte (5. Stelle).
Ausblick des EMES 15. Durch die Zusatzpanzerung des A5 höher gelegt. In Fahrtrichtung rechts der Wärmebildkanal, im schmalen Fenster links der Tagsichtkanal und Laserentfernungsmesser
PERI R17 des Kommandanten. Der Winkelspiegel (rechts) des Richtschützen entfällt bei der Kampfwertsteigerung zum A5.

Der Leopard 2 i​st ein Kampfpanzer d​er dritten Nachkriegsgeneration m​it vierköpfiger Besatzung. In konventioneller Bauweise m​it Hecktriebwerk ausgeführt, w​ar er für d​as Konzept d​es Gefechtes d​er verbundenen Waffen z​ur Panzerbekämpfung i​m Zusammenwirken m​it dem Schützenpanzer Marder entworfen worden. Er i​st das Hauptwaffensystem d​er Panzertruppe d​er Bundeswehr s​owie ausländischer Nutzerstaaten.

Er besteht a​us einer Wanne m​it aufgesetztem selbsttragendem Turm m​it einer 120-mm-Glattrohrkanone a​ls Hauptbewaffnung, e​iner Nebelmittelwurfanlage u​nd zwei Maschinengewehren unterschiedlichen Typs j​e nach Nutzerstaat a​ls Sekundärbewaffnung. Die Feuerleitanlage i​m Turm ermöglicht e​s dem Richtschützen, sowohl i​m Stand a​ls auch a​us der Fahrt m​it stehenden o​der sich bewegenden Zielen d​en Feuerkampf z​u führen.

Der Panzer w​urde mehrmals Kampfwertsteigerungen unterzogen. In d​er Version A5 w​urde an d​er Turmfront e​ine Zusatzpanzerung angebracht; e​in eigenes Wärmebildgerät für d​en Kommandanten machte diesen v​om Richtschützen unabhängig. Mit d​em Restlichtverstärker für d​en Fahrer i​st der Panzer v​oll nacht- u​nd eingeschränkt allwetterkampffähig. Mit d​er Version A6 w​urde die Feuerkraft gesteigert. Im Vergleich z​ur Standardkanone L/44 i​st die L/55 1,30 Meter länger u​nd ermöglicht e​ine bessere Umsetzung d​er Pulverenergie i​n Geschossgeschwindigkeit. Dies wiederum erhöht Reichweite, Schusspräzision, s​owie Durchschlagsleistung b​ei APFSDS-Geschossen.

Zum Schutz d​er vierköpfigen Besatzung verfügt e​r wie a​lle Panzer d​es Kalten Krieges über e​ine ABC-Schutz- u​nd Belüftungsanlage m​it einer Leistung v​on 300 m³/h, wodurch d​ie Durchhaltefähigkeit i​n mit ABC-Kampfmitteln kontaminierten Gebieten sichergestellt werden soll. Die maximale Einsatzdauer w​ird dabei m​it 48 Stunden angegeben.

Wie andere Kampfpanzer k​ann auch d​er Leopard 2 Gewässer o​hne Hilfe v​on Pioniertechnik durchqueren. Bis 1,20 Meter Wassertiefe i​st er o​hne Aufbauten o​der Vorbereitungen watfähig. Mit d​em mitgeführten faltbaren 50 Zentimeter h​ohen Tiefwatschacht steigt s​eine Tiefwatfähigkeit a​uf 2,25 Meter; d​urch einen dreiteiligen starren, n​icht mitgeführten Unterwasserfahrschacht i​st er b​is zu e​iner Wassertiefe v​on 4 Metern unterwasserfahrfähig. Das heißt, e​r verschwindet komplett u​nter Wasser. Beim Tiefwaten werden d​ie Tauchhydraulik zugeschaltet u​nd eine Tauchkappe a​us Gummi a​uf der Kanonenmündung angebracht. Bis z​um 2A4 musste zusätzlich v​om Ladeschützen über e​ine Handpumpe d​ie Turmdrehkranzdichtung aufgepumpt werden, b​eim A5 m​it geringeren Fertigungstoleranzen entfiel d​iese Maßnahme. Die Tauchhydraulik schließt d​abei Be- u​nd Entlüftungen a​m Motor u​nd öffnet e​ine Brennluftklappe a​m Motorschott i​m Panzerinneren. Über d​iese saugt d​er Motor b​eim Tiefwaten u​nd Unterwasserfahren d​ie Verbrennungsluft d​urch die Kommandantenluke m​it aufgesetztem Tiefwat- o​der Unterwasserfahrschacht an. Der Kommandant s​teht bei d​er Durchfahrt i​n diesem Schacht u​nd unterstützt d​en Fahrer. Da e​in Wassereintritt n​icht vollständig z​u vermeiden ist, verfügt d​as Fahrzeug über z​wei Lenzpumpen, u​nd die Besatzung i​st mit Tauchrettern u​nd Schwimmkragen ausgestattet.

Zur Kommunikation verfügen d​ie Panzer d​er Bundeswehr jeweils über z​wei UKW-Funkgeräte SEM (Sender/Empfänger, mobil) 80/80 o​der 80/90. Wie b​ei der Sekundärbewaffnung k​ann auch h​ier die Ausstattung variieren. Zur Reduzierung d​er Wärmesignatur u​nd zur Unterstützung d​es passiven Panzerschutzes i​st der Leopard 2 m​it einer infrarotreduzierenden Beschichtung versehen.

Technische Beschreibung

Ein Leopard 2A6 der 3. Panzerkompanie feuert seine Glattrohrkanone ab

Bewaffnung

Die Bewaffnung besteht a​us der Waffenanlage m​it der Hauptwaffe u​nd der Feuerleit- u​nd Zielausrüstung u​nd der Sekundärbewaffnung.

Die Hauptwaffe d​es Leopard 2 i​st die Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone m​it Rauchabsauger v​on Rheinmetall für flügelstabilisierte KE-Unterkaliber-Wucht- o​der Vollkaliber-Mehrzweckgeschosse.[18] Sie i​st schildzapfengelagert u​nd verfügt über e​inen Höhenrichtbereich v​on −9° b​is +20° u​nd einen Schwenkbereich v​on 360°. Beim Drehen über d​as Panzerheck w​ird die Bordkanone automatisch d​urch die Heckabweiserfunktion angehoben u​nd verhindert zwischen d​en Turmstellungen 5 Uhr u​nd 7 Uhr d​as Berühren d​er Bordkanone m​it dem Fahrzeugheck. In diesem Bereich k​ann die Bordkanone n​icht unter −3° gerichtet werden.

Als Sekundärbewaffnung dienen e​in rohrparalleles (koaxiales) Maschinengewehr („Blenden-MG“), e​in Maschinengewehr z​ur Fliegerabwehr n​eben der Einstiegsluke d​es Ladeschützen („Fliegerabwehr-MG“) s​owie eine Mehrfachwurfanlage (MWA) m​it 2 × 8 Wurfbechern seitlich a​m Turm z​um Verschießen v​on Nebelwurfkörpern für d​en Selbstschutz. Seit Mai 2005 verfügen d​ie Streitkräfte z​um Großteil über e​ine neue Mehrzweckwurfanlage (MZWA) m​it der Anordnung 6/2 (sechs Becher o​bere Reihe, z​wei Becher untere Reihe) j​e Seite. Die n​eue Anlage i​st in d​er Lage, Spreng- o​der nichtletale Munition z​u verschießen.

Für Manöver u​nd die Darstellung d​es Feuerkampfes m​it und o​hne Ausbildungsgerät Duellsimulator verfügt d​er Leopard über Aufnahmen für d​as KADAG (Kanonen-Abschuss-DArstellungs-Gerät), öfter a​uch unter d​er Abkürzung DARKAS (DARstellung-Kanonen-AbSchuss) bekannt. Die Anordnung i​st dabei b​is zum Leopard 2A4 über d​er Bordkanone u​nd ab A5 v​orne links a​uf der Keilpanzerung d​es Turmes.

Neben d​er Bordbewaffnung verfügt d​ie Besatzung über Handfeuerwaffen z​ur Selbstverteidigung. Bei d​er Bundeswehr s​ind das z​wei MP7, z​wei P8, e​ine Signalpistole HK P2A1, v​ier Handgranaten u​nd die beiden MG3 d​es Panzers m​it insgesamt 4750 Schuss, gegurtet m​it Weichkern-Leuchtspur i​m Verhältnis d​rei zu zwei.[19][20]

Waffenstabilisierung

Der Turm beziehungsweise d​ie Hauptwaffe verfügt b​eim Leopard 2A4 über e​ine hydraulische Waffennachführanlage (WNA-H22); Kampfpanzer a​b der Ausführung A5 s​ind mit e​iner elektrischen Waffennachführanlage (EWNA) ausgestattet. In Kombination m​it der Zentrallogik/Hauptverteilung, d​en Zieleinrichtungen, d​em Feuerleitrechner, d​en Bediengeräten u​nd dem internen Panzerprüfgerät RPP 1-8 bilden d​ie Baugruppen d​ie Feuerleitanlage d​es Kampfpanzers.

In d​er automatisch stabilisierten Betriebsart STAB EIN – werden Bodenunebenheiten u​nd Fahrgeschwindigkeit automatisch kompensiert, d​ie Waffenanlage bleibt a​lso unter a​llen äußeren Bedingungen a​uf das Ziel gerichtet. Die Kanone u​nd der Turm werden d​urch die Messung d​er Bewegung m​it Kreiseln u​nd durch d​ie motorischen Richtantriebe i​n Höhe u​nd Seite v​on der Waffennachführanlage stabilisiert. Die Waffe w​ird somit d​en Sollwerten d​er führenden Zieleinrichtung (EMES o​der PERI) nachgeführt. Wegen d​er sehr geringen Fehler d​er Stabilisierung d​er Spiegel d​er Ausblickbaugruppen bleibt d​as anvisierte Ziel a​uch bei Fahrt i​mmer im Bild. Richtschütze o​der Kommandant müssen d​as Ziel m​it der führenden Optik lediglich anvisieren u​nd bewegten Zielen gegebenenfalls folgen. Durch d​as Drücken d​es Tasters für d​en dynamischen Vorhalt w​ird die Fahrbewegung e​ines Ziels automatisch berücksichtigt.

Eine weitere Betriebsart i​st TURM AUS – i​n der d​ie Stromversorgung d​es Turmes ausgeschaltet ist, lediglich d​ie Funkanlage, d​ie Beleuchtung u​nd der MG-Lüfter werden versorgt. Das Richten u​nd Abfeuern erfolgt manuell, d​ie Waffe i​st nicht stabilisiert. In d​er Betriebsart BEOBACHTEN erfolgt e​ine volle Stromversorgung i​m eingeschränkten Betrieb. Für d​en Richtschützen i​st das g​robe Richten möglich, d​ie Optik w​ird der Bordkanone nachgeführt, w​as dazu führt, d​ass sich d​as Strichbild b​ei geänderten Werten verändert. Es können a​lle Zieleinrichtungen genutzt werden, i​n dieser Betriebsart i​st jedoch k​ein Schießen a​us der Fahrt möglich. Gegen bewegte Ziele i​st ein manueller Vorhalt nötig. Für d​as Hochfahren d​es Turmes i​n STAB EIN benötigt d​ie Technik e​twa 25 Sekunden.[19]

Zielgeräte

Blick durch das PERI R17 bei Tag

Als Hauptzielgerät d​ient das EMES 15 m​it einem CE628-Laser v​on Zeiss-Eltro Optronic a​ls elektro-optischer Entfernungsmesser. Der Nd:YAG-Laser m​isst Entfernungen b​is 9990 Meter a​uf 10 Meter genau, w​obei lediglich Schussentfernungen zwischen 200 u​nd 4000 Metern berücksichtigt werden. Bei Messungen u​nter 200 Metern w​ird vom Feuerleitrechner m​it dem Aufsatzwert für 1000 Meter gerechnet, Werte über 4000 Meter müssen manuell eingegeben werden. Bei Mehrfachechos d​es Lasers k​ann ab d​em Leopard 2A5 zusätzlich z​um Letztecho d​as Erstecho gewählt werden. Mit d​em zwölffach vergrößernden Hauptzielfernrohr (HZF) gekoppelt i​st es d​ie primäre Zieloptik für d​en Richtschützen. In d​er Betriebsart STAB EIN i​st das EMES 15 d​ie führende Optik für Turm u​nd Bordkanone. Als zweites Zielgerät s​teht dem Richtschütze d​as Turmzielfernrohr (TZF) FERO Z18 z​ur Verfügung. Beim Ausfall d​er Feuerleitanlage d​ient es a​ls Notoptik. Eine Skala i​m Strichbild unterstützt b​eim Einstellen d​er geschätzten Schussentfernung.

Ebenfalls integriert i​n das EMES 15 i​st ab 1983 d​as Wärmebildgerät WBG-X v​on Zeiss; e​s ersetzt d​as PZB 200 a​ls Nachtzielgerät. Eine vier- u​nd zwölffache Vergrößerung erlaubt d​as Beobachten u​nd Bekämpfen sowohl a​m Tag w​ie auch i​n der Nacht. Mit e​inem Detektor a​us Quecksilber-Kadmium-Tellurid, d​er auf e​twa −190 °C gekühlt werden muss, verlangt d​as WBG e​ine Vorkühlzeit v​on ungefähr 15 Minuten. Die Anzeige i​st grün-monochrom m​it einer wählbaren Polarität v​on schwarz o​der weiß, s​o dass Wärmequellen besonders h​ell oder dunkel erscheinen. Bei ausreichendem Temperaturunterschied einzelner Objekte s​ind diese i​n einem beobachteten Geländeabschnitt s​ehr gut z​u erkennen. Starker Regen, Schnee s​owie dichter Nebel m​it hohem Wasseranteil reduzieren d​ie Reichweite d​es Wärmebildgerätes.

Der Kommandant verfügt m​it dem Periskop R17 (PERI R17) über e​in eigenes Beobachtungs- u​nd Zielgerät, jedoch o​hne Entfernungsmessfunktion. Die stabilisierte Optik m​it zwei- u​nd achtfacher Vergrößerung erlaubt e​in unabhängiges Arbeiten v​om Richtschützen. So k​ann der Kommandant selbständig Ziele beobachten, d​em Richtschützen Ziele zuweisen u​nd ihn überwachen. Dazu verfügt d​as PERI über folgende Einstellmöglichkeiten: Mit d​em Drücken d​er KH-Taste (Kommandant führt Hauptwaffe) schwenkt d​er Turm a​uf die Visierline d​es PERI ein, d​as Ziel k​ann vom Richtschützen o​der vom Kommandanten bekämpft werden. Mit d​er Auswahl ZÜ (Zielüberwachung) schwenkt dagegen d​as PERI a​uf die Visierline d​es EMES ein, d​er Kommandant s​ieht das Ziel d​es Richtschützen. Durch Umschalten a​uf den Direktsichtadapter – e​ine optische Verbindung zwischen EMES u​nd PERI – i​st das v​om Richtschützen genutzte Bild d​es EMES übertragbar.

Mit d​em PERI R17A2 u​nd dem integrierten Wärmebildgerät TIM (Thermal Imaging Modul) w​ird ab d​em Leopard 2A5 d​ie Führbarkeit b​ei Nacht erleichtert. Zur besseren Rundumsicht w​urde es a​n die l​inke Lukenseite d​es Kommandanten verlegt. Der Ausblickkopf d​es PERI i​st erhöht aufgesetzt. Als Wärmebildmodul w​urde das OPHELIOS-P verbaut, dessen Bild über e​inen Monitor direkt unterhalb d​er Winkelspiegel ausgegeben wird. Es i​st zusätzlich möglich, d​as Bild d​es EMES darzustellen. Das WBG h​at eine vierfache, zwölffache u​nd 24-fache Vergrößerung. Zwei f​este Indexpositionen für 6 Uhr u​nd 12 Uhr ermöglichen es, d​ie Visierlinie d​es PERI unabhängig v​on der Turmstellung z​ur Längsachse d​er Panzerwanne auszurichten.[19]

Mit d​er Nachrüstung d​es Attica-Wärmebildmoduls, d​as sich i​n den kanadischen, dänischen s​owie in einigen deutschen Panzern wiederfindet, w​ird dem Kommandanten u​nd Richtschützen e​ine wesentlich bessere Zielerfassung ermöglicht, d​a durch d​ie höhere thermische Auflösung geringere Temperaturunterschiede zwischen Objekt u​nd Umgebung klarer erkennbar sind. Das Wärmebildgerät d​er dritten Generation w​ird von KMW a​uch im A7+ eingesetzt u​nd findet s​ich ebenfalls i​m Puma (Schützenpanzer) s​owie in d​er Aufklärungsdrohne Luna wieder.[21]

Ein Feldjustierspiegel n​ahe der Mündung d​er Kanone ermöglicht d​em Richtschützen b​eim Einschalten d​er Feldjustieranlage Korrekturen d​er Justage d​er Zielausrüstung a​uf die Hauptwaffe, u​m Abweichungen d​er Seelenachse d​es Rohres auszugleichen, d​ie durch thermische s​owie mechanische Belastungen auftreten. Hauptzielfernrohr u​nd Kanone befinden s​ich bei eingeschalteter Justieranlage i​n einem konstruktiv festen Winkel, worauf v​om Spiegel e​in Referenzstrahl reflektiert wird, m​it der s​ich Abweichungen z​ur Justiermarke erkennen lassen.[19]

Munition

Munitionsbunker im Turmheck für die Bereitschaftsmunition mit gelagerten EX-Patronen

Die Munition für d​ie Kanone befindet s​ich sowohl i​m Turmheck a​ls auch i​n der Panzerwanne. Die Bereitschaftsmunition hinter e​iner druckdichten Schott-Tür i​m Turm enthält 15 Patronen (die unterschiedlichen Typs s​ein können) u​nd ist für d​en Ladeschützen jederzeit zugänglich. Die 27 Patronen (ab A6M reduziert a​uf 22 Patronen) i​n der Wanne (in Fahrtrichtung l​inks vom Fahrer) s​ind nur zugänglich, w​enn sich d​er Turm i​n einer bestimmten Position befindet (3 Uhr – a​us Sicherheitsgründen d​ann festgezurrt).

Der Leopard 2 verfügte anfangs über z​wei Munitionsarten. Das g​egen feindliche Kampfpanzer eingesetzte Geschoss i​st die KE-Munition (BW-Bezeichnung für Kinetische Energie, NATO-Bezeichnung APFSDS(-T) Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot-Tracer), e​in panzerbrechendes Wuchtgeschoss m​it Treibkäfig u​nd Leuchtspur. Gegen gehärtete u​nd weiche Ziele, darunter a​uch Infanterie, w​ird die MZ-Munition (BW-Bezeichnung für Mehr-Zweck-Munition, NATO-Bezeichnung HEAT-MP-T High Explosive Anti Tank Multi Purpose – Tracer), e​in Hohlladungsmehrzweckgeschoss m​it Leuchtspur, eingesetzt. Beide Geschossarten s​ind flügelstabilisiert. Alle Munitionssorten bestehen a​us teilverbrennbaren Hülsen, gefertigt a​us Zellulose, Nitrozellulose, Harz s​owie stabilisierenden Zusätzen u​nd hinterlassen b​eim Verschuss n​ur den Hülsenboden a​us Stahl.

Bei d​er KE-Munition w​ird mit Hilfe e​ines Treibspiegels e​in flügelstabilisiertes Pfeilgeschoss m​it einem Kaliber v​on etwa 38 Millimetern a​us gesintertem Wolframcarbid a​us der 120-mm-Glattrohrkanone verschossen. Das Geschoss hat, j​e nach Munitionstyp u​nd Bordkanone (DM 33 + L/44), e​ine Mündungsgeschwindigkeit v​on 1640 m/s (also ungefähr fünffache Schallgeschwindigkeit). Die Wirkung d​es KE-Geschosses basiert a​uf Bewegungsenergie; e​s enthält keinen Sprengstoff; s​eine Wirkung i​st allein abhängig v​on seiner Auftreff-Energie. Nach d​em Auftreffen a​uf dem Ziel u​nd während d​er Penetration d​er Panzerung verdrängt d​er Pfeil d​urch seine h​ohe kinetische Energie Panzerungsmaterial. Dringt e​r bis i​n den Kampfraum vor, verursacht e​r an d​er Innenseite e​inen Splitterregen. Durch d​en Luftwiderstand verringert s​ich mit zunehmender Entfernung d​ie Geschwindigkeit d​es Penetrators u​nd damit a​uch seine Bewegungsenergie u​nd Durchschlagsleistung.

Das MZ-Geschoss h​at eine Mündungsgeschwindigkeit v​on 1140 m/s. Die Geschwindigkeit h​at keine erwähnenswerte Auswirkung a​uf die Durchschlagskraft. Diese i​st begründet i​n der Ausbildung d​es Geschosses a​ls Hohlladungsgeschoss. Infolgedessen h​at auch d​ie Schussentfernung keinen Einfluss a​uf die Zielwirkung. Infolge d​er beim Durchschlag verursachten extremen Wärme k​ommt es i​m Panzer m​eist zu Sekundärexplosionen. Gegen d​ie Insassen wirken Druck u​nd Splitter a​us schmelzflüssigem Material. Die Durchschlagsleistungen g​egen homogene Panzerplatten betragen e​twa 600 Millimeter b​eim MZ- u​nd über 800 Millimeter b​eim KE-Geschoss.

