American Motors Company
Die American Motors Company wurde als American Motor Car Company gegründet. Dieser amerikanischer Automobilhersteller existierte von 1906 bis 1914. Der Sitz war in Indianapolis (Indiana). Er brachte als erster Automobilhersteller den Niederrahmen (Underslung) zum Einsatz und verkaufte Autos unter dem Namen American. Eine Modellreihe trug den Namen American Underslung.
Geschichte
Harry C. Stutz, der später einen Automobilhersteller seines Namens gründete, konstruierte das erste Auto für diese Firma. Stutz verließ aber bald die Gesellschaft und Fred L. Tone übernahm 1906 seinen Posten als Chefingenieur. Tone überarbeitete den Niederrahmen, der sich unterhalb der Achsen befand und die Radaufhängung mit halbelliptischen Federn darüber.
Diese umgekehrte Konstruktion erhielt den Namen Underslung und wurde hier zum ersten Mal industriell angewandt. Sie verlieh dem Auto einen niedrigen Schwerpunkt. Um dem Wagen ausreichende Bodenfreiheit zu verschaffen, war er mit 40"-Rädern ausgestattet. Die Firma wies darauf hin, dass ihre Wagen nicht zu Überschlägen neigten und eine Seitenneigung von 55° vertrugen ohne umzukippen.
Zumindest einige Motoren kamen von Teetor-Hartley. Der Motor hatte 6,4 Liter Hubraum und entwickelte (nach den damaligen Messmethoden) 40 bhp (29 kW), aber damit war der Wagen untermotorisiert. 1908 vergrößerte man den Hubraum auf 7,8 Liter, sodass der Motor nun 50 bhp (37 kW) leistete. Die Firma schickte einen Roadster mit der großen Maschine in das Savannah Challenge Cup Race, aber der Wagen beendete das Rennen als Letzter.
1911 hatte die Firma mit finanziellen Problemen zu kämpfen und wurde in American Motors Company umbenannt.
1912 hatten alle Modelle den Niederrahmen. Die neue Gesellschaft stand aber immer noch auf wirtschaftlich wackeligen Füßen und arbeitete uneffektiv. Die relativ kleine Fertigung ihrer zahlreichen Modelle war auf drei Standorte aufgeteilt. So musste die Firma 1914 Konkurs anmelden.
Wie viele andere Automobilhersteller dieser Zeit litt die Firma unter ineffizienten Fertigungsabläufen, fragwürdigen Managementpraktiken und einer Konzentration auf hohe Fertigungsqualität und teure Modelle zu einer Zeit, als der Markt preisgünstigere, praktische Autos wollte.
Stückzahlen
Laut einer Quelle wurden 45.000 Fahrzeuge hergestellt.[1]
Eine andere Quelle nennt die folgenden Zahlen: etwa 100 in 1907, danach jährlich 150 bis 200, Höchstwert 1000 in 1912.[2]
Literatur
- Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 33–35 (englisch).
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 49 (englisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 33–35 (englisch).
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 49 (englisch).