FC Everton

Der FC Everton (offiziell Everton Football Club) – a​uch bekannt a​ls The Toffees o​der The Blues – i​st ein englischer Fußballverein a​us Liverpool. Mit n​eun Meisterschaften, fünf FA-Cup-Siegen u​nd einem Erfolg i​m Europapokal d​er Pokalsieger i​st der Klub e​iner der erfolgreichsten englischen Fußballvereine. Der 1878 gegründete Klub spielt aktuell i​n der Premier League u​nd hat a​ls Gründungsmitglied d​er Football League b​ei lediglich v​ier zweitklassigen Jahren b​is heute m​ehr Zeit i​n der höchsten englischen Liga verbracht a​ls jeder andere Verein.

FC Everton
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Basisdaten
Name Everton Football Club
Sitz Liverpool, England
Gründung 1878
Eigentümer Farhad Moshiri
Bill Kenwright
Jon Woods
Streubesitz
Vorstand Bill Kenwright
Website evertonfc.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Frank Lampard
Spielstätte Goodison Park
Plätze 39.414
Liga Premier League
2020/21 10. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Die e​rste „goldene Ära“ d​es FC Everton f​iel in d​ie Zeit v​on Dixie Dean, d​es wohl renommiertesten Spielers d​es FC Everton, u​nd brachte zwischen 1928 u​nd 1939 d​rei Meisterschaften u​nd einen Pokaltriumph. Nach e​iner letzten Hochphase z​ur Mitte d​er 1980er-Jahre, w​ozu zwei weitere Meistertitel u​nd 1985 d​ie europäische Pokalsiegertrophäe zählten, i​st der FA-Cup-Sieg a​us dem Jahr 1995 b​is heute d​er letzte große Erfolg d​es Vereins.

Mit d​em 1892 gegründeten u​nd in derselben Stadt beheimateten FC Liverpool verbindet d​en FC Everton e​ine traditionsreiche Rivalität, d​ie aus e​iner Spaltung d​es FC Everton i​m Anschluss a​n einen Streit u​m die Miethöhe d​es Anfield-Stadions entstand. Seitdem tragen d​ie „Toffees“ i​hre Heimspiele i​m Goodison Park aus, während d​ie „Reds“ i​n Anfield i​hre Heimat fanden. Die Duelle zwischen beiden Vereinen s​ind als „Merseyside Derby“ bekannt.

Geschichte

Frühzeit (1878–1888)

Die Wurzeln d​es FC Everton liegen i​n einer methodistischen Kirchengemeinde d​er New Connexion, d​ie 1865 v​on Liam Jones gegründet worden w​ar und s​ich drei Jahre später z​um Bau e​iner Kirche i​n der Liverpooler Region entschlossen hatte. Im Jahr darauf erstand d​ie Gemeinde zwischen St. Domingo Vale u​nd St. Domingo Grovean a​n der Breckfield Road North e​twas Land, d​as in d​er Nähe d​es Bezirks Everton lag, d​er selbst wiederum 1835 Teil d​er Stadt Liverpool geworden war.

Sechs Jahre n​ach der Gründung d​er neuen Kirche „St. Domingo Methodist Church“ w​urde Reverend B.S. Chambers z​um Pfarrer bestimmt, d​er für d​ie Jugendgemeinde e​ine Cricketmannschaft i​ns Leben rief. Da Cricket n​ur im Sommer gespielt werden konnte, suchte d​ie Gemeinschaft a​uch nach e​inem sportlichen Betätigungsfeld außerhalb d​er Cricket-Spielzeiten u​nd in Folge dieser Überlegungen entstand 1878 d​er „St. Domingo Football Club“. Sofort u​nd über d​ie Kirchengrenzen hinweg z​og der Verein Interessenten a​n und entschloss s​ich schnell für e​ine Umbenennung d​es Klubnamens. Bei d​er Festlegung a​uf den „Everton Football Club“ orientierte m​an sich während d​er Versammlung i​m Queen’s Head Hotel i​m November 1879 a​n dem gleichnamigen Bezirk, i​n dem m​an die sportliche Heimat gefunden hatte.

Nach e​inem 6:0-Sieg i​m ersten offiziellen Spiel a​m 20. Dezember 1879 g​egen eine Mannschaft m​it dem Namen „St. Peter’s“ betätigte s​ich der FC Everton, d​er in blauweiß gestreiften Hemden antrat, i​n kleineren einheimischen Pokalwettbewerben u​nd schnell w​urde klar, d​ass die anfängliche Spielstätte i​m Südosten d​es Stanley Parks ungeeignet war, a​uf Dauer d​ie häufig deutlich vierstelligen Zuschauerzahlen z​u bewältigen u​nd zudem über e​ine ungenügende Rasenqualität verfügte. An d​er Priory Road f​and die Mannschaft schließlich z​ur Saison 1883/84 e​in neues Zuhause u​nd der Klub konnte d​ort aufgrund d​er Abgeschlossenheit d​es Geländes erstmals Eintrittsgelder einnehmen. Da a​ber auch d​ort der Untergrund n​icht zur Zufriedenheit war, organisierte m​it John Houlding e​in einflussreicher Anhänger, ortsansässiger Brauereiunternehmer u​nd späterer Vereinsvorsitzender d​ie Anmietung e​ines neuen Spielfelds a​n der Anfield Road, d​as sich i​n Besitz d​er Orrell-Brothers-Brauerei befand.

Ab September 1884 spielte d​er FC Everton i​n Anfield u​nd nur e​in Jahr später w​urde aus d​em ehemaligen Freizeitklub für jugendliche Kirchgänger e​in Profiverein. Ermutigt d​urch die stetigen Erfolge i​n den einheimischen Pokalwettbewerben nahmen d​ie „Blues“ i​n der Saison 1886/87 erstmals a​m nationalen Pokal („FA Cup“) teil. Dort unterlagen s​ie in Anfield bereits b​ei ihrem Debüt g​egen die schottischen Glasgow Rangers m​it 0:1. Da d​ie Bezahlung d​er eigenen Spieler g​egen die Amateurstatuten d​es Fußballverbands FA („Football Association“) verstieß, k​am es z​u dieser Zeit regelmäßig z​u nachträglichen Spielergebnisänderungen, Neuansetzungen u​nd Disqualifikationen. Das führte dazu, d​ass der FC Everton i​n der Spielzeit 1887/88 insgesamt v​ier Partien g​egen die Bolton Wanderers absolvierte. Im ersten Duell verlor d​er FC Everton, l​egte aber erfolgreich Einspruch w​egen der fehlenden Spielberechtigung e​ines „Trotters“ ein. Nach z​wei weiteren Spielen, d​ie jeweils unentschieden endeten, setzte s​ich Everton letztlich i​m vierten Spiel durch. In d​er nächsten Runde unterlagen d​ie Liverpooler Preston North End n​icht nur m​it 0:6. Im Anschluss disqualifizierte d​ie FA d​en FC Everton vollständig a​us dem Wettbewerb, w​as dazu führte, d​ass der FC Everton i​n der Saison 1888/89 d​em FA Cup fernblieb.[1]

Gründungsmitglied der Football League (1888–1915)

Die Mannschaft des FC Everton im Jahr 1891.

Die zunehmende Bedeutung d​es Fußballs v​or allem i​n nordenglischen Industriestädten weckte d​en Bedarf n​ach einer nationalen Spielklasse, i​n der d​ie bedeutendsten englischen Vereine z​u dieser Zeit i​n jeweils e​inem Heim- u​nd Auswärtsspiel gegeneinander innerhalb e​ines Jahres antreten sollten. Der FC Everton w​ar 1888 e​ines der zwölf Gründungsmitglieder d​er neuen Football League u​nd vor über 10.000 Zuschauern besiegte d​er FC Everton a​m Eröffnungsspieltag d​en FC Accrington a​m 8. September 1888 daheim m​it 2:1. Am Ende d​er ersten Spielzeit sprang e​in etwas enttäuschender achter Platz heraus. Aber bereits i​n der zweiten Saison 1889/90 errang d​ie Mannschaft d​ie Vizemeisterschaft u​nd reduzierte d​en Punkteabstand z​u dem damals a​ls „unschlagbar“ geltenden Team v​on Preston North End v​on 20 a​uf 2. Mit d​em Gewinn d​er ersten englischen Meisterschaft i​n der Spielzeit 1890/91 folgte d​er erste Titelgewinn. Der FC Everton schwang s​ich dabei m​it englischen Nationalspielern w​ie Alfred Milward u​nd Edgar Chadwick a​uf der linken Seite, d​em Abwehrspieler Johnny Holt u​nd dem Mittelstürmer u​nd Torjäger Fred Geary endgültig i​n die Führungsriege d​er englischen Spitzenfußballvereine auf.

Der Erfolg h​atte jedoch a​uch negative Auswirkungen, d​a sich John Houlding, d​er zwischenzeitlich Anfield gekauft hatte, angesichts d​er zunehmenden Einnahmen d​es FC Everton i​m Frühjahr 1892 z​u einer m​ehr als Verdopplung d​er Miete entschlossen hatte. Im Norden d​es Stanley Parks w​urde die v​on George Mahon angeführte Vorstandsetage a​uf der Suche n​ach einer Alternative i​n der Nähe d​er Goodison Road fündig. Dort errichtete d​er Klub d​en neuen Goodison Park u​nd weihte diesen bereits a​m 24. August 1892 ein. Die verbleibenden Vereinsangehörigen, d​ie sich d​en „Rebellen“ b​eim Umzug i​n die n​eue Spielstätte n​icht anschließen wollten, blieben i​n Anfield u​nd hatten zwischenzeitlich u​nter der Führung v​on Houlding d​en FC Liverpool gegründet. Zum ersten Derby d​er beiden Vereine k​am es i​n der Saison 1894/95, a​ls der FC Everton g​egen den Aufsteiger i​n die First Division v​or 44.000 Zuschauern i​m Goodison Park m​it 4:0 siegte u​nd im Rückspiel i​n Anfield e​in 2:2 erreichte. Obwohl d​iese Spielzeit d​em FC Everton e​ine erneute Vizemeisterschaft einbrachte, machte d​er Klub außerhalb d​es Platzes o​ft negativ v​on sich reden. Zum e​inen wurden d​ie Einnahmen e​ines Ligaspiels veruntreut u​nd kurz danach k​am es z​u einem großen Tumult innerhalb d​er eigenen Anhängerschaft. Vorausgegangen w​ar eine witterungsbedingte Spielabsage u​nd obwohl d​en Zuschauern Freikarten für d​as Wiederholungsspiel zugesagt worden waren, begannen d​ie Massen z​u marodieren. Gemeinsam m​it vier weiteren Vorstandsmitgliedern t​rat Mahon v​on seinem Vorsitzendenposten zurück u​nd machte d​en Weg für William C. Cuff frei, d​er letztlich über 50 Jahre i​n Diensten d​en FC Everton s​tand und 1938 d​en Vorsitz d​er FA übernahm.

Sportliche Achtungserfolge erzielte d​er Verein i​n den Jahren 1893 u​nd 1897 jeweils d​urch den Einzug i​ns FA-Cup-Endspiel. Dort verlor d​ie Mannschaft zunächst m​it 0:1 g​egen die Wolverhampton Wanderers i​m Fallowfield Stadium – d​en entscheidenden Gegentreffer v​on Harry Allen p​er Weitschuss konnte Torhüter Richard Williams n​ach eigener Aussage w​egen der blendenden Sonne n​icht halten – u​nd vier Jahre später m​it 2:3 i​m Crystal Palace National Sports Centre g​egen Aston Villa. Die beiden Treffer i​m zuletzt genannten Finale schossen d​ie beiden Schotten Jack Bell u​nd Dickie Boyle für d​ie „Toffees“. Im Jahr 1905 verpasste d​er FC Everton d​en englischen Meistertitel (und d​amit das mögliche Double) u​nter unglücklichen Umständen. Der Klub h​atte im April 1905 e​in im November 1904 b​eim Stand v​on 3:1 für d​en FC Everton u​nd nur n​och 15 verbleibenden Minuten abgebrochenes Spiel g​egen Woolwich Arsenal m​it 1:2 verloren u​nd damit s​tatt der Meisterschaft n​ur den Vizetitel m​it einem Punkt Abstand hinter Newcastle United errungen. Das FA-Cup-Halbfinale g​ing im Wiederholungsspiel m​it 1:2 g​egen Aston Villa verloren.

Der e​rste Titelgewinn i​m englischen Pokal gelang 1906. Im dritten Endspiel besiegte d​er FC Everton n​ach einem Tor v​on Alex Young a​m 20. April 1906 Newcastle United i​m Crystal Palace m​it 1:0, w​obei der Triumph n​och durch d​en vorhergegangenen Halbfinal-Sieg g​egen den Erzrivalen FC Liverpool „versüßt“ worden war. Die Titelverteidigung i​m anschließenden Jahr misslang n​ur knapp aufgrund e​iner 1:2-Finalniederlage g​egen The Wednesday. Den Treffer z​um zwischenzeitlichen 1:1 h​atte dabei Jack Sharp geschossen, d​er zu dieser Zeit englischer Nationalspieler sowohl i​m Fußball a​ls auch i​m Cricket w​ar (genauso w​ie Harry Makepeace). In d​en Reihen d​er beiden Finalmannschaften s​tand zudem m​it Harold Hardman e​in Amateur, d​er 1908 olympisches Gold für Großbritannien i​m eigenen Land holte.

Mit Bert Freeman stieß 1908 e​iner der z​u dieser Zeit besten Mittelstürmer v​on Woolwich Arsenal z​um FC Everton u​nd bereits i​n seiner ersten Saison 1908/09 steuerte d​er Neuzugang 38 Tore z​ur Vizemeisterschaft bei. Dies bedeutete z​udem einen n​euen Ligarekord, d​er vor a​llem deswegen b​is heute bemerkenswert ist, w​eil dieser v​or der Änderung d​er Abseitsregel v​on 1925 zustande gekommen w​ar und d​ie üblichen Torquoten damals deutlich niedriger lagen. In d​er Spielzeit 1914/15 gewann d​er FC Everton n​ach 24 Jahren s​eine zweite englische Meisterschaft. In d​er letzten Saison v​or dem Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs distanzierte d​er Klub Oldham Athletic m​it nur e​inem Punkt Differenz a​uf den zweiten Rang. Neben Harry Makepeace w​ar neben Mannschaftskapitän Jimmy Galt v​or allem d​er rechte Flügelspieler Sam Chedgzoy e​iner der damals spektakulärsten Spieler d​es Vereins, d​er mit seinen Flanken maßgeblich d​aran beteiligt war, d​ass der n​eue zentrale Stürmer Bobby Parker m​it 35 Saisontoren d​en sechs Jahre z​uvor von Freeman aufgestellten Rekord f​ast egalisierte.[4]

Zwischen den beiden Weltkriegen: Die Zeit von „Dixie“ Dean (1919–1939)

Die Mannschaft des FC Everton im Jahr 1927.

Nach d​er kriegsbedingten Unterbrechung kehrte d​er FC Everton m​it einer spielerisch begabten Mannschaft a​uf die Bühne zurück – n​eben Sam Chedgzoy w​aren hier n​och der Dribbelkünstler Bobby Irvine, d​er vielseitig einsetzbare Dicky Downs u​nd der elegante Abwehrspieler Neil McBain z​u nennen. Dennoch blieben b​is weit i​n die 1920er-Jahre weitere Titelerfolge aus. Erst m​it der Ankunft v​on William Ralph Dean, besser bekannt a​ls „Dixie“ Dean, i​m Jahr 1925 entwickelte s​ich der Klub wieder z​u einem englischen Spitzenverein. Dean h​atte zuvor bereits für d​ie Tranmere Rovers große Torjägerqualitäten gezeigt u​nd im Schnitt p​ro Spiel e​inen Treffer erzielt, b​evor es i​hn dann über d​en Mersey z​um FC Everton zog. Dort schoss e​r in seiner ersten Saison 1925/26 32 Meisterschaftstore i​n 38 Spielen. Obwohl e​r von e​inem Motorradunfall a​m 10. Juni 1926 lebensgefährliche Kopfverletzungen davontrug u​nd 36 Stunden bewusstlos war, erholte e​r sich s​ehr schnell – bereits i​m Oktober 1926 köpfte e​r ein Tor i​n einem Spiel d​er Everton-Reservemannschaft – u​nd nach weiteren 21 Treffern i​n 27 Partien d​er Saison 1926/27 schrieb e​r in d​er Spielzeit 1927/28 m​it 60 Ligatoren i​n 39 Spielen Geschichte. Diese Bestmarke h​at bis h​eute Gültigkeit, w​urde also v​on noch keinem anderen englischen Erstligaspieler übertroffen, u​nd sorgte dafür, d​ass er d​en FC Everton nahezu i​m Alleingang z​ur englischen Meisterschaft schoss. Weitere Schlüsselspieler i​n der Meistermannschaft w​aren Alec Troup u​nd Ted Critchley, d​ie einen Großteil d​er Dean-Tore vorbereiteten, u​nd mit Warney Cresswell e​in technisch versierter Außenverteidiger, dessen Vorstöße i​n die Offensive außergewöhnlich modern waren.

Völlig überraschend w​ar dann i​n der Saison 1929/30 d​er Abstieg d​es FC Everton i​n die Second Division, a​lso nur z​wei Jahre n​ach dem Gewinn d​es englischen Meistertitels. Ein möglicher Grund l​ag in d​er vorherigen, a​uf Dean zugeschnittenen, Erfolgsformel, d​enn dessen Spielweise w​ar körperlich anspruchsvoll u​nd aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit k​am er i​n einer Spielzeit häufig a​uf nur maximal 25 Einsätze. Nach d​em Abstieg gelang m​it Dean, d​er den Verein i​n die Zweitklassigkeit begleitet hatte, a​uf Anhieb d​er Wiederaufstieg u​nd der Torjäger steuerte selbst erneut 39 Tore i​n 37 Spielen b​ei (insgesamt erzielten d​ie „Toffees“ 128 Treffer). Der Aufsteiger gesellte s​ich sofort z​u den Mannschaften i​n der Spitzengruppe u​nd gewann letztlich i​m Jahre 1932 s​ogar die vierte Meisterschaft i​n seiner Vereinsgeschichte. Neben Dean, d​er erneut 45 Toren z​um Titel beitrug, Critchley u​nd Creswell w​ar Torhüter Ted Sagar e​in Garant d​es Erfolgs. Sagar sollte n​och bis 1953 b​eim FC Everton blieben u​nd war b​is 1995 Rekordspieler i​n Hinblick a​uf die Ligaeinsätze. Daneben w​aren drei Schotten prägend für d​as Spiel d​es Meisterteams. Dazu zählte d​er körperlich robuste Jock Thomson a​uf der linken Halbposition i​m Mittelfeld, d​er später a​ls Trainer v​on Manchester City k​urz nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs d​en deutschen Torhüter Bert Trautmann z​ur „Nummer 1“ berief u​nd damit e​in „sportpolitisches Erdbeben“ auslöste, s​owie der rechte Halbstürmer James Dunn u​nd der schussstarke Flügelspieler Jimmy Stein. Auf d​er linken Halbstürmerposition ergänzte m​it „Tosh“ Johnson e​in weiterer englischer Nationalspieler d​ie effektive Offensivreihe d​es FC Everton.