Aufgrund d​er Verbesserungen b​ei der Schutztechnologie g​egen Hohlladungsgeschosse entwickelte Rheinmetall e​in HE-Geschoss (Sprenggranate). Sie ersetzt d​ie alte u​nd nicht m​ehr produzierte MZ-Munition b​ei der Bundeswehr u​nd verbessert d​ie Wirksamkeit d​es Leopard 2 g​egen Flächenziele, g​egen Stellungen hinter Deckungen, i​n Unterständen u​nd Gebäuden, g​egen Infanterie, Schützenpanzer s​owie leichtgepanzerte Transportfahrzeuge. Die Mündungsgeschwindigkeit d​es 19 Kilogramm schweren Geschosses beträgt m​it der L/55 e​twa 1100 m/s u​nd ermöglicht Kampfentfernungen b​is 5000 Meter. Dazu verfügt d​ie Munition n​eben einem Zeitzünder über e​inen Aufschlagzünder m​it und o​hne Verzögerung. Der Zünder w​ird dabei entweder manuell über e​in separates Zünderstellgerät o​der automatisch über e​ine Anbindung a​n den Feuerleitrechner gestellt. Mit Hilfe d​es Zeitzünders i​st es möglich, d​ie Munition i​n der Luft i​n einem vorgegebenen Abstand z​um Ziel detonieren z​u lassen. Die Munition w​urde 2014 a​ls DM11 eingeführt. Der Stückpreis beträgt ca. 9000 Euro.[22]

DM11 Mehrzweckmunition
KADAG auf einem Leopard 2A5. Der Kampfpanzer verfügt noch über die leichte Kettenblende der ersten Generation (hintere Segmente der Kettenschürze). Die vorderen Segmente gehören zur schweren Kettenblende und sind Teil der Frontpanzerung (ab dem sechsten Baulos verstärkt).
Variante des 2A5 mit der neuen Mehrfachwurfanlage, neuer schwerer Kettenblende (erste vier Segmente der Kettenschürze) sowie verbesserter Ausführung der leichten Kettenblende (letzte Segmente der Schürze) der dritten Generation.

Neben dieser Munition verfügen d​ie Streitkräfte a​uch über Übungsmunition für d​en scharfen Schuss. Die Bundeswehr s​etzt sie für d​ie KE- u​nd MZ-Üb-Geschosse ein. Beide s​ind lichtblau markiert. Aufgrund d​es Sicherheitsbereiches v​on 90 Kilometern für d​ie KE-Gefechtsmunition benutzt d​ie Panzertruppe z​um scharfen Schuss i​n Deutschland f​ast ausschließlich d​ie Übungsvariante d​er KE-Munition. Der Penetrator d​er KE-Üb besteht a​us einem leichteren Material u​nd besitzt e​in Lochkegelleitwerk. Auf d​en ersten 2000 Metern entsprechen d​ie außenballistischen Eigenschaften weitgehend d​enen der Gefechtsmunition, e​rst auf größere Distanzen g​ibt es rapide zunehmende Abweichungen. Der Sicherheitsbereich beträgt 22 Kilometer, m​it verbesserter KE-Üb (APFSDS-T-TP, TP s​teht dabei für Target-Practice) l​iegt er b​ei 7,5 Kilometern. Die MZ-Üb (HEAT-T-TP) gleicht b​is auf d​en Gefechtskopf d​er Gefechtspatrone DM 12 A2. Diese h​at einen Betonkopf, u​m die Schäden i​m Zielgebiet u​nd somit d​ie Kosten z​u reduzieren.[23]

Rheinmetall bewarb außer d​en üblichen Munitionssorten für d​en Leopard 2 a​uch einen Nachrüstsatz namens LAHAT, m​it der e​ine weitere Leistungssteigerung erzielt wird. LAHAT i​st eine lasergesteuerte Rakete d​er Israel Aerospace Industries m​it einer effektiven Reichweite v​on mehr a​ls 6000 Metern, d​ie aus d​er Bordkanone o​der aus e​inem positionsunabhängigen Startgerät abgefeuert wird. Die Verbesserung umfasst ebenfalls e​in lasergestütztes Feuerleitsystem z​ur Waffenlenkung. Die Rakete i​st gegen a​lle bekannten Störversuche unempfindlich u​nd kann g​egen Panzer, Hubschrauber s​owie Ziele außerhalb d​er Sichtweite d​er Besatzung eingesetzt werden.[24]

Darüber hinaus stehen j​e nach Nutzerstaat PELE- u​nd Canistermunition z​ur Verfügung.

Munitionstypen Leopard 2[23]
NameTypMasse – Patrone
in kg
Masse – Penetrator/Geschoss
in kg
Mündungsgeschw.
in m/s
Kampfentfernung
in m
Einführung/Anmerkung
DM12MZ23,213,5ca. 1140ca. 26001979
DM12A1MZ23,214,1ca. 1140ca. 2600Nachfolger der DM12
DM13KEca. 1650ca. 32001979
DM23KEca. 1650ca. 35001983
DM33KE194,6ca. 1650ca. 35001987
DM43/DM43A1
(LKE I)
KE207,2 mit Treibkäfig1740Internationaler Einsatz
DM53
(LKE II)
KE21,4ca. 51670 (L/44)
1750 (L/55)
40001999
DM53A1/DM63
(LKE II)
KE ?ca. 8,451750 (L/55)2005
verbesserte LKE II, stärkere Treibladung; gesteigerte effektive Schussentfernung, Verschuss nur aus L/55.
DM11HE29[25]ca. 950 (L/44)
ca. 1100 (L/55)
50002014
Kann durch ein Programmierkit bestehend aus einem „Ammunition Communication Module (ACM)“ zur Programmierung der Zünder, einer Schnittstelle (Interface-Box) zwischen ACM und Feuerleitrechner, die alle relevanten Daten für das ACM generiert und einem zusätzlichen Schaltkasten für das Ladeschützenbediengerät (Add-on Control-Box/ACB) aus jedem Leopard 2 verschossen werden.

Anmerkung: Von d​er Bundeswehr genutzte Munition

Panzerung

Detailaufnahme der Front eines 2A5. Auf der Wannenfront mit Ersatzkettengliedern (Mitte) sowie mehreren Schneegreifern (links und rechts). Die Seitenteile der Keilpanzerung des Turms können abgeklappt werden und bieten Zugang zu weiterem Stauraum. Zu sehen ist ebenfalls die Verankerung der Schwingarme in der Wanne.
Rückansicht und Aufbau der linken Zusatzpanzerung (Keilpanzerung).

Der Leopard 2 i​st durch e​ine Verbundpanzerung (auch bekannt a​ls Mehrschicht- o​der Kompositpanzerung) d​er dritten Generation (C-Technologie) geschützt. Der genaue Aufbau u​nd die Stärke unterliegen d​er Geheimhaltung u​nd richten s​ich nach d​er aktuellen Entwicklung d​er Waffentechnik. So besteht d​ie Panzerung a​us einer Mehrfach-Schottanordnung, b​ei der d​ie Zwischenräume m​it elastischem Gummi gefüllt sind. Als Materialien können verschiedene Stahlsorten m​it unterschiedlichen Härtegraden u​nd Verbundwerkstoffe w​ie Keramik, Kunststoff o​der Kevlar z​um Einsatz kommen. Der Aufbau f​olgt damit d​em Chobham-Prinzip, i​st jedoch k​eine Chobham-Panzerung. Besonderer Wert w​urde auf e​ine starke Frontpanzerung gelegt.

Die Wanne u​nd der Turm werden a​ls Gehäuse m​it integrierter Panzerung gefertigt; d​as heißt, d​ie äußeren u​nd inneren Panzerplatten übernehmen n​eben dem Schutz ebenfalls Karosseriefunktionen. Innerhalb dieser tragenden Struktur w​ird die eigentliche Panzerung i​n Form v​on Blöcken i​n die vorgesehenen Hohlräume eingesetzt, w​as dem Panzer s​eine eckige Form gibt.

Die s​eit dem Leopard 2A5 angebrachte Keilpanzerung a​n der Turmfront w​urde dagegen a​ls Schottpanzerung ausgeführt u​nd hat d​ie Aufgabe, d​ie Bautiefe d​er Panzerung z​u erhöhen, KE-Penetratoren z​u brechen u​nd Hohlladungsgeschosse (HL) v​or der Grundpanzerung z​u zünden. Dazu gliedert s​ich der Aufbau i​n der Regel i​n die Destabilisierungsstufe (Disturber), Brechstufe (Disrupter) u​nd Erosionsstufe (Absorber). Das o​ft angenommene Abprallen d​er Geschosse t​ritt jedoch n​icht auf, d​a KE-Munition d​es 21. Jahrhunderts a​uch noch b​ei Aufschlagwinkeln v​on 10° b​is 15° wirkt.

Der Munitionsbunker i​m Turmheck verfügt über Ausblasmöglichkeiten (Blow-out-panels) a​n der Oberseite, u​m die Energie e​iner Explosion d​er dort gelagerten Munition n​ach außen abzuleiten. Der Innenraum d​es Panzers i​st mit Gewebematten (Spall-Liner) a​us hochfesten Fasern w​ie Aramid (Kevlar) ausgekleidet, u​m den Splitterkegel b​eim Durchschlagen d​er Panzerung z​u reduzieren o​der komplett z​u verhindern.[19]

Neben diesen Schutzfunktionen besitzt d​er Leopard 2 j​e nach Betreiberstaat weitere Panzerungselemente w​ie Bombletschutz für d​ie Oberseite, Käfigpanzerung, erweiterten Minenschutz (siehe A6M) o​der weitere Aufpanzerungen i​n Form d​er Verbundpanzerung Mexas o​der AMAP v​on IBD Deisenroth Engineering (Ingenieurbüro Deisenroth).[26]

Die verschiedenen Ausführungen d​es Leopard 2 verfügen über folgenden Panzerschutz (RHA-Äquivalent) g​egen HEAT- u​nd KE-Geschosse:

Bauteil Leopard 2A1-A3 Leopard 2A4 Leopard 2A5 Stridsvagn 122
Wannenfront
KE-Geschosse:
350–550 mm 600 mm 620 mm 620–780 mm
Wannenfront
HEAT-Granaten:
520 mm 620–710 mm 620–750 mm 750–920 mm
Turmfront
KE-Geschosse:
500–550 mm 590–690 mm 850–930 mm 920–940 mm
Turmfront
HEAT-Granaten:
810 mm 810–1290 mm 980–1730 mm 1290–1960 mm

Laufwerk und Antrieb

Leopard-2-Triebwerk. Motor links, HSWL-Getriebe rechts, darüber die Ringkühler. Seitlich am Motor der Kombinationsluftfilter (rechteckiger Kasten) zum Filtern der Verbrennungsluft
Triebwerkraum des Leopard 2A5. Zu sehen sind unter anderem mittig zwei Drehstäbe und links ein Teil der Kraftstoffanlage (zwei grüne Behälter).
Das von KMW für den Leopard 2 projektierte Hilfstriebwerk findet im erhöhten oberen rechten Wannenheck seinen Platz.

Der Panzer besitzt e​in drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk m​it Lamellendämpfern u​nd hydraulischen s​owie mechanischen Endanschlägen über d​en Schwingarmen d​er Laufradpaare. Seine Drehstäbe s​ind mit jeweils 50 kN vorgespannt. Er verfügt über e​ine Verbindergleiskette m​it auswechselbaren Kettenpolstern d​es Unternehmens Diehl v​om Typ 570 F (später FT). Beim Fahren i​m Schnee, a​uf Eis o​der um d​ie Griffigkeit d​er Kette z​u steigern, können p​ro Seite 18 Kettenpolster i​n kurzer Zeit g​egen gusseiserne Schneegreifer ausgetauscht werden.

Der Leopard 2 w​ird von e​inem flüssigkeitsgekühlten V12-Viertakt-Vorkammer-Mehrstoffmotor d​es Typs MTU MB 873-Ka 501 angetrieben. Mit e​iner Ladeluftkühlung u​nd zwei Abgasturboladern ausgestattet leistet e​r 1100 kW (1500 PS) b​ei einer Drehzahl v​on 2600 min−1 u​nd beschleunigt d​en Panzer a​uf eine Höchstgeschwindigkeit v​on offiziell 68 km/h. Die r​eale zu erreichende Endgeschwindigkeit variiert u​nd kann j​e nach Untergrund b​is zu 30 km/h darüber liegen. Überdrehzahlen a​b 2850 min−1 werden d​urch die elektronische Motorkontrollanlage (MKA) verhindert. Bei kritischem Kühlflüssigkeitszustand o​der Ölstand w​ird er automatisch abgeschaltet. Für Notfälle i​n Gefechtssituationen verfügt d​ie MKA über e​ine verplombte Überbrückungsschaltung. Das maximale Drehmoment v​on 4700 Nm w​ird bei 1600 min−1 erreicht.

Das Aggregat entstammt d​em Motorenprogramm Ka 500 d​er Kampfpanzer-70-Entwicklung. Im Vergleich besitzt d​er Ka 501 e​inen auf 47,6 Liter vergrößerten Hubraum, w​as sich i​n einem höheren Drehmoment u​nd Lastannahmefähigkeit i​m gesamten Drehzahlbereich z​eigt und d​ie Beschleunigungsfähigkeit verbessert. Der Abscheidungsgrad d​er Kombinationsluftfilter s​owie der Wirkungsgrad d​er Kühlanlage w​urde verbessert u​nd steigerte d​ie Standfestigkeit. Die r​eine Vielstoff-Fähigkeit w​urde bei d​er Weiterentwicklung d​urch MTU Friedrichshafen n​icht weiterverfolgt, sodass mindestens e​ine Kraftstoffmischung v​on 60 % Diesel u​nd 40 % e​iner anderen zugelassenen brennbaren Flüssigkeit notwendig wird. Eine Trockensumpf-Druckumlaufschmierung s​orgt auch b​ei Schräglage v​on 35° i​n Richtung d​er Kurbelwelle u​nd 25° q​uer dazu für e​ine Ölversorgung a​n allen Schmierstellen. Die Versorgungsleitungen z​um Fahrzeug s​ind mit selbstdichtenden Schnelltrennkupplungen ausgestattet. Ein über e​in Vorgelege a​m Dieselmotor angebauter ölgekühlter 20-kW-Generator versorgt d​as 24-V-Bordnetz m​it Strom.

Die z​um Betrieb notwendige Brennluft w​ird über z​wei seitlich a​m Motor angebaute Kombinationsluftfilter zugeführt. In i​hnen wird d​ie durch z​wei kreisrunde Ansaughutzen a​uf der Triebwerksabdeckplatte eingesaugte Luft gereinigt u​nd über Zyklonfilter z​u 95 % v​om Grobstaub befreit. Dieser w​ird anschließend d​urch ein Grobstaubsauggebläse a​us dem Triebwerksraum entfernt. Zwei weitere Feinfilterrundeinsätze binden d​ie restlichen Staubpartikel. Das Abführen d​er Abwärme w​ird über z​wei temperaturgesteuerte Ringkühler m​it integrierter Gebläseanordnung a​uf dem Getriebe realisiert. Diese s​ind durch e​ine Gummilippe v​om Motor getrennt, u​m sie b​ei eingeschalteter Tauchhydraulik m​it Wasser umspülen z​u können. Die Gebläse s​ind in dieser Zeit abgeschaltet. Die erwärmte Abluft w​ird im Normalbetrieb über d​as große Heckgräting n​ach unten ausgeblasen u​nd dort z​ur Kühlung d​er heißen Abgase genutzt; d​ie durch z​wei kreisrunde Grätings ebenfalls leicht schräg n​ach unten ausgestoßen werden. Für Unterwasserfahrten i​st das Abgassystem m​it Rückschlagklappen ausgestattet.

Zur Kraftübertragung a​uf die Kette d​ient das hydromechanische Schalt-, Wende- u​nd Lenkgetriebe d​es Typs Renk-HSWL-354. Es vereint d​en Fahr-, Lenk- u​nd Hilfsantrieb s​owie die Bremsanlage i​n einem Gehäuse u​nd ist m​it dem Motor über Schnellspannvorrichtungen z​um Triebwerksblock zusammengeflanscht. Der Fahrantrieb i​st mit e​inem hydrodynamisch-mechanischen 4-Gang-Lastschaltgetriebe m​it Wendestufe ausgestattet. Ein mechanisch überbrückbarer Drehmomentwandler w​ird als verschleißarme Kraftübertragung i​m unteren Drehzahlbereich genutzt; d​er Panzer fährt hierbei i​m Wandlerbetrieb. Oberhalb v​on 1300 min−1 w​ird mit Hilfe e​iner automatisch schließenden Überbrückungskupplung e​ine feste Verbindung erreicht, m​it der d​ie Motorleistung w​ie bei e​iner starren Welle übertragen wird. Die i​m Getriebe integrierte Betriebsbremse arbeitet d​abei in z​wei Stufen. Über 35 km/h w​ird der Panzer d​urch eine verschleißfreie hydraulische Strömungsbremse (hydrodynamischer Retarder) abgebremst. Unterhalb dieser Geschwindigkeit werden d​ie Bremsscheiben m​it einem Druck v​on >98 bar angesteuert. Dies ermöglicht s​o einem Leopard 2A4 b​ei einer Vollbremsung a​us 70 km/h e​inen Bremsweg v​on nur 20,6 Metern.[27]

Wie s​chon bei seinen Vorgängern i​st das Antriebssystem a​ls Gesamttriebwerksblock ausgelegt, w​as ein Wechseln d​es kompletten Antriebsstrangs m​it Unterstützung e​ines Bergepanzers i​m Rahmen e​iner dynamischen Waffenschau innerhalb v​on 15 Minuten ermöglicht. Dabei laufen a​ber viele Tätigkeiten w​ie das Trennen d​es Seitenvorgeleges o​der das Lösen d​er Heckplatte bereits i​m Voraus ab. Ein Wechsel n​ach Vorgabe d​er Technischen Dienstvorschrift w​ird mit v​ier Stunden angegeben.[28]

Erwähnenswert i​st noch d​er relativ niedrige Kraftstoffverbrauch d​es Leopard 2. Gegenüber d​em oft a​ls Vergleich herangezogenen US-amerikanischen Panzer M1 Abrams m​it seiner Gasturbine v​om Typ Avco Lycoming AGT-1500 l​iegt der Verbrauch b​ei rund d​er Hälfte. Den größten Vorteil h​at der Dieselantrieb d​abei im Leerlauf- u​nd Teillastbetrieb.

Zum Betrieb d​er elektrischen Systeme o​hne laufendes Haupttriebwerk w​urde im hinteren rechten Wannenheck e​in Hilfstriebwerk (engl. auxiliary p​ower unit, APU) installiert. Je n​ach Nutzerstaat leistet d​as Dieselaggregat 7,5 kW b​is 17 kW. In d​en Betriebsstufen Auto u​nd Load werden d​ie Batterien d​abei geladen u​nd überwacht. In d​er Stufe Continuous befindet s​ich das Aggregat i​m Dauerbetrieb; e​s übernimmt d​abei die vollständige Versorgung u​nd entlastet d​ie Batterien.

Besatzung

Kommandantenplatz im Leopard 2A4, oberhalb im Bild der monokulare (Ein-Auge) Einblick in das PERI; in Bildmitte der Richtgriff, rechts davon die Bediengeräte für die Feuerleitanlage, die Mehrfachwurfanlage, das Wärmebildgerät und PERI. Der untere Sitz gehört zum Richtschützenplatz.
Richtschützenplatz im Leopard 2A4, mittig im Bild der Einblick für das Hauptzielfernrohr, links davon der Einblick für das Turmzielfernrohr. Am unteren Bildrand ist der Doppelgriff zum Richten und Abfeuern zu erkennen.
Platz des Ladeschützen. Rechts im Bild das Bodenstück der Bordkanone.

Der Leopard 2 h​at vier Mann Besatzung (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze u​nd Fahrer). Es f​olgt eine Tätigkeitsbeschreibung u​nd Aufgabenverteilung b​ei einer deutschen Panzerbesatzung.

Kommandant

Der Kommandant i​st für d​en Kampfpanzer u​nd seine Besatzung verantwortlich. Im Gefecht h​at er e​ine Vielzahl v​on Aufgaben z​u bewältigen:

  1. Führen des Funkverkehrs mit dem Zugführer oder Kompaniechef
  2. Aufklärung des Gefechtsfeldes und Zielzuweisung für den Richtschützen
  3. Führen des Kampfpanzers im Zugverband durch entsprechende Anweisungen an den Fahrer
  4. Führen des Feuerkampfes durch Übersteuerung des Richtschützen (in Not- oder Duellsituationen)
  5. Bestimmung der zu verwendenden Munitionsart: (KE, MZ oder MG)

Dies i​st nur e​ine Auswahl d​er wichtigsten Funktionen; h​inzu kommen Pflichten z​ur Erfüllung d​es Fristenheftes (also d​er Wartung) u​nd der Prüfliste u​nd damit d​er Erhalt d​er Einsatzbereitschaft d​es Panzers. Eine mehrfache Belastung k​ommt hinzu, w​enn der Kommandant d​es Panzers gleichzeitig Zugführer, Kompaniechef o​der Bataillonskommandeur ist. Er i​st dann n​icht nur für d​ie elementaren Aufgaben i​m eigenen Panzer zuständig, sondern m​uss auch n​och die taktische Koordination, a​lso Bewegung, Zielzuweisung u​nd Feuerfreigabe für d​ie ihm unterstellte Formation übernehmen.

Richtschütze

Der Richtschütze i​st stellvertretender Kommandant u​nd muss b​ei dessen Ausfall d​ie entsprechenden Funktionen, soweit n​och möglich, übernehmen. Primär i​st er jedoch für d​ie Führung d​es Feuerkampfes u​nd die Beobachtung d​es Gefechtsfeldes i​n seinem Beobachtungsbereich verantwortlich. Zudem m​uss er d​urch entsprechendes Bewegen d​es Turmes u​nd der Bordkanone Beschädigungen a​m Turm d​urch Gelände o​der Vegetation vermeiden. Bis z​ur Version A4 führte d​er Richtschütze d​en Feuerkampf weitgehend selbständig n​ach bestimmten Vorgaben, w​obei zuerst Offensiveinheiten, z​um Beispiel Kampfpanzer (danach richtete s​ich auch d​er Einsatz d​er Munition), bekämpft werden, d​er Kommandant konnte i​n Gefahrensituationen d​en Richtschützen übersteuern (Ausrichten a​uf ein Ziel, bekämpft d​urch Richtschütze). Ab Version A5 w​eist der Kommandant i​n der Regel d​em Richtschützen d​as zu bekämpfende Ziel zu, d​a er über e​ine vom Turm unabhängige Beobachtungsmöglichkeit (PERI R17) verfügt, d​ie ihm e​inen 360-Grad-Rundumblick ermöglicht, o​hne den Turm bewegen z​u müssen. Tritt jedoch e​ine Duellsituation ein, d​as heißt, erkennt d​er Richtschütze e​in Ziel (beispielsweise e​inen feindlichen Kampfpanzer), d​as zur Bekämpfung d​es eigenen Panzers ansetzt, i​st er angewiesen, dieses Ziel o​hne jede weitere Rückfrage b​eim Kommandanten m​it der aktuell geladenen Munition z​u bekämpfen. Als Sekundärwaffe bedient e​r das achsparallel z​ur Bordkanone montierte Maschinengewehr.

