Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/Hochsprung der Frauen

Der Hochsprung d​er Frauen b​ei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 w​urde am 8. u​nd 11. August 2006 i​m Ullevi-Stadion d​er Stadt Göteborg ausgetragen.

19. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 19. Leichtathletik-Europameisterschaften
DisziplinHochsprung
GeschlechtFrauen
Teilnehmer24 Athletinnen aus 16 Ländern
AustragungsortSchweden Göteborg
WettkampfortUllevi-Stadion
Wettkampfphase8. August (Qualifikation)
11. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Tia Hellebaut (Belgien BEL)
Wenelina Wenewa (Bulgarien BUL)
Kajsa Bergqvist (Schweden SWE)
Das Ullevi-Stadion in Göteborg während der Europameisterschaften 2006

Europameisterin w​urde die Belgierin Tia Hellebaut, d​ie den Wettbewerb überraschend gewann. Rang z​wei belegte d​ie Bulgarin Wenelina Wenewa. Bronze g​ing an d​ie schwedische Titelverteidigerin, WM-Dritte v​on 2003 u​nd Weltmeisterin v​on 2005 Kajsa Bergqvist.

Rekorde

Bestehende Rekorde
Weltrekord 2,09 m Bulgarien 1971 Stefka Kostadinowa Rom, Italien 30. August 1987[1]
Europarekord
EM-Rekord 2,02 m Deutschland BR Ulrike Meyfarth EM Athen, Griechenland 8. September 1982

Rekordverbesserungen

Der bestehende EM-Rekord w​urde im Finale a​m 11. August v​on zwei Athletinnen u​m einen Zentimeter a​uf 2,03 m verbessert:

Legende

Kurze Übersicht z​ur Bedeutung d​er Symbolik – s​o üblicherweise a​uch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

–verzichtet
oübersprungen
xungültig

Qualifikation

8. August 2006, 18:45 Uhr

24 Teilnehmerinnen traten i​n zwei Gruppen z​ur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationshöhe für d​en direkten Finaleinzug betrug 1,92 m. Dreizehn Athletinnen übertrafen d​iese Marke (hellblau unterlegt) u​nd qualifizierten s​ich für d​as drei Tage später stattfindende Finale. Alle weitere Hochspringerinnen schieden aus.

Gruppe A
  • Romana Dubnova schaffte mit ihren 1,90 m nicht den Sprung ins Finale
  • Anna Iljuštšenko schied mit 1,87 m aus
PlatzNameNationBesthöhe (m)1,78 m1,83 m1,87 m1,90 m1,92 m
1Wenelina WenewaBulgarien Bulgarien1,92–oooo
Blanka VlašićKroatien Kroatien1,92––ooo
3Ruth BeitiaSpanien Spanien1,92oooxxoo
4Jekaterina SawtschenkoRussland Russland1,92ooooxxo
Antonietta Di MartinoItalien Italien1,92ooooxxo
6Emma GreenSchweden Schweden1,92–ooxoxxo
7Romana DubnovaTschechien Tschechien1,90ooxxooxxx
8Julia HartmannDeutschland Deutschland1,87oooxxx
9Iryna KovalenkoUkraine Ukraine1,87ooxoxxx
10Anna IljuštšenkoEstland Estland1,87ooxxoxxx
11María PapayeoryíouGriechenland Griechenland1,83oxxoxxx
NMAnne Gerd EielandNorwegen NorwegenogVxxx

Gruppe B
  • 1,87 m reichten Barbora Laláková nicht für die Finalteilnahme
  • Iva Straková erzielte 1,83 m und schied damit aus
PlatzNameNationBesthöhe (m)1,78 m1,83 m1,87 m1,90 m1,92 m
1Kajsa BergqvistSchweden Schweden1,92––ooo
Iryna MychaltschenkoUkraine Ukraine1,92ooooo
Jelena SlessarenkoRussland Russland1,92ooooo
Tia HellebautBelgien Belgien1,92–oooo
Anna TschitscherowaRussland Russland1,92–oooo
6Deirdre RyanIrland Irland1,92 NRooxoxxoo
7Elena MeutiItalien Italien1,92ooxxoxoxxo
8Marta MendíaSpanien Spanien1,90ooxoxxoxxx
9Barbora LalákováTschechien Tschechien1,87oooxxx
10Dóra GyőrffyUngarn Ungarn1,87oxooxxx
11Ina GliznuțaMoldau Republik Moldau1,87ooxxoxxx
12Iva StrakováTschechien Tschechien1,83xoxoxxx

