Liste flüchtlingsfeindlicher Angriffe in Deutschland 1990 bis 2013

Die Liste flüchtlingsfeindlicher Angriffe i​n Deutschland 1990 b​is 2013 verzeichnet Angriffe u​nd Anschläge a​uf Geflüchtete u​nd Flüchtlingsunterkünfte i​n Deutschland, b​ei denen fremdenfeindliche u​nd rassistische Tatmotive nachgewiesen o​der wahrscheinlich sind. Die Liste erhebt keinen Anspruch a​uf Vollständigkeit, z​umal die Dunkelziffer derartiger Angriff beträchtlich h​och sein dürfte. Besonders schwere Anschläge m​it Verletzten, Schwerverletzten o​der Toten s​ind rot hinterlegt.

Soweit n​icht anders verzeichnet, folgen d​ie Angaben d​en Chroniken v​on Mut g​egen rechte Gewalt, Pro Asyl u​nd Amadeu Antonio Stiftung.[1] Historische Hintergründe, Gegeninitiativen, Literatur s​iehe unter Flüchtlingsfeindliche Angriffe i​n der Bundesrepublik Deutschland; weitere Jahreslisten s​iehe unten.

1990

OrtBundes-
land
DatumAnschlagszielVerletzte/ToteBeschreibung
Stuttgart  BW Februar Unterkunft Übersiedlergegner brannten ein örtliches Heim bis auf die Grundmauern nieder[2]
Köln-Godorf  NW Anfang Februar Unterkunft Brandstifter legten gleich zweimal hintereinander Feuer in einem neuerrichteten Übersiedlerheim[3]
Bergen auf Rügen  MV 2. Okt. Unterkunft "Ein Mob rechter Jugendliche sammelt sich vor einer Unterkunft von Asylsuchenden und grölt 'ausländerfeindliche und faschistische Parolen'"[4]

1991

OrtBundes-
land
DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Schwerin  MV 11. Mrz. Geflüchtete, bewohnte Unterkunft 2 Verletzte Rechtsradikale verletzen einen rumänischen Flüchtling mit einem Messer schwer, schlagen einen Syrer nieder und verwüsten die Außenanlagen eines Asylbewerberheims.[L 1]
Arnstadt  TH Mai bewohnte Unterkunft "Ein nepalesischer Asylbewerber kann sich vor Skinheads nur durch Flucht in das Ausländerheim retten. Die Verfolger geben erst auf, als die Polizei auftaucht."[5]
Wittenberge  BB 3. Mai bewohnte Unterkunft Circa 30 Deutsche bedrohten, überfielen und misshandelten diverse nicht deutsche Bewohner in deren Lehrlingswohnheim. Sie traten Türen ein, zerwarfen Fensterscheiben und schossen mit Gaspistolen auf Personen. Aus Todesangst flohen fünf Bewohner über einen Balkon, wobei zwei von ihnen 20 Meter in die Tiefe stürzten und lebensgefährlich verletzt wurden.[6]
Gelbensande  MV 26. Jun. bewohnte Unterkunft Rechtsradikale greifen eine Asylbewerberunterkunft an und geben Schüsse ab.[L 1]
Weitendorf  MV 1. Jul. bewohnte Unterkunft Zwei Personen dringen in das Asylbewerberheim ein und schießen.[L 1]
Wismar  MV 12. Jul. bewohnte Unterkunft 6 Verletzte Jugendliche überfallen eine Unterkunft für Asylbewerber, sechs Bewohner werden verletzt.[L 1]
Trollenhagen  MV 12. Jul. bewohnte Unterkunft 1 Verletzte 20 Vermummte überfallen das Asylbewerberheim mit Baseballschlägern, eine Frau wird zusammengeschlagen.[L 1]
Tambach-Dietharz  TH 2. Aug. bewohnte Unterkunft 1 Verletzter Zwei Rumänen werden in einem Flüchtlingsheim angegriffen. Einer der Angegriffenen muss mit Schädelverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden (blick nach rechts, Nr. 21, 7.10.91 — Chronologie).[7]
Ueckermünde  MV 10. Aug. bewohnte Unterkunft 40 vermummte einheimische und Berliner Skinheads überfallen das Asylbewerberheim und schießen mit Gaspistolen. Nach dem Überfall ist das Haus unbewohnbar.[L 1]
Tambach-Dietharz  TH 30.+31. Aug. Geflüchtete Asylsuchende werden angegriffen, misshandelt und verfolgt (blick nach rechts, Nr. 22, 21.10.91 — Chronologie).[8]
Cottbus  BB 24. Aug. bewohnte Unterkunft Auf das Asylheim „Schwarze Pumpe“ bei Cottbus (Kreis Spremberg) verübten rechte Jugendliche einen Brandanschlag. Das Gebäude brannte nieder, Fahrzeuge der Bewohner wurden zerstört.[9]
Jena  TH 4. Sep. 1 Verletzter Drei Skinheads schlagen auf drei Vietnamesen mit Knüppeln ein, wobei einer verletzt wird.[10]
Hoyerswerda  SN 17. Sep. bewohnte Unterkunft Ab dem 17. September kam es zu verschiedenen rassistischen Übergriffen. Nachdem es zu Steinwürfen und Angriffen mit Molotow-Cocktails auf ein Vertragsarbeiterwohnheim und Flüchtlingsheim kam, wurden die Bewohner evakuiert. In der Folge kam es auch in anderen deutschen Städten zu Nachahmungstaten.
Saalfeld  TH 18. Sep. 3 Verletzte "Vier maskierte Männer dringen in Saalfeld in eine Wohnung von drei Vietnamesen ein. Sie schlagen die drei Geschädigten mit Holzknüppeln und beschießen sie mit Reizgas. Danach stehlen sie den Verletzten noch 12.000 DM."[10]
Kranichfeld  TH 24. Sep. bewohnte Unterkunft "In Kranichfeld werfen zwei Unbekannte zwei Molotowcocktails in das Flüchtlingswohnheim."[10]
Tambach-Dietharz  TH 25. Sep. bewohnte Unterkunft 20 Jugendliche griffen die örtliche Asylunterkunft an.[11] "Sie treiben die BewohnerInnen aus ihren Räumen, zerstören Telefone und werfen Brandflaschen."[12]
Neudietendorf  TH 26. Sep. bewohnte Unterkunft "In Neudietendorf werfen Unbekannte drei Molotowcocktails in eine Wohnunterkunft für Mocambiquaner."[10]
Schwerin  MV 28. Sep. bewohnte Unterkunft Anschlag auf ein Asylbewerberheim mit zwei Brandsätzen, es entsteht hoher Sachschaden.[L 1]
Stralsund  MV 29. Sep. bewohnte Unterkunft Anschlag von 15–20 Randalierern auf ein Asylbewerberheim mit Steinbrocken.[L 1]
Rostock-Schmarl  MV 1. Okt. bewohnte Unterkunft 50 Jugendliche überfielen ein Asylbewerberheim.[L 1]
Geisa  TH 1. Okt. "Zehn bis zwölf Unbekannte schlagen in Geisa auf sieben Asylbewerber ein und verletzen sie leicht."[10]
Rostock-Schmarl  MV 3. Okt. bewohnte Unterkunft 150 Jugendliche überfielen ein Asylbewerberheim.[L 1]
Hünxe  NW 3. Okt. bewohnte Unterkunft 2 Schwerverletzte In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober warfen drei Jugendliche einen Brandsatz auf das Asylbewerberheim in Hünxe. Zwei damals sechs und acht Jahre Mädchen wurden schwer verletzt, die jüngere erlitt lebensgefährliche Verbrennungen. Die Täter wurden vom Landgericht Duisburg wegen schwerer Brandstiftung und Körperverletzung zu Haftstrafen zwischen dreieinhalb und fünf Jahren verurteilt.[13] Einer der Täter nahm sich nach der Haftentlassung das Leben.[14]
Bergen auf Rügen  MV 3. Okt. bewohnte Unterkunft 2 Verletzte Bei einem Brandanschlag wurden zwei Asylbewerber verletzt.[L 1]
Sassnitz  MV 4. Okt. bewohnte Unterkunft Personen griffen eine Unterkunft für Asylsuchende mit Steinen an.[L 1]
Greifswald  MV 4. Okt. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim.[L 1]
Güstrow  MV 4. Okt. bewohnte Unterkunft Rechtsextreme griffen ein Asylbewerberheim an.[L 1]
Zwickau  SN 4. Okt. bewohnte Unterkunft 7 Verletzte Ca. 100 Randalierer stürmen ein Flüchtlingsheim und brennen es nieder. Es gibt 7 zum Teil schwer Verletzte und 11 Festnahmen. (blick nach rechts, Nr. 22, 21.10.91, Chronologie)[15]
[o. O.]  TH 4. Okt. "25 Unbekannte überfallen vier Asylbewerber und schlagen sie."[10]
Schwerin  MV 5. Okt. bewohnte Unterkunft Anschlag auf ein Asylbewerberheim mit Steinen.[L 1]
Pasewalk  MV 17. Okt. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim.[L 1]
Parchim  MV 18. Okt. bewohnte Unterkunft Überfall und Brandanschlag auf Unterkunft für Asylbewerber.[L 1]
Pasewalk  MV 20. Okt. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim.[L 1]
Parchim  MV 20. Okt. bewohnte Unterkunft Überfall und Brandanschlag auf Unterkunft für Asylbewerber.[L 1]
Greifswald  MV 3. Nov. bewohnte Unterkunft 35 Verletzte Nach einem Fußballspiel griffen mehr als 200 Hooligans des BFC Dynamo ein Asylbewerberheim an, dabei wurden 35 Menschen zum Teil schwer verletzt und das Heim verwüstet.[16]
Greifswald  MV 7. Nov. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf Unterkunft für Asylbewerber.[L 1]
Greifswald  MV 9. Nov. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf Unterkunft für Asylbewerber.[L 1]
Weimar  TH 9. Nov. 1 Verletzter "Ein mosambikanischer Bürger wird in Weimar von drei Jugendlichen mit einem Luftdruckgewehr beschossen. Der Mann erleidet eine Verletzung am Kopf."[10]
Greifswald  MV 24. Nov. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf Unterkunft für Asylbewerber.[L 1]
Sassnitz  MV 16. Nov. bewohnte Unterkunft 30 Jugendliche griffen ein Asylbewerberheim an.[L 1]
Greifswald  MV 6. Dez. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf Unterkunft für Asylbewerber.[L 1]
Sömmerda  TH 24.–26. Dez. bewohnte Unterkunft Ein Heim für Asylsuchende wird mehrfach von Neofaschisten angegriffen, es werden Fensterscheiben eingeschlagen (FR, 27.12.91)[17]
Wesenberg (Mecklenburg)  MV 31. Dez. bewohnte Unterkunft Ein ein Ausländerheim war Ziel zahlreicher Silvestergeschosse.[18]
Sömmerda  TH 31. Dez. bewohnte Unterkunft 15 Rechtsradikale griffen in der Neujahrsnacht mit Feuerwerkskörpern das Asylbewerberheim in Sömmerda an. Nach Angaben des Thüringer Innenministeriums sind keine Ausländer dank eines massiven Polizeiaufgebotes verletzt worden. An den mehrstündigen Auseinandersetzungen, bei denen die Ordnungshüter mit Zaunlatten und Reizmitteln bedroht wurden, hätten sich insgesamt 40 rechtsextreme Jugendliche beteiligt. Anklage werde allerdings laut Innenministerium nicht erhoben, da keine ernsthaften Verletzungen vorliegen.[19]