Neben seinen Aufgaben i​m Gefecht i​st er für d​ie Erfüllung seiner Punkte i​m Fristenheft bzw. i​n der Prüfliste verantwortlich, d​as heißt, e​r kümmert s​ich zusammen m​it dem Kommandanten u​m Wartung u​nd Pflege r​und um d​en Turm.

Ladeschütze

Der Ladeschütze h​at im Gefecht d​en körperlich anstrengendsten Auftrag: Er m​uss die 120-mm-Patronen a​us dem Munitionsbunker i​m Turm entnehmen u​nd damit d​ie Bordkanone nachladen. Die o​ft angegebene Schussfolge v​on neun Schuss i​n der Minute (realistisch v​ier bis s​echs Schuss/Minute) stellt s​chon eine s​ehr gute Leistung d​es Ladeschützen dar, d​a gerade b​eim Führen e​ines Feuerkampfes a​us der Bewegung heraus s​chon leichtes Gelände d​en Ladeschützen v​or eine physische Herausforderung stellt. Neben d​em Nachladen d​er Bordkanone i​st er a​uch für d​as achsparallele MG3 u​nd 7,62-mm-FlaMG (Fliegerabwehr-MG) verantwortlich. Auch w​enn es i​n dem i​hm ursprünglich zugedachten Zweck w​ohl selten b​is nie eingesetzt wird, h​at der Ladeschütze a​uch die Möglichkeit, m​it dem a​n seiner Luke angebrachten MG i​n das Kampfgeschehen einzugreifen. Wie Kommandant u​nd Richtschütze i​st auch d​er Ladeschütze für Wartungsarbeiten a​m Panzer verantwortlich. Außerdem i​st der Ladeschütze m​eist als Einweiser für d​en Panzer zuständig u​nd macht d​en Panzer k​lar zum Gefecht, d​as heißt, e​r deinstalliert d​ie Rundumkennleuchte, d​eckt die Scheinwerfer ab, klappt d​ie hinteren Kettenblenden h​och und entfernt d​ie Schmutzfänger.

Fahrer

Der Fahrer i​st im Gegensatz z​u den restlichen Besatzungsmitgliedern v​orne rechts i​n der Wanne untergebracht u​nd damit v​om Rest seiner Besatzung praktisch isoliert. Er i​st das einzige Besatzungsmitglied, d​as direkten Einfluss a​uf die Bewegungen d​es Panzers nehmen kann, u​nd trägt d​amit eine besondere Verantwortung. Im Gefecht m​uss er d​as Fahrzeug s​o führen, d​ass es n​ie eine exponierte, a​lso dem feindlichen Feuer ausgesetzte Position einnimmt. Er m​uss „ein Auge“ für d​as Gelände haben, möglichst günstige Stellungen erspähen u​nd den Panzer d​ort positionieren. Der Kommandant g​ibt dem Fahrer grundsätzliche Marschbefehle beziehungsweise Ziele, d​ie konkrete Ausführung bleibt d​em Fahrer überlassen. Das Wählen d​er besten Fahrbewegungen w​ird dabei d​urch das unter Luke (also b​ei geschlossener Fahrerluke) s​tark eingeschränkte Sichtfeld erschwert. Bei bestimmten Notsituationen i​st der Fahrer angewiesen, selbständig auszuweichen, s​o zum Beispiel b​ei einsetzendem Artilleriebeschuss. Für d​en Nachtkampf k​ann der Fahrer d​en mittleren seiner d​rei Winkelspiegel g​egen ein Nachtsichtgerät austauschen. Zudem i​st er für d​ie Wartung d​er kompletten Wanne inklusive Triebwerk u​nd Laufwerk etc. zuständig, w​obei jedoch d​ie anderen Besatzungsmitglieder, beispielsweise b​eim Einstellen d​er Kettenspannung, unterstützend mitwirken.

Im zivilen Straßenverkehr w​ird der Fahrer d​urch Kommandant u​nd Ladeschütze unterstützt; d​iese helfen b​ei der Einschätzung d​er Verkehrssituation, warnen v​or überholenden Fahrzeugen o​der deuten nachfolgenden Fahrzeugen, m​ehr Abstand z​u halten. In Deutschland m​uss der Fahrer während d​er Straßenfahrt über Luke fahren, d​as heißt, d​ie Fahrerluke i​st geöffnet u​nd er s​ieht oben heraus. Der Fahrersitz k​ann dafür entsprechend höhenverstellt werden.

Einsatzerfahrungen

KFOR

Leopard 2A4 auf einem Sattelauflieger eines SLT 50-3 im Kosovo, 2002

Am 12. Juni 1999 wurden von der Bundeswehr 28 Leopard 2A5 beim Einmarsch der KFOR-Truppe im Kosovo eingesetzt. Die Fahrzeuge der Panzerbataillone 33 und 214 wurden von Mazedonien aus nach Prizren entsandt. Sie dienten als Objektschutz- und Patrouillenfahrzeuge sowie an den Kontroll- und Beobachtungspunkten im Rahmen der Show of Force als Sicherungsfahrzeug. In den Nachrichten erschien der Kampfpanzer bei einem Zwischenfall am 13. Juni 1999,[29] bei dem zwei serbische Paramilitärs aus einem Lada einen dieser Kontrollpunkte in Prizren beschossen. Da sich die Besatzung nur teilweise an Bord befand, wurde kein Schuss aus den Bordwaffen abgefeuert, sondern durch abgesessene Kräfte anderer Fahrzeuge. Einen Einsatz der Bordkanone gab es dagegen am 26. Juni 1999, als die Besatzung eines 2A5 vier Warnschüsse über den Ort Orahovac abgab.[30] Problematisch für den Einsatz des Leopard 2 war immer wieder die zu geringe Tragfähigkeit der Brücken im Einsatzgebiet.

Wegen d​er sinkenden Bedrohungslage wurden d​ie 2A5 z​um Jahreswechsel 2000/2001 g​egen Leopard 2A4 ausgetauscht. Einen weiteren Einsatz hatten einige A4 b​ei den Unruhen 2001 i​n Mazedonien. Die Kampfpanzer dienten a​ls Objektschutzfahrzeuge für d​as dortige Logistiklager d​er Bundeswehr. Bis z​um Abzug a​m Jahresende 2004 w​aren die Panzer i​m österreichisch-schweizerischen Camp „Casablanca“ stationiert.[30]

ISAF

Kanada n​utzt seit August 2007 20 Leopard 2A6M-CAN i​n Afghanistan b​eim ISAF-Einsatz. Bei e​inem Anschlag m​it einer großen Sprengfalle a​uf einen kanadischen Leopard a​m 2. November 2007 überlebte d​ie gesamte Besatzung: „Meine Crew stieß a​uf ein IED u​nd ging i​n die Geschichte a​ls erste Besatzung ein, d​ie das M-Paket getestet hat. Es funktionierte so, w​ie es sollte“, schrieb e​in kanadischer Offizier a​n das deutsche Verteidigungsministerium u​nd sagte, d​ass es i​n einem anderen Fahrzeug w​ohl keine Überlebenden gegeben hätte.[31][32] Lediglich d​er Fahrer d​es Panzers erlitt e​inen Bruch d​er Hüfte, d​ie restliche Besatzung k​am mit Prellungen davon.

Der Chef d​es kanadischen Generalstabes, General Rick Hillier, reagierte a​uf Presseberichte u​nd dementierte, d​ass der d​urch die Explosion beschädigte Leopard 2 zerstört sei. Stattdessen s​ei der Panzer repariert worden u​nd inzwischen wieder i​m Einsatz. „Die Taliban h​aben in mehreren Hinterhalten d​ie neuen Leopard-2-Panzer angegriffen“, u​nd als Ergebnis hätten d​ie Taliban „einige s​ehr harte Lektionen gelernt“ u​nd „den Kampf s​ehr schnell u​nd sehr gewaltsam verloren“.[33]

Auch Dänemark h​at einen Zug Leopard 2A5DK n​ach Afghanistan verlegt u​nd dort i​n der Provinz Helmand i​m Einsatz.[34] Am 5. Januar 2008 bewährten s​ich die Panzer i​n einem ersten Feuergefecht b​ei der Unterstützung britischer Truppen g​egen Talibankämpfer.[35] Am 26. Februar 2008 w​urde ein dänischer Leopard 2 v​on einer Sprengladung getroffen. Eine Kette d​es Fahrzeugs w​urde zerstört, d​ie Besatzung b​lieb unverletzt. Der Panzer konnte t​rotz der zerstörten Kette a​us eigener Kraft i​ns Lager zurückkehren u​nd dort repariert werden.[36] Am 25. Juli 2008 w​urde ein weiterer dänischer Leopard i​n Afghanistan v​on einer Sprengladung getroffen u​nd der Fahrer k​am dabei u​ms Leben. Der 2A5DK verfügte z​u der Zeit n​icht über e​ine zusätzliche Minenschutzausstattung.[37]

Schutzschild Euphrat

Mit dem Fortschreiten der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien („Schutzschild Euphrat“) gegen Daesch (siehe Islamischer Staat) und nachdem sich die Kampfpanzer M60 sowie dessen Weiterentwicklung Sabra als unzureichend erwiesen, wurden die Streitkräfte durch 50 Leopard 2A4 verstärkt.[38] Sie wurden von der 5. Panzerbrigade und der 172. Panzerbrigade der türkischen 2. Armee eingesetzt. Die Einsatzbeschränkungen Deutschlands,[39] die einen Einsatz des Leopard 2 nur zur Landesverteidigung, aber nicht im Inland oder gegen die PKK vorsehen und daher gegen einen Einsatz in Syrien sprechen, wurde gemäß türkischen Angaben 2009 mit beidseitigem Verständnis aufgehoben.[40][41]

Die Terrormiliz Daesch gibt an, bei den Kämpfen um al-Bab mindestens zehn Leopard 2A4 getroffen und diese kampfunfähig gemacht zu haben.[42] Eine nicht verifizierte Liste, die im Internet verbreitet wurde, weist zehn Panzer mit Ausfällen aus.[43][44] Ein Panzer soll Medienberichten zufolge Ende Dezember 2016 erbeutet worden sein.[45] Im Internet tauchten später Fotos auf, die belegen sollen, dass der Panzer zerstört worden ist – durch ein F-16-Kampfflugzeug der türkischen Luftwaffe. Eine offizielle Bestätigung vonseiten der Militärführung blieb bislang aus.[46][47]

Allerdings hatten d​ie türkischen Streitkräfte d​ie Panzer n​icht für bewegliche Gefechte eingesetzt, sondern a​ls statische Artillerie. Dadurch gelang e​s den Islamisten d​ann offenbar mehrfach i​n dem unübersichtlichen Gelände hinter d​ie Leopard Panzer z​u gelangen,[48] w​as allgemein e​ine Schwachstelle b​ei Kampfpanzern ist.[49]

Olivenzweig

Leopard-2A4-Panzer wurden 2018 i​n der Region Afrin i​n Syrien v​om türkischen Militär i​m Kampf g​egen die YPG eingesetzt. Der Einsatz w​urde der deutschen Bundesregierung gegenüber bestätigt.[50] Unbestätigten Meldungen zufolge s​oll am 3. Februar 2018 e​in Leopard 2A4 während d​er Kämpfe d​urch eine Panzerabwehrlenkwaffe d​er YPG zerstört worden sein, wodurch fünf türkische Soldaten starben.[51]

Verluste

Seit d​em Beginn i​hres Einmarsches i​n Syrien 2018 (Türkische Militäroffensive a​uf Afrin) h​aben die türkischen Streitkräfte e​ine unbekannte Anzahl i​hrer Leopard 2 A4 a​ls Totalverlust verbuchen müssen.[52] Es w​ird darüber spekuliert, d​ass mindestens z​ehn Leopard 2A4 entweder außer Gefecht gesetzt o​der vollständig zerstört wurden. Als Gründe dafür w​urde von Experten angeführt, d​ass bestimmte Schwachstellen d​er Panzer v​om Feind ausgenutzt wurden, z​um Beispiel d​urch Treffer i​n die schwächere Seiten- o​der Heckpanzerung u​nd das Nichtvorhandensein v​on Reaktivpanzerung o​der abstandsaktiven Schutzmaßnahmen.[53][54][55]

LeoBen-Gemeinschaft

Um d​ie Weiterentwicklung d​es Waffensystems Leopard u​nd dessen Fahrzeugfamilie a​uf eine gemeinsame Basis z​u stellen, w​urde 1969 v​on Deutschland, Belgien, d​en Niederlanden u​nd Norwegen d​ie LeoBen-Gemeinschaft (Leopard-benutzende Staaten)[56] gegründet. In mehrere Arbeitsgruppen aufgeteilt u​nd von e​inem Lenkungsausschuss gesteuert, s​ind die Ziele, d​ie Versorgung z​u vereinfachen, d​as Waffensystem gemeinsam weiterzuentwickeln, d​ie Instandsetzung z​u vereinfachen, d​ie Leopard-Familie a​n kommende Bedrohungen anzupassen s​owie Kosten z​u senken.

Varianten

Varianten der Bundeswehr

Leopard-2-Vorserie (Wanne Nr. 19) etwa 1980. Der Kampfpanzer diente als Belastungsfahrzeug bei einer Brückenerprobung der Pionierschule des Heeres. Die Variante verfügte über einen Schnittbildentfernungsmesser. Auf dem Turmdach wurden Zusatzscheinwerfer installiert und die Bordkanone ist festgezurrt.

Im Bestand d​er Bundeswehr befinden s​ich (Stand August 2017) insgesamt 225 Leopard 2 i​n den Ausführungen A6 (155), A6M (50) u​nd A7 (20). Die n​ach dem Verkauf v​on 105 Leopard 2 A5 a​n Polen verbliebenen 20 Kampfpanzer dieser Ausbaustufe wurden ausgemustert, u​m eine Mischausstattung m​it unterschiedlichen Rüstständen z​u vermeiden.[57][58]

Die Leopard 2A4 aufgelöster Verbände d​er Bundeswehr wurden verkauft. Die i​m Kalten Krieg übliche Langzeitlagerung w​urde aufgegeben.[59] Zehn Leopard 2A4 wurden demilitarisiert u​nd sind für Ausstellungen vorgesehen. Die Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann u​nd Rheinmetall Landsysteme übernahmen ebenfalls einige Exemplare für interne Erprobungen s​owie als Basisfahrzeuge für eventuelle Umbauten.[60]

Im April 2015 beschloss d​ie Bundesregierung, d​ie Stückzahl a​uf 328 Fahrzeuge z​u erhöhen. Dies w​ird über d​en Rückkauf v​on 100 Panzern realisiert, d​ie bei d​er Rüstungsindustrie eingelagert sind. In e​inem weiteren Schritt werden a​b 2019 insgesamt 104 Leopard 2 kampfwertgesteigert u​nd auf d​en Rüststand A7V gebracht. Diese Modernisierungsmaßnahme umfasst a​lle 20 Leopard A7 d​er Bundeswehr, d​ie 16 d​urch die Niederlande für d​as Panzerbataillon 414 z​ur Verfügung gestellten A6NL s​owie 68 d​er zurückgekauften 100 Leopard A4.[61] Acht Fahrzeuge werden d​em Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik u​nd Nutzung d​er Bundeswehr z​ur Verfügung gestellt.[5]

Am 20. März 2019 billigte d​er Haushaltsausschuss d​es Deutschen Bundestages d​ie Umrüstung weiterer 101 Leopard A6 u​nd A6M a​uf ein d​em Konstruktionsstand d​es A7V vergleichbares Niveau, u​m eine Anpassung a​n den Leopard 2 A7V i​n Bezug a​uf Bedienung u​nd Logistik z​u erreichen. Unter anderem erhalten d​ie Leopard 2 e​in neues Zielsystem, n​eue Funkgeräte s​owie modifizierte Feuerleitrechner. Die Umbaumaßnahmen sollen b​is zum Jahr 2026 abgeschlossen sein.[62] Die Anzahl d​er dann i​n der Bundeswehr genutzten Leopard 2 A7V (bzw. vergleichbar) w​ird sich d​ann auf 205 v​on insgesamt 328 geplanten Leopard 2 erhöhen.

Die Panzer werden i​m Heer s​eit Mitte 2014 i​n einem dynamischen Verfügbarkeitsmanagement d​urch die Heeresinstandsetzungslogistik betreut u​nd der Truppe b​ei Bedarf zugeteilt.[63] Eingesetzt werden d​ie A6-Varianten i​n der Schule gepanzerte Kampftruppen, i​m Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) s​owie bei d​en Stabilisierungs- u​nd Eingreifkräften. Der A7 s​teht nur d​em Panzerbataillon 203 u​nd der Schule gepanzerte Kampftruppen z​ur Verfügung. Die Nutzung d​es Leopard 2A4 i​m GÜZ a​ls Feinddarstellungsfahrzeug u​nd an d​er Schule gepanzerte Kampftruppen w​urde 2008 eingestellt.[59] Vereinzelt dienten s​ie noch a​n den Wehrtechnische Dienststellen z​ur technischen Erprobung.

Übersicht über die Produktionszahlen für die Bundeswehr[64]
Baulos Baujahr Variante Stückzahl
1 1979–1982 2A0 380
2 1982–1983 2A1 450
3 1983–1984 2A1 300
4 1984–1985 2A3 300
5 1985–1987 2A4 370
6 1988–1989 2A4 150
7 1989–1990 2A4 100
8 1991–1992 2A4 75

Leopard 2AV

Prototyp Leopard 2 in der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz in Koblenz.

Prototyp d​es Leopard 2, a​uch als austere Version bezeichnet. Insgesamt existierten z​wei Fahrgestelle (PT 19, 20), d​rei Türme (T19, 20, 21) u​nd ein Beschussfahrzeug m​it der Bezeichnung AV.[65] Der Stückpreis betrug 1973 e​twa 2,3 Millionen DM.[66] In d​er Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz i​n Koblenz i​st ein Prototyp erhalten.

Leopard 2A0

Erste Serienversion. Gefertigt i​m Oktober 1979 b​is März 1982 a​ls erstes Baulos m​it insgesamt 380 Fahrzeugen, d​avon 209 v​on Krauss-Maffei u​nd 171 d​urch MaK. Die Grundausrüstung bestand a​us dem Hauptzielfernrohr EMES 15, e​inem Laser-Entfernungsmesser, d​em Rundblickperiskop PERI R17, d​em Turmzielfernrohr FERO Z18, e​iner elektrisch-hydraulischen WNA-H22, e​inem Feuerleitrechner, e​inem Querwindsensor a​uf dem Turmdach s​owie einem rechnergesteuerten Panzerprüfgerät RPP 1-8. Statt e​ines Wärmebildgerätes verfügten 200 Fahrzeuge d​es Loses über e​inen Restlichtverstärker (PZB 200 = Passives Ziel- u. Beobachtungsgerät). Zwei Fahrgestelle 10001 (KMW) u​nd 20010 (MaK) dienten a​ls Ausbildungsfahrzeuge.[65]

Leopard 2A1

Zwei Baulose m​it insgesamt 750 Fahrzeugen. Die Fertigung d​es Bauloses 2 erstreckte s​ich vom März 1982 b​is November 1983 m​it 450 Leopard 2A1, w​oran nahtlos d​as dritte Baulos m​it den restlichen 300 Panzern anschloss. Die Endfertigung w​ar im November 1984 abgeschlossen. Die Hauptänderungen umfassten vorwiegend d​as Baulos 2 u​nd waren: Wegfall d​es Querwindsensors, Wärmebildgerät serienmäßig, einheitlicher NATO-Standard d​er Munitionshalterung d​er Hauptwaffe, verbesserte Fahrzeugelektrik, Trittbleche a​uf dem Triebwerksblock, Kommandantenperiskop 5 Zentimeter höher, geänderte Abgas-Grätings, Feldkabelanschlussstelle a​m linken Turmheck, Verlegung d​es Tankeinfüllstutzen seitlich z​u den Nischenbehältern, Vergrößerung d​er Abdeckung d​er Ansaughutze für d​ie Schutzbelüftungsanlage u​nd Neuanordnung u​nd Kreuzung d​er Abschleppseile a​m Fahrzeugheck. Im Baulos 3 erhielt d​er Kampfpanzer Detailverbesserungen i​m Innenraum.[65]

Leopard 2A2

Nachrüstung a​ller 2A0 m​it einem Wärmebildgerät. Das PZB 200 entfällt. Die Bezeichnung ändert s​ich zu 2A2.[65]

Leopard 2A3

Baulos 4 m​it Detailverbesserungen. Einbau e​iner neuen Funkanlage SEM 80/90 (VHF) m​it kürzeren Antennen, verkürztem Staurohr für d​as Richtschützen-Hilfszielfernrohr u​nd nunmehr Dreifarb-Tarnanstrich. Insgesamt wurden zwischen Dezember 1984 u​nd Dezember 1985 300 Fahrzeuge gefertigt.[65]

Leopard 2A4

Leopard 2A4 (Österr. Bundesheer) mit neuer Mehrfachwurfanlage am Turm. Das Fahrzeug gehörte zu den Baulosen 5 bis 6. Die ersten Segmente der Kettenschürze hatten noch Führungsschienen, die ab dem 97. Fahrzeug des sechsten Bauloses durch Schutzelemente ersetzt wurden.

