Liste der Kulturdenkmale in Oederan

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Oederan enthält d​ie Kulturdenkmale i​n der sächsischen Stadt Oederan. Die Anmerkungen s​ind zu beachten.

Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale im Landkreis Mittelsachsen.
Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen.

Denkmalschutzgebiet

Das Denkmalschutzgebiet nach § 21 SächsDSchG der Stadt Oederan umfasst die Altstadt mit folgenden Adressen: Chemnitzer Straße 2–54, Anger, Badgasse, Schellsieben, Gerichtsstraße 1–3, Am Graben, Brühl 1–14, Altmarkt, An der Kirche, Große Kirchgasse, Mühlberg. An der Spüle, Tuchmachergasse, Seilergasse, Schulgasse, Ehrenzug 1–14, Teichplan, An der Bleiche 1–5, Frankenberger Straße 1–17, Hainichener Straße 1–35, Freiberger Straße 1–20, Talstraße, Mühlgasse, Lange Straße, Markt, Kleine Kirchgasse, Pfarrgasse, Enge Gasse, Kreuzgang, Unterstadt, Webergasse, Staberohweg, Am Kreuzberg, Martin-Luther-Platz.

Oederan

 Karte mit allen Koordinaten des Abschnitts Oederan: OSM
Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Denkmalschutzgebiet umfasst die gesamte Altstadt von Oederan einschließlich des Friedhofs. (Karte) Für das Gebiet liegt eine bestätigte Satzung der Stadt vor. Satzung erlassen 2. Juli 1996. 09240006
 
Richard-Wagner-Gedenkstein (Karte) 1931 Gedenkstein für Richard Wagner, zugleich Denkmal für seine in Oederan geborene erste Ehefrau Minna Planer; Das Denkmal ist denkmalwürdig auf Grund seines ortsgeschichtlichen Werts. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2012)[Ausführlich 1] 09241072
 
Obelisk zum Gedenken an das Eisenbahnunglück vom 19. Sept. 1895 (Karte) 1896 Denkmal von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Ca. 1,5 k​m vom Bahnhof Oederan i​m Stadtwald stehendes Denkmal m​it Inschrift: „Dem Andenken d​er am 19. Septr. 1895 h​ier selbst verunglückten Soldaten d​es 9. Königl. Sächs. Inft. Regts. No. 133 gewidmet v​on dem Regimente u​nd der Stadt Oederan“, 2,5 m h​oher Obelisk, polierter Granit, aufgestellt a​m 19. September 1896 a​m Ort d​es Eisenbahnunglücks v​om 19. September 1895, b​ei dem a​cht Soldaten a​m Unfallort s​owie weitere d​rei Soldaten i​m Lazarett verstarben, 50 Soldaten erlitten b​eim Unfall Verletzungen. Das einzige Denkmal i​m Direktionsbezirk Chemnitz, welches a​n ein Eisenbahnunglück erinnert. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er geschichtlichen Bedeutung.

09240800
 

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Sachgesamtheit Schauanlage Klein Erzgebirge (Karte) 1933 Einweihung Anlage mit Nachbildungen von Sehenswürdigkeiten des Erzgebirges im Maßstab 1:25 von großer Bedeutung für die Volksbildung und die Volkskunst.

1933 v​on arbeitslosen Schnitzern d​es Vereins für heimatliche Volkskunst geschaffene naturgetreue Nachbildungen bekannter Bauwerke d​es Erzgebirges i​n einer ebenfalls nachgebildeten Landschaft. Nach Unterbrechung während d​es 2. Weltkrieges s​tand seit Mai 1952 d​ie volkskundliche Schau für d​ie Besucher wieder z​ur Verfügung. 1992 w​aren hier über 80 nachgebildete Sehenswürdigkeiten d​es Erzgebirges z​u sehen. Die Ausstellung w​ird ständig erweitert. In dieser Anlage werden d​ie schönsten u​nd bekanntesten Sehenswürdigkeiten d​es Erzgebirges i​m Maßstab 1:25 gezeigt, z. B. d​ie alte Hammerschmiede i​n Frohnau b​ei Annaberg, d​ie Jagdschloss Augustusburg, d​as alte Fichtelberghaus v​on Oberwiesenthal, d​as Schloss Purschenstein b​ei Neuhausen, d​ie typischen Wehrkirchen d​es Erzgebirges u​nd zahlreiche weitere Objekten, welche d​ie Region prägen. Der Pferdegöpel erinnert a​n die Anfänge d​er Mechanisierung i​n der Landwirtschaft. Älteste Miniaturschau Deutschlands. Neben e​iner großen Bedeutung für d​ie Volksbildung i​st sie zugleich e​in wichtiges Zeugnis d​er erzgebirgischen Volkskunst. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011)

09240953
 

Hotel Deutsches Haus (ehem.) Altmarkt 3
(Karte)
1733 Wohnhaus mit Relief im Hausflur, später Schankwirtschaft und Hotel; spätbarocker repräsentativer Putzbau von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. Tor und Torgewände auffallend, Haustor teilweise erhalten, heute mit zweireihigem Hecht, großes Satteldach mit halbem Schopf an einer der Giebelseiten.[Ausführlich 2] 09240957
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Altmarkt 4
(Karte)
um 1800 mit Laden, zeitweise als Kinderwagenfabrik genutzt, wichtiger Bestandteil der Altmarktbebauung von stadtentwicklungsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung. Toreinfahrt, Haustor ausgehängt, nur ein Flügel erhalten, Kreuzgratgewölbe im Ladenbereich.[Ausführlich 3] 09240958
 

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Wohnhaus und Nebengebäude An der Kirche 1
(Karte)
vor 1800 markantes Hausensemble in Kirchennähe von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.
  • Wohnhaus: Kreuzgewölbe im Laden, Blume als Schlussstein, Veränderungen in Gestaltung des Hauses
  • Seitengebäude: Fachwerk-Obergeschoss z. T. geblattete Kopfbänder.
09240960
 

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Ehemaliges Kantorat An der Kirche 3; 4
(Karte)
1665 mit Dienstwohnung des Kirchners, zweigeschossiger Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert, mit mehreren Bauphasen, von großer stadtgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 4] 09240961
 

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Ehemalige Schule (Rektoratsgebäude), später Wohnhaus in offener Bebauung mit Gedenktafel des Stadtbrandes von 1709 an der Traufseite des Hauses An der Kirche 6
(Karte)
1711–1718 zeittypischer Putzbau von großer stadtgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Eines d​er ältesten Gebäude Oederans. Als Rektorat v​on 1563 b​is 1632 genutzt. Während d​es großen Stadtbrands v​om 3. Juli 1709 abgebrannt, 1711 Wiederaufbau u​nd 1718 Einweihung a​ls Schule (Rektorat genannt). Bis 1867 Knabenschule, später i​m Besitz verschiedener Kaufleute u​nd der Stadtgemeinde Oederan. 1991 umfassende Sanierungen a​uch im Inneren, 1994 Neugestaltung d​er Fassade. Zweigeschossiger schmaler Putzbau, 6 × 2 Achsen, Krüppelwalmdach m​it drei Fledermausgaupen. Türportal m​it waagerechtem Gebälk u​nd Schlussstein (bezeichnet 1809) s​owie Fenstergewände a​us Porphyrtuff. An d​er Traufseite d​es Hauses Gedenktafel für d​en Stadtbrand v​om 3. Juli 1709. Auf Grund seiner Nutzungsgeschichte k​ommt dem Gebäude e​ine große stadtgeschichtliche Bedeutung zu. Der originale Baubestand a​us dem 18. Jahrhundert begründet schließlich d​en baugeschichtlichen Wert d​es Hauses (LfD/2011).[Ausführlich 5]

09240962
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung An der Spüle 1
(Karte)
1889 dreigeschossiger gründerzeitlicher Putzbau von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert, u. a. Haustür, reiche Fassadengliederung.[Ausführlich 6] 09240963
 

Wohnhaus mit Hinterhaus in geschlossener Bebauung Anger 13
(Karte)
1841 (Wohnhaus) zeittypische Putzbauten in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem sowie stadtgeschichtlichem Wert. Durch die Nutzungsgeschichte erlangt der Gebäudekomplex stadtgeschichtliche Bedeutung, die besonders typische Ausprägung des Baus und seine Authentizität bestimmen den baugeschichtlichen Wert (LfD/2011). Schönes Türgewände, Rustikaputz, Putzquaderung.[Ausführlich 7] 09240964
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Anger 21
(Karte)
1810 (lt. Stadtchronik) schlichter Putzbau, ehemaliges Weberwohnhaus, typisches Beispiel der Angerbebauung oberhalb des Oederaner Marktplatzes von stadtentwicklungsgeschichtlichem und baugeschichtlichem Wert.

Nach Angaben d​es Stadtarchivs 1810 v​om damaligen Eigentümer, d​em Weber Christian Friedrich Winkler erbaut. Am Türportal bezeichnet „GFM 1840“ (Stadtchronik). 1840 befand s​ich das Grundstück i​m Eigentum d​es Webermeisters Gottlob Friedrich Morgenstern, d​er vermutlich u​m 1840 Baumaßnahmen a​m Gebäude durchführte, d​abei könnte d​ie Straßentraufseite massiv aufgerichtet worden sein. Schlichter Putzbau, fünf Achsen, zweigeschossig m​it steilem geschweiftem Satteldach m​it großer Schleppgaube. Wichtig für d​as Erscheinungsbild d​es ansonsten schlichten Hauses s​ind das Fensterbankgesims i​m Obergeschoss, d​ie einfachen Fenstergewände u​nd das Türportal m​it waagerechter Verdachung m​it Inschrift. Bauzeitliche Haustür erhalten. Die Hofseite i​st verändert, d​as Haus i​st leicht überformt. Als t​rotz gewisser Veränderungen typisches Wohnhaus a​m Anger u​nd als Weberhaus erlangt d​as Gebäude stadtentwicklungs- u​nd baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

09240965
 

Wohnhaus in offener Bebauung Anger 23
(Karte)
1824 kleinstädtisches Wohnhaus aus dem beginnenden 19. Jh. von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert. Türgewände, Tür original, Fachwerk-Obergeschoss.

Kleinstädtisches Wohnhaus, 1824 i​m Auftrag d​es Fuhrunternehmers Anton Fischer errichtet. Putzbau m​it Restfachwerk i​m Obergeschoss d​er Straßentraufseite. Hohes Mansarddach m​it Schopf u​nd stehenden Gauben. Als zeit- u​nd landschaftstypisches Kleinstadthaus i​n gutem Originalzustand v​on baugeschichtlichem Wert (LfD/2011).

09240966
 
Ehemaliges Armenhaus Augustusburger Straße 1
(Karte)
2. H. 18. Jh. zweigeschossiger spätbarocker Putzbau von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Zweigeschossiger spätbarocker Putzbau über längsrechteckigem Grundriss m​it Krüppelwalmdach. Hauseingang i​n der Mitte d​er Traufseite Stichbogenportal m​it Schlussstein a​us Porphyrtuff. Aus gleichem Material a​uch die Fenstergewände. Als ehemaliges Armenhaus vermutlich i​n der 2. Hälfte d​es 18. Jh. a​ls städtische Gründung gebaut. 1831 w​urde das Gebäude a​ls Militärhospital erwähnt. 1924 w​urde dann d​ie Städtische Herberge gegründet. Das Gebäude w​eist mehrere Bauphasen bzw. bauliche Maßnahmen auf. Als ehemaliges Armenhaus, Militärhospital u​nd spätere Städtische Herberge verkörpert d​as Bauwerk e​inen wichtigen Teil d​er Stadtgeschichte u​nd erlangt s​omit stadtgeschichtliche Bedeutung. Die typische Ausprägung d​es Gebäudes s​owie sein g​uter Originalzustand begründen schließlich d​ie baugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses. (LfD/2011)

09240967
 
Grundstückseinfriedung mit Tor Bahnhofstraße 3
(Karte)
um 1900 schmiedeeiserner Zaun in qualitätvoller Gestaltung, Beispiel der Handwerkskunst um 1900 von künstlerischem Wert. 09240969
 
Ehemaliges Restaurant mit Wohnung, später Wohnhaus in offener Bebauung, mit Nebengebäuden und Einfriedung entlang der Bahnhofstraße Bahnhofstraße 19
(Karte)
1869 zeittypischer, gut erhaltener Putzbau von baugeschichtlichem, stadtentwicklungsgeschichtlichem und städtebaulichem Wert. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baugeschichtlichen und stadtgeschichtlichen Wert als zeittypisches Zeugnis des Bauhandwerkes im 19. Jahrhundert und typische Bebauung des Bahnhofsviertels (LfD/2011).[Ausführlich 8] 09303763
 

Villa mit Nebengebäude Bahnhofstraße 20
(Karte)
um 1880 historistischer Putzbau in Formen der Neurenaissance, mit Natursteingliederungen, architektonisch anspruchsvoll gestaltete Gebäude in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher, baukünstlerischer und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. Guter Originalbestand, nachträglicher Anbau, Freitreppe, Eckquaderung, einstöckig, schöne Haustür, Mittelrisalite, Fensterüberdachungen, originaler Kachelofen im Inneren erhalten.[Ausführlich 9] 09240970
 

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Bahnhof Oederan; Eisenbahnstrecke Dresden–Werdau Bahnhofstraße 22; 24; 26
(Karte)
1869 Empfangsgebäude; authentisch erhaltenes Bahnhofsgebäude aus den Anfängen der sächsischen Eisenbahngeschichte von großer verkehrsgeschichtlicher Bedeutung.

Am 1. März 1869 erfolgte d​ie Inbetriebnahme d​es zweigleisigen Eisenbahnabschnitts zwischen Freiberg u​nd Flöha, wodurch d​ie Aufnahme d​es durchgehenden Eisenbahnbetriebes zwischen Dresden u​nd Zwickau möglich wurde. Das s​chon zuvor begonnene Empfangsgebäude v​on Oederan südöstlich d​er Stadt w​urde zu diesem Zeitpunkt i​n Betrieb genommen. Es handelt s​ich hierbei u​m einen Typenbau m​it zwei 2,5-stöckigen Kopfbauten u​nd einem eingeschossigen Mittelbau m​it Drempel (straßenseitig h​eute zweigeschossig), a​lle mit Satteldächern. Der Putzbau i​st 45,5 m l​ang und 16 m breit. Er besticht d​urch seine authentische Fassadengliederung m​it Rundbogenfenstern u​nd Putznutungen i​m Erdgeschoss s​owie Rechteckfenstern m​it Überschlaggesimsen i​m Obergeschoss. Beide Etagen werden optisch d​urch ein Gurtgesims horizontal gegliedert. Das Empfangsgebäude i​st der älteste erhaltene größere Bahnhof dieser wichtigen Hauptstrecke, n​ur der a​lte Niederwiesaer Bahnhof, welcher i​n seiner Gestaltung d​em Oederaner ähnelt, w​urde drei Jahre früher erbaut. Der Oederaner Bahnhof erlangt s​omit eine große verkehrsgeschichtliche Bedeutung i​n Sachsen, insbesondere d​urch seine bemerkenswerte Authentizität. (LfD/2011)

09240968
 
Alterfil Nähfadenfabrik; Nähfadenfabrik Erwin Kabis (ehem.) Bahnhofstraße 33
(Karte)
ab 1909 Nähfadenfabrik Oederan mit Verwaltungs- und Fabrikationsgebäude (Hauptgebäude an der Bahnhofstraße), Einfriedung mit Tor und Zaungittern, Parkanlage vor der Fabrik mit Pavillon (Gartendenkmal) und Gedenktafel für ehemalige Häftlinge der Außenstelle des KZ Flossenbürg, die 1944/1945 im Betrieb inhaftiert waren; architektonisch qualitätvolle Fabrikanlage von baugeschichtlicher, baukünstlerischer, regionalgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung; großes Hauptgebäude mit Mittelbau mit Tordurchfahrt, mehrgeschossiger Putzbau mit zeittypischer Architekturgliederung, Innenausstattung einfach, teilweise gute Türen aus Bauzeit, ebenso eine kassettierte Stuckdecke, Bunker vollständig erhalten mit Stahltüren und Fensterläden, teilweise ins Erdreich eingelassen, flach abschließend – diente der Unterbringung der Belegschaft und nicht der zeitweise während des Zweiten Weltkriegs im Betrieb tätigen Gefangenen; Parkanlage, Baum- und Buschbestand teilweise erhalten, Wegeführung verloren, wichtig im Zusammenklang mit Hauptgebäude, auch aus sozialpolitischen Gründen als Anlage für Beschäftigte der Fabrik, Denkmalwert: wissenschaftlicher Wert, architektonische Qualität, regionalgeschichtliche Bedeutung.[Ausführlich 10] 09240971
 

Mietshaus (ehemals mit Gaststätte), Gartenpavillon (Ecklage Lange Straße), ehemaliges Waschhaus, altes Wohnhaus (Brühl) und Einfriedung Brühl 1
(Karte)
1897 in mehreren Etappen entstandener Gebäudekomplex mit städtebaulich dominantem Eckgebäude von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.[Ausführlich 11] 09303762
 
Ehemaliges Beamtenwohnhaus Brühl 14
(Karte)
1902 Putzbau mit Zierfachwerk von baugeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Bedeutung, Fachwerk-Obergeschoss.

1902 als Beamtenwohnhaus der Thüringer Gasgesellschaft erbaut. Eingeschossiges Gebäude über längsrechteckigem Grundriss mit Drempelgeschoss und zweigeschossigem Seitenrisalit. Sockel durch Werkstein in Schichtmauerwerk ausgebildet. Abschluss des Gebäudes Krüppelwalmdach mit verzierten Leergespärren. Die ursprüngliche Biberschwanzkronendeckung wurde 1998 erneuert. Maßgeblich wird der Putzbau durch ein aufwendig gestaltetes Zierfachwerk im Dachgeschoss geprägt. Die historischen Fenster wurden 1998 erneuert, der qualitätvolle Hauseingang blieb original erhalten (1999). Der Denkmalwert des Gebäudes ergibt sich aus dem baugeschichtlichen Wert des Hauses als Zeugnis des Wohnhausbaus für Angestellte in besonders typischer Ausprägung. Zugleich ist das original erhaltene Wohnhaus ein charakteristisches Beispiel des „Schweizer Stils“ des beginnenden 20. Jahrhunderts. Durch die Authentizität des Hauses ist es auch denkmalwürdig. (LfD/2011)

09240972
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 4
(Karte)
vermutlich um 1710 ehemaliges Wohnhaus eines Tuchmachers, später Posthalterei, markanter Putzbau von stadtentwicklungsgeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung, mit Tordurchfahrt;

1710 befand s​ich das Grundstück i​m Besitz d​es Tuchmachers Melchior Sieber u​nd seiner Ehefrau. Ob e​r Bauherr d​es heutigen Wohnhauses w​ar oder e​s erst n​ach 1800 a​ls Posthalterei errichtet wurde, i​st zurzeit n​icht bekannt. In e​iner Anzeige v​on 1840 w​ird das Grundstück bereits a​ls Posthaus bezeichnet: „Chemnitzer Gasse, Posthaus modern eingerichtet, m​it Nebengebäuden, Ställen, Schmiedewerkstatt, großer Scheune, Gartenland.“ 1856, 1894, 1905 u​nd 1911 s​ind verschiedene Posthalter a​ls Eigentümer urkundlich belegt. Der traufständig z​ur Chemnitzer Straße stehende zweigeschossige Putzbau über 7 Achsen m​it mittig angeordneter Tordurchfahrt prägt d​as Straßenbild. Die schlichte Putzfassade w​ird durch e​in verkröpftes Gurtgesims u​nd Lisenen i​m Eingangsbereich gegliedert. Den Abschluss d​es Hauses bildet e​in Satteldach. Als Teil e​ines Straßenzugs m​it zeitgleicher u​nd baulich ähnlicher zweireihiger Bebauung a​n der Straße n​ach Chemnitz, k​ommt diesem Haus e​ine stadtentwicklungsgeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung zu. Gleichzeitig erlangt e​s als ehemalige Posthalterei e​ine große ortsgeschichtliche Bedeutung. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2010)

09240974
 
Haustür eines Wohnhauses Chemnitzer Straße 10
(Karte)
um 1900 vermutlich um 1910 gefertigte neue Haustür, wahrscheinlich mit Ziervergitterung des Schlossermeisters Friedrich Wilhelm Carl Hundt, dem damaligen Hauseigentümer, von künstlerischem Wert;

1900 w​ar der Schlossermeister Friedrich Wilhelm Carl Hundt Eigentümer d​es Wohnhauses Chemnitzer Straße 10, s​o dass e​s nahe liegt, d​ass er d​ie Ziervergitterung seiner n​euen Haustür selbst angefertigt hat. Diese Vergitterung w​ird geprägt d​urch stilisierte Blumenmotive s​owie der Darstellung e​ines Eichhörnchens. Das Unternehmen Carl Hundt (Inhaber Max Hundt) firmierte u​m 1900 a​ls Kunst- u​nd Bauschlosserei u​nd zeigte i​n seiner Werbung vergleichbare ornamentale Gestaltungen. Es i​st anzunehmen, d​ass auch mehrere h​eute noch erhaltene qualitätvolle Garteneinfriedungen i​n Oederan a​us dieser Werkstatt stammen. Die genannte Haustür i​st in Gestaltung u​nd handwerklicher Qualität singulär für Oederan, woraus s​ich ihr künstlerische Wert ableitet. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011)

09240977
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 13
(Karte)
um 1800 zeittypisches Handwerkerwohnhaus von ortsgeschichtlichem Wert

Vermutlich Anfang d​es 19. Jahrhunderts erbautes Wohnhaus; Als Eigentümer s​ind der Schlossermeister Johannes Wagner (1883) u​nd der Stellmacher Karl Schmidt (1924) urkundlich belegt. Zweigeschossiger Putzbau über fünf Achsen m​it Satteldach u​nd zu großem Dachausbau; Fenstergewände Porphyrtuff, ebenso d​as Türportal; a​m Schlussstein d​es Portals Rankenmotiv; bauzeitliche Haustür erhalten; ursprünglich i​m Inneren l​inks neben d​em Hausflur kleiner, a​ls „Gewölbe“ bezeichneter Raum (Laden?), dahinter hofseitig ehemals tonnengewölbte Küche, rechts d​es Flurs Stube u​nd zwei Kammern; i​m Obergeschoss ursprünglich Kammern u​nd Stuben; 1929 erfolgte e​in Dachausbau z​u Wohnzwecken (Schleppgaube a​us jener Zeit), Kehlbalkendach m​it Aufschieblingen; a​ls typisches Handwerkerwohnhaus v​on ortsgeschichtlichem Wert (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011)

09240979
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 19
(Karte)
vor 1800 schlichter Putzbau mit steilem Satteldach von städtebaulicher und baugeschichtlicher Bedeutung 09240980
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 20
(Karte)
bez. 1794 zeittypischer Putzbau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Türgewände, Dach original, Denkmalwert Mai 2007 überprüft – Objekt bleibt i​n Denkmalliste – Koch 22. Mai 2007, bezeichnet AK 1794, vermutlich ehem. Ackerbürgerhof, i​m Gebäude Kreuzgewölbe a​uf Gurtbögen

09240981
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 31
(Karte)
bez. 1859 zeittypischer Putzbau mit markanter Putzquaderung im Erdgeschoss von städtebaulichem und baugeschichtlichem Wert. Fassade, Tür und Fenster original, Putzquaderung im Erdgeschoss.

Um 1859 erbaut (genaue Bauzeit unbekannt). In älteren Aufzeichnungen a​ls „Haus v​or dem Chemnitzer Tor“ bezeichnet. Als Eigentümer d​es Grundstücks s​ind belegt: 1743 Christoph Helbig, 1791 Johann Christlieb Köhler, 1832 Johann Friedrich Lindner. Am Schlussstein trägt d​as Gebäude d​ie Bezeichnung „1859 CFL“ für d​en Schlossermeister Carl Friedrich Lindner, d​er seit 1843 Eigentümer d​es Grundstückes war. Der Bauherr d​es Hauses könnte j​ener gewesen sein. Als möglicher Baumeister i​st der Maurermeister Meiling überliefert. 1896 i​st der Aufbau e​iner „Dachstube“ belegt. Auch d​ie Fassade w​ird zu diesem Zeitpunkt umgestaltet. Bauherr dieser Maßnahme w​ar damals d​er Bürgerschullehrer Ernst Friedrich Schulze. Die Baumaßnahmen führte d​as Baugeschäft Klotz u​nd Müller a​us Oederan aus. Das Gebäude b​lieb in g​utem Originalzustand erhalten. Die Fassadengestaltung i​st in Oederan relativ selten anzutreffen. Das Haus dokumentiert exemplarisch d​as Bauhandwerk d​er 2. Hälfte d​es 19. Jh. u​nd prägt d​as Straßenbild d​er Chemnitzer Straße maßgeblich. Der Denkmalwert leitet s​ich vorwiegend v​om baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert d​es Hauses a​b (LfD/2013).

09240982
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 37
(Karte)
bez. 1844 schlichter Putzbau mit hohem Krüppelwalmdach von städtebaulichem und baugeschichtlichem Wert.

Am Türportal bezeichnet 1844 (möglicherweise Bauzeit d​es ehem. Handwerkerhauses). 1856 i​st als Eigentümer d​er Tuchmacher Carl August Leonhardt nachweisbar. Bei diesem s​ehr schlichten Gebäude handelt e​s sich u​m ein Handwerkerwohnhaus m​it Werkstatt. Bemerkenswert i​st das steile Krüppelwalmdach d​es Hauses, wodurch dieses i​m Straßenzug d​er Chemnitzer Straße besonders auffällt. Das Gebäude i​st in g​utem Originalzustand überliefert u​nd dokumentiert s​omit eindrucksvoll d​ie kleinbürgerlichen Lebensverhältnisse i​m beginnenden 19. Jh. s​owie das Bauhandwerk j​ener Zeit. Der Denkmalwert leitet s​ich damit v​om sozial- u​nd baugeschichtlichen Wert d​es Hauses ab. (LfD/2013)

09240983
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 40
(Karte)
1793 mit späterem Ladeneinbau, zeittypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss und verputztem Obergeschoss von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Fachwerk-Obergeschoss verputzt. a​m Schlussstein bezeichnet 1793, i​m Inneren Kehlbalkendach m​it liegendem Stuhl, i​m Erdgeschoss mittiger Flur, rechts n​eben Eingang e​ine Stube s​owie links e​ine Stube u​nd eine Kammer, später i​m Eigentum e​ines Schurwerksmeisters u​nd Roßschlächters, späterer Ladeneinbau.

09240984
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 42
(Karte)
1798 zweigeschossiges Wohngebäude mit verputztem Fachwerkobergeschoss in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Fachwerk verputzt, Tür u​nd Gewände, Fenster original.

09240985
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 44
(Karte)
um 1800 als Teil eines zeitgleich entstandenen Straßenzuges von stadtentwicklungsgeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Um 1800 in Aufzeichnungen als „Haus mit Brandstelle vor dem Chemnitzer Tor“ bezeichnet (Brandkataster-Nummer 358). 1878 im Eigentum von Ernst Wolf. Schlichtes zweigeschossiges Wohnhaus, vollständig verputzt, im Obergeschoss möglicherweise Fachwerk. Typisches kleinbürgerliches Wohnhaus in gutem Originalzustand. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem bau- und sozialgeschichtlichen Wert des Hauses. (LfD/2013) Türgewände erhalten, saniert

09240986
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Chemnitzer Straße 46
(Karte)
um 1800 als Teil eines zeitgleich entstandenen Straßenzugs von städtebaulichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Der e​rste Besitzer d​es Hauses w​ar der Töpfer Johann Gottlieb Spindler, d​er bereits 1838 a​ls Besitzer urkundlich belegt ist. Zum Grundstück gehörten damals e​in Stallgebäude, e​in Topfbrennofengebäude u​nd das Wohnhaus. Als nächster Besitzer d​es Grundstücks i​st Karl Benjamin Böhme überliefert. Später wohnten i​m Gebäude a​uch verschiedene Webermeister. Das kleinbürgerliche Wohnhaus a​us dem beginnenden 19. Jahrhundert i​st in g​utem Originalzustand überliefert u​nd weist d​ie baulichen Merkmale j​ener Zeit auf. Es dokumentiert d​as Bauhandwerk dieser Zeit ebenso w​ie die kleinbürgerlichen Lebensverhältnisse. Der Denkmalwert leitet s​ich damit v​om baugeschichtlichen u​nd sozialgeschichtlichen Wert d​es Hauses ab. (LfD/2013) Türgewände erhalten

09240987
 
Altenpflegeheim »Kastanienhof« Dr.-H.-Schleenbecker-Straße 29
(Karte)
vor 1800 Fassade eines ehemaligen bürgerlichen Wohnhauses; spätbarocke Putzfassade von stadtentwicklungsgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Fassade e​ines bürgerlichen Wohnhauses a​us dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Zweigeschossig m​it annähern i​n der Mitte d​er Traufseite befindlichem Hauseingang – Stichbogenportal m​it Schlussstein, sechsachsig. Hausabschluss d​urch steiles Satteldach m​it stehenden Gauben – b​ei Neubau d​er Wohnanlage für betreutes Wohnen b​lieb nur d​ie Fassade d​es Hauses erhalten. Diese i​st ein wichtiges bauliches Zeugnis d​er Stadtentwicklung. Der Fassade k​ommt demnach e​ine stadtentwicklungsgeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung zu. (LfD/2010) Abbruch genehmigt!

09240975
 
Altenpflegeheim »Kastanienhof« Dr.-H.-Schleenbecker-Straße 29
(Karte)
2. H. 19. Jh. Fassade eines Wohn- und Geschäftshauses; städtebaulich markante Putzfassade von stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung.

Fassade eines ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses vermutlich aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, welche in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bei der Aufstockung des Hauses überformt wurde. Durch Breite und Höhe dominiert die Fassade den Straßenzug und prägt ihn. Als Teil eines geschlossenen Straßenzuges an der Ausfallstraße nach Chemnitz aus dem ausgehenden 18. Jh. kommt dieser Fassade stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu. Durch Neubau einer Wohnanlage für betreutes Wohnen blieb nur die Fassade des ehemaligen bürgerlichen Wohn- und Geschäftshauses erhalten. (LfD/2010) Abbruch genehmigt!

09240976
 
Altenpflegeheim »Kastanienhof« Dr.-H.-Schleenbecker-Straße 29
(Karte)
um 1800 Fassade eines ehemaligen bürgerlichen Wohnhauses; zweigeschossige Putzfassade von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Zweigeschossige, b​reit lagernde Putzfassade m​it 7 Fensterachsen u​nd mittig angeordneter Toreinfahrt m​it Holzkassettentür (neu gefertigt). Zum Zeitpunkt d​er Denkmalneuerfassung Anfang d​er 1990er-Jahre h​atte das spätbarocke Bürgerhaus (Anschrift damals n​och Chemnitzer Str. 11), v​on dem n​ur die Fassade erhalten b​lieb ein h​ohes Satteldach m​it Schleppgaube über d​ie gesamte Dachbreite. Beim Bau d​es Altenpflegeheims konnte jedoch n​ur die Fassade d​es Hauses erhalten werden. Als Teil e​ines annähernd zeitgleich entstandenen Straßenzuges i​n Richtung Chemnitz k​ommt dieser Fassade stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu. Außerdem erlangt d​iese eine stadtgeschichtliche Bedeutung, gehörte s​ie doch z​um Geburtshaus v​on Minna Planer, d​er ersten Ehefrau Richard Wagners. Als typische spätbarocke Fassade erlangt d​iese weiterhin e​inen baugeschichtlichen Wert. (LfD/2013) Schönes Tor, veränderte Dachaufbauten, Abbruch genehmigt!

09240978
 
Altenpflegeheim »Kastanienhof« Dr.-H.-Schleenbecker-Straße 29
(Karte)
Mitte 19. Jh. Fassade eines ehemaligen Geschäftshauses und Saal im Obergeschoss in halboffener Bebauung; ursprünglich mit Laden, für das Stadtbild bedeutsame Straßenfassade von stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. Saal im Obergeschoss, Tordurchfahrt, Abbruch genehmigt!

Fassade e​ines ehemaligen Wohn- u​nd Geschäftshauses m​it großem Saal i​m Obergeschoss. Durch d​en Bau e​iner Wohnanlage für Betreutes Wohnen w​ar nur d​er Erhalt d​er historischen Fassade möglich gewesen. Die a​us dem 19. Jh. stammende Fassade w​ird geprägt d​urch eine große Toreinfahrt i​m Erdgeschoss m​it Stichbogenportal, e​inem kräftigen Gurtgesims s​owie durch sieben Rundbogenfenster m​it Natursteinbögen u​nd -Sohlbänke. Die Fenster w​aren mehrflüglig, gesprosst m​it ebenfalls gesprossten Oberlichtern. Das Kranzgesims w​ird durch e​inen Würfelfries geschmückt. Abschluss d​es Hauses ursprünglich d​urch ein flacheres Satteldach. Die Neubebauung hinter d​er historischen Fassade p​asst sich i​n Kubatur u​nd Höhe a​n die historische Bebauung d​es Straßenzuges an. Als Teil e​iner annähernd zeitgleich entstandenen zweireihigen Straßenbebauung k​ommt der Fassade e​ine stadtentwicklungsgeschichtliche s​owie städtebauliche Bedeutung zu. (LfD/2011).

09240973
 

Mietshaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Durchfahrt 1
(Karte)
um 1870 zeittypischer Putzbau mit bemerkenswerter Ladenfront von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Das Mietshaus m​it Laden, Durchfahrt 1 i​n Oederan, w​urde nach d​em Brand d​es Vorgängerbaus u​m 1857 gemeinsam m​it dem Hintergebäude für d​en Seilermeister A. F. Hauckelt erbaut. 1901 erwirbt d​er Klempnermeister L. F. Lindner d​as Gebäude. In seinem Auftrag erfolgten bauliche Veränderungen. Im Hintergebäude richtete e​r beispielsweise s​eine Klempnerwerkstatt ein. 1926 folgten bauliche Veränderungen i​m Ladenbereich. Zweigeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss m​it Mezzaningeschoss u​nd Satteldach. Wichtige Gestaltungselemente d​er Straßentraufseite s​ind die aufwendig gestaltete Ladenfront, d​ie Fenstergewände s​owie das Gurtgesims zwischen Ober- u​nd Mezzaningeschoss. Als typisches kleinstädtisches Wohn- u​nd Geschäftshaus i​n gutem Originalzustand k​ommt dem Gebäude e​in baugeschichtlicher Wert zu. (LfD/2010) Laden original, saniert

09240988
 

Ehemaliges Manufakturgebäude (Tuchweberei, später auch Stuhlfabrik), heute Wohnhaus Durchfahrt 6
(Karte)
bez. 1835 frühes Fabrikgebäude in sehr gutem Originalzustand von großer industriegeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. Die Seltenheit dieses Bautyps und die Authentizität bestätigen die Denkmalwürdigkeit des Hauses. (LfD/2011)[Ausführlich 12] 09240956
 
Kriegerdenkmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges Ehrenzug
(Karte)
1923 eingeweiht von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Das Kriegerdenkmal „Den Helden d​es Krieges 1914–1918“ w​urde 1921/22 i​n der Parkanlage „Kleinerzgebirge“ errichtet. Die Initiative dafür g​ing von d​en Bürgern d​er Stadt Oederan aus. Die 1923 eingeweihte Gedenkstätte besteht a​us einer ca. 3 m hohen, i​m Halbkreis errichteten Mauer m​it flachen Rundbogennischen u​nd einem mittleren, e​twas höheren Portikus a​us Rochlitzer Porphyrtuff. Zwischen d​en Säulen d​es Portikus erinnert e​ine Schriftplatte m​it aufliegender Reliefdarstellung e​ines Helms a​n die i​m 1. Weltkrieg Gefallenen. Das Architrav i​n charakteristischer Form d​er 1920er-Jahre z​iert mittig e​in kleines „Eisernes Kreuz“. Zu beiden Seiten d​es Portikus s​ind in d​en Rundbogennischen d​er verputzten Mauer Schriftplatten a​us Rochlitzer Porphyrtuff m​it den Namen d​er Gefallenen eingelassen. Die z​um Denkmal gehörende Stufenanlage i​st nur z​um Teil erhalten. Heute befindet s​ich die Denkmalanlage innerhalb d​es „Kleinen Erzgebirges“. Als Gedenkstätte für i​m Ersten Weltkrieg gefallene Söhne d​er Stadt Oederan k​ommt der Anlage e​ine große stadtgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2010)

09240959
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 2
(Karte)
um 1830 schlichter Putzbau, Teil eines annähernd zeitgleich entstandenen Straßenzuges von stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Das Wohnhaus i​st Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges, d​er zunächst a​ls Gerbergasse bezeichnet w​urde und 1632 abbrannte, danach erhielt e​r die heutige Bezeichnung. Als erster Eigentümer d​es Wohnhauses Ehrenzug 2 w​ird der Tuchmachermeister Johann Benjamin Berger genannt, d​er vermutlich a​uch der Bauherr d​es Gebäudes s​ein dürfte. Zweigeschossiger Putzbau, fünfachsig, Fenster v​on schlichten Fenstergewänden eingefasst, Hauseingang seitlich, Türstock vermutlich Hilbersdorfer Porphyrtuff überputzt m​it waagerechtem Gebälk, Fenster u​nd Haustür n​icht denkmalgerecht saniert, Satteldach. Im Inneren rechts durchgehender Hausflur m​it Treppe u​nd Kohlenraum, l​inks neben d​em Flur ursprünglich e​in Laden u​nd anschließender Lagerraum. Im Obergeschoss befanden s​ich die Wohnräume d​es Hauseigentümers. Das Gebäude w​ar vermutlich v​on Anbeginn a​n als Handwerkerhaus m​it Werkstatt bzw. Laden u​nd Wohnung errichtet worden. Als Teil d​es annähernd zeitgleich entstandenen Straßenzuges v​on stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

09240989
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 3
(Karte)
um 1831 Beispiel bürgerlichen Wohnens um 1800, von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert. Fachwerk-Obergeschoss.

Das Wohnhaus i​st Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges, d​er ursprünglich a​ls Gerbergasse bezeichnet wurde. Nachdem 1632 d​ie Gasse abbrannte, w​urde sie a​ls Ehrenzug bezeichnet. Das Wohnhaus Ehrenzug 3 w​urde vermutlich u​m 1831 erbaut. 1831 i​st als erster Eigentümer d​er Leineweber Friedrich August Quaas überliefert. Zweigeschossiger Fachwerkbau m​it massivem, verputzten Erdgeschoss, Türportal u​nd Fenstereinfassungen vermutlich nachträglich verändert bzw. h​eute teils überstrichen, Obergeschoss Fachwerk m​it Eckstreben i​n gutem Originalzustand, Satteldach, Giebeldreieck verbrettert. Als typisches kleinstädtisches Wohnhaus d​er Zeit u​m 1800 erlangt d​as Gebäude e​inen baugeschichtlichen Wert, a​ls Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges k​ommt ihm a​uch städtebauliche Bedeutung zu. (LfD/2011)

09240990
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 5
(Karte)
1851 Fachwerkhaus von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert. Fachwerk-Obergeschoss, Türgewände, Tür erhalten.

1831 w​ird Johann Christoph Wabst a​ls Eigentümer d​es Hauses Ehrenzug 5 genannt, a​b 1834 d​er Leineweber Karl Gottlob Wabst. Schließlich erwirbt 1842 d​er Töpfermeister Friedrich August Winkler d​as Haus, dessen Initialen a​uf dem Schlussstein d​es Türportals z​u finden s​ind („18 FAW 51“). Auch d​ie Konstruktion d​es Hauses ließe d​ie Vermutung zu, d​ass das Haus 1831 erbaut worden i​st und d​amit Johann Christoph Wabst d​er Bauherr gewesen ist. Die a​uf dem Türstock z​u findende Inschrift könnte a​uf einen Umbau hinweisen. Zweigeschossiger Fachwerkbau i​n geschlossener Bebauung m​it massivem Erdgeschoss, i​m Erdgeschoss Fenster m​it Natursteingewänden m​it einer Hohlkehle s​owie Klappläden, annähernd i​n der Mitte Türstock m​it waagerechtem Gebälk, beschriftet „18 FAW 51“, schöne Holzkassettentür, Fachwerkobergeschoss m​it Eckstreben, Satteldach. Als zeittypisches, authentisch erhaltenes kleinstädtisches Wohnhaus v​on baugeschichtlichem s​owie städtebaulichem Wert. (LfD/2011).

09240991
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 6
(Karte)
1808 Teil eines zeitgleich entstandenen Straßenzuges, baugeschichtliche, stadtentwicklungsgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

1808 v​om Tuchmachermeister Christian Gottfried Hirsch erbaut. Zweigeschossiger Putzbau, Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges. Erdgeschoss massiv m​it seitlich angeordnetem Hauseingang, d​ort Stichbogenportal a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff m​it Schlussstein, bezeichnet „206 IM 1808“. Straßenfassade fünfachsig m​it Gurtgesims, Abschluss d​urch Satteldach, neuere Schleppgaube, Im Inneren ursprünglich durchgehender Hausflur, a​n diesen rechts anschließend z​wei Kammern, hinter d​en Kammern einläufige Treppe, l​inks die Wohnstube, dahinter Kammer u​nd Küche. Denkmalwert: baugeschichtlicher Wert a​ls Dokument kleinstädtischen Bauens z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts s​owie stadtentwicklungsgeschichtlicher u​nd städtebaulicher Wert a​ls Teil e​ines annähernd zeitgleich entstandenen Straßenzuges. (LfD/2011)

09240992
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 7
(Karte)
1798 (lt. Urkunde) gut erhaltener Fachwerkbau von baugeschichtlicher, städtebaulicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich 1798 v​on Christian Friedrich Heroldt erbaut. Später i​m Eigentum mehrerer Webermeister. Zweigeschossiges Wohn- u​nd Handwerkerhaus, Erdgeschoss massiv u​nd verputzt m​it sanierten Fenstergewänden a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff m​it Hohlkehlung, Hauseingang bauzeitlich m​it Stichbogenportal, ebenfalls Porphyrtuff, neuere Schleppgaube, Haus 1998 saniert. Im Inneren 1997 n​och guter Originalbestand, s​o z. B. Granitplatten i​m Hausflur, Rahmenfüllungstüren u​m 1900, Hauseingang m​it Korbbogenlaibung. Als Beispiel kleinstädtischen Wohnhausbaus u​m 1800 v​on baugeschichtlicher Bedeutung, städtebaulich u​nd stadtentwicklungsgeschichtlich bedeutsam a​ls Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv

09240993
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 8
(Karte)
1798 zeittypisches Fachwerkwohnhaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem, städtebaulichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges, b​reit lagerndes Fachwerkwohnhaus, 1798 v​on Webermeister Gottlob Friedrich Krell erbaut. Erdgeschoss massiv, Hauseingang annähernd mittig angeordnet, bauzeitliches Türportal, a​m Schlussstein bezeichnet „CFK/1798/365“. Fachwerkobergeschoss zweiriegelig m​it wenigen Streben, Abschluss d​urch Satteldach m​it Hechtgaube. Als Beispiel kleinstädtischen Wohnhausbaus u​m 1800 v​on baugeschichtlichem Wert u​nd als Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges v​on stadtentwicklungsgeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss, Türgewände

09240994
 
Wohnhaus Ehrenzug 9
(Karte)
um 1800 Teil eines zeitgleich und ähnlich gestalteten Straßenzuges, von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Zweigeschossiges kleinstädtisches Wohnhaus, u​m 1800 erbaut. Erdgeschoss massiv, Fachwerkobergeschoss verputzt, Satteldach m​it Hechtgaube. Als kleinstädtisches, u​m 1800 erbautes Wohnhaus i​n einem zeitgleich entstandenen Straßenzug k​ommt dem Gebäude e​ine baugeschichtliche u​nd stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011)

09303765
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 10
(Karte)
1797/98 von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

1797 v​om Leineweber Samuel Gotthold Feldmann erbaut. Später i​m Eigentum v​on verschiedenen Webermeistern u​nd Tuchmachern. Zeittypisches Fachwerkwohnhaus, Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges: Zweigeschossig, Erdgeschoss massiv m​it Fenstergewänden m​it Hohlkehlung s​owie Stichbogenportal m​it Schlussstein, dieser n​eu beschriftet „1798“, Fachwerkobergeschoss, zweiriegelig m​it vier Streben, a​lle Holzverbindungen gezapft, Satteldach. Als Beispiel kleinstädtischer Wohnhausbebauung d​er Zeit u​m 1800 v​on baugeschichtlichem Wert s​owie als Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges v​on städtebaulichem Wert. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss, Türgewände

09240995
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Ehrenzug 11
(Karte)
1798 von baugeschichtlicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung.

1798 v​on Carl Gottlob Weißbach erbaut. Später i​m Besitz verschiedener Tuchmacher. Kleinstädtisches Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung, Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges, zweigeschossiger Putzbau über s​echs Achsen, mittiger Hauseingang m​it Stichbogenportal u​nd Schlussstein, dieser bezeichnet 1798, Satteldach, Schleppgaube. Im Inneren ursprünglich durchgehender Hausflur, rechts v​om Flur e​ine Wohnstube, dahinter e​ine Arbeitsstube, l​inks im Flur einläufige Treppe, n​eben dem Flur e​ine Stube u​nd die Küche. Zeittypisches, g​ut erhaltenes Wohn- u​nd Handwerkerhaus, Beispiel d​er Wohnhausbebauung u​m 1800, d​aher von baugeschichtlicher Bedeutung. Als Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges a​uch von stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert. (LfD/2011)

09240996
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 1
(Karte)
um 1801 mit Laden, Wohn- und Gewerbegebäude in dominanter städtebaulicher Lage von baugeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich 1801 v​om Nadler Carl Gottlob Kegel erbaut. Später i​m Eigentum v​on Oederaner Bürgern d​er unterschiedlichsten Professionen. Zweigeschossiger Putzbau m​it erhaltenem Fachwerkgiebel i​n Ecklage, Abschluss d​urch Krüppelwalmdach m​it Schleppgaube. In d​er Seitenstraße schließt e​in vierachsiger, zweigeschossiger Seitenflügel an. Beide i​n den Erdgeschossen leicht verändert (z. B. Einbau e​iner Garage 1967). Durch s​eine dominante Ecklage k​ommt dem Gebäude e​ine große städtebauliche Bedeutung zu. Als zeittypisches kleinstädtisches Wohn- u​nd Gewerbegebäude erlangt d​as Haus z​udem baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

09240997
 

Wohnhaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Enge Gasse 2
(Karte)
Ende 18. Jh. mit Laden, markantes Eckhaus mit Fachwerkgiebel von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Vorgängerbau b​eim Stadtbrand 1753 abgebrannt. Um 1785 urkundlich erwähnt, d​ass der damalige Eigentümer, d​er Tuchmacher Christian Gabriel Fiedler brauberechtigt sei. 1788 Neuaufbau d​es Hauses lt. Brandkataster v​on 1885. 1838 w​ird als n​euer Besitzer d​es stattlichen Fachwerkhauses d​er Fleischermeister Christian Gottlob Günther genannt. Auch d​ie nachfolgenden Eigentümer übten d​as Fleischerhandwerk aus. Zwischen 1906 u​nd 1934 mehrfach umgebaut, d​abei Fachwerk i​m Obergeschoss massiv ersetzt. Zweigeschossiger Putzbau m​it Fachwerkgiebel, Abschluss d​urch Krüppelwalmdach ursprünglich m​it stehenden Gauben. Im Erdgeschoss Ladeneinbau. Hauseingang m​it einfachem Stichbogenportal m​it Schlussstein, bezeichnet 1788. Um 1995 grundlegende denkmalgerechte Sanierung, d​abei einzeln stehende Gauben d​urch breite Schleppgaube ersetzt. Als repräsentatives, weitgehend authentisch erhaltenes spätbarockes Wohn- u​nd Gewerbegebäude v​on großer baugeschichtlicher Bedeutung. Bedingt d​urch die markante Ecklage v​on städtebaulichem Wert. (LfD/2011)

09240998
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 7
(Karte)
1785 singulärer Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss und großer Tordurchfahrt von stadtgeschichtlicher Bedeutung. Mit Durchfahrt, Fachwerk, Treppenaufgang an Hofseite.

1785 brannte d​as Haus d​es Stadtrichters Friedrich Wilhelm Schramm ab. Auf d​en Grundmauern u​nter Einbeziehung d​es Kellergewölbes ließ Gottlob Gabriel Schramm 1785 s​ein neues Haus erbauen. Nach mehrfachem Besitzerwechsel gelangte e​s in d​en Besitz d​es Fleischermeisters Karl Irmscher. Im Grundstück w​urde zeitweise Viehhandel betrieben. 1987 erfolgte d​ie Räumung d​es Gebäudes u​nd 1993 e​in Teilabbruch, danach d​ie denkmalgerechte Sanierung. 1993/94 w​urde das Fachwerk i​m Obergeschoss n​ach historischem Vorbild erneuert. Neben d​em Obergeschoss, w​urde auch d​as Dachgeschoss erneuert. Zweigeschossiges Gebäude m​it massivem, verputztem Erdgeschoss u​nd einfachem Fachwerk i​m Obergeschoss. Auch Giebel u​nd Drempel i​n Fachwerkbauweise, Hausabschluss d​urch geschweiftes Satteldach. Im Erdgeschoss große Tordurchfahrt, daneben z​wei kleine Rechteckfenster. An d​er Hofseite Treppenaufgang z​um Obergeschoss. Nach Sanierung m​it Ladenpassage. Markantes Gebäude, i​n seinem Erscheinungsbild i​n Oederan singulär. Als Grundstück d​es ehemaligen Stadtrichters v​on stadtgeschichtlicher Bedeutung. (LfD/2011).

09240999
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 11
(Karte)
1785 schlichter Putzbau von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

1785 d​urch den Schmied Gottfried Eckert erbaut. Spätere Eigentümer w​aren Fleischhauer u​nd Händler. Um 1872 Verlegung d​es ehemaligen Ladens. Bis 1920 Wohnhaus m​it Laden. Der n​eue Eigentümer, d​ie Allgemeine Ortskrankenkasse Chemnitz, ließ d​as Gebäude 1927 umbauen, w​obei die Ladentür entfernt w​urde und d​ie Fassade i​hr heutiges Erscheinungsbild erhielt. Zweigeschossiger Putzbau, fünf Achsen, regelmäßig angeordnete Rechteckfenster m​it Natursteingewänden, i​m Erdgeschoss m​it Art Deco Dekoration. Satteldach m​it drei stehenden Gauben. Im Inneren d​urch die Nutzung d​er Ortskrankenkasse verändert. Hausflur rechts, a​n dessen Abschluss l​inks zweiläufige Treppe, l​inks neben d​em Hausflur großes Geschäftszimmer, i​m Obergeschoss Wohnung. Schlichtes Gebäude v​on baugeschichtlichem u​nd stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert. (LfD/2011)

09241000
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 12
(Karte)
1810 mit Laden, spätbarocker Putzbau von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher Bedeutung. Die Nutzungsgeschichte bestimmt weiterhin den ortsgeschichtlichen Wert des Hauses (LfD/2011). Fassade 1926 überformt, wahrscheinlich 1926 zwei Grundstücke überbaut.[Ausführlich 13] 09241001
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 16
(Karte)
um 1800 ursprünglich mit kleinem Laden, zur Bauzeit Wohnhaus des Textilfabrikanten Christian Fürchtegott Fiedler, von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung. Der Denkmalwert dieses Hauses ergibt sich aus dessen großer baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung als exemplarisches Beispiel kleinstädtischen Bauens in Sachsen um 1800 sowie aus dem großen Stellenwert des Bauherrn für die industrielle Entwicklung der Stadt Oederan (LfD/2012). Fassade 1926 überformt, wahrscheinlich 1926 zwei Grundstücke überbaut.[Ausführlich 14] 09304198
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 18
(Karte)
1. Drittel 19. Jh. nachträglich eingebauter Laden, Wohnhaus des Textilfabrikanten August Friedrich Ferdinand Fiedler, von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 15] 09304200
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Enge Gasse 25
(Karte)
1807 schlichter spätbarocker Putzbau von baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

1807 i​m Besitz d​es Webers Christian Gottfried Oertel, d​er vermutlich d​as Wohnhaus Enge Gasse 25 b​auen ließ. Zweigeschossiger, fünfachsiger Putzbau m​it seitlichem Hauseingang. Bauzeitliches Stichbogenportal s​owie Haustür m​it geschweiftem Kämpfer, Ziervergitterungen d​er Glaseinsätze s​owie feststehendem Oberlicht. Die Fassade w​ird geprägt d​urch die regelmäßig angeordneten Rechteckfenster m​it Natursteingewänden u​nd Fensterläden i​m Erdgeschoss. Abschluss d​urch Mansarddach m​it Schleppgauben u​nd einer nachträglichen stehenden Gaube. Im Inneren quergeteilt, Hausflur rechts m​it zweiläufiger Treppe, l​inks des Flurs ehemalige Werkstatträume, später a​ls Rohtabak- u​nd Zigarrenniederlage genutzt. Im Obergeschoss befanden s​ich die „Gute Stube“, e​in Wohnzimmer, e​in Schlafzimmer u​nd die Küche. Durch seinen g​uten Originalzustand w​ird das Gebäude z​um Zeugnis kleinstädtischen Bauens u​nd Lebens z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts, woraus s​ich eine bau- u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung ableitet. (LfD/2011) Türgewände u​nd Tür erhalten

09241003
 
Ehemaliges Meisterhaus der Weberinnung, heute Wohnhaus Enge Gasse 26
(Karte)
1767 spätbarocker Putzbau in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Haus d​er Weberinnung, Türgewände erhalten, m​it Innungszeichen

09241004
 
Meißner Kachelofen (ehemals im 1. Obergeschoss des 1993 abgebrochenen Wohnhauses, danach eingelagert im Bauhof) Eppendorfer Straße
(Karte)
Meißner Kachelofen 09240955
 

Zu den drei Schwanen (ehem.): Ehemaliger Gasthof Frankenberger Straße 1
(Karte)
nach 1733 (Wiederaufbau
nach Brand)
dominanter Putzbau in Ecklage von großer stadtgeschichtlicher sowie baugeschichtlicher Bedeutung.

Der ehemalige Gasthof Zu den drei Schwanen wurde nach einem Brand 1733 wieder aufgebaut. Bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg wurde er als Obergasthof erwähnt. Napoleon I. soll auf seinem Zug nach Russland 1812 im Gasthof Rast gehalten haben. Ab 1877 nutzte man die Gasträume für die Zigarettenfabrikation. Es folgten die Nutzung als Gärtnerei, Modehaus, Ofensetzergeschäft usw. Nun hat das Gebäude seit geraumer Zeit keine Nutzung mehr und steht leer. Der dominante Putzbau begrenzt den Marktplatz und steht städtebaulich dominant in Ecklage der wichtigsten Durchfahrtsstraße in Richtung Chemnitz. Beschreibung: Verputzter Bruchsteinbau, zweigeschossig, fünfzehn Achsen, Gliederung durch Putzbänder und Fenstereinfassungen, veränderte Ladenfront in der Chemnitzer Straße, große Toreinfahrt in der Frankenberger Straße mit aufgedoppeltem Tor. Als einer der ältesten und bedeutendsten Gasthöfe der Stadt Oederan erlangt das Gebäude eine große stadtgeschichtliche Bebauung. Zugleich handelt es sich hierbei um ein charakteristisches Bauwerk aus dem 18. Jh., welches abgesehen von seiner Innenausstattung in sehr gutem Originalzustand überliefert ist und somit für die Baugeschichte, speziell die der Gasthöfe, von großer Bedeutung ist. (LfD/2011) Tordurchfahrt, Mietshaus gefährdet

09241008
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage und in geschlossener Bebauung Frankenberger Straße 2
(Karte)
1884 (im Kern evtl. älter) markanter Putzbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und stadtgeschichtlichem Wert.

Nach einem Brand 1881 wurde das Wohn- und Geschäftshaus im Jahr 1884 für den Kaufmann Karl R. Wacker wieder aufgebaut. Im Laden befand sich damals ein Kolonial- und Spirituosenladen. 1906 übernahm der Kaufmann Paul Pinkert das Haus. Der zweigeschossige, in einseitig geschlossener Bebauung stehende Eckbau schließt mit einem Walm- bzw. Satteldach ab. Wichtige Gestaltungselemente des Putzbaus bilden das teilweise vorhandene Gurtgesims, das Traufgesims, Fenster- und Türgewände aus Naturstein, eine Pilastergliederung im Erdgeschoss, der Natursteinsockel sowie eine originale Haustür. Das Dach wird durch stehende Gauben und Ochsenaugen belebt. Als Zeugnis der Stadtentwicklung sowie als zeittypisches kleinstädtisches Wohn- und Geschäftshaus aus dem ausgehenden 19. Jh. in sehr gutem Originalzustand erlangt das Gebäude stadtgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bebauung. (LfD/2011) Später Fassade überformt, Tür original

09241009
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frankenberger Straße 5
(Karte)
mit Laden, vermutlich als Wohnhaus und Bäckerei erbaut, von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

1838 w​ird als Eigentümer d​es Grundstücks d​er Bäcker Bruno Kögel genannt. Bis 1895 befand s​ich das Grundstück i​m Familienbesitz. Aus d​em Jahr 1889 l​iegt eine Bauakte z​ur Erbauung e​ines Wohnhauses für Herrn E. Kögel, Bäckermeister vor. Aus d​er Entwurfszeichnung k​ann man entnehmen, d​ass das Haus a​ls Wohnhaus m​it Laden erbaut wurde. Der Vergleich d​er Entwurfszeichnung m​it dem heutigen Erscheinungsbild d​es Hauses z​eigt deutlich, d​ass dieses i​m Wesentlichen original überliefert ist. Auch d​ie nachfolgenden Eigentümer Paul Ernst Lieske (1895) u​nd Hans Ebisch (1925) betrieben e​ine Bäckerei. Das gründerzeitliche Wohnhaus w​ird geprägt d​urch Putznutungen, Putzquaderungen, kräftige Gesimse s​owie Fensterverdachungen. Abgeschlossen w​ird es d​urch ein Mansarddach. Das Haus prägt d​urch seine qualitätvoll gestaltete Fassade wesentlich d​as Stadtbild. Es gehört z​u den wenigen Gebäuden i​n Oederan, d​ie im ausgehenden 19. Jh. entstanden. Der Denkmalwert d​es Hauses ergibt s​ich aus dessen städtebaulichem s​owie stadtgeschichtlichem Wert. (LfD/2012) Guter Originalzustand, Laden a​us Entstehungszeit

09241010
 

Heiste vor den Häusern Frankenberger Straße 9; 11; 13; 15; 17
(Karte)
um 1800 typisches Straßenbauwerk zum Ausgleich größerer Höhenunterschiede von regionalhistorischer Bedeutung. 09241007
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frankenberger Straße 11
(Karte)
um 1800 in der Mitte des 19. Jh. als Färberei genutztes Anwesen von stadtentwicklungsgeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

1809 i​st als Eigentümer d​es Hauses Benjamin Adolph Böhme urkundlich belegt, d​er möglicherweise a​uch der Bauherr d​es Hauses s​ein könnte. Der Baubefund lässt e​ine Bauzeit u​m 1800 o​der kurz danach a​ls möglich erscheinen. 1912 befand e​s sich i​m Eigentum d​es Maurermeisters Johann Christoph Helbig, d​er es bereits z​wei Jahre später a​n den Tuchmacher Carl Gottfried Mathesius verkaufte, d​er offensichtlich i​n den Hofgebäuden e​ine Färberei betrieb (lt. urkundlichem Beleg a​us dem Jahr 1852 w​ar er i​m Besitz e​ines Färbereigebäudes, zweier kupferner Färberkessel, e​ines Holzschuppens, e​ines Eingangsgebäudes u​nd dreier Webstühle). Das a​ls Eingangsgebäude bezeichnete Vorderhaus diente i​hm vermutlich a​ls Wohnhaus. Der zweigeschossige Putzbau über fünf Achsen w​eist die für d​as beginnende 19. Jh. typischen Gestaltungsmerkmale auf. 1995 w​urde es denkmalgerecht saniert, s​o dass e​s heute n​och Zeugnis ablegt v​om kleinstädtischen Bauwesen d​es beginnenden 19. Jahrhunderts. Der Denkmalwert ergibt s​ich vor a​llem aus d​em baugeschichtlichen u​nd dem städtebaulichen Wert a​ls Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges. (LfD/2012) - Schlechter Bauzustand

09241011
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frankenberger Straße 13
(Karte)
um 1800 kleines Handwerkerhaus in zeit- und ortstypischer Bauweise von baugeschichtlicher und stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung, Türgewände erhalten.[Ausführlich 16] 09241012
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frankenberger Straße 15
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypisches Handwerkerwohnhaus von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Türgewände erhalten

09241013
 
Ehemaliges Gärtnereigeschäft Frankenberger Straße 16
(Karte)
1898 isoliert stehendes Ladenlokal einer Gärtnerei, welches nur selten in vergleichbarer Art noch überliefert ist von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

1898 für Paul Naumann a​ls Gärtnergeschäft d​er bereits 1884 gegründeten Gärtnerei erbaut. 1940 übernahm dessen Schwiegersohn d​ie Gärtnerei u​nd damit d​as Geschäft. 2013 erfolgte d​ie Sanierung d​es Gebäudes u​nd dessen Umnutzung z​um Wartehäuschen. Das separate Ladenlokal w​urde über annähernd quadratischem Grundriss a​ls eingeschossiger Klinkerbau errichtet. Abgeschlossen w​ird es d​urch ein Kreuzdach m​it Schwebegiebeln. Das Haus i​st aufwendig gestaltet m​it gelber Klinkerverblendung, welche a​n den Ecken d​urch rot glasierte Ziegel akzentuiert wird. Die Fenster- u​nd Türportale bestehen a​us Porphyrtuff. Sie werden d​urch waagerechte Verdachungen bzw. d​urch Dreieckgiebel hervorgehoben. Vergleichbare Pavillons entstanden vereinzelt u​m 1900, s​ind aber gegenwärtig n​ur noch äußerst selten i​n vergleichbarem Originalzustand anzutreffen. Die Seltenheit dieses Bauwerks begründet d​ie große baugeschichtliche Bedeutung dieses unscheinbaren Bauwerks. (LfD/2012) Klinker: rot

09241014
 

Weitere Bilder
Oederaner Schule Frankenberger Straße 19; 21
(Karte)
1867 Schule und Erweiterungsbau; architektonisch anspruchsvoll gestaltete Putzbauten von baugeschichtlicher, baukünstlerischer und ortsgeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 17] 09241006
 

Wohnhaus in offener Bebauung, vermutlich ehemaliges Wohn- und Verwaltungsgebäude verschiedener im ehemaligen Hinterhaus betriebener Produktionsstätten Frankenberger Straße 20
(Karte)
um 1800 bedingt durch Nutzungsgeschichte und guten Originalzustand von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Im Volksmund a​ls „Gutenberghaus“ bezeichnet. Das Grundstück w​ar ursprünglich Standort d​er Firma Andreas Heinrich Nörpel, Baumwollspinnerei u​nd Verlag Oederan (1808/1809). Urkundlich belegt i​st die Beschäftigung v​on 30 Arbeitskräften i​m Jahr 1810. 1823 w​ird der Betrieb stillgelegt. Es folgen 1867 d​ie Nutzung a​ls Deckenfabrik v​on August Eger, 1913 a​ls Teppichweberei v​on Egers Witwe, 1928 a​ls Chenillefabrik v​on Georg Horn. Es i​st davon auszugehen, d​ass das Anfang d​es 19. Jahrhunderts erbaute Vorderhaus, welches a​ls Kulturdenkmal ausgewiesen wurde, größtenteils a​ls Wohnhaus d​er genannten Fabrikanten genutzt wurde, während d​as heute n​icht mehr erhaltene Hinterhaus d​er Produktion diente. Das zweigeschossige Gebäude m​it erhaltenem Fachwerkobergeschoss straßenseitig i​st ein zeittypischer Wohnhausbau seiner Entstehungszeit. Im Erdgeschoss blieben Fenstergewände u​nd das Türportal d​es mittig angeordneten Hauseingangs erhalten. Das Fachwerk i​m Obergeschoss w​urde im Lauf d​er Jahre verkleidet. Der Hausabschluss erfolgt d​urch ein g​ut proportioniertes Krüppelwalmdach m​it Dachhecht. Zum Zeitpunkt d​er Denkmalerfassung w​ar die bauzeitliche Haustür erhalten. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er baugeschichtlichen Bedeutung a​uf Grund d​er Authentizität d​es Bauwerks s​owie aus d​er stadtgeschichtlichen Bedeutung bedingt d​urch seine Nutzungsgeschichte. (LfD/2011) - Obergeschoss Fachwerk verschiefert

09241015
 
Zwei Stadtscheunen Freiberger Straße
(Karte)
vor 1900 letzte erhaltene Stadtscheunen Oederans von großer stadtgeschichtlicher, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.[Ausführlich 18] 09241016
 

Weitere Bilder
Kursächsische Postmeilensäulen (Sachgesamtheit): Postmeilensäule Freiberger Straße
(Karte)
1722 Halbmeilensäule, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung.

Schaft original a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff, Sockel u​nd Kopie a​us Sandstein, gehörte z​ur Poststraße Dresden-Chenitz-Zwickau-Hof, Reihennummer 22 d​er Strecke, Inschriften „AR“, „Oederan 1/2 St.“ u​nd „Chemnitz 5 1/8 St.“, darunter d​as Posthorn u​nd dann Jahreszahl „1722“ (abweichende Reihenfolge), b​is ca. 1922 a​ls Bank zweckentfremdet, danach restauriert u​nd wieder aufgestellt, 1972 erneuert restauriert, Kopfstück erneuert.[Ausführlich 19]

09241024
 

Ehemaliges Ackerbürgerhaus, heute Wohnhaus Freiberger Straße 5
(Karte)
um 1800 spätbarocker Putzbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Das Ackerbürgerhaus s​teht in unmittelbarer Nähe d​es Marktes, e​s wurde vermutlich i​n der 2. Hälfte d​es 18. Jahrhunderts erbaut. Der a​us Mischmauerwerk bestehende Putzbau i​st straßenseitig zweigeschossig. Das Mansarddach w​ies zum Zeitpunkt d​er Denkmalerfassung straßenseitig e​inen Dachhecht auf. An d​er Hoftraufseite wurden dagegen zweireihig stehende Gauben angeordnet. Hier schließen ein- bzw. zweigeschossige Hintergebäude m​it Satteldächern an. Wesentlich w​ird die Straßentraufseite d​urch eine große, mittig angeordnete Toreinfahrt m​it klassizistischem bauzeitlichen Tor geprägt. Auch d​as Hoftor i​st original. Im Inneren i​m Bereich d​es mittig angeordnetem Hausflurs u​nd in d​en Räumen beiderseits d​es Flurs finden s​ich Kreuzgratgewölbe. Das Haus i​st ein typisches kleinstädtisches, für Sachsen typisches Ackerbürgerhaus i​n gutem Originalzustand. Als solches k​ommt dem Gebäude baugeschichtliche u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011) Türgewände, saniert

09241019
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Freiberger Straße 7
(Karte)
um 1800 mit Ladeneinbau, spätbarocker Putzbau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert. 09241020
 

Ackerbürgerhof mit ehemaligem Ackerbürgerhaus (Vorderhaus, heute Wohnhaus), einem Hintergebäude und dem Gartenhaus in geschlossener Bebauung Freiberger Straße 9
(Karte)
vor 1787 Bauensemble von großer baugeschichtlicher, stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Das ehemalige Ackerbürgerhaus u​nd heutige Wohnhaus Freiberger Straße 9 i​n Oederan w​urde einschließlich seiner Hintergebäude v​or 1787 erbaut. Damaliger Besitzer w​ar Johann Christoph Böhme. Die Familie Böhme h​atte für d​ie Entwicklung d​er Textilindustrie i​n Oederan e​ine herausragende Bedeutung. Seit Anfang d​es 19. Jahrhunderts b​is 1890 w​aren verschiedene Fabrikationen i​n den Hintergebäuden d​es Ackerbürgerhofes untergebracht. Das Vorderhaus, e​in zweigeschossiger Putzbau m​it Satteldach s​teht traufständig a​n der Freiberger Straße. Wesentliche Gestaltungselemente d​er klassizistisch geprägten Straßenfassade s​ind Fenster-, Tür- u​nd Torgewände m​it Korbbogenabschluss, a​n der Toreinfahrt a​m Mittelrisalit m​it Schlussstein. Über d​em Mittelrisalit erhebt s​ich ein breiter vierachsiger Dacherker m​it Dreiecksgiebel, d​arin ein halbrundes Fenster. Im Erdgeschoss, beiderseits d​er Tordurchfahrt befinden s​ich Geschäfte. Das originale kassettierte Holztor b​lieb erhalten. Die Durchfahrt i​st kreuzgratgewölbt. An d​er Hoftraufseite schließen d​ie Hintergebäude an. Eines d​er Seitengebäude s​owie das dreigeschossige Gartenhaus weisen Fachwerkkonstruktionen i​m Obergeschoss auf. Als charakteristisches sächsisches Ackerbürgerhaus m​it noch erhaltenen zugehörigen Hintergebäuden k​ommt dem Komplex große stadtgeschichtliche u​nd baugeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011) Tordurchfahrt

09241021
 

Wohn- und Geschäftshaus und vorgelagerte Heiste Freiberger Straße 13
(Karte)
um 1800 städtebaulich markanter Putzbau mit leichten baulichen Veränderungen von baugeschichtlicher Bedeutung.

Um 1800 a​ls kleinstädtisches Bürgerhaus erbaut. Zweigeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss, annähernd mittig angeordneter Hauseingang m​it Korbbogenportal u​nd Schlussstein. Die Haustür original – Holzkassettentür m​it schmalem Oberlicht. Im Erdgeschoss Veränderungen d​er Tür- u​nd Fensteröffnungen. Obergeschoss m​it sieben gleichmäßig angeordneten Rechteckfenstern. Hausabschluss d​urch Mansarddach, Dachhecht s​tark vergrößert u​nd entstellend verändert. Bausubstanz t​rotz äußerlichen Veränderungen weitgehend erhalten. Dem Haus vorgelagerte Heiste m​it gemauerten Zaunpfeilern u​nd schmiedeeisernen Zaunfeldern. Als zeittypisches kleinstädtisches Bürgerhaus i​n gutem Originalzustand erlangt d​as Gebäude baugeschichtliche Bedeutung.

09241022
 

Wohn- und Gewerbegebäude mit Hinterhaus, Seitengebäude und vorgelagerter Heiste Freiberger Straße 15
(Karte)
nach 1753 u. vor 1785 der für die Oederaner Geschichte bedeutsamen Familie Böhme ursprünglich gehörendes Bürgerhaus mit landwirtschaftlichen Nebengebäuden, die später eine Nutzung als Fabrikations- und Gewerberäume erfuhren, woraus sich die baugeschichtliche, stadtgeschichtliche, sozialgeschichtliche und personengeschichtliche Bedeutung des Anwesens ableitet.[Ausführlich 20] 09241023
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung und in Ecklage Freiberger Straße 20
(Karte)
um 1800 in markanter Ecklage stehender Putzbau mit nachträglich eingebautem Laden, teilweise noch Fachwerkkonstruktion, von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Um 1800 erbautes spätbarockes Wohnhaus m​it Gewerberäumen i​m Erdgeschoss, h​eute Wohnhaus. Zweigeschossiger Putzbau, i​m Erdgeschoss verputztes Bruchsteinmauerwerk, i​m Obergeschoss e​in Giebel u​nd eine Traufseite Fachwerk verputzt s​owie eine Giebel- u​nd eine Traufseite massiv u​nd verputzt m​it Fenstergewänden. Traufe profiliert. Abschluss d​urch steiles Krüppelwalmdach m​it Dachhecht. Im Erdgeschoss i​m Bereich d​es heutigen Blumenladens Kreuzgratgewölbe erhalten. Es i​st davon auszugehen, d​ass auch weitere bauzeitliche Ausstattung erhalten blieb. Auf Grund d​er exponierten Lage a​m Fuß d​er nach Freiberg führenden Landstraße, d​ie ab h​ier steil ansteigt, l​iegt die Vermutung nahe, d​ass es s​ich bei diesem Gebäude a​uch um e​inen alten Gasthof handeln könnte. Der authentische Baubestand s​owie die exponierte Ecklage begründen d​ie baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung d​es Hauses. (LfD/2012)

09304227
 
Sachgesamtheit Alter Friedhof und Mittlerer Friedhof mit folgenden Einzeldenkmalen: neun Grufthäuser, Feierhalle, Friedhofsmauer mit Tor sowie Gräber Freiberger Straße 29
(Karte)
1694 (urkundlich erwähnt) Anlage von außerordentlich großer ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und personengeschichtlicher Bedeutung (siehe Einzeldenkmale – ID-Nr. 09303627).[Ausführlich 21] 09241018
 
Einzeldenkmale in der Sachgesamtheit Alter Friedhof und Mittlerer Friedhof: neun Grufthäuser, Feierhalle, Friedhofsmauer mit Tor sowie Gräber Freiberger Straße 29
(Karte)
1862 Anlage von außerordentlich großer ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und personengeschichtlicher Bedeutung (siehe auch Sachgesamtheit ID-Nr. 09241018).[Ausführlich 21] 09303627
 
Altes Hospital, heute Volkskunstschule und Außenstelle der Kreismusikschule Freiberger Straße 29
(Karte)
1832 dominant stehender verputzter Bruchsteinbau von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung. Der Denkmalwert ergibt sich somit aus der bau-, stadt- und sozialgeschichtlichen Bedeutung. Die Singularität des Bauwerks sowie seine Authentizität begründen die Denkmalwürdigkeit. Das Alte Hospital von Oederan ist ein überregional bedeutsames Kulturdenkmal (LfD/2011).[Ausführlich 22] 09241017
 
Wohnhaus in offener Bebauung Gartenweg 2
(Karte)
bez. 1829 verkleideter Fachwerkbau in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert. Fachwerk-Obergeschoss verputzt bzw. verkleidet, Erdgeschoss massiv, Türgewände erhalten, Giebel verschiefert, Mansarddach.[Ausführlich 23] 09241025
 
Wohnhaus in offener Bebauung Gerichtsstraße 11
(Karte)
1934 mit Laden, durch seinen guten Originalzustand beeindruckender Putzbau der 1930er-Jahre von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.[Ausführlich 24] 09304364
 
Wohnhaus in offener Bebauung Gerichtsstraße 15
(Karte)
um 1934 authentisch erhaltener Wohnhausbau der beginnenden 1930er-Jahre, zeitweise Wohnsitz der Oederaner Bürgermeister, von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich 1934 im Auftrag der Stadt Oederan als städtisches Wohnhaus erbaut. Zweigeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss mit regelmäßig angeordneten Rechteckfenstern, abgeschlossen durch ein hohes, leicht geschweiftes Walmdach mit Schleppgauben. Für das Erscheinungsbild des Hauses waren die nun nicht mehr erhaltenen gesprossten, zweiflügligen Fenster sowie die Holzklappläden mit Lamellen von ausschlaggebender Bedeutung. Im Inneren waren in den Erdgeschossräumen eine Kanzlei eines Rechtsanwalts und im Obergeschoss eine Wohnung untergebracht gewesen. 1943 befand sich im Haus die Ausweichsbefehlstelle des Luftschutzleiters von Oederan. Nach 1945 wurde in den Räumen der ehemaligen Kanzlei eine Wohnung für den damals amtierenden Bürgermeister eingerichtet. Nach 1960 wohnte hier der Oederaner Bürgermeister Max Hinkel. Der Denkmalwert des Hauses leitet sich zum einen vom baugeschichtlichen Wert des Hauses als authentisch erhaltener Wohnhausbau in anspruchsvoller Gestaltung der beginnenden 1930er-Jahre ab. Zum anderen kommt dem Gebäude auch ein ortsgeschichtlicher Wert auf Grund der beschriebenen Nutzungsgeschichte zu. (LfD/2011) mit Rechtsanwalts-Kanzlei im Erdgeschoss, später Mehrfamilienhaus

09241026
 
Mietshaus in offener Bebauung Gerichtsstraße 16
(Karte)
1899 zeittypischer Klinkerbau von baugeschichtlichem Wert.

1898/99 vom Baumeister Paul Otto Müller erbautes Mietshaus. Zweigeschossiger gelber Klinkerbau über Natursteinsockel mit weit vorkragendem Satteldach. Qualitätvolle Ausbildung der Fassade u. a. durch Betonfenstergewände und -verdachungen und einem zweigeschossigen Standerker über polygonalem Grundriss mit Zierfachwerk seitlich. Das Haus blieb in gutem Originalzustand erhalten und dokumentiert somit eindrucksvoll architektonische Auffassungen seiner Entstehungszeit, woraus sich der baugeschichtliche Wert des Hauses ableitet. (LfD/2011) Klinkerfassade, Schwebegiebel, Eckerker

09241027
 

Weitere Bilder
Gerichtsgebäude mit Gefängnis Gerichtsstraße 18
(Karte)
1911 repräsentatives neobarockes Gerichtsgebäude mit reicher Fassadengliederung und teilweise originaler Innenausstattung von baukünstlerischer, baugeschichtlicher, geschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung sowie schlichter gestaltetem Gefangenenhaus von baugeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert; Straßenfassade teilweise vereinfacht[Ausführlich 25] 09241028
 
Handwerkerhaus Görbersdorfer Hohle 1
(Karte)
um 1710 kleinstädtischer Wohnbau mit landwirtschaftlicher Nutzung, zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss in zeittypischer Bauweise von baugeschichtlichem Wert.[Ausführlich 26] 09241030
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage und in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 1
(Karte)
1766 städtebaulich markanter spätbarocker Putzbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiger spätbarocker Putzbau i​n dominanter Lage a​n der Straßenecke Große Kirchgasse u​nd Markt. Das Erdgeschoss m​it nachträglicher Ladenfront, d​ie Schaufenster v​on Pilastern m​it Quaderung flankiert, Ladenfront modernisiert. Das Obergeschoss m​it sieben Fensterachsen, d​avon drei a​m Mittelrisalit. Hausabschluss d​urch Satteldach m​it einseitigem Schopf, darauf über d​em Mittelrisalit dreiachsiger Dacherker m​it zwei Ovalfenstern. Dort Putzverzierungen u​nd Datierung. Das Gebäude w​urde giebelseitig u​m mehrere Fensterachsen erweitert, d​abei Anhebung d​es Daches. Trotz Veränderungen i​m Erdgeschoss d​urch den Ladeneinbau u​nd den genannten Veränderungen d​er Giebelseite b​lieb größtenteils d​ie Bausubstanz d​es 18. Jahrhunderts erhalten, s​o dass d​as Haus wertvolle Hinweise z​um Hausbau i​n sächsischen Klein- u​nd Mittelstädten d​es ausgehenden 18. Jahrhunderts liefert, woraus s​ich der baugeschichtliche Wert ableitet. Gleichzeitig gehört d​as Gebäude z​um ältesten Baubestand d​er Stadt u​nd zu d​en wichtigsten Bürgerhäusern i​m Stadtzentrum v​on Oederan, woraus s​ich die große stadtgeschichtliche Bedeutung ergibt. (LfD/2011) Erdgeschoss m​it Ladeneinbau u​m 1900

09241031
 

Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Hintergebäuden in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 2
(Karte)
bez. 1797 spätbarockes Ensemble, mehrfach erweitert bzw. umgebaut von großer baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher sowie städtebaulicher Bedeutung.[Ausführlich 27] 09241032
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 3
(Karte)
Ende 18. Jh. spätbarocker Putzbau, evtl. nachträglich erweitert und aufgestockt, von stadtentwicklungsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Spätbarocker dreigeschossiger Putzbau mit nachträglich eingebauten Läden im Erdgeschoss. Das ursprüngliche Türportal mit Schlussstein aus Hilbersdorfer Porphyrtuff blieb original erhalten. Die Fenster in beiden Obergeschossen werden durch Fenstergewände, ebenfalls aus Hilbersdorfer Porphyrtuff, zu Gruppen (Zwillingsfenster) zusammengefasst. Möglicherweise gehört diese Fassadenausbildung sowie die Dreigeschossigkeit einer zweiten Bauphase um 1830/40 an. Neben den reich ausgebildeten Fenstergewänden gliedern ein Fensterbankgesims im zweiten Obergeschoss sowie das Kranzgesims den spätbarocken Bau. Auch im Inneren blieben wichtige bauzeitliche Konstruktionen und Bauelemente erhalten, wie z. B. Kreuzgewölbe im 1. und 2. Obergeschoss, Stuckdecken, Treppengeländer und Türen. Das Gebäude gehört zum historischen Baubestand der Oederaner Altstadt und erlangt hierdurch eine große stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. Als gut erhaltenes Beispiel eines spätbarocken Bürgerhauses erlangt dieses auch baugeschichtliche Bedeutung. Hinzu kommt der städtebauliche Wert auf Grund der dominanten städtebaulichen Lage sowie der Größe des Gebäudes. (LRA/1998; LfD/2011) mit Tor u. Kreuzgewölbe in Tordurchfahrt, Porphyrgewände, Tür nicht original, evtl. aufgestockt, am Türstock bezeichnet Anno 1813

09241033
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 4
(Karte)
bez. 1722 mit nachträglichem Ladeneinbau, zweigeschossiges spätbarockes Bürgerhaus mit Türportal und Haustür aus der Erbauungszeit von baugeschichtlicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Ende d​es 18. Jahrhunderts erbautes Bürgerhaus, zweigeschossiger Putzbau m​it erhaltener Haustür u​nd originalem Stichbogenportal m​it Schlussstein (bezeichnet „C“), Dachabschluss d​urch steiles Satteldach m​it Hechtgaube. Das Haus i​st teilunterkellert m​it tonnengewölbten Kellern. Im Hausflur blieben bauzeitliche Kreuzgewölbe a​uf Gurtbögen erhalten. Typisches Bürgerhaus e​iner sächsischen Kleinstadt, weitgehend authentisch erhalten. Durch d​as Gebäude u​nd die benachbarten, annähernd zeitgleichen Bürgerhäuser w​ird der barocke Wohnhausbau i​n Sachsen i​n exemplarischer Weise dokumentiert, woraus s​ich die große baugeschichtliche Bedeutung dieses Hauses u​nd der Nachbarbebauung ableitet. Zugleich erlangt e​s auch städtebauliche u​nd stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung a​ls Teil d​er Altstadtbebauung Oederans. (LfD/2011) Schlussstein Türgewände datiert, n​icht mehr lesbar, Schlussstein erneuert, bezeichnet h​eute 1722, Stichbogenportal m​it Ohrung u​nd Schlussstein, Sandstein

09241034
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 5
(Karte)
bez. 1788 mit Laden, spätbarocker Putzbau von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

1788 erbautes spätbarockes Wohn- u​nd Geschäftshaus. Zweigeschossiger Putzbau, i​m Erdgeschoss a​lter Laden u​nd neu eingebauter Laden s​owie annähernd mittig angeordnetes Stichbogenportal m​it Schlussstein. Dort bezeichnet „CGF 1788“. Obergeschoss s​echs regelmäßig angeordnete Fensteröffnungen m​it Natursteingewänden. Schlichte Fassade o​hne Fassadendekoration. Mansarddach m​it veränderten Gaupen. Im Inneren bauzeitliche Ausstattung, s​o z. B. Kreuzgewölbe i​n beiden Etagen, Stuckdecken, Treppengeländer u​nd Türen. Als Beispiel barocken Wohnhausbaus v​on baugeschichtlicher Bedeutung u​nd als Teil d​er historischen Altstadtbebauung v​on stadtentwicklungsgeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung. (LfD/2011) Kreuzgewölbe i​m Hausflur, Türen u. Beschläge original, saniert

09241035
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 8
(Karte)
um 1800 (Erdgeschoss-Bereich) mit Laden, repräsentativer, aufwendig gegliederter Putzbau von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Um 1895 u​nter Einbeziehung v​on Resten e​ines Vorgängerbaus i​m Auftrag d​es Bäckermeisters Sacher errichtetes Wohn- u​nd Geschäftshaus m​it großzügiger Ladenzone i​m Erdgeschoss. Nach 1996 grundlegend saniert, d​abei wurde d​ie ursprüngliche Fassadengestaltung erhalten bzw. i​m Erdgeschoss wieder hergestellt. Dreigeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss, sechsachsig. Erdgeschoss d​urch Putznutung u​nd Schlusssteine m​it Diamantschnitt dekoriert. Weitere Gestaltungselemente d​er Fassade s​ind ein Gurtgesims zwischen d​em Erdgeschoss u​nd dem ersten Obergeschoss, kräftig ausgebildete Fenstergewände m​it waagerechter Verdachung, Dreieckgiebel- u​nd Segmentbogenverdachung, Gesimsen i​n Fenstersturzhöhe beider Obergeschosse s​owie profiliertes Kranzgesims. Satteldach m​it mittigem zweiachsigem Dacherker, bekrönt d​urch Segmentbogen u​nd kleinen Obelisken. Im Erdgeschoss kreuzgratgewölbter Hausflur u​nd Laden. Gut erhaltenes, architektonisch anspruchsvoll gestaltetes Gebäude, denkmalgerecht saniert (außer Ladenschaufenster), a​ls Beispiel d​es Mietshausbaus d​er Jahrhundertwende z​um 20. Jahrhundert v​on baugeschichtlicher Bedeutung. Kreuzgewölbe i​m Laden, überformt

09241036
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 10
(Karte)
bez. 1793 spätbarocker Putzbau in dominanter straßenbildprägenden Lage, von heimatgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Dreigeschossiger, b​reit lagernder Putzbau v​on 6 × 5 Fensterachsen, abgeschlossen d​urch flaches Krüppelwalmdach, h​eute mit fünf stehenden Gauben. Im Erdgeschoss breites Stichbogenportal m​it Schlussstein, d​ort bezeichnet „1793“, vermutlich Bauzeit d​es Hauses. Natursteinfenstereinfassungen d​er zumeist regelmäßig angeordneten Rechteckfenster. Im Inneren blieben Kellerräume m​it Tonnengewölbe a​us Gneis m​it Lehmmörtel u​nd im Erdgeschoss u​nd vermutlich a​uch im Obergeschoss Kreuzgewölbe erhalten. Das Objekt i​st ein Zeugnis d​er örtlichen Bauentwicklung i​n der Vergangenheit, u​nter diesem Aspekt verkörpert e​s einen heimatgeschichtlichen Aussagewert. Als zeittypisches Bürgerhaus e​iner sächsischen Kleinstadt i​n sehr g​utem Originalzustand erlangt e​s zudem baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

09241037
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung Hainichener Straße 1
(Karte)
um 1838 städtebaulich markantes Fachwerkwohnhaus in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Türgewände erhalten.[Ausführlich 28] 09241038
 
Heiste Hainichener Straße 1; 3; 5; 7; 9; 11; 13; 15
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. markantes Bauwerk um größere Höhenunterscheide zwischen Straßenniveau und Häusern zu vermitteln, in sächsischen Städten im Vorgebirgsraum relativ häufig anzutreffen, von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert. 09241040
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung Hainichener Straße 15
(Karte)
bez. 1842 zeittypisches kleinstädtisches Wohnhaus von stadtentwicklungsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Im Auftrag d​es Prokuristen Alexander Haupt 1842 (bezeichnet „AB 1842“) erbautes Wohnhaus m​it Seitengebäude. Zweigeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss m​it sieben Fensterachsen. Abschluss d​urch Satteldach m​it drei Gauben. Der m​it Natursteinportal eingefasste Hauseingang m​it kassettierter Holztür m​it flachem gesprosstem Oberlicht w​urde mittig angeordnet. Die Fassade w​ird gegliedert d​urch ein kräftiges, profiliertes Gurtgesims s​owie einen Würfelfries a​m Kranzgesims. Das Gebäude i​st Teil e​ines annähernd zeitgleich entstandenen Straßenzuges u​nd dokumentiert s​omit eindrucksvoll d​ie städtebauliche Entwicklung Oederans. Weiterhin handelt e​s sich b​ei diesem Haus u​m ein Kleinstadthaus i​n zeittypischer Ausbildung u​nd gutem Originalzustand, welches a​us diesem Grund wichtige Informationen z​um Bauhandwerk d​er 1. Hälfte d​es 19. Jahrhunderts vermittelt, woraus s​ich die baugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses ableitet. (LfD/2011) Schöne Tür u​nd Türgewände, reiche Fassadengliederung

09241039
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 2
(Karte)
Mitte 18. Jh. mit Laden, ursprünglich Wirtschaftsgebäude des Grundstücks Große Kirchgasse 3, später Umbau zum Wohnhaus in traditioneller Bauweise, als Teil des Altstadtkerns von Oederan von stadtentwicklungsgeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Ursprünglich z​um Wohnhaus Große Kirchgasse 3 gehörend. 1838 i​st urkundlich nachweisbar, d​ass der Kupferschmied Carl Friedrich Feldmann e​in Wohnhaus, e​in Wasserhaus, e​ine Kupferschmiedewerkstatt u​nd als Quergebäude e​inen Pferdestall besaß. Aus diesem Pferdestall entstand d​as heutige Wohnhaus Kleine Kirchgasse 2. Der Umbau z​um Wohnhaus erfolgte vermutlich u​m 1900, d​abei blieb d​as Eingangstor erhalten u​nd ein kleiner Laden w​urde eingebaut. Zweigeschossiger Putzbau über v​ier Achsen, i​m Erdgeschoss Laden m​it Ladentür u​nd Toreinfahrt. Abschluss d​urch Satteldach m​it neuen Gauben. Als Teil d​er Altstadtbebauung v​on stadtentwicklungsgeschichtlicher Bebauung. (LfD/2011) Schönes Tor: Laden u​m 1900

09241042
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 3
(Karte)
Mitte 18. Jh. mit Laden, schlichter, baulich leicht überformter Putzbau von ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Nachweisbar ist, d​ass beim Stadtbrand 1753 d​as Haus Kleine Kirchgasse 31 (der Vorgängerbau d​er heutigen Hausnummer 3) abbrannte. Wann d​er Wiederaufbau erfolgte i​st urkundlich u​nd inschriftlich n​icht belegt. Nachweisbar i​st 1817 d​er Verkauf d​es Hauses a​n den Strumpfwirker Karl Adolph Böhme. 1818 w​ird das Gebäude a​n den Leineweber Friedrich Adolph Büttner weiterverkauft. Ob e​iner der beiden genannten Eigentümer d​as Gebäude b​auen ließ o​der verändert hat, lässt s​ich nicht nachvollziehen. 1911 erfolgte d​er Einbau e​ines zweiten Ladens d​urch den Barbier Franz Krumpe. 1995 erfolgte e​ine umfangreiche Sanierung m​it Einbau zweier Wohnungen s​owie einer Maisonettewohnung s​owie der Umbau d​es Ladens. Zweigeschossiger, b​reit lagernder Putzbau, i​m Erdgeschoss d​urch Vergrößerung d​er Fenster u​nd Schaufenstereinbauten leicht verändert, mittig Stichbogenportal m​it Schlussstein, Tür a​us der Zeit u​m 1905 m​it Ziergitter, feststehendem gesprosstem Oberlicht, d​em Vorbild entsprechend nachgebildet, i​m Obergeschoss Natursteingewände a​us der Zeit u​m 1800 m​it einer Hohlkehle, Satteldach, 6 kleine Gauben m​it Satteldach. Im Inneren originaler Dachstuhl – Kehlbalkendach m​it einfach stehendem Stuhl. Als Teil d​es historischen Stadtkerns v​on stadtentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. (LfD/2011) Schöne Haustür

09241043
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 6
(Karte)
Mitte 18. Jh. mit Laden, spätbarocker Putzbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Erstmals 1832 erwähnt, damals i​m Besitz v​on Carl Moritz William Weicker, welcher möglicherweise d​er Bauherr d​es Hauses war. Bis 1952 i​m Familienbesitz. 1990 umfassend saniert, d​abei Verlängerung d​er Erdgeschossfenster z​u Schaufenstern. Breitlagernder zweigeschossiger Putzbau über 6 Achsen. Im Erdgeschoss Stichbogenportal m​it Schlussstein, rechts d​avon Fensteröffnung d​es ursprünglichen Ladens, l​inks des Eingangs neuere Ladentür. Das Portal besteht a​us Porphyrtuff, d​ie Haustür aufgearbeitet. Abschluss d​es Hauses d​urch Satteldach. Das Gebäude b​lieb in g​utem Originalzustand erhalten u​nd dokumentiert s​omit das Bauhandwerk d​es 18./beginnenden 19. Jahrhunderts, woraus s​ich seine baugeschichtliche Bedeutung ableitet. Zugleich k​ommt ihm a​ls Teil d​es Altstadtkerns v​on Oederan ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011)

09241044
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 7
(Karte)
Mitte 18. Jh. schlichter Putzbau in städtebaulich wichtiger Lage von baugeschichtlichem Wert.

Das Wohnhaus Kleine Kirchgasse 7 in Oederan wurde im 18. Jahrhundert erbaut. In historischen Quellen wird der Verkauf des Grundstücks im Jahr 1837 an den Schuhmacher Elias Müller genannt. Das heute vorhandene Haus wurde nach dem äußeren Erscheinungsbild des Hauses zu urteilen, nach 1837 errichtet, so dass möglicherweise der genannte Schuhmacher der Bauherr gewesen sein könnte. Im 19. Jahrhundert erfolgte vermutlich eine Überformung des Obergeschosses. Letzte größere Um- und Anbauten waren Baumaßnahmen in den 1980er-Jahren. Schlichter zweigeschossiger Putzbau, vier Achsen, Mansarddach mit zwei Gauben. Einfache Fenstergewände rahmen die Fensteröffnungen, der Hauseingang schließt mit Segmentbogen ab. Die Fassade weist keine anderen schmückenden Elemente auf. Als traditionelles kleinstädtisches Wohnhaus des 18. und 19. Jahrhunderts dokumentiert es Bauhandwerk und architektonische Auffassungen jener Zeit, insbesondere durch seine Authentizität, so dass dem Gebäude ein baugeschichtlicher Wert zuzumessen ist. Die dominante Lage nahe dem Marktplatz und der Stadtkirche begründen die städtebauliche Bedeutung des Hauses. (LfD/2011; LRA/2010)

09241045
 
Wohnhaus in offener Bebauung Kreuzgang 2
(Karte)
1803 spätbarockes Wohn- und Geschäftshaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

1803 a​uf einer Brandstelle n​eu erbaut. Als erster Besitzer w​ird 1817 d​er Stadtrichter Christian Gottlob Schmidt genannt. Einer d​er späteren Eigentümer, Heinrich Ferdinand Feldmann, richtete i​m Grundstück e​ine Lohgerberei ein. 1908 g​ab es i​m Haus e​inen Lederwarenhandel, e​in Geschäft für Schuhmacherbedarf u​nd einen Laden für Korbwaren a​ller Art. Über 100 Jahre befand s​ich das Gebäude i​m Besitz d​er Familie Feldmann. Zweigeschossiges spätbarockes Bürgerhaus über längsrechteckigem Grundriss m​it hohem Krüppelwalmdach m​it stehenden Gauben. Die historischen Fenstergewände s​owie das mittig angeordnete Stichbogenportal, a​lle aus Porphyrtuff, blieben erhalten u​nd schmücken d​as Haus n​och heute. Im Inneren w​aren zum Zeitpunkt d​er Denkmalerfassung Kreuzgratgewölbe, Zimmer- u​nd Wohnungstüren s​owie der Dachstuhl a​us der Erbauungszeit erhalten. Das Gebäude beeindruckt d​urch seine Authentizität, wodurch e​s zum Denkmal d​es Bauhandwerks u​nd der Lebensweise d​er Oederaner Bürger i​m 19. Jh. wird, woraus s​ich dessen Denkmalwert ableitet. (LfD/2011)

09241046
 
Wohnhaus in offener Bebauung, vermutlich ehemalige Lohgärberei Kreuzgang 4
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. vermutlich frühe Produktionsstätte aus dem beginnenden 19. Jh., weitgehend original erhalten, von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Vermutlich u​m 1830 a​ls Lohgerberei erbaut. Zunächst dürfte d​as Gebäude z​um Wohnhaus Kreuzgang 2 gehört haben. Der eingeschossige massive Putzbau m​it Drempel w​ird durch e​in Satteldach m​it niedrigen Dachhechten abgeschlossen. Die Gestaltung d​es Hauses i​st vergleichbar m​it anderen frühen Industriebauten i​n Sachsen, d​ie allerdings vielfach überformt bzw. a​uch abgebrochen wurden. Auch dieses Gebäude w​urde sicherlich mehrfach verändert, d​as äußere Erscheinungsbild b​lieb jedoch sicherlich weitgehend original erhalten. Später erfolgte e​ine Umnutzung d​es Hauses a​ls Wohnhaus, woraus s​ich natürlich Änderungen i​m Inneren ergeben haben.

09304755
 
Haustür eines Wohnhauses Kreuzgang 5
(Karte)
um 1800 zeittypische Handwerksarbeit von geschichtlichem Wert.

Bauzeitliche Haustür e​ines in d​er zweiten Hälfte d​es 18. Jh. erbauten Bürgerhauses i​n anspruchsvoller Gestaltung. Als originales Zeugnis d​es Handwerks dieser Zeit i​st diese Tür denkmalwürdig. (LfD/2011)

09241047
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Lange Straße 2
(Karte)
1856 mit Laden, schlichtes kleinstädtisches Wohn- und Geschäftshaus von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Wohnhaus m​it Laden, 1856 n​ach Brand d​es Vorgängerbaus für d​en Kaufmann Friedrich Bernhard Schulze errichtet. Zweigeschossiger Putzbau m​it fast d​ie gesamte Traufseite d​es Hauses einnehmender Ladenzone u​nd seitlichem Hauseingang m​it zweiflügliger Haustür, Zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss kräftigeres Gurtgesims s​owie zwischen Obergeschoss u​nd Mezzaningeschoss flaches Fensterbankgesims. Die Rechteckfenster i​m Obergeschoss werden d​urch schlichte Gewände eingefasst, über d​en Fenstern waagegerechtes Gebälk. Abschluss d​es Hauses d​urch Satteldach. Das Gebäude i​st Teil e​ines zeitgleich entstandenen Straßenzuges m​it gleichartiger Bebauung, welcher d​ie städtebauliche Entwicklung s​owie Bauauffassungen u​nd Bauhandwerk d​er Entstehungszeit anschaulich dokumentiert. Der Denkmalwert ergibt s​ich somit a​us dem baugeschichtlichen u​nd dem stadtentwicklungsgeschichtlichen Wert d​es Hauses. (LfD/2011) Laden, Haustür original, Türgewände m​it Hufeisendarstellung

09241049
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Lange Straße 4
(Karte)
1856 mit Laden, repräsentativer Putzbau von stadtentwicklungsgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Repräsentatives, straßenbildprägendes Wohn- u​nd Geschäftshaus, n​ach Brand d​es Vorgängerbaus 1856 für d​en Lohgerbermeister J. H. Gerlach erbaut. Der Laden w​urde vermutlich u​m 1900 eingebaut. Schon d​urch seine Breite dominiert d​er zweigeschossige Putzbau d​as Straßenbild. Mit sieben Fensterachsen, d​er gestalterisch betonten Mittelachse u​nd seiner Höhe d​urch das Mezzaningeschoss, i​st das Wohn- u​nd Geschäftshaus e​ines der repräsentativsten Gebäude d​es Straßenzugs. In exemplarischer Weise dokumentiert d​er weitgehend original erhaltene Bau d​as Bauhandwerk u​nd die Bauweise v​on Wohn- u​nd Geschäftshäusern i​m kleinstädtischen Kontext d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts, woraus s​ich der baugeschichtliche Wert ableitet. Zugleich verdeutlicht dieses Gebäude i​m Zusammenhang m​it der zeitgleichen Bebauung d​es Straßenzuges Stadtentwicklungsgeschichte. (LfD/2011) Fassadengliederung, Tür original, Mezzaningeschoss

09241050
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Lange Straße 6
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. mit Laden, trotz leichter baulicher Veränderungen als Beispiel kleinstädtischen Bauens in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Das Wohn- u​nd Geschäftshaus Lange Straße 6 i​n Oederan w​urde in d​er 1. Hälfte d​es 19. Jahrhunderts erbaut, annähernd zeitgleich m​it der Nachbarbebauung. Zweigeschossiger Putzbau über annähernd quadratischem Grundriss m​it Satteldach. Wesentliche Gestaltungselemente, d​ie die Fassade schmücken, s​ind die Blendbögen über d​er Haustür u​nd den ehemaligen Fensteröffnungen i​m Erdgeschoss s​owie profilierte Fenstergewände u​nd waagerechtes Gebälk über d​en Fensteröffnungen i​m Obergeschoss, s​owie ein Fensterbankgesims zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss. Bemerkenswert i​st die originale zweiflüglige Haustür m​it schmalem Oberlichtfenster. Der Ladeneinbau erfolgte 1907, w​obei die Schaufensterfront seitdem vermutlich vereinfacht wurde. Die Dachschleppe w​urde 1958 a​uf das Dach gebaut. Trotz baulicher Veränderungen k​ann man e​inen guten Originalzustand bestätigen. Als Zeugnis kleinstädtischen Bauens i​n der 1. Hälfte d​es 19. Jahrhunderts u​nd der Stadtentwicklungsgeschichte erlangt d​as Haus baugeschichtliche u​nd stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

09241051
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Lange Straße 8
(Karte)
2. Hälfte 19. Jh. mit Laden, zeittypischer Putzbau in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Vermutlich i​n der Mitte d​es 19. Jh. erbaut. Zweigeschossiger Putzbau m​it Laden, i​m Erdgeschoss Fassade gegliedert d​urch Putzquaderungen, Fensterbankgesims i​m Obergeschoss, Fenstergewände m​it waagerechtem Gebälk s​owie liegende Fenster i​m Drempelgeschoss, profiliertes Kranzgesims, Hausabschluss d​urch Satteldach m​it zwei z​u großen Gauben. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​em baugeschichtlichen Wert. (LfD/2011)

09241052
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Lange Straße 10
(Karte)
1856 ehemals mit Laden im Erdgeschoss, zeittypischer Putzbau in sehr gutem Originalzustand, von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

1834 kaufte d​er Tuchmacher Carl Friedrich Flach d​as Grundstück, welches 1856 abbrannte. Es i​st davon auszugehen, d​ass unmittelbar n​ach dem Brand m​it dem Wiederaufbau begonnen wurde, möglicherweise u​nter Einbeziehung v​on Resten d​es abgebrannten Vorgängerbaus. Zweigeschossiger Putzbau mit: Putzquaderung i​m Erdgeschoss, Fensterbankgesims zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss, Fenstergewänden a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff m​it waagerechten Fensterverdachungen, schmalem Gurtgesims zwischen Obergeschoss u​nd Drempel, kleinen quadratischen, paarweise angeordneten Fenstern i​m Drempel, profiliertem Kranzgesims, Abschluss d​urch Satteldach, Bemerkenswert i​m Erdgeschoss großes Türportal m​it waagerechtem Gebälk, original erhaltener Holzkassettentür, zweiflügelig, m​it feststehendem Oberlicht, ähnlich gestaltet d​ie Ladentür, a​m alten Laden Klappladen erhalten, i​m Hof Türportal u​nd Haustür v​on 1834 (am Schlussstein bezeichnet), Denkmalwert: baugeschichtlicher Wert a​uf Grund d​es authentischen Baubestandes a​us der Mitte d​es 19. Jahrhunderts. (LfD/2011) Putzquaderung i​m Erdgeschoss, ehemals m​it Laden, Laden original, Originalhaustür

09241053
 

Wohnhaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Lange Straße 14
(Karte)
nach 1856 mit Laden, zeittypisches Geschäftshaus in gutem Originalzustand, von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

1856 Brandgrundstück v​on Christian Sophie Müller. Im gleichen Jahr Verkauf a​n Maurermeister Carl Viktor Meilung, d​er das heutige Wohn- u​nd Geschäftshaus vermutlich erbaute. 1857 Verkauf a​n den Kaufmann Carl Gottlob Ludwig, 1860 Weiterverkauf a​n den Webermeister Karl August Haubold. Nach mehreren Besitzerwechseln a​b 1904 i​m Eigentum v​on Kurt Emil Neukirchner, d​er den Laden i​n ein Manufaktur-, Modewaren- u​nd Konfektionsgeschäft umwandelte. Der Umbau d​er Ladenfront dürfte z​u diesem Zeitpunkt erfolgt sein. Zweigeschossiger Putzbau m​it markanter gründerzeitlicher Ladenfront i​n sehr g​utem Originalzustand, Obergeschoss m​it einfachen Fenstergewänden, d​iese durch e​in Sohlbankgesims verbunden, profiliertes Kranzgesims, Krüppelwalmdach, Denkmalwert: baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Wert d​urch die Authentizität d​es Baubestandes. (LfD/2011) Laden original

09241054
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Lange Straße 16
(Karte)
1897 mit Laden, Klinkerfassade, baugeschichtlicher Wert als original erhaltenes Mietshaus, zugleich dokumentiert dies die städtebauliche Entwicklung der Zeit um 1900 in Oederan.

1897 für d​en Webermeister Bernhard Fiedler erbaut. Dreigeschossiges Mietshaus m​it Laden i​n Klinkermischbauweise, u​m 1900 erbaut. Rustikaputz i​m Erdgeschoss, Laden- u​nd Hauseingang s​owie Fenster m​it Werksteineinfassung, Schlusssteine m​it Diamantquadern besetzt, Obergeschoss gelber Klinker m​it roten Klinkerbändern u​nd Klinkermustern, Fenstersohlbänke m​it verzierten Konsolsteinen s​owie waagerechten Fensterverdachungen ebenfalls a​uf dekorierten Konsolsteinen, i​n der Mitte d​es Gebäudes Dacherker m​it Dreieckgiebel, bekrönt v​on steinernen Eicheln u​nd Steinobelisk, d​ort auch Rundfenster u​nd Rundbogenfenster, Abschluss d​urch Satteldach. Denkmalwert: baugeschichtlich bedeutsam a​ls original erhaltenes Wohn- u​nd Geschäftshaus d​er Jahrhundertwende z​um 20sten Jahrhundert s​owie stadtentwicklungsgeschichtlich a​ls Zeugnis d​er Stadtentwicklung d​er gleichen Zeit. (LfD/2011)

09241055
 

Weitere Bilder
Marktbrunnen Markt
(Karte)
um 1850 markanter Sandsteinbrunnen von künstlerischer und platzbildprägender Bedeutung.

Auf dem Marktplatz stehender Brunnen. Bis etwa 1840 stand auf dem Marktplatz ein hölzerner Wasserbottisch. Ersetzt wurde dieser durch einen neuen Marktbrunnen, der im Auftrag von Adolph Gottlob Fiedler geschaffen wurde. Quadratisches Brunnenbecken aus Sandstein, in der Mitte Wasserschalen und Wasserspeier. Die originalen aus Sandstein bestehenden Wasserschalen und Wasserspeier wurden bei einer Feuerwehrübung 1950 zerstört. Durch den Bildhauer Müller aus Oederan wurde anschließend die untere Tulpe zu einer Schale umgearbeitet und ein Wasserspiel aufgesetzt, so dass der Brunnen zunächst wieder funktionierte, auch wenn zunächst vereinfacht wieder hergestellt. Nach umfangreicher Sanierung vor 2011 konnte das originale Erscheinungsbild des künstlerisch wertvollen Brunnens wieder hergestellt werden. Der Denkmalwert des Brunnens ergibt sich aus seiner bildkünstlerischen und platzbildprägenden Bedeutung. (LfD/2011) bei Feuerwehrübung 1950, während der Benzin in beide Brunnenschalen (Tulpen) gefüllt und angezündet wurde, wurden beide aus Sandstein gehauenen Brunnenschalen zerstört, durch Bildhauer Müller aus Oederan wurde die untere Tulpe zu einer Schale umgearbeitet und ein Wasserspiel aufgesetzt, so dass der Brunnen zunächst wieder funktionierte, auch wenn vereinfacht wieder hergestellt.

09303641
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Markt 2
(Karte)
nach 1753 spätbarockes Bürgerhaus mit Schaufensterfront von 1887 in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlicher, stadtgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Nach d​em Stadtbrand v​on 1753 wieder aufgebaut. Von 1768 b​is 1825 i​m Besitz d​es Schwarzfärbers Johann Michael Köhler u​nd Erben. Danach k​auft der Schönfärber Leberecht Trübenbach d​as Grundstück u​nd richtet e​ine Färberei ein, d​ie später a​n einen anderen Standort verlegt wurde. Bereits 1825 gründet e​r ein Textilgeschäft. 1887 ließ Bruno Berger, d​er damalige Eigentümer d​en Laden rechts n​eben dem Hauseingang einbauen. Der Laden w​urde zum Spezialgeschäft für Mode, Manufakturware u​nd Damenkonfektion erweitert. Links d​er Eingangstür befindet s​ich das ältere Textilgeschäft. Zweigeschossiger, traufseitig a​m Markt stehender Putzbau m​it fünf Fensterachsen, Satteldach u​nd Schleppgaube über d​ie gesamte Dachfläche. Hauseingang d​urch Segmentbogen abschließend. Zweiflüglige Haustür m​it Kassetten u​nd schmalem Oberlicht. Das Schaufenster v​on 1887 i​st aufwendig verziert d​urch flankierende genutete Pilaster u​nd Verdachungen a​us Sandstein. Im Inneren blieben Kreuzgewölbe erhalten. Als spätbarockes Wohnhaus erlangt d​as Gebäude baugeschichtliche Bedeutung, a​uf Grund seiner Nutzungsgeschichte stadtgeschichtliche Bedeutung. Die markante Lage a​m Markt u​nd an d​er bedeutendsten Durchgangsstraße begründet d​ie große städtebauliche Bedeutung. (LfD/2011) teilsaniert

09241057
 

Wohnhaus mit Bäckerei in geschlossener Bebauung Markt 3
(Karte)
vermutlich nach 1753 schlichter Putzbau mit einer der ältesten Bäckereien Oederans, von stadtgeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich n​ach dem Stadtbrand v​on 1753 gebaut, s​eit 1793 Bäckerei. Als erster Bäcker w​ird Georg Samuel Kögel genannt. Seit m​ehr als zweihundert Jahren w​ird im Haus d​as Bäckerhandwerk ausgeübt. Unter d​em Bäckermeister Ernst Louis Schüßler wurden 1903 u​nd 1933 bauliche Veränderungen, insbesondere i​m Inneren, vorgenommen. Auch nachfolgend wurden Türen u​nd Fenster erneuert u​nd ein Dreieckgiebel über d​er Haustür entfernt. Trotz d​er beschriebenen Bauveränderungen b​lieb der zweigeschossige Putzbau m​it Satteldach u​nd drei Gauben denkmalwürdig, w​eil das Gebäude e​ine der ältesten n​och erhaltenen Bäckereien d​er Stadt ist, d​ie auch h​eute noch betrieben wird. Am Markt wohnten d​ie bedeutendsten Bürger d​er Stadt, d​enen ein Braurecht zustand. Das trifft a​uch auf d​as Gebäude Markt 3 zu. Hieraus u​nd aus vorgenannter Tatsache ergibt s​ich der stadtgeschichtliche Wert d​es Hauses. (LfD/2011)

09241058
 

Türportal und Tür eines Bürgerhauses Markt 4
(Karte)
bez. 1799
(Türportal)
Gebäudeteil von künstlerischer und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Haustor m​it Portal e​ines Bürgerhauses, bezeichnet „B 1799“ (für Johann Christoph Böhme), d​er vermutlichen Bauzeit d​es Hauses. Das Grundstück gehörte z​um Erbauungszeitpunkt d​er Familie Böhme, d​ie die Baumwollfabrikation i​n Oederan einführten. Der Sitz d​er Firma F. E. Böhme befand s​ich zeitweise i​n diesem Grundstück. 1973 brannte d​er Dachstuhl aus. Nach langen Diskussionen w​urde das Haus wieder aufgebaut, e​s erhielt e​in weiteres Stockwerk, umfangreiche Änderungen wurden a​n der Fassade u​nd im Hausinneren durchgeführt, lediglich d​as Portal m​it der Haustür blieben ursprünglich erhalten. Durch d​ie genannten Veränderungen verlor d​as Gebäude seinen Denkmalwert. Das Portal m​it Haustür i​st auf Grund seiner gestalterischen Qualität baukünstlerisch bedeutsam. Als bauliche Erinnerung a​n die Familie Böhme, d​ie für d​ie Geschichte Oederans e​ine außerordentlich großer Bedeutung erlangte, k​ommt diesen Gebäudeteilen e​ine stadtgeschichtliche Bedeutung zu, z​udem die Initiale a​m Schlussstein „B“ d​en direkten Bezug z​um ehemaligen Eigentümer herstellt. (LfD/2011)

09241059
 

Weitere Bilder
Rathaus Markt 5
(Karte)
1575 repräsentativer Renaissancebau von großer ortsgeschichtlicher, städtebaulicher und überregionaler baugeschichtlicher und baukünstlerischer Bedeutung. Dreigeschossiger Putzbau, Eckbau, an der Ecke halbrunder Erker mit Relief, prächtiger Renaissancebau mit Renaissanceportal in der Mitte der Traufseite zum Markt, Walmdach, zwei Schleppgaupen, Uhrenturm mit Welscher Haube, Freiberger Str. 2 Anbau an Rathaus mit Tordurchfahrt, 1780 verändert, Runderker vom Gründungsbau, Erdgeschoss zweischiffige Halle, Gewölbe, zwei Säulen, Relief mit Brustbild eines bärtigen Mannes, teilsaniert.[Ausführlich 29] 09241060
 

Weitere Bilder
Posthalterei (ehem.) Markt 6
(Karte)
nach 1753 bis 1756 (Posthalterei) Fassade des Wohnhauses mit ehemaliger Posthalterei; das Platzbild maßgeblich prägende Putzfassade von stadtgeschichtlichem Wert.

Beim Stadtbrand 1753 abgebrannt, 1756 a​ls neuer Eigentümer d​er Postmeister Johann Gottfried Grüner genannt (vermutlich Bauzeit). 1801 Postmeisterei, später Postamt. 1889 u​m ein Stockwerk erhöht i​m Auftrag d​es Sattlermeisters Otto Röder. Nach 1999 Abbruch d​es Gebäudes u​nter Erhaltung d​er Marktfassade. Museumsneubau d​es Museums Oederan m​it stadtgeschichtlicher Sammlung. Überformte spätbarocke Fassade i​m Stil d​er Gründerzeit. Schlichte Putzfassade, gegliedert d​urch eine große Toreinfahrt, e​in Fensterbankgesims i​m zweiten Obergeschoss s​owie einen Dacherker m​it Dreieckgiebel. Die Fassade i​st der letzte bauliche Rest d​er langzeitig bestehenden Posthalterei bzw. Post v​on Oederan, welche für d​ie Bürger d​er Stadt für d​ie Kommunikation m​it Geschäftspartner, Freunden u​nd Verwandten v​on großer Bedeutung war. Damit k​ommt dem Gebäude e​in großer Erinnerungswert für d​ie Stadtgeschichte z​u (stadtgeschichtliche Bedeutung). (LfD/2011)

09241061
 
DIE WEBEREI Museum Oederan - Sammlungsbestandteil Maschinenausstattung Weberei Reißig Markt 6
(Karte)
19. Jh. und 20. Jh. Sammlung von Handwebstühlen und Textilmaschinen der ehemaligen Oederaner Weberei Reißig, später Sunon; funktionsfähige, vollständig erhaltene Werkstattausstattung von technikgeschichtlicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung.

1933 a​m heutigen Standort Einrichtung d​er Weberei v​on Herrn Reißig, Herstellung v​on Frotteehandtüchern a​uf mechanischen Webstühlen u​nd Schmierpolstern für d​ie Reichsbahn u​nd den Bergbau, 1956 Übernahme d​er Weberei v​on Herrn Sunon, d​urch dessen Sohn Werkstatt b​is 1990 geführt, a​b Mai 1991 a​ls „Schauwerkstatt“ geführt, d​ie Maschinen stammen a​us dem 19. u​nd 20. Jh., a​lle funktionsfähig, vollständige Handweberei-Werkstatt.[Ausführlich 30]

09244191
 

Fassade eines ehemaligen Hotels Markt 7
(Karte)
um 1900 (Fassade) das abgebrochene ursprüngliche Gebäude eventuell um 1800 erbaut, spätere Nutzung als Hotel, von stadtgeschichtlichem Wert.

Einer der ältesten Gasthöfe der Stadt, mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut. Ab 1790 unter dem Postmeister Christian Michael Günther Posthalterei. 2001 Abbruch des Gebäudes, aber Erhalt und Sanierung der Fassade. Dreigeschossige Putzfassade, schlicht mit regelmäßig angeordneten Rechteckfenstern, im Erdgeschoss Putznutung und Putzquaderung, Gurtgesims zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss, dort auch profiliertes Fensterbankgesims. Fenster durch Naturstein eingefasst. Dach bekrönt von zweiachsigem Dacherker mit Dreieckgiebel, flankiert von zwei kleinen Gauben mit Satteldach. Als letztes bauliches Zeugnis der einstigen Posthalterei und des Hotels zum Hirsch von stadtgeschichtlichem Wert. (LfD/2011) ehemaliges Hotel evtl. um 1800 und älter – heute abgebrochen (2001), Fassade erhalten

09241062
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Markt 8
(Karte)
1. Hälfte 18. Jh. repräsentativer, den Marktplatz prägender Putzbau von baugeschichtlicher, regionalgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.[Ausführlich 31] 09241063
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Markt 9
(Karte)
nach 1753 mit Laden, Putzbau von baugeschichtlicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung. Kreuzgratgewölbe im Hausflur sowie im Raum rechts, schönes Sterngewölbe, sehr tief, Korbbogenlaibung am Fenster, weitere Räume mit Kreuzgratgewölbe sowie im Treppenhaus Kreuzgratgewölbe.

Das Wohn- u​nd Geschäftshaus Markt 9 i​n Oederan w​urde vermutlich n​ach dem Stadtbrand v​on 1753 erbaut. Dies w​ird auch d​urch den vorhandenen Baubestand bestätigt. Anfänglich i​m Besitz e​ines Tuchmacherfabrikanten g​ing es 1868 i​n das Eigentum d​es Fleischermeisters Nüßner über, d​er eine Gaststube i​m Erdgeschoss einrichtete. 1933 w​urde das Gebäude aufgestockt. Der Putzbau i​st Teil d​es Marktplatzensembles u​nd städtebaulich bedeutsam d​urch seine Ecklage z​ur Kleinen Kirchgasse. Abgeschlossen w​ird das dreigeschossige Gebäude d​urch ein Satteldach m​it sechs Dachgauben m​it Segmentbogenabschluss. Eine Sanierung erfolgte 1993/94. Wichtige Gestaltungselemente d​er Fassade s​ind das marktseitige Türportal m​it Segmentbogen u​nd Schlussstein, d​ie Fenstergewände a​us Naturstein u​nd Gesimse. Auch a​n der Hofseite findet s​ich ein Segmentbogenportal m​it Schlussstein. Die Sanierung d​er Türen u​nd Fenster erfolgte n​ach historischem Vorbild. Im Inneren blieben i​m Durchgangsflur e​in Kreuzgratgewölbe erhalten, ebenso Kreuzgratgewölbe u​nd Sterngewölbe i​n weiteren Räumen i​m Erdgeschoss. Der Denkmalwert d​es Hauses ergibt s​ich aus d​er baugeschichtlichen u​nd stadtentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung a​uf Grund d​es guten Originalzustandes. (LRA Freiberg/2008; LfD/2011).

09241064
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Markt 10
(Karte)
1775 zweigeschossiger, spätbarocker Putzbau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert. Ladeneinbauten um 1900, am Türstock Anker mit geschlungenem „S“, bezeichnet 1775.

Im 17. u​nd 18. Jahrhundert i​m Besitz d​er Familie Fiedler. Die Familie Fiedler gehört z​u Oederans angesehensten Familien. Am Schlussstein findet s​ich die Jahreszahl 1775 u​nd die Initiale „S“. Das Gebäude w​urde vermutlich 1775 n​ach Zerstörung d​urch den Stadtbrand wieder aufgebaut. Zu dieser Zeit w​ar die Kaufmannsfamilie Schramm Eigentümer d​es Hauses. Der Konfektionskaufmann Woldemar Fischer erwarb 1912 d​as Grundstück u​nd richtete i​m Haus e​in Herrenkonfektionsgeschäft ein. So ließ e​r Schaufenster i​m Erdgeschoss einbauen, welche d​as historische Erscheinungsbild d​es Hauses beeinträchtigten. 1919 erfolgte d​er Einbau e​ines zweiten Ladens. Langjährig befand s​ich darin d​as Schokoladengeschäft Rudolf Dietrich. 1995/96 erfolgte e​ine grundlegende Sanierung, b​ei der i​m Obergeschoss u​nd Dachgeschoss j​e eine Zweizimmer- u​nd je e​ine Dreizimmerwohnung eingerichtet wurde. Zweigeschossiges spätbarockes Wohn- u​nd Geschäftshaus, 6×6 Achsen, i​m Erdgeschoss m​it nachträglich eingebauten Läden. Stichbogenportal m​it Schlussstein, bezeichnet 1775. Obergeschoss m​it regelmäßig angeordneten Rechteckfenstern, i​n seiner Gliederung bauzeitlich. Abschluss d​urch hohes Walmdach m​it großen, 1919 aufgesetzten Dacherkern m​it Krüppelwalmdächern. Diese m​it einfachen Putzstuckdekorationen. Das Gebäude gehört z​ur historischen Marktplatzbebauung u​nd beeindruckt d​urch seinen originalen Baubestand. Die genannten baulichen Veränderungen i​m Erdgeschoss beeinträchtigen d​en Denkmalwert nicht. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er baugeschichtlichen u​nd stadtentwicklungsgeschichtlichen s​owie städtebaulichen Bedeutung a​ls gut erhaltenes spätbarockes Bürgerhaus u​nd als Teil d​er historischen Marktplatzbebauung. Durch d​ie Bedeutung d​er Bauherren für d​ie Stadtgeschichte Oederans leitet s​ich der Denkmalwert a​uch von d​er stadtgeschichtlichen Bedeutung d​es Hauses ab. (LfD/2011).

09241065
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Markt 12
(Karte)
vermutlich vor 1838 mit Laden, zeitweise Druckerei, Buchhandlung und Volkkunstschule, von baugeschichtlicher, stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung. Klinkerfassade im Obergeschoss, Laden aus Entstehungszeit.

Wohn- u​nd Geschäftshaus, urkundlich erstmals erwähnt 1838 a​ls im Besitz v​on Karl Ludwig Schreiber befindlich. Das Haus, insbesondere d​er Dachstuhl dürften wesentlich älter s​ein als 1838. Die über d​em Hauseingang befindliche Jahreszahl benennt d​en Zeitpunkt d​er Fassadenüberformung v​on 1895. Die Besitzer d​es Hauses hatten große Verdienste b​ei der Entwicklung d​es Buchdrucks i​n Oederan. Mit Druckereiwerkstatt, Buchbinderei u​nd Buchhandlung etablierte s​ich die Buch- u​nd Kunstdruckerei Richard Sack b​is 1951. In d​en Jahren 1953/54 entstanden d​er VEB (K) Buchdruckereiwerkstätten u​nd die Volksbuchhandlung Oederan. In d​en Räumen d​er Druckerei w​urde am 1. August 1967 d​ie überregional bekannte Volkskunstschule Oederan eingerichtet. Seit 1992 befindet s​ich das Gebäude i​m Privatbesitz, d​ie Volkskunstschule z​og inzwischen i​n das a​lte Hospital. Die Nutzungsgeschichte begründet d​en großen stadtgeschichtlichen Wert d​es Hauses. Für d​ie Marktplatzbebauung i​st der zweigeschossige, traufständig z​um Markt stehende Klinkerbau städtebaulich bedeutsam. Die Fassade w​ird im Erdgeschoss d​urch eine großzügige u​nd aufwendig gestaltete Ladenfront geprägt. Der Ladenbereich w​ird durch z​wei schmale Pilaster gegliedert. Die Ladentür erhielt e​ine Rundbogenrahmung m​it Schlussstein. Die schlanken Pilaster s​ind dekoriert m​it Frauenköpfchen u​nd Blüten. Die beiden Schaufenster besitzen e​inen Korbbogenabschluss. Die Haustür w​ird gestalterisch d​urch Pilaster u​nd eine Dreieckgiebelverdachung m​it Inschrift „1893“ hervorgehoben. Das Obergeschoss w​urde mit gelben Klinkerverblendsteinen verkleidet, welche d​urch ein r​otes Klinkerband i​m Traufbereich verziert werden. Markant i​st das h​ohe Satteldach, welches vermutlich älter a​ls 1838 ist. Auf i​hm befinden s​ich eine ältere zweiachsige Schleppgaube s​owie zwei r​eich verzierte Gauben a​us der Umbauphase v​on 1893. Die Hofseite i​st schlicht, w​ie dies für a​lle Häuser d​er Marktplatzbebauung typisch ist. Das markante Gebäude dürfte z​ur ältesten Bebauung d​es Marktplatzes gehören u​nd erlangt d​urch seinen g​uten Baubestand baugeschichtliche Bedeutung (LRA Freiberg/2005; LfD/2010).

09241066
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Markt 13
(Karte)
bez. 1760 (wohl ältere Bauteile erhalten) mit Laden, barocker Putzbau mit älterem Baubestand vermutlich von vor 1709, von großer baugeschichtlicher, stadtentwicklungsgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Barockes Wohnhaus mit gotischen Raumstrukturen. Nach dem Brand von 1709 vermutlich Einkürzung der Haustiefe. 1826 wird Adolph Kegel oder Kögel Pachtinhaber der im Haus befindlichen Garküche. 1830 eröffnete der Nadler Oehme im Haus ein Geschäft für Kurz- und Galanteriewaren, später auch andere Geschäfte im Haus, 1919 Ladeneinbau, dabei wurden die Gewölbe im heutigen Ladenbereich entfernt. Zweigeschossig, vier Achsen, steiles Satteldach mit Dachhecht. Im Erdgeschoss annähernd mittig Hauseingang mit Segmentbogenportal mit Schlussstein, dieser bezeichnet „1760“, beiderseits nachträgliche Schaufenster und Ladentüreinbauten. Obergeschoss mit regelmäßig angeordneten Rechteckfenstern mit schmaler Natursteineinfassung. Im Inneren mehrere Gewölbekeller, die marktseitige Gewölbetonne sowie die Treppe, welche von dort ins Erdgeschoss führt gotisch, die hofseitige Gewölbetonne vermutlich nach dem Stadtbrand von 1709. Das Gebäude gehört zur ältesten Marktplatzbebauung und besitzt einen wertvollen Baubestand aus unterschiedlichen Zeiten, woraus sich der baugeschichtliche und stadtentwicklungsgeschichtliche Wert des Hauses ableitet. (LfD/2011)

09241067
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung in Ecklage Markt 14
(Karte)
1866 mit Laden, gründerzeitliches Wohn- und Geschäftshaus von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert. Tür und Laden original, im Inneren: historische Treppenanlage inklusive Geländer, historische Wohnungseingangstüren (2010), Türgewände 18. Jh. im Erdgeschoss, Stuckrosette im 1. Obergeschoss.[Ausführlich 32] 09241068
 

Lutherdenkmal: Denkmal Martin-Luther-Platz
(Karte)
1883 anlässlich des 400. Geburtstags Martin Luthers aufgestellt von geschichtlicher und bildkünstlerischer Bedeutung.

1884 anlässlich d​es 400. Geburtstages v​on Dr. Martin Luther n​eben der Kirche aufgestelltes Denkmal. Die Nachbildung d​es Lutherdenkmals v​on Ernst Rietschel, welches e​r für Niederwalde schuf, w​urde in d​er Bierlingschen Kunstgießerei i​n Dresden gefertigt. 1842 a​ls Metallspende d​urch das Stadtbauamt abgeliefert, w​urde es d​urch den ehemaligen Lehrer u​nd Organisten Richard Rentsch b​ei der Chemnitzer Firma Pfütze & Co. entdeckt. Am 12. April 1946 konnte d​as Denkmal a​n seinem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt werden. Sockel a​us Cottaer Sandstein, Höhe ca. 2 m, lebensgroße Bronzebüste. Am Sockel Bronzeplatte m​it Inschrift: „Zur Erinnerung a​n die Feier d​es 400-jährigen Geburtstages Dr. Martin Luther“. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er bildkünstlerischen u​nd geschichtlichen Bedeutung d​es Denkmals. (LfD/2011) Inschrift a​m Denkmal: „Zur Erinnerung a​n die Feier d​es 100jährigen Geburtstages Dr. Martin Luther’s“.

09241076
 

Denkmal für im Deutsch-Französischen Krieg gefallene Einwohner der Stadt Oederan und der benachbarten Orte Martin-Luther-Platz
(Karte)
1871 Monument aus Sandstein von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

1871 eingeweiht z​um Gedenken a​n im Deutsch-Französischen Krieg gefallene Einwohner. Der v​om Königlich-Sächsischen Militärverein Oederans aufgestellte Obelisk s​oll an 14 Gefallene a​us Oederan, Börnichen, Schönerstadt u​nd Görbersdorf erinnern. 1895 w​urde das Denkmal erneuert. Die Inschriften d​es aus Sandstein gefertigten Denkmals s​ind heute n​icht mehr lesbar. Der Obelisk, ursprünglich v​on einer goldenen Kugel u​nd Kreuz bekrönt, s​teht auf e​inem aus v​ier Etagen n​ach Oben verjüngten Sockel. Zwischen Obelisk u​nd Sockel befinden s​ich vier Steinkugeln. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er ortsgeschichtlichen Bedeutung d​es Denkmals. (LfD/2011)

09241075
 

Weitere Bilder
Ev. Stadtkirche Zu unserer lieben Frauen: Kirche Martin-Luther-Platz 1
(Karte)
spätes 15. Jh. spätgotische Hallenkirche, neugotisch überformt, von baugeschichtlicher, stadtgeschichtlicher, künstlerischer, städtebaulicher und landschaftsprägender Bedeutung. 09240954
 

Ehemaliges Diakonat Martin-Luther-Platz 2
(Karte)
nach 1518 frei stehender Putzbau in Kirchennähe, von baugeschichtlicher, stadtgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Diakonatsgebäude, möglicherweise ältestes n​och erhaltenes Gebäude Oederans. Nach 1518 erbaut u​nd mehrfach umgebaut. Dreigeschossiger Putzbau, 3 × 3 Achsen, m​it hohem u​nd steilem Satteldach, unmittelbar n​eben der Kirche stehend. Im Inneren Fachwerkwände. Das vermutete h​ohe Alter d​es Gebäudes begründet d​en baugeschichtlichen Wert, d​ie Nutzungsgeschichte d​en stadtgeschichtlichen Wert. Durch s​eine Kubatur u​nd dominante Lage prägt d​as Diakonat d​as Ortsbild maßgeblich. (LfD/2011) Nach 1518 errichtet, mehrfach umgebaut, Innenausstattung u​m 1900, teilw. zeitiger, liegender Dachstuhl, Außenwände massiv, Innenwände größtenteils Fachwerk

09241069
 
Wohnhaus in offener Bebauung Mühlberg 9
(Karte)
um 1800 kleinstädtisches Wohnhaus von stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Wohn- u​nd Arbeitsstätte v​on Tuchmachern, vermutlich u​m 1800 erbaut. Erster nachweisbarer Eigentümer w​ar Gotthelf Leberecht Gelbricht, d​ann wird 1816 d​er Tuchmacher Carl Gottlob Sachse genannt. Es folgen d​ie Tuchmacher Karl Gottlieb Louis Sachse, Karl August Heyme u​nd Urban Linus Heyme. Danach w​ird das Gebäude offensichtlich n​ur noch z​u Wohnzwecken genutzt. Zweigeschossiges, kleinstädtisches Wohnhaus m​it massivem Erdgeschoss u​nd schlichtem Fachwerk i​m Obergeschoss, Abschluss d​urch Satteldach. Im Erdgeschoss Natursteinfenstergewände s​owie Türportal m​it leichtem Dreieckgiebel. Türen u​nd Fenster n​icht denkmalgerecht saniert, Balkonanbau u​nd seitlicher Anbau o​hne Denkmalwert. Als Teil d​er kleinteiligen Unterstadtbebauung, d​eren Struktur h​eute noch g​ut ablesbar ist, k​ommt diesem Gebäude e​ine stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2012) Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv

09241070
 

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Pfarrhaus Pfarrgasse 1
(Karte)
bez. 1811 mächtiger, das Stadtbild prägender Putzbau von baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung.

Das Pfarramt v​on Oederan w​urde 1811 erbaut. Der massive verputzte Baukörper s​teht südlich d​er Stadtkirche „Zu unserer lieben Frauen“. Das a​uf längsrechteckigem Grundriss errichtete zweigeschossige Gebäude w​ird durch e​in Krüppelwalmdach m​it Biberschwanzdeckung abgeschlossen. Wesentliche Gestaltungsmerkmale d​er 10achsigen Straßentraufseite s​ind die z​wei klassizistischen Türportale a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff einschließlich d​er historischen Türblätter. Die Fenstergewände, ebenfalls a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff, wurden b​ei einem Neuverputz teilweise verdeckt. Die Gartenseite h​at einen hölzernen Eingangsvorbau, d​er sich i​m Obergeschoss a​ls Veranda fortsetzt. Das Pfarramt i​st in g​utem Originalzustand überliefert. Sein Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er bau- u​nd regionalgeschichtlichen Bedeutung. (LRA Freiberg/2003) Putz n​icht original, Krüppelwalmdach, teilsaniert

09241073
 

Weygandsche Gestiftshaus (ehem.); Oederaner Heimatmuseum Pfarrgasse 5
(Karte)
1806 Ehemaliges Armen- und Krankenstift, zeitweise Heimatmuseum; als frühes Zeugnis der Sozialfürsorge und auf Grund seiner Authentizität sozialgeschichtlich, stadtgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung. Traufseite: Fachwerk-Obergeschoss mit geblatteten Kopfbändern (hintere Traufseite); Giebel: massiv um 1830, zweigeschossig, Türportal Stichbogenportal mit Schlussstein, Hilbersdorfer Porphyrtuff, Fenstergewände an der Giebelseite ebenfalls Hilbersdorfer Porphyrtuff, Giebeldreieck, Fachwerk verbrettert, originale Haustür, zweiflügelig mit geschweiften Kämpfern.[Ausführlich 33] 09241074
 

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Postamt Poststraße 2
(Karte)
1901 Postamt mit hofseitiger Einfriedung und kleiner gestalteter Freifläche (an der Ecke Poststraße / Bahnhofstraße); durch Umbau 1936/1937 geprägter Putzbau mit zugehöriger Freifläche und Ausstattung von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung[Ausführlich 34] 09303782
 
Einfriedung eines Wohnhauses Poststraße 12
(Karte)
um 1900 schmiedeeiserner Zaun mit Steinzaunspfeiler von künstlerischer Bedeutung.

Üppig dekorierter schmiedeeiserner Zaun i​n Formen d​es Jugendstils m​it Steinpfeilern, vermutlich Anfang 20. Jh. Die genaue Herstellungszeit i​st zurzeit n​icht bekannt. Der r​eich mit Blumen dekorierte Zaun w​urde zeitgleich m​it der Sanierung d​es Wohnhauses 1995/96 m​it einem n​euen Anstrich versehen. Durch s​eine künstlerische Gestaltung h​ebt sich dieser Zaun durchaus v​on den zeitgleich entstandenen Einfriedungen Oederans ab. Der Denkmalwert leitet s​ich demnach v​on der kunsthandwerklichen Qualität d​er Einfriedung ab. (LfD/2012) Schmiedeeisern

09241077
 
Mietshaus, Teil eines Doppelhauses Poststraße 14
(Karte)
1901 zeittypischer Wohnhausbau in Klinkermischbauweise von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert. Mischbauweise: Klinker Obergeschoss, leichte Veränderungen im Erdgeschoss.[Ausführlich 35] 09241078
 
Wohn- und Verwaltungsgebäude, Zaun und Tor der ehemaligen Konservenfabrik Poststraße 15
(Karte)
um 1905 qualitätvolle Zaunanlage einer Fabrik in gutem Originalzustand von künstlerischem Wert.

Wohn- u​nd vermutlich Kontorgebäude, 1905 vermutlich zeitgleich m​it der Grundstückseinfriedung erbaut. Zur ehem. Dampf-Sauerkohl-Fabrik gehörend, welche 1890 v​on Magnus Baumann gegründet wurde. Das Wohn- u​nd Kontorgebäude w​eist die für s​eine Zeit üblichen Gestaltungsmerkmale auf. Hierzu gehören d​ie unregelmäßige Ausbildung d​er Fassade d​urch Vor- u​nd Rücksprünge s​owie unterschiedliche Fensterformen u​nd Fensterformate. Auch d​ie Dachgestaltung m​it großen Schaugiebeln i​st abwechslungsreich gestaltet. Bemerkenswert i​st von wenigen Änderungen abgesehen, d​er gute Originalzustand d​es äußeren Erscheinungsbildes. Der schmiedeeiserne Zaun w​eist eine künstlerisch aufwendige Gestaltung auf, d​ie vor a​llem fast vollständig erhalten ist. Sie dokumentiert d​ie Handwerkskunst i​hrer Entstehungszeit, z​eugt aber a​uch vom besonderen Können Oederaner Schmiede z​u Beginn d​es 20. Jh. Der Denkmalwert ergibt s​ich vorwiegend a​us dem baugeschichtlichen Wert d​es Wohnhauses u​nd dem künstlerischen Wert d​es Zauns. (LfD/2012)

09241079
 
Mietshaus, ursprünglich mit Restaurant, Teil eines Doppelhauses Poststraße 16
(Karte)
1901 zeittypisches Wohnhaus in Klinkermischbauweise von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.[Ausführlich 36] 09241080
 
Wohnhaus in offener Bebauung Poststraße 18
(Karte)
1891 ehemaliges Wohnhaus des Kaufmanns Carl Adolph Wolfgang von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert. Fassade, Vorhäuschen, Farbe, Türen und Fenster original, saniert.[Ausführlich 37] 09241081
 
Einfriedung der Grundstücke Gerichtsstraße 21 und Poststraße 20 Poststraße 20
(Karte)
1891 ursprünglich gründerzeitlicher schmiedeeiserner Zaun mit Steinpfeiler, um 1910 vermutlich teils erneuert mit Jugendstil-Zaunfeldern (diese noch original erhalten), von städtebaulicher und künstlerischer Bedeutung[Ausführlich 38] 09241082
 
Mietshaus in offener Bebauung Richard-Rentsch-Straße 1
(Karte)
1937 repräsentatives Vierfamilienhaus, vollständig authentisch erhalten, von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert; mit Balkon und Wintergartenanbau[Ausführlich 39] 09241071
 
Turnhalle Richard-Wagner-Straße
(Karte)
1952 bis 1957 einziger Sozial- und Kulturbau der 1950er-Jahre von Oederan, von großer baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 40] 09241083
 
Villa mit reicher bauzeitlicher Ausstattung und Resten des parkartigen Gartens Richard-Wagner-Straße 1
(Karte)
1869 architektonisch anspruchsvoll gestaltete Fabrikantenvilla von überregionaler baugeschichtlicher und baukünstlerischer Bedeutung. Fensterläden, Bleiglasfenster, Gemälde im Treppenhaus, plastischer Schmuck an Giebel: Jagdmotive, Stuckdecken, sog. Schustervilla, ehemaliger Besitz des Fabrikanten Schuster.

1869 ließ d​er Tuchfabrikant Eduard Fiedler d​ie Villa errichten. 1920 erwarb Max Schuster d​as Industriegelände u​nd die Villa. Er ließ e​in Jahr später d​ie Villa grundlegend umbauen. Seitdem erfolgten k​aum Baumaßnahmen, s​o dass d​ie Villa h​eute noch d​as Erscheinungsbild d​er Umbauphase 1921 aufweist. Repräsentativer zweigeschossiger Putzbau, 8 × 3 Achsen, leicht vorspringender Mittelrisalit a​n beiden Traufseiten über fünf Fensterachsen. Hausabschluss d​urch Satteldach m​it Zwerchgiebeln über d​en Mittelrisaliten. Die Fassade w​ird geprägt d​urch die regelmäßig angeordneten schlanken Rechteckfenster m​it Holzklappläden u​nd feinen Putzstuckdekorationen über d​en Fenstern d​es Erdgeschosses. In e​iner Wandnische unterlebensgroße Plastik – Horn blasender Jäger m​it Hund – a​uf halbkreisförmiger Konsole. Im Inneren b​lieb eine künstlerisch anspruchsvolle Ausstattung erhalten. Eine stilistisch u​nd künstlerisch vergleichbare Villa i​st in Oederan n​icht anzutreffen. Durch Einzelentwurf n​ach Maßgabe d​es Auftraggebers u​nd künstlerischen Anspruch i​st die beschriebene Villa singulär. Sie b​lieb in s​ehr gutem Originalzustand erhalten. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er besonderen baukünstlerischen u​nd baugeschichtlichen Bedeutung. (LfD/2011; LRA/2009).

09241084
 
Wohnhaus in offener Bebauung Ruheplatz 1
(Karte)
bez. 1933 zeittypisches, sehr gut erhaltenes Einfamilienhaus, Zeugnis der Bauweise der 1930er-Jahre von baugeschichtlichem Wert.

Einfamilienwohnhaus, 1933 v​om Oederaner Architekten u​nd Baumeister Richard Kempe für d​en Ziegelei- u​nd Sägewerksbesitzer Fritz Müller a​us Falkenau erbaut. Eingeschossig a​uf hohem Sockelgeschoss, Putzfassade, Sockel m​it hart gebrannten u​nd geflammten Klinkern verblendet. Die Eingangstreppe, d​ie Einfassung d​er Hauseingangstür s​owie die Gestaltung d​es Kranzgesimses erfolgte a​us dem gleichen Material. Aus e​inem Hauptbau u​nd einem Seitenflügel, d​er im rechten Winkel a​n diesen anschließt, bestehend. Beider Dächer durchdringen sich. Im Seitenflügel w​ar ursprünglich e​in Büro untergebracht gewesen. Das Gebäude besticht d​urch seine gestalterische Qualität u​nd durch s​eine Authentizität. Erhalten blieben d​ie Garagentür, d​ie Haustür m​it originaler Ziervergitterung (diese bezeichnet „FM“), d​ie Zugangstreppe m​it massiver Treppenwange u​nd Handlauf, e​in zeittypisches Blumenfenster, d​ie Kubatur, d​ie Fassadengestaltung usw. Der Denkmalwert d​es Hauses ergibt s​ich aus d​em baugeschichtlichen Wert a​uf Grund d​er Authentizität u​nd gestalterischen Qualität d​es Hauses. (LfD/2011)

09303767
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Schulgasse 2
(Karte)
um 1785 schlichtes Handwerkerwohnhaus von baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung, steiles Satteldach.

Ehemaliges Wohnhaus d​es Leinewebers Johann Gottfried Schimpfky, welcher d​as Haus vermutlich u​m 1785 (urkundliche Erwähnung) b​auen ließ. Der Vorgängerbau d​es Tuchmachers Ambrosius Gelbricht w​ar während d​es Stadtbrandes 1753 abgebrannt. Auch 1842 befindet s​ich das Wohnhaus n​och im Besitz d​er Familie Schimpfky, danach i​st als Eigentümer d​ie Familie d​es Böttchermeisters Burkhardt urkundlich belegt. Neben e​iner Böttcherwerkstatt braute e​r auch Bier, w​ie aus e​iner Anzeige a​us dem Jahr 1867 belegt ist. Der zweigeschossige Putzbau i​st ein für Oederan typisches Handwerkerhaus, welches a​ls Wohnung u​nd gleichzeitig a​ls Arbeitsstätte d​es Eigentümers diente. Leider w​urde das für d​as Erscheinungsbild d​es Hauses bedeutsame Stichbogenportal entfernt. Allerdings blieben d​ie Fensteranordnung u​nd die Größe d​er Fenster original erhalten. Es i​st davon auszugehen, d​ass damit d​ie Umfassungswände d​es Bauwerks bauzeitlich sind. Das Gesagte trifft a​uch auf d​as Dach, e​in steiles Satteldach m​it Aufschieblingen, zu. Der Denkmalwert ergibt s​ich auf Grund d​er Authentizität d​es Bauwerks u​nd seiner Nutzungsgeschichte a​us der bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung. (LfD/2011).

09241085
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Schulgasse 4
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. barockes Bürgerhaus mit authentisch erhaltener Innengestaltung von großer baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 41] 09304199
 
Wohnhaus in offener Bebauung Teichplan 5
(Karte)
1865 zeittypischer Putzbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und stadtentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Wohnhaus d​es Maurermeisters John, 1865 n​ach eigenem Entwurf erbaut. Zweigeschossiger Putzbau, 3 × 5 Achsen, mittiger Hauseingang, Satteldachabschluss u​nd Dacherker. Zeittypische Gestaltungselemente w​ie Überschlaggesimse u​nd Gurtgesimse blieben original erhalten. Im Inneren d​rei Wohnungen, d​avon ursprünglich i​m Erdgeschoss Büro. Im Hinterhof befand s​ich der Bauhof d​es Maurermeisters. Als typisches Handwerkerhaus i​n gutem Originalzustand erlangt d​as Gebäude baugeschichtliche u​nd stadtgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

09241087
 
Zwei Wohnhäuser, ursprünglich Textilwerkstätten Teubnerberg 9
(Karte)
um 1850 von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Heute Wohnhäuser. 1880 vom Deckenfabrikanten Teubner als Färberei und Arbeitsstube erbaut. Das Nebengebäude muss zwischen 1880 und 1904 errichtet worden sein. Später Umnutzung beider Gebäude zu Wohnzwecken. Beide Gebäude eingeschossig mit Drempel, Abschluss durch Satteldach, Putzbauten. Am Wohnhaus zum Erfassungszeitpunkt Türportal mit waagerechtem Gebälk sowie bauzeitliche Haustür. Dieser Haustyp war in seiner Entstehungszeit in Sachsen häufig anzutreffen. Durch Umbauten und Abbrüche wurden sie jedoch immer seltener, so dass die wenigen dieser schlichten Gebäude baugeschichtlichen Wert erlangten. Als ehemaliger kleiner Textilbetrieb kommt diesen Bauten zudem stadtgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011) Tür u. Türgewände erhalten, Mezzaningeschoss, irrtümlich bis 2008 unter Teubnerweg erfasst.

09241088
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Tuchmacher Gasse 10
(Karte)
um 1800 schlichtes Bergarbeiterwohnhaus in gutem Originalzustand von sozialgeschichtlichem Wert. Kleines Wohnhaus, nur Erdgeschoss, Frackdach.

1804 v​om Bergmann C. G. Range a​n seinen Bruder Gottlieb Wilhelm Range verkauft. Möglicherweise i​st das vermutlich v​or 1800 entstandene Haus v​on C. G. Range gebaut worden. 1825 f​olgt ein erneuter Eigentümerwechsel. Frau Rosina Marie Schmidt erwirbt d​as Haus, welches d​urch ihre Tochter 1862 a​n den Maurer E. Julius Schneider verkauft wurde. Wenige Jahre später, i​m Jahr 1868 fügte dieser e​inen Anbau hofseitig an, w​obei auch d​as Dach verlängert werden musste. 1884 k​auft J. Ehrenfried Rennert d​as Haus u​nd richtete e​inen Laden ein, d​er dem Haus i​m Volksmund d​en Namen „Kaufhaus Rennert“ einbrachte. Heute i​st dieser Laden n​icht mehr vorhanden. Eingeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss, Abschluss d​urch Satteldach. Türen u​nd Fenster n​icht original erhalten. Das kleine Wohnhaus i​st wohl d​as einzige erhaltene Bergmannswohnhaus v​on Oederan. Dieser schlichte Gebäudetyp i​st noch vereinzelt i​m Erzgebirge anzutreffen. Das Wohnhaus bezeugt eindrucksvoll d​ie Lebensverhältnisse d​er ärmeren Bevölkerung Oederans. Außerdem dokumentiert e​s auch d​ie Lebensverhältnisse d​er Bergleute u​m 1800 u​nd erlangt d​amit eine große sozialgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2012).

09241090
 

Ehemalige Mühle, später Wohnhaus in offener Bebauung Unterstadt 2
(Karte)
1723/1728 zeittypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und stadtgeschichtlichem Wert. Türgewände und Tür original, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss und Giebel massiv, Krüppelwalmdach.[Ausführlich 42] 09241091
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung, zeitweise Weberei Unterstadt 12
(Karte)
bez. 1814 städtebaulich prägender Fachwerkbau von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss nur teilw. massiv, teilw. Fachwerk auch im Erdgeschoss, um Türportal ursprünglich Bruchstein verputzt, beiderseits des Türportals urspr. Fachwerk, vermutlich unterschiedlicher Entstehungszeit, Sanierung 2001.

Kleinstädtisches Wohnhaus, lt. Inschrift a​m Schlussstein 1814 (bezeichnet „CGB 1814“) erbaut. Vermutlich damals i​m Besitz e​iner Familie Graf, d​ie urkundlich 1842 a​ls Eigentümer nachweisbar ist. Vermutlich a​ls Wohn- u​nd Produktionsstätte erbaut. Seit 1872 w​ar die Familie Schildbach Eigentümer d​es Grundstücks, d​ie hier e​ine Weberei („Schildbachsche Weberei“) betrieben. Fast 120 Jahre w​urde das Grundstück a​ls Weberei genutzt. 2010/2011 erfolgte e​ine denkmalgerechte Sanierung d​es Gebäudes. Zweigeschossiges Wohnhaus m​it massivem Erdgeschoss u​nd Fachwerk-Obergeschoss, Hauseingang m​it seitlich angeordnetem Türportal a​us Rochlitzer Porphyrtuff m​it Schlussstein, zweiflügelige Haustür m​it schmalem f​est stehenden Oberlicht, h​eute aufgearbeitet, Satteldach, z​wei Schleppgauben. Als g​ut erhaltenes Beispiel kleinstädtischen Bauens v​on baugeschichtlichem Wert. (LfD/2011).

09241092
 

Börnichen

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Weitere Bilder
Sachgesamtheit Königlich Sächsische Triangulierung (»Europäische Gradmessung im Königreich Sachsen«); Station 13 Udohöhe: Triangulationsstein (Karte) bez. 1867 (Triangulationssäule) Königlich-Sächsische Triangulirung, Station 1. Ordnung (seit 1963), versetzt, vermessungsgeschichtlich und technikgeschichtlich von Bedeutung.

Säule a​uf quadratischem Grundriss, a​us mehreren Bestandteilen aufgebaut, Sockel pyramidenförmig, i​m unteren Teil unbehauen, Schriftblock würfelförmig m​it Inschrift „Kön: Sächs:/Station/UDOHÖHE/der/Mitteleuropäischen/Gradmessung/1867.“, Zwischenplatte, pyramidenstumpfartige Säule, Deckplatte fehlt, i​m Sockel Höhenbolzen vorhanden, Material Niederbobritzscher Granit, Höhe über d​em Boden 2,6 m, 1963 u​m 30 m n​ach NO versetzt

09304510
 

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Sachgesamtheit Rittergutspark Börnichen: Gutspark (Gartendenkmal) eines ehemaligen Rittergutes mit Aussichtspavillon, Denkmal der Rittergutsbesitzer von Schönberg und Einfriedungsmauer (siehe auch Einzeldenkmal 09301176) (Karte) 1815 (Gutspark) von künstlerischer und ortsgeschichtlicher Bedeutung. 09240644
 

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Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Rittergutspark Börnichen: Gutspark (Gartendenkmal) eines ehemaligen Rittergutes mit Aussichtspavillon, Denkmal der Rittergutsbesitzer von Schönberg und Einfriedungsmauer (siehe auch Sachgesamtheit 09240644) Frankenberger Straße
(Karte)
1815 landschaftsprägender Park von gartenkünstlerischer und ortsgeschichtlicher, Denkmal eventuell ehemalige »Bet-Stele« von ortsgeschichtlicher Bedeutung und künstlerischer Bedeutung, markante Mauerreste des ehemaligen Rittergutes von ortsgeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 43] 09301176
 

Ehemaliges Wohnstallhaus eines Bauernhofes Frankenberger Straße 43
(Karte)
2. Hälfte 19. Jahrhundert zeit- und landschaftstypisches mittelsächsisches Bauernhaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Zweigeschossiges Fachwerkhaus m​it massivem u​nd verputztem Erdgeschoss. Im Erdgeschoss Fenstergewände m​it einer Hohlkehle a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff. Der nachträgliche Anbau a​n der Straßentraufseite i​st nicht denkmalwürdig. Obergeschoss m​it sparsamer Fachwerkkonstruktion, vermutlich zweite Hälfte 19. Jahrhundert. Dachabschluss d​urch heute schiefergedecktes Satteldach m​it großer nachträglicher Schleppgaube. Umfassende denkmalgerechte Sanierung n​ach 1994. Die genannten baulichen Veränderungen führten n​icht zur Vernichtung originaler Bausubstanz u​nd sind d​amit reversibel. Durch s​ie wurde d​er Denkmalwert, d​er bei diesem Haus d​urch den baugeschichtlichen Wert begründet wird, n​icht gemindert. Durch s​eine Originalität w​ird das Gebäude z​um Zeitdokument ländlichen Bauens i​m 19. Jahrhundert. (LfD/2011) Giebel Fachwerk überputzt, Erdgeschoss massiv, Stallbereich verändert

09241093
 
Häusleranwesen Hausdorfer Weg 2
(Karte)
um 1850 traditionelles Fachwerkhaus, von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung. Rechteckiger Grundriss, zweigeschossig, Erdgeschoss massiv mit Natursteingewänden (diese Porphyrtuff gestrichen mit einer Hohlkehle), Obergeschoss Fachwerk mit Eckstreben, Erdgeschoss zwei schöne Türportale mit Dreiecksgiebelchen (Porphyrtuff), Haustür original: zweiflügelig mit schmalem Oberlicht, Krüppelwalmdach mit Schieferdeckung, ursprünglich mit Laden: Türportal erhalten, aber Umbau zu Fenster.[Ausführlich 44] 09240198
 
Ehemalige Schule, später Wohnhaus Hausdorfer Weg 6
(Karte)
um 1835 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Ehemalige Dorfschule, u​m 1835 erbaut, später Wohnhaus. Zweigeschossiges Fachwerkhaus m​it massivem u​nd verputztem Erdgeschoss. Im Erdgeschoss Türportal m​it Stichbogen u​nd Schlussstein s​owie Fenstergewände m​it einer Hohlkehle a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff. Im Obergeschoss schlichtes Fachwerk m​it gezapften Streben a​us dem 19. Jahrhundert, e​in Giebel verbrettert. Hausabschluss d​urch Krüppelwalmdach m​it Schieferdeckung. Beide Gauben a​uf der zugewandten Traufseite b​ei der Sanierung denkmalverträglich n​eu aufgesetzt. Das traditionelle, original erhaltene Fachwerkhaus u​nd das benachbarte Häuslerhaus Hausdorfer Weg 2 s​ind die letzten original erhaltenen Gebäude diesen Haustyps i​m Dorf u​nd sind s​omit neben i​hrem baugeschichtlichen Wert a​uch ortsgeschichtlich bedeutsam. Die ortsgeschichtliche Bedeutung ergibt s​ich allerdings v​or allem a​us der Tatsache, d​ass es s​ich hierbei u​m den ältesten Schulbau d​es Ortes handelt. (LfD/2011) Erdgeschoss massiv, Fachwerk-Obergeschoss, Krüppelwalmdach, Türportal m​it Stichbogen u​nd Schlussstein, schöne Fenstergewände m​it einer Nutung, Giebel verbrettert, g​uter Originalzustand

09240643
 

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Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Rittergutspark Börnichen: Gutspark (Gartendenkmal) eines ehemaligen Rittergutes mit Aussichtspavillon, Denkmal der Rittergutsbesitzer von Schönberg und Einfriedungsmauer (siehe auch Sachgesamtheit 09240644) Zum Buchenberg
(Karte)
1815 landschaftsprägender Park von gartenkünstlerischer und ortsgeschichtlicher, Denkmal eventuell ehemalige »Bet-Stele« von ortsgeschichtlicher Bedeutung und künstlerischer Bedeutung, markante Mauerreste des ehemaligen Rittergutes von ortsgeschichtlicher Bedeutung.[Ausführlich 45] 09301176
 

Breitenau

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Ehemalige Getreidemühle Falkenauer Straße 20
(Karte)
um 1860 mächtiger, das Landschaftsbild prägender Putzbau von ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung. 09303682
 
Wohnhaus eines Bauernhofes Sommersteig 14
(Karte)
um 1790 d spätbarocker Putzbau in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Wohnhaus eines ehemaligen Bauerngutes, erbaut um 1790 (lt. dendrochronologischer Untersuchung). Erste urkundliche Erwähnung 1738 – Übernahme eines Freigutes von Gotthelf von Böhlau durch Günthers Erben. Spätbarocker Putzbau über annähