Ariete
Der Ariete (deutsch „Rammbock“, „Widder“), ursprüngliche Bezeichnung C1 Ariete sowie international auch als Ariete MBT bekannt, ist ein italienischer Kampfpanzer. Er verfügt über aktuelle optische und digitale Bildvergrößerer sowie Feuerleitsysteme und ist nachtkampffähig. Die ersten Exemplare wurden 1995 geliefert, die bislang letzten im August 2002. Seit 2021 werden die Kampfpanzer umfassend modernisiert.
Ariete | |
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Kampfpanzer Ariete | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze) |
Länge | 7,59 m |
Breite | 3,60 m |
Höhe | 2,51 m |
Masse | 53,9 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Verbundpanzerung |
Hauptbewaffnung | 120-mm-Melara-Glattrohrkanone L/44 (42 Granaten) |
Sekundärbewaffnung | 7,62-mm-Fla-MG (2000 Schuss) 7,62-mm-MG koaxial (2000 Schuss) |
Beweglichkeit | |
Antrieb | V12-Turbo-Dieselmotor Iveco/Fiat MTCA 1.200 PS (883 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 65 km/h |
Leistung/Gewicht | 16,4 kW/t (22,3 PS/t) |
Reichweite | 570 km |
Geschichte
Der Ariete wurde zusammen mit dem Radpanzer Centauro in den 1980er-Jahren von einem Firmenkonsortium bestehend aus Oto Melara, Fiat und IVECO (Consorzio IVECO-Oto Melara – CIO) für das italienische Heer entwickelt. Dabei wurden die Panzerwanne und der Turbo-Dieselmotor mit ursprünglich 1.250 PS (919 kW) von IVECO/Fiat hergestellt, der Drehturm mit der Hauptwaffe sowie das Feuerleitsystem kommen von Oto Melara (heute Leonardo).
Ursprünglich war die Beschaffung von 700 Ariete-Panzern in zwei Baulosen vorgesehen, insbesondere als Ersatz für die M60-Kampfpanzer und für einen Teil der Leopard 1 des italienischen Heeres. Das Programm verzeichnete dann allerdings erhebliche Verzögerungen und Reduzierungen, einerseits wegen der weltpolitischen Entspannung (und der entsprechend geringeren Haushaltsmittel), andererseits wegen der bevorzugten Beschaffung des Centauros als Ersatz für den Restbestand an völlig veralteten M47 in Süditalien. Mit der Heeresverkleinerung in einem entspannteren Umfeld wollte man insbesondere in Mittel- und Süditalien von Kettenfahrzeugen auf mobilere Radfahrzeuge umrüsten.
So wurde das erste Baulos von 400 auf 200 Ariete halbiert und das geplante zweite Baulos von 300 Panzern (einschließlich Spezialversionen) gestrichen. Die 200 zwischen 1995 und 2002 ausgelieferten Ariete-Kampfpanzer gingen im Wesentlichen an drei Panzerverbände in Norditalien und an die Panzertruppenschule im süditalienischen Lecce, später wurde ein mit dem Ariete ausgerüsteter Verband nach Süditalien verlegt. Durch die Auflösung von jeweils einer von ursprünglich vier Panzerkompanien pro Verband sank der Bestand an aktiven Panzern auf etwa 150.
Kampfwertsteigerung
Die Entwicklung des „Ariete 2“ wurde eingestellt; die bereits beschafften Panzer sollten schrittweise auf den Standard „Ariete 2“ gebracht werden (stärkerer Motor mit 1.600 PS (1.177 kW), Common-Rail-Einspritzung, Zusatzpanzerung). Schließlich entschloss sich das italienische Heer nach der Entwicklung des Radpanzers Centauro 2 für eine kostengünstigere Kampfwertsteigerung (Ariete AMV, ammodernamento di mezza vita, in der Bedeutung von Midlife Update, MLU), indem man etliche neu entwickelte Komponenten und Systeme des neuen Radpanzers Centauro 2 mit den nötigen Anpassungen in den Ariete AMV integrierte. Dies betrifft auch den Motor, der nicht ersetzt, sondern tiefgreifend überarbeitet wurde (1.500 PS (1.103 kW), 30 Liter Hubraum, Common-Rail), auch in diesem Fall unter Übernahme etlicher Bauteile des V8-Motors des Centauro 2. Die Überarbeitung des Getriebes erfolgte mit Unterstützung des Lizenzgebers ZF Friedrichshafen. Mit Zusatzpanzerung und Minenschutzkits erreicht das Gefechtsgewicht nunmehr 62,5 Tonnen.[1]
Ab 2021 werden 125 Panzer auf diese Weise umfassend modernisiert und tragen dann die Bezeichnung Ariete AMV. Die ursprüngliche Bezeichnung „C-1 Ariete“ wird praktisch nicht mehr verwendet.
Nutzer
Technische Daten
Nachstehende Angaben beziehen sich auf die ursprüngliche Version:
- Hersteller: Oto Melara, Fiat, Iveco
- Länge Wanne: 7,59 m
- Länge über alles: 9,67 m
- Breite: 3,60 m
- max. Höhe: 2,51 m
- Gewicht: 53,9 t
- Antrieb: V12-Turbo-Dieselmotor Iveco/Fiat MTCA
- Leistung: 883 kW (1200 PS)
- Drehmoment: 4615 Nm bei 1600/min
- Kraftübertragung: Vollautomatisches Getriebe ZF LSG3000
- Geschwindigkeit: 65 km/h
- Reichweite: 570 km (1100 Liter Treibstoffkapazität)
- Überschreitfähigkeit: 3 m
- Kletterfähigkeit: 0,9 m
- Steigfähigkeit: 65 %
- Seitenneigung: 30 %
- Wattiefe: 1,40 m (ohne Vorbereitung)
- Leistungs-Gewichts-Koeffizient: 16,4 kW pro Tonne
- Spezifischer Bodendruck: 0,90 kg/cm²
- Bewaffnung:
- 120-mm-Melara-Glattrohrkanone L/44 (42 Granaten)
- 7,62-mm-Fla-MG MG42/59 (2000 Schuss)
- 7,62-mm-MG koaxial (2000 Schuss)
- 2 × 4 Nebeltöpfe/HE-FRAG/CS
- Stabilisierte Kanone, Laserentfernungsmesser, Nachtsichtgerät, ABC-Schutz
- Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Ladeschütze, Richtschütze, Fahrer)
- Stückpreis: 2,9 Mio. Euro
Siehe auch
Einzelnachweise
- L’ammodernamento dell’Ariete. Panorama Difesa, November 2020, S. 42-47, auf iveco-otomelara.com
- Programmi e Prospettive Future. esercito.difesa.it (italienisch, eingesehen am 23. Oktober 2020)