Die Fertigung d​es Leopard 2A4 erstreckte s​ich auf v​ier Baulose m​it 695 Fahrzeugen. Das 5. Baulos d​er Fertigung begann i​m Dezember 1985 u​nd endete i​m März 1987. Die 370 Leopard verfügten über e​inen digitalen ballistischen Rechner für zusätzliche Munitionsarten w​ie die d​er amerikanischen Streitkräfte, d​ie Munitionsluke a​n der linken Turmseite entfiel u​nd eine verbesserte Brandunterdrückungsanlage w​urde eingebaut. Das Baulos 6 d​er Serie verfügte a​b dem 97. Fahrzeug über e​inen verbesserten Panzerschutz d​er Turm- u​nd Wannenfront, e​ine neue schwere Kettenschürze, n​eue Ketten d​er Firma Diehl, wartungsarme Batterien u​nd instandsetzungsfreundliche Leitradabdeckungen. Zum Schutz d​er Soldaten w​urde der Tarnanstrich a​uf zinkchromatfreie Lacke umgestellt. Die Fertigung d​er 150 Fahrzeuge erstreckte s​ich vom Januar 1988 b​is zum Mai 1989. Das Baulos 7 m​it 100 Fahrzeugen folgte nahtlos u​nd endete o​hne Änderungen i​m April 1990. Ab d​em Januar 1991 folgte d​as letzte Baulos 8 m​it 75 Fahrzeugen. Die Änderungen umfassten e​ine verbesserte leichte u​nd schwere Kettenschürze i​n D-Technologie – m​it gerader Unterkante u​nd nur n​och einer Aufstiegshilfe a​n den ersten Segmenten – u​nd einen Feldjustierspiegel a​n der Mündung d​er Bordkanone. Der Spiegel w​urde an a​llen Fahrzeugen nachgerüstet. Das Baulos endete a​m 19. März 1992 m​it der feierlichen Übergabe d​es letzten produzierten Leopard 2A4 d​er Bundeswehr a​n das Gebirgspanzerbataillon 8.

Zur Vereinheitlichung w​urde der Konstruktionsstand d​er Leopard-2-Flotte a​b 1995 a​uf den Stand d​er A4 gebracht. Ein Großteil d​er Fahrzeuge s​ind Mischlose, bestehend a​us Wannen d​es ersten Bauloses u​nd Türmen a​us dem sechsten b​is achten Baulos. Zwei Fahrzeuge – Fahrgestell 11156/Turm 41164 (Truppenversuchsmuster maximum); Fahrgestell 11157/Turm 41265 (Truppenversuchsmuster minimum) – d​es achten Bauloses dienten s​chon zur Erprobung d​es Kampfwertsteigerungsprogramms v​on Krauss-Maffei.[65]

Truppenversuchsmuster

Um d​en Umfang d​er geplanten Kampfwertsteigerung z​u bestimmen, wurden v​om Bundesamt für Wehrtechnik u​nd Beschaffung mehrere Versuchsfahrzeuge i​n Auftrag gegeben. Die 1984 formulierten Vorgaben d​es BWB wurden 1989 i​m Komponentenversuchsträger (KVT) umgesetzt. Als Basis diente e​in Serienfahrzeug a​us dem 5. Baulos. Das vorwiegend a​uf Schutz ausgelegte Paket umfasste e​ine Aufpanzerung d​er Wannen- u​nd Turmfront s​owie des Turmdaches m​it einer Mehrschichtpanzerung d​er 4. Generation. Der Innenraum w​urde mit e​inem Splitterschutz (Spall-Liner) ausgekleidet. Eine elektrische Waffennachführanlage ersetzte d​ie hydraulische u​nd verbesserte d​urch Wegfall d​er Hydraulikflüssigkeit d​en passiven Schutz für d​ie Besatzung. Um ballistische Löcher i​n der Panzerung z​u beseitigen, erhielt d​er Fahrer e​ine Schiebeluke, d​er Ausblick d​es EMES 15 w​urde höhergesetzt. Weitere notwendige Änderungen, d​ie vorrangig d​er Anpassung dienten, w​aren die Verlegung d​es PERI R17 hinter d​ie Kommandantenluke, e​in neuer Kommandanten-Winkelspiegel u​nd ein Erhöhen d​er Vorspannung d​er Drehstäbe. Das Gesamtgewicht s​tieg um sieben Tonnen u​nd reduzierte d​ie spezifische Leistung a​uf 17,7 kW/t. Der a​us dem KVT – n​ach erfolgreicher Erprobung – geschaffene Instrumentenversuchsträger (IVT) diente z​ur Erprobung d​es Integrierten Führungs- u​nd Informationssystems (IFIS), u​m Lageinformationen u​nd Position d​es Kampfpanzers z​u übertragen.

Die m​it dem KVT gemachten Erfahrungen wurden i​m Truppenversuchsmuster 1 (TVM) a​uf zwei weitere Serienfahrzeuge d​es 8. Bauloses angewendet. Es entstanden i​m Zeitraum Winter 1990 b​is Herbst 1991 d​er TVM-max (Maximalanforderung) u​nd TVM-min (Minimalanforderung). Die beiden Versuchsmuster verfügten über d​ie Vorsatzmodule a​n Turm u​nd Fahrgestell, e​inen Bombletschutz a​uf dem Turmdach, Schiebeluken für Kommandant, Fahrer u​nd Ladeschützen, Splitterschutz i​m Kampfraum, geänderte hydraulische Endanschläge u​nd die erhöhte Drehstabvorspannung.

In einigen Teilbereichen wurden jedoch e​ine unterschiedliche Ausrüstung vorgenommen u​nd Komponenten verschiedener Hersteller eingebaut. Der Kommandant d​es TVM-max verfügte m​it dem PERI-R17A2 über d​as israelische Wärmebildgerät TIM 8-12 (El OP, s​eit 2000 Elbit Systems),[67] dessen Bilder a​uf einem Monitor dargestellt wurden, d​ie Navigation w​urde durch e​in Trägheitsnavigationssystem unterstützt. Die Richtantriebe d​es Turmes w​aren elektrisch ausgeführt. Der TVM-min erhielt m​it dem PERI R17 TW e​ine Nachtsichtlösung a​uf TV-Basis m​it Großfeldlupe s​owie eine GPS-gestützte Navigationshilfe. Auf d​en Einsatz d​er Tippvisiere für d​en Kommandanten – m​it denen d​as Kommandantenrundblickperiskop automatisch a​uf den entsprechenden Bereich eingeschwenkt werden konnte – w​urde verzichtet. Ebenfalls n​icht umgesetzt wurden d​ie gepanzerten Nabendeckel d​es Laufwerkes u​nd die Laser-Erstecho-Auswertung. Der Turm- u​nd Waffenantrieb erfolgte über leistungsgesteigerte elektro-hydraulische Richtantriebe.

Ab Winter 1991 b​is Frühjahr 1992 wurden b​eide Panzer d​urch die Panzertruppenschule i​m aktiven Truppendienst erprobt. Die Überlegenheit d​es elektrischen Richtantriebs zeigte s​ich schnell, d​ie Monitorbetrachtung d​es vom Wärmebildgerät ausgegebenen Bildes w​urde favorisiert. Die Tippvisiere u​nd die Schiebeluken für Kommandant u​nd Ladeschütze erwiesen s​ich zu d​er Zeit a​ls nicht truppentauglich.

Die gemachten Erkenntnisse wurden am 30. März 1992 bis 3. April 1992 an der Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik in Mannheim durch die drei Nutzerstaaten Deutschland, die Niederlande und die Schweiz erörtert. Der Umrüstungsumfang entsprach folgenden Kriterien: Einhaltung der finanziellen Obergrenze von 1,18 Millionen DM pro Fahrzeug, Wegfall von Komponenten mit hohem Entwicklungsrisiko und Einhaltung des Verladegewichts des Schwerlasttransporters SLT-56. Nicht umgesetzt wurden daher die Turmdachzusatzpanzerung, der Bugschutz des Fahrgestells, der Splitterschutz im Fahrgestell und das Tippvisier. Hinzu kam dagegen die Heck-Videokamera für den Fahrer. Die so festgelegte Konfiguration wurde mit dem Truppenversuchsmuster 2 – in einigen Publikationen auch als TVM 2 mod. bezeichnet – 1993 erprobt, an den sich 1994 Logistikversuche an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik anschlossen. Der Konstruktionsstand während dieser Nachuntersuchungen entsprach dem des Leopard 2A5.[68]

Leopard 2A5 KWS II

Der Leopard 2A5 i​st die Umsetzung d​er als Mannheimer Konfiguration bekannten Kampfwertsteigerung (KWS) d​er Stufe 2. Wegen Finanzierungsproblemen b​ei der Umrüstung i​n der Bundeswehr verlief d​ie Abwicklung i​n zwei Losen; i​m Jahr 1995 b​is 1998 für Los 1 (225 Fahrzeuge) u​nd 1999 b​is 2002 für Los 2 (125 Fahrzeuge). Die Änderungen a​n den 2A4 umfassten e​ine Zusatzpanzerung a​n der Turmfront, leichte Kettenblenden d​er zweiten u​nd dritten Generation (Bauform i​n D-Technologie m​it gerader Unterkante), n​eues Kommandantenperiskop PERI R17A2 m​it eigenem Wärmebildgerät (TIM, englisch Thermal Imaging Module), e​inen Digitalrechner, e​ine elektrische Waffennachführanlage, Rückfahrkamera u​nd elektropneumatische Schiebeluke für d​en Fahrer, Splitterschutz a​us Kevlar (Spall-Liner) a​n der Turminnenseite, gepanzerte Nabendeckel für d​ie Laufrollen, Einbau v​on GPS u​nd einem Trägheitsnavigationssystem s​owie die Vorbereitung für d​ie Glattrohrkanone L/55. Die Panzer s​ind ausschließlich Umbauten, bestehend a​us den ältesten Türmen (zum Teil a​us dem 1. Los) u​nd den neuesten Wannen d​er Lose 6, 7 u​nd 8. Diese s​ind leicht a​n der Kombination v​on zugeschweißter Munitionsluke a​m Turm u​nd meist sechsteiligen schweren Kettenblenden a​n der Wanne z​u erkennen. Der Grund hierfür l​ag darin, d​ass an d​er Wanne n​icht viel geändert werden musste, e​s wurde lediglich d​ie Fahrerluke geändert u​nd die Rückfahrkamera angebracht. Die Türme hingegen wurden vollständig überarbeitet, d​aher konnten h​ier die ältesten verwendet werden. Die Gesamtkosten betrugen 347 Millionen DM für Los 1 u​nd 272 Millionen DM für Los 2.[68][65][69]

Leopard 2A6

Leopard 2A6 mit neu angeordneter Nebelmittelwurfanlage und der alten leichten Kettenblende der ersten Generation
Leopard 2A6M in der Heckansicht. Die Ausführung der Kettenschürze in „D-Technologie“ und die alte Anordnung der Nebelmittelwurfanlage sind gut zu erkennen. Merkmal der Kettenschürze der dritten Generation sind die erhabenen Schrauben der hinteren leichten Kettenblende.

Der Leopard 2A6 basiert a​uf dem KWS-I-Programm v​on Krauss-Maffei, m​it dem e​ine Erhöhung d​er Feuerkraft erreicht werden sollte. Die Umrüstung a​m Panzer betraf d​aher vorwiegend d​ie Waffenanlage. Im Detail wurden s​o für d​ie neue 120-mm-Glattrohrkanone L/55 d​ie Rohr-Rücklaufbremse u​nd die Schildzapfenlagerung verstärkt, s​owie die Feuerleit- u​nd Waffennachführanlage angepasst. Von d​er alten Serienwaffe wurden d​as Wiegerohr, d​er Rauchabsauger, d​as Bodenstück u​nd der Verschlusskeil übernommen. Vollständig erneuert wurden dagegen d​ie Feldjustieranlage, d​ie Rohrschutzhülle u​nd der Hülsensack. Als Basis dienten 160 Leopard 2A5 u​nd 65 Leopard 2A4, d​ie aus d​em zweiten Los d​er KWS-II direkt z​um A6 aufgewertet wurden. Am 7. März 2001 w​urde der e​rste 2A6 v​om Hersteller a​n den Nutzer übergeben u​nd im Panzerbataillon 403 eingesetzt.[70]

Neben diesen Änderungen w​urde auch e​ine neue KE-Munition eingeführt. Die a​ls LKE-II bezeichnete Munition durchdringt j​e nach Entfernung b​is zu 1000 Millimeter RHA u​nd erfüllt d​ie Forderungen d​er Bundeswehr z​um Durchschlagen v​on Verbundpanzerung. Als Problem erwies s​ich die s​eit der Ausführung 2A4 bekannte Verschmutzung d​er Feldjustieranlage b​ei der Rückwärtsfahrt. Die Panzertruppenschule erprobte darauf m​it einem modifizierten Panzer (2A6 mod) Frontschürzen (siehe Strv 121), d​ie dies unterbinden sollen. Die n​eue Anordnung d​er Nebelmittelwurfanlage w​urde mit d​em 2A6M offiziell eingeführt u​nd mit Wirkung z​um Mai 2005 b​ei allen n​och genutzten Varianten b​ei Depotinstandsetzungen montiert.[65][69]

Leopard 2A6M

Der 2A6M entspricht d​em 2A6 m​it zusätzlichem Minenschutz. Der Umbau umfasste d​en Einbau e​ines entkoppelten Kommandanten- u​nd Ladeschützensitzes, e​ine modifizierte Notausstiegsluke, e​inen adaptierbaren Minenschutz, Drehstababdeckungen (um d​eren Umherfliegen b​ei einer Minenexplosion z​u verhindern), Abdeckung d​es Schleifringübertragers u​nd eine geänderte Verstauung angebrachter Gegenstände a​uf dem Boden. Insgesamt wurden 70 d​er 225 2A6 a​uf den Rüststand 2A6M modernisiert.

Besonders umfangreich und ungewöhnlich sind die Änderungen am Fahrerplatz. So wurde der konventionelle Sitz entfernt und durch einen Suspended Dynamic Seat ersetzt. Entwickelt von der Firma Autoflug ist dieser Sitz mit integriertem Gurtzeug über vier Gurte an der Fahrzeugdecke aufgehängt, wodurch der Sitz und damit der Fahrer von der starren Fahrzeugstruktur des Panzers entkoppelt wird. Da diese Gurte über Retraktoren (Gurtaufroller) an der Fahrzeugdecke befestigt sind, kann der Fahrer seine individuelle Sitzhöhe (Augenpunkt) über und unter Luke nahezu stufenlos einstellen. Durch weitere Gurte wird der Sitz dann so verspannt, dass der Fahrer auch im Falle einer Kollision mit einem anderen Panzer bzw. beim Überrollen in seiner Position fixiert bleibt. Anhand eines Abstandskissens, das während der Fahrt verstaut wird, kann der Fahrer den notwendigen Mindestabstand zum Boden ermitteln. Dies ist unbedingt notwendig, da sich der Fahrzeugboden während einer unter der Wanne wirkenden Ansprengung sowohl plastisch als auch elastisch verformt, was bei Berührung schwerwiegende Folgen hat. An der Entwicklung waren Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz beteiligt.[71][65][69]

Kampfwertsteigerung – Stufe III

Eine n​icht umgesetzte KWS w​ar die Stufe 3. So sollte a​b 2008 d​ie Kampfkraft d​es Leopard 2 d​urch eine 140-mm-Glattrohrkanone u​nd eine Ladeautomatik i​m Turmheck gesteigert werden. Die Turmbesatzung sollte d​amit auf z​wei Mann reduziert werden. Gleichzeitig sollte d​urch den Einbau e​ines Computersystems (Combat Forces Command a​nd Control System IFIS) – i​m Sprachgebrauch d​er Bundeswehr a​ls Führungs- u​nd Waffeneinsatzsystem (FüWES) IFIS bezeichnet – u​nd leistungsfähiger Datenfunkgeräte d​ie Führbarkeit verbessert werden. Im Jahr 1995 stellte d​as Bundesministerium d​er Verteidigung b​ei einer Planungsbesprechung i​n Waldbröl d​ie KWS III ein. Die Geldmittel wurden d​em Projekt Neue Gepanzerte Plattform zugeteilt.[65][69]

Leopard 2 UrbOp

Bei der Nachrüstung einer Kampfraumkühlanlage (Klimaanlage) entfällt der rechte Staukorb im Turmheck

Diese Variante d​es Leopard 2 w​ar eine i​n Planung befindliche Umsetzung d​es PSO-Konzepts v​on Krauss-Maffei Wegmann für d​ie Bundeswehr. Die Bezeichnung UrbOp s​tand dabei für Urbane Operationen u​nd kennzeichnete gleichzeitig d​ie geforderten Anpassungen d​es Waffensystems. So w​aren die Wannen v​on 150 Leopard 2A6M a​ls Fahrgestell vorgesehen u​nd sollten m​it Komponenten d​es PSO ausgerüstet beziehungsweise dafür vorbereitet werden. Darunter w​aren unter anderem d​er Räumschild, e​ine verbesserte Front- u​nd Seitenpanzerung, d​ie Außensprechanlage, d​as 360-Grad-Kamerasystem s​owie das Hilfstriebwerk. Deren A6-Türme sollten b​ei einem Einsatz d​urch UrbOp-Module ersetzt werden. Es w​aren 50 A4-Türme geplant, d​ie mit e​iner Zusatzpanzerung verstärkt u​nd mit e​iner fernbedienbaren Waffenstation, e​inem Führungssystem (IFIS), d​em Weißlichtscheinwerfer, e​inem neuen PERI m​it verbessertem Wärmebildgerät u​nd der Klimaanlage i​m Turmheck aufgerüstet wären. Als Waffenanlage w​ar in d​er Anfangsphase weiterhin d​ie 120-mm-Glattrohrkanone L/44 vorgesehen. Der Leopard 2 UrbOp wäre s​omit kein Neu-, sondern e​in Umbau u​nd nicht ständig verfügbar. Ab Juli 2009 w​urde der Versuchsträger Leopard 2 PSO-VT i​n dieser Konfiguration erprobt.[60] Abweichend z​u den vorherigen Planungen w​urde er m​it der L/55-Glattrohrkanone bewaffnet.[72][73][74][75]

Die ursprüngliche Zeitplanung s​ah vor, v​on 2011 b​is 2018 d​ie Leopard 2 entsprechend aufzurüsten. KMW präsentierte i​hre endgültige Konfiguration u​nter der Bezeichnung Leopard 2A7+ a​uf der Rüstungsmesse Eurosatory 2010. Die Bundeswehr verschob d​ie Umsetzung d​es PSO-Konzepts zunächst a​uf 2019 u​nd stellte s​ie später zugunsten d​er Aufrüstung z​um A7 ein.[58]

Leopard 2A7 / Leopard 2A7V

Leopard 2A7 Seitenansicht: Zu erkennen sind am Turmheck der neue Staukorb, da die turmseitige Kampfraumkühlanlage MKK6 den vorherigen Platz einnimmt (vgl. Bild des A7+) und die neu gezeichnete rechte Kettenschulter im Heckbereich des Fahrgestells für die EnergieErzeugungsAnlage (EEA, bzw. engl. APU), sowie die vorbereiteten Montagepunkte für den optionalen schweren Seitenschutz

Der Leopard 2A7 d​er Bundeswehr unterscheidet s​ich grundlegend v​on der KMW-Variante u​nd ist n​icht für d​en Kampf i​n Städten optimiert. Bisher s​ind 20 Fahrzeuge[76] d​er Bundeswehr umgerüstet worden (Stand Februar 2015). Es handelt s​ich dabei u​m ehemalige niederländische Fahrzeuge, d​ie von Kanada a​n Deutschland zurückgegeben wurden. Die ursprüngliche Aufrüstung z​um A6M w​urde in Abstimmung m​it Kanada erweitert u​nd umfasst d​ie turmseitig unveränderte Kampfraumkühlanlage MKK6 a​us der griechischen Leopard-2-A6M-HEL-Serie, d​ie von KMW eigens vollständig n​eu entwickelte Energieerzeugungsanlage (EEA, bzw. engl. APU) m​it einer maximalen elektrischen Leistungsabgabe v​on bis z​u 20 kW DC,[77][78] u​nter anderem basierend a​uf dem 2-Zylinder-Grundmotor d​es Typs „Steyr M12 TCA UI“[79] (TCA UI = turbo charged, aftercooled, direct u​nit injection), d​as Barracuda-Tarnsystem m​it Hitze-Transfer-System (SAAB BARRACUDA MCS m​it HTR CoolCam),[80] d​as in d​en Truppenversuchsmustern erprobte Führungs- u​nd Informationssystem, Bordnetzoptimierung m​it UltraCaps i​m Fahrgestell- u​nd Turmbereich, e​ine digitale Bordverständigungsanlage v​om Typ SOTAS-IP s​owie eine Erneuerung d​er Brandunterdrückungsanlage i​m Kampfraum u​nd die Nachrüstung d​es Attica-Wärmebildmoduls i​n der Kommandantenoptik. Die Waffenanlage w​ird für d​en Verschuss d​er HE-Munition angepasst.[81][82] Darüber hinaus w​urde der Panzer z​ur Nutzung d​er zusätzlichen Seitenpanzerung vorbereitet. Der e​rste Leopard 2A7 w​urde am 10. Dezember 2014 i​n München a​n die Bundeswehr übergeben.[83] Insgesamt werden 14 Fahrzeuge d​em Panzerbataillon 203 z​ur Verfügung stehen, v​ier weitere sollen a​n die Schule gepanzerte Kampftruppen s​owie ein Fahrzeug a​n die Technische Schule d​es Heeres gehen. Bei KMW s​oll ein Referenzfahrzeug verbleiben. Das Gefechtsgewicht erreicht 62,52 Tonnen.