1992

Liste flüchtlingsfeindlicher Angriffe in Deutschland 1990 bis 2013 (Deutschland)
Gewalt gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte 1992 (unvollständig)
OrtBundes-
land
DatumAnschlagszielTote/VerletzteBeschreibung
Moderwitz, Jena, Rudolstadt  TH 4.–5. Jan. 8 teils schwer Verletzte Nazi-Skinheads überfallen in diesen Städten Jugendliche und Asylsuchende. Dabei werden insgesamt acht Menschen zum Teil schwer verletzt.[20] "In Moderwitz (Kreis Pößneck) schlagen laut Innenministerium rund 20 vermummte Täter mit Baseballschlägem auf Gäste und Mobiliar einer Gaststätte ein und schießen mit Gaspistolen. Eine Person wird schwer und vier weitere leicht verletzt. Einen Unterkieferbruch und Platzwunden am Kopf erleiden am Samstag zwei Bürger, die von Skinheads zusammengeschlagen werden."[10]
Sömmerda  TH 5. Jan. bewohnte Unterkunft Unbekannte Täter warfen drei Tränengasgranaten auf den Hof der Gemeinschaftsunterkunft von Asylsuchenden. Am Tag zuvor waren an Wänden öffentlicher Gebäude der Stadt rechtsextremistische Losungen gesprüht worden.[21]
Jena, Eisenach und Erfurt  TH 18./19. Jan. Geflüchtete 5 Verletzte Eine Welle der Gewalt gegen Ausländer und Asylbewerber hat am Wochenende in Thüringen die Gedenkveranstaltungen zum 50. Jahrestag der sogenannten Wannsee-Konferenz überschattet. So wurden mindestens fünf Ausländer verletzt. Sechs Täter überwiegend aus der rechten Szene wurden festgenommen. […] Weitere Ausschreitungen gab es in Jena, Eisenach und Erfurt.[22]
Lampertheim  HE 31. Jan. bewohnte Unterkunft 3 Tote Eine dreiköpfige Familie aus Sri Lanka stirbt in ihrer brennenden Flüchtlingsunterkunft. Im Herbst 1992 werden drei Jugendliche festgenommen, die den Brandanschlag gestehen.[23]
Saal (Vorpommern)  MV 14. Mrz. bewohnte Unterkunft 1 Toter Bei einem Angriff von etwa 40 Jugendlichen auf ein Asylbewerberheim wird ein 18-jähriger Rumäne erschlagen.[24]
Cottbus  BB 21. Mrz. bewohnte Unterkunft Rechtsextremisten überfallen ein Asylbewerberheim mit Schreckschusspistolen und Steinen und zertrümmern Fenster und Türen der Unterkunft.[24]
Hörstel  NW 4. Apr. bewohnte Unterkunft 1 Toter Bei einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim kam ein in dem Heim untergebrachter Deutscher ums Leben.[25]
Treuenbrietzen  BB 12. Apr. bewohnte Unterkunft 15 Rechtsextreme überfallen eine Asylbewerberunterkunft. Sie zerschlagen Fenster, Jalousien und die Eingangstür.[25]
Gera  TH 2. Mai bewohnte Unterkunft Die zwei 24 und 26 Jahre alten Anhänger der rechten Szene gestanden, [am] Sonnabend [den 2. Mai] gegen 1.00 Uhr eine selbstgefertigte Brandflasche gegen das Fenster des Asylbewerberheimes geworfen zu haben.[26]
Güstrow  MV 24. Mai bewohnte Unterkunft 2 Verletzte 100 Jugendliche überfallen ein Asylbewerberheim, zwei Personen werden verletzt.[L 2]
Bahlen  MV 24. Mai bewohnte Unterkunft Überfall auf ein Asylbewerberheim. 140 Asylbewerber flüchten am 2. August nach Lauenburg, werden aber zurückgeschickt.[L 2]
Mannheim  BW 28. Mai bewohnte Unterkunft, Geflüchtete, Ausschreitungen 20 Verletzte Nach einem Fest zu Himmelfahrt und an darauffolgenden Tagen versuchten bis zu 400 Anwohner im Stadtteil Schönau ein Flüchtlingsheim anzugreifen. Ursache war die Verbreitung eines bereits widerlegten Gerüchts. Die eingesetzte Polizei und ein zweiter, extra aufgestellter Zaun verhinderten zwar körperliche Angriffe, aber für eine bis anderthalb Wochen kam es zu verbalen Beleidigungen, Morddrohungen, Stein- und Flaschenwürfen, bei denen Fensterscheiben zu Bruch gingen und die größtenteils traumatisierten Bürgerkriegsflüchtlinge konnten ihr Heim nicht verlassen. Während die Polizei die angreifenden Menschen nur am ersten Abend vertrieb und danach gewähren ließ, griff sie eine Solidaritätsdemonstration etwa eine Woche nach Himmelfahrt von 400 Menschen an, verletzte 20 Menschen z. T. schwer und nahm 140 Menschen in Gewahrsam und verwehrte Verletzten die Behandlung. Oberbürgermeister Gerhard Widder äußerte Verständnis für die Anliegen der Angreifer und bereits zuvor hatte der Mannheimer Gemeinderat die Abschaffung des Grundrechts auf Asyl gefordert.[27][28]
Bevskow  BB Mai 1 Verletzter Nach der Misshandlung eines nigerianisehen Asylbewerbers in einer Diskothek ist ein 24-Jähriger in Bevskow wegen versuchten Totschlags verhaftet worden.[29]
Bahlen  MV Juni Die örtliche Asylunterkunft wurde mit Brandsätzen angegriffen.[30]
Karlsruhe  BW 1. Jun. bewohnte Unterkunft 2 Verletzte Bei einem Überfall auf eine Asylunterkunft wurden zwei Tunesier verletzt.[31]
München  BY 2. Jun. 1 Toter "Ein in München lebender Stadtstreicher, seit 13 Jahren anerkannter Asylsuchender, wird zusammengeschlagen und stirbt an den Verletzungen."[32]
Elsterwerda  BB 4. Jun. bewohnte Unterkunft Zum wiederholten Male wurde auf die örtliche Asylunterkunft ein Brandanschlag verübt.[33]
Liebertwolkwitz  SN 6. Jun. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim.[25]
Elgersburg  TH 7. Jun. bewohnte Unterkunft Überfall mit Schreckschusspistole auf ein Asylbewerberheim.[25] Gleichzeitig schlugen sie mit einer Bierflasche ein Fenster des Wohnheimes ein und riefen ausländerfeindliche Parolen in das Gebäude, […].[34]
Weißenfels  ST 15. Jun. Mit Tischen und Stühlen aus einer naheliegenden Fleischerei sind zehn Vietnamesen am Montag auf dem Weißenfelser Markt von mehreren Jugendlichen beworfen worden.[35]
