Schloss Herdringen

Schloss Herdringen im Arnsberger Stadtteil Herdringen ist Sitz der Freiherren von Fürstenberg und gilt als einer der bedeutendsten neugotischen Profanbauten in Westfalen. Das heutige Schloss wurde in den Jahren 1844 bis 1853 durch den Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner erbaut.

Schloss Herdringen, 2008

Geschichte

Das Rittergut Herdringen wurde 1376 erstmals urkundlich erwähnt. Die damalige Kettelburg war bis 1501 Sitz der Familie Ketteler. Nach dem Verfall der alten Burg wurde durch Johann von Hanxleden und Elisabeth Ketteler weiter westlich der Hanxledensche Gräftenhof begründet. Dabei handelte es sich um ein Fachwerkgebäude, das sich auf einer künstlichen Insel südlich der Vorburg befand.

Schloss Herdringen
Vorburg mit Einfahrtsportal

Der Paderborner Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg kaufte das Gut im Jahre 1618 und schenkte es seinem Neffen Friedrich von Fürstenberg. In den Jahren 1683 bis 1723 wurde die dreiflügelige barocke Vorburg erbaut. Im Laufe der Zeit zeigten sich immer stärker bauliche Mängel des Gräftenhofes. Auch die relativ beengten Platzverhältnisse und nicht zuletzt seine Erhebung in den Grafenstand veranlassten Franz Egon Graf von Fürstenberg (1818–1902) in den 1840er Jahren zum Neubau des Herrenhauses im englischen Tudorstil. Der Gräftenhof wurde 1853 abgerissen.

Von 1968 bis 2000 wurde das Schloss als Internat ("Institut Schloss Herdringen", ein privates Aufbaugymnasium, das heute als Privatgymnasium in Iserlohn[1] fungiert) genutzt.

In den 1960er Jahren war Schloss Herdringen Drehort und Kulisse für die zwei Edgar-Wallace-Filme Der schwarze Abt und Der Fälscher von London. 2008 wurde das Schloss für Filmaufnahmen der ZDF-Serie Krupp – Eine deutsche Familie genutzt.

Heute steht es als Veranstaltungsort für Feierlichkeiten und Firmenveranstaltungen zur Verfügung und kann von Gruppen nach Anmeldung besichtigt werden. Darüber hinaus werden auch Konzerte auf dem Gelände veranstaltet. Unter anderem traten hier schon Fettes Brot, Madsen, Peter Fox, BAP, Roger Cicero, Die Fantastischen Vier und Atze Schröder auf.

Daneben verwahrt die Familie eine alte und wertvolle Musikaliensammlung des 18. Jahrhunderts aus dem Besitz des Freiherrn von Sonsfeld, die z. B. eine Flötensonate von Wilhelmine von Bayreuth enthält.[2]

Söhne und Töchter (Auswahl)

Literatur

  • Friedhelm Ackermann, Alfred Bruns: Burgen und Schlösser und Klöster im Sauerland. Arnsberg, Strobel Verlag 1985, ISBN 3-87793-014-X.
  • Uwe Haltaufderheide: Die Baudenkmäler der Stadt Arnsberg. Erfassungszeitraum 1980–1990. Stadt Arnsberg, Arnsberg 1990, ISBN 3-928394-01-0, S. 179–183.
  • Michael Jolk: Der Bau der barocken Vorburg des Schlosses Herdringen unter Mithilfe der Rüthener Steinhauer Walck und Rabaliatti. In: SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg. Heft 2, 2002, ISSN 1618-8934, S. 141–151.
Commons: Schloss Herdringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte - PGI. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  2. Neuausgabe erschienen im Furore Verlag Kassel.

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