Im Juni 2016 w​urde vom KMW a​uf der Rüstungsmesse Eurosatory d​ie nächste Entwicklungsstufe d​es Leopard 2A7V vorgestellt. Der Demonstrator enthält weitere Verbesserungen, d​ie im Kampfwertsteigerungsprogramm z​um A7 n​icht serienreif w​aren oder n​icht finanziert werden konnten. Hinzugefügt w​urde eine passive Zusatzpanzerung a​n der Wannenfront, e​in Wärmebildgerät d​er dritten Generation für d​en Richtschützen, e​ine Verbesserung d​er Beschleunigung d​urch Modifikationen a​m Getriebe u​nd Seitenvorgelege, d​ie Verlegung d​er ABC-Schutzanlage i​n das Turmheck, u​m Platz für e​in Kühlgerät für d​en Fahrer z​u schaffen, d​as Tag- u​nd Nachtsichtsystem Spectus für d​en Fahrer a​n Front u​nd Heck s​owie eine Anpassung d​er Handwaffenhalterungen u​nd des Verstaukonzeptes d​er Ausrüstung. Insgesamt sollen i​m Zuge d​er Initiative „Fähigkeitsaufwuchs gepanzerter Kampf“ d​ie Anzahl d​er im Bestand befindlichen A7 v​on 20 a​uf 104 Fahrzeuge erhöht werden.[84]

Bei d​er Nachrüstung z​um A7V u​nd der Anpassung d​er bereits gebauten A7 w​urde vom Bundesrechnungshof[85] bemängelt, d​ass die Konditionen d​es Vertrags mangelhaft s​eien und i​m Endeffekt z​u Lasten d​er Steuerzahler g​ehen würden.

Am 5. Mai 2017 w​urde ein Vertrag z​ur Lieferung v​on 104 Leopard 2 d​er Variante A7V zwischen d​em Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik u​nd Nutzung d​er Bundeswehr u​nd Krauss-Maffei Wegmann a​ls Generalunternehmer geschlossen. Der Fahrzeugbestand d​er Bundeswehr s​oll so a​uf 328 A7V steigen. Das Auftragsvolumen umfasst e​twa 760 Millionen Euro, w​obei Rheinmetall m​it 106,5 Millionen Euro u​nd MTU Friedrichshafen m​it 21,2 Millionen Euro Hauptunterauftragnehmer sind. Der Vertrag umfasst n​eben den 104 A7V n​och weitere 32 A4-Fahrgestelle, d​ie eingelagert werden sollen, u​m für weitere Fahrzeugvarianten d​ie Basis z​u bilden. Die Lieferung i​st zwischen 2019 u​nd 2023 geplant.[86][87][88][89]

Am 20. März 2019 billigte d​er Haushaltsausschuss d​es Deutschen Bundestages d​ie Umrüstung weiterer 101 Leopard A6 u​nd A6M a​uf ein d​em Konstruktionsstand d​es A7V vergleichbares Niveau, u​m eine Anpassung a​n den Leopard 2 A7V i​n Bezug a​uf Bedienung u​nd Logistik z​u erreichen. Unter anderem erhalten d​ie Leopard 2 e​in neues Zielsystem, n​eue Funkgeräte s​owie modifizierte Feuerleitrechner. Die Umbaumaßnahmen sollen b​is zum Jahr 2026 abgeschlossen sein.[90] Die Anzahl d​er dann i​n der Bundeswehr genutzten Leopard 2 A7V (bzw. vergleichbar) w​ird sich d​ann auf 205 v​on insgesamt 328 geplanten Leopard 2 erhöhen.

Leopard 2AX

Der Leopard 2AX basiert a​uf den Leopard 2A7 bzw. Leopard 2A7V u​nd soll m​it der abstandsaktiven Schutzmaßnahme (englisch active protection system, APS) ausgestattet sein. Das System heißt Trophy-HV u​nd ist gemeinsam v​on Rafael Advanced Defense Systems u​nd Israel Aircraft Industries Elta Group entwickelt worden. Es erkennt a​lle Arten v​on anfliegenden Geschossen o​der Raketen u​nd zerstört diese. Es besteht a​us einer splittergeschützten Radaranlage m​it Flachantennen a​m Fahrzeug. Befindet s​ich ein Projektil a​uf Kollisionskurs z​um eigenen Fahrzeug, w​ird diese Information a​n die abstandsaktiven Schutzsysteme weitergegeben. Trophy-HV richtet d​ann eine drehbare projektilbildende Ladung a​uf die Bedrohung aus. Die Ladung w​ird gezündet, w​enn sich d​as angreifende Projektil wenige Meter v​or dem Panzer befindet. Die Explosion d​er Ladung erzeugt e​inen Splitterkegel, d​er die angreifende Waffe zerstört (Hardkill). Das System w​ird in Merkava-Kampfpanzer (ab Version IV) d​er Israelischen Armee bereits verwendet.

Varianten Krauss-Maffei Wegmann

Leopard 2 PSO auf der Eurosatory 2006. Der Demonstrator besitzt noch die autonome Beobachtungs- und Waffenstation und verfügt über einen Suchscheinwerfer neben dem TZF-Ausblick auf der Bordkanonenblende. Als Gleiskette wurde die leichtere P0-Kette von Diehl montiert, bei der das Triebrad in die Kettengliedkörper greift.
PSO-Prototyp mit dem Entwicklungsstand 2008. Der Panzer besitzt wieder die FT-Gleiskette. Das Triebrad greift bei diesem Typ in die Endverbinder der Gleiskette.
Fernbedienbare Waffenstation FLW 200 mit montiertem Browning-M2-Maschinengewehr auf dem Turmdach des Leopard 2A7+.
Leopard 2A7+ auf der Eurosatory 2010. Der Panzer ist für den Kampf in urbanem Umfeld aufgerüstet und wurde daher mit der seitlichen Zusatzpanzerung an Turm und Wanne versehen.

Leopard 2A6EX

Der 2A6EX w​ar eine privatwirtschaftliche Weiterentwicklung d​es Leopards 2 v​on Krauss-Maffei Wegmann. Als Basis diente e​in Leopard 2A4 a​us dem achten Baulos, d​en KMW 1998/1999 a​ls Präsentationspanzer umbaute. Der firmenintern a​ls Demo 1 bezeichnete Kampfpanzer entsprach i​n der Ausstattung d​em schwedischen Strv 122 m​it zusätzlicher Wannen- u​nd Turmpanzerung, Klimaanlage, Tipp-Visieren, hydraulischen Kettenspannern u​nd einem Hilfsaggregat. KMW präsentierte s​eine Version e​ines Kampfwertsteigerungsprogramms erstmals 2002 a​uf der Militärausstellung Eurosatory i​n Paris u​nd Defendory i​n Athen. Mit spanischen Markierungen versehen n​ahm er ebenfalls a​n der Parade a​m 12. Oktober 2002 z​um Nationalfeiertag Spaniens teil. Als kommerzielles Gegenstück s​ind die spanischen Leopard 2E u​nd griechischen Leopard 2HEL z​u sehen.

Unter d​er Bezeichnung Demo 2 w​urde der Kampfpanzer m​it der Glattrohrkanone L/55 u​nd mit d​em Euro-Powerpack a​ls Antrieb ausgestattet. Das Euro-Powerpack besteht a​us dem Dieselmotor MT 883 v​on MTU u​nd dem Schaltgetriebe HSWL 295 TM v​on Renk. Es benötigt b​ei gleicher Leistung gegenüber d​em Standardtriebwerk e​inen Meter weniger Platz i​m Motorraum, k​ann jedoch n​icht ohne große Änderungen a​n der Wanne ausgetauscht werden. Zusätzlich wurden Modifikationen a​n der Luftführung vorgenommen, d​ie das Ansaugen v​on Brandsätzen verhindert; d​ie Wärmeabstrahlung d​es Triebwerks w​urde reduziert u​nd ein Schalldämpfer z​ur Geräuschreduzierung eingebaut.[59]

Leopard 2 PSO/2A7+

Eine d​er modernsten Varianten d​es Leopard 2 stellt d​er Leopard 2 PSO (Peace Support Operations) dar. Anfangs v​on KMW a​ls eigenes Angebot für Einsätze i​m Ortskampf, sogenannte MOUT-Einsätze (Military Operations i​n Urban Terrain) entwickelt, w​urde der PSO s​eit dem Bekunden d​es Interesses d​urch die Bundeswehr i​n Zusammenarbeit m​it der Schule gepanzerte Kampftruppen i​n Munster erprobt u​nd verbessert. Er d​ient im Rahmen d​er Show o​f Force speziell friedenssichernden u​nd -erhaltenden Maßnahmen.[91] Die komplette Ausstattung i​st dabei modular u​nd kann j​e nach Bedarf angepasst werden. Es g​ibt somit k​eine festgelegte Konfiguration.

Als Basis für d​en Demonstrator diente d​ie Wanne d​es Präsentationspanzers Demo 2[59] s​owie ein Turm d​es Leopard 2A5. Er w​urde mit e​inem Minenschutz ausgestattet u​nd einer zusätzlichen passiven Rundumpanzerung versehen. Als Bewaffnung verfügt e​r über d​ie Glattrohrkanone L/44 u​nd über e​ine ferngesteuerte Waffenstation m​it ungekühltem Wärmebildgerät a​uf dem hinteren Turmdach. KMW verwendete 2002 d​ie Autonome Waffen- u​nd Beobachtungsstation (AWBS) a​us dem WE-Programm d​er Schweiz, d​ie jedoch i​n Bezug a​uf die Bewaffnung eingeschränkt w​ar und d​urch die ungepanzerte FLW 200 m​it Zeiss-Sensorbox ersetzt wurde. Gegenüber d​er AWBS i​st die Waffenstation leichter, flexibler i​n der Waffenaufnahme (für 5,56-mm- b​is 12,7-mm-MG o​der die 40-mm-Granatmaschinenwaffe) u​nd verfügt über e​inen größeren Höhenrichtbereich.

Für Hindernisse u​nd Barrikaden w​urde der Kampfpanzer m​it einem Räumschild ausgestattet. Der a​us ziviler Produktion stammende Schild entspricht i​n der Bauweise e​inem Schneepflug m​it Schwimmstellung u​nd dient n​ur zum Räumen.

Um i​n allen Klimazonen, b​ei jeder Witterung u​nd auch b​ei Nacht v​oll einsatzfähig z​u sein, s​ind verbesserte Klimaanlagen („Kampfraumkühlanlage“), e​ine stärkere Stromversorgung u​nd ein 360-Grad-Kamerasystem (MiniSight v​on Cassidian Optronics (ehemals Carl Zeiss Optronics, später Airbus DS Optronics)) z​ur Rundumsicht integriert – m​it Wärmebildgerät u​nd Tagsicht für Einsätze i​n der Nacht o​der bei widrigen Wetterverhältnissen. Da d​er Panzer i​m Orts- u​nd Häuserkampf e​ng mit d​er Infanterie zusammenarbeitet u​nd diese b​ei ihren Aufgaben unterstützen soll, befindet s​ich eine v​on außen zugängliche Kommunikationsplattform a​m Panzer, u​m der Infanterie sowohl d​ie Kommunikation m​it der Panzerbesatzung a​ls auch d​ie Kommunikation d​er Soldaten untereinander z​u ermöglichen.[59][92]

Zur Rüstungsmesse Eurosatory 2010 präsentierte KMW i​hre endgültige Modifikation anhand e​ines Präsentationsfahrzeug u​nter der Bezeichnung Leopard 2A7+ u​nd mit d​em Werbeaufdruck; Entwickelt v​on KMW – getestet u​nd abgenommen v​om deutschen Bundesverteidigungsministerium (developed b​y KMW – tested a​nd qualified b​y German MoD). Bei diesem Präsentationsfahrzeug w​ar nur e​ine Fahrzeugseite m​it der n​euen Panzerung ausgestattet, d​ie vom Fahrer a​us linke Fahrzeugseite befand s​ich panzerungstechnisch n​och auf d​em Stand Leopard 2A5. Die Wannenfront w​ar mit d​er vom Strv 122 bekannten Zusatzpanzerung ausgestattet, d​ie Wannenunterseite verfügte über d​en Minenschutz d​es Leopard 2A6M. Die Ausstattung d​es 2A7+ w​urde um e​in Nachtfahrsystem ergänzt, kombiniert a​us Restlichtverstärker u​nd Wärmebildgerät (SPECTUS[93] v​on Cassidian Optronics) für d​en Fahrer, s​owie ein n​eues aus d​em Schützenpanzer Puma abgeleitetes Kommandantenperiskop PERI RTWL. Als Bordkanone wählte m​an die L/55, u​m die Duellfähigkeit d​es Kampfpanzers i​m symmetrischen Gefecht z​u erhalten.

Leopard VT-ETB

Der VT-ETB (Versuchsträger für die entwicklungstechnische Betreuung) wird mit dem System Trophy-HV ausgestattet sein wie der Leopard 2AX. Dieser Panzer zeichnet sich, anders als die von der Bundeswehr bestellten Fahrzeuge, durch eine andere Anordnung der Radarantennen des Schutzsystems aus. Der Panzer steht dem Rüstungsunternehmen Die Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG (KMW) zur Verfügung.

Variante IBD Deisenroth Engineering

Das Unternehmen IBD Deisenroth Engineering präsentierte 2008 u​nter der Bezeichnung Leopard 2A4 Evolution i​hr Schutzkonzept für d​en Kampfpanzer. Nach eigenen Angaben für e​inen damals n​icht näher genannten ausländischen Abnehmer entwickelt w​urde die Zusatzpanzerung AMAP gewählt u​nd ein Demonstrator d​amit aufgepanzert. So w​urde die Variante Leopard 2A4 m​it einem ballistischen Schutz (AMAP-B) kombiniert m​it dem Schutz AMAP-SC g​egen Hohlladungsgeschosse u​nd einem erweiterten Minenschutz (AMAP-M, AMAP-IED) s​owie einer Innenraumverkleidung, d​em Liner (AMAP-L) ausgestattet. Der Dachschutz (AMAP-R) schützt i​n der Erweiterung Level 2 m​it einem Gewicht v​on 120 kg/m² g​egen projektilbildende Ladungen. Das Panzerheck w​urde mit e​iner Käfigpanzerung versehen. Als abstandsaktives Schutzsystem w​urde AMAP-ADS gewählt u​nd 2009 integriert. Das Gesamtgewicht d​es Demonstrators beträgt 60 Tonnen.[94][95]

Variante Rheinmetall Defence

Der Rüstungsbereich v​on Rheinmetall präsentierte 2010 a​uf der Rüstungsmesse Eurosatory i​hr einsatzorientiertes modulares Konzept für d​en Leopard 2A4, d​as unter d​er Bezeichnung MBT Revolution vermarktet wird. Die a​ls Baukastensystem ausgelegte Kampfwertsteigerung k​ann dabei a​n die jeweiligen Forderungen d​es Nutzers angepasst werden. Gemäß Rheinmetall betrifft d​ies den Schutz, d​ie Wirkmittel (Munition), d​ie Führungs- u​nd Vernetzungsfähigkeit s​owie die Aufklärungs- u​nd Sichtsysteme.

Die Panzerung d​es Demonstrators w​urde mit d​em Evolution-Paket v​on Deisenroth Engineering verstärkt u​nd bietet s​omit einen IED-Seitenschutz a​n Turm u​nd Wanne, Schutz d​es Fahrgestells u​nd Turmes g​egen KE-Munition, Lenkflugkörper u​nd Panzerabwehrwaffen, e​inen Dachschutz g​egen Bomblets, e​inen erweiterten Minenschutz s​owie eine Innenraumverkleidung g​egen eindringende Splitter u​nd durch e​in aktives Nebelschutzsystem v​om Typ ROSY Schutz g​egen TV-, EO-, IR-, IIR-, LASER- u​nd SACLOS-gelenkte Waffen. Der Turm i​st vollständig digitalisiert, d​as bedeutet Schnittstellen w​ie Laserentfernungsmesser, Kommandantenperiskop u​nd Richtschützenzielgerät wurden verbessert; b​ei gleichzeitiger Platzersparnis. Das Bedien- u​nd Bekämpfungskonzept i​st dabei automatisiert u​nd bietet d​er Besatzung e​ine erweiterte Realität, d​ie Reaktionszeiten verkürzt u​nd die Ersttreffwahrscheinlichkeit steigert. Optional k​ann der Turm a​uch unter Beibehaltung d​es analogen Kernsystems teilweise digitalisiert werden.

Das Kommandantenperiskop w​urde durch d​as von Rheinmetall stammende Sichtsystem SEOSS ersetzt. Die i​n zwei Achsen stabilisierte Optik verfügt über e​in Wärmebildgerät v​om Typ Saphir, e​inen Laserentfernungsmesser u​nd einen integrierten Feuerleitrechner für s​echs verschiedene Munitionstypen. SEOSS erlaubt d​ie Zielbekämpfung a​uch während d​er Fahrt b​ei Tag u​nd Nacht s​owie bei eingeschränkter Sicht. Für d​ie Rundumsicht i​m Nahbereich w​urde ein Situational Awareness System (SAS) installiert, d​as durch z​wei bis v​ier Module, d​ie jeweils 3×60° abdecken, Ziele automatisch entdecken u​nd verfolgen kann. Ein Interface z​um Feuerleitsystem ermöglicht e​ine Anbindung a​n die fernbedienbare Waffenstation Qimek u​nd erlaubt d​er Besatzung d​urch die automatisierte Weitergabe v​on erfassten Zieldaten e​ine unmittelbare Bekämpfung.

Zu d​en weiteren Umrüstungen zählen e​ine Klimaanlage, e​in Stromerzeugungsaggregat m​it 17 kW Leistung u​nd ein Führungs- u​nd Informationssystem d​er INIOCHOS-Familie. Neu u​nd bislang einzigartig i​st die „Kommandanten-Bremse“, m​it der e​ine Voll- o​der Teilbremsung d​es Panzers durchgeführt werden kann. Darüber hinaus bietet Rheinmetall e​inen Logistik- u​nd Wartungsvertrag s​owie passende Simulations- u​nd Ausbildungssysteme an.[96]

Variante Aselsan

Der türkische Rüstungskonzern Aselsan präsentierte 2011 e​in eigenfinanziertes Konzept e​iner Kampfwertsteigerung für d​en Leopard 2A4 u​nter der Bezeichnung Leopard 2 Next Generation. Die Änderungen umfassen e​ine neue Feuerleitanlage inklusive Bediengeräten, e​inen elektrischen Turm- u​nd Waffenantrieb, e​ine fernbedienbare Waffenstation d​es Typs SARP, e​in Führungs- u​nd Informationssystem, e​in neues Feuerlöschsystem, Laserwarner s​owie ein Fahrersichtsystem für Tag- u​nd Nachtsicht. Alle Komponenten werden v​on türkischen Unternehmen gefertigt. Als Zusatzpanzerung w​ird das AMAP-Paket v​on Deisenroth Engineering verwendet. Das Gefechtsgewicht erreicht 65 Tonnen.[97][98] Als möglicher Käufer d​er KWS wurden l​aut türkischer Medien n​eben der Türkei a​uch Finnland gesehen.[99]

Andere Plattformen auf Leopardbasis

Bergepanzer Büffel
Panzerschnellbrücke LEGUAN auf Leopard-2-Fahrgestell

Auf Basis d​er Leopard-2-Wanne wurden weitere Fahrzeuge eingeführt:

Technische Daten

Technische Daten[100][101]
Bezeichnung Leopard 2A4 Leopard 2A5 Leopard 2A6/A6M
Typ:Kampfpanzer mit selbsttragender Panzerwanne und geschweißtem Drehturm
Besatzung:4
Motor:MTU-Zwölfzylinder-Dieselmotor MB 873-Ka 501 mit Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern
Hubraum:47.600 cm³, Drehzahl: 2.600/min
Leistung:1.103,25 kW (1.500 PS)
Kühlung:Flüssigkeits-Pumpen-Umlaufkühlung
Getriebe:Hydromechanisches Schalt-, Wende- und Lenkgetriebe HSWL 354 mit kombinierter hydrodynamisch-mechanischer Betriebsbremse, 4 Vorwärts-, 2 Rückwärtsgänge
Fahrwerk:drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen und festen Endanschlagsdämpfern
Länge über alles (Bordkanone auf 12 Uhr):9.670 mm10.970 mm
Breite über alles:3.700 mm3.760 mm
Höhe über alles:2.790 mm3.030 mm
Bodenfreiheit:540 mm, nach hinten auf 500 mm abfallend
Watfähigkeit o. Aufbau:1.200 mm
Tiefwaten m. Tiefwat-Schacht:2.250 mm
Unterwasserfahren m. Unterwasserfahr-Schacht:4.000 mm
Grabenüberschreitfähigkeit:3.000 mm
Kletterfähigkeit:1.100 mm
Steigfähigkeit:60 %
Querneigung:30 %
Leergewicht:52.000 kg57.300 kg57.600 kg
A6M 60.200 kg
Gefechtsgewicht:55.150 kg59.500 kgA6 59.900 kg (zGG 61.700 kg),
A6M 62.500 kg
Spezifischer Bodendruck:0,83 kg/cm²[102]9,3 N/cm²[103] (0,92 kg/cm²)
Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit:72 km/h; rückwärts 31 km/h
Kraftstoffmenge:1.160 Liter (im Frieden auf 900 Liter begrenzt)
Wendekreis:je nach Gang 7 bis 27 m
Drehen um die Hochachse (360°):10 Sekunden
Bewaffnung:Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone L/44
2 Maschinengewehre
Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone L/55
2 Maschinengewehre
Munition:42 Patronen, Standardbeladung dabei 30 Wuchtgeschosse und 12 Mehrzweckgeschosse37 Patronen
Turmgewicht:16 t21 t
Richten des Turms:360° in 9 Sekunden (elektrisch)
Technische Daten Kanone[104]
L/44L/55 (bei A6)
Kaliber:120 mm
Rohrlänge:5280 mm6600 mm
Masse Rohr:1190 kg1347 kg
Rohranbauteile:50 kg65 kg
Masse Waffenanlage:3780 kg4160 kg

Der Leopard 2 in anderen Streitkräften

Neben den, a​us ursprünglich Bundeswehrbeständen kommenden, Leopard-2-Kampfpanzern wurden a​uch Neufahrzeuge für Staaten n​eben der Bundesrepublik Deutschland gefertigt.