Erfurt  TH 19. Aug. 2 Verletzte Zwei Unbekannte sprechen in einer Erfurter Gaststätte zwei algerische Staatsangehörige an und erklären ihnen, dass sie in Deutschland nichts zu suchen haben. Danach schlagen die Täter auf die beiden mit der Faust sowie einem Stuhl ein.[10]
Rostock-Lichtenhagen  MV 22. Aug. Ausschreitungen, bewohnte Unterkunft Zwischen dem 22. und 26. August 1992 gab es rassistisch motivierte Angriffe auf die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter im sogenannten „Sonnenblumenhaus“.[36] In der Folge kam es fast zu am Ende 40 Nachahmungstaten bis Mitte September 1992.
Wismar  MV 27. Aug. Ausschreitungen, bewohnte Unterkunft Überfall auf ein Asylbewerberheim mit Molotow-Cocktails.[L 2]
[o.O]  TH 27. Aug. bewohnte Unterkunft "Unbekannte Täter fahren mit drei PKW vor das Asylbewerberwohnheim und werfen drei Molotowcocktails gegen die Hauswand des Gebäudes."[10]
Cottbus  BB Aug. Ausschreitungen, bewohnte Unterkunft Im Ortsteil Sachsendorf griffen Ende August in drei Nächten bis zu 200 Neonazis ein Asylbewerberheim mit Molotowcocktails, Messern und Steinen bewaffnet an. Autos gingen in Flammen auf, Schaufenster zerbrachen, Wohnhäuser wurden beschädigt und Feuerwehrleute wurden bedroht. Nur durch das Eingreifen von 300 Polizisten wurde Schlimmeres verhindert. Als „geistiger Anführer“ wurde der seit 2008 im Stadtrat für die NPD sitzende Frank Hübner genannt.[37]
Rostock-Hinrichshagen  MV 28. Aug. bewohnte Unterkunft Angriff auf das Asylbewerberheim.[L 2]
Bad Lauterberg  NI 29. Aug. bewohnte Unterkunft Zwei junge Männer haben einen Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Bad Lauterberg (Harz) verübt und später gestanden.[38][39]
Sömmerda und Eisenach  TH 29. Aug. bewohnte Unterkünfte "In der Nacht zum Samstag verhindern Polizeikräfte in Sömmerda und in Eisenach (beides Thüringen) den Angriff von mit Zaunlatten und Molotowcocktails bewaffneten Neonazis auf Asylbewerberheime. Einige der Brandsätze explodieren."[38]
Suhl  TH 29. Aug. Die Polizei verhindert einen geplanten Übergriff 60 "rechtsradikaler Jugendlicher auf zwei Suhler Asylantenheime".[40]
Neubrandenburg  MV 30. Aug. bewohnte Unterkunft Angriff auf ein Asylbewerberheim.[L 2]
Lübz  MV 30. Aug. bewohnte Unterkunft Angriff auf ein Asylbewerberheim.[L 2]
Markersdorf (Kreis Gera)  TH 2. Sep. bewohnte Unterkunft "Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Markersdorf/Kreis Gera."[38]
Erfurt  TH 3. Sep. bewohnte Unterkunft "In Erfurt wird ein von Vietnamesen bewohntes Wohnheim mit Steinen und Leuchtgeschossen angegriffen."[38]
Ringenberg  NW 5. Sep. bewohnte Unterkunft, Geflüchtete 2 Verletzte "In Ringenberg bei Wesel werden bei einem Überfall von etwa zwei Dutzend Skinheads auf eine Asylbewerberunterkunft zwei Ausländer verletzt."[38]
Trassenheide  MV 5. Sep. bewohnte Unterkunft 40 Jugendliche griffen ein Flüchtlingsheim an.[L 2]
Neubrandenburg  MV 5. Sep. bewohnte Unterkunft Jugendliche bewarfen die örtliche Asylunterkunft mit Steinen. Die Polizei schritt ein.[41]
Koblenz  SN 5. Sep. bewohnte Unterkunft 1 Verletzte Brandanschlag auf die örtliche Asylunterkunft.[42]
Chemnitz  SN 5. Sep. Behörde Auf die Zentrale Ausländerbehörde der Stadt wurde ein Brandsatz geworfen.[43]
Frankenberg  SN 5. Sep. Unterkunft Extrem rechte Jugendliche verwüsteten einen leeren Schlafraum in einer Asylunterkunft.[44]
Lübbenau  BB 5. Sep. Unterkunft 6 Verletzte Die örtliche Asylunterkunft wird in der Nacht zum Samstag von circa 100 Jugendlichen angegriffen. Sechs Polizisten worden verletzt.[45]
Prenzlau und Guben  BB 5. Sep. bewohnte Unterkünfte In der Nacht zum Sonntag wurde Asylunterkünfte in den Kreisen Prenzlau und Guben angegriffen sowie zwei PKWs angezündet.[46]
Bernau  BB 5. Sep. bewohnte Unterkunft Circa 80 Jugendliche versuchten die Asylunterkunft in Bernau anzugreifen. Die Polizei schritt ein.[47]
Kremmen  BB 5. Sep. bewohnte Unterkunft Circa 45 Jugendliche bewarfen die Asylunterkunft in Kremmen mit Steinen. Die Polizei schritt ein.[48]
Berlin-Hohenschönhausen  BE 5. Sep. Im Umfeld von fünf Asylunterkünften im Ost-Berliner Bezirk Hohenschönhausen stellte die Polizei bei Kontrollen in der Nacht zum Sonntag Molotow-Cocktails, Messer, Schreckschußpistolen und Schlagstöcke sicher. Ausschreitungen konnten verhindert werden.[49]
Ecklingerode  TH 5. Sep. bewohnte Unterkunft Ein nächtlicher Brandanschlag auf das Asylbewerberheim, verübt von fünf Jugendlichen mit zwei Brandflaschen.[50]
Eisenhüttenstadt  BB 5. Sep. bewohnte Unterkunft In zwei aufeinanderfolgenden Nächten griffen bis zu 150 nationalistische Jugendliche die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber an. Sie versuchten die Einrichtung zu stürmen, griffen sie mit Steinen und Molotowcocktails an, wobei es zu mehrstündigen Straßenschlachten mit der Polizei und dem Bundesgrenzschutz kam. "Die Randalierer, die von zahlreichen Schaulustigen unterstützt wurden, riefen Parolen wie 'Sieg heil' und 'Ausländer raus'".[51][38]
Quedlinburg  ST 6. Sep. Ausschreitungen, bewohnte Unterkunft Bei den mehrtägigen Ausschreitungen in Quedlinburg 1992 belagerten vom 6. bis etwa 13. September bis zu 500 Gewaltbereite das Asylbewerberheim in der Oeringer Straße, warfen Steine und Molotowcocktails, Schaulustige applaudierten. Eine Mahnwache aus Bürgern und Kommunalpolitikern, die sich schützend vor das Heim stellte, wurde angegriffen, ebenso die Polizei und Sanitäter. Nachdem sich die Angriffe am darauffolgenden Wochenende fortsetzten, ordnete der damalige Innenminister Sachsen-Anhalts, Hartmut Perschau, die Schließung der Unterkunft an.[52]