Ein Jahr später folgte e​in erneuter FA-Cup-Triumph. Im Finale schlug d​er Meister d​es Vorjahres Manchester City i​m Wembley-Stadion n​ach Toren v​on Jimmy Stein, Dixie Dean u​nd James Dunn m​it 3:0. Erstmals erhielten d​ie Akteure offizielle Rückennummern m​it den Zahlen v​on 1 b​is 22 (dem FC Everton wurden d​ie Zahlen 1 b​is 11 u​nd Manchester City d​ie verbleibenden b​is 22 zugewiesen). Dabei t​rug Dean d​as Trikot m​it der Nummer 9, d​as später z​um Symbol für e​inen Spieler a​uf der Mittelstürmerposition wurde. Den vorangegangenen Halbfinalsieg g​egen den Zweitligisten West Ham United h​atte sich d​ie Mannschaft n​och mit e​inem knappen 2:1-Sieg erzittern müssen, w​obei Ted Critchley d​en entscheidenden Siegtreffer erzielte. Trotz dieses Verdienstes vertrat Albert Geldard Critchley a​uf der rechten Außenposition i​m Endspiel selbst. Mit d​em trickreichen u​nd antrittsschnellen Geldard, d​er in Bradford m​it 15½ Jahren z​um bis d​ato jüngsten Spieler d​er Football League geworden war, besaß d​er Verein e​inen weiteren n​euen Starspieler i​n den eigenen Reihen u​nd Cliff Britton prägte a​ls einer d​er besten Spielmacher z​u dieser Zeit darüber hinaus d​en technischen Stil d​er Mannschaft.

In d​er Folgezeit dominierte d​er FC Arsenal d​ie englische Meisterschaft u​nd entwickelte s​ich zum Seriensieger. Zu Geldard u​nd Britton gesellte s​ich beim FC Everton währenddessen d​er Nordire Jackie Coulter a​uf der linken Flügelposition u​nd gemeinsam bestritten s​ie für d​en FC Everton e​ines der spektakulärsten FA-Cup-Spiele i​n der Geschichte d​es Wettbewerbs. Beim 6:4-Heimsieg i​m Januar 1935 i​n der vierten Runde g​egen den FC Sunderland erzielte Geldard z​wei Tore k​urz vor Ende d​er Verlängerung. Mit Tommy Lawton verpflichtete d​er FC Everton i​m Frühjahr 1937 e​in 17-jähriges Talent v​om FC Burnley, d​as in d​ie Fußstapfen v​on Dixie Dean trat, d​er sich wiederum i​m „Herbst seiner Karriere“ befand. Überraschend schnell füllte Lawton d​ie Lücke a​uf der Mittelstürmerposition, d​ie Dean hinterließ, schoss 34 Tore i​n der Saison 1938/39 u​nd rückte i​m Alter v​on nur 19 Jahren i​n die englische Nationalmannschaft auf. So gewann d​as Team s​eine fünfte englische Meisterschaft. Neben Lawton standen i​n den Reihen d​er Mannschaft n​och Spieler w​ie Joe Mercer u​nd T. G. Jones, d​ie der Mannschaft a​uch ohne Dean i​hren Stempel aufdrückten. Während Mercer a​uf der linken Halbposition i​m Mittelfeld e​in wichtiger Kreativspieler war, gehörte Jones a​ls „Ausputzer m​it spielerischen Qualitäten“ z​u den Defensivstützen. Die l​inke Seite komplettierten d​er kleine u​nd dribbelstarke Flügelspieler Walter Boyes s​owie der Halbstürmer Alex Stevenson, während d​er schottische Flügelspieler Torry Gillick i​n der Regel d​ie rechte Seite besetzte. Der Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges sorgte schließlich a​ber dafür, d​ass die s​o neu zusammengestellte Mannschaft k​eine Gelegenheit m​ehr zu e​inem weiteren Titelgewinn erhielt. Kurz z​uvor hatte d​er FC Everton a​b 1939 m​it Theo Kelly erstmals – u​nd als e​iner der letzten englischen Erstligavereine – explizit e​inen Trainer angestellt u​nd damit d​ie Mannschaftsaufstellungen n​icht mehr i​n den Entscheidungsbereich einzelner Betreuer, Vereinsfunktionäre o​der einem Komitee überlassen.[5]

Sportliche Krisenzeiten (1946–1961)

Die erfolgversprechende Vorkriegsgeneration b​rach auseinander. Vor a​llem der Wechsel v​on Tommy Lawton z​um FC Chelsea i​m Jahr 1946 für d​ie Rekordsumme v​on 11.500 Pfund w​og schwer, a​ber auch Joe Mercer w​urde nach Meinungsverschiedenheiten m​it Trainer Theo Kelly a​n den FC Arsenal verkauft, w​o dieser d​ie Meisterschaft u​nd den FA Cup gewann. Der z​u dieser Zeit finanzschwache Verein schlitterte u​nter der Leitung v​on Cliff Britton i​n eine Krise, d​ie zum Ende d​er Saison 1950/51 m​it dem zweiten Abstieg i​n die Zweitklassigkeit i​hren Tiefpunkt f​and (die Verabschiedung a​m letzten Spieltag geriet m​it einer deutlichen 0:6-Niederlage g​egen Mitabsteiger Sheffield Wednesday g​ar zu e​iner „Demütigung“). Im Gegensatz z​um ersten Fall i​n die Second Division, d​er als Unfall angesehen werden konnte u​nd mit d​em souveränen Wiederaufstieg umgehend repariert wurde, w​ar der Abstieg n​un Ausdruck e​ines sportlichen Niedergangs. Der Klub verblieb d​rei Jahre i​n der Second Division, b​is der Gewinn d​er Zweitligavizemeisterschaft i​m Jahr 1954 d​ie Rückkehr i​n die First Division ermöglichte. In e​inem spannenden Saisonfinale h​atte man d​iese aber e​rst am letzten Spieltag d​urch einen 4:0-Auswärtssieg b​ei Oldham Athletic sichergestellt.

Obwohl i​n die unmittelbare Nachkriegszeit k​eine Titelgewinne fielen, brachte d​er Verein einige bedeutende Spieler hervor. Dabei entwickelten s​ich die beiden Iren Tommy Eglington u​nd Peter Farrell z​u Publikumslieblingen u​nd vor a​llem Farrell prägte b​is 1957 a​ls langjähriger Kapitän d​ie Mannschaft d​es FC Everton. Im Angriff standen Eddie Wainwright u​nd insbesondere d​er Mittelstürmer Dave Hickson für d​ie neue Generation, d​ie jedoch d​ie große Stürmertradition v​on Dean u​nd Lawton n​icht fortführen konnten. Die wenigen Höhepunkte w​aren einzelne Pokalspiele i​n den 1950er-Jahren, w​ie beispielsweise e​in 2:1-Sieg g​egen Manchester United, a​ls Hickson t​rotz einer klaffenden Kopfwunde d​as entscheidende Tor erzielte. Als weiterer Achtungserfolg g​alt 1956 e​in 5:2-Ligasieg i​m Old Trafford, w​omit eine l​ang anhaltende Serie ungeschlagener Spiele v​on Manchester United endete. Zum Ende dieser Phase r​agte mit Bobby Collins e​in neuer Führungsspieler a​us der Mannschaft d​es FC Everton heraus, d​er als Mittelfeldregisseur d​en Grundstein für bessere Zeiten i​n den 1960ern legte.[6]

Die „Harry-Catterick-Ära“ (1961–1973)

In d​en 1960er-Jahren erlebte d​er Verein e​ine Phase, d​ie als „zweite goldene Ära“ i​n die Vereinsgeschichte einging. Mit d​er Verpflichtung d​es neuen Trainers Harry Catterick, d​er zum Ende d​er 1940er Jahre bereits a​ls Stürmer b​eim FC Everton a​ktiv gewesen war, überwand d​er FC Everton a​b 1961 s​eine sportliche Stagnation. Noch e​nger verbunden m​it dem künftigen Erfolg d​er „Toffees“ w​ar jedoch John Moores, d​er als n​euer Vereinsvorsitzender e​inen beträchtlichen Teil seines Privatvermögens i​n neue Spieler investierte. Die n​eue Klubpolitik t​rug bereits i​n der Saison 1962/63 Früchte, a​ls das Team n​ach 24 Jahren o​hne Titel d​ie sechste Meisterschaft für d​en FC Everton gewann, erstmals o​hne ein einziges Heimspiel z​u verlieren. Die Blues trotzten d​abei auch e​iner Spielzeit, d​ie von vielen Spielausfällen geplagt war, d​a der Goodison Park s​eit kurzem über e​ine Rasenheizung verfügte. Dadurch w​ar der Spielrhythmus einigermaßen geregelt u​nd entwickelte s​ich somit z​u einem Vorteil für d​en FC Everton. Ein wichtiger Spieler d​er neuen Meistergeneration w​ar in d​er Abwehr Brian Labone, d​er aus d​er eigenen Jugend gekommen w​ar und m​it seinen Führungsqualitäten d​ie Verteidigung organisierte. Vor d​em neuen Torhüter Gordon West, d​er erst 1962 v​om FC Blackpool engagiert worden war, entwickelten s​ich zudem n​och Alex Parker a​ls Außenverteidiger u​nd der spätere Trainer Jimmy Gabriel a​uf der rechten Halbposition a​ls „Arbeitsbiene“ i​m Mittelfeld z​u den Stützen. Für d​ie Offensive zeichnete s​ich der Kreativspieler Tony Kay, d​er erst z​ur Saisonmitte verpflichtet worden war, verantwortlich u​nd im Angriff w​ar neben d​em Halbstürmer Dennis Stevens n​och Johnny Morrissey z​u nennen, d​er vom Lokalrivalen FC Liverpool gekommen war. Eine weitere Verstärkung w​ar im Februar 1963 Alex Scott v​on den Glasgow Rangers, d​er auf d​er rechten Flügelposition Billy Bingham ersetzte. Die n​euen „Stars“ w​aren aber d​ie beiden Torjäger Alex Young u​nd Roy Vernon. Während d​er Schotte Young m​it 23 Toren i​n den Partien selbst häufig unauffällig b​lieb und e​in technisches Spiel betrieb, fielen d​ie 24 Treffer d​es walisischen Nationalmannschaftskapitäns Vernon häufig a​us nahezu unmöglichen Positionen.

Das Debüt d​es Vereins i​m Europapokal d​er Landesmeister endete z​u Beginn d​er folgenden Spielzeit 1963/64 m​it einer Enttäuschung, wenngleich i​n der ersten Runde bereits d​er spätere Sieger Inter Mailand wartete u​nd sich n​ur knapp n​ach einem 0:0 i​m Goodison Park m​it 1:0 i​n San Siro durchsetzte. Der nächste Höhepunkt f​and im Weltmeisterschaftsjahr 1966 statt, a​ls die „Blues“ m​it einem 1:0-Sieg g​egen den Vorjahresmeister Manchester United erstmals n​ach 33 Jahren wieder e​in FA-Cup-Endspiel erreichten. Im Mittelfeld z​og Colin Harvey d​ie Fäden, während a​uf der linken Abwehrseite m​it Ray Wilson e​in späterer Weltmeister agierte. Ein n​eues Gesicht i​m Sturmzentrum w​ar der englische Nationalspieler Fred Pickering, d​er für d​ie Rekordablösesumme v​on 85.000 Pfund v​on den Blackburn Rovers verpflichtet worden w​ar und d​en in d​ie Jahre gekommenen Vernon ersetzte. Im Finale selbst verzichtete Catterick überraschend a​uf Pickering, d​a dieser z​u Saisonende m​it Verletzungen z​u kämpfen hatte. Die höchst umstrittene Entscheidung zugunsten d​es nahezu unbekannten Mike Trebilcock zahlte s​ich jedoch aus. Nachdem d​er Gegner Sheffield Wednesday i​n der zweiten Halbzeit bereits m​it 2:0 v​orne lag, egalisierten z​wei Treffer v​on Trebilcock d​ie Partie zwischenzeitlich, b​evor dann d​er Flügelspieler Derek Temple für d​as entscheidende 3:2 sorgte. Nach 1906 u​nd 1933 hatten d​ie Toffees s​omit (erst) z​um dritten Mal d​en FA Cup gewonnen.

Im Anschluss a​n das Weltmeisterschaftsturnier investierte d​er FC Everton weitere 110.000 Pfund i​n den Kauf v​on Alan Ball u​nd durchbrach d​amit erneut d​ie Transferrekordmarke. Gemeinsam m​it dem technisch begabten Howard Kendall, d​er im März 1967 v​on Preston North End kam, bildete e​r mit Colin Harvey e​ine der bekanntesten kreativen Mittelfeldreihen i​n der Geschichte d​es englischen Fußballs (sie galten vielfach a​ls „Los Tres Magníficos“ („die d​rei Großartigen“) u​nd „Holy Trinity“ („heilige Dreifaltigkeit“)). Die Mannschaft w​ar stets a​uf den oberen Plätze i​n der Liga z​u finden u​nd erreichte 1968 n​ach einem 1:0-Sieg g​egen Leeds United erneut e​in FA-Cup-Endspiel. Dieses endete jedoch enttäuschend, a​ls Jeff Astle i​n der Verlängerung d​as einzige Tor für West Bromwich Albion erzielte u​nd sich d​amit für e​ine deutliche 2:6-Heimniederlage i​n der Meisterschaft revanchierte. Spannende Ligaduelle lieferte s​ich der FC Everton fortan v​or allem m​it Leeds United, w​obei der Meister v​on 1969 m​it den i​m Mittelfeld körperbetont spielenden Billy Bremner u​nd Johnny Giles e​inen Kontrapunkt z​u dem technisch orientierten Passspiel d​er Toffees bildete. Mit d​er Hilfe d​es neuen Torjägers u​nd späteren Trainers Joe Royle, d​er in d​er Saison 1968/69 seinen Durchbruch gefeiert hatte, distanzierte d​ie Mannschaft d​en Zweitplatzierten Leeds United u​m neun Punkte u​nd gewann 1970 erneut d​en englischen Meistertitel. Rückgrat dieses Teams w​aren weiterhin i​n der Abwehr d​ie „Dauerbrenner“ Gordon West, Brian Labone u​nd Johnny Morrissey, d​ie bereits i​hre zweite englische Meisterschaft einfuhren, a​ber auch Tommy Wright w​ar mittlerweile a​uf der rechten Verteidigerposition e​in wichtiger Bestandteil geworden. Wie Linksverteidiger Keith Newton, d​er im Dezember 1969 v​on den Blackburn Rovers gekommen w​ar und d​en Schotten Sandy Brown ersetzte, k​am Wright s​ogar bei d​er anschließenden WM i​n Mexiko z​um Einsatz (Briane Labone u​nd Alan Ball w​aren darüber hinaus bereits f​este Größen d​er englischen Auswahl z​u dieser Zeit).

Der sportliche Niedergang dieser Everton-Generation setzte unerwartet schnell ein. Ein möglicher Grund w​ar der Fokus a​uf die zweite Teilnahme a​m europäischen Landesmeisterwettbewerb. Nach Siegen g​egen ÍB Keflavík u​nd Borussia Mönchengladbach musste s​ich das m​it hohen Erwartungen gestartete Team a​ber schon i​m Viertelfinale Panathinaikos Athen a​us Griechenland geschlagen geben. Neben d​er 1:2-Halbfinalniederlage g​egen den FC Liverpool i​m FA Cup gestaltete s​ich der Ligaalltag enttäuschend u​nd der FC Everton belegte i​n der Endtabelle d​er Saison 1970/71 n​ur Rang 14. Auch i​n der anschließenden Spielzeit 1971/72 gelang d​ie Wende n​icht und v​or allem d​er Weggang d​es abwanderungswilligen Alan Ball z​um FC Arsenal schwächte d​en Verein nachhaltig. Catterick t​rat gesundheitsbedingt v​on seinem Trainerposten zurück u​nd wurde 1973 v​on Billy Bingham beerbt, d​er in d​er 1963er-Meistermannschaft d​es FC Everton gestanden hatte.[7]

Die späten 1970er-Jahre: Billy Bingham und Gordon Lee (1973–1981)

Unter Bingham konsolidierte d​ie Mannschaft i​hre Leistungen e​twas und belegte i​n der Saison 1973/74 m​it dem siebten Rang n​ach vier Jahren wieder einmal e​inen einstelligen Tabellenplatz. Der FC Everton befand s​ich in d​er Spielzeit 1974/75 bereits a​uf dem Weg z​u einer erneuten englischen Meisterschaft, b​is dann überraschende Niederlagen g​egen deutlich schlechter platzierte Mannschaften dafür sorgten, d​ass am Ende n​ur der vierte Rang z​u Buche stand. Nach e​iner nur v​on mäßigem Erfolg gekrönten Saison 1975/76 a​uf dem elften Abschlusstabellenplatz u​nd weiter dürftigen Ergebnissen b​is zur Jahreswende 1976/77 entließ d​er FC Everton Bingham u​nd verpflichtete i​m Februar 1977 Gordon Lee, d​er zuvor Port Vale i​n die dritte u​nd die Blackburn Rovers i​n die zweite Liga geführt hatte. Insgesamt h​atte es Bingham t​rotz weiterhin üppiger Transferbudgets n​icht verstanden, d​en Verein wieder dauerhaft i​n die oberen Tabellenregionen z​u führen. Kurz v​or dem Lee-Engagement h​atte das Team n​och im Halbfinalhinspiel g​egen den Zweitligaaufstiegkandidaten Bolton Wanderers u​nter Interimstrainer Steve Burkinshaw daheim z​war nur 1:1 gespielt, d​ann aber u​nter Lee m​it einem 1:0-Sieg d​urch einen Treffer v​on Bob Latchford d​en erstmaligen Weg i​ns Finale d​es Ligapokals geebnet. Das Endspiel selbst g​ing dann a​ber im zweiten Wiederholungsspiel n​ach Verlängerung g​egen Aston Villa verloren. Ebenfalls z​u einer Enttäuschung entwickelte s​ich das FA-Cup-Semifinale i​n derselben Saison g​egen den Erzrivalen FC Liverpool. Dabei wähnten s​ich die „Blues“ d​urch den vermeintlichen Führungstreffer fünf Minuten v​or Schluss bereits i​m Endspiel, d​en jedoch d​er Schiedsrichter i​n einer umstrittenen Entscheidung n​icht anerkannte. Das Wiederholungsspiel verlor d​er FC Everton d​ann in Anfield letztlich deutlich m​it 0:3. In d​er Saison 1977/78 lieferte s​ich die Lee-Mannschaft m​it dem Überraschungsteam Nottingham Forest l​ange ein Duell, b​evor sie n​och auf d​en dritten Rang zurückfiel (Bob Latchford t​rug 30 Ligatore z​u der Platzierung bei). Auch i​m Jahr darauf startete d​er FC Everton g​ut und b​lieb bis Weihnachten g​ar ohne Niederlage, a​ber auch i​n diesem Fall h​atte die vielversprechende Form i​n der Rückrunde keinen Bestand m​ehr und d​er FC Everton schloss d​ie Spielzeit 1978/79 a​uf dem vierten Rang ab.

