Standard Lüttich
Der Royal Standard Club de Liège, im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Standard Lüttich, ist einer der erfolgreichsten Fußballvereine Belgiens und in Lüttich beheimatet. Er spielt in der Division 1A.
Standard Lüttich | |||
Basisdaten | |||
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Name | Royal Standard Club de Liège | ||
Sitz | Lüttich, Belgien | ||
Gründung | 1898 | ||
Farben | rot-weiß | ||
Präsident | Bruno Venanzi | ||
Website | standard.be | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Luka Elsner | ||
Spielstätte | Maurice-Dufrasne-Stadion | ||
Plätze | 27.670[1] | ||
Liga | Division 1A | ||
2020/21 | 6. Platz – Hauptrunde | ||
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Geschichte
Der Royal Standard Club de Liège wurde 1898 von Schülern als Standard Football Club gegründet. 1923 ergänzte er den Vereinsnamen mit dem verliehenen königlichen Prädikat. Der Vereinsname wurde ursprünglich durch Standard de Paris, einen weiland populären französischen Klub inspiriert. 1996 schloss sich der vormalige Erstligist RFC Seraing dem Verein an.
Standard Lüttich, der Zweite in der ewigen Ligatabelle Belgiens, wurde bislang zehnmal belgischer Meister und gewann sechsmal den belgischen Pokal. Entsprechend hatte der Verein auch international viele Auftritte. Dabei drang er 1982 im Europapokal der Pokalsieger bis ins Finale vor, unterlag dort aber nach einer frühen 1:0-Führung im Camp Nou Stadion von Barcelona knapp dem FC Barcelona mit 1:2.
Am 20. April 2008 konnte sich das Team erstmals seit 1983 im vorentscheidenden Heimspiel durch ein 2:0 gegen den RSC Anderlecht die belgische Meisterschaft sichern. Nach Saisonende verlängerte Meistertrainer Michel Preud’homme seinen auslaufenden Vertrag nicht und wechselte zum KAA Gent. Bei der Entscheidung Preud'hommes gegen ein weiteres Engagement in Lüttich war die Laufzeit seines neuen Vertrages der Knackpunkt. Während der Trainer einen Zweijahresvertrag favorisierte, wollte der Verein lieber einen Einjahreskontrakt abschließen. Vom Juni 2008 bis Februar 2010 wurde die Mannschaft vom ehemaligen rumänischen Nationalspieler László Bölöni trainiert.
In der Saison 2008/09 konnte Standard den Titel nach zwei Entscheidungsspielen gegen den RSC Anderlecht verteidigen. Die Entscheidungsspiele waren notwendig geworden, nachdem beide Klubs die Saison mit jeweils 77 Punkten und 24 Siegen abgeschlossen hatten. Die Tordifferenz spielt in Belgien keine Rolle.
Nach einem 1:1 im Hinspiel siegte Standard gegen den Rekordchampion im Rückspiel in Lüttich mit 1:0. Es war der zehnte Titelgewinn von Lüttich.
Am 10. Februar 2010 wurde der Vertrag mit Bölöni aufgelöst und der technische Direktor Dominique D’Onofrio übernahm das Training der Mannschaft bis zum Saisonende.
Seit Einführung der Play-offs in der Jupiler League
In der Saison 2009/10, in der erstmals in der Jupiler League Play-offs durchgeführt wurden, erreichte der Verein die Meister-Play-offs nicht und konnte sich auch nicht über die Play-off 2 für die Europa League qualifizieren. Im Folgejahr erreichte Standard als Sechster der regulären Runde die Meister-Play-offs. Dort konnte man sieben Punkte aufholen und war am Schluss punktegleich mit dem Meister KRC Genk. Da bei der Übernahme der halben Punkte aus der Hauptrunde in die Play-off-Runde bei Standard ein halber Punkt aufgerundet worden war, bei Genk jedoch nicht, wurde Standard nur Vizemeister und erreichte damit die Teilnahme an der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League 2011/12.
