Münchsmünster
Münchsmünster ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Pfaffenhofen an der Ilm | |
Höhe: | 357 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,22 km2 | |
Einwohner: | 3081 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 190 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85126 | |
Vorwahl: | 08402 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 86 139 | |
Gemeindegliederung: | 10 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Tassilostraße 20 85126 Münchsmünster | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Andreas Meyer (CWG) | |
Lage der Gemeinde Münchsmünster im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm | ||
Geographie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im nordöstlichsten Winkel des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm und an der Ostgrenze Oberbayerns. Die am nächsten liegende Großstadt Ingolstadt ist 20 Kilometer entfernt.
Die Ilm nähert sich in ihrem Flusslauf der Donau auf weniger als einen Kilometer, mündet dann aber doch zunächst (in einem Nachbarort) in die Abens.
Aufgrund der Lage im Tal der Donau befinden sich auf dem gesamten Gemeindegebiet keine nennenswerten Erhebungen. Hohe Bauwerke wie der Kirchturm und die Schornsteine der ansässigen Industrie sind bei gutem Wetter weithin aus dem Norden und Westen sichtbar. Die nächsten Erhebungen befinden sich im südlich angrenzenden Gebiet des Dürnbucher Forst.
Gemeindeteile
Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Au (Einöde)
- Auhausen (Weiler)
- Dirnbergermühle (Weiler)
- Forstpriel (Siedlung)
- Griesham (Einöde)
- Mitterwöhr (Kirchdorf)
- Münchsmünster (Pfarrdorf)
- Niedermühle (Einöde)
- Niederwöhr (Kirchdorf)
- Oberwöhr (Dorf)
Region
Südlich der Gemeinde befindet sich der Dürnbucher Forst, ein gemeindefreies Gebiet. Die nächstliegende Gemeinde in Richtung Süden ist Aiglsbach, etwas westlich davon liegt die Stadt Geisenfeld. Weiter im Uhrzeigersinn folgt im Westen die Stadt Vohburg an der Donau. Im Norden grenzt der Markt Pförring, dessen Gebiet sich bis südlich der Donau erstreckt. Der nächste bewohnte Nachbarort ist Schwaig (Neustadt), ein Stadtteil von Neustadt an der Donau, direkt östlich von Münchsmünster liegend.
Alle benachbarten Kommunen sind Teil des Hopfenanbaugebiets Hallertau.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Das örtliche Kloster Münchsmünster wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet und war bis 925 Kloster der Benediktiner, von 925 bis 1131 Kanonikerstift. Ab 1131 bis ins 16. Jahrhundert war es wieder Kloster der Benediktiner. Im Jahr 1556 erlosch in den Wirren der Reformation das Kloster. Die bayerischen Herzöge setzten dann weltliche Verwalter ein. 1598 wurden die Güter dem Jesuitenkolleg Ingolstadt übergeben. 1782 fiel die Anlage an die Malteser. 1815 wurden Kloster und Kirche abgebrochen. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.
19. bis 21. Jahrhundert
Im Jahr 1874 erhielt Münchsmünster eine Bahnstation der Donautalbahn. 1970 wurde ein weiterverarbeitender petrochemischer Betrieb in Münchsmünster angesiedelt. Im Dezember 2005 kam es zu einem Unfall in dem Werk, bei dem ein Feuerwehrmann aus Neustadt an der Donau sein Leben verlor.
Zum Jahresbeginn 2013 wurden 39,5 ha aus dem gemeindefreien Gebiet des Dürnbucher Forst in Münchsmünster eingegliedert (womit auch der Landkreis Pfaffenhofen, sowie der Bezirk Oberbayern erweitert wurden).[4]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Wöhr, bestehend aus den Gemeindeteilen Griesham, Nieder-, Mitter- und Oberwöhr, eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2368 auf 3047 um 679 Einwohner bzw. um 28,7 %.
Politik
Bürgermeister
Andreas Meyer (Christliche Wählergemeinschaft e.V.) ist seit Mai 2002 Erster Bürgermeister, dieser wurde 2008, 2014 und 2020 wiedergewählt, zuletzt mit 80,24 % der Stimmen bei einem Mitbewerber.
Gemeinderat
Seit dem 1. Mai 2020 ist der Gemeinderat wie folgt besetzt:
- CSU: 5 Sitze (29,38 %)
- SPD/UW: 4 Sitze (26,87 %)
- Christliche Wählergemeinschaft: 7 Sitze (43,75 %).
