Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/Diskuswurf der Frauen

Der Diskuswurf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 wurde am 8. und 10. August 2006 im Ullevi-Stadion der Stadt Göteborg ausgetragen.

19. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 19. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinDiskuswurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer19 Athletinnen aus 16 Ländern
AustragungsortSchweden Göteborg
WettkampfortUllevi-Stadion
Wettkampfphase8. August (Qualifikation)
10. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Darja Pischtschalnikowa (Russland RUS)
Franka Dietzsch (Deutschland GER)
Nicoleta Grasu (Rumänien ROM)
Das Ullevi-Stadion in Göteborg während der Europameisterschaften 2006

Europameisterin wurde die Russin Darja Pischtschalnikowa. Sie gewann vor der deutschen Weltmeisterin von 1999/2005 und Europameisterin von 1998 Franka Dietzsch. Bronze ging an die rumänische WM-Zweite von 2001, WM-Dritte von 1999 und EM-Dritte von 1998 Nicoleta Grasu.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 76,80 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Gabriele Reinsch Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 9. Juli 1988[1]
Europarekord
EM-Rekord 71,36 m Deutschland Demokratische Republik 1949 Diana Sachse EM Stuttgart, BR Deutschland 28. August 1986

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Doping

Auch im Diskuswurf wurde eine Athletin des Dopingmissbrauchs überführt. Das Resultat der zunächst neuntplatzierten Weißrussin Iryna Jattschanka wurde wie auch ihr dritter Rang bei den Olympischen Spielen 2004 gestrichen.[2]

Leidtragende dieses Dopingbetrugs war in erster Linie die Österreicherin Veronika Watzek, die in der Qualifikation als eigentliche Zwölfte das Recht auf die Finalteilnahme erworben hatte. Sie durfte jedoch nicht dabei sein, weil sie wegen des noch nicht geahndeten Dopingbetrugs zunächst als Dreizehnte eingestuft war.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

19 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 61,00 m. Acht Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den vier nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Werferinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So mussten schließlich 58,72 m für die Finalteilnahme erbracht werden. Zu den Finalistinnen gehörte auch die später wegen Dopingbetrugs disqualifizierte Weißrussin Iryna Jattschanka, die so einer Athletin, der Österreicherin Veronika Watzek, den Finalplatz wegnahm.

Gruppe A

Mit 54,44 m war für Grete Etholm kein Weiterkommen möglich

8. August 2006, 10:10 Uhr

PlatzNameNationBestweite (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)Anmerkung
1Franka DietzschDeutschland Deutschland65,9365,93
2Nicoleta GrasuRumänien Rumänien63,27xx63,27
3Joanna WiśniewskaPolen Polen61,8361,83
4Kateryna KarsakUkraine Ukraine60,9158,0460,9157,33
5Darja PischtschalnikowaRussland Russland59,1557,1857,7959,15
6Vera BegićKroatien Kroatien55,6148,71x55,61
7Laura BordignonItalien Italien55,5055,5055,4253,80
8Grete EtholmNorwegen Norwegen54,4452,84x54,44
DOPIryna JattschankaBelarus 1995 Belarusfür das Finale zugelassen

Gruppe B

8. August 2006, 11:20 Uhr

PlatzNameNationBestweite (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)Anmerkung
1Dragana TomaševićSerbien Serbien63,63 NR56,3763,63
2Anna SöderbergSchweden Schweden62,2659,7159,4162,26
3Wioletta PotępaPolen Polen62,01x62,01
4Nataliya SemenovaUkraine Ukraine61,1158,0855,2461,11
5Věra Pospíšilová-CechlováTschechien Tschechien60,45x60,4557,83
6Elina SwerawaBelarus 1995 Belarus58,72xx58,72
7Veronika WatzekOsterreich Österreich57,2053,5557,20xeigentlich für das Finale qualifiziert
8Mélina Robert-MichonFrankreich Frankreich53,77x52,5553,77
9Zinaida SendriūtėLitauen 1989 Litauen53,2253,22xx
10Sivan JeanIsrael Israel49,98x47,7049,98

Finale

10. August 2006, 19:30 Uhr

Die Teilnehmerliste wies einige Werferinnen mit jahrelanger Erfahrung auf. Die wegen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen nachträglich disqualifizierte Weißrussin Iryna Jattschanka (40 Jahre) und die sechstplatzierte Weißrussin Elina Swerawa (45 Jahre) waren beide schon bei den Europameisterschaften 1990 für die Sowjetunion im Ring gewesen. Die Deutsche Franka Dietzsch (38 Jahre) und die Rumänin Nicoleta Grasu (34 Jahre) erreichten wie bereits 1998 das Siegerpodest. Franka Dietzsch ging als Weltjahresbeste favorisiert in den Wettkampf, wurde ihrer Rolle jedoch nicht ganz gerecht. Die 21-jährige Siegerin Darja Pischtschalnikowa – sie warf persönliche Bestleistung – ist seit 2001 erfolgreich, als sie Jugendeuropameisterin und Jugendvizeweltmeisterin wurde.

Die achtplatzierte Serbin Dragana Tomašević stellte in der Qualifikation mit 63,63 m einen neuen Landesrekord auf. Im Finale blieb sie mehr als drei Meter hinter dieser Weite und kam auf den achten Platz.

PlatzNameNationResultat (m)1. Versuch (m)2. Versuch (m)3. Versuch (m)4. Versuch (m)5. Versuch (m)6. Versuch (m)
1Darja PischtschalnikowaRussland Russland65,5555,7655,4060,8165,55x61,05
2Franka DietzschDeutschland Deutschland64,3563,88xx62,5864,35x
3Nicoleta GrasuRumänien Rumänien63,5863,58xx62,99x62,48
4Kateryna KarsakUkraine Ukraine62,4561,6660,40x56,7662,45x
5Wioletta PotępaPolen Polen61,7861,0357,8861,7861,2056,75x
6Elina SwerawaBelarus 1995 Belarus61,7261,2961,7259,26x59,69x
7Věra Pospíšilová-CechlováTschechien Tschechien60,7158,3660,5457,0856,0460,71x
8Dragana TomaševićSerbien Serbien60,2060,2056,87x59,7759,52x
9Nataliya SemenovaUkraine Ukraine59,9959,1259,99xnicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10Anna SöderbergSchweden Schweden59,6559,65xx
11Joanna WiśniewskaPolen Polen59,41x59,41x
DOPIryna JattschankaBelarus 1995 Belarus

Videos

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. Januar 2022
  2. Doping-Four Athens Games athletes stripped of medals auf reuters.com, 5. Dezember 2012 (englisch), abgerufen am 6. Dezember 2019
  3. Pischtschalnikowa als Dopingsünderin überführt, Focus Online 29. November 2012, abgerufen am 6. Dezember 2019
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