Auto Technisches Spezialzubehör
Die ATS-Gruppe ist ein Hersteller von Leichtmetallrädern im Niederdruck-Gussverfahren aus Bad Dürkheim.
ATS Leichtmetallräder GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1969 |
Sitz | Bad Dürkheim, Deutschland |
Leitung | Simone Maier-Paselk, Ralf Schmid, Michael Schmid[1] |
Mitarbeiterzahl | über 2.000[2] |
Branche | Automobilzulieferer |
Website | https://atswheels.com |
ATS liefert Leichtmetallräder als Erstausrüstung an nahezu alle namhaften Automobilhersteller.
ATS produziert die Produktionslinien „ATS“ und „Exclusive Line by ATS“ für den Endverbrauchermarkt. Zudem ist die ATS Exklusivausrüster diverser Motorsport-Klassen, wie dem Formel 3 Cup, der Euroserie, dem Seat Leon Supercopa, Seat Leon Cup VLN, Honda Civic Cup VLN, Ford Fiesta ST Cup, Formel DMSB, ADAC-Clubsportserie und Suzuki Swift Cup NL sowie Lieferant diverser Einzelteams.
Die ATS ist seit April 2008 Teil der Uniwheels-Gruppe, deren Jahresproduktion bei 7 Millionen Rädern im Jahr liegt.
Geschichte
Im Jahr 1969 entstanden die ersten ATS-Aluminiumräder im Sandguss, was damals technisch beachtlich war. Auf der Suche nach einem präziseren Fertigungsverfahren fand man Erich Stahlschmidt und Eberhard Maiworm. Sie hatten 1962 die Stahlschmidt & Maiworm GmbH gegründet und schon 1967 den fortschrittlichen Niederdruck-Guss eingeführt.
Die ersten ATS-Leichtmetallräder entstanden 1970 nach diesem neuen, weltweit erstmals eingesetztem, Verfahren. Zunächst bediente das Unternehmen ausschließlich den Zubehör-Markt. Im Gegensatz zum Schmiederad ist beim Niederdruck-Gussverfahren eine nahezu freie Formwahl möglich. Der Name ATS wurde schnell bekannt. Als erste Weltmarke entschied sich Porsche bereits 1971 bei der Erstausrüstung für die wirtschaftlich produzierten Leichtmetallräder.
Das Rad „Classic“ kam 1972 auf den Markt und entwickelte sich zu einem Klassiker, der immer noch gefragt ist. Einen ähnlichen Siegeszug erlebte das seit 1975 produzierte Modell „Cup“. Diese bis heute unverändert produzierten Räder gelten inzwischen als Original-Ersatzteile für die Modelle VW Käfer und VW Golf I und sind bei Autoliebhabern in aller Welt begehrt.
ATS steigerte 1976 mit einem neuen Werk in Werdohl-Dresel die Produktivität erheblich. Mit einem eigenen Team war ATS 8 Jahre lang – von 1977 bis 1983 – in der Formel 1 aktiv. Annette Stahlschmidt übernahm 1983 als Managerin die Verantwortung bei S & M. Im Jahr 1985 produzierte ATS die weltweit ersten LKW-Aluminium-Räder im Niederdruck-Gussverfahren.
ATS begann 1990 mit der Serienfertigung von Magnesium-Rädern im Niederdruck-Gussverfahren. Mit Unterstützung des Beratungsunternehmen Arthur Andersen gründete man die ATS-Beteiligungs-GmbH sowie der Stahlschmidt-&-Maiworm-Technics-GmbH als eigenständige Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft. Das Unternehmen nahm 1991 ein neues Nasslackiersystems auf umweltfreundlicher Wasserbasis in Betrieb.
1993 startete die Joint-Venture-Produktion von Leichtmetallrädern mit WSK Polen. Die ATS-Gruppe erreicht eine Jahresproduktion von 2 Millionen Rädern. ATS startete 1996 die Räder-Produktion für Mercedes in Brasilien mit dem dortigen Partner Mangels. Im Jahr 1997 nahm das neue Werk im südafrikanischen Babelegi die Fertigung auf. In Indien begann die Produktion von Rädern für Mercedes-Benz mit dem Kooperationspartner Hindalco. In Polen gründet die ATS-Gruppe die Tochtergesellschaft Stahlschmidt & Maiworm Sp. z o.o.. Schon ein Jahr später begann die Produktion in Stalowa Wola.
ATS wurde 1998 mit dem namhaften südafrikanischen Räderhersteller Tiger Wheels vereinigt. In Werdohl begann die Serienproduktion des ersten einteiligen Hohlspeichenrades. Die Partnerschaft mit PT Excel in Indonesien startete 2000 und man nahm eine neue Lackieranlage in Polen in Betrieb. 2001 gründete man das Stahlschmidt-&-Maiworm-Global-Manufacturing-Team mit dem Ziel, in sämtlichen Werken einheitliche Produktionsabläufe zu schaffen. Man begann die Produktion von Bedplates in Polen.
Die bereits 2001 gegründete S & M USA Inc. errichtete 2002 in Auburn in Alabama ein Werk und begann im Jahr darauf mit der Räderproduktion für Montagewerke deutscher Autohersteller in den USA. Die ATS-Gruppe erwarb 2004 das TSW-Werk in Südafrika. Man begann die Gießwerkproduktion in Polen. ATS verstärkte 2005 seine Präsenz in den USA durch den Kauf des Werkes in Warsaw in Kentucky.
Die ATS Beteiligungs GmbH stellte 2007 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. 2008 übernahm UNIWHEELS die europäischen Tochtergesellschaften der ATS Beteiligungs GmbH und sicherte damit die Zukunft der Arbeitsplätze und Produktionswerke in Deutschland (Werdohl) und Polen (Stalowa Wola), der Konzernverwaltung in Bad Dürkheim sowie auch der Marke ATS. Vom Kauf ausgeschlossen waren die Werke in den USA und Südafrika, für die separate Lösungen gefunden wurden.
Logos
- Während der Formel-1-Zeit (1977–1984)
- Logo bis 2009
- 2009: Präsentation bei der Essen Motor Show
Unternehmen der ATS Gruppe
- Deutschland
- ATS Automotive GmbH & Co. KG
- ATS Leichtmetallräder GmbH
- ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH
- ATS Stahlschmidt & Maiworm Technics GmbH
- Polen
- ANZIO Wheels (Poland) Sp. z o.o.
- ATS Stahlschmidt & Maiworm Sp. z o.o.
Weblinks
Einzelnachweise
- ATS-Wheels.com: Impressum (Stand 2011) (Memento vom 1. Juni 2011 im Internet Archive)
- Jürgen von Heyden ist neuer CEO der ATS Gruppe. Finanznachrichten, 12. März 2007