Da man dort gegen den FC Zürich verlor, ergab sich eine Teilnahme an den Play-offs zur Europa League. Dort gewann man gegen Helsingborgs IF und erreichte die Gruppenphase, wo man die Gruppe B gewann. Über das Sechzehntelfinale, das man gegen Wisła Krakau gewann, erreichte man das Achtelfinale, wo man wieder auf Hannover 96 traf, welches in derselben Gruppe gewesen war. Das Achtelfinale wurde insgesamt 2:6 verloren. In der Jupiler League erreichte man im gleichen Jahr zwar die Meister-Play-off, konnte sich dort aber nicht erneut für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren.
Die Saison 2013/14 schloss der Verein als Bester der regulären Runde ab. In den Meister-Play-offs verlor man fünf Punkte gegenüber dem RSC Anderlecht, so dass Standard erneut nur Vizemeister wurde. In der Champions League 2014/15 überstand Standard die 3. Qualifikationsrunde gegenüber Panathinaikos Athen. Da man die folgenden Play-off-Spiele gegen Zenit St. Petersburg verlor, nahm man an der Gruppenphase der Europa League teil, wo man auf Platz 4 ausschied.
In der Saison 2014/15 erreicht Standard in den Meister-Play-offs Platz 4. Da der FC Brügge in diesem Jahr als Vizemeister auch den Pokal gewonnen hatte, berechtigte dieser Platz zur Teilnahme an der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League 2015/16, die gegen FK Željezničar Sarajevo gewonnen wurde. Allerdings verlor man dann die Play-off-Spiele gegen den norwegischen Molde FK und schied aus.
In der Meisterschaft belegte der Verein in der Saison 2015/16 an Ende der regulären Runde nur Platz 7 und hätte auch über die Play-off 2 den Europacup nicht erreicht. Da Standard aber den belgischen Pokal gewonnen hatte, konnte es an der Gruppenphase der Europa League 2016/17 teilnehmen. Auf Platz 3 schied der Verein aus der Europa League aus.
Auch in der Saison 2016/17 wurden die Meister-Play-offs nicht erreicht. Weder über Play-off 2 noch Pokal kam es zu einer Europacup-Qualifikation.
In der Saison 2017/18 war Standard am Ende der regulären Runde Sechster. In den Meister-Play-offs konnte man neun Punkte aufholen und wurde am Ende Vizemeister und war damit für die 3. Qualifikationsrunde zur Champions League 2018/19 teilnahmeberechtigt. Da man die Spiele gegen Ajax Amsterdam verlor, nahm man an der Gruppenphase der Europa League 2018/19 teil, die man wieder mit Platz 3 beendete. Als belgischer Pokalsieger 2018 war der Verein ebenfalls für diese Gruppenphase qualifiziert.
Die Saison 2018/19 endete mit Platz 3 in den Meister-Play-offs, so dass der Verein sportlich nur für die 3. Qualifikationsrunde der Europa League 2019/20 qualifiziert war. Nachdem am 17. Juli 2019 das belgische Schiedsgericht für den Sport als Berufungsinstanz entschied, den KV Mechelen wegen der Manipulation des Spieles KV Mechelen gegen Waasland-Beveren am 11. März 2018 in der Saison 2017/18 in der ersten Division unter anderem mit dem Ausschluss aus der Europa League zu bestrafen, wurde dieser Ausschluss am 18. Juli 2019 von der UEFA bestätigt. Alle belgischen Vereine rückten um einen Qualifikationsplatz auf. Damit hatte Standard erneut einen Startplatz in der Gruppenphase der Europa League sicher.[2]
Bei der Gruppenauslosung wurden Standard der deutsche Verein Eintracht Frankfurt, der englische Verein FC Arsenal und der portugiesische Verein Vitória Guimarães zugelost. Nach je zwei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen wurde am Schluss nur Platz 3 in der Tabelle erreicht, so dass Standard nach der Gruppenphase aus der Europa League ausschied.