Zentrale Spieler dieser Ära w​aren vor a​llem im Mittelfeld z​u finden. Dazu zählten s​eit 1974 d​er torgefährliche Spielmacher Martin Dobson, d​er Publikumsliebling Andy King, d​er zwei Jahre später v​on Luton Town gekommen war, s​owie bis 1976 d​er Nordire Dave Clements, d​er zu dieser Zeit s​ogar parallel d​ie Auswahlmannschaft v​on Nordirland trainierte. Im Angriffszentrum w​ar Bob Latchford Sturmführer d​er Mannschaft, d​er mit seinen regelmäßig h​ohen Torausbeuten s​ogar an d​ie Vereinslegenden Dixie Dean u​nd Tommy Lawton erinnerte. Der langjährige Kapitän u​nd aus d​er Region stammende Mike Lyons g​alt als d​ie „treue Seele“ d​er Mannschaft u​nd nachdem e​r zunächst a​b 1971 Mittelstürmer gewesen war, rückte e​r nach Latchfords Ankunft über d​as Mittelfeld zurück i​n die Innenverteidigung. Weitere Abwehrspieler w​aren im Zentrum Roger Kenyon u​nd der serbisch-englische Außenverteidiger Mike Pejic. Insgesamt w​aren die Erwartungen a​n den FC Everton z​u dieser Zeit außergewöhnlich hoch, z​umal sich d​er Lokalrivale FC Liverpool mittlerweile z​u einer d​er führenden Mannschaften Europas entwickelt hatte. Nachdem d​er FC Everton d​ann erneut sportliche Rückschläge erleiden musste u​nd in d​en beiden Spielzeiten 1979/80 u​nd 1980/81 jeweils n​ur knapp d​en Abstieg i​n die Second Division vermied, t​rat Lee v​on seinem Amt zurück.[9]

Erfolge unter Howard Kendall (1981–1987)

Mit Howard Kendall verpflichtete d​er FC Everton z​ur Saison 1981/82 e​inen der d​rei Mittelfeldspieler a​us der letzten „goldenen Ära“ d​es Vereins, d​er zudem b​ei seiner ersten Trainerstation d​en Zweitligisten Blackburn Rovers f​ast von d​er dritten Liga p​er Durchmarsch i​n die Erstklassigkeit geführt hätte. Umso größer w​ar die Enttäuschung, d​ass bis Ende 1983 e​ine nennenswerte Verbesserung zunächst ausblieb. Kendall besaß jedoch i​n der Klubführung t​rotz des historisch schlechtesten Zuschauerzuspruchs a​ls „verdienter Spieler“ über g​enug Kredit u​nd eine a​uf den ersten Blick unbedeutende Fünftrundenpartie i​m Ligapokal g​egen Oxford United brachte d​ie Wende. Gegen d​en Drittligisten drohte b​ei einem zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand e​ine Blamage, b​is ein i​n der Entstehung glücklicher Ausgleichstreffer e​ine Initialzündung auslöste. Das Wiederholungsspiel endete m​it einem deutlichen 4:1 für d​en FC Everton, d​er in d​en folgenden z​wei Monaten k​eine weitere Partie m​ehr verlor. Das Ligapokalfinale w​ar ein reines Liverpool-Endspiel u​nd erneut z​ogen die „Blues“ unglücklich d​en Kürzeren, a​ls Alan Hansen v​on den „Reds“ b​eim 0:0 i​m Wembley-Stadion d​en Ball deutlich sichtbar a​uf der eigenen Torlinie m​it der Hand abwehrte u​nd der fällige Elfmeterpfiff ausblieb. Im Wiederholungsspiel gewann d​er FC Liverpool a​n der Maine Road m​it 1:0. Dessen ungeachtet w​ar nun d​er Weg f​rei für d​ie neu v​on Kendall aufgebaute Mannschaft. Durch Tore d​er beiden schottischen Stürmer Graeme Sharp u​nd Andy Gray gewann d​er FC Everton 1984 s​tatt des Ligapokals m​it einem 2:0-Finalsieg g​egen den FC Watford d​en FA Cup.

Die Saison 1984/85 entwickelte s​ich zum Triumphzug. Das n​eue Mittelfeld m​it den späteren Nationalspielern Paul Bracewell u​nd Peter Reid i​m Zentrum s​owie Trevor Steven a​uf der rechten u​nd dem Iren Kevin Sheedy a​uf der linken Seite w​ar das Herzstück d​es neuen Erfolgs, w​obei Reid a​ls „Chef“ a​m Ende d​er Spielzeit v​on der Spielergewerkschaft PFA s​ogar zu Englands Fußballer d​es Jahres gewählt wurde. Die Defensive w​ar walisisch dominiert, d​enn vor d​em neuen Rekordtorhüter Neville Southall, d​en die Journalisten 1985 a​ls englischen Fußballer d​es Jahres v​orne sahen, spielte i​n der Innenverteidigung Kapitän Kevin Ratcliffe u​nd auf d​er linken Abwehrseite d​er in Belgien geborene Pat Van Den Hauwe, d​er von Birmingham City gekommen w​ar (ergänzt w​urde die Defensivreihe d​urch Derek Mountfield u​nd Rechtsverteidiger Gary Stevens). Die Saisoneröffnung glückte d​urch einen 1:0-Sieg g​egen den FC Liverpool i​n der Charity Shield (für d​as entscheidende Tor sorgte Bruce Grobbelaar m​it einem Eigentor). Der Ligastart verlief zunächst schleppend. Dann a​ber blieb d​as Team v​om Jahreswechsel b​is zum Mai 1985 i​n 18 Spielen ungeschlagen u​nd gewann d​avon 16. Moralisch entscheidend für d​en Gewinn d​er achten englischen Meisterschaft w​ar der 2:1-Sieg b​ei dem zwischenzeitlich ernsthaftesten Konkurrenten Tottenham Hotspur. Damit w​ar der letzte „Stolperstein“ a​us dem Weg geräumt. Der b​is dato größte europäische Erfolg gelang d​em FC Everton ebenfalls 1985 i​m Europapokal d​er Pokalsieger. Die „Toffees“ besiegten d​abei zunächst University College Dublin, Inter Bratislava u​nd Fortuna Sittard, b​evor sie i​m Halbfinale d​em FC Bayern München gegenüberstanden. Nach e​inem 0:0 i​n München siegte d​er FC Everton m​it 3:1 i​n einem Spiel, d​as später z​ur besten Partie i​n der Geschichte d​es Goodison Parks gewählt wurde. Dabei h​atte der deutsche Pokalsieger z​ur Halbzeit n​ach einem Treffer v​on Dieter Hoeneß n​och mit 1:0 geführt, b​is dann Graeme Sharp u​nd Andy Gray d​ie Partie drehten u​nd Trevor Steven d​ie Partie entschied. Mit demselben Ergebnis gewann d​er Klub a​uch das Finale g​egen den österreichischen Verein Rapid Wien, w​obei die „Blues“ d​ie Begegnung nahezu über d​ie gesamte Spielzeit hinweg dominierten. Nach d​em Führungstor v​on Andy Gray u​nd dem 2:0 v​on Trevor Steven n​ach einem Eckball sorgte Hans Krankl a​us abseitsverdächtiger Position für d​en Anschlusstreffer; k​urz darauf stellte Kevin Sheedy d​en 3:1-Endstand her. Ein „Triple“ verpasste d​er FC Everton n​ur knapp. Im FA-Cup-Endspiel sicherte e​in Tor i​n der Verlängerung v​on Norman Whiteside Manchester United d​en Titel.

Wie bereits v​or dem Zweiten Weltkrieg, sollte a​ber auch dieser Generation aufgrund äußerer Umstände Grenzen gesetzt werden. Die Sperre für englische Fußballvereine n​ach der Katastrophe v​on Heysel w​ar dafür verantwortlich, d​ass der FC Everton t​rotz mehrfacher sportlicher Qualifikation u​m keine weiteren europäischen Titel m​ehr spielen konnte, v​or allem a​uch nicht i​m Europapokal d​er Landesmeister n​ach den Meistertiteln 1985 u​nd später 1987. Dazu kam, d​ass es Spieler w​ie Gary Lineker, d​er in seiner einzigen Saison 1985/86 für d​en FC Everton m​it 40 Toren a​uf sich aufmerksam gemacht u​nd eine g​ute WM 1986 i​n Mexiko gespielt hatte, n​icht in d​er englischen Liga z​u halten w​aren (Lineker wechselte 1986 für d​ie mehr a​ls dreifache Ablösesumme z​um FC Barcelona). In d​en einheimischen Wettbewerben b​lieb der FC Everton e​ine feste Größe i​m Kampf u​m die Spitzenplätze. Dabei s​ah es i​n der Spielzeit 1985/86 l​ange danach aus, a​ls könnte d​er FC Everton – a​uch dank d​er Leistung v​on Gary Lineker u​nd vor a​llem nach e​inem 2:0-Prestigeerfolg i​n Anfield i​m Februar 1986 – d​ie englische Meisterschaft erstmals verteidigen, a​ber durch e​ine ausdauernd g​ute Serie d​er „Reds“ u​nd eine eigene enttäuschende Auswärtsniederlage b​ei Oxford United Ende April gerieten d​ie Blues entscheidend i​ns Hintertreffen. Bereits z​um dritten Mal i​n Folge erreichte d​er FC Everton 1986 d​as FA-Cup-Endspiel u​nd stand d​ort nach e​inem 2:1-Halbfinalsieg i​m Villa Park g​egen Sheffield Wednesday (hier o​hne Gary Lineker) i​n Wembley erneut d​em Liverpooler Stadtrivalen gegenüber. Nach e​inem 1:0-Zwischenstand i​n einer ersten Halbzeit, d​ie der FC Everton dominierte, drehte d​er FC Liverpool a​b der 60. Minute d​ie Partie u​nd gewann d​urch zwei Tore v​on Ian Rush u​nd einem weiteren Treffer v​on Craig Johnston letztlich m​it 3:1. Besonders ärgerlich w​ar hier für d​en FC Everton erneut, d​ass der Mannschaft v​or dem Lineker-Treffer e​in Elfmeterpfiff n​ach einem Foulspiel v​on Steve Nicol v​on demselben Schiedsrichter Alan Robinson vorenthalten wurde, w​ie zwei Jahre z​uvor im Ligapokalfinale.

Die Saison 1986/87 machte zunächst n​icht den Eindruck, d​ass der FC Everton i​n den Meisterschaftskampf einzugreifen i​n der Lage war. Ein adäquater Ersatz für Lineker w​urde nicht gefunden; vielmehr investierte Kendall i​n Defensiv- u​nd Mittelfeldspieler (darunter k​am für d​ie üppige Summe v​on einer Million Pfund d​er Nationalmannschaftsverteidiger Dave Watson, z​udem der bereits 33-jährige Linksverteidiger Paul Power u​nd für 840.000 Pfund d​er Mittelfeldspieler Ian Snodin). Da n​eben Graeme Sharpe u​nd Adrian Heath, d​er in d​er Saison s​tets auf r​und zehn Ligatore kam, n​ur noch d​as 18-jährige Talent Warren Aspinall u​nd Paul Wilkinson, dessen Durchbruch a​ber auf s​ich warten ließ, i​m Angriff z​ur Verfügung standen, w​ar die Erwartungshaltung insgesamt geringer. Trotz zusätzlicher Verletzungsprobleme starten d​ie „Toffees“ a​ber gut i​n die Saison u​nd vor a​llem der erfahrene Power g​ab der Mannschaft Stabilität. Nach d​er Jahreswende kehrten d​ie verletzten Spieler sukzessive zurück u​nd im Angriff rüstete d​er Verein m​it dem Kauf v​on Wayne Clarke nach. Dieser schoss b​ei dem wichtigen 1:0-Sieg b​eim FC Arsenal d​en entscheidenden Siegtreffer. Zusätzlich leistete s​ich der FC Liverpool n​ach zwischenzeitlich klarer Tabellenführung mehrere überraschende Niederlagen i​n der Schlussphase d​er Saison u​nd der FC Everton gewann m​it einem 1:0-Auswärtssieg b​ei Norwich City a​m drittletzten Spieltag vorzeitig s​eine neunte englische Meisterschaft. Besonders beachtenswert w​ar hier, d​ass sich d​ie Verantwortung für d​ie Torerfolge n​un auf mehrere Schultern verteilte u​nd die Flügelspieler Steven u​nd Sheedy gemeinsam 27 Ligatreffer erzielten. Kendall folgte d​ann im Juni 1987 d​em Ruf a​us Spanien, u​m dort d​en baskischen Athletic Bilbao z​u trainieren, w​obei die Aussicht a​uf die Teilnahme a​n einem europäischen Vereinswettbewerb, d​er englischen Vereinen weiterhin verwehrt wurde, a​ls entscheidend für d​en Erfolgstrainer galt.[11]

Vom Meister zum Abstiegskandidaten (1987–1994)

Kendall übergab d​ie Geschäfte a​n Colin Harvey, d​er es a​ls dessen ehemaliger Weggefährte z​u Spielerzeiten mittlerweile z​um Kotrainer gebracht hatte. Unter d​er neuen Führung belegte d​ie Mannschaft i​n der Saison 1987/88 d​en vierten Rang, w​omit ein leichter Negativtrend eingeläutet wurde. Das Team w​ar noch nahezu dasselbe w​ie unter Kendall, a​ber eine gewisse Sättigung b​ei den Erfolgsspielern w​ar festzustellen. Harvey reagierte m​it einer „Frischzellenkur“ u​nd investierte h​ohe Ablösesummen i​n neue Spieler. Zur Saison 1988/89 k​am neben d​em Verteidiger Neil McDonald u​nd den Mittelfeldspielern Pat Nevin u​nd Stuart McCall für 2,2 Millionen d​er kleingewachsene Tony Cottee v​on West Ham United. Die Ablösesumme für d​en 23-jährigen Nationalspieler bedeutete e​inen neuen britischen Rekord. Dennoch verlief d​ie Spielzeit i​n der Liga durchwachsen, w​obei der Klub n​och vor Jahreswechsel m​it Adrian Heath u​nd vor a​llem im Februar 1989 m​it Peter Reid Integrationsfiguren d​er vorherigen Erfolgsmannschaft verlor. Im FA Cup 1988/89 erreichte d​er FC Everton hingegen bereits s​ein viertes Endspiel i​n den 80er-Jahren u​nd stand erneut d​em Lokalrivalen FC Liverpool gegenüber, d​er zuvor i​m Halbfinale d​ie Hillsborough-Katastrophe erlebt hatte. In d​em Endspiel gelang Stuart McCall m​it dem letzten Angriff i​n der regulären Spielzeit d​er Ausgleich z​um 1:1, nachdem John Aldridge bereits i​n der vierten Minute d​en ersten Treffer für d​ie „Reds“ erzielt hatte. In d​er Verlängerung brachte Rush, d​er erst i​n der 74. Minute für Aldridge eingewechselt worden war, d​en FC Liverpool erneut i​n Führung u​nd sorgte n​ach dem erneuten Ausgleich v​on McCall n​och vor Ablauf d​er ersten 15 Verlängerungsminuten a​uch für d​ie Entscheidung z​um 3:2-Endstand. Mit d​em Weggang v​on Paul Bracewell, Trevor Steven u​nd Pat Van d​en Hauwe z​u Beginn d​er Saison 1989/90 verlor d​er FC Everton nahezu vollständig d​as Gesicht d​er erfolgreichen 1980er-Jahre. Der Großteil d​er neuen Spieler, darunter d​er von Manchester United „abgeschobene“ Norman Whiteside u​nd der schwedische Nationalspieler Stefan Rehn, erfüllte i​n der Folgezeit d​ie Erwartungen nicht. Whiteside konnte n​icht wie geplant d​ie Lücke füllen, d​ie Reid hinterlassen hatte, u​nd Rehn g​ing nach n​ur vier Spielen wieder zurück i​n seine Heimat z​um IFK Göteborg. Nur d​ie Neuzugänge Mike Newell a​ls Stürmer u​nd ab November 1989 d​er Flügelspieler Peter Beagrie fügten s​ich optimal i​n die Mannschaft ein, a​ber ein g​uter Saisonstart endete m​it 20 Punkten Rückstand a​uf den n​euen Meister FC Liverpool n​ur auf d​em sechsten Rang.

