Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/200 m der Männer

Der 200-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 wurde am 12. und 13. August 1971 im Olympiastadion von Helsinki ausgetragen.

10. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin200-Meter-Lauf der Männer
StadtFinnland Helsinki
StadionOlympiastadion
Teilnehmer28 Athleten aus 18 Ländern
Wettkampfphase12. August (Vorläufe/Halbfinale)
13. August (Finale)
Medaillengewinner
GoldWalerij Borsow (Sowjetunion 1955 URS)
SilberFranz-Peter Hofmeister (Deutschland BR FRG)
BronzeJörg Pfeifer (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Olympiastadion von Helsinki im Jahr 2005

Europameister wurde der 100-Meter-Europameister Walerij Borsow aus der UdSSR. Den zweiten Platz belegte der bundesdeutsche Sprinter Franz-Peter Hofmeister. Bronze ging an Jörg Pfeifer aus der DDR.

Rekorde

Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Wegen des Wegfalls der Reaktionszeit des Zeitnehmers bei elektronischer Zeitnahme stand in der Diskussion, einen sogenannten Vorschaltwert einzuführen, um die handgestoppten Leistungen nicht automatisch besser zu stellen. Doch es blieb dann bei der korrekten Angabe dieser Zeiten, die später auch offiziell mit Hundertstelsekunden nach dem Komma geführt wurden.

Bestehende Rekorde

Weltrekord[1] 19,8 s Vereinigte Staaten Tommie Smith Olympische Spiele Mexiko-Stadt, Mexiko 16. Oktober 1968
Jamaika Donald Quarrie Cali, Kolumbien 3. August 1971
Europarekord[2] 20,2 s Sowjetunion 1955 Walerij Borsow Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 18. Juli 1971
Meisterschaftsrekord 20,6 s Schweiz Philippe Clerc EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordverbesserung

Europameister Sowjetunion 1955 Walerij Borsow verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 13. August um drei Zehntelsekunden auf 20,3 s.

Bestehende Rekorde

Weltrekord[1] 19,83 s Vereinigte Staaten Tommie Smith Olympische Spiele Mexiko-Stadt, Mexiko 16. Oktober 1968
Europarekord[2] 20,47 s Frankreich Roger Bambuck
Meisterschaftsrekord 20,70 s Schweiz Philippe Clerc EM Athen, Griechenland 20. September 1969

Rekordverbesserung

Europameister Sowjetunion 1955 Walerij Borsow verbesserte den bestehenden EM-Rekord im Finale am 13. August um 39 Hundertstelsekunden auf 20,31 s.

Anmerkung zur Angabe der persönlichen Bestleistungen und persönlichen Saisonbestleistungen

In der hier eingesetzten Quelle der Homepage des Europäischen Leichtathletikverbands EAA[3] werden sehr viele Leistungen mit dem Hinweis einer persönlichen Saisonbestleistung (SB) oder persönlichen Bestleistung (PB) versehen. Dieser Zusatz findet sich in anderen Quellen nicht. Es kann in den Sprintwettbewerben nicht zugeordnet werden, ob die betreffenden Angaben der EAA sich auf die exakten elektronischen Werte oder auf die offiziellen auf Zehntelsekunden gerundeten Zeiten beziehen, was in vielen Fällen allerdings einen Unterschied macht. Darüber hinaus sind diese Rekordanmerkungen auf der Homepage der EAA durchaus nicht immer korrekt. Aus diesen Gründen werden diese Angaben in den folgenden Ergebnisübersichten nicht mitaufgelistet.