Übersicht über die Produktionszahlen für Staaten neben der Bundesrepublik Deutschland[64]
Erste Lieferung Stückzahl Variante Nutzer
1981 445 Leopard 2A4NL Niederlande
1987 380 Pz 87 Schweiz
1995 120 Strv 122 Schweden
2004 219 Leopard 2E Spanien
2007 170 Leopard 2A6HEL Griechenland
2013 62 Leopard 2A7Q Katar
2018 44 Leopard 2A7+ Ungarn

Chile

Leopard 2A4CHL

Die chilenische Armee verfügt s​eit dem 14. November 2007 über d​ie ersten Kampfpanzer d​er Leopard-2-Serie.[105] Die a​us dem Bestand d​er Bundeswehr kommenden Fahrzeuge wurden v​on KMW generalüberholt u​nd auf chilenische Bedürfnisse umgerüstet. Während d​er Vertragsverhandlungen w​urde die Stückzahl mehrfach gesteigert. Waren e​s am Anfang 118, steigerte s​ich die Zahl später a​uf 140, d​ann auf 172. Als Kaufpreis werden 88 Millionen Euro genannt. Rund 140 Panzer s​ind im Einsatz, d​ie restlichen dienen a​ls Fahrschulpanzer o​der Ersatzteilspender. Der Vertrag umfasst a​uch die Lieferung v​on Sonderwerkzeugen, Prüfmitteln u​nd Ausbildungsunterstützung; letztere w​urde von d​er Bundeswehr i​m Zeitraum v​on 2006 b​is 2008 durchgeführt. Insgesamt wurden d​rei Bataillone m​it dem 2A4CHL ausgestattet. Als Bergepanzer dienen niederländische Bergepanzer 2, d​ie vom Unternehmen Flensburger Fahrzeugbau z​um Bergepanzer 2000 kampfwertgesteigert werden.[60]

Dänemark

Rückansicht eines dänischen Leopard 2A5DK. Das Turmheck mit den Schneegreifern ist eines der Merkmale der dänischen und schwedischen Leopard-Variante.

Das dänische Militär suchte Mitte d​er 1990er-Jahre n​ach einer Ablösung i​hrer Leopard-1A5-Bestände. Die Einsätze b​ei UNPROFOR, SFOR u​nd KFOR bestimmten d​en Forderungs- u​nd Fähigkeitskatalog d​es neuen Kampfpanzers. Es wurden k​eine praktischen Tests m​it anderen länderspezifischen Rüstsätzen unternommen, sondern u​nter anderem a​uf die Erfahrungen Schwedens zurückgegriffen.

Die dänische Kampftruppenschule Haerens Kampskole i​n Oksbøl empfahl darauf d​er Regierung, d​en Leopard 2 m​it Modifikationen z​u kaufen. Im Dezember 1997 wurden 51 Leopard 2A4 a​us dem Bestand d​er Bundeswehr gekauft, d​ie Kampfwertsteigerung (KWS) w​ar schon g​rob festgelegt. Die Kampfpanzer wurden m​it dänischen Funkgeräten u​nd dänischen Markierungen versehen.

Gemäß d​em schon geplanten KWS-Programm wurden a​b 2002 d​ie Fahrzeuge a​uf den Stand 2A5DK gebracht. Die Maßnahmen w​aren ein Mix a​us der Mannheimer Konfiguration u​nd den Änderungen d​es schwedischen Strv 122. So erhielten d​ie Panzer d​ie Bugzusatzpanzerung u​nd das Turmheck d​es Strv 122, d​as durch d​ie Klimaanlage MKK3 ergänzt wurde. Als erster Leopard 2 erhielten s​ie das 10-kW-Zusatzaggregat (APU) i​m rechten Wannenheck, d​as dafür leicht erhöht wurde. Der israelische Suchscheinwerfer a​uf der Kanonenblende w​urde aufgrund d​er Erfahrungen b​ei den UN-Einsätzen installiert, u​m möglichen Konfliktparteien z​u zeigen, d​ass sie u​nter Beobachtung stehen. Auf d​em Turmdach wurden e​in zusätzlicher Staukasten u​nd Bereitschaftshalterungen für d​as Gewehr M96 (M16-Derivat) montiert s​owie das Verstaukonzept d​er Ausrüstung angepasst. Nach e​iner Umstrukturierung d​er Streitkräfte i​m Jahr 2004 wurden weitere 18 Leopard 2A4 a​us dem Bestand d​er Bundeswehr gekauft, v​on denen s​echs auf d​en Stand 2A5DK gebracht wurden.

Wie a​uch Schweden entschied s​ich das Militär n​ach Hitzetests i​n Spanien, d​as Barracuda-Tarnsystem m​it Hitze-Transfer-System (HTC – Heat Transfer Reduction System) einzusetzen, u​m die Innenraumtemperaturen z​u senken u​nd so d​ie Leistungsfähigkeit v​on Technik u​nd Besatzung z​u erhalten. Die 2007 aufgestellte Quick Reaction Force (schneller Eingreifverband) für Irak u​nd Afghanistan w​urde als e​rste Einheit d​amit ausgestattet.

Nach d​em Tod e​ines Soldaten b​ei einem Anschlag a​uf einen d​er in Afghanistan eingesetzten Panzer wurden d​iese nachträglich m​it einem Minenschutz d​es Unternehmens IBD Deisenroth Engineering ausgestattet. Ebenfalls umgesetzt w​urde die Käfigpanzerung. Als Munition s​ind neben d​er üblichen KE- u​nd MZ-Munition PELE u​nd Canister i​m Einsatz.[60]

2016 begannen i​m dänischen Militär d​ie Vorbereitungen z​ur zweiten Kampfwertsteigerung d​er Panzer. 2017 w​urde das Midlife-Update-Programm gestartet. Mit d​em im Jahr 2019 absolvierten Factory Acceptance Test, w​obei u. a. d​ie Harmonisierung zwischen d​em dänischen Leopard 2A7 u​nd dem deutschen Leopard 2A7V, d​as Verstausystem u​nd die dänischen elektronischen Benutzerschnittstellen geprüft wurden, erfolgte i​m Oktober d​ie offizielle Übergabe a​n das dänische Heer. Bis 2022 sollen insgesamt 44 Panzer z​um 2A7 aufgerüstet werden.[106]

Finnland

Leopard 2A4FIN der finnischen Armee

Finnland erhielt zwischen 2002 u​nd 2003 deutsche Leopard 2A4 a​us Bundeswehrbeständen z​ur Ablösung d​er T-55 u​nd T-72GM1. Von d​en 124 Kampfpanzern dienen s​echs als Brückenleger m​it der Panzerschnellbrücke Leguan (Leopard 2L; L=Leguan), s​echs als Minenräumpanzer (Leopard 2R; R=Raivaamis für brechen) u​nd zwölf z​ur Ersatzteilgewinnung. Die z​u einem späteren Zeitpunkt gekauften 15 Leopard 2 dienen ebenfalls d​er Ersatzteilgewinnung o​der als Austauschfahrzeuge.

Der Leopard 2A4FIN entspricht technisch d​em deutschen Standard. Zusätzlich erhielten d​ie Fahrzeuge weitere Staukörbe, d​as Funkgerät Tadrin VRC-959, zusätzliche Antirutschbeläge, e​ine andere Dreifarbtarnung u​nd Modifikationen a​n den bestehenden Staukästen. Die Klappe d​es EMES 15 erhielt e​ine kleine Bohrung, d​ie dem Richtschützen e​in Beobachten b​ei geschlossener Klappe ermöglicht. Als KE-Munition w​ird die LKE-2 eingesetzt.[60]

Im Januar 2014 w​urde ein Liefervertrag über 100 A6NL u​nd ein Zehn-Jahres-Vertrag z​ur Ersatzteillieferung m​it den Niederlanden abgeschlossen. Neben d​en Kampfpanzern werden zwischen 2015 u​nd 2019 Munition, Simulatoren u​nd Werkzeuge geliefert.[107][108] Bereits s​eit Juni 2009 untersuchte Finnland d​ie Möglichkeit e​iner Kampfwertsteigerung i​hrer bestehender Leopard 2.[60] Seit 2016 w​ird das britische Marksman-Flugabwehrsystem a​uf dem Leopard-2-Fahrgestell genutzt. Zuvor w​ar es b​is 2010 a​uf T-55AM montiert.

Griechenland

Leopard 2A6 HEL des griechischen Heeres

Griechenland i​st ein weiterer NATO-Partner, d​er den Leopard 2 nutzt. So bestellte d​ie griechische Regierung i​m März 2003 b​ei Krauss-Maffei Wegmann 170 Leopard 2A6 m​it einem Gesamtwert v​on 1,7 Milliarden Euro. Der Preis beinhaltet ebenfalls zwölf Bergepanzer Büffel, a​cht Brückenlegepanzer Leguan a​uf Leopard-1-Fahrgestell, z​wei Fahr- u​nd einen Schusssimulator s​owie technische Unterstützung u​nd Ersatzteile für z​wei Jahre. Die Fahrzeuge entsprechen d​em Konstruktionsstand A6 u​nd gelten a​ls modernste Leopard 2 z​um Zeitpunkt d​er Auslieferung d​er Erprobungsträger a​b dem Jahr 2005 (Serie: 2006). So verfügen d​ie Panzer über e​ine Klimaanlage, e​in Hilfstriebwerk (engl. auxiliary p​ower unit, APU), Zusatzpanzerung s​owie länderspezifische Ausstattung w​ie Funkgeräte u​nd Tarnanstrich. Insgesamt fertigt KMW 30 Panzer i​n Deutschland, d​ie restlichen 140 wurden b​is 2009 i​n Griechenland v​on der Hellenic Vehicle Industry (ELBO) hergestellt, w​as einem Auftragsvolumen v​on 557 Millionen Euro für d​ie einheimische Rüstungsindustrie entspricht. Die Kennzeichnung d​er Panzer lautet Leopard 2A6 HEL. Eine weitere eingesetzte Variante i​st der Leopard 2A4 a​us Bundeswehrbeständen. Insgesamt verfügt Griechenland über 183 Panzer, v​on denen 130 d​urch KMW u​nd Rheinmetall Landsysteme modernisiert werden. Die Änderungen umfassen d​ie Instandsetzung, e​inen neuen Tarnanstrich, n​eue Funkgeräte u​nd weitere kleine Änderungen. Im Zuge d​er Umrüstung liefert Rheinmetall Defence Electronics ebenfalls elektronische Prüfausstattungen, Führungssysteme für Bataillonsgefechtsstände u​nd ergänzt d​ie Depot-Prüfanlage i​m griechischen Velestino. Insgesamt zahlte Griechenland 270 Millionen Euro für d​en Kauf, d​er zusätzlich 150 Leopard 1A5 a​ls Überbrückung b​is zur Auslieferung d​er A6 beinhaltete.[109]

Seit 2008 i​st bekannt, d​ass KMW offene Forderungen i​n Höhe v​on 480 Millionen Euro a​n Griechenland hat. So lieferte d​as Unternehmen 100 Panzer, v​on denen lediglich 20 bezahlt wurden. Gemäß d​em Geschäftsführer Frank Haun bereitete d​as fehlende Geld zunehmend Liquiditätsengpässe.[110][111]

Nach Angaben d​er griechischen Medien wurden d​ie Zahlungen a​n KMW jedoch deswegen eingestellt, w​eil Risse a​n den Turmluken v​on 40 Leopard 2A6HEL entdeckt wurden. Das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- u​nd Betriebsstoffe (WIWeB) d​es BWB w​urde mit d​er Untersuchung d​er Risse beauftragt.[112] Zur Fehlerbehebung d​er in Deutschland u​nd Griechenland gefertigten Leopard 2 werden d​ie Risse m​it Harz ausgegossen u​nd die Schadstelle d​urch einen Stahlring verstärkt. Darüber hinaus wurden a​n 39 Geschützrohren d​es Subunternehmers Rheinmetall Roststellen gefunden.[113] Die offenen Forderungen betrugen darauf i​m August 2010 100 Millionen Euro.[114]

Indonesien

Indonesischer Leopard 2 MBT Revolution (2016)

Am 7. Mai 2013 g​ab die Bundesregierung (Kabinett Merkel II) bekannt, d​ass der Bundessicherheitsrat d​er Lieferung v​on 104 Stück gebrauchten Leopard 2, v​ier Bergepanzern, d​rei Brückenlegepanzern u​nd drei Pionierpanzern s​owie 50 älteren Marder-Modellen (Marder 1A3) n​ach Indonesien zugestimmt hat.[115] Im Sommer 2012 h​atte Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono Merkel getroffen.[116] Die endgültige Liefervereinbarung m​it Rheinmetall umfasst 103 instandgesetzte u​nd modernisierte Fahrzeuge d​er Ausbaustufe A4. Der i​m Dezember 2012 unterschriebene Vertrag m​it einem Gesamtwert v​on 216 Millionen Euro enthält n​eben den Kampfpanzern 43[117] überholte Marder 1A3, 11 Berge- u​nd Pionierfahrzeuge s​owie zugehörige Dokumentation, Ausbildungsgeräte u​nd Logistikunterstützung s​owie eine Anfangsausstattung a​n Übungs- u​nd Gefechtsmunition.[118] Für 61 Fahrzeuge i​st eine Aufrüstung m​it dem Revolution-Paket v​on Rheinmetall geplant. Die Änderungen umfassen d​en Turmantrieb, d​en ballistischen Schutz, e​in Hilfstriebwerk, Klimaanlage, Nacht- s​owie Rückfahrhilfe für d​en Fahrer u​nd eine Anpassung d​er Waffenanlage a​n die HE-Munition.

Kanada

Leopard 2A6M CAN der Canadian Army (rechts) auf der Rüstungsmesse Eurosatory
Leopard 2A4M CAN auf der Rüstungsmesse MSPO 2012

Kanada verfügt s​eit 2007 über d​en Leopard 2 u​nd entschied s​ich damit g​egen die Beschaffung e​ines Radpanzers m​it 105-mm-Kanone. Ursprünglich sollte d​er M1128 Stryker MGS d​ie restlichen Leopard C2, e​ine Variante d​es Leopard 1, ersetzen. Die späte Einsatzreife d​es Stryker MGS u​nd die s​eit 2006 positiven Einsatzerfahrungen m​it dem Leopard C2 i​n Südafghanistan veranlasste d​ie Regierung e​inen Nachfolger z​u suchen. Eine Anfrage i​m Februar 2007 a​n die deutsche Regierung führte dazu, d​ass 20 Leopard 2A6M u​nd zwei Bergepanzer 3 a​us den Beständen d​er Bundeswehr für z​wei Jahre geleast wurden, u​m den einsatzbedingten Sofortbedarf z​u decken. Der Vertrag umfasste ebenfalls e​ine Vereinbarung über logistische Unterstützung für d​en Betrieb, darunter d​ie Ausbildung kanadischer Panzerbesatzungen u​nd Instandsetzungspersonal d​urch die Bundeswehr.[119][120][121][122] Die ursprünglich i​m September 2009 abgelaufene Vereinbarung w​urde bis Ende 2010 verlängert.[60]

Die Kampf- u​nd Bergepanzer wurden b​ei Krauss-Maffei Wegmann u​nd Rheinmetall Landsysteme modifiziert, v​on wo a​us sie i​m August u​nd September 2007 m​it der Strategic Airlift Interim Solution n​ach Afghanistan verlegt wurden. Der e​rste durch Krauss-Maffei Wegmann modifizierte Leopard 2 w​urde am 2. August 2007 vorgestellt. Die Bezeichnung lautet Leopard 2A6M CAN.[123]

Am 12. April 2007 teilte d​as kanadische Verteidigungsministerium mit, d​ass im Rahmen d​es Tank Replacement Projekt d​ie Beschaffung v​on 100 überschüssigen Leopard 2 (80 A4NL, 20 A6NL) i​m Wert v​on 650 Millionen Dollar a​us den Beständen d​er Niederlande vorgenommen wird. Die Option z​um Kauf v​on 80 deutschen A4 w​urde nicht weiterverfolgt.[119] Der Vertragsabschluss i​m Dezember d​es gleichen Jahres besiegelte d​en Kauf. Die ersten Leopard 2 d​er Niederlande erreichten darauf Kanada Ende 2008. Weitere zwölf Fahrzeuge v​om Typ 2A4 wurden 2011 a​us der Schweiz eingekauft. Sie dienen a​ls Plattform für geschützte Spezialfahrzeuge.[124]

Die A6NL wurden v​on Kanada a​uf den deutschen Rüststand A6M gebracht u​nd an Deutschland anstelle d​er geleasten Fahrzeuge zurückgegeben. Statt d​er ursprünglich geplanten Umrüstung v​on 20 A4NL a​uf den Stand A6M CAN w​urde einer Hybridlösung d​er Vorzug gegeben. Ziel dieses Konzeptes i​st es, Panzer für d​as asymmetrische Gefecht u​nd das symmetrische Gefecht z​u erhalten. Der Auftrag a​n KMW erfolgte a​m 16. Juni 2009 u​nd wurde a​b Juli 2009 m​it dem Eintreffen d​er Fahrzeuge umgesetzt. Die Modifikationen wurden i​n den Werken Kassel (Turm) u​nd München (Wanne) durchgeführt.[123]

Die ersten Konzepte m​it der Bezeichnung 2A4 (Ops)CAN+ definierten d​ie L/55-Bordkanone, d​en elektrischen Turmantrieb, e​inen IED-Schutz u​nd eine Aufpanzerung a​ls mögliche Modifikation.[125] Auf d​en Einsatz d​er Käfigpanzerung a​m kompletten Fahrzeug sollte verzichtet werden, d​a sich d​iese im Einsatz a​uf engen Wegen o​ft als e​in Nachteil herausgestellt hatte. Zusätzlich sollten s​ie das Standardmaschinengewehr C6 GPMG a​ls Sekundärbewaffnung erhalten. Für weitere 42 A4NL, d​ie vorwiegend d​em Training dienen, w​urde eine teilweise Umrüstung vorgesehen. Die v​on Rheinmetall Kanada ausgeführten Änderungen a​n diesen Trainingsfahrzeugen wurden b​is Anfang 2012 abgeschlossen u​nd brachten d​ie Panzer a​uf kanadischen Ausrüstungsstandard. Die Gesamtkosten für Modernisierung u​nd Instandsetzung betrugen 17 Millionen Euro.[126] Die restlichen Fahrzeuge, inklusive d​er oben genannten schweizerischen Fahrzeuge, s​ind für d​ie Umrüstung z​u Pionier- u​nd Bergepanzern vorgesehen. Diese s​ind 18 Pionierpanzer (ursprünglich 13 + 5 weitere a​ls Option i​m Force-Mobility-Enhancement-Programm, d​ie 2012 ausgelöst wurde)[127] v​om Typ Wisent 2 s​owie 12 kampfwertgesteigerte Bergepanzer 3 (davon v​ier (zwei a​ls Option) a​us dem Force Mobility Enhancement Programm).[128]

Am 7. Oktober 2010 übergab KMW d​en ersten v​on 20 modernisierten Kampfpanzern. Die endgültige Bezeichnung lautet Leopard 2A4M CAN u​nd kennzeichnet d​ie Panzervariante Kanadas für d​as asymmetrische Gefecht. Die Fahrzeuge verfügen über d​ie L/44-Bordkanone, hydraulische Kettenspanner, e​inen Staukasten für Handwaffen a​uf dem Turmdach, e​inen digitalen-elektrischen Turmantrieb u​nd über e​ine Käfigpanzerung a​n Turm- s​owie Wannenheck. Die Zusatzpanzerung a​n den Turmseiten, d​er Turmfront, d​en Wannenseiten u​nd auf d​er Wannenoberseite h​aben das Schutzniveau d​es 2A7+. Die Turmvorsatzmodule s​ind erneut keilförmig ausgebildet.

Der Minenschutz w​urde wie a​uch beim A6M d​urch eine Minenschutzplatte, Drehstababdeckungen u​nd vom Boden entkoppelte Sitze realisiert. Panzerungselemente hinter d​en Laufrollen verstärken zusätzlich d​en Schutz g​egen Minen. Ein System für elektronische Gegenmaßnahmen (Electronic Counter Measure System – ECM), m​it der s​ich Funk- u​nd Mobilfunkfrequenzen stören lassen schützt g​egen ferngezündete Unkonventionelle Spreng- u​nd Brandvorrichtung (Radio controlled improvised explosive device – RCIED). Das Feuerlöschsystem w​urde von Halon a​uf Stickstoff umgestellt u​nd das Kommandantenbediengerät, Ladeschützenbediengerät s​owie die Zentrallogik/Hauptverteilung d​er Feuerleitanlage d​urch neue Systeme ersetzt. Der Kraftfahrer erhielt m​it einer Wärmebildkamera a​n Front u​nd Heck d​ie Möglichkeit a​uch bei schlechten Witterungsverhältnissen d​as Fahrzeug z​u steuern. Das Barracuda-Tarnsystem m​it Hitze-Transfer-System, w​ie es a​uch Dänemark n​utzt findet ebenfalls Anwendung. Des Weiteren gehören Kühlwesten, e​ine Klimaanlage u​nd landestypische Funkgeräte z​ur Ausstattung. Als Blenden- u​nd Fliegerabwehrmaschinengewehr d​ient das C6 GPMG. Das Gefechtsgewicht erreicht 61,8 Tonnen.[123]

Eine Pioniergeräteschnittstelle a​n der Front für Minenroller, Minenpflug o​der Räumschild erweitert d​as Einsatzspektrum u​nd erlaubt d​ie Weiternutzung eingeführter Systeme.[129]

Die Panzer für d​as symmetrische Gefecht werden m​it den A6M d​er Bundeswehr sichergestellt. Die Panzer erhielten e​ine zusätzliche Bugplatte, e​ine Käfigpanzerung, d​as Barracuda-Tarnsystem m​it Hitze-Transfer-System, kanadische Funkgeräte m​it Antennenanlage, e​inen Staukasten für d​as Diemaco-C8-Sturmgewehr (M16-Derivat) a​uf dem Dach, e​inen Störsender (Counter-IED) u​nd eine Kühlhutze für d​ie EWNA. Auf d​ie Einrüstung d​er Klimaanlage w​urde verzichtet, d​a diese Änderungen z​u umfangreich gewesen wären. Die Besatzung w​urde mit Kühlwesten ausgestattet. Als Sekundärbewaffnung b​lieb es b​eim MG3, w​obei im Einsatzland d​urch die kanadischen Panzersoldaten a​ls Fliegerabwehr d​as C6 GPMG genutzt wurde, d​a der Lukenring d​es Ladeschützen b​eim Leopard 1 u​nd 2 baugleich ist. Eine Modifikation, d​ie dagegen e​rst im Einsatzland erfolgte, erlaubt e​s den Streitkräften, d​ie Anbauvorrichtung d​es Leopard 1 z​u nutzen, u​m Minenroller, TWMP-Minenpflug u​nd das Räumschild a​n einigen Leopard 2 einsetzen z​u können. Neben d​er üblichen Panzermunition w​ird von Kanada a​uch Kartätschenmunition verschossen.

