Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/4 × 100 m der Frauen
Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 wurde am 14. und 15. August 1971 im Olympiastadion von Helsinki ausgetragen.
10. Leichtathletik-Europameisterschaften | |
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Disziplin | 4 × 400-m-Staffel der Frauen |
Stadt | Helsinki |
Stadion | Olympiastadion |
Teilnehmerinnen | 10 Staffeln mit 40 Athletinnen |
Wettkampfphase | 14. August (Vorläufe) 15. August (Finale) |
Medaillengewinnerinnen | |
Gold | BR Deutschland |
Silber | DDR |
Bronze | Sowjetunion |
Europameister wurde die Bundesrepublik Deutschland in der Besetzung Elfgard Schittenhelm, Inge Helten, Annegret Irrgang und Ingrid Mickler-Becker. Den zweiten Platz belegte die DDR mit Karin Balzer, Renate Stecher, Petra Vogt und Ellen Strophal. Bronze ging an die Sowjetunion (Ljudmila Scharkowa, Galina Bucharina, Marina Sidorowa und Nadeschda Besfamilnaja).
Rekorde
Vorbemerkung:
In diesen Jahren gab es bei den Bestleistungen und Rekorden eine Zweiteilung. Es wurden nebeneinander handgestoppte und elektronisch ermittelte Leistungen geführt. Die offizielle Angabe der Zeiten erfolgte in der Regel noch in Zehntelsekunden, die bei Vorhandensein elektronischer Messung gerundet wurden. Wegen des Wegfalls der Reaktionszeit des Zeitnehmers bei elektronischer Zeitnahme stand in der Diskussion, einen sogenannten Vorschaltwert einzuführen, um die handgestoppten Leistungen nicht automatisch besser zu stellen. Doch es blieb dann bei der korrekten Angabe dieser Zeiten, die später auch offiziell mit Hundertstelsekunden nach dem Komma geführt wurden.
Bestehende Rekorde
Weltrekord[1] | 42,8 s | USA (Barbara Ferrell, Margaret Bailes, Mildrette Netter, Wyomia Tyus) |
OS Mexiko-Stadt. Finale, Mexiko | 20. Oktober 1968 |
Europarekord[2] | 43,4 s | Niederlande (Wilma van Gool, Mieke Sterk, Geertruida Hennipman, Cornelia Bakker) |
OS Mexiko-Stadt, Vorlauf, Mexiko | 19. Oktober 1968 |
Sowjetunion (Ljudmila Scharkowa, Galina Bucharina, Wera Popkowa, Ljudmila Samotjossowa) |
OS Mexiko-Stadt, Finale, Mexiko | 20. Oktober 1968 | ||
Niederlande (Wilma van Gool, Mieke Sterk, Geertruida Hennipman, Cornelia Bakker) | ||||
EM-Rekord | 43,6 s | DDR (Regina Höfer, Renate Meißner, Bärbel Podeswa, Petra Vogt) |
EM Athen, Griechenland | 20. September 1969 |
Rekordverbesserung
Die bundesdeutsche Staffel (Elfgard Schittenhelm, Inge Helten, Annegret Irrgang, Ingrid Mickler-Becker) verbesserte den bestehenden Meisterschaftsrekord im Finale am 15. August um drei Zehntelsekunden auf 43,3 s.
Mit ihrer Siegerzeit stellten die Europameisterinnen gleichzeitig einen neuen Europarekord auf.
Bestehende Rekorde
Weltrekord[3] | 42,88 s | USA (Barbara Ferrell, Margaret Bailes, Mildrette Netter, Wyomia Tyus) |
OS Mexiko-Stadt, Mexiko | 20. Oktober 1968 |
Europarekord[2] | 43,41 s | Sowjetunion (Ljudmila Scharkowa, Galina Bucharina, Wera Popkowa, Ljudmila Samotjossowa) |
OS Mexiko-Stadt, Mexiko | 20. Oktober 1968 |
EM-Rekord | 43,61 s | DDR (Regina Höfer, Renate Meißner, Bärbel Podeswa, Petra Vogt) |
EM Athen, Griechenland | 20. September 1969 |
Rekordverbesserung
Die bundesdeutsche Staffel (Elfgard Schittenhelm, Inge Helten, Annegret Irrgang, Ingrid Mickler-Becker) verbesserte den bestehenden Meisterschaftsrekord im Finale am 15. August um dreiunddreißig Hundertstelsekunden auf 43,28 s.
Mit ihrer Siegerzeit stellten die Europameisterinnen gleichzeitig einen neuen Europarekord auf.
Vorrunde
14. August 1971, 19:15 Uhr
Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten vier Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.