Die Wahlbeteiligung betrug 58,66 %.
Wappen
Blasonierung: „In Blau auf grünem Dreiberg eine eintürmige silberne Kirche mit roten Dächern.“[6]
Das Wappen wird seit 1970 geführt. | |
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Mit der B 16 verfügt Münchsmünster über einen gut ausgebauten, aber stark befahrenen Verkehrsweg. Ergänzend dazu und für Pendler nach Ingolstadt-Nord von hoher Bedeutung ist die B 16a. Die Eisenbahnanbindung in die Richtungen Ingolstadt und Regensburg (Donautalbahn) wird sowohl von Pendlern als auch von der ortsansässigen Industrie genutzt.
Ansässige Unternehmen
Die meisten Arbeitsplätze von Münchsmünster befinden sich im Südosten, südlich der Bahnlinie. Dieses Gebiet wird in drei Bereiche unterteilt:
- Der Industriepark (östlich vom Bachfalter) mit chemischer und petrochemischer Industrie (LyondellBasell, Xervon). Er besteht seit den 1970er Jahren.
- Das Gewerbegebiet Wolfswinkel-West (mittlerer Teil, zwischen Bachfalter und Staatsstraße 2233), welches um 2010 entstanden ist
- Das Gewerbegebiet Süd (zwischen Bahnlinie und Staatsstraße 2233) mit Handels- und Logistikunternehmen
Bis 2013 erschließt zudem Audi die noch unbebaute und teils rückgebaute Fläche des Industrieparks auf rund 27 ha für die Produktion von Leichtbauteilen. Ferner hat der Automobilkonzern noch ca. 13 ha Fläche unmittelbar westlich des Schrannenbachs erworben, um den Standort längerfristig erweitern zu können.[7]
Insgesamt arbeiteten im Jahr 2016 rund 1200 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Gemeindegebiet, überwiegend im produzierenden Gewerbe.[8]
- Siehe auch: Ethylen-Pipeline Münchsmünster-Gendorf
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
Die Gemeinde besitzt eine Grundschule sowie eine Bücherei. Weiterführende Schulen befinden sich zum Teil in Nachbargemeinden.
Ferner werden in Betrieben verschiedene Ausbildungsplätze und Kurse angeboten.
Weitere kommunale Einrichtungen
Das moderne Rathaus wird primär von der Kommunalverwaltung und dem Gemeinderat genutzt. Darüber hinaus kann ein Veranstaltungsraum im Kellergeschoss für gemeinnützige Zwecke reserviert werden.
Die Gemeinde ist außerdem Eigentümer eines verpachteten Gasthofes mit Bürgersaal.
Freizeit- und Sportanlagen
- Turnhalle: wird von der Grundschule und verschiedenen Vereinen genutzt
- Mehrzweck-Sportplatz: wird hauptsächlich von der Grundschule genutzt
- Fußballplätze: Nutzung und Wartung durch den Turnverein Münchsmünster
- Tennisplätze: Nutzung und Wartung durch den Tennisclub Rot-Weiß Münchsmünster
- Diverse Baggerweiher
Bundeswehr
Das Ausbildungszentrum Pioniere der Bundeswehr betreibt an der nordöstlichen Gemeindegrenze eine Bauinstandsetzungseinrichtung (BIE).
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hans Mahl (* 17. Juli 1909 in Münchsmünster; † 25. November 1988 in Oberkochen), Physiker, Spezialist für Elektronenmikroskopie
- Richard Adolf Strigl (* 1. Januar 1926 in Münchsmünster; † 27. März 1985 in München), katholischer Theologe
Literatur
- Hans-Michael Körner, Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten, Bayern I: Altbayern und Schwaben, 4. vollständig neu geschriebene Auflage, Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-32401-6, S. 539–540
- Josef Brückl: Eine Reise durch den Bezirk Pfaffenhofen, Verlags-Druckerei Udart, Pfaffenhofen 1950, S. 28–29
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Münchsmünster in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. September 2019.
- Gemeinde Münchsmünster, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- GVBl. 2012, S. 680 (http://www.verkuendung-bayern.de/files/gvbl/2012/23/gvbl-2012-23.pdf)
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586.
- Eintrag zum Wappen von Münchsmünster in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 3. September 2020.
- http://www.donaukurier.de/nachrichten/wirtschaft/lokalewirtschaft/Audi-baut-neues-Werk;art1735,2547106
- Münchsmünster: Amtliche Statistik des LfStat