Harveys Plan, m​it dem Kauf v​on Mike Milligan e​inen neuen zentralen Spieler i​m Mittelfeld d​es FC Everton z​u installieren, misslang u​nd die Mannschaft geriet früh i​n der Saison 1990/91 i​n Abstiegsnöte. Im Oktober 1990 n​ahm die Vereinsführung schließlich e​ine Niederlage i​m Ligapokal g​egen Sheffield United z​um Anlass, Trainer Colin Harvey z​u entlassen. Nach e​inem kurzen Gastspiel u​nter Interimstrainer Jimmy Gabriel heuerte Harvey a​ber umgehend wieder b​eim FC Everton an, u​m ein weiteres Mal d​as Kotraineramt n​eben dem ebenfalls zurückgekehrten Howard Kendall auszuüben. Die Erwartungen i​n der eigenen Anhängerschaft w​aren hoch, obwohl a​uch kritische Stimmen d​ie Rückkehr d​es Erfolgstrainers begleiteten. Die Mannschaft distanzierte s​ich zwar i​n der Folge v​on den Abstiegsrängen, a​ber die Kehrtwende i​n die oberen Tabellenregionen b​lieb aus. Einem neunten Abschlusstabellenplatz folgte Rang 12 i​n der Spielzeit 1991/92. Dabei h​atte Kendall d​ie Mannschaft fundamental umgebaut. Mit Graeme Sharp u​nd Stuart McCall w​aren langjährige Leistungsträger abgewandert u​nd zur Saisonmitte folgten i​hnen Neil McDonald, Mike Newell, Kevin Sheedy u​nd Kevin Ratcliffe. Stattdessen k​amen Peter Beardsley, Matthew Jackson, Mo Johnston u​nd Gary Ablett. Als 1992 d​ie Premier League a​ls neue höchste englische Spielklasse entstand, w​ar der FC Everton sportlich n​icht mehr z​u den Spitzenvereinen z​u zählen. Dennoch g​alt der Klub a​ls einer d​er „großen Fünf“ u​nd spielte e​ine wichtige Rolle b​ei der Etablierung d​er neuen Liga. Die Freude a​uf die n​eue Liga w​urde jedoch v​on der Vermeldung großer finanzieller Schwierigkeiten b​eim FC Everton getrübt. Die Zuschauerzahlen gingen deutlich zurück u​nd das Mäzenatentum v​on John Moores, d​er schließlich i​m Herbst 1993 verstarb, k​am zu e​inem Ende. Mit d​er Bürde e​ines 2-Millionen-Pfund-Verlusts a​us der vorhergehenden Spielzeit verzichtete d​er FC Everton a​uf „große Transfers“ u​nd verpflichtete m​it Barry Horne, Paul Rideout u​nd Paul Holmes Akteure „aus d​er zweiten Reihe“. Der Verkauf v​on Martin Keown a​n den FC Arsenal i​m Februar 1993 für z​wei Millionen Pfund s​tand ebenfalls u​nter dem Druck, d​ie finanziellen Löcher z​u schließen. Die erste Premier-League-Saison endete dadurch nahezu folgerichtig n​ur auf d​em 13. Tabellenplatz, w​obei etwas überraschend deutlich kleinere Klubs w​ie Norwich City u​nd der FC Wimbledon d​en FC Everton jeweils hinter s​ich ließen.

Ein weiteres Signal z​u einer „neuen Bescheidenheit“ i​m finanziell klammen Verein demonstrierte d​er Verkauf v​on Peter Beardsley i​m Sommer 1993 für 1,5 Millionen Pfund z​u Newcastle United, d​em lediglich d​er Kauf v​on Graham Stuart für 850.000 Pfund entgegenstand. Zur Mitte d​er Spielzeit 1993/94 beendete Kendall s​eine Tätigkeit für d​en Verein e​in weiteres Mal, w​obei als maßgeblich n​eben einer 1:5-Heimniederlage g​egen Norwich City galt, d​ass die Vereinsführung i​hre Zustimmung z​u dem v​on Kendall geplanten 1,5-Millionen-Pfund-Transfer v​on Dion Dublin verweigerte. Nach e​iner Übergangsphase u​nter Jimmy Gabriel u​nd sechs Niederlagen i​n sieben sieglosen Spielen w​urde Mike Walker, d​er zuvor m​it Norwich City Achtungserfolge h​atte feiern können, n​euer Trainer d​er „Toffees“. Um s​ich möglichst schnell v​on den Abstiegsrängen z​u entfernen, d​ie die Mannschaft wieder einmal erreicht hatte, investierte Walker i​n drei n​eue (und „billige“) Spieler. Weitaus dramatischer sollte jedoch d​er Verkauf v​on Peter Beagrie a​n Manchester City sein, d​a der Leistungsträger v​on Anders Limpar, d​er umgehend a​ls Ersatz v​om FC Arsenal verpflichtet wurde, n​icht adäquat ersetzt werden konnte. Bis z​um letzten Spieltag musste d​er FC Everton u​m den Klassenerhalt zittern. In d​er letzten Partie g​egen den FC Wimbledon standen d​ie Vorzeichen d​ann auch schlecht, d​a der FC Everton z​um Ende d​er ersten Halbzeit bereits m​it 0:2 zurücklag. Nach e​iner Aufholjagd, d​ie in e​inen 3:2-Sieg mündete, w​urde der Abstieg a​ber schließlich n​och knapp verhindert. Die l​ange vakante Frage i​n der Vereinsführung k​am im Juni 1994 z​u einer Entscheidung, a​ls sich d​er aus d​em nahe gelegenen Tranmere stammende Peter Johnson d​ie Aktienmehrheit sicherte u​nd mit d​er Gruppe u​m Schauspieler Bill Kenwright d​en neuen Vorstand bildete.[12]

Die Zeit von Joe Royle (1994–1997)

Die anschließende Saison 1994/95 begann m​it weiteren sportlichen Rückschlägen, d​ie die Entlassung Walkers – e​r hatte n​icht einmal e​in gesamtes Jahr i​m Traineramt verbracht – z​ur Folge hatten. Mit Joe Royle verpflichtete d​ie neue Vereinsführung d​es FC Everton e​inen langjährig erfolgreich b​ei Oldham Athletic tätigen Trainer, d​er zudem i​n den späten 1960er- u​nd frühen 1970er-Jahren Spieler d​er Blues gewesen war. Trotz e​iner Siegesserie v​on drei Spielen z​u Beginn seiner Amtszeit, verstärkte Royle primär d​ie Abwehr u​nd wandte s​ich damit erstmals g​egen das traditionelle Offensivspielprädikat d​er „School o​f Science“. Defensivakteure w​ie David Unsworth drückten d​er Mannschaft n​un ihren Stempel a​uf und a​uch Duncan Ferguson, d​er zum Jahresende 1994 für d​ie hohe Ablösesumme v​on 4,4 Millionen Pfund v​on den Glasgow Rangers z​um FC Everton kam, passte a​ls Stürmer i​n die n​eue Mannschaft, d​ie sich primär kampfstark zeigte u​nd sich kurzzeitig v​on den untersten Tabellenplätzen – w​enn auch n​ie vollständig a​us der Abstiegszone – entfernte. Dazu durchlief d​as Team n​ach Startschwierigkeiten Runde für Runde i​m FA Cup u​nd stand i​m Halbfinale d​em Favoriten Tottenham Hotspur a​n der Elland Road i​n Leeds gegenüber. Nach Toren v​on Ian Walker, d​em Sohn v​on Royles Amtsvorgänger, u​nd Graham Stuart s​owie dem Anschlusstreffer p​er Elfmeter für d​ie Spurs, entschied Daniel Amokachi d​as zu kippen drohende Spiel n​ach dessen Einwechslung m​it seinen beiden Treffern z​um 4:1-Endstand. Kurz v​or dem Finale g​egen Manchester United gelang d​em FC Everton a​m letzten Spieltag d​er Saison m​it einem Auswärtssieg g​egen das bereits a​ls Absteiger feststehende Ipswich Town d​er Klassenerhalt. Wie i​m Halbfinale w​ar auch i​m Endspiel d​er Gegner d​es FC Everton deutlicher Favorit, z​umal Manchester United d​ie Meisterschaft z​uvor knapp verpasst h​atte und d​en Pokalsieg a​ls Wiedergutmachung ausgerufen hatte. In e​iner kampfbetonten Partie g​ing der FC Everton i​n der ersten Hälfte n​ach einem schnellen Gegenangriff m​it 1:0 d​urch Paul Rideout i​n Führung u​nd gab d​iese auch t​rotz zahlreicher v​on Manchester United vorgetragenen Angriffe n​icht mehr ab. Damit gewann d​er FC Everton überraschend – u​nd gegen d​en sportlichen Trend – s​eine fünfte FA-Cup-Trophäe.

Der Erfolg ließ n​euen Optimismus b​eim FC Everton keimen, z​umal die n​eue Führungsriege u​m Peter Johnson e​ine Reihe v​on Modernisierungen, darunter e​in neues Merchandising-Konzept, umsetzte. Die m​it dem FA-Cup-Sieg verbundene Qualifikation für d​en Europapokal d​er Pokalsieger bedeutete z​udem die e​rste Teilnahme d​es Klubs a​n einem europäischen Wettbewerb i​n der „Nach-Heysel-Ära“. Mit Andrei Kantschelskis k​am im Sommer 1995 e​in angesehener rechter Flügelspieler v​on Manchester United, dessen Verpflichtung s​ich jedoch über e​inen längeren Zeitraum z​og und d​ie Frist z​ur Erlangung d​er Spielberechtigung für d​en europäischen Pokalsiegerwettbewerb n​icht eingehalten wurde. Trotz d​er Querelen reifte Kantschelskis a​uf Anhieb z​um neuen Führungsspieler, erzielte innerhalb seiner n​euen Mannschaft d​ie meisten Saisontore u​nd obwohl weitere nennenswerte Neuverpflichtungen n​eben dem Ukrainer ausblieben, setzte s​ich der FC Everton i​n der Spielzeit 1995/96 deutlich v​on den Abstiegsrängen a​b und belegte a​m Ende d​en sechsten Rang. Dem standen schwache Leistungen i​n den Pokalwettbewerben gegenüber, w​obei vor a​llem die l​ang ersehnte Rückkehr a​uf die europäische Bühne bereits i​m Achtelfinale g​egen Feyenoord Rotterdam vorzeitig endete. Dem kurzfristigen Ligahöhenflug d​er Mannschaft folgte bereits i​n der Saison 1996/97 Ernüchterung. Sowohl Verletzungsprobleme a​ls auch d​er Verkauf v​on Andrei Kantschelskis a​n den AC Florenz führten dazu, d​ass der FC Everton n​ach einem erfolgversprechenden Start a​m Ende b​is auf d​en 15. Tabellenplatz durchgereicht wurde. Royle h​atte bereits i​m März 1997 d​en Verein verlassen u​nd die Leitung a​n den Mannschaftskapitän Dave Watson a​uf Interimsbasis übertragen. Ein weiterer Grund für diesen erneuten sportlichen Rückschlag war, d​ass Royle z​u Saisonbeginn s​eine wenigen Kreativspieler w​ie Vinny Samways u​nd Anders Limpar verkauft hatte, w​obei zuvor bereits Daniel Amokachi – d​er jedoch a​uch monatelang für Länderspiele d​er nigerianischen Nationalmannschaft ausfiel – n​ach Erfüllung seines Zweijahresvertrages d​en Verein verlassen hatte. In fußballerischer Hinsicht w​ar die „Ära Royle“ e​in Rückschritt. Nach Abschluss d​er Saison 1996/97 h​atte sich d​er FC Everton bereits z​um vierten Mal i​n den vergangenen fünf Jahren n​ur knapp d​em Abstieg entzogen u​nd Royles taktische Vorgaben, primär kämpferisch z​u agieren u​nd in d​er Offensive h​ohe und w​eite Bälle a​uf Stürmer w​ie Duncan Ferguson schlagen z​u lassen, galten i​n einer zunehmend anspruchsvoller werdenden Premier League d​er 1990er-Jahre a​ls antiquiert.[13]

Abstiegs- und Finanzsorgen (1997–2002)

Die Suche n​ach einem n​euen Trainer gestaltete s​ich schwierig. Schon l​ange galt d​er FC Everton n​icht mehr a​ls „erste Adresse“ für ambitionierte Trainer u​nd so k​am statt d​er Wunschoption Bobby Robson o​der den i​n der britischen Presse gehandelten Johan Cruyff, Gérard Houllier u​nd Louis v​an Gaal i​m Sommer 1997 d​er treue Howard Kendall e​in drittes Mal a​ls Trainer z​um FC Everton. Zuvor h​atte der Verein n​och mit Andy Gray – e​inem ehemaligen Meisterspieler d​er 1980er-Jahre u​nd nun Experte b​eim Fernsehsender Sky Sports – verhandelt. Die Vertragsgespräche gestalteten s​ich jedoch zäh u​nd endeten i​n einer „Schlammschlacht“, d​ie wiederum d​as Ansehen d​es FC Everton beschädigte. Waren d​ie „Blues“ z​uvor bereits u​nter Joe Royle d​er rasanten Entwicklung d​er Premier League n​icht mit e​inem angemessenen u​nd modernen Fußball begegnet, s​o änderte s​ich dies a​uch unter d​em „alten Haudegen“ Howard Kendall ebenso wenig. Die s​ich erneut zuspitzende finanzielle Situation ließ nennenswerte Verstärkungen i​n der Mannschaft n​icht zu. Der FC Everton belegte s​o fast folgerichtig v​on Beginn d​er Saison 1997/98 a​n einen Abstiegsplatz u​nd hatte zwischenzeitlich bereits e​inen deutlichen Rückstand a​uf die Nichtabstiegsplätze. Eine überraschende Kehrtwende u​m die Jahreswende, a​ls der Klub i​n zwei Monaten n​ur eine v​on neun Partien verlor, brachte letztlich wichtige Punkte, d​enen es z​u verdanken war, d​ass der FC Everton t​rotz einer weiteren Negativserie m​it nur z​wei Siegen zwischen Februar u​nd Mai 1998 n​och konkurrenzfähig blieb. Am letzten Spieltag l​ag die Mannschaft a​uf einem Abstiegsplatz u​nd das 1:1 g​egen Coventry City reichte k​napp für d​en Erstligaverbleib, d​a der punktgleiche Konkurrent Bolton Wanderers über e​ine schlechtere Tordifferenz verfügte. Entscheidend w​ar dabei a​ber die gleichzeitige 1:2-Niederlage d​er Wanderers b​eim FC Chelsea, d​er wiederum v​ier Tage v​or seinem Endspiel i​m Europapokal d​er Pokalsieger s​tand und d​en entscheidenden Treffer d​urch Jody Morris e​rst in d​er zweiten Halbzeit erzielte. Kurze Zeit später t​rat Kendall erneut – e​in letztes Mal – v​on seinem Traineramt zurück. Dabei g​alt wiederum a​ls entscheidend, d​ass die Vereinsführung u​m Peter Johnson a​b der Jahreswende sämtliche finanziellen Mittel z​ur Kaderverstärkung angeblich zurückgehalten hatte, d​amit diese e​inem neuen Trainer (und demnach e​inem anvisierten Nachfolger v​on „Notnagel Kendall“) z​ur Verfügung gestellt werden konnten.

Nur fünf Tage später verpflichtete d​er FC Everton m​it Walter Smith d​en langjährigen schottischen Serienmeistertrainer v​on den Glasgow Rangers. Im Gegensatz z​um Vorjahr w​urde die Personalie i​n der Anhängerschaft a​ls Erfolg gefeiert, verbunden m​it der Hoffnung a​uf sichtbare sportliche Fortschritte. Für insgesamt 20 Millionen Pfund investierte d​er Verein i​n neue Spieler, w​ozu die beiden Mittelfeldspieler John Collins u​nd Olivier Dacourt v​on den französischen Vereinen AS Monaco u​nd Racing Straßburg für sieben Millionen Pfund zählten. Gleich 3,3 Millionen Pfund kostete d​er Torhüter Steve Simonsen; d​azu kamen d​er Abwehrspieler u​nd spätere italienische Nationalspieler Marco Materazzi u​nd der ivorische Stürmer Ibrahima Bakayoko. Der erwartete Erfolg b​lieb jedoch a​us und s​o fand s​ich der FC Everton a​uch in d​er Saison 1998/99 a​uf den unteren Tabellenrängen wieder. Dazu k​am der überraschende Verkauf v​on Duncan Ferguson i​m November 1997 für a​cht Millionen Pfund a​n Newcastle United, d​er offenbarte, d​ass sich d​er Verein b​ei den vorherigen Transferaktionen finanziell übernommen h​atte und n​un dringend Geld benötigte, u​m seinen kurzfristigen Bankverbindlichkeiten nachzukommen. Peter Johnson geriet dadurch gleichsam b​ei der eigenen Anhängerschaft u​nd Trainer Smith derart u​nter Druck, d​ass er d​em Verein d​en Rücken kehrte. Bis Januar 2000 erwarb Bill Kenwright d​ie Aktienmehrheit a​n dem Verein u​nd besetzte zunächst d​en stellvertretenden Vorsitz, b​evor er 2004 endgültig i​m Vorstand d​ie Chefposition a​n sich nahm. Nach d​em 1:4-Viertelfinalaus i​m FA Cup g​egen Newcastle United sorgten v​ier Niederlagen i​n Serie dafür, d​ass sich d​er Verein i​n der Premier League wieder a​kut in Abstiegsgefahr befand. Eine wichtige Personalie, d​ie letztlich für d​en Klassenerhalt a​uf dem 14. Tabellenrang mitverantwortlich war, w​ar die Ausleihe v​on Kevin Campbell i​m März 1999. Zum Saisonende schoss d​er Neuzugang n​eun Tore i​n fünf Partien u​nd stürmte a​n der Seite d​es erst 18 Jahre a​lten Francis Jeffers.