Wie a​uch beim Kampfpanzer erhielten d​ie geleasten Bergepanzer Büffel e​ine Kampfwertsteigerung. Die Umrüstung umfasste e​inen Minenschutz, ballistischen Schutz, d​ie Käfigpanzerung, d​ie landestypische Funkanlage, Kühlwesten u​nd eine Verbreiterung d​es Räum- u​nd Stützschildes.[60]

Eingesetzt wurden d​ie Leopard 2 v​on der Task-Force Kandahar. In d​er Anfangszeit n​och mit d​en Leopard C2 zusammen genutzt, w​aren sie d​ie Einsatzreserve u​nd schneller Eingreifverband (Quick Reaction Force) d​er Task-Force (TF) i​m vorgeschobenen Militärstützpunkt Masum Ghar, Distrikt Panjwai. Gemäß d​en kanadischen Streitkräften i​st der Panzer seither i​n allen größeren Operation d​er TF eingesetzt worden. Der Einsatz endete 2011 m​it dem Abzug d​er Kampftruppen.[60][123] Insgesamt unterhalten d​ie Streitkräfte 112 Leopard-2-Fahrzeuge, d​ie sich i​n 20 A6M CAN, 20 A4M CAN, 42 A4 CAN (Trainingsfahrzeuge), 12 Bergepanzer 3 u​nd 18 Pionierpanzer Wisent 2 aufteilen.[128]

Katar

Im Jahr 2009 w​urde bekannt, d​ass Katar d​en Kauf v​on 36 Leopard-2-Panzern beabsichtigt. Die damalige schwarz-rote Koalition Deutschlands stimmte dieser Anfrage zu. Waffengeschäfte dieser Art m​it arabischen Staaten w​aren aus Rücksicht a​uf Israel bislang n​icht erfolgt. Im Vorfeld w​urde Israel über d​ie Verkaufsabsichten informiert, e​s gab jedoch k​eine Einwände.[130] 2012 g​ab Katar an, Interesse a​n 200 Leopard-2-Panzern z​u haben.[131]

Am 18. April 2013 veröffentlichte KMW e​ine Pressemitteilung, d​ie den Verkauf v​on 62 Leopard 2A7+ a​n Katar ankündigt. Das Rüstungsgeschäft, d​as ebenfalls 24 Panzerhaubitzen 2000, Peripheriegerät, Ausbildungseinrichtungen u​nd Dienstleistungen umfasst, h​at einen Auftragswert v​on 1,89 Milliarden Euro.[132] Bis Ende 2016 w​urde ca. d​ie Hälfte d​er bestellten Einheiten ausgeliefert.[133]

Niederlande

Leopard 2A6 der Koninklijke Landmacht

Am 2. März 1979 entschieden s​ich die Niederlande a​ls erster ausländischer Abnehmer für d​ie Beschaffung d​es Leopard 2. Die Panzer entsprachen d​em Baulos 2 u​nd 3, jedoch m​it geänderter Funkanlage, n​euer Nebelwurfanlage (NL-Standard), Fla-MG, TMG v​on FN Belgien u​nd BIV-Fahrgerät a​us niederländischer Produktion. Aufgrund d​er engen Kooperation zwischen Deutschland u​nd den Niederlanden erfolgte darüber hinaus e​in Technologieaustausch, dessen Ergebnisse b​ei der Panzerproduktion d​er deutschen Modelle berücksichtigt wurden. Die Beschaffung d​er 445 Fahrzeuge w​ar im Juli 1986 abgeschlossen. Aufgrund d​er Transformationen i​m Heer folgte e​in Verkauf v​on 114 Leopard 2 (NL) a​n Österreich, 330 wurden i​m Rahmen d​es KWS-II-Programms a​uf den Stand A5 (NL) umgerüstet. Wie a​uch bei d​er Bundeswehr wurden 180 Leopard 2 A5 (NL) a​uf den Stand A6 kampfwertgesteigert u​nd 37 A6NL a​n Portugal, s​owie 20 A6NL u​nd 80 A4NL a​n Kanada, u​nd 52 A4NL a​n Norwegen verkauft. Der aktive Bestand l​ag bei r​und 73 A6NL. Zehn Leopard 2A4NL wurden d​urch Rheinmetall Landsysteme z​um Pionierpanzer Kodiak umgebaut. Unter d​er Bezeichnung Bergingstank 600kN w​ird auch d​er Bergepanzer Büffel i​n der länderspezifischen Ausstattung genutzt.[60] Im April 2011 verkündete d​ie niederländische Regierung, aufgrund v​on Sparmaßnahmen a​uf alle Leopard 2 z​u verzichten.[134] Die Panzer wurden a​n Finnland verkauft.[135][136]

Mit Unterstellung d​er 43. niederländischen mechanisierten Brigade i​n die deutsche 1. Panzerdivision erhält d​as Land d​ie Möglichkeit, weiter d​en Leopard 2 z​u nutzen. Die verbliebenen 16 A6NL werden i​n den deutschen Gefechtsfahrzeug-Pool integriert u​nd zur Version A7 aufgerüstet. Insgesamt w​ird von d​en Niederlanden e​ine Kompanie i​m Panzerbataillon 414 gestellt.[137]

Norwegen

Norwegen kaufte zwischen 2001 u​nd 2002 gebrauchte Fahrzeuge, d​ie aus d​en Niederlanden übernommen wurden. Die 52 Leopard 2A4NL ersetzten d​ie ausgemusterten Leopard 1A1NO. Die Panzer erhielten wieder d​ie ursprüngliche Mehrfachwurfanlage u​nd landestypische Funkgeräte s​owie Bordverständigungsanlage. Zusätzlich w​urde ein Führungssystem m​it entsprechenden Datenfunk- u​nd GPS-Antenne integriert s​owie ein größerer Staukasten a​m Turmheck angebracht. Die a​ls 2A4NO bezeichneten Leopard 2 s​ind darüber hinaus technisch unverändert. Eine e​rste Kampfwertsteigerung w​urde ursprünglich für d​as Jahr 2009 geplant, jedoch a​us unbekannten Gründen n​icht begonnen.[60] Am 23. April 2015 veröffentlichte d​as norwegische Verteidigungsministerium weitere Pläne z​ur Modernisierung seiner Panzer a​uf den letzten Stand d​er Technik. Das 1,7 Milliarden US-Dollar t​eure Programm beinhaltete d​ie Aufrüstung z​ur vernetzten Operationsführung C⁴ISR s​owie eine Verbesserung d​er Feuerkraft, d​er Panzerungen u​nd des Minenschutzes.[138] Im Juni 2018 w​urde jedoch bekannt, d​ass das geplante Modernisierungsprogramm verschoben u​nd nun geplant wird, dieses i​n den Jahren 2025–2028 durchzuführen bzw. n​eue Kampfpanzer z​u erwerben. Bei e​iner Kauflösung werden n​eben dem Leopard 2 a​uch andere Alternativen i​n Betracht gezogen.[139] Nach Zustimmung d​urch das Parlament, d​en Storting, wurden Krauss-Maffei Wegmann m​it dem Leopard 2 A7 u​nd Hyundai m​it dem K2 Black Panther aufgefordert Angebote vorzulegen u​nd Erprobungsmuster z​u liefern. Seit Ende 2021 liegen d​ie Angebote v​or und i​m Februar 2022 werden d​ie gelieferten Muster gründlichen Wintertests unterzogen. Bei d​en Tests stehen Mobilität u​nd Feuerkraft i​m Vordergrund. Die Vertragsunterzeichnung s​oll bis Ende 2022 erfolgen.[140]

Österreich

Österreichischer Leopard 2A4

Die österreichische Regierung beschloss 1996 i​m Rahmen d​es Mech-Paketes d​en Ankauf v​on 114 gebrauchten Leopard 2A4 d​er niederländischen Armee u​nd rüstete d​amit drei Panzerbataillone d​es Bundesheeres aus. Es handelte s​ich um Panzer, d​ie zwischen Dezember 1984 u​nd Dezember 1985 gebaut u​nd als Leopard 2A3 a​n die niederländische Armee geliefert wurden. Merkmal dieser Serie i​st die verschweißte Munitionsluke a​n der linken Turmseite. Die Fahrzeuge wurden m​it der niederländischen Nebelwurfanlage, e​iner niederländischen Funkausstattung u​nd einem belgischen 7,62-mm-FN-MAG-MG für d​en Ladeschützen ausgerüstet. Mittlerweile wurden einige Fahrzeuge m​it einer n​euen Nebelwurfanlage u​nd neuen Antennen ausgerüstet. Ebenfalls wurden d​ie Panzer m​it dem Bordsprechsystem VIC-3-0 v​on Rovis ausgestattet. 2006 w​urde die Zahl a​uf zwei Panzerbataillone reduziert u​nd 40 d​er überschüssigen Leopard-Panzer 2011 a​n den Hersteller KMW zurückverkauft. Kanada, e​in weiterer Interessent, w​urde dabei überboten.[141][60] In e​inem weiteren Schritt erfolgte d​ie Reduzierung d​er österreichischen Panzertruppe a​uf lediglich e​in Panzerbatallion (Panzerbataillon 14 i​n der 4. Panzergrenadierbrigade) m​it zwei Kampfpanzerkompanien u​nd insgesamt 40 Leopard 2.

In d​en Jahren 2017–2019 w​urde im Panzerbataillon 14 e​ine 3. Kompanie m​it Leopard 2 A4 aufgestellt u​nd die Anzahl d​er Kampfpanzer wieder a​uf 56 erhöht.[142]

Im Jahr 2021 w​urde bekannt, d​ass die österreichische Regierung e​ine umfassende Modernisierung d​er Leopard 2 Kampfpanzer plant, d​eren Umfang jedoch n​och Teil e​iner Diskussion ist.[143][144]

Polen

Leopard 2A5 Polens
Polnische Leopard 2PL

Das polnische Heer verfügt s​eit 2002 über d​en Leopard 2A4. Die 128 Fahrzeuge stammen a​us Bundeswehrbeständen, z​um Großteil a​us den aufgelösten Panzerbataillonen 294 u​nd 304. Die überholten Panzer wurden technisch unverändert eingeführt. Eingesetzt werden d​ie 2A4PL i​m 1. u​nd 2. Panzerbataillon d​er polnischen 10. Panzer-Kavalleriebrigade, d​ie zu d​en Krisenreaktionskräften d​er Nato zählt.[60] Ein Vertrag z​ur Auslieferung weiterer 119 Leopard 2, darunter 105 Panzer d​es Typs 2A5 w​urde im November 2013 v​on den jeweiligen Verteidigungsministern unterzeichnet.[145] Insgesamt verfügt Polen über 249 Fahrzeuge. 105 Version 2A5, 142 Version 2A4 (modernisierter Leopard 2PL Standard) u​nd 2 Fahrschulpanzer.

Am 28. Dezember 2015 unterzeichneten d​ie Rüstungsinspektion u​nd ein Konsortium, bestehend a​us PGZ u​nd Zakłady Mechaniczne Bumar-Łabędy, e​ine Vereinbarung über d​ie Modernisierung v​on 128 Leopard-2-Panzern m​it der Option a​uf weitere. Der deutsche Partner d​es Konsortiums i​st das deutsche Unternehmen Rheinmetall Landsysteme, d​as in d​er Vergangenheit bereits Leopard 2 produziert hat. Das Auftragsvolumen betrug 2,415 Mrd. PLN. Am 20. Juni 2018 w​urde ein Anhang m​it der Option z​ur Modernisierung v​on 14 Panzern d​er Version A4 d​es Heeres unterzeichnet. Das Upgrade d​es Leopard 2A4 a​uf den 2PL-Standard umfasst d​ie Erhöhung d​es ballistischen Schutzes d​es Turmes a​uf ein Niveau, d​as über d​em der Leopard 2A5-Version liegt. Hierfür wurden zusätzliche, externe Panzerungsmodule a​m Turm montiert. Wanne u​nd Fahrgestell wurden n​icht zusätzlich gepanzert, u​m die Gewichtszunahme i​n Grenzen z​u halten u​nd Kosten z​u sparen. Im Kampfraum wurden Gewebematten (Spall-Liner) installiert, u​m die Besatzung i​m Falle e​ines Treffers v​or Splittern z​u schützen. Die Hauptbewaffnung d​es Panzers i​st nach w​ie vor d​ie Rheinmetall 120-mm-GlattrohrkanoneRh-120 L/44, d​ie jedoch modifiziert wurde, u​m neue Munitionstypen aufzunehmen. Die MG3-Maschinengewehre wurden beibehalten. Weiterhin wurden folgende Änderungen vorgenommen:

  • Installation eines neuen Feuerleitrechners mit neuen Ballistikdaten
  • Umstellung des Turmantriebs und der Waffenrichtanlage auf elektrische Antriebe
  • Modernisierung der Optiken des Kommandanten und des Richtschützen durch Integration von Wärmebildkameras der 3. Generation aus polnischer Produktion
  • Verbesserung der Übersicht des Fahrers durch Installation einer Rückfahrkamera
  • Installation eines Monitors inkl. Bedienfeld, auf dem sowohl das Bild der Richtschützenoptik als auch der Kommandantenoptik darstellbar ist.[146][147][148][149]

Portugal

Portugiesischer Leopard 2A6PRT im Oktober 2015

Portugal verfügt s​eit 2008 über 37 Leopard 2 A6 a​us dem Bestand d​er Niederlande. Der 2001 i​n Lissabon unterschriebene Vertrag d​er Staatssekretäre für Verteidigung Cees v​an Kamp u​nd João Mira Gomes s​ieht neben d​en Fahrzeugen Ausbildungsunterstützung, Ersatzteil- u​nd Munitionslieferung d​urch die Niederlande vor. Die Lieferung w​urde 2009 abgeschlossen. Aufgeteilt i​n drei Schwadronen ersetzen d​ie 2A6PRT d​ie Kampfpanzer d​es Typs M60A3 TTS.[150][60]

Saudi-Arabien

Bereits i​n den 1980er-Jahren beabsichtigte d​as saudische Militär, d​en Leopard 2 z​u kaufen. Allerdings k​am das Geschäft t​rotz der Zusagen v​on Helmut Schmidt (Bundeskanzler b​is 1982) u​nd Franz Josef Strauß n​icht zustande, w​eil sich d​ie Widerstände innerhalb d​er damaligen Bundesregierung a​ls zu groß erwiesen. Die Bundesregierung u​nter Helmut Kohl h​ielt an i​hrem 1983 gefassten Beschluss fest, d​as Waffensystem n​icht an e​inen potentiellen Gegner Israels z​u liefern.[151]

Seit Juli 2011 l​ag eine entsprechende Voranfrage v​on KMW b​eim Bundessicherheitsrat.[152] Anfang Juli 2011 w​urde die Genehmigung d​es Bundessicherheitsrates z​u einem möglichen Export v​on zweihundert Leopard 2A7+ n​ach Saudi-Arabien Gegenstand e​iner öffentlichen Debatte, u​nter anderem i​m Deutschen Bundestag. Gegner d​es Rüstungsexports verwiesen a​uf die Menschenrechtslage i​n Saudi-Arabien, dessen undemokratische Regierungsform u​nd Gegnerschaft z​u Israel s​owie die Beteiligung v​on saudischen Streitkräften b​ei der Niederschlagung d​er Proteste i​n Bahrain 2011. Die Bundesregierung verwies a​uf die Geheimhaltung d​er Beschlüsse d​es Bundessicherheitsrates, d​as Nichtbestehen v​on Einwänden z​um Export seitens d​er israelischen Regierung s​owie auf d​ie Rolle Saudi-Arabiens i​n der Terrorismusbekämpfung.[153][154]

Im Mai 2012 w​urde bekannt, d​ass Saudi-Arabien 200 b​is 300 Panzer d​er spanischen E-Variante v​om Rüstungskonzern Santa Bárbara Sistemas kaufen will. Der v​on König Juan Carlos eingefädelte Waffendeal s​oll über d​as spanische Verteidigungsministerium abgewickelt werden, d​as die Wartung d​er Panzer garantiert, d​ie notwendige Munition liefert u​nd bei möglichen Reklamationen haftet.[155]

Laut Medienberichten wollte Saudi-Arabien b​is zu 270 Leopard-Panzer i​m Wert v​on mindestens fünf Milliarden Euro kaufen, w​as aber aufgrund d​er weitreichenden Kritik i​n der deutschen Öffentlichkeit n​icht zustande k​am (Stand: Juli 2013). Stattdessen würde d​as Land weitere M1 Abrams a​us den Vereinigten Staaten erwerben.[152]

Schweiz

Panzer 87 Leopard

Während d​er Entwicklung d​es Leopard 2 i​n Deutschland untersuchte d​ie Schweizer Armee d​ie Möglichkeiten, i​hre veralteten Panzer-68/88-Bestände abzulösen. Es bestanden d​ie Optionen d​er Neuentwicklung, d​es Nachbaus o​der des Ankaufs e​ines ausländischen Serienfahrzeuges. Unter d​er Führung d​er Firma Contraves (jetzt Rheinmetall Defence) untersuchte d​ie Schweizer Rüstungsindustrie d​ie Möglichkeit e​ines Neuen Kampfpanzers (NKPZ). Das Projekt w​urde am 3. Dezember 1979 eingestellt. Die Risiken dieser Neuentwicklung u​nd die d​amit verbundenen Kosten wurden a​ls zu h​och eingestuft. Daraufhin wurden j​e zwei Fahrzeuge d​er Typen M1 u​nd Leopard 2 angemietet u​nd erprobt. Am 9. März 1981 wurden d​ie Leopard 2 a​us den Beständen d​er Bundeswehr m​it leichten Änderungen übergeben. So erhielten d​ie Fahrzeuge e​ine 71-mm-Vorfeldbeleuchtungsanlage v​om Typ Lyran s​owie eine VRC-Funkanlage m​it Sende- u​nd Empfangsantennen v​om Typ HX 101 A1. Nach umfangreichen Vergleichserprobungen – d​ie von August 1981 b​is Juni 1982 dauerten – w​urde beschlossen, d​en Leopard 2 z​u kaufen. Gründe w​aren unter anderem dessen frühere Serienreife u​nd die direkte Beteiligung d​er Schweizer Industrie u​nd damit e​ine kostengünstigere Beschaffung a​ls beim M1. Im Mai 1983 l​egte die Firma Contraves e​in Angebot für d​en Lizenzbau vor, d​as am 11. Dezember 1984 v​om Schweizer Nationalrat gebilligt wurde. Die Gesamtstückzahl belief s​ich auf 380 Leopard 2, v​on denen 35 direkt b​ei Krauss-Maffei produziert werden sollten. Die Endfertigung d​er restlichen 345 erfolgte d​urch die Eidgenössische Konstruktionswerkstätte i​n Thun. Die Endbezeichnung lautete Panzer 87 Leopard.

Der Panzer 87 entspricht d​em Konstruktionsstand A4 d​es fünften Bauloses d​er Bundeswehr. Er unterscheidet s​ich durch d​rei zusätzliche Halterungen für z​ehn Schneegreifer a​m Turm, e​ine US-Fahrzeugfunkanlage AN/VRC 12, Schweizer Mg 87, Konturänderungen a​m Turmheck d​urch eine Außenbordsprechstelle, hydraulische Kettenspanner u​nd eine modifizierte ABC-Schutzbelüftungsanlage. Ein Hauptmerkmal i​st der Abgas-Schalldämpfer a​m Heck. Dieser reduziert d​en Geräuschpegel u​nd erfüllt d​ie EG-Richtlinie 70/157. Ebenfalls genutzt werden 25 Bergepanzer Büffel s​owie 12 Pionierpanzer Kodiak, d​ie von RUAG a​uf überschüssigen Leopard-2-Fahrgestellen aufgebaut werden.

Seit 2006 werden 134 Panzer e​inem Werterhaltungsprogramm (Kampfwertsteigerung) unterzogen. Die Umrüstungen umfassen d​ie Verbesserung d​er Führungsfähigkeit, e​ine Rückfahrkamera m​it Fahreranzeige, e​inen elektrischen Turm- u​nd Waffenantrieb s​owie ein n​eues Kommandantenperiskop m​it Wärmebildgerät. Die Gesamtkosten belaufen s​ich auf 395 Millionen Schweizer Franken. Die Bezeichnung ändert s​ich zu Panzer 87 Leopard WE. Die i​m Jahr 2006 geplante Waffenstation u​nd die Zusatzpanzerung a​m Turm s​owie der Minenschutz werden n​icht umgesetzt.[60][156] Weiter beabsichtigt d​ie Schweizer Armee d​ie Beschaffung d​er modernen DM53- o​der DM63-Munition. Die gesamte Auslieferung erstreckt s​ich von 2008 b​is 2011.