Pritzier  MV 6. Sep. unbewohnte Unterkunft 30 Jugendliche greifen eine Flüchtlingsunterkunft mit Feuerwerkskörpern und Molotow-Cocktails an. Die Bewohner waren zuvor evakuiert worden.[L 2]
Anklam  MV 8. Sep. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim.[L 2]
Boizenburg  MV 8. Sep. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim.[L 2]
Waren (Müritz)  MV 8. Sep. bewohnte Unterkunft Angriff auf ein Asylbewerberheim.[L 2]
Schulzendorf  BB 8. Sep. PKWs von Asylsuchenden Brandanschlag auf zwei PKW von Asylsuchenden vor deren örtlichen Unterkunft.[53]
Geisa  TH 8. Sep. bewohnte Unterkunft Anschlag mittels Steinwürfen auf Asylunterkunft.[54]
Gerstungen  TH 11. Sep. bewohnte Unterkunft Neonazis verüben einen Brandanschlag auf das örtliche Asylheim.[55]
Ellrich  TH 12. Sep. bewohnte Unterkunft Neonazis greifen das örtliche Asylheim am.[56]
Landkreis Eisenach  TH 13. Sep. bewohnte Unterkunft "Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im Landkreis Eisenach/ Thüringen."[38]
Mühlhausen  TH 13. Sep. Geflüchteter "In Mühlhausen/Thüringen wird ein polnischer Asylbewerber in seinem Zimmer überfallen und ausgeraubt."[38]
Wismar  MV 15. Sep. Ausschreitungen, bewohnte Unterkunft Zwischen dem 15. und dem 20. September kam es zu mehreren Überfällen auf ein Asylbewerberheim mit Brandsätzen, Eisenstangen und Steinen, die den Beifall der Anwohner finden. Insgesamt werden in den fünf Tagen 186 Jugendliche vorübergehend festgenommen.[L 2]
Gerstungen  TH 16. Sep. bewohnte Unterkunft "In Gerstungen/Thüringen schießt ein Unbekannter auf das Asylbewerberheim."[38]
Gerstungen  TH 17. Sep. bewohnte Unterkunft "In Gerstungen bei Eisenach gibt ein Unbekannter zwei Schüsse auf dem Hof des Asylbewerberheims, offenbar in die Luft, ab."[38]
Apolda  TH 18. Sep. Ein Vietnamese wird überfallen und sein Auto entwendet.[57]
Klötze  TH 18. Sep. bewohnte Unterkunft Neonazis werfen Brandsätze gegen das örtliche Asylheim.[58]
Güstrow  MV 18. Sep. bewohnte Unterkunft Am 18. und 19. September kam es zu Angriffen auf eine Unterkunft.[L 2]
Kröpelin  MV 18. Sep. bewohnte Unterkunft An mehreren Tagen griffen bis zu 40 Jugendliche ein Asylbewerberheim ein, zum Teil mit Molotow-Cocktails.[L 2]
Ueckermünde  MV 18. Sep. bewohnte Unterkunft Angriff auf ein Asylbewerberheim.[L 2]
Rositz  TH 19. Sep. bewohnte Unterkunft Neonazis werfen Brandsätze gegen das örtliche Asylheim.[59]
Blankenstein  TH 20. Sep. bewohnte Unterkunft Unbekannte werfen Brandsätze gegen das örtliche Asylheim.[60]
Hainspitz  TH 20. Sep. bewohnte Unterkunft Unbekannte greifen mit Brandsätzen das örtliche Asylheim an.[61]
Steudach  TH 2. Okt. bewohnte Unterkunft "Zwei Unbekannte werfen zwei Molotowcocktails auf das Asylbewerberheim in Eisfeld."[10] "Glücklicherweise landeten die Brandsätze aber noch vor dem Wohnhaus."[62]
Blankenstein  TH 3. Okt. bewohnte Unterkunft Ein Angriff von Nazi-Skinheads auf die örtliche Asylunterkunft konnte vereitelt werden.[63]
Saalfeld  TH 4. Okt. bewohnte Unterkunft Die Polizei nahm 13 Nazi-Skinheads fest, die eine Unterkunft für Asylsuchende angreifen wollten.[64]
Eilenburg  SN 4. Okt. mehrere Personen Es kam zu mehreren Verletzten bei einer Schlägerei zwischen 30 Nazi-Skinheads und 80 Asylsuchenden. "Unterstützt wurden die Skinheads durch beifallklatschende Einwohner Eilenburgs.[65]
Bad Brückenau  BY 4. Okt. bewohnte Unterkunft Vier Personen verübten einen Brandanschlag auf das örtliche Asylheim.[66]
Elgersburg  TH 10. Okt. bewohnte Unterkunft Jugendliche hatten "aus einem Personenzug heraus Steine auf ein Asylbewerberinnenheim geworfen".[67]
Kriebitzsch  TH 20. Okt. privates Wohnhaus "In Kriebitzsch (Kreis Altenburg) wird aus einem vorbeifahrenden Auto ein Brandsatz gegen das Wohnhaus des Leiters eines Flüchtlingswohnheims geworfen."[38]
Bergern  TH 22. Okt. bewohnte Unterkunft "In Bergern bei Weimar werden auf ein Ausländerwohnheim drei Brandflaschen geworfen."[38]
Apolda  TH 24. Okt. Geflüchtete In Apolda belagern 50 Jugendliche einen Jugendclub und ziehen rassistische Parolen skandierend vor das Heim für Asylbewerber.[38]
Bischofsheim in der Rhön  BY 31. Okt. bewohnte Unterkunft Insgesamt sieben Schüsse aus einem Kleinkalibergewehr und einer Gaspistole trafen die örtliche Asylunterkunft.[68]
Dolgenbrodt  BB 1. Nov. unbewohnte Unterkunft In der Nacht zum 1. November brannte ein neu errichtetes Asylbewerberheim vollständig aus. Am nächsten Tag hätten dort 86 Asylbewerber einziehen sollen. 1993 wurde ein damals 19-jähriger Skinhead als Verdächtiger festgenommen und 1996 als Brandstifter zu zwei Jahren Bewährungsstrafe verurteilt. In anschließenden Ermittlungen stellte sich heraus, dass mehrere Bürger des Ortes Geld gestiftet hatten, um damit rechtsradikale Brandstifter anzuheuern.[69]
Flöha  SN 24. Nov. bewohnte Unterkunft Gegen das Asylbewerberheim im sächsischen Flöha wurde in der Nacht zum Mittwoch [24. auf 25.11.1992] erneut eine Bombendrohung ausgesprochen.[70]
Eisleben  ST 24. Nov. bewohnte Unterkunft "Unbekannte haben in der Nacht zum Mittwoch [24./25.11.1992] gedroht, ein Asylbewerberheim in Eisleben in die Luft zu sprengen."[70]
Weisenheim am Sand  RP 24. Nov. bewohnte Unterkunft "Eine Gruppe von etwa 20 jungen Leuten überfiel in der Nacht zum Mittwoch [24./25.11.1992] eine Ausländerunterkunft in Weisenheim am Sand im pfälzischen Kreis Bad Dürkheim."[70]