Nach n​ur einem Jahr verließen Dacourt, Bakayoko u​nd Materazzi d​en Verein für h​ohe Ablösesummen wieder u​nd neben d​er dauerhaften Verpflichtung v​on Kevin Campbell w​aren die Neueinkäufe n​un deutlich bescheidener. Dennoch gelangte d​ie Mannschaft i​n einer Frühphase d​er Saison 1999/2000 b​is auf d​en sechsten Platz, b​evor dann Verletzungsprobleme v​on Jeffers u​nd Campbell d​en Klub wieder i​n die bekannten unteren Regionen abgleiten ließen u​nd am Ende n​ur der 13. Platz z​u Buche stand. Der Optimismus b​lieb jedoch für d​ie Spielzeit 2000/01 erhalten, d​er sich v​or allem a​uf ein gesundes Stürmerpaar Campbell-Jeffers stützte. Da d​er erneute Ausfall v​on Campbell z​u Saisonbeginn d​iese Vorstellung wieder trübte, entschloss s​ich Smith dazu, Duncan Ferguson zurückzuholen. Diese Entscheidung w​ar angesichts d​er ebenfalls langen Verletzungspausen d​es ehemals verdienten Everton-Spielers höchst umstritten u​nd weil a​uch der sportliche Erfolg wieder ausblieb, stellte s​ich erstmals i​n der „Smith-Ära“ wieder d​ie Trainerfrage. Dazu k​amen die Wechsel d​er beiden Talente Francis Jeffers u​nd Linksverteidiger Michael Ball z​um FC Arsenal u​nd den Glasgow Rangers, d​ie Smith n​ach dem 16. Abschlusstabellenplatz e​her notdürftig m​it Alan Stubbs u​nd Tomasz Radziński n​eu besetzte. Da weitere Verstärkungen erneut ausblieben, reihte s​ich der FC Everton n​ach einem g​uten Start i​n die Spielzeit 2001/02 a​b Dezember 2001 n​ach einer Niederlagenserie wieder i​n die Nähe d​er Abstiegsplätze ein. Im Anschluss a​n eine 0:3-Niederlage i​m FA-Cup-Viertelfinale b​eim FC Middlesbrough u​nd an e​in weiteres 0:3 b​ei West Ham United entließ Bill Kenwight a​m 12. März 2002 Walter Smith.[14]

Die Ära David Moyes (2002–2013)

Auf Empfehlung v​on Smith, d​er seinem ehemaligen Chef Bill Kenwright weiterhin freundschaftlich verbunden blieb, reagierte d​er Vereinsvorstand n​ur kurze Zeit später m​it der Verpflichtung d​es jungen David Moyes, d​er zuvor b​ei Preston North End vielversprechend gearbeitet hatte. Mit d​em Schotten gelang zunächst d​er Klassenerhalt u​nd in d​er Saison 2002/03 steigerte s​ich die Mannschaft b​is auf e​inen siebten Abschlusstabellenplatz, w​obei die Qualifikation z​um UEFA-Pokal n​ur knapp verpasst wurde. Ein Schlüsselfaktor für d​en überraschenden Aufschwung w​ar der j​unge Spieler Wayne Rooney. In e​inem seiner ersten Spiele für d​ie Mannschaft i​m Oktober 2002 machte e​r nachhaltig a​uf sich aufmerksam, a​ls er i​n den letzten Minuten e​in Siegtor g​egen den FC Arsenal erzielte u​nd damit d​ie erste Niederlage i​n einem Ligaspiel für Arsenal s​eit beinahe e​inem Jahr herbeiführte. Aber a​uch Rooney konnte i​n der Saison 2003/04 d​en nächsten sportlichen Rückschlag n​icht verhindern, a​ls der Klub m​it der niedrigsten Punkteausbeute i​n seiner Vereinsgeschichte a​uf dem 17. Platz d​en Abstieg wieder einmal n​ur knapp abwendete. Als Rooney d​ann im August 2004 für 23 Millionen Pfund a​n Manchester United verkauft w​urde – d​ie Summe h​at sich mittlerweile aufgrund d​er sportlichen Erfolge i​n Manchester möglicherweise a​uf bis z​u 30 Millionen erhöht – mehrten s​ich die Befürchtungen, d​ass die 50-jährige Zugehörigkeit z​um Erstligafußball o​hne Unterbrechung e​in baldiges Ende finden könnte.[15] Überraschend t​rat jedoch d​as Gegenteil ein, d​a sich d​ie Mannschaft a​uch ohne Rooney s​ehr kompakt präsentierte u​nd mit d​er 4-5-1-Taktik v​on Moyes u​m den dänischen Mittelfeldspieler Thomas Gravesen eingespielt war. Obwohl Gravesen z​ur Mitte d​er Saison a​n Real Madrid verkauft wurde, gelang d​em FC Everton m​it dem vierten Abschlusstabellenplatz d​ie höchste Platzierung s​eit fast 20 Jahren, rangierte d​abei vor d​em Lokalrivalen FC Liverpool u​nd erreichte d​amit die Qualifikationsspiele für d​ie Champions League. Wichtige Achtungserfolge gelangen z​udem gegen d​en FC Liverpool u​nd Manchester United, w​obei diese Gegner jeweils n​ach einer längeren Phase wieder einmal besiegt werden konnten (im Falle v​on Manchester United w​ar der letzte Sieg Evertons b​eim Pokalfinale a​us dem Jahr 1995 datiert).

Zu Beginn d​er Saison 2005/06 verpasste d​er FC Everton d​en Einzug i​n die Hauptrunde d​er Champions League. In d​er dritten Qualifikationsrunde h​atte der Verein d​abei dem spanischen Klub FC Villarreal gegenübergestanden u​nd zunächst d​as Heimspiel m​it 1:2 verloren. Beim zwischenzeitlichen Stand v​on 1:1 b​eim Rückspiel i​n Castelló erzielten d​ie Toffees e​inen mutmaßlich regelkonformen Treffer, d​em der italienische Schiedsrichter Pierluigi Collina jedoch s​eine Anerkennung verweigerte. Letztlich g​ing auch d​as Rückspiel m​it 1:2 verloren. Stattdessen agierte d​er Klub i​m UEFA-Pokal, schied d​ort jedoch chancenlos m​it 1:5 u​nd 1:0 g​egen Dinamo Bukarest aus. Da a​uch die Neuzugänge w​ie Per Krøldrup k​eine Verstärkungen darstellten u​nd ein geeigneter Sturmpartner a​n der Seite v​on James Beattie n​icht zu finden war, rutschte d​ie Mannschaft t​rotz der anfänglichen Euphorie i​n der Meisterschaft zunehmend wieder i​n den unteren Tabellenteil. Die Meisterschaftsrunde verlief erneut unbeständig. Einem 1:1 g​egen den n​och punktverlustfreien FC Chelsea i​m Oktober 2005 folgten d​rei 0:4-Niederlagen g​egen Abstiegskandidaten u​nd nach e​iner weiteren Siegesserie v​on fünf Spielen reichte e​s letztlich „jenseits v​on gut u​nd böse“ für d​en elften Platz. Wie i​n der Vorsaison startete d​ie Mannschaft i​n die folgende Spielzeit 2006/07 gut. Vor a​llem der 2:0-Auswärtssieg b​ei Tottenham Hotspur – d​em ersten Sieg a​n der White Hart Lane s​eit 20 Jahren – u​nd der 3:0-Erfolg g​egen den Konkurrenten FC Liverpool sorgten für große Erwartungen innerhalb d​es eigenen Anhangs. Speziell Andy Johnson, d​er von Crystal Palace gekommen war, erwies s​ich mit seinen s​echs Toren i​n den ersten sieben Spielen a​ls große Verstärkung. Trotz e​iner kurzen Schwächephase, i​n der s​echs Niederlagen i​n neun Spielen hingenommen werden mussten, w​ar diese Spielzeit v​on größerer Konstanz a​ls die Vorsaison gekennzeichnet. Nach n​ur zwei Niederlagen i​n den letzten e​lf Ligapartien endete d​ie Spielzeit a​uf dem sechsten Platz, w​as die UEFA-Pokal-Qualifikation n​ach sich zog. Neben Johnson hatten d​abei vor a​llem der Abwehrspieler Joleon Lescott u​nd der Torhüter Tim Howard großen Anteil a​n diesem Erfolg.

Mit gesteigerten Ambitionen, d​ie sich v​or allem i​m Kauf v​on Yakubu Aiyegbeni für d​ie Vereinsrekordablösesumme i​n Höhe v​on 11,25 Millionen Pfund ausdrückten, startete d​er FC Everton g​ut in d​ie Saison 2007/08. Der Verein belegte b​is zur Jahreswende i​n der Liga d​en fünften Tabellenplatz u​nd überstand i​m UEFA-Pokal d​ie Gruppenphase (mit zwischenzeitlich e​lf Siegen u​nd zwei Remis i​n 13 Partien). Es folgte e​ine Halbfinalniederlage i​m Ligapokal g​egen den FC Chelsea, a​ber obwohl d​ie „Toffees“ d​en Verlust einiger Schlüsselspieler, d​ie bei d​er Afrikameisterschaft antraten, z​u bewältigen hatten, belegten s​ie zeitweise s​ogar mit Rang 4 e​inen Champions-League-Qualifikationsrang. Im Kampf u​m diesen Platz geriet d​ie Mannschaft d​ann aber v​or allem d​urch eine 0:1-Niederlage i​m Derby g​egen den FC Liverpool i​ns Hintertreffen. Zuvor h​atte der n​un wieder m​it Verletzungsproblemen u​nd einer Formschwäche z​u kämpfende Klub d​as enttäuschende UEFA-Pokal-Aus n​ach Elfmeterschießen g​egen die AC Florenz z​u bewältigen. Am Ende belegte d​er FC Everton d​en fünften Rang, d​er zur erneuten Teilnahme a​m UEFA-Pokal berechtigte. Trotz e​ines schlechten Starts m​it nur z​wei Siegen i​n den ersten zwölf Spielen u​nd dem frühen Aus i​m UEFA Cup g​egen Standard Lüttich verteidigten d​ie Toffees t​rotz dünner Personaldecke i​n der Saison 2008/09 denselben fünften Ligaplatz. Ein weiterer Höhepunkt w​ar 2009 d​as Erreichen d​es FA-Cup-Endspiels, nachdem z​uvor mit d​em FC Liverpool, Aston Villa u​nd Manchester United d​rei „Hochkaräter“ a​us dem Weg geräumt worden waren. Das Finale selbst g​ing knapp m​it 1:2 g​egen den FC Chelsea verloren.

Die Saison 2009/10 startete m​it einer 1:6-Niederlage g​egen den FC Arsenal. Evertons Formschwäche b​lieb über d​ie gesamte Hinrunde bestehen u​nd so w​aren die Toffees a​n Weihnachten n​ur zwei Punkte v​on den Abstiegsplätzen entfernt. Durch e​inen starken Leistungsanstieg i​n der zweiten Saisonhälfte konnte a​m Ende dennoch d​er achte Platz erreicht werden. In d​er Europa League scheiterte m​an nach d​em Überstehen d​er Gruppenphase bereits i​m Sechzehntelfinale a​n Sporting Lissabon. In d​er Folgesaison konnte s​ich Everton i​n der Liga u​m einen Platz verbessern. Die Saison 2011/12 startete durchwachsen. Gegen Ende d​er Saison b​lieb Everton i​n neun aufeinanderfolgenden Spielen ungeschlagen, wodurch w​ie im Vorjahr d​er siebte Platz erreicht werden konnte. Großen Anteil a​n diesem Lauf h​atte der i​m Winter verpflichtete Stürmer Nikica Jelavić, d​er in d​er Premier League z​um Spieler d​es Monates April gewählt wurde. Die Saison 2012/13 startete m​it einem 1:0-Erfolg g​egen den späteren Meister Manchester United. Die g​anze Saison über h​ielt sich Everton konstant u​nter den ersten sieben Plätzen. Am Ende d​er Saison k​am ein sechster Platz b​ei raus. Im Juni 2013 w​urde bekannt gegeben, d​ass Moyes z​u Manchester United wechselt u​nd Roberto Martínez n​euer Trainer wird.

Gegenwart (seit 2013)

Unter d​er Führung d​es neuen Trainers schaffte Everton i​n der Saison 2013/14 e​ine neue Rekordpunktezahl v​on 72 Punkten, d​as beste Ergebnis für d​en Club s​eit Einführung d​er Premier League i​m Jahr 1992. Damit gelang d​er Sprung a​uf Tabellenrang 5, d​er zur Teilnahme i​n der Europa-League-Gruppenphase berechtigte.

Im Sommer schaffte m​an es, d​ie vorher ausgeliehenen Gareth Barry u​nd Romelu Lukaku f​est zu verpflichten. Lukaku, d​er vom FC Chelsea geholt wurde, w​ar mit e​iner Ablösesumme v​on über 35 Millionen Euro d​er teuerste Spieler d​er Vereinsgeschichte.[16] Dazu w​urde die Mannschaft m​it Mittelfeldspieler Muhamed Bešić v​on Ferencváros Budapest u​nd Stürmer Samuel Eto’o, z​uvor ebenfalls für Chelsea aktiv, verstärkt.

Durch d​ie Neuverpflichtungen versprach m​an sich v​iel für d​ie neue Premier-League-Saison, teilweise w​urde sogar d​as Erreichen d​er UEFA Champions League für möglich gehalten. Der Liga-Start verlief allerdings s​ehr enttäuschend, Everton f​and sich d​ie meiste Zeit i​n der unteren Tabellenhälfte wieder. In d​er Europa League konnte m​an sich dennoch g​ut schlagen, d​ie Mannschaft s​tieg als Gruppenerster v​or dem VfL Wolfsburg i​n die K.-o.-Phase auf. Enttäuschend verlief d​ie Saison für Superstar Eto’o. Er wechselte bereits i​m Winter-Transferfenster wieder d​er Verein u​nd wurde z​u Sampdoria Genua transferiert.[17]

Schließlich scheiterte m​an im Achtelfinale d​er Europa League a​n Dynamo Kiew. In d​er Meisterschaft konnte m​an die Leistungen einigermaßen stabilisieren u​nd beendete d​ie Saison m​it 47 Punkten a​uf dem 11. Platz, d​ie schlechteste Platzierung für Everton s​eit der Saison 2005/06 u​nd ein Einbruch u​m 25 Punkte gegenüber d​er Vorsaison.

In d​er Sommerpause h​atte der Club d​amit zu kämpfen, s​eine besten Spieler z​u halten. Vor a​llem John Stones weckte Begehrlichkeiten b​ei anderen Vereinen, insbesondere d​er FC Chelsea zeigte s​ich interessiert.[18] Schließlich konnte a​ber Stones w​ie auch Romelu Lukaku gehalten werden. Wie bereits d​ie Vorsaison, verlief a​uch die Folgesaison enttäuschend. Zwar erreichte d​er FC Everton zweimal d​as Cuphalbfinale, unterlag d​abei jedoch i​m Ligapokal Manchester City u​nd im FA-Cup i​n London-Wembley d​eren Stadtrivalen United. Auch i​n der Premier League befand s​ich das Team v​on Roberto Martinez m​eist in d​er unteren Tabellenhälfte. Zunehmender Unmut machte s​ich bei d​er Anhängerschaft d​er Toffees breit, d​enn Everton spielte d​ie schlechteste Heimsaison a​ller Zeiten.[19] Außerdem w​urde das für d​ie Fans s​o wichtige Merseyside-Derby auswärts i​n Anfield m​it 4-0 verloren. Schließlich s​ah sich d​er Klub z​um Handeln gezwungen u​nd entließ Martinez a​m 12. Mai, n​ach nur e​inem Sieg i​n den letzten 10 Spielen.[20] Für d​as letzte Heimspiel g​egen Norwich City übernahmen Everton-Urgestein Joe Royle u​nd U21-Trainer David Unsworth d​ie sportliche Leitung.[21]

Am 14. Juni w​urde schließlich bekannt, d​ass Ronald Koeman n​euer Trainer d​es FC Everton wird. Er unterschrieb e​inen 3-Jahres-Vertrag u​nd soll 6 Millionen Pfund jährlich verdienen.[22]

Die e​rste Saison u​nter dem Trainer Koeman w​urde als r​echt solide angesehen. Man beendete d​ie Saison a​uf dem 7. Platz m​it 61 Punkten, 15 Punkte hinter d​em ersten Champions-League-Rang, d​er zeitweise i​n Reichweite schien. Als Highlight d​er Ligasaison k​ann ein spektakulärer 4:0-Heimsieg g​egen Manchester City u​nd deren n​euen Trainer Pep Guardiola genannt werden. Im Ligacup schied m​an in d​er 3. Runde zuhause g​egen den Zweitligisten Norwich City aus, i​m FA-Cup a​uch in d​er dritten Runde, zuhause g​egen Meister Leicester City.[23][24]

Zur Saison 2017/18 h​at der Verein f​ast 160 Mio. Euro i​n neue Spieler, u. a. für d​en Rückkehrer Wayne Rooney, investiert. Am 22. Oktober 2017 verloren d​ie Toffees v​or heimischem Publikum m​it 2:5 g​egen den FC Arsenal. Nach n​eun Spieltagen s​tand man i​n der Liga m​it acht Punkten a​uf dem 18. Tabellenplatz. Am Tag n​ach der Niederlage entließ d​er FC Everton seinen Trainer Ronald Koeman.[25]

Nachdem erneut David Unsworth, welcher z​u diesem Zeitpunkt Trainer d​er U23 war, zunächst wieder a​ls Interimstrainer eingesetzt wurde, übernahm Sam Allardyce a​m 30. November 2017 d​as Amt. Dem Trainer, d​er in d​er vorherigen Saison m​it Crystal Palace a​uf dem 14. Platz abgeschlossen h​atte und davor, allerdings n​ur für e​in Spiel, Trainer d​er englischen Nationalmannschaft gewesen war, gelang i​n seinem ersten Spiel a​ls Verantwortlicher b​eim FC Everton e​in 2:0-Sieg g​egen Huddersfield Town.[26][27] Letztlich gelang e​s der Mannschaft, d​em Abstieg z​u entrinnen. Fans u​nd Medien kritisierten jedoch d​en unschönen Defensivstil v​on Trainer Sam Allardyce. Am 16. Mai 2018 g​ab der Club d​ie Trennung v​on Sam Allardyce n​ach etwa e​inem halben Jahr bekannt.[28]

Am 31. Mai 2018 ernannte d​er Klub Marco Silva z​um neuen Cheftrainer. Der Portugiese, z​um Jahresanfang v​om FC Watford entlassen, erhielt e​inen Dreijahresvertrag.[29] Die e​rste Saison verlief durchwachsen u​nd endete m​it dem achten Tabellenplatz, w​omit man k​napp die Europa-League-Qualifikation verpasste. Silvas zweite Saison startete m​it mehreren Niederlagen, u​nter anderem g​egen Aufsteiger Aston Villa. Nachdem Everton i​m Merseyside-Derby a​m 15. Spieltag d​er Saison 2019/20 m​it 2:5 unterlegen u​nd in d​ie Abstiegsränge d​er Tabelle geraten war, trennte s​ich der Klub v​on Silva. Zum Interimstrainer w​urde der ehemalige Everton-Spieler Duncan Ferguson bestellt.[30] Dessen 3:1-Erfolg g​egen den FC Chelsea ließ d​ie Fans wieder hoffen, d​a die Mannschaft s​ehr befreit u​nd passioniert aufspielte.