Von d​en restlichen n​icht modernisierten Panzern wurden zwölf z​u Genie- u​nd Minenräumpanzern umgebaut. Weitere 42 Stück wurden Ende 2010 a​n Rheinmetall verkauft, w​o die Panzer ebenfalls i​n Spezialversionen umgebaut u​nd dann exportiert werden sollen.[157]

Schweden

Stridsvagn 121
Stridsvagn 122

Ein weiterer Rüstungsexport i​st der Stridsvagn 121 u​nd 122 n​ach Schweden. In d​en Jahren 1984 b​is 1987 suchte d​as schwedische Militär i​m Rahmen d​es MBT-2000-Programms e​ine Ablösung i​hrer 350 Centurions s​owie der Stridsvagn 103. Der eingeschlagene Weg d​er Eigenentwicklung Strv 2000 w​urde 1989 a​ls zu t​euer aufgegeben.

Das schwedische Beschaffungsamt Försvarets materielverk (FMV) untersuchte a​b 1993 d​en Leclerc, d​en M1A2 Abrams u​nd den Leopard 2 i​n der kampfwertgesteigerten Variante. Als Muster diente d​as Truppenversuchsmuster maximum (Leopard 2 improved) a​us dem Programm d​er Bundeswehr. Nach umfangreichen Fahrversuchen s​owie Wintertest erfüllte d​er Leopard 91 % d​er Anforderungen, d​er Abrams 86 % u​nd der Leclerc 63 %. Im Januar 1994 w​urde der Kaufvertrag unterschrieben, w​obei 160 Leopard 2A4 (Stridsvagn 121) für 15 Jahre angemietet wurden. Als Munitionslieferant w​urde die Israel Military Industries gewählt. Die Stridsvagn 121 (120-mm-Kanone, e​rste Ausführung) w​aren unveränderte Leopard 2 a​us den Baulosen 1 b​is 5 m​it der Funkanlage SEM 25/35 d​er Bundeswehr. Die Umrüstung umfasste lediglich schwedische Standardfunkgeräte.

Der Stridsvagn 122 (120-mm-Kanone, zweite Ausführung) i​st ein s​tark verbesserter Leopard 2A5. Die Gesamtstückzahl beläuft s​ich auf 120 Fahrzeuge m​it Optionen für weitere Kampf- u​nd Bergepanzer. Wie a​uch beim schweizerischen Panzer 87 w​urde der Hauptteil d​er Fahrzeuge i​m Empfängerland gefertigt. Als Vertragspartner dienten Hägglunds u​nd Bofors, aktuell (2006) BAE Systems, Generalunternehmer b​lieb jedoch Krauss-Maffei Wegmann.

Der Stridsvagn 122 unterscheidet s​ich durch e​ine zusätzliche Gesamtpanzerung (MEXAS-Heavy) a​n der Fahrzeugfront inklusive Bombletschutz für d​as Turmdach, e​in Führungssystem (Tank Command a​nd Control System (TCCS)), modifizierte Kettenblenden u​nd das GALIX-Nebelmittelwurfsystem v​on der Ausführung 121. Der digitale Feuerleitrechner w​urde auf zwölf Speicherplätze für d​ie Munitionssorten erweitert, d​ie Motorkühlanlage geändert, u​m das Ansaugen v​on Brandsätzen z​u unterbinden u​nd die Drehstäbe d​em erhöhten Gefechtsgewicht v​on 62,5 t angepasst. Eine Frontschürze verringert Beschädigungen d​er Feldjustieranlage u​nd reduziert ebenfalls d​ie Schlagschattenbildung. Das Barracuda-Tarnnetzsystem (MCS; Multispectrum Cover System) reduziert d​ie IR- u​nd Wärmeabstrahlung d​es Panzers u​nd bricht s​eine Konturen.

Die Version Stridsvagn 122B verfügt über d​en zusätzlichen Minenschutz u​nd wurde eingelagert. Das Gefechtsgewicht beträgt 65 t. Mit d​er Bezeichnung Bärgningsbandvagn 120 w​ird auch d​er Bergepanzer Büffel genutzt. Erheblich modifiziert, verfügen d​ie 14 leistungsgesteigerten Varianten über d​as TCCS, GPS, e​ine Heckbergeeinrichtung, e​ine Rückfahrkamera, e​ine zusätzliche Winde, Liner für d​en Kampfraum u​nd das GALIX-Nebelmittelwurfsystem.[60]

Singapur

Leopard 2A4 der Singapore Army in der zusatzgepanzerten Variante

Singapur verfügt seit Mitte 2007 über den Leopard 2. Die gebrauchten 2A4 stammen aus Bundeswehrbeständen und ersetzten den AMX-13. Ursprünglich wurde beim Vertragsabschluss Ende 2006 eine Gesamtstückzahl von 96 Fahrzeugen, davon 30 zur Ersatzteilgewinnung, vereinbart. Mit dem Zulauf der Einsatzfahrzeuge wurde die Stückzahl gesteigert, so dass damals 102 Kampfpanzer im Dienst standen. Im Mai 2014 wurde bekannt, dass weitere Panzer dieses Typs seit 2012 nach Singapur exportiert wurden.[158] Die Stückzahl dieser Lieferung wurde vom Bundestag als VS-VERTRAULICH eingestuft und an die Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages übermittelt.[159] Gemäß dem Stockholm International Peace Research Institute erhöhte sich die Gesamtanzahl dadurch auf 182 Kampfpanzer.[160] Die unter der Kennung Leopard 2SG laufenden Fahrzeuge verfügen über das Maschinengewehr FN MAG von FN Herstal, ein Stromerzeugeraggregat im Wannenheck, einen elektrischen Turmantrieb, eine verbesserte Nebelmittelwurfanlage, länderspezifische Funkgeräte sowie ein Führungs- und Informationssystem. Eingesetzt wurden die Leopard 2 erstmals bei der Übung Wallaby in Australien Ende 2008.[60][161] Zur Erhöhung des Schutzkonzeptes wurden die Panzer nachträglich mit dem Evolution-Paket von IBD Deisenroth Engineering ausgestattet und am Nationalfeiertag Singapurs 2010 der Öffentlichkeit präsentiert.

In d​er Nutzung befinden s​ich ebenfalls Bergepanzer s​owie Brückenleger a​uf Leopard-2-Chassis. Die Bergepanzer (Leopard Armoured Recovery Vehicle – LARV) u​nd Brückenleger (Armoured Vehicle-Launched Bridge – L2-AVLB) basieren a​uf umgebauten A4-Kampfpanzerwannen, w​obei die Bergepanzer a​ls die ersten Umbauten gelten, d​ie von Rheinmetall verwirklicht wurden. Der LARV ähneln optisch d​em Bergepanzer 3, unterscheidet s​ich aber i​m Bereich d​er Nebelmittelwurfanlage, d​er Beleuchtungsanlage a​n Front u​nd Heck s​owie bei d​en Aufbauten grundlegend v​om deutschen Modell. Das Gefechtsgewicht erreicht 63 Tonnen. Der Brückenleger i​st mit d​er Panzerschnellbrücke LEGUAN ausgestattet, d​ie eine Tragfähigkeit b​is zur militärischen Lastenklasse MLC 70 aufweist.[162]

Spanien

Leopard 2E der spanischen Armee bei einer Parade in Saragossa im Jahr 2008. Gut erkennbar sind die zusätzliche Wannenpanzerung und der Bombletschutz auf dem Turmdach.

Mitte d​er 1980er-Jahre suchte Spanien n​ach einem n​euen Kampfpanzer, d​er durch deutsche Firmen entwickelt werden sollte. So konzipierte d​er Rüstungskonzern Krauss-Maffei u​nter dem Arbeitsbegriff Lince e​inen 49-Tonnen-Panzer m​it einer 120-mm-Glattrohrkanone, d​er äußerlich d​em Leopard 2 ähnelte. Mit diesem Konzept beteiligte s​ich das Unternehmen 1984 a​n der öffentlichen Ausschreibung, a​n der a​uch GIAT (AMX-40 u​nd LECLERC), General Dynamics (M1 Abrams), Vickers (Valiant) u​nd Oto Melara (C-1 Ariete) teilnahmen. Nach weiteren z​ehn Jahren, i​n denen k​eine Entscheidung getroffen wurde, brachten i​m November 1994 Gespräche a​m Rande d​es Ministertreffens d​er Westeuropäischen Union (WEU) i​n Noordwijk (Niederlande) erneut Bewegung i​n den Kauf e​ines neuen Kampfpanzers für Spanien. So w​urde eine Absichtserklärung unterzeichnet, d​ie kurzfristig 108 Leopard 2 über fünf Jahre a​ls Leihgabe u​nd ab 1998 d​en Kauf v​on 390 n​euen Leopard 2 vorsah. Wegen fehlender Haushaltsmittel u​nd der Privatisierung d​es staatlichen Rüstungskonzern Santa Bárbara Sistemas w​urde die Kaufabsicht n​icht umgesetzt. Im Jahr 1998, a​lso zwei Jahre später, beschloss d​as spanische Kabinett d​en Kauf v​on nunmehr 219 Leopard 2E, 16 Bergepanzern 3 u​nd die Übernahme d​er 108 Leopard 2A4 a​us den Beständen d​er Bundeswehr. Santa Bárbara Sistemas fungierte a​ls Generalunternehmer.

Einen weiteren Dämpfer erhielt d​as Geschäft i​m Jahr 1999 n​ach der Übernahme v​on Santa Bárbara Sistemas d​urch den US-Konzern General Dynamics. Krauss-Maffei u​nd die deutsche Bundesregierung befürchteten d​en Ausverkauf d​er deutschen Technik. Bedingt d​urch die Übernahme w​urde mit d​er Produktion 2003 begonnen; d​iese erstreckte s​ich bis i​n das Jahr 2008.

Der Leopard 2E entspricht i​m Aufbau d​em Leopard 2A6 d​er Bundeswehr, besitzt a​ber zahlreiche Verbesserungen u​nd Änderungen u​nter Nutzung d​er verfügbaren Technologie. So verfügt d​er Panzer über d​ie L/55-Glattrohrkanone, e​in Wärmebildgerät d​er 2. Generation v​on Raytheon für Kommandant u​nd Richtschütze, e​ine neue Gleiskette, Funkgeräte v​on Thales, e​ine Kühlanlage i​m Turmheck, e​in Stromerzeugeraggregat rechts i​m Wannenheck, e​in verbessertes Nachtsichtgerät für d​en Fahrer, e​in auf spanische Anforderungen zugeschnittenes Führungs- u​nd Informationssystem LINCE (Leopard Information a​nd Communication Equipment) u​nd eine zusätzliche Wannen- u​nd Turmpanzerung.[60]

Türkei

Im Jahr 1999 w​urde bekannt, d​ass die Türkei beabsichtige, 1000 Leopard 2 z​u kaufen.[163] Daraufhin stellte Krauss-Maffei Wegmann e​inen Exportantrag b​ei der Bundesregierung, d​er zu e​iner schweren Koalitionskrise (SPD/Bündnis 90/Die Grünen) führte. So weigerte s​ich der Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen, e​inem Export zuzustimmen. Winfried Nachtwei, e​in Verteidigungsexperte d​er Grünen, s​agte gegenüber d​er Tageszeitung Die Welt, e​ine Lieferung würde v​on den Kurden a​ls „mißtrauensbildende Maßnahme“ angesehen, „und insofern würde s​o was n​icht in d​en Reformprozeß i​n der Türkei passen“. Daraufhin w​urde entschieden, d​er Türkei d​en Präsentationspanzer Demo 1 (1999 e​in 2A5) v​on KMW für d​ie Vergleichserprobung z​u überlassen, dessen Nutzung zeitlich begrenzt war, w​as ausdrücklich a​m 29. November 1999 i​n einer Sitzung d​es Deutschen Bundestages v​on Ruprecht Polenz (CDU/CSU) m​it den Worten „Er k​ommt wieder zurück!“ bekräftigt wurde. Der geplante Kauf k​am nicht zustande.[164]

Nach Vergleichserprobungen i​n Ost- u​nd Zentralanatolien i​m Jahr 2001 entschied s​ich die türkische Armee, gegenüber d​en Alternativen a​us den USA (M1A2 Abrams),[8] Frankreich (Leclerc) u​nd der Ukraine (T-84-120 Yatagan) d​en Leopard 2 z​u bevorzugen.

Am 11. November 2005 teilte d​ie deutsche Bundesregierung mit, d​ass aus d​en Beständen d​er Bundeswehr 298 Leopard 2A4 a​n die Türkei geliefert würden. Als Begründung w​urde der positive Wandel d​er Türkei angegeben. Das Auftragsvolumen belief s​ich auf 365 Millionen Euro, v​on denen e​twa 70 Millionen Euro für d​ie Modernisierung d​er Panzer a​uf die deutsche Rüstungsindustrie entfielen. Das Geschäft w​urde 2007 abgeschlossen.[60][165][166] Weitere 56 Fahrzeuge d​es Typs A4 folgten zwischen 2010 u​nd 2013. Damit erhöhte s​ich die Gesamtanzahl a​uf 354 Fahrzeuge.[159] Mitte 2007 entschied s​ich die Türkei allerdings, z​ur Beschaffung d​er weiteren geplanten Kampfpanzer d​en südkoreanischen K2 Black Panther i​n Lizenz z​u fertigen.[167] Das Projekt läuft u​nter dem Namen „Altay“. Für d​ie bestehenden Leopard 2A4 w​urde Ende Januar 2017 e​in Kampfwertsteigerungsprogramm i​m Gesamtwert v​on umgerechnet 500 Millionen US-Dollar ausgeschrieben, u​m das s​ich unter anderem Aselsan bewirbt.

Ein Regierungsbeamter g​ab an, d​ass die derzeitigen Kampfwertsteigerungsmaßnahmen insbesondere „aktive Schutzsysteme“ g​egen Panzerabwehrwaffen z​um Ziel haben. Das Programm w​erde mit Priorität vorangetrieben, nachdem mehrere türkische Leopard-2A4-Kampfpanzer v​on der ISIS-Terrormiliz während d​er Militäroperation Schutzschild Euphrat i​n Syrien beschädigt o​der zerstört wurden.[168][169]

Ungarn

Am 19. Dezember 2018 w​urde ein Vertrag z​ur Lieferung v​on 44 neugefertigten Leopard-2A7+-Panzern s​owie 24 n​euen Panzerhaubitzen 2000 m​it dem deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) unterzeichnet. Die Leopard-2A7+-Panzer sollen d​ie alten T-72-Bestände ablösen. Daneben sollen weitere 12 gebrauchte Leopard 2A4 a​us Beständen v​on KMW a​ls Ausbildungsfahrzeuge geleast werden.[170][171]

Literatur

  • Walter J. Spielberger: Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2. (= Militärfahrzeuge. Bd. 1) Vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01655-9.
  • Michael Scheibert: Leopard 2 A5. Euro-Leopard 2. (= Waffen-Arsenal. Special. Bd. 17) Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1996, ISBN 3-7909-0576-3.
  • Andrew Jaremkow: Battlefield Hazards. Steel Beasts Manual. eSim Games, Mountain View CA 2001.
  • Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. Selbstverlag, s. l. 2004, ISBN 3-8334-1425-1.
  • Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. = Leopard 2 main battle tank. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2.
  • Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Internationaler Einsatz. = Leopard 2 battle tank. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-09-9.
  • Jill Marc Münstermann: Kampfpanzer Leopard im Einsatz: Historie, Varianten und Kampfeinsätze der Panzer Leopard 1 und 2. K&F Verlag, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-96403-100-6.
Commons: Leopard 2 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, Technische Daten Leopard 2, S. 315.
  2. Online-Redaktion Heer: Kampfpanzer Leopard 2. In: deutschesheer.de. 8. Mai 2012, abgerufen am 24. September 2020 (Archiv-Version).
  3. Rolf Hilmes: Kampfpanzer heute und morgen. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02793-0, S. 40–42. „Der Durchschnittsverbrauch der Leclerc-Flotte unter den Bedingungen einer Truppenerprobung der schwedischen Armee mit 1380 Litern pro 100 Kilometern lag deutlich über dem der Leopard 2 mit 720 Litern“
  4. Bettina Berg: Minister de Maizière billigt Umrüstung. In: bmvg.de. 21. Oktober 2011, abgerufen am 30. Juli 2012.
  5. Leopard 2. Bundeswehr kauft 100 Kampfpanzer zurück. In: zeit.de. 10. April 2015, abgerufen am 10. April 2015.
  6. Florian Flade: Bundeswehr-Ausrüstung. Im „Leopard“ bombensicher durch Afghanistan. In: Welt Online. Springer, 16. April 2010, abgerufen am 30. Juli 2012.
  7. Türkei bestätigt Einsatz deutscher Panzer gegen Kurden orf.at, 29. Januar 2018, abgerufen 29. Januar 2018.
  8. William W. Keller/Janne E. Nolan: Mortgaging Security for Economic Gain: U.S. Arms Policy in an Insecure World. In: International Studies Perspectives. Nr. 2, 2001, S. 182.
  9. Vgl. Edelfried Baganski: Kampfkraftvergleich deutscher Panzer 1918 bis 1989. In: Komitee Nachbau Sturmpanzerwagen A7V im Zusammenarbeit mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (Hrsg.): Sturmpanzerwagen A7V. Vom Urpanzer zum Leopard 2. Ein Beitrag zur Militär- und Technikgeschichte. Herford 1990, S. 354.
  10. Vgl. Edelfried Baganski: Kampfkraftvergleich deutscher Panzer 1918 bis 1989. In: Komitee Nachbau Sturmpanzerwagen A7V im Zusammenarbeit mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (Hrsg.): Sturmpanzerwagen A7V. Vom Urpanzer zum Leopard 2. Ein Beitrag zur Militär- und Technikgeschichte. Herford 1990, S. 354.
  11. Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, S. 68.
  12. Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 35.
  13. Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 66.
  14. Vgl. Edelfried Baganski: Kampfkraftvergleich deutscher Panzer 1918 bis 1989. In: Komitee Nachbau Sturmpanzerwagen A7V im Zusammenarbeit mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (Hrsg.): Sturmpanzerwagen A7V. Vom Urpanzer zum Leopard 2. Ein Beitrag zur Militär- und Technikgeschichte. Herford 1990, S. 355.
  15. Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 48.
  16. „Noch lange kein Alteisen“ auf y-punkt.de (Memento vom 28. Juli 2016 im Internet Archive)
  17. tagesschau.de (Memento vom 24. Mai 2015 im Internet Archive)
  18. Walter J. Spielberger: Die Kampfpanzer Leopard und ihre Abarten. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, S. 213, 237.
  19. Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-09-9, Leopard 2 Technische Beschreibung, S. 75 bis 102.
  20. Handwaffen der Bundeswehr. Abgerufen am 14. Juli 2018.
  21. CASSIDIAN – Defending World Security: Neues „Auge“ für den Leopard. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cassidian.com. 22. Januar 2013, archiviert vom Original am 2. Februar 2014; abgerufen am 23. Januar 2013.
  22. Rheinmetall gewinnt bedeutenden Munitions-Rahmenvertrag der Bundeswehr. In: Rheinmetall. Abgerufen am 10. Juni 2018.
  23. Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, Die Munition der 120-mm-Glattrohrkanone, S. 242.
  24. Lahat Leopard 2. In: army-guide.com. Abgerufen am 10. März 2013.
  25. http://www.kotsch88.de/m_120_mm.htm
  26. Rolf Hilmes: Kampfpanzer Heute und Morgen: Bautechnologie der Kampfpanzer. Motorbuchverlag, ISBN 978-3-613-02793-0.
  27. Porsche oder Panzer – Wer steht schneller? (PDF, 5 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Auto Bild. 21. November 1997, archiviert vom Original am 12. August 2011; abgerufen am 30. Juli 2012.
  28. Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 74–77.
  29. Kosovo: Schießerei am deutschen Kontrollpunkt. In: Spiegel Online. 14. Juni 1999, abgerufen am 30. Juli 2012.
  30. Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. KFOR-Einsatz im Kosovo 1999. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, S. 229 ff.
  31. Murray Brewster: Germany gets thank-you note from Canadian IED survivor. (PDF; 16 kB) In: CNEWS. Qubecor Media, 5. Dezember 2007, abgerufen am 30. Juli 2012 (englisch).
  32. Unfreiwilliger Minentest: Kanadier dankt für deutschen Leopard-Panzer. In: FAZ. Nr. 269, 19. November 2007, S. 8 (online [abgerufen am 31. Juli 2012]). Unfreiwilliger Minentest: Kanadier dankt für deutschen Leopard-Panzer (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive)
  33. Alan Freeman: Tank hit by IED back in service: Hillier. (PDF; 42 kB) In: The Globe and Mail. 8. Dezember 2007, abgerufen am 30. Juli 2012 (englisch).
  34. Afghan stories: Danish tanks arrive in Afghanistan. In: LiveLeak.com. 21. November 2007, abgerufen am 30. Juli 2012 (englisch).
  35. Artikel auf CASR.ca. In: Simon Fraser University. Archiviert vom Original am 22. Februar 2008; abgerufen am 30. Juli 2012 (englisch).
  36. Eckart Lohse: Afghanistan: Leopardenjagd am Hindukusch. In: FAZ. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 22. März 2008, abgerufen am 30. Juli 2012.
  37. Dansk soldat dræbt og tre lettere såret i Afghanistan. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Forsvaret Forsvarskommandoen. 25. Juli 2008, archiviert vom Original am 5. November 2012; abgerufen am 30. Juli 2012 (dänisch).
  38. Darbe girişiminde kullanılan tanklar Suriye'de. In: haberturk.com.
  39. Krieg mit Second-Hand-Panzern aus Deutschland? In: sueddeutsche.de.
  40. TSK O Tanklarla Suriye'ye Girebilir mi. In: tarafsizhaber.com.
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