Nach dem Ende der Saison 2019/20 erklärte Michel Preud’homme seinen Rücktritt als Trainer.[3] Am 10. Juni 2020 wurde der Franzose Philippe Montanier als neuer Trainer verpflichtet.[4] Nachdem Standard am 19. Spieltag auf Platz 11 abgerutscht war (unter anderem nach zwei Niederlagen gegen die Letzten in der Tabelle), wurde Montanier am 26. Dezember 2020 entlassen.[5]
Mbaye Leye, der in der Saison 2019/20 bereits Co-Trainer war, und von dem der Verein sich bei der Verpflichtung Montaniers einvernehmlich getrennt hatte, kehrte nunmehr als Cheftrainer zurück. Am 30. Dezember 2020 wurde ein Vertrag mit ihm bis zum Ende der Saison 2020/21 unterzeichnet.[6] Nachdem der Verein nach dem 10. Spieltag der Saison 2021/22 lediglich 13 Punkte hatte und auf Platz 12 der Tabelle stand, trennte er sich Anfang Oktober 2021 von Leye.[7] Einige Tage später wurde der Slowene Luka Elsner, der dafür vom KV Kortrijk wechselte, als neuer Trainer verpflichtet.[8]
Stadion
Der Verein trägt seine Heimspiele im drittgrößten Stadion Belgiens, dem 1984 erbauten Maurice-Dufrasne-Stadion, inoffiziell Stade Sclessin genannt, aus. Die Spielstätte hat eine Kapazität von rund 30.000 Zuschauern.
Kader 2021/22
- Stand: 8. Februar 2022[9]
Nr. | Nat. | Name | Geburtstag | im Verein seit | Vertrag bis | |
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Tor | ||||||
16 | Arnaud Bodart | 11.03.1998 | 2016 | 2020 | ||
30 | Laurent Henkinet | 14.09.1992 | 2020 | |||
35 | Matthieu Epolo | 15.01.2005 | 2021 | |||
Abwehr | ||||||
4 | Damjan Pavlovic | 09.07.2001 | 2020 | |||
5 | Moussa Sissako | 10.11.2000 | 2020 | |||
6 | Noë Dussenne | 07.04.1992 | 2019 | 2023 | ||
13 | John Mayanga Nekadio | 06.01.2002 | 2020 | |||
21 | Collins Fai | 13.08.1992 | 2016 | 2020 | ||
33 | Nathan Ngoy | 10.06.2003 | ||||
34 | Konstantínos Laïfis | 19.05.1993 | 2016 | 2022 | ||
35 | Lucas Kalala | 28.02.2002 | 2021 | |||
36 | Lucas Noubi Ngnokam | 15.01.2005 | 2021 | |||
38 | Alexandro Calut | 22.04.2003 | ||||
Niels Nkounkou | 01.11.2000 | 2021 | 2022 | |||
Gilles Dewaele | 13.02.1996 | 2022 | ||||
Mittelfeld | ||||||
8 | Gojko Cimirot | 19.12.1992 | 2018 | 2022 | ||
10 | Mehdi Carcela-González | 01.07.1989 | 2018 | ? | ||
11 | William Balikwisha | 12.05.1999 | 2019 | |||
18 | Aleksandar Boljević | 12.12.1995 | ||||
19 | Selim Amallah | 15.11.1996 | 2019 | |||
20 | Merveille Bopé Bokadi | 21.05.1996 | 2017 | 2021 | ||
26 | Nicolas Raskin | 23.02.2001 | 2019 | |||
28 | Samuel Bastien | 26.09.1996 | 2018 | 2022 | ||
37 | Olivier Dumont | 06.03.2002 | ||||
38 | Cihan Canak | 24.01.2005 | ||||
Hamza Rafia | 22.04.1999 | 2021 | 2022 | |||
Daouda Peeters | 26.01.1999 | 2021 | 2022 | |||
Mathieu Cafaro | 25.03.1997 | 2022 | ||||
Joachim Van Damme | 23.07.1991 | 2022 | ||||
Sturm | ||||||
12 | Denis Dragus | 06.07.1999 | 2021 | |||
17 | Jackson Muleka | 04.10.1999 | 2020 | |||
23 | Abdoul Fessal Tapsoba | 23.08.2001 | 2020 | |||
31 | Mitchy Ntelo | 04.05.2001 | 2020 | |||
Daniel Labila | 30.04.2003 | 2021 | ||||
Renaud Emond | 05.12.1991 | 2022 | ||||
Erfolge
- Belgischer Meister (10)
- Belgischer Pokalsieger (8)
- Belgischer Supercup (4)
- 1981, 1983, 2008, 2009
- Belgischer Ligapokalsieger (1)
- 1975
- Europapokal der Pokalsieger
- Finalist 1982
Europapokal-Spiele ab der Saison 1983/84
Liste der Europapokalspiele ab der Saison 1983/84 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung
Gesamtbilanz: 151 Spiele, 54 Siege, 48 Unentschieden, 49 Niederlagen, 192:205 Tore (Tordifferenz −13) |
Bekannte ehemalige Spieler
Torhüter
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Abwehrspieler |
Mittelfeldspieler
|
Stürmer
|
Statistiken
Die meisten Spiele
# | Name | Spiele |
---|---|---|
1 | Guy Hellers | 474 |
2 | Gilbert Bodart | 469 |
3 | Guy Vandersmissen | 465 |
4 | Léon Semmeling | 449 |
Die meisten Tore
# | Name | Tore |
---|---|---|
1 | Jean Capelle | 245 (285) |
2 | Roger Claessen | 161 (229) |
3 | Maurice Gillis | 124 (275) |
Trainer seit 1912
In Klammern angeben ist die Anzahl der Amtszeiten bei Standard Lüttich.[10]
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Frauenfußball
Die Frauenfußballabteilung spielt seit der Saison 2012/2013 in der BeNe League Red und wurde seit ihrer Gründung 1975, 14-mal Meister in der Eerste Klasse. Daneben konnte man auch fünfmal den belgischen Super Cup, sowie zweimal den BeNe Super Cup gewinnen.[12] Zu den Leistungsträgern gehören seit Jahren die belgischen Nationalspielerinnen Kelly Ickmans, Maud Coutereels, Julie Biesmans, Audrey Demoustier, Cécile De Gernier, Aline Zeler, Davina Philtjens und die marokkanische Nationalspielerin Ibtissam Bouharat.
Basketball
Bei Standard wird auch seit Jahrzehnten eine Basketball-Abteilung betrieben. Im wichtigsten Europapokal dieser Sportart, dem Landesmeisterpokal, schaffte es Lüttich 1969 ins Halbfinale. Zudem spielte man diverse Male im Korać-Cup mit, wo man 1972 ebenfalls das Halbfinale erreichte. Die nationale Meisterschaft gewann Standard dreimal, 1968, 1970 und 1977.
Weblinks
- Offizielle Website von Standard Lüttich (französisch, niederländisch)
Einzelnachweise
- Le stade Maurice Dufrasne. In: www.standard.be. Standard de Liège, abgerufen am 15. Mai 2019 (französisch).
- Patrice Sintzen: Officiel: La Gantoise sur la scène européenne. In: sport.be. Jupiler League, 18. Juli 2019, abgerufen am 22. Juli 2019 (französisch).
- Michel Preudhomme beendet seine Trainerkarriere. Belgischer Rundfunk, 9. Juni 2020, abgerufen am 9. Juni 2020.
- Philippe Montanier nouveau coach des rouches. Standard Lüttich, 10. Juni 2020, abgerufen am 10. Juni 2020 (französisch).
- Pilippe Montanier. Standard Lüttich, 26. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020 (französisch).
- Mbaye Leye nouveau T1 des Rouches. Standard Lüttich, 30. Dezember 2020, abgerufen am 30. Dezember 2020 (französisch).
- Staff sportif. Standard Lüttich, 4. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021 (französisch).
- Luka ELSNER nouveau T1 des Rouches - Will STILL adjoint. Standard Lüttich, 7. Oktober 2021, abgerufen am 7. Oktober 2021 (französisch).
- aktueller Kader auf der Webseite von Standard
- tout-sur-le-standard-de-liege.blogspot.de: Liste der Trainer von Standard Lüttich von 1912 bis 2013 (französisch)
- Michel PREUD’HOMME de retour chez les Rouches. In: Standard de Liège. (standard.be [abgerufen am 20. Juli 2018]).
- Standard Femina