Vorlauf 1
Platz | Staffel | Besetzung | Offizielle Zeit (s) auf Zehntel gerundet | Inoffizielle Zeit (s) exakter Wert |
1 | BR Deutschland | Elfgard Schittenhelm Inge Helten Annegret Irrgang Ingrid Mickler-Becker | 44,4 | 44,37 |
2 | Sowjetunion | Ljudmila Scharkowa Galina Bucharina Marina Sidorowa Nadeschda Besfamilnaja | 44,6 | 44,62 |
3 | Polen | Danuta Jędrejek Barbara Bakulin Urszula Jóźwik Helena Fliśnik | 44,8 | 44,75 |
4 | Schweden | Anneli Olsson Gun Olsson Karin Lundgren Elisabeth Randerz | 45,3 NR | 45,30 NR |
5 | Italien | Maddalena Grassano Alessandra Orselli Laura Nappi Cecilia Molinari | 45,7 | 45,71 |
Vorlauf 2
Bezüglich der Zeiten dieses Vorlaufs finden sich in den hier verwendeten Quellen bei todor.com[4] und dem Statistics Handbook bei european-athletics.org[5] teilweise voneinander abweichende Angaben. Allerdings scheinen die Zahlen bei todor.com nicht ganz korrekt zu sein. So werden für die DDR-Staffel als Siegerzeit 43,6 s angegeben. Das hätte die Einstellung des Meisterschaftsrekords bedeutet. Allerdings fehlt hier die dann fällige Rekordanmerkung in derselben Quelle, die ansonsten immer alle Rekorde korrekt benennt. Die Zeit für Großbritannien auf Platz drei lautet bei todor.com 44,9 s – da ist wohl die Null aus der exakten Angabe in Hundertstelsekunden übersehen worden und aus der fünf eine vier geworden, weil es ansonsten nicht gepasst hätte – im Statistics Handbook ist die Zeit mit 45,09 s gelistet. Außerdem sind im Statistics Handbook bei european-athletics.org durchgängig alle Zeiten in exakten Hundertstelsekunden benannt, während sich bei todor.com lediglich die – wohl manchmal falsch – gerundeten Angaben in Zehntelsekunden finden. Auch das spricht eher für die Richtigkeit der Zahlen aus der letztgenannten Quelle. In den folgenden Übersichten sind deshalb die Zeitangaben aus dem Statistics Handbook bei european-athletics.org entnommen. Auf Abweichungen bei todor.com wird in einem Zusatz hingewiesen.
Platz | Staffel | Besetzung | Offizielle Zeit (s) auf Zehntel gerundet | Inoffizielle Zeit (s) exakter Wert | Zeitangabe bei todor.com (s) |
1 | DDR | Karin Balzer Renate Stecher Petra Vogt Ellen Strophal | 44,1 | 44,13 | 43,6 |
2 | Ungarn | Ilona Bruzsenyák Margit Nemesházi Györgyi Balogh Katalin Papp | 44,9 | 44,87 | 44,9 |
3 | Großbritannien | Val Peat Margaret Critchley Madeleine Cobb Elizabeth Johns | 45,1 | 45,09 | 44,9 |
4 | Frankreich | Gabrielle Meyer Michele Beugnet Nicole Pani Odette Ducas | 45,6 | 45,63 | 45,5 |
5 | Österreich | Karoline Käfer Christine Kepplinger Monika Holzschuster Helga Kapfer | 45,8 NR | 45,82 NR | 45,8 |
Finale
15. August 1971
Platz | Staffel | Besetzung | Offizielle Zeit (s) auf Zehntel gerundet | Inoffizielle Zeit (s) exakter Wert |
1 | BR Deutschland | Elfgard Schittenhelm Inge Helten Annegret Irrgang Ingrid Mickler-Becker | 43,3 ER | 43,28 ER |
2 | DDR | Karin Balzer Renate Stecher Petra Vogt Ellen Strophal | 43,6 | 43,62 |
3 | Sowjetunion | Ljudmila Scharkowa Galina Bucharina Marina Sidorowa Nadeschda Besfamilnaja | 44,5 | 44,45 |
4 | Polen | Danuta Jędrejek Barbara Bakulin Urszula Jóźwik Helena Fliśnik | 44,8 | 44,75 |
5 | Ungarn | Ilona Bruzsenyák Margit Nemesházi Györgyi Balogh Katalin Papp | 44,8 | 44,78 |
6 | Großbritannien | Val Peat Margaret Critchley Madeleine Cobb Elizabeth Johns | 44,9 | 44,87 |
7 | Frankreich | Gabrielle Meyer Michele Beugnet Nicole Pani Odette Ducas | 45,5 | 45,50 |
8 | Schweden | Anneli Olsson Gun Olsson Karin Lundgren Elisabeth Randerz | 46,1 | 46,12 |
Weblinks
- Women 4x100m Relay European Championship 1971 Helsinki auf todor66.com, abgerufen am 4. Juli 2019
- Track and Field Statistics, EM 1971 auf trackfield.brinkster.net, abgerufen am 4. Juli 2019
- European Athletics Championships Zürich 2014 – Statistics Handbook, Women 4x100m Relay European Championship 1971 Helsinki, S. 419 (PDF, 13.363 kB), englisch auf european-athletics.org, abgerufen am 4. Juli 2019
- Ergebnisse aller Leichtathletik-EM – 1971, 4 × 100 m Frauen auf sportschau.de, abgerufen am 4. Juli 2019
- 10. Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 in Helsinki, Finnland auf ifosta.de, abgerufen am 4. Juli 2019
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x100 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 22. Januar 2022
- Progression of the European Outdoor Records, 4 × 100 m Women, S. 70 (PDF, 271 kB), spanisch/englisch, abgerufen am 4. Juli 2019
- SportsReference 4 × 100 m, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 4. Juli 2019
- Women 4x100m Relay European Championship 1971 Helsinki auf todor66.com, abgerufen am 4. Juli 2019
- European Athletics Championships Zürich 2014 – Statistics Handbook, Women 4x100m Relay European Championship 1971 Helsinki, S. 419 (PDF, 13.363 kB), englisch auf european-athletics.org, abgerufen am 4. Juli 2019