1993

Liste flüchtlingsfeindlicher Angriffe in Deutschland 1990 bis 2013 (Deutschland)
Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte 1993 (unvollständig)
OrtBundes-
land
DatumAnschlagszielVerletzte/ToteBeschreibung
Hamburg-Altona  HH 1. Jan. Unterkunft 4 Verletzte Brandanschlag[71]
Malchow  MV 3. Jan. Unterkunft Brandanschlag. Das Feuer, das durch eine Brandflasche entstand, konnte frühzeitig gelöscht werden.
Berlin-Hohenschönhausen  BE 3. Jan. Flüchtling Manuel T. Schwerverletzt Vor einem Flüchtlingsheim in Berlin-Hohenschönhausen wird der 29-jährige Manuel T., Flüchtling aus Mosambik, von sechs Deutschen mit Baseballschlägern angegriffen und misshandelt. Der Mann muss mit zahlreichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.[71]
Neustadt  BY 5. Jan. bewohnte Unterkunft Eine Flüchtlingsunterkunft wurde von deutschen Jugendlichen überfallen. Sie brachen die Türen auf und brüllten faschistische Parolen. Den bedrohten Flüchtlingen gelang es, die Angreifer mit Knüppeln in die Flucht zu schlagen.[72]
Borken (Hessen)  HE 7. Jan. bewohnte Unterkunft Mindestens fünf deutsche Männer drangen in das Flüchtlingsheim ein und schlugen auf vier Heimbewohner und einen Betreuer ein.
Klosterfelde  BB 9. Jan. bewohnte Unterkunft Zwei Männer warfen selbstgebaute Brandsätze gegen das Flüchtlingsheim. Es wurde niemand verletzt.
Mühlberg/Elbe  BB 10. Jan. bewohnte Unterkunft Jugendliche Deutsche griffen ein Flüchtlingsheim an und zerstörten Fensterscheiben und die Eingangstür.
Aschaffenburg  BY 11. Jan. bewohnte Unterkunft Brandanschlag. Die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft konnten das Feuer löschen.
Garbsen  NI 16. Jan. bewohnte Unterkunft Brandanschlag durch sechs Unbekannte auf ein Flüchtlingsheim.
Speyer  RP 17. Jan. bewohnte Unterkunft Auf einen von Flüchtlingen bewohnten Wohncontainer wurde ein Brandanschlag verübt.
Zielitz  ST 21. Jan. bewohnte Unterkunft Brandanschlag. Die Bewohner des Flüchtlingswohnheims konnten einen der Täter stellen, der eine Brandflasche geworfen hatte.
Immenhausen  HE 24. Jan. bewohnte Unterkunft Brandanschlag. Drei Marokkaner fanden zufällig vor dem Eingang der Flüchtlingsunterkunft einen Fünf-Liter-Kanister mit einer brennbaren Flüssigkeit und eine bereits brennende Lunte. Es gelang ihnen, das Feuer zu löschen.
Speyer  RP 25. Jan. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim.
Duisburg-Hamborn  NW 26. Jan. bewohnte Unterkunft 5 Verletzte Bei einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft wurden fünf Personen verletzt.
Drüsewitz  MV 3. Feb. bewohnte Unterkunft Zehn Deutsche griffen ein Flüchtlingsheim mit Steinen an und brüllten rassistische Parolen.
Wrangelsburg  MV 11. Feb. bewohnte Unterkunft Brandanschlag. Die Bewohner des Flüchtlingsheims konnten das Feuer löschen.
Schwerte  NW 11. Feb. bewohnte Unterkunft Brandstiftung in einer Flüchtlingsunterkunft. Von den 50 Bewohnern wurde niemand verletzt.
Taunusstein-Hahn  HE 25. Feb. bewohnte Unterkunft Zwei Männer versuchten das Flüchtlingsheim in Brand zu stecken. Die Bewohner konnten das Feuer löschen.
Kirchheim (Hessen)  HE 27. Feb. bewohnte Unterkunft Das Flüchtlingsheim wurde aus einer Farbmarkierungswaffe beschossen.
Halle (Saale)  ST 27. Feb. bewohnte Unterkunft Rechte Jugendliche skandierten vor dem Flüchtlingsheim rassistische Parolen und warfen Steine gegen das Gebäude. Mit der Festnahme von zwölf Personen konnte ein Überfall auf das Haus verhindert werden.
München  BY 4. Mrz. bewohnte Unterkunft Im Bet-Raum des Flüchtlingsheimes im Stadtteil Obersendling gossen Brandstifter Benzin aus und zündeten es an. Die 453 Flüchtlinge aus 36 Nationen, die in dem Heim untergebracht sind, blieben unverletzt.[73]
Friedrichsdorf  HE 9. Mrz. bewohnte Unterkunft 1 Verletzter Drei Neonazis überfielen die Flüchtlingsunterkunft im Pettenweiler Holzweg zwischen Friedrichsdorf und Köppern und feuerten Schüsse aus einer Gaspistole ab. Sechs kurdischen Bewohnern gelang es schließlich, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Dabei wurde ein Kurde durch ein Geschoss getroffen.
Mölln  SH 19. Mrz. bewohnte Unterkunft Brandanschlag. Die Täter warfen Molotow-Cocktails auf die aus zehn Wohncontainern bestehende Flüchtlingsunterkunft, in der vorwiegend rumänische Flüchtlinge untergebracht sind. Es gab keine Verletzten.
Sarstedt  NI 19. Mrz. bewohnte Unterkunft Bombenanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Es wurde niemand verletzt.
Erzhausen  HE 26. Mrz. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft. Verletzt wurde niemand.
Gera  TH 3. Apr. 1 Verletzter „Polizeiangaben zufolge verfolgten am Samstag in Gera drei Männer einen Asylbewerber aus Ghana, als dieser eine Disko verließ. Sie schlugen ihn so zusammen, dass er in stationäre Behandlung mußte.“[74]
Grimmen  MV 3. Apr. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Flüchtlingswohnheim im Kreis Grimmen.
Bretwisch  MV 3. Apr. bewohnte Unterkunft Täter warfen Brandflaschen gegen ein Flüchtlingsheim. Der Wachdienst konnte den Brand löschen.
Lotte  NW 12. Apr. bewohnte Unterkunft Ein Flüchtlingsheim wurde mit sieben Molotow-Cocktails in Brand gesetzt.
Thannhausen  BY 14. Apr. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Auf die Außenmauer unterhalb des Brandherdes wurde ein Hakenkreuz gesprüht. Es entstand Sachschaden von 30.000 DM; verletzt wurde niemand.
München  BY 17. Apr. bewohnte Unterkunft 11 Verletzte Brandstiftung in einem Flüchtlingsheim im Stadtteil Obersendling. Drei Männer, die in Panik aus Fenstern sprangen, mussten mit Knochenbrüchen, acht weitere Personen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus
Kirkel-Limbach  SL 17. Apr. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Die Täter warfen Brandsätze in das von fünf Flüchtlingen aus Sri Lanka bewohnte Haus. Es wurde niemand verletzt.
Bramsche  NI 22. Apr. bewohnte Unterkunft Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Verletzt wurde niemand.

Mai

  • Bremen, 9. Mai 1993: Brandanschlag auf einen Bunker, in dem Flüchtlinge untergebracht waren
  • Weißwasser (Sachsen), 21. Mai 1993: Nach einer Auseinandersetzung zwischen 20 Kleingärtnern und etwa 60 Asylbewerbern flog abends um elf Uhr ein Molotow-Cocktail auf das Gelände des Containerdorfes, in dem die Flüchtlinge untergebracht waren
  • Sigmaringen-Laiz (Baden-Württemberg), 25. Mai 1993: Auf ein Flüchtlingsheim gaben drei Deutsche im Alter von 16 bis 18 Jahren aus einem Kleinkalibergewehr drei Schüsse ab. Ein Flüchtling aus Ex-Jugoslawien wurde verletzt
  • Fuldatal-Ihringshausen (Hessen), 28. Mai 1993: Ein 15-jähriger Deutscher beschoss ein neu bezogenes Flüchtlingsheim. Verletzt wurde niemand
  • Isernhagen (Niedersachsen), 29. Mai 1993: Unbekannte warfen zwei Fensterscheiben einer Flüchtlingsunterkunft ein
  • Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), 29. Mai 1993: Die Fenster einer Flüchtlingsunterkunft wurden von Unbekannten eingeworfen
  • Rösrath (Nordrhein-Westfalen), 30. Mai 1993: Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Die Bewohner konnten das Feuer löschen