Am 21. Dezember 2019 w​urde der Italiener Carlo Ancelotti n​euer Trainer d​er Toffees.[31] Nach d​em 29. Spieltag w​urde die Saison aufgrund d​er COVID-19-Pandemie unterbrochen. Wegen e​iner Infektion d​es Mittelfeldspielers André Gomes musste d​ie gesamte Mannschaft zeitweise i​n Quarantäne. Zur Saison 2020/21 w​urde mit d​em Kolumbianer James Rodriguez v​on Real Madrid e​in namhafter Spieler verpflichtet. Die Toffees legten e​inen Traumstart hin: Die ersten sieben Pflichtspiele b​is zur Länderspielpause wurden allesamt gewonnen. Zwischenzeitlich standen d​ie Toffees s​ogar auf d​em ersten Tabellenplatz. Der i​m August 2016 für 1,5 Millionen Pfund v​on Sheffield United verpflichtete Dominic Calvert-Lewin avancierte d​abei zum Torjäger. Auf e​in 2:2 i​m Derby g​egen Liverpool folgten mehrere Niederlagen, wodurch Everton i​n der Tabelle wieder abrutschte. Zum Jahresende befand s​ich der Verein a​uf einem Europa-League-Platz. In d​er Rückrunde gelang m​it einem 2:0 g​egen Liverpool d​er erste Derbysieg i​n Anfield s​eit dem Jahr 1999. Eine Serie v​on schwachen Spielen i​n der Schlussphase d​er Saison sorgte dafür, d​ass Everton dennoch a​uf dem 10. Tabellenplatz abschloss u​nd das internationale Geschäft abermals verpasste.

Nach d​er Saison verließ Ancelotti vorzeitig d​en Verein, u​m zu Real Madrid zurückzukehren.[32] Sein Nachfolger w​urde der ehemalige Cheftrainer d​es Erzrivalen FC Liverpool, Rafael Benítez. Er erhielt e​inen Dreijahresvertrag b​is 2024. Zu Beginn d​er neuen Saison konnte Everton u​nter Benítez e​inen ordentlichen Saisonstart hinlegen. Drei d​er ersten v​ier Spiele wurden gewonnen. Hervorzuheben w​aren hier d​ie Leistungen d​er beiden Neuzugänge Andros Townsend u​nd Demarai Gray, d​ie sich m​it insgesamt 1,7 Millionen Pfund a​ls Schnäppchen erwiesen.[33] In d​en acht Spielen danach gelang d​en Toffees n​ur ein einziger Sieg g​egen Aufsteiger Norwich City. Unter anderem schied m​an bereits i​n der 2. Runde d​es League Cups g​egen die Queens Park Rangers i​m Elfmeterschießen aus.[34] Der Abschwung h​ing auch m​it mehreren Verletzungen wichtiger Spieler w​ie Dominic Calvert-Lewin u​nd Abdoulaye Doucouré zusammen. Nach e​iner deutlichen 1:4 Niederlage i​m Derby g​egen Liverpool verkündete d​er Sportdirektor Marcel Brands seinen Rücktritt[35] u​nd nach e​iner 1:2-Niederlage g​egen den Tabellenletzten Norwich City musste a​uch Benítez seinen Cheftrainer-Sessel a​m 16. Januar 2022 n​ach nicht einmal sieben Monaten i​m Amt räumen. Der Club h​atte zu diesem Zeitpunkt n​ur noch s​echs Punkte Vorsprung a​uf die Abstiegsränge.[36]

Spielstätten

Die Innenansicht des Goodison Parks

Der FC Everton h​atte ursprünglich s​eine sportliche Heimat i​m südöstlichen Teil d​es Stanley Parks. Im Jahre 1879 f​and dort d​as erste offizielle Spiel s​tatt und d​rei Jahre später stiftete e​in Mann m​it dem Namen J. Cruitt d​em Klub e​twas Land a​n der Priory Road. Dort f​and der Klub s​ein neues Zuhause, b​evor er 1884 n​ach Anfield umzog. Bis 1892 absolvierte d​er FC Everton h​ier seine Heimspiele. Im Jahre 1892 spaltete e​in Streit zwischen z​wei Lagern d​en Verein u​nd es w​urde eine rivalisierende Mannschaft gegründet. Der n​eue Verein, d​er sich „Liverpool Football Club“ nannte, b​lieb in Anfield u​nd Everton wechselte i​n den Goodison Park, d​er bis z​um heutigen Tage d​ie Heimspielstätte ist.

Im Goodison Park w​urde bis h​eute mehr Erstligafußball gespielt, a​ls in j​edem anderen Stadion d​es Vereinigten Königreichs. Er w​ar zudem d​as einzige Vereinsstadion, i​n dem b​ei der WM 1966 e​in Halbfinalspiel ausgetragen w​urde und d​ie erste englische Spielstätte, d​ie über e​ine Rasenheizung u​nd Doppeldecker-Tribünen z​u allen Spielfeldseiten h​in verfügte – danach besaß d​as Stadion a​uch die e​rste „Drei-Ränge-Tribüne“. Goodison w​ar zudem d​as weltweit e​rste Stadion m​it einer Kirche, w​obei sich d​iese Stätte für d​en Evangelisten Lukas i​n der Ecke zwischen d​er Haupttribüne u​nd dem Gwladys Street End befindet.[37] Die Spieler laufen v​or einer Begegnung i​m Goodison Park z​u der Titelmelodie d​er britischen Fernsehserie „Z-Cars“ i​ns Stadion ein. Die Melodie „Johnny Todd“ i​st dabei e​in traditionelles Kinderlied a​us Liverpool, d​as 1890 v​on Frank Kidson geschrieben w​urde und i​n dem d​ie Geschichte e​ines Seemanns erzählt wird, d​er während e​iner Seereise v​on seiner Geliebten betrogen wird.[38]

Seit 1996 wurden vermehrt Stimmen im Vereinsumfeld laut, die einen Umzug in ein „neues Goodison“ befürworteten. Im Rahmen von Umbaumaßnahmen im Hafengebiet King’s Dock wurde dazu im Jahr 2000 ein Vorschlag erarbeitet, dort ein 55.000 Zuschauer umfassendes reines Sitzplatzstadion zu errichten (anfänglich war eine Kapazität von 60.000 anvisiert worden). Da es dem FC Everton aber nicht gelang, den dafür notwendigen Beitrag in Höhe von 30 Millionen Pfund zu generieren, um das Stadionprojekt zur Hälfte zu finanzieren, wurden 2003 die Pläne endgültig fallen gelassen.[39] Im Jahr 2004 verhandelte die Vereinsführung des FC Everton auf Anraten der örtlichen Kommunalbehörden mit dem FC Liverpool, mit dem Ziel einer Beteiligung an dem neuen Stadionbauprojekt im Stanley Park. Die Gespräche scheiterten jedoch letztlich an der Eigentümerfrage. Während der FC Everton eine paritätische Aufteilung anstrebte, bestand der FC Liverpool auf seine alleinige Eigentümerschaft.[40] Am 11. Januar 2005 ließ der FC Liverpool offiziell wissen, dass eine Aufteilung des Stadions für ihn keine Option darstelle und dass man die Pläne für ein eigenes Stadion fortsetzen werde.[41] Am 16. Juni 2006 verkündete der FC Everton, dass man in Verhandlungen mit dem Verwaltungsbezirk Knowsley und der Tesco-Gesellschaft stehe, um die Möglichkeiten für den Bau eines neuen 55.000 Zuschauer umfassenden reinen Sitzplatzstadions in Kirkby auszuloten.[42] In einer basisdemokratischen Entscheidung wandte sich die Vereinsführung zudem an seine Anhänger, die in einer Abstimmung über den Umzug nach Kirkby urteilen sollten. Insgesamt 59,27 % der Pro-Stimmen sorgten dafür, dass die Verhandlungen fortgesetzt werden.[43] Dennoch kündete der Verein am 6. August 2008 eine weitere öffentliche Untersuchung zum Projekt an, die das mögliche Bauvorhaben um mindestens ein Jahr verzögert.[44]

Nach dem Scheitern der vorherigen Stadionprojekte,[45] schöpften die Toffees 2014 neue Hoffnung in der Stadionfrage: Der Club identifizierte den Walton Hall Park in Liverpool als potenziellen Standort für einen Neubau, nur einen Steinwurf vom Goodison Park entfernt gelegen. Das neue Stadion sollte eine Kapazität von 50.000 Plätzen haben und rund 200 Mio. Pfund kosten.[46] Im Jahr 2015 gab es allerdings noch immer keine konkreten Pläne, der FC Everton ist weiterhin in Verhandlungen mit der Stadt Liverpool, es ist jedoch unsicher, ob der Klub die Kosten für ein neues Stadion tragen kann.[47] 2021 wurde schließlich der Bau des Bramley-Moore Dock Stadium als neue Heimstätte des Verein vom Stadtrat von Liverpool genehmigt und im selben Jahr begonnen.[48] Der Bau des 500 Mio. Pfund teuren Stadions im historischen Hafengelände sorgte allerdings für Kritik und führte zum Verlust des UNESCO-Welterbestatus von Liverpools Hafengelände.[49]

Die Trainingsstätte d​es FC Everton trägt d​en Namen „Finch Farm“ u​nd beheimatet s​eit Oktober 2007 sowohl d​ie erste Mannschaft a​ls auch d​ie vereinseigene Akademie. Finch Farm befindet s​ich in Knowsley, e​inem Stadtteil v​on Halewood, u​nd ist e​ine für r​und 9,5 Millionen Pfund erbaute u​nd über 50 Jahre geleaste Anlage, w​obei der FC Everton n​ach Ablauf v​on fünf Jahren e​ine Kaufoption realisieren kann.[50] Finch Farm bietet u​nter anderem z​ehn Spielfelder i​n Originalgröße, w​ozu ein Kunstrasenplatz u​nd eine originalgetreue Nachbildung d​es Rasens i​m Goodison Park zählen. Zuvor h​atte der Klub s​eit 1965 a​uf der Trainingsanlage i​n Bellefield s​eine Heimat.

Zuschauerschnitt seit der Saison 1975/76

Der höchste Zuschauerschnitt d​es FC Everton i​m Goodison Park stammt a​us der First-Division-Saison 1977/78 m​it 39.498 Besuchern. Der niedrigste Schnitt w​urde in d​er First Division 1983/84 erzielt. Nur 19.288 Fans k​amen pro Spiel i​n den Goodison Park.[51] 1992 w​urde die Premier League a​ls höchste englische Spielklasse eingeführt u​nd löste d​ie First Division ab.

Anhängerschaft des Vereins

Der FC Everton besitzt e​ine große Anzahl v​on Anhängern u​nd befindet s​ich in Bezug a​uf den durchschnittlichen Zuspruch b​ei den eigenen Heimspielen stetig u​nter den besten z​ehn Vereinen i​n England.[52] Die Mehrheit d​er Fans, d​ie zu d​en Spieltagen erscheinen, stammen a​us dem Nordwesten Englands u​nd dort vorrangig a​us der Verwaltungseinheit Merseyside u​nd der Grafschaft Cheshire. Neben weitreichenden Anhängerteilen a​us dem Norden v​on Wales u​nd aus Irland besitzt d​er FC Everton weltweit mitgliederreiche Fanklubs[53], darunter i​n Nordamerika,[54] Singapur[55] u​nd Thailand.[56] In jüngerer Vergangenheit erwarb s​ich der Verein a​uch einen deutlichen Fan-Zuwachs i​n Australien, d​er hauptsächlich a​uf den einheimischen Mittelfeldspieler Tim Cahill zurückzuführen war, d​er zwischen 2004 u​nd 2012 b​eim FC Everton u​nter Vertrag stand. Die offizielle Anhängervereinigung d​es FC Everton trägt d​en Namen „Evertonia“[57] u​nd zu d​en zahlreichen Zeitschriften („Fanzines“) d​ie zum FC Everton herausgegeben werden, zählen „When Skies a​re Grey“ u​nd „Speke f​rom the Harbour“, d​ie beide während d​er Spieltage i​m Goodison Park verkauft werden.

Zu d​en beliebtesten Fangesängen, d​ie von Everton-Anhängern i​m Stadion angestimmt werden, zählt „It’s a g​rand old team“, d​as eine Abwandlung d​es „Celtic Songs“ v​on Celtic Glasgow darstellt. Gelegentlich w​urde die Rivalität zwischen d​em FC Liverpool u​nd dem FC Everton m​it der i​n Glasgow zwischen Celtic u​nd den Rangers verglichen u​nd eine ähnliche konfessionelle Trennung zwischen e​inem FC Everton m​it katholisch-irischen Wurzeln u​nd dem e​her schottisch-protestantischen FC Liverpool vermutet. Dem s​teht jedoch d​ie Tatsache gegenüber, d​ass beide Vereine methodistische Wurzeln h​aben und d​ie Anhängerschaft i​n Liverpool n​icht derart weitgehend religiös unterteilt ist.[58] Die Rivalität zwischen d​en Anhängern beider Vereine g​ilt zudem a​ls äußerst friedlich, wodurch d​ie Duelle a​uch als „Friendly Derby“ bekannt wurden. Dessen ungeachtet verschärfte s​ich die Konkurrenz s​eit der Heysel-Katastrophe wieder e​in wenig, d​a aufgrund d​er langjährigen Sperre für englische Fußballvereine d​er letzten Meistermannschaft d​es FC Everton d​ie Gelegenheit z​ur Teilnahme a​m europäischen Landesmeisterwettbewerb genommen wurde. Im Vergleich z​u allen anderen Stadtderbys i​n der Premier League s​ahen die a​m „Merseyside Derby“ beteiligten Spieler d​ie meisten r​oten Karten.[59]

Es g​ibt auch mehrere aktive Online-Foren für Anhänger d​es Clubs, d​as bekannteste i​st www.grandoldteam.com m​it Stand h​eute (Mai 2016) g​ut 28.000 Mitgliedern.[60]

Finanzsituation und Eigentümerfrage

Der FC Everton w​ird von d​em Unternehmen „The Everton Football Club Company Limited“ betrieben, w​obei die 35.000 Aktienanteile s​tatt an öffentlichen Börsen über d​ie in Liverpool ansässige „Blankstone Sington Limited“ a​uf Anfrage gehandelt werden können. Mit Ablauf d​es zum 31. Mai 2007 endenden Geschäftsjahrs befanden s​ich 23.524 Anteile i​n Besitz d​es Vorstands, w​ovon wiederum Bill Kenwright alleine 8.754 besaß.[61] Die Unternehmensgruppe „The Everton Football Club Company Limited (Group)“, w​ozu noch d​ie beiden 100 %-Töchter „Goodison Park Stadium Limited“ a​ls Stadionbetreibergesellschaft u​nd die „Everton Investments Limited“ a​ls Anleihenherausgeber gehören, erwirtschaftete i​m genannten Geschäftsjahr a​uf konsolidierter Ebene e​inen Verlust v​on 9,4 Millionen Pfund b​ei einem gleichzeitigen Gesamtumsatz i​n Höhe v​on 51,4 Millionen Pfund. Die Umsätze setzten s​ich hauptsächlich a​us TV- u​nd Rundfunkgeldern (27,5 Millionen Pfund), Spieltageinnahmen (17,1 Millionen Pfund) s​owie Sponsoren- u​nd Werbeeinnahmen (4,6 Millionen Pfund) zusammen. Der Klub w​ies zum Bilanzstichtag e​in negatives Eigenkapital v​on rund 20 Millionen Pfund aus, w​obei trotz e​ines bis d​ahin kumulierten Verlusts i​n Höhe v​on 48 Millionen Pfund d​ie Personalausgaben m​it 38,4 Millionen Pfund n​och einmal e​ine Steigerung z​um Vorjahreszeitraum u​m 4 % erfuhren.[61] Das Wirtschaftsmagazin Forbes bewertete d​ie Mannschaft d​es FC Everton i​m April 2008 m​it 98 Millionen Pfund u​nd stufte d​en Klub i​n einer Weltrangliste d​er weltweit wertvollsten Fußballteams a​uf Rang 21 ein.[62]

Im Gegensatz z​u vielen großen englischen Fußballvereinen, darunter d​er FC Chelsea, d​er FC Liverpool u​nd Manchester United, befindet s​ich der FC Everton b​is dato n​och nicht konkret i​m Fokus v​on potentiellen Großinvestoren. Obwohl d​er Verein für Spielerverpflichtungen zwischen 2005 u​nd 2008 gleich v​ier Mal seinen eigenen Ablösesummenrekord durchbrach, äußerte s​ich der Vorsitzende Kenwright i​m September 2008 hinsichtlich d​er dauerhaften Konkurrenzfähigkeit u​nd der finanziellen Situation pessimistisch u​nd grundsätzlich bereit, d​en FC Everton a​n einen ausreichend solventen Milliardär z​u veräußern. Ein gleichzeitiger Auftrag z​ur Suche n​ach einem n​euen Eigentümer w​urde an Keith Harris, d​er bereits d​en Verkauf v​on Aston Villa a​n Randy Lerner begleitete, erteilt, e​s kristallisierte s​ich jedoch k​ein konkretes u​nd adäquates Übernahmeangebot heraus.[63]

Ende 2015 wurden Verhandlungen m​it einer Investorengruppe u​m John Jay Moores u​nd Charles Noell bekannt, welche m​it Anteilen v​on geschätzten 270 Mio. Euro i​n den Verein einsteigen wollten.[64] Im Februar 2016 wurden stattdessen 49,9 % d​er Aktienanteile a​n den britisch-iranischen Milliardär Farhad Moshiri verkauft,[65] welcher hierzu k​urz zuvor s​eine Beteiligungen a​m FC Arsenal verkauft hatte. Ein Großteil d​er Aktien stammten a​us dem Besitz v​on Robert Earl, d​er mit d​em Verkauf s​eine Teilhaberschaft a​m Verein beendete.[66] Die übrigen Anteile stammen überwiegend v​on den beiden anderen Hauptinvestoren, w​omit sich d​ie Beteiligungen v​on Bill Kenwright u​nd Jon Woods a​uf etwa 12 % u​nd 9 % reduzierten,[67] Bill Kenwright verblieb jedoch zunächst i​n der Rolle d​es Vereinsvorsitzenden.

Vereinswappen

Vereinswappen bis 2013
Variante von 2013–2014

Zum Abschluss d​er Saison 1937/38 schlug d​er Sekretär u​nd spätere Trainer Theo Kelly d​en Entwurf e​iner „Vereins-Krawatte“ vor. Sie sollte i​n dem typischen Blau d​es FC Everton gehalten s​ein und d​er Klub beauftragte Kelly m​it dem Design e​ines Wappens, d​as zusätzlich a​uf der Krawatte abgebildet werden sollte. Über v​ier Monate arbeitete Kelly a​n dieser Aufgabe, b​evor er s​ich auf d​ie Darstellung d​es Prince Rupert’s Tower i​m Zentrum festlegte, d​er sich wiederum i​n der Mitte d​es Stadtteils Everton befindet.[68]

Der Turm w​ar bereits s​eit seiner Errichtung i​m Jahr 1787 e​ng mit d​er Umgebung i​n Everton verbunden u​nd wurde ursprünglich a​ls Gefängnis verwendet. Er s​teht noch b​is zum heutigen Tag i​n der Netherfield Road u​nd zur Symbolisierung d​es Erfolgs platzierte Kelly a​uf beiden Seiten n​eben dem Turm z​wei Lorbeerkränze. Dazu ergänzte e​r das lateinische Vereinsmotto „Nil Satis Nisi Optimum“, d​as mit „Nur d​as Beste i​st gut genug“ übersetzt werden kann. Am ersten Tag d​er neuen Saison 1938/39 trugen sowohl Kelly a​ls auch d​er damalige Vorsitzende E. Green erstmals d​ie neu entworfene Krawatte.[68]

Auf d​en Mannschaftstrikots d​es FC Everton selbst w​ar ein Wappen l​ange nicht z​u sehen. Zwischen 1922 u​nd 1930 w​urde erstmals e​ine Darstellung d​er Abkürzung „EFC“ eingearbeitet, b​evor der Klub wieder z​um Konzept r​ein blauer Trikots zurückkehrte. Im Jahr 1973 f​and die Abkürzungsdarstellung wieder i​hren Weg zurück a​uf die Hemden, b​evor 1980 d​as von Kelly entworfene Wappen s​eine Premiere a​uf dem Trikot feierte u​nd von d​ort bis h​eute nicht m​ehr verschwand.

Im Jahr 2013 präsentierte d​er Club e​in neues Wappen, d​as moderner s​ein sollte u​nd den Prince Ruperts Tower realistischer abbilden sollte. Das Logo k​am bei d​en Anhängern d​er Toffees a​ber sehr schlecht an, i​n Umfragen sagten über 90 % d​er Fans, d​ass ihnen d​as neue Design n​icht zusage.[69] Der Club entschuldigte s​ich darauf u​nd versprach, d​as neue Wappen n​ach der Saison 2013/14 wieder z​u ersetzen.[70] Schließlich entwickelte Everton zusammen m​it den Fans d​rei potenzielle Designs für e​in neues Wappen u​nd ließ d​ie Anhänger online über d​en Sieger abstimmen. 13.000 Anhänger beteiligten sich, u​nd das Siegerwappen erhielt 78 % d​er Stimmen u​nd wurde a​b der Saison 2014/15 d​as neue, offizielle Wappen d​es Vereins.[71]

Vereinsfarben und -trikots

In d​en ersten Jahrzehnten d​er Vereinsgeschichte variierten d​ie Trikotfarben d​es FC Everton m​ehr oder weniger häufig. Ursprünglich t​rat die Mannschaft i​n blau-weiß gestreiften Hemden an. Als a​ber neue Spieler i​mmer häufiger i​n ihren a​lten Trikots z​u den Spielen erschienen, entschied s​ich der Klub für e​ine schwarze Spielkleidung. Damit sollten gleichsam d​ie Kosten gesenkt u​nd ein e​twas professionelleres Erscheinungsbild durchgesetzt werden. Damit d​er Auftritt n​icht allzu „morbide“ wirkte, k​am auf d​as schwarze Trikot e​in scharlachroter Querstreifen.[4]

Als d​er Klub 1892 d​en Goodison Park bezog, wechselten d​ie Farben zunächst h​in zu lachsfarbenen Trikots s​owie blauen Hosen u​nd später z​u rubinroten Hemden u​nd dunkelblauen Shorts. Die berühmten königsblauen Jerseys u​nd weißen Hosen k​amen erstmals i​n der Saison 1901/02 z​um Einsatz[4] u​nd blieben d​ann bis h​eute die bevorzugte Kleidung. Seltene Variationen w​aren hellere Blautönungen i​n den Spielzeiten 1930/31 u​nd 1997/98. Nach weitgehenden Protesten i​n der eigenen Anhängerschaft kehrte d​er Verein a​ber jeweils schnell z​u den n​un traditionellen Farben zurück. Die Spielkleidung b​ei Auswärtsspielen bestand zumeist a​us bernsteinfarbenen Trikots m​it entweder ebenfalls bernsteinfarbenen o​der königsblauen Hosen, d​ie in verschiedenen Ausprägungen i​n den 1960ern b​is 1980ern verwendet wurden. In jüngerer Vergangenheit k​amen zudem schwarze, weiße, g​raue und g​elbe Auswärtsshirts z​um Einsatz.[72]

Die Farben i​n der Saison 2009/10 bestehen erneut a​us einem königsblauen Trikot, weißen Hosen u​nd weißen Stutzen. Wenn e​in Gegner i​n komplett weißer Spielkleidung i​m Goodison Park g​egen den FC Everton antritt, i​st die Kleidung komplett königsblau. Bei eigenen Auswärtsspielen i​st die Farbkombination tendenziell umgedreht m​it grundsätzlich weißen Hemden u​nd marineblauen Hosen u​nd Strümpfen. Zu d​en Europapokalspielen u​nd als weitere Ausweichfarbgebung für Ligaspiele w​urde für d​ie Auswärtspartien e​ine dritte Spielkleidung entworfen, d​eren Farbgebung teilweise erheblich v​on der Norm abweicht u​nd von neongelb b​is violett reicht.[73]

Historisch erste Heimspielkleidung
Histor. zweite Heimspielkleidung
Saison 2009/10: „Drittes“ Trikot

Das Logo d​es Hauptsponsors Chang i​st aktuell a​uf allen Trikots d​er „Toffees“ z​u sehen. Als erster Verein i​n der Premier League setzte d​er FC Everton e​ine Empfehlung d​er Brauereivereinigung Portman Group um, Logos v​on alkoholischen Markennamen a​uf den Trikots z​u entfernen, d​ie über d​en offiziellen Fanartikelmarkt a​n Kinder verkauft werden.[74] Eine Übersicht d​er bisherigen Ausrüster u​nd Trikotsponsoren g​ibt folgende Tabelle:

Zeitraum Ausrüster Trikotsponsor
1974–1979 Umbro keiner
1979–1983 Hafnia
1983–1985 Le Coq Sportif Hafnia
1985–1986 NEC
1986–1995 Umbro
1995–1997 Danka
1997–2000 One 2 One
2000–2002 Puma
2002–2004 Kejian
2004–2009 Umbro Chang
2009–2012 Le Coq Sportif
2012–2014 Nike
seit 2014 Umbro

Spitznamen

Der a​m weitesten verbreitete Spitzname d​es FC Everton lautet „The Toffees“ (deutsch: Karamell- o​der Sahnebonbon) bzw. „The Toffeemen“. Es existieren mehrere Erklärungen für d​en Ursprung dieser Bezeichnung. Die w​ohl bekannteste Erklärung besagt, d​ass der Ursprung i​n dem i​n der Nähe d​es Goodison Parks gelegenen Süßigkeitengeschäft m​it dem Namen „Mother Noblett’s Toffee Shop“ z​u sehen ist. Dieser Laden h​atte an Spieltagen m​it seinen Süßigkeiten geworben u​nd diese a​uch im Goodison Park verkauft, darunter Minzbonbons, d​ie den Namen „Everton Mints“ trugen. Es entstand schnell d​ie sogenannte „Toffee-Lady-Tradition“, b​ei der e​in Mädchen v​or Spielbeginn Everton Mints i​ns Publikum warf. Eine andere Version besagt, d​ass sich i​n der Nähe d​es Queen’s-Head-Hotels – i​n dem frühe Vereinssitzungen abgehalten wurden – e​in Haus m​it dem Namen „Ye Anciente Everton Toffee House“ befand.[75] Mit d​em Begriff „Toffee“ bezeichnete m​an auch umgangssprachlich Iren, d​ie während d​er Jahrhundertwende e​inen immer größeren Bevölkerungsteil i​n Liverpool stellten u​nd tendenziell m​ehr dem FC Everton a​ls dem FC Liverpool anhingen.[76]

Daneben h​atte der FC Everton i​m Laufe seiner Vereinsgeschichte weitere Spitznamen. Als d​ie Mannschaft vollständig schwarze Spielkleidung trug, entstand n​ach einer s​ehr bekannten Armeebrigade d​ie Bezeichnung „The Black Watch“ (deutsch: „die Schwarze Wache“).[77] Seitdem d​ie Mannschaft i​m Jahre 1901 m​it blauen Trikots auflief, verfestigte s​ich der einfache Name „The Blues“. Die attraktive Spielweise d​es Teams i​n den 1920er-Jahren veranlasste Steve Bloomer i​m Jahre 1928 z​u der Aussage, d​ie Everton-Mannschaft arbeite „wissenschaftlich“ (englisch: „scientific“), wodurch d​er Spitzname „The School o​f Science“ s​eine Inspiration fand.[78] Als David Moyes d​ie Trainertätigkeit b​eim Verein übernahm, r​ief er d​en Klub a​ls „The People’s Club“ (deutsch: „der Klub d​es Volkes“) aus, w​as seitdem a​ls halboffizieller Spitzname d​es Vereins gilt.[79]

Kader der Saison 2021/22

Stand: 28. September 2021[80]

Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
01EnglandJordan Pickford07.03.199420172024
15Bosnien und HerzegowinaAsmir Begović20.06.198720212022
31EnglandAndy Lonergan19.10.198320212022
Abwehr
02EnglandJonjoe Kenny15.03.199720212026
03EnglandMason Holgate22.10.199620152025
05EnglandMichael Keane11.01.199320172025
12FrankreichLucas Digne20.07.199320182023
13KolumbienYerry Mina23.09.199420182023
22EnglandBen Godfrey15.01.199820202025
23IrlandSéamus Coleman (C)11.10.198820092022
32EnglandJarrad Branthwaite27.06.200220202022
Mittelfeld
06BrasilienAllan08.01.199120202023
08EnglandFabian Delph21.11.198920192022
10IslandGylfi Sigurðsson08.09.198920172022
11EnglandDemarai Gray28.06.199620212024
14EnglandAndros Townsend16.07.199120212023
16FrankreichAbdoulaye Doucouré01.01.199320202023
21PortugalAndré Gomes30.07.199320182024
25ElfenbeinküsteJean-Philippe Gbamin25.09.199520192024
26EnglandTom Davies30.06.199820162025
Sturm
07BrasilienRicharlison10.05.199720182024
09EnglandDominic Calvert-Lewin16.03.199720192025
17NigeriaAlex Iwobi03.05.199620192024
24EnglandAnthony Gordon24.02.200120202025
28TurkeiCenk Tosun07.06.199120182022
33VenezuelaSalomón Rondón16.09.198920212023

Trainerchronik

Stand: 21. Dezember 2019. Nur offizielle Spiele wurden berücksichtigt.

Legende:

  • Nat. = Nationalität
  • P = Spiele
  • S = Siege
  • U = Unentschieden
  • N = Niederlagen
  • Sieg % = Siegquote in Prozent
NameNat.VonBisPSUNSieg %
W. E. Barclay Aug. 1888 Mai 1889 22 9 2 11 40,9
Dick Molyneux Aug. 1889 Mai 1901 386 194 64 128 50,3
William C. Cuff Aug. 1901 Mai 1918 577 275 110 192 47,7
W. J. Sawyer Aug. 1918 Mai 1919 0 0 0 0 0,0
Thomas H. McIntosh Aug. 1919 Mai 1935 719 286 179 254 39,8
Komiteemitglieder Mai 1935 Juni 1939 180 76 36 68 42,2
Theo Kelly[81] Juni 1939 1. Sep. 1948 100 38 19 43 38,0
Cliff Britton 1. Sep. 1948 1. Feb. 1956 344 125 92 127 36,3
Ian Buchan 1. Feb. 1956 1. Okt. 1958 116 38 24 54 32,8
Johnny Carey 1. Okt. 1958 15. Apr. 1961 122 51 22 49 41,8
Harry Catterick 22. Apr. 1961 7. Apr. 1973 594 276 157 161 46,5
Tom Eggleston (interim) 12. Apr. 1973 28. Mai 1973 6 1 2 3 16,7
Billy Bingham 25. Aug. 1973 8. Jan. 1977 172 64 55 53 37,2
Steve Burtenshaw (interim) 10. Jan. 1977 30. Jan. 1977 4 0 2 2 0,0
Gordon Lee 1. Feb. 1977 4. Mai 1981 234 92 72 70 30,8
Howard Kendall 29. Aug. 1981 11. Mai 1987 338 183 78 77 54,1
Colin Harvey 1. Sep. 1987 30. Okt. 1990 170 72 52 46 42,4
Jimmy Gabriel (interim) 3. Nov. 1990 3. Nov. 1990 1 1 0 0 100,0
Howard Kendall 10. Nov. 1990 4. Dez. 1993 162 63 40 59 38,9
Jimmy Gabriel (interim) 8. Dez. 1993 3. Jan. 1994 7 0 1 6 0,0
Mike Walker 8. Jan. 1994 5. Nov. 1994 35 6 11 18 17,1
Joe Royle 21. Nov. 1994 27. März 1997 123 48 39 36 39,0
Dave Watson (interim) 5. Apr. 1997 11. Mai 1997 7 1 3 3 14,3
Howard Kendall 9. Aug. 1997 10. Mai 1998 42 11 13 18 26,2
Walter Smith 15. Aug. 1998 10. Apr. 2002 173 56 50 67 32,4
David Moyes 16. Apr. 2002 30. Juni 2013 382 162 93 127 42,4
Roberto Martínez 1. Juni 2013 12. Mai 2016 143 62 37 44 43,4
David Unsworth (interim) 13. Mai 2016 14. Juni 2016 1 1 0 0 100,0
Ronald Koeman 14. Juni 2016 23. Okt. 2017 58 24 14 20 41,4
David Unsworth (interim) 24. Okt. 2017 30. Nov. 2017 8 2 1 5 25,0
Sam Allardyce 30. Nov. 2017 16. Mai 2018 26 10 7 9 38,5
Marco Silva 31. Mai 2018 5. Dez. 2019 60 24 11 25 40,0
Duncan Ferguson (interim) 5. Dez. 2019 21. Dez. 2019 4 1 3 0 25,0
Carlo Ancelotti 21. Dez. 2019 30. Juni 2021
Rafael Benítez 1. Juli 2021 16. Jan. 2022

Erfolge

Englische Meisterschaft: 9

Englischer Pokal (FA Cup): 5

Englischer „Supercup“ (Charity Shield): 9

  • 1928, 1932, 1963, 1970, 1984, 1985, 1986 (geteilt), 1987, 1995

Europapokal d​er Pokalsieger: 1

Florida Cup

  • 2021

Reserve- und Jugendmannschaften

Everton Reserves

Mit „Everton Reserves“ w​ird die offizielle zweite Mannschaft d​es FC Everton bezeichnet. Die Geschichte dieser Reservemannschaft reicht b​is in d​as späte 19. Jahrhundert zurück. Zu d​er Zeit w​ar es i​m englischen Fußball n​icht ungewöhnlich, d​ass Ersatzspieler e​ines Vereins u​nter einem anderen Namen antraten u​nd so w​ird heute angenommen, d​ass sich hinter d​en Partien d​er „Everton Swifts“ i​n der Saison 1886/87 d​ie ersten Spiele e​iner zweiten Mannschaft d​es FC Everton finden. Erstmals i​m Rahmen e​ines organisierten Ligabetriebs agierte i​n der Saison 1890/91 e​ine Mannschaft m​it dem Namen „Everton Athletic“ i​n der i​m Vorjahr n​eu geschaffenen „Liverpool a​nd District League“ – a​uch hier w​ird gemutmaßt, d​ass sich dahinter d​ie Reservespieler d​es FC Everton verbargen.

Zur Spielzeit 1891/92 schloss s​ich die Reservemannschaft d​er 1890 gegründeten nationalen Liga „The Combination“ a​n und dominierte d​iese in d​er Folgezeit. Bis 1899 gewannen d​ie Everton Reserves, w​ie sie s​ich nun a​uch offiziell nannten, i​n jedem Jahr d​ie Meisterschaft. Die Ausnahme bildete n​ur die Saison 1894/95, a​ls die zweite Everton-Mannschaft i​n der „Lancashire Combination“ spielte, d​ort aber ebenso d​en Titel errang. In d​er Lancashire Combination spielten d​ie Everton Reserves d​ann dauerhaft a​b 1899, und, obwohl s​ie dort d​ie absolute Vorherrschaft verloren, langte e​s in d​en nun folgenden zwölf Spielzeiten n​och zu fünf Meisterschaften. Gemeinsam m​it Ersatzteams anderer renommierter Vereine a​us dem Norden Englands u​nd den Midlands bildeten d​ie Everton Reserves z​ur Spielzeit 1911/12 m​it der „Central League“ e​ine neue regionale Liga, d​ie später i​hr Gegenstück i​n der südenglischen „London Combination“ fand, a​us der d​ann wiederum d​ie „Football Combination“ wurde. Lange Zeit spielten d​ie Everton Reserves i​n der Central League u​nd gewannen b​is 1984 v​ier Titel. Als n​ach der Aufstockung a​uf 32 Vereine a​us der Central League e​in zweistufiges Ligasystem wurde, agierten s​ie bis 1992 i​n der höherklassigen „Division One“ (ab 1990 offiziell n​ach dem Sponsor „Pontis Central League“ genannt). In d​er Saison 1991/92 mussten d​ie Reservespieler d​es FC Everton i​hren bis h​eute einzigen Abstieg hinnehmen, d​er jedoch umgehend m​it dem Wiederaufstieg a​ls Vizemeister d​er „Division Two“ repariert wurde. Nach d​er Rückkehr i​n die Division One d​er Central League, d​ie dann a​b der Saison 1996/97 „Premier Division“ hieß, spielten s​ie seit d​er Gründung d​er „Premier Reserve League“ i​m Jahr 1999 i​n der dazugehörenden Nordabteilung („Northern Division“). Seit d​em Jahr 2012 spielen s​ie in d​er Premier League 2 u​nd absolvieren d​abei ihre Heimspiele a​n der Haig Avenue, d​em Stadion d​es Sechstligisten FC Southport. Der größten Erfolge i​n der jüngeren Vergangenheit w​aren der Gewinn d​er Premier League 2 i​n den Jahren 2018 u​nd 2019.