Finale

11. August 2006, 18:30 Uhr

Vor heimischem Publikum galt die Titelverteidigerin Kajsa Bergqvist als hohe Favoritin, aber in einem hochklassigen Wettkampf mit vier Springerinnen über 2,01 m musste sie sich wie ihr Landsmann Stefan Holm im Männerhochsprung mit Bronze begnügen. Es siegte die Siebenkämpferin Tia Hellebaut, die im Finale zwei Landesrekorde aufstellen konnte. Im letzten Sprung der Konkurrenz scheiterte die Bulgarin Wenelina Wenewa knapp an 2,05 m und verpasste so das erste Hochsprunggold bei Europameisterschaften nach Stefka Kostadinowa 1986 für Bulgarien.
Deirdre Ryan sprang in der Qualifikation mit 1,92 m irischen Landesrekord, kam im Finale jedoch nicht mehr in diese Bereiche und wurde Dreizehnte.

PlatzNameNationResultat (m)1,79 m1,84 m1,88 m1,92 m1,95 m1,97 m1,99 m2,01 m2,03 m2,05 m
1Tia HellebautBelgien Belgien2,03 NR/CR–ooooooxooxxx
2Wenelina WenewaBulgarien Bulgarien2,03 CR–oooxooooxoxxx
3Kajsa BergqvistSchweden Schweden2,01–o–o–ooox–xx
4Blanka VlašićKroatien Kroatien2,01–oooo–xooxx–x
5Jelena SlessarenkoRussland Russland1,99–oooooxoxxx
6Iryna MychaltschenkoUkraine Ukraine1,95oooooxxx
7Jekaterina SawtschenkoRussland Russland1,95ooooxoxxx
Anna TschitscherowaRussland Russland1,95–oooxoxxx
9Ruth BeitiaSpanien Spanien1,92ooooxxx
10Antonietta Di MartinoItalien Italien1,92xooooxxx
11Emma GreenSchweden Schweden1,92oxoxoxxoxxx
12Elena MeutiItalien Italien1,88oxoxoxxx
13Deirdre RyanIrland Irland1,84oxxoxxx
  • Überraschungseuropameisterin Tia Hellebaut – 2008 wurde sie Olympiasiegerin
  • Kajsa Bergqvist, Titelverteidigerin, 2003 WM-Dritte und 2005 Weltmeisterin, errang die Bronzemedaille
  • Blanka Vlašić verbesserte sich als Vierte gegenüber 2002 um einen Rang – unter anderem wurde sie 2007 und 2009 Weltmeisterin, 2010 Europameisterin, 2008 Olympiazweite
  • Platz fünf für die Olympiasiegerin von 2004 Jelena Slessarenko
  • Anna Tschitscherowa erreichte den geteilten siebten Platz – für sie gab es unter anderem Olympiagold 2012 und WM-Gold 2011
  • Ruth Beitia wurde Neunte (drei Ränge besser als 2002) – zwischen 2012 und 2016 folgten drei EM-Titel und 2016 der Olympiasieg
  • Antonietta Di Martino belegte Rang zehn – 2007 wurde sie Vizeweltmeisterin
  • Emma Green kam auf den elften Platz – 2010 gab es EM-Silber, 2012 EM-Bronze für sie
  • Deirdre Ryan – mit 1,92 m in der Qualifikation Landesrekord. im Finale mit 1,84 m auf Platz dreizehn

Videos

Einzelnachweise und Anmerkungen
  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), High jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. Januar 2022
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