Juni

  • Groß Brütz (Mecklenburg-Vorpommern), 2. Juni 1993: Etwa 20 Jugendliche griffen ein Flüchtlingsheim mit Steinen an. Sie wurden von den Flüchtlingen mit Stöcken in die Flucht geschlagen
  • Singen (Baden-Württemberg), 10. Juni 1993: Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Die neun Bewohner konnten sich retten
  • Modautal-Ernsthofen (Hessen), 11. Juni 1993: Brandanschlag auf ein Fachwerkhaus. Die 24 dort untergebrachten Flüchtlinge blieben unverletzt, weil das Feuer in seinen Anfängen entdeckt und gelöscht wurde
  • Marsberg (Nordrhein-Westfalen), 16. Juni 1993: Zwei Männer schleuderten eine Brandflasche auf den Hinterhof der Flüchtlingsunterkunft. Die Bewohner entdeckten das Feuer frühzeitig, so dass niemand zu Schaden kam
  • Raisdorf (Schleswig-Holstein), 19. Juni 1993: Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Zwei Personen wurden verletzt
  • Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), 26. Juni 1993: Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Der Brandsatz prallte unterhalb eines Fensters ab und fällt zu Boden, so dass kein Schaden entstand

Juli

  • Göttingen (Niedersachsen), 4. Juli 1993: Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Die rund 90 in einer Turnhalle schlafenden Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien mussten evakuiert werden
  • Bondorf (Baden-Württemberg), 12. Juli 1993: Ein Flüchtlingsheim brannte aus. In der Nacht zuvor hatten zwei Männer aus einem Auto neun Schüsse auf das Heim abgefeuert
  • Prenzlau (Brandenburg), 18. Juli 1993: Vor dem Flüchtlingsheim skandierten mehrere Deutsche nationalsozialistische Parolen und gaben Schüsse aus einer Schreckschusspistole auf das Haus ab
  • Berlin-Weißensee, 21. Juli 1993: Auf ein Heim für bosnische Kriegsflüchtlinge wurde ein Anschlag mit einer Handgranate verübt. Von den 280 Bewohnern wurde niemand verletzt

August

  • Hardegsen (Niedersachsen), 8. August 1993: Brandanschlag auf ein von Flüchtlingen bewohntes Haus
  • Bad Camberg (Hessen), 9. August 1993: Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft
  • Eschborn (Hessen), 13. August 1993: Brandstiftung in einem Flüchtlingsheim. Der Brand wurde in seinen Anfängen entdeckt und gelöscht

September

  • Cham (Bayern), 28. September 1993: Brandanschlag. Vier Männer warfen mit einer Brandflasche ein Küchenfenster ein. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, so dass von den 22 Bewohnern niemand verletzt wurde

Oktober

  • Hechingen (Baden-Württemberg), 6. Oktober 1993: Vor einem Flüchtlingsheim wurden Schüsse abgefeuert und eine Brandflasche gezündet
  • Körle (Hessen), 24. Oktober 1993: Brandanschlag. Eine Bewohnerin konnte den Brand schnell löschen
  • Potsdam (Brandenburg), 30. Oktober 1993: Brandanschlag. Die Täter schnitten den Schutzzaun auf, drangen zu dem Gebäude vor und versuchten, eine Brandflasche durch ein Fenster zu werfen. Da vor dem Fenster Gaze gespannt war, flog der Brandsatz nicht in das von einer neunköpfigen jugoslawischen Flüchtlingsfamilie bewohnte Zimmer
OrtBundes-
land
DatumAnschlagszielVerletzte/ToteBeschreibung
Oberhof  TH 29. Okt. Diskothek Einer Gruppe von rassistischen Skinheads attackierte zwei US-amerikanische Sportler.[75] "Was weiß ich, wo der N[...] herkam, ob er ein Asylbewerber war oder so", äußerte einer der Hauptangeklagten in seiner Verhandlung und bewies damit seine sowohl rassistische wie auch flüchtlingsfeindliche Motivation.[76]

November

  • Küssaberg-Rheinheim (Baden-Württemberg), 7. November 1993: Eine Wohncontainer-Anlage für kurdische Flüchtlinge brannte vollständig aus. Die 14 Bewohner konnten sich ins Freie retten. Das Feuer war durch einen Brandsatz entstanden, der in den Flur des Containers geworfen worden war. Schon Monate vorher war das Heim mit Steinen angegriffen worden, wodurch zwei Flüchtlinge verletzt wurden
  • Friedersdorf (Sachsen-Anhalt), 18. November 1993: Durch einen Brandanschlag brannte eine von Flüchtlingen bewohnte Baracke vollständig aus. Personen wurden nicht verletzt
  • Biedenkopf (Hessen), 25. November 1993: Brandanschlag. Das Feuer wurde entdeckt und gelöscht, bevor größerer Schaden entstehen konnte

Dezember

  • Griesheim (Hessen), 6. Dezember 1993: Sechs oder sieben dunkel gekleidete Täter warfen mit Flaschen fünf Fensterscheiben eines Flüchtlingsheimes ein
  • Griesheim (Hessen), 20. Dezember 1993: Brandanschlag. Die Auslösung der Alarmanlage führte zur Flucht der Täter. Das Feuer konnte gelöscht werden
  • Hohenstein-Steckenroth (Hessen), 23. Dezember 1993: In letzter Minute konnte ein Bombenanschlag auf ein Flüchtlingsheim verhindert werden. Ein zwischen den Wohncontainern geparktes Auto brannte lichterloh. Als die Flüchtlinge das Feuer gelöscht hatten, fanden sie eine Rohrbombe auf dem Rücksitz des Wagens
  • Kaltenkirchen (Schleswig-Holstein), 25. Dezember 1993: Ein nicht benannter Türke starb nach einem Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim an den Verletzungen

1994

OrtBundes-
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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Zeithain  SN 20. Apr. bewohnte Unterkunft Ein Unbekannter verübte einen Brandanschlag auf die örtliche Asylunterkunft.[77]

1996

Das Haus Hafenstraße 52 in Lübeck nach dem Brandanschlag 1996
OrtBundes-
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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Lübeck SH 18. Jan. bewohnte Unterkunft 10 Tote, 55 Verletzte In der Nacht zum 18. Januar 1996 wurde ein Anschlag auf ein Haus für Asylbewerber in der Hafenstraße verübt, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen und 55 weitere verletzt wurden. Niemand wurde für die Brandstiftung verurteilt.[78][79][80]
Stuhr  NI 28. Mrz. bewohnte Unterkunft 3 verletzte Personen Unbekannte haben in einer Asylunterkunft Feuer gelegt.[81]
Essen  NW 9. Apr. 1 Person Ein 16-jähriger Schüler „in einem auffälligen Bundeswehr-Tarnanzug“ sticht aus Fremdenhass eine 53-jährige Türkin nieder.[82]
Erfurt  TH 20. Apr. 1 Person Ein Angolaner wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. April aus einer Gruppe junger Rechter heraus angegriffen und verletzt.[83]
Potsdam  BB 7. Okt. 1 Person Zwei junge Deutsche beschimpften, schlugen und traten einen türkischen Asylbewerber in einem Personenzug südwestlich von Berlin.[84]
Fürstenwalde  BB Anfang 1. Dez. 2 Personen Zwei 16-jährige Jugendliche haben zwei Asylbewerber aus Sierra Leone und Vietnam in einem Einkaufsmarkt geschlagen.[85]
Eisenhüttenstadt  BB 9. Nov. 1 Person Ein 19-jähriger sudanesischer Asylbewerber wurde von drei Männern angegriffen und verletzt.[86]

1999

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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Lauscha  TH 1 lebensgefährlich Verletzter Mehrere Nazis prügeln und treten brutal auf einen Afrikaner ein. Der Afrikaner wurde lebensgefährlich verletzt.[87]
Guben  BB 12./13. Feb. 1 Toter, 1 Verletzter Farid Guendoul starb durch die Hetzjagd in Guben durch eine Gruppe von elf ausländerfeindlichen Jugendlichen.