Vorrunde

12. August 1971, 11:30 Uhr

Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Franz-Peter HofmeisterDeutschland BR BR Deutschland21,020,95
2Jörg PfeiferDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR21,421,35
3Zenon NowoszPolen 1944 Polen21,521,47
4Alexei TschebykinSowjetunion 1955 Sowjetunion21,621,58
5José Luis SánchezSpanien 1945 Spanien21,621,60
6Ladislav KřížTschechoslowakei Tschechoslowakei21,721,71
7Bjarni StefánssonIsland Island22,021,97

Vorlauf 2

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Alexander SchidkichSowjetunion 1955 Sowjetunion21,421,35
2Charles DucasseFrankreich Frankreich21,421,40
3Philippe ClercSchweiz Schweiz21,521,53
4Luděk BohmanTschechoslowakei Tschechoslowakei21,621,61
5Jean-Pierre BorléeBelgien Belgien21,721,68
6Ertuğrul OğulbolanTurkei Türkei22,1k. A.

Vorlauf 3

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Gérard FenouilFrankreich Frankreich21,121,14
2Pietro MenneaItalien Italien21,221,20
3Siegfried SchenkeDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR21,321,33
4Reto DieziSchweiz Schweiz21,521,47
5Karl HonzDeutschland BR BR Deutschland21,521,52
6Ossi KarttunenFinnland Finnland21,621,64
7Predrag KrižanJugoslawien Jugoslawien21,921,87
8Alexandru MunteanuRumänien 1965 Rumänien22,122,11

Vorlauf 4

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Walerij BorsowSowjetunion 1955 Sowjetunion21,221,16
2Joseph ArameFrankreich Frankreich21,421,44
3Jiří KynosTschechoslowakei Tschechoslowakei21,521,54
4Luis SarriaSpanien 1945 Spanien21,621,56
5Søren Viggo PedersenNorwegen Norwegen21,721,69
6Martin ReynoldsVereinigtes Konigreich Großbritannien21,721,71
7Bo SöderbergSchweden Schweden21,921,91

Halbfinale

12. August 1971, 17:30 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten – hellblau unterlegt – für das Finale.

Lauf 1

Wind: −0,2 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Walerij BorsowSowjetunion 1955 Sowjetunion20,920,86
2Franz-Peter HofmeisterDeutschland BR BR Deutschland20,920,93
3Alexander SchidkichSowjetunion 1955 Sowjetunion21,021,04
4Siegfried SchenkeDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR21,221,21
5Luis SarriaSpanien 1945 Spanien21,421,35
6Joseph ArameFrankreich Frankreich21,421,41
7Reto DieziSchweiz Schweiz21,521,53
8Jiří KynosTschechoslowakei Tschechoslowakei21,521,54

Lauf 2

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Gérard FenouilFrankreich Frankreich21,221,15
2Pietro MenneaItalien Italien21,221,23
3Philippe ClercSchweiz Schweiz21,321,25
4Jörg PfeiferDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR21,321,29
5Luděk BohmanTschechoslowakei Tschechoslowakei21,421,37
6Charles DucasseFrankreich Frankreich21,421,40
7Alexei TschebykinSowjetunion 1955 Sowjetunion21,521,45
8Zenon NowoszPolen 1944 Polen21,621,56

Finale

13. August 1971, 17:45 Uhr

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit (s)
auf Zehntel gerundet
Inoffizielle Zeit (s)
exakter Wert
1Walerij BorsowSowjetunion 1955 Sowjetunion20,3 CR20,31 CRel
2Franz-Peter HofmeisterDeutschland BR BR Deutschland20,720,71
3Jörg PfeiferDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR20,720,72
4Siegfried SchenkeDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR20,720,74
5Philippe ClercSchweiz Schweiz20,920,86
6Pietro MenneaItalien Italien20,920,88
7Gérard FenouilFrankreich Frankreich20,920,92
8Alexander SchidkichSowjetunion 1955 Sowjetunion21,221,23

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 200 m - Men, abgerufen am 1. Februar 2022
  2. Progression of the European Outdoor Records, 200 m Men, S. 8, französisch/englisch (PDF, 271 kB), abgerufen am 18. Juni 2019
  3. European Athletics Championships – Helsinki 1971 auf european-athletics.org, abgerufen am 18. Juni 2019
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