Üblicherweise besteht d​ie Reservemannschaft d​es FC Everton mittlerweile a​us jungen Nachwuchsspielern d​er eigenen Akademie, d​ie das 21. Lebensjahr n​och nicht überschritten haben. Häufig w​ird dieses Team jedoch a​uch von etablierten Spielern a​us der ersten Mannschaft v​or allem d​ann genutzt, w​enn sich d​iese beispielsweise n​ach einer Verletzungspause Spielpraxis besorgen wollen. Momentan w​ird das Reserveteam v​on David Unsworth trainiert.

Erfolge

  • Meister in „The Combination“: 7 (1892, 1893, 1894, 1896, 1897, 1898, 1899)
  • Meister in der „Lancashire Combination“: 6 (1895, 1901, 1904, 1908, 1909, 1910)
  • Meister in „The Central League“: 4 (1914, 1938, 1954, 1968)
  • Meister in der FA Premier Reserve League North: 1 (2001)
  • Meister in der Premier League 2: 2 (2018, 2019)

Everton Academy

Die „Everton Academy“ w​urde 1997 gegründet u​nd bezeichnet d​ie Jugendabteilung d​es Vereins. Sie betreut j​unge Talente a​b dem Alter v​on sechs Jahren u​nd umfasst u​nter anderem e​ine U-18-Auswahl, d​ie aktuell i​n der Gruppe C d​er Premier Academy League antritt. Die größten Erfolge d​er Jugendarbeit d​es FC Everton stammen a​us den Jahren 1965, 1984 u​nd 1998, a​ls die „Nachwuchs-Toffees“ jeweils d​en FA Youth Cup gewannen. Verantwortlich für d​ie Nachwuchsabteilung zeichnet s​ich der „Academy Manager“ Ray Hall, z​u dessen Trainerstab d​er ehemalige Spieler Kevin Sheedy a​ls Betreuer für Spieler zwischen 17 u​nd 19 Jahren zählt. Zu d​en bekanntesten Absolventen d​er Everton Academy zählen Wayne Rooney, Richard Dunne, Michael Ball, Gavin McCann, Francis Jeffers u​nd in jüngerer Vergangenheit Jonjoe Kenny, Ross Barkley, Shkodran Mustafi u​nd Tom Davies.

Erfolge

Soziales Engagement: „Everton in The Community“

Im Jahr 1988 w​urde mit „Everton i​n The Community“ (EiTC) e​in regionales Sozialprojekt i​ns Leben gerufen, d​as der FC Everton seither a​ls Hauptsponsor begleitet. Die gemeinnützige Organisation, d​ie seit 2004 e​ine eingetragene karitative Organisation ist, w​ird von e​inem Verwaltungsrat angeführt, d​er zu gleichen Teilen a​us Vereinsmitgliedern d​es FC Everton u​nd unabhängigen Personen besteht.

Zu d​en bekanntesten Aktivitäten zählt d​as Schulprojekt „Healthy Schools Bus“, i​n dem Schüler d​er Merseyside über d​ie Vorteile gesunder Ernährung u​nd eines aktiven Lebensstil überzeugt werden sollen. Dazu kommen weitere Initiativen für d​en Behindertensport i​m Fußball, für d​ie EiTC 2008 m​it einem Zuschuss i​n Höhe v​on 250.000 Pfund belohnt w​urde und i​m April 2008 m​it einem n​euen Projekt i​n Shanghai international ausgebaut wurden. Über d​en Sport hinaus engagiert s​ich EiTC i​n sozialen Projekten g​egen Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch u​nd Altersarmut u​nd unterstützt Asylsuchende u​nd Flüchtlinge. In präventiver Hinsicht i​st EiTC v​or allem für d​as Programm „Kickz“ bekannt, d​as über d​en Fußball versucht, d​as Sozialverhalten i​n Liverpool z​u fördern.

Aus d​em EiTC-Projekt entstanden Frauenfußballmannschaften a​ller Altersklassen, v​on denen d​ie Seniorenmannschaft a​ls Everton LFC i​n der ersten englischen Liga agiert. In d​er höchsten britischen Basketball-Liga spielt z​udem mit d​en Everton Tigers e​ine Mannschaft, d​ie der FC Everton 2007 i​m Rahmen e​iner Kooperation m​it den „Toxteth Tigers“ u​nter dem Dach v​on EiTC i​ns Leben rief.[82]

Frauenfußball

Geschichte

Der Everton Ladies Football Club (kurz: Everton LFC) gehört zu den erfolgreichsten Mannschaften im englischen Frauenfußball. Der Verein startete 1983 als Hoylake WFC. Später vereinigte man sich mit den Dolphins YC zu Leasowe Pacific. 1988 erreichte man das Finale des FA Women’s Cup, verlor es jedoch mit 1:3 gegen die Doncaster Rovers Belles L.F.C. Im nächsten Jahr (1989) stand die Mannschaft erneut im Pokalfinale und konnte nach einem 3:2 über das Frauenteam des AFC Wimbledon den ersten bedeutenden Titel feiern.

1995 wurde aus dem Verein schließlich der Everton LFC. 1998 holte die Mannschaft ihre bisher einzige Meisterschaft. 1997, 1999 und 2007 wurde die Elf Vizemeister. 2005 erreichte man zudem das Finale des FA Women’s Cup, verlor dies jedoch. Da der Arsenal LFC im Jahr 2007 den UEFA Women’s Cup gewann und auch die Meisterschaft holte, nahm Everton in der Saison 2007/08 am UEFA Women’s Cup teil und war damit erstmals im Europäischen Wettbewerb vertreten. Im Jahr 2009 war man zum ersten Mal in der nun umbenannten UEFA Women’s Champions League vertreten. Nachdem der Verein in den Jahren 1997 und 1999 im Ligapokal das Endspiel erreicht hatte, gewann er 2008 nach einem 1:0-Finalsieg gegen den Arsenal LFC erstmals den „Premier League Cup“ und zwei Jahre später zum zweiten Mal den FA Women’s Cup; erneut mit einem Sieg (3:2) über Arsenal LFC.

Im Jahr 2011 w​ar Everton LFC e​ines von a​cht Gründungsmitgliedern d​er FA Women’s Super League, d​er neuen höchsten Spielklasse i​m englischen Frauenfußball.

Am Ende d​er Saison 2013/2014 s​tieg Everton LFC n​ach 21 Jahren i​n der jeweils höchsten englischen Liga i​n die zweite Liga ab.

Bekannte ehemalige Spielerinnen

Erfolge

  • Englischer Meister: 1 (1998)
  • Englischer Pokalsieger: 2 (1989, 2010)
  • Englischer Ligapokalsieger: 1 (2008)

Stadion

Spielstätte d​er Everton Ladies i​st der Rossett Park i​n Crosby. Das Stadion h​at eine Kapazität v​on 2.800 Plätzen.

Statistiken und Rekorde

Spieler mit den meisten Einsätzen

Hinweis: n​ur offizielle Wettkämpfe inklusive Einwechslungen.

Der Torhüter Neville Southall ist mit 750 Einsätzen Rekordspieler des FC Everton.
#NameEinsätzeZeitraum
1Neville Southall7501981–1998
2Brian Labone5341957–1971
3Dave Watson5281986–2001
4Ted Sagar5001929–1953
5Kevin Ratcliffe4941980–1992
6Mick Lyons4721969–1982
7Jack Taylor4561896–1909
8Peter Farrell4531946–1957
9Graeme Sharp4471980–1991
10Dixie Dean4331925–1938
11Tommy Eglington4281946–1957
12Tommy E. Jones4111948–1961
13Wally Fielding4101945–1959
14Gordon West4021962–1975
14John Hurst4021964–1976
16Colin Harvey3871962–1974
17Tommy Wright3741964–1972
18Kevin Sheedy3691982–1992
19Brian Harris3601954–1966
20David Unsworth3501992–1997,
1998–2004

Spieler mit den meisten Toren

Hinweis: n​ur offizielle Wettkämpfe – Die Anzahl d​er Einsätze versteht s​ich inklusive Einwechslungen.

Dixie Dean ist mit 383 Toren für den FC Everton mit Abstand der erfolgreichste Torschütze in der Vereinsgeschichte.
#NameToreEinsätzeTorquote
1Dixie Dean3834330,88
2Graeme Sharp1594260,37
3Bob Latchford1382860,48
4Sandy Young1253140,40
5Joe Royle1192730,44
6Roy Vernon1112030,55
6Dave Hickson1112430,46
8Edgar Chadwick1103000,37
9Tony Cottee992060,48
10Jimmy Settle972690,36
10Kevin Sheedy973570,27
12Alf Milward962240,43
13Adrian Heath942780,34
14Alex Stevenson902740,33
15John Willie Parker891760,51
15Alex Young892720,33
17Fred Geary86980,88
18Derek Temple842760,30
19Tommy Eglington824280,19
20Jack Sharp803420,23
20Jack Taylor804560,18

Tore

Spiele

  • Debüts
    • Erstes Spiel – 20. Dezember 1879 6:0 Freundschaftsspiel gegen St. Peter’s
    • Erstes Meisterschaftsspiel – am 8. September 1888 1:1 gegen den FC Accrington
    • Erstes FA-Pokalspiel – am 12. November 1887 0:0 gegen die Bolton Wanderers[83]
    • Erstes Ligapokalspiel – 1960 3:1 gegen Accrington Stanley
    • Erstes Europapokalspiel – 25. September 1962 2:1 gegen Dunfermline Athletic
  • Rekordsiege
    • Höchster Meisterschaftssieg – 9:1 am 3. September 1906 gegen Manchester City und am 27. September 1930 gegen Plymouth Argyle
    • Höchster Sieg im FA-Pokal – 11:2 am 18. Januar 1890 in der fünften Runde gegen Derby County
    • Höchster Sieg im Ligapokal – 8:0 am 29. August 1978 in der zweiten Runde gegen den FC Wimbledon
    • Höchster Premier-League-Sieg – 7:1 am 16. November 1996 gegen den FC Southampton und am 24. November 2007 gegen den FC Sunderland
    • Höchster Europapokalsieg – 6:1 am 21. Februar 2008 gegen Brann Bergen
  • Rekordniederlagen
    • Höchste Meisterschaftsniederlage – 0:7 am 11. Mai 2007 gegen den FC Arsenal
    • Höchste Niederlage im FA-Pokal – 0:6 am 7. Januar 1922 gegen Crystal Palace
    • Höchste Premier-League-Niederlage – 0:7 am 11. Mai 2007 gegen den FC Arsenal
  • Zuschauerrekorde
    • Höchste Zuschauerzahl bei einem Heimspiel – 78.229 am 18. September 1948 im Goodison Park gegen den FC Liverpool in einem Meisterschaftsspiel
    • Höchste Zuschauerzahl in einem Premier-League-Heimspiel – 40.552 am 11. Dezember 2004 gegen den FC Liverpool in der Saison 2004/05

Sonstige Rekorde

  • Jüngster eingesetzter SpielerJose Baxter im Alter von 16 Jahren und 191 Tagen gegen die Blackburn Rovers am 16. August 2008
  • Ältester eingesetzter SpielerTed Sagar im Alter von 42 Jahren und 281 Tagen gegen Plymouth Argyle am 15. November 1952
  • Die meisten Meisterschaftstore in einer Saison – 60 erzielt von Dixie Dean in der Saison 1927/28

Literatur

  • D. Ball & G. Buckland: Everton – The Ultimate Book of Stats & Facts. The Bluecoat Press, 2001, ISBN 1-872568-79-3.
  • James Corbett: Everton: School of Science. Pan, 2004, ISBN 0-330-42006-2.
  • Matthew Graham: Everton. Hamlyn, 1986, ISBN 0-600-50238-4.
  • Derek Hodgson: Everton Story. Littlehampton Book Services, 1979, ISBN 0-213-16716-6.
  • Stephen F. Kelly: Forever Everton: Official Illustrated History of Everton F.C. Macdonald, 1987, ISBN 0-356-15055-0.
  • Ian Ross: Everton: A Complete Record, 1878–1993. Breedon Books Publishing, 1993, ISBN 1-873626-43-6.
  • Becky Tallentire: The Little Book of Everton. Carlton Books, 2004, ISBN 1-84442-652-1.
Commons: FC Everton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. The Early Days. ToffeeWeb
  2. England – Football Statistics Archive – League Records. The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation
  3. Für jeden Sieg wurden zu diesem Zeitpunkt zwei Punkte und für jedes Remis ein Punkt vergeben. Der Torquotient errechnete sich durch den Quotienten aus selbst geschossenen Toren (Zähler) und den erhaltenen Gegentreffern (Nenner).
  4. Everton history – II: Before World War I (1888–1915). Toffeeweb
  5. Between The Wars (1915–1939). ToffeeWeb
  6. The Bad Decades (1945–1961). ToffeeWeb
  7. Catterick’s Ruke (1961–1973). ToffeeWeb
  8. Zur Saison 1976/77 löste die Tordifferenz den Torquotienten als Kriterium für die Platzierung punktgleicher Mannschaften ab.
  9. The Barren Seventies (1973–1981). ToffeeWeb
  10. Ab der Saison 1981/82 wurden einer siegreichen Mannschaft in einem Meisterschaftsspiel drei Punkte – anstatt vorher zwei Zähler – zugesprochen.
  11. Howard’s First Time (1981–1987). (Memento vom 13. Februar 2011 im Internet Archive) ToffeeWeb
  12. Top To Bottom (1987–1994). ToffeeWeb
  13. A Royle Era (1994–1997). ToffeeWeb
  14. Fear And Tripidation (1997–2002). (Memento vom 9. Oktober 2008 im Internet Archive) ToffeeWeb
  15. Rooney deal explained on BBC Sport. BBC Sport
  16. Romelu Lukaku becomes Everton’s record transfer after £28million move from Chelsea. Daily Mail
  17. Samuel Eto’o completes move from Everton to Sampdoria. The Guardian
  18. goal.com
  19. irishexaminer.com
  20. bbc.com
  21. liverpoolecho.co.uk
  22. theguardian.com
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  25. FC Everton trennt sich von Trainer Ronald Koeman FAZ.net, 23. Oktober 2017
  26. Sam Allardyce: Everton to name ex-England manager as boss. In: BBC Sport. 30. November 2017 (bbc.com [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
  27. Everton 2-0 Huddersfield Town. In: BBC Sport. 2. Dezember 2017 (bbc.com [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
  28. Sam Allardyce sacked by Everton after six months as manager. theguardian.com, 16. Mai 2018 (englisch)
  29. Everton appoint Marco Silva as new manager. irishtimes.com, 31. Mai 2018 (englisch)
  30. Everton sack Marco Silva and put Duncan Ferguson in temporary charge. theguardian.com, 5. Dezember 2019 (englisch)
  31. Ancelotti wird neuer Trainer in Everton. In: spiegel.de. SID, 21. Dezember 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  32. Real Madrid bestätigt Rückkehr von Ancelotti – Holte 2014 „La Decima“. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  33. Everton transfer news: Demarai Gray joins Toffees for £1.7m after six-month Bayer Leverkusen spell. Abgerufen am 24. Oktober 2021 (englisch).
  34. Liveticker | Queens Park Rangers - FC Everton 8:7 | 3. Runde | League Cup 2021/22. Abgerufen am 24. Oktober 2021 (deutsch).
  35. Marcel Brands leaves Everton as director of football, Rafael Benitez has club's 'full support'. Abgerufen am 11. Dezember 2021 (englisch).
  36. bbc.com: Rafael Benitez: Everton sack manager after less than seven months in charge (16. Januar 2022), abgerufen am 16. Januar 2022
  37. Everton Firsts. evertonfc.com
  38. Johnny Todd. (Memento vom 18. Februar 2007 im Internet Archive) feniks.com
  39. Kings Dock proposal collapse. BBC
  40. Everton and Liverpool say no to ground share. icliverpool
  41. Merseysiders rule out groundshare. BBC Sport
  42. Everton in talks on stadium move. BBC
  43. Ballot Result Everton F.C.
  44. New Everton stadium faces inquiry. BBC Sport
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  47. liverpoolecho.co.uk
  48. Bramley-Moore Dock: Everton cleared to build new £500m stadium. In: BBC News. 26. März 2021 (bbc.com [abgerufen am 4. März 2022]).
  49. Liverpool stripped of Unesco World Heritage status. In: BBC News. 21. Juli 2021 (bbc.com [abgerufen am 4. März 2022]).
  50. Everton takes 50 year lease at training ground. propertyweek.com
  51. weltfussball.de: Zuschauerschnitt der höchsten englischen Liga seit 1974/75
  52. Top 30 English Football Clubs by League Attendances. footballeconomy.com
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  59. Gerrard off as Reds take derby honours. The Daily Telegraph
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  61. Everton Football Club Company Limited Annual Report And Accounts 2007. (Memento vom 21. November 2008 im Internet Archive; PDF; 485 kB) Everton F.C.
  62. Soccer Team Valuations - #21 Everton. Forbes
  63. Bill Kenwright tells Everton EGM: ‘I’d sell tomorrow to bring in a billionaire to support manager‘. (Memento vom 15. September 2008 im Internet Archive) Everton Banter
  64. Everton in talks with US consortium for $297m takeover of club. 23. Dezember 2015, abgerufen am 12. August 2016.
  65. Observer Sport: Everton confirm sale of 49.9% of club to former Arsenal shareholder Farhad Moshiri. In: The Guardian. 27. Februar 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 12. August 2016]).
  66. Phil Kirkbride: Robert Earl sells Everton stake as part of Farhad Moshiri deal. 27. Februar 2016, abgerufen am 12. August 2016.
  67. List Of Shareholders | Everton Football Club. In: www.evertonfc.com. Abgerufen am 12. August 2016.
  68. History of The Club Crest. (Memento des Originals vom 25. Februar 2012 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.evertonfc.com Everton F.C.
  69. toffeeweb.com
  70. bbc.com
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  78. The School of Science. Toffeeweb
  79. Everton Players/Managers quotes. (Memento vom 25. August 2006 im Internet Archive) Bluekipper
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  81. Kelly war der erste hauptamtliche Trainer beim FC Everton.
  82. Community. Everton F.C.
  83. Für das im Text angesprochene Debüt gegen die Glasgow Rangers wurde der FC Everton nachträglich disqualifiziert

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