2000

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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Meiningen  TH 14. Jan. 1 Person Der deutsch-iranische Schauspieler Shahbaz Noshir wurde von einer Gruppe junger Neonazis beschimpft, bespuckt und angegriffen.[88] (Verfilmt in: Angst isst Seele auf)
Neuhaus  TH 20. Apr. 1 Person Ein Afrikaner wurde von Neonazis überfallen.[89]
Ludwigshafen-Oppau RP 16. Jul. bewohnte Unterkunft 3 Verletzte In der Nacht zum 16. Juli 2000 schleuderten vier Skinheads einen Brandsatz gegen eine Flüchtlingsunterkunft. Ein elfjähriges Mädchen erlitt Brandverletzungen an den Beinen, zwei weitere Kinder wurden von Glassplittern leicht verletzt. Die 14 bis 18 Jahre alten rechtsradikalen Täter konnten zunächst unerkannt entkommen, wurden aber wenige Tage später festgenommen und im November 2000 zu hohen Jugendstrafen verurteilt.[90]
Wuppertal  NW 23. Sep. bewohnte Unterkunft Am 23. September 2000 um 5 Uhr morgens wurden von sieben Neonazis zwei Molotowcocktails auf ein Übergangswohnheim für jugoslawische Flüchtlinge geworfen. Ein Molotowcocktail landet im Kinderzimmer auf einer Matratze. Die Bewohner können die brennende Matratze aus dem Fenster werfen, weshalb es zu keinen Personenschäden kam.[91][92]
Arnstadt  TH 21. Okt. 3 Personen Drei afrikanische Flüchtlinge wurden auf dem Nachhauseweg von einer Disko von ca. 20 jungen Neonazis verfolgt, dann verbal und schließlich körperlich angegriffen.[93]
Bremen HB 1. Nov. bewohnte Unterkunft Am 1. November 2000 wurde ein Neonazi festgenommen, der ein Asylbewerberheim in die Luft sprengen wollte. Der polizeibekannte Rechtsextremist hatte einen hochexplosiven Sprengsatz vorbereitet. Mitte August hatte die Polizei ihn beim Kleben von Nazi-Plakaten gestellt und in seiner Hosentasche einen Zettel gefunden, auf dem verschiedene Chemikalien notiert waren. Seitdem war der Neonazi bis zum Zugriff observiert worden.[94]

2005

OrtBundes-
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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Weissach BW 15. Okt. Wohnhaus Ein 17-jähriger Jugendlicher, der auch am Anschlag vom 18. November auf ein Asylbewerberheim beteiligt war, warf einen Molotow-Cocktail auf ein von Ausländern bewohntes Wohnhaus. Dieser prallte ab, zersplitterte und verbrannte. Es entstand kein Sachschaden und niemand wurde verletzt.[95]
Weissach BW 18. Nov. bewohnte Unterkunft Drei Personen, von denen einer auch am Anschlag vom 15. Oktober beteiligt war, warfen einen Molotow-Cocktail auf eine bewohnte Asylbewerberunterkunft. Zum Zeitpunkt des Anschlages hielten sich dort elf Personen auf, von denen niemand verletzt wurde. Gegenüber brannten Lagerbestände einer Tonwarenfabrik. Beide Brände erloschen von alleine und die Feuerwehr musste nicht eingreifen.[96]

2007

OrtBundes-
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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Sangerhausen ST 6. Jan. bewohnte Unterkunft Am frühen Morgen des 6. Januar 2007 griffen Rechtsextreme ein Asylbewerberheim mit Molotowcocktails an. Drei Bewohner konnten dem Feuer, das sich im Erdgeschoss ausbreitete, nur mit knapper Not entkommen. Vier Täter wurden im Mai 2010 wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung zu Haftstrafen von bis zu fünf Jahren und vier Monaten verurteilt.[97]

2011

Liste flüchtlingsfeindlicher Angriffe in Deutschland 1990 bis 2013 (Deutschland)
Übergriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte 2011

2011 wurden d​urch das Bundeskriminalamt (BKA) 18 Übergriffe a​uf Flüchtlinge u​nd Flüchtlingsunterkünfte registriert, d​avon zwölf Fälle d​es Verwendens v​on Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, jeweils z​wei Fälle v​on Volksverhetzung u​nd Beleidigung u​nd je e​inen Fall v​on Sachbeschädigung u​nd Körperverletzung. In fünf Fällen konnte e​in Tatverdächtiger ermittelt werden.[98]

2012

Laut Bericht d​es Bundesamtes für Verfassungsschutz d​es Jahres 2013 g​ab es i​m Jahr 2012 mindestens 24 rechtsextremistische „Straftaten g​egen Asylunterkünfte“.[99]

OrtBundes-
land
DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Waßmannsdorf  BB 9. Okt. bewohnte Unterkunft Mutmaßlich rechtsextreme Täter warfen in der Nacht zum 9. Oktober 2012 Steine und Farbbeutel auf ein Asylbewerberheim. Dabei wurden zwei Glastüren beschädigt und ein Fenster zerstört. Eine in dem Zimmer schlafende Bewohnerin kam mit dem Schrecken davon.[100]

2013

Liste flüchtlingsfeindlicher Angriffe in Deutschland 1990 bis 2013 (Deutschland)
Übergriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte 2013 (unvollständig)

Laut Bericht d​es Bundesamtes für Verfassungsschutz d​es Jahres 2014 g​ab es i​m Jahr 2013 mindestens 55 rechtsextremistische „Straftaten g​egen Asylunterkünfte“.[101] Im Bericht d​es Vorjahres schreibt d​as Bundesamt i​m Abschnitt über d​ie Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD): „die Instrumentalisierung d​es Themas ‚Asyl‘ erreichte i​hren vorläufigen Höhepunkt i​m Oktober/November 2013 i​n der sächsischen Kleinstadt Schneeberg m​it drei Demonstrationen d​er NPD d​en sogenannten Lichtelläufen  gegen e​in örtliches Asylbewerberheim.“ (Siehe d​azu Schneeberg w​ehrt sich.) Auch betonte d​as Bundesamt u​nter der Überschrift „Risiko e​iner Gewalteskalation“ z​um Rechtsextremismus: „Seit Mitte d​es Jahres 2013 stellten d​ie Sicherheitsbehörden e​ine Zunahme v​on Übergriffen a​uf Asylbewerberheime bzw. Flüchtlingsunterkünfte fest.“

