Ich-Dystonie

Ich-Dystonie (auch ichdyston, egodyston oder ego-dyston) bedeutet allgemein, dass eine Person ihre Gedanken, Impulse oder Gemütserregungen als nicht zu ihrem Ich gehörend erlebt. Ich-dyston können sowohl krankheitswertige Phänomene sein (z. B. Panikattacken) als auch nicht-krankhafte Abweichungen wie z. B. die sexuelle Orientierung (siehe Ichdystone Sexualorientierung).

Psychische Zustände und Symptome werden also nicht als zu der eigenen Person gehörend wahrgenommen, sondern als fremd und störend erlebt. Betroffene sehen sie folglich nicht als Bestandteil der eigenen Persönlichkeit an und empfinden daher Leidensdruck. Das Gegenteil davon stellt die Ich-Syntonie dar.

Beschreibung

Hinweise auf ich-dystone Phänomene sind Selbstaussagen, Gedanken und Gefühle der Betroffenen wie: Krank, eigenartig, unverständlich, ich will das (wieder) loswerden, ich weiß gar nicht, was da mit mir passiert, normalerweise bin ich gar nicht so, ich verstehe mich selber nicht usw.

Psychopathologische Symptome und Störungen wie Panikzustände und Zwangsstörung gehen in der Regel mit Ich-Dystonie einher. Die Ich-Dystonie kann jedoch durch eine Chronifizierung der Störung verloren gehen. Das DSM-IV stellt dafür eine zusätzliche Kodierung als Zwangsstörung mit geringer Einsicht zur Verfügung. Wahn und Psychosen sind dagegen grundsätzlich ich-synton.

Literatur

  • C. Scharfetter: Allgemeine Psychopathologie. Thieme, Stuttgart 2002, ISBN 3-13-531505-3.

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