KV Mechelen

Der KV Mechelen ist ein belgischer Fußballverein aus der Stadt Mechelen. Der Verein wurde 1904 gegründet und trägt die Farben gelb und rot.

KV Mechelen
Basisdaten
Name Yellow Red Koninklijke
Voetbalclub Mechelen
Sitz Mechelen, Belgien
Gründung 1904
Farben gelb-rot
Präsident Luc Leemans
Website kvmechelen.be
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Wouter Vrancken
Spielstätte AFAS-Stadion
Plätze 16.672
Liga Division 1A
2020/21 8. Platz – Hauptrunde
Heim
Auswärts
Ausweich

Geschichte

Der Verein wurde viermal belgischer Meister und hatte seine größten Erfolge Ende der 1980er Jahre mit finanzieller Unterstützung von John Cordier. Trainer in dieser Zeit war Aad de Mos. Höhepunkt war der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1988. Das Finale in Straßburg wurde gegen Ajax Amsterdam mit 1:0 gewonnen. Bekannteste Spieler bei diesem Erfolg waren Michel Preud’homme, Graeme Rutjes, Erwin Koeman, Marc Emmers und Lei Clijsters.

2002 bekam der KV Mechelen schwere finanzielle Probleme. Eine Streichung aus dem Vereinsregister konnte durch eine Sammelaktion von Mark Uytterhoeven, Piet den Boer und Fi Van Hoof verhindert werden. Dennoch stieg der Verein in die Dritte Division ab. In der Saison 2004/05 wurde das Team dort Meister und stieg in die Zweite Division auf. In der Saison 2006/07 belegte der KV Mechelen den 2. Platz in der zweiten Liga und schaffte in der Aufstiegsrunde die Rückkehr in die Erste Division.

Ende Januar 2018 stand der KV Mechelen dort in der Saison 2017/18 in der Tabelle auf den letzten Platz. Als neuer Trainer wurde der Niederländer Dennis van Wijk verpflichtet.[1] Am Ende der Hauptrunde belegte der Verein aufgrund einer um ein Tor schlechteren Tordifferenz, den letzten Platz und stieg daher in die Zweite Division ab.

In dieser hatte Mechelen im Folgejahr am 20. August 2018 nach drei Spielen nur zwei Punkten zum Saisonstart. Im gegenseitigen Einvernehmen trennte sich der Verein von van Wijk als Trainer[2] und verpflichtete Wouter Vrancken als neuer Trainer. Dieser erhielt einen Zweijahresvertrag.[3] Unter seiner Führung belegte die Mannschaft in der ersten Tranche Platz 1 und nahm somit an den Aufstiegsspielen teil. Diese gewann sie gegen den Ersten der zweiten Tranche, KFCO Beerschot Wilrijk, sodass der direkte Wiederaufstieg gelang. Zugleich konnte der Verein in dieser Saison den belgischen Fußballpokal gewinnen. Daraufhin verlängert der Verein den Vertrag mit Vrancken auf unbestimmte Zeit.[4]

In der Saison 2019/20 kämpfte Mechelen am Ende der Hauptrunde mit dem KRC Genk und dem RSC Anderlecht um Platz 6 in der Tabelle, der die Teilnahmeberechtigung an den Meister-Play-offs bedeutet hätte. Bei Abbruch der Saison infolge der COVID-19-Pandemie nach dem 29. Spieltag stand Mechelen auf Platz 6. Allerdings hatte der Verein fünf Punkte weniger als Platz 5, der die Teilnahmeberechtigung an der Europe League gebracht hätte.

In der Folgesaison erreichte der Verein, nachdem er weitgehend in der unteren Tabellenhälfte gestanden hatte, am Ende der Hauptrunde mit einem Punkt Vorsprung Platz 8, der zur Teilnahme an den Europa-Play-Off berechtigte. Eine Qualifikation zur Conference League gelang aber nicht, nachdem das letzte Play-off-Spiel gegen den KAA Gent verloren wurde. Ein Remis hätte Mechelen erreicht.

Der Verein trägt seine Heimspiele im AFAS-Stadion, das 17.500 Zuschauern Platz bietet, aus.