OrtBundes-
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DatumAnschlagszielVerletzteBeschreibung
Saalfeld  TH 12. Feb. bewohnte Unterkunft Unbekannte legten in der Nacht zum 12. Februar im Waschraum einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber ein Feuer. Durch einen verbrannten Duschvorhang entstand ein Sachschaden von 50 Euro.[102]
Arnstadt  TH 21. Jul. bewohnte Unterkunft Zwei Zeitsoldaten der Bundeswehr warfen am frühen Morgen Feuerwerkskörper auf ein Asylbewerberheim und weitere Pyrotechnik in den Hinterhof der Einrichtung, riefen rassistische Beleidigungen und zeigten mehrfach den Hitlergruß. Die alkoholisierten Täter wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, die Polizei nahm Ermittlungen wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung auf.[103]
Luckenwalde  BB 16. Aug. bewohnte Unterkunft Unbekannte warfen in der Nacht auf den 16. August einen Molotow-Cocktail über die Toreinfahrt eines bewohnten Flüchtlingsheims, der auf der Einfahrt von alleine erlosch.[104]
Gemünden am Main  BY 18. Okt. bewohnte Unterkunft 2 Verletzte Durch ein Feuer in einem Asylbewerberheim wurden zwei Bewohner verletzt, es entstand Sachschaden von 15.000 Euro. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.[105][106]
Wehr  BW 19. Okt. bewohnte Unterkunft Ein versuchter Brandanschlag auf ein Asyl- und Obdachlosenunterkunft in Wehr konnte am frühen Morgen dank des schnellen Eingreifens von Hausbewohnern verhindert werden. Unbekannte hatten im Treppenhaus Brandbeschleuniger ausgeschüttet und angezündet.[107]
Borna  SN 31. Dez. bewohnte Unterkunft Eine Gruppe unbekannter Jugendlicher warf unter fremdenfeindlichen Rufen Feuerwerkskörper in Richtung eines Asylbewerberheims.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hermann Langer: Flächenbrand von rechts. Verlag Jugend und Geschichte, Rostock 1993, ISBN 3-929544-04-0 [darin S. 59–74 eine Auswahl von Überfällen in Mecklenburg-Vorpommern bis Ende 1991]
  2. Hermann Langer: Flächenbrand von rechts. Verlag Jugend und Geschichte, Rostock 1993, ISBN 3-929544-04-0 [darin S. 59–74 eine Auswahl von Überfällen in Mecklenburg-Vorpommern bis Ende 1992]
  1. Mut gegen rechte Gewalt: Chronik flüchtlingsfeindlicher Vorfälle (Memento vom 21. Oktober 2015 im Internet Archive); Netz gegen Nazis: Monatschroniken
  2. Wieso kommen die noch? In: Der Spiegel. Nr. 8, 1990, S. 30 (online).
  3. Wieso kommen die noch? In: Der Spiegel. Nr. 8, 1990, S. 30 (online).
  4. zweiteroktober90 (Hrsg.): Die Gewalt der Vereinigung. 2021, ISBN 978-3-00-070397-3, S. 42 (zweiteroktober90.de).
  5. Hirsch, Kurt; Heim, Peter B.: Von links nach rechts. Rechtsradikale Aktivitäten in den neuen Bundesländern. Band 12385. Goldmann, München 1991, ISBN 3-442-12385-2, S. 137.
  6. Ralf Geißler: Randale hat ein Nachspiel. In: Berliner Zeitung. 12. September 1992, S. 16.
  7. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDSILinke Liste. Drucksache 12/2186. Ausländerfeindliche Übergriffe und rechtsextremer Terror. 12. Wahlperiode, 4. März 1992, S. 1 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 15. August 2020]).
  8. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDSILinke Liste. Drucksache 12/2186. Ausländerfeindliche Übergriffe und rechtsextremer Terror. 12. Wahlperiode, 4. März 1992, S. 3 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 15. August 2020]).
  9. Ralf Geißler: Randale hat ein Nachspiel. In: Berliner Zeitung. 12. September 1992, S. 16.
  10. Rainer Fromm: Rechtsextremismus in Thüringen. 2. Auflage. Schüren Verlag, Marburg 1993, ISBN 3-89472-082-4, S. 1112.
  11. [o.A.]: Zurückgeblättert. Vor 30 Jahren: Angriffe auf Asylbewerberheime. In: Meininger Tageblatt. 25. September 2021, S. 2.
  12. Chronik des Terrors. In: atom Sondernummer. Rassismus und Neofaschismus in Deutschland. Nr. 40. Göttingen 1993, S. 7 (laka.org [PDF; abgerufen am 12. Oktober 2021] Dort Verweis auf "dpa, 25.9.").
  13. Die Narben auf der Seele bleiben. Rheinische Post, 1. Oktober 2011
  14. Asylbewerberkind angezündet: Die Geschichte von Zainab Saado. Spiegel TV
  15. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDSILinke Liste. Drucksache 12/2186. Ausländerfeindliche Übergriffe und rechtsextremer Terror. 12. Wahlperiode, 4. März 1992, S. 8 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 15. August 2020]).
  16. Ulrich Herbert: Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland. München 2001, S. 304.
  17. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDSILinke Liste. Drucksache 12/2186. Ausländerfeindliche Übergriffe und rechtsextremer Terror. 12. Wahlperiode, 4. März 1992, S. 18 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 15. August 2020]).
  18. Auch zu Silvester und Neujahr: Ausschreitungen und Unruhen. In: Freies Wort. Suhl 2. Januar 1992, S. 2 (dpa/ADN).
  19. Rechtsradikale in Sömmerda: Asylbewerberheim-Angriff. In: Freies Wort. Suhl 2. Januar 1992, S. 2 (ADN-lth).
  20. Chronik des Terrors. In: atom Sondernummer. Rassismus und Neofaschismus in Deutschland. Nr. 40. Göttingen 1993, S. 25 (laka.org [PDF; abgerufen am 12. Oktober 2021] Dort Verweis auf "Konkret 2/92 – Chronologie").
  21. Am Wochenende in Thüringen: Acht Verletzte bei Skinheads-Überfällen. In: Freies Wort. Suhl 6. Januar 1992, S. 2 (ADN-lth).
  22. Fünf Verletzte am Wochenende in Thüringen. Gewaltwelle gegen Ausländer. In: Freies Wort. Suhl 20. Januar 1992, S. 2 (dpa).
  23. 149 Todesopfer rechter Gewalt. Tagesspiegel, 31. Mai 2012.
  24. Hans-Jürgen Weiß: Gewalt von Rechts – (k)ein Fernsehthema?, Leske + Budrich, Opladen 1995, S. 53.
  25. Hans-Jürgen Weiß: Gewalt von Rechts – (k)ein Fernsehthema?, Leske + Budrich, Opladen 1995, S. 54.
  26. Geraer Polizei ermittelt. In: Freies Wort. Suhl 16. Mai 1992, S. 16 (dpa/th).
  27. Richard Rohrmoser: Die rassistischen Ausschreitungen in Schönau im Jahr 1992. In: Philipp Gassert, Ulrich Nieß, Hanspeter Rings, Richard Rohrmoser (Hrsg.): Jugendprotest und Jugendkultur im 20. Jahrhundert. Über 100 Jahre bewegte Jugend in Mannheim. Freunde des Stadtarchivs Mannheim, Mannheim 2017, ISBN 978-3-9817924-2-3, S. 144–156.
  28. Matthias Möller: "Ein recht direktes Völkchen"? : Mannheim-Schönau und die Darstellung kollektiver Gewalt gegen Flüchtlinge. Trotzdem, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-931786-41-0, S. 1ff.
  29. Festnahme. In: Freies Wort. Suhl 12. Mai 1992, S. 1.
  30. Mordversuchs-Prozeß. Verfahren abgetrennt. In: Freies Wort. 15. April 1993, S. 2 (ADN).
  31. Chronologie der Gewalt von rechts – ein Monat wie jeder andere. In: Neues Deutschland. 26. August 1992 (nd-aktuell.de).
  32. Chronologie der Gewalt von rechts – ein Monat wie jeder andere. In: Neues Deutschland. 26. August 1992 (nd-aktuell.de).
  33. Chronologie der Gewalt von rechts – ein Monat wie jeder andere. In: Neues Deutschland. 26. August 1992 (nd-aktuell.de).
  34. Als die Polizei kam, waren Täter weg. Zwei Massenschlägereien. In: Freies Wort. Suhl 9. Juni 1992, S. 2 (dpa/th).
  35. Mit Tischen und Stühlen beworfen. In: Freies Wort. Suhl 17. Juni 1992, S. 16 (ADN-Isa).
  36. Chronologie der Krawalle in Rostock-Lichtenhagen. ndr.de; abgerufen am 18. Juli 2015
  37. Andrea Hilscher: Cottbus: Drei Nächte voller Feuer, Angst und Gewalt in Cottbus. In: Lausitzer Rundschau online. 31. August 2012, abgerufen am 25. August 2015.
  38. Rassistische Anschläge (Auflistung vom 21.8.1992–11.11.1992). In: taz. 16. November 1992, S. 420 (taz.de [abgerufen am 28. August 2020]).
  39. Anschlag gestanden. In: Freies Wort. Suhl 3. Juni 1993, S. 2 (dpa).
  40. Schlütter: Volker Hausdorf, Leiter der Suhler Polizeiinspektion: Ruhe täuscht - heißes Wochenende für Polizei. In: Freies Wort. 1. September 1992, S. 9.
  41. Am Wochenende erneut schwere ausländerfeindliche Ausschreitungen. In: Freies Wort. Suhl 7. September 1992, S. 2 (dpa/bb).
  42. Am Wochenende erneut schwere ausländerfeindliche Ausschreitungen. In: Freies Wort. Suhl 7. September 1992, S. 2 (dpa/bb).
  43. Am Wochenende erneut schwere ausländerfeindliche Ausschreitungen. In: Freies Wort. Suhl 7. September 1992, S. 2 (dpa/bb).
  44. Am Wochenende erneut schwere ausländerfeindliche Ausschreitungen. In: Freies Wort. Suhl 7. September 1992, S. 2 (dpa/bb).
  45. Am Wochenende erneut schwere ausländerfeindliche Ausschreitungen. In: Freies Wort. Suhl 7. September 1992, S. 2 (dpa/bb).
  46. Am Wochenende erneut schwere ausländerfeindliche Ausschreitungen. In: Freies Wort. Suhl 7. September 1992, S. 2 (dpa/bb).
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