Aufstieg 2019

Am 1. Juni 2019 entschied der Beschwerdeausschuss der Belgischen Fußballunion, Mechelen wegen der Manipulation des Spieles KV Mechelen gegen Waasland-Beveren am 11. März 2018 in der Saison 2017/18 der Ersten Division, den Aufstieg in die Erste Division abzuerkennen. Mechelen verbleibt in der Saison 2019/20 in der Division 1B und erhält dort in jeder Tranche sechs Punkte abgezogen. Außerdem darf Mechelen nicht an der Europa League teilnehmen und ist in der Saison 2019/20 auch von der Teilnahme am Belgischen Fußballpokal ausgeschlossen. Vier Verantwortliche des Vereins wurden für zehn bzw. sieben Jahre für alle Aktivitäten im Bereich der Belgischen Fußballunion gesperrt. Anstelle von Mechelen steigt der Verlierer der Aufstiegsspiele, der KFCO Beerschot Wilrijk, in die Erste Division auf.[5][6]

Gegen diese Entscheidung hat der Verein am 6. Juni 2019 Beschwerde beim belgischen Schiedsgericht für den Sport eingelegt. Bis zu dessen Entscheidung kann das Urteil nicht vollzogen werden.[7] Am 10. Juli 2019 entschied das Schiedsgericht, dass die Aberkennung des Aufstiegs keine zulässige Sanktion darstellt. Somit spielt Mechelen in der Saison 2019/20 in der Ersten Division. Zu den weiteren Sanktionen äußerte sich das Schiedsgericht noch nicht.[8]

Bereits bevor dieses vorläufige Urteil des Schiedsgerichtes vorlag, entschlossen sich Olivier Somers als einer der beiden Hauptaktionäre sowie Sportdirektor Stefaan Vanroy am 1. Juli 2019, alle Ämter beim KV Mechelen niederzulegen.[9]

Nachdem am 16. Juli 2019 die UEFA entschieden hatte, den KV Mechelen vorläufig für die Gruppenphase der Europa League zuzulassen,[10] sprach das belgische Schiedsgericht am 17. Juli 2019 sein Urteil. Es verbleibt beim Aufstieg in die Division 1 A ohne Punktabzug. Allerdings ist Mechelen in der Saison 2019/20 vom belgischen Pokal und von der Europa League ausgeschlossen.[11]

Vereinsänderungen

  • 1904: FC Malines
  • 1929: Royal FC Malines
  • 1953: KFC Malines
  • 1970: KV Mechelen
  • 2003: Yellow-Red KV Mechelen

Erfolge

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1987/88Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Rumänien 1965 Dinamo Bukarest3:01:0 (H)2:0 (A)
2. Runde Schottland FC St. Mirren2:00:0 (H)2:0 (A)
Viertelfinale Sowjetunion FK Dinamo Minsk2:11:0 (H)1:1 (A)
Halbfinale Italien Atalanta Bergamo4:22:1 (H)2:1 (A)
Finale Niederlande Ajax Amsterdam1:01:0 in Straßburg
1988/89Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Luxemburg FC Avenir Beggen8:15:0 (H)3:1 (A)
2. Runde Belgien RSC Anderlecht3:01:0 (H)2:0 (A)
Viertelfinale Deutschland Bundesrepublik Eintracht Frankfurt1:00:0 (A)1:0 (H)
Halbfinale Italien Sampdoria Genua2:42:1 (H)0:3 (A)
1989/90Europapokal der Landesmeister 1. Runde Norwegen Rosenborg Trondheim5:00:0 (A)5:0 (H)
2. Runde Schweden Malmö FF4:10:0 (A)4:1 (H)
Viertelfinale Italien AC Mailand0:20:0 (H)0:2 n. V. (A)
1990/91UEFA-Pokal 1. Runde Portugal Sporting Lissabon2:30:1 (A)2:2 (H)
1991/92UEFA-Pokal 1. Runde Griechenland PAOK Thessaloniki1:21:1 (A)0:1 (H)
1992/93UEFA-Pokal 1. Runde Schweden Örebro SK2:12:1 (H)0:0 (A)
2. Runde Niederlande Vitesse Arnheim0:20:1 (A)0:1 (H)
1993/94UEFA-Pokal 1. Runde Schweden IFK Norrköping2:11:0 (A)1:1 n. V. (H)
2. Runde Ungarn MTK Budapest FC6:15:0 (H)1:1 (A)
3. Runde Italien Cagliari Calcio1:51:3 (H)0:2 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 37 Spiele, 18 Siege, 11 Unentschieden, 8 Niederlagen, 49:26 Tore (Tordifferenz +23)

Kader Saison 2021/22

Stand: 3. März 2022[12]

Nr. Position Name
1 Belgien TW Gaëtan Coucke
2 Belgien AB Iebe Swers
3 Niederlande AB Lucas Bijker
4 Trinidad und Tobago AB Sheldon Bateau
5 Niederlande AB Sandy Walsh
6 Belgien AB Jannes Van Hecke
7 Belgien MF Geoffry Hairemans
8 Belgien MF Onur Kaya
10 Belgien ST Igor de Camargo
11 Belgien MF Nikola Storm
14 Belgien ST Hugo Cuypers
15 Belgien TW Yannick Thoelen
16 Belgien MF Rob Schoofs
17 Kamerun MF Samuel Oum Gouet
18 Belgien AB Alec Van Hoorenbeeck
Nr. Position Name
19 Schweden ST Kerim Mrabti
20 Schweden ST Gustav Engvall
21 Belgien ST Niklo Dailly
22 Belgien AB Dylan Dassy
23 Frankreich AB Thibaut Peyre
30 Belgien AB Jordi Vanlerberghe
31 Belgien MF Senne Carleer
32 Belgien AB Maxime Wenssens
33 Brasilien AB Vinícius Souza
35 Ukraine ST Marjan Schwed
37 Belgien MF Bas Van den Eynden
Belgien MF Dries Wouters
Niederlande AB Rick van Drongelen
Frankreich ST Élie Youan

Trainer

Eine chronologische Übersicht der Trainer des Vereins seit 1986.

AmtszeitNat.Trainer
1986–1989NiederlandeAad de Mos
1989–1990NiederlandeRuud Krol
1990–1991BelgienFi Van Hoof
1991–1992BelgienGeorges Leekens
1992–1994BelgienFi Van Hoof
1994–1995BelgienWalter Meeuws
1995–1996BelgienWilly Reynders
1997–1998BelgienFranky Vercauteren
AmtszeitNat.Trainer
2002–2003BelgienStéphane Demol
2002–2004BelgienAlexandre Czerniatynski
2014BelgienFranky Vercauteren
1.2018–8.2018NiederlandeDennis van Wijk
8.2018–BelgienWouter Vrancken

Vereinswappenhistorie

Einzelnachweise

  1. Nieuwe coach Van Wijk is begonnen aan Operatie Redding bij KV Mechelen: “Dit wordt een aartsmoeilijke opdracht”. In: De Standaard. 25. Januar 2018, abgerufen am 19. November 2019 (niederländisch).
  2. Dennis van Wijk niet langer coach van KVM. KV Mechelen, 20. August 2018, abgerufen am 19. November 2019 (niederländisch).
  3. KV Mechelen bevestigt: Wouter Vrancken is nieuwe coach. Gazet van Antwerp, 21. August 2018, abgerufen am 30. Mai 2019 (niederländisch).
  4. Contract Wouter Vrancken wordt opengebroken. KV Mechelen, 28. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019 (niederländisch).
  5. Noah Fajersztajn: La Pro League prend acte. In: sport.be. Jupiler League, 1. Juni 2019, abgerufen am 2. Juni 2019 (französisch).
  6. Matchfixing-Prozess: Mechelen steigt ab, Waasland-Beveren freigesprochen. Belgischer Rundfunk, 1. Juni 2019, abgerufen am 2. Juni 2019.
  7. KV Mechelen in beroep bij het bas. KV Mechelen, 6. Juni 2019, abgerufen am 6. Juni 2019 (niederländisch).
  8. Patrice Sintzen: Le FC Malines et Waasland-Beveren joueront en Jupiler Pro League. In: sport.be. Jupiler League, 7. Oktober 2019, abgerufen am 10. Juli 2019 (französisch).
  9. Olivier Somers en Stefaan Vanroy verlaten KV Mechelen en belgisch voetbal. KV Mechelen, 1. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019 (niederländisch).
  10. KV Mechelen darf auf Europa-League-Teilnahme hoffen. Belgischer Rundfunk, 16. Juli 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
  11. Noé Fajersztajn: La CBAS prive le FC Malines de la Croky Cup et de l'Europa League. In: sport.be. Jupiler League, 17. Juli 2019, abgerufen am 17. Juli 2019 (französisch).
  12. Kader auf der Hompepage. KV Mechelen, abgerufen am 1. August 2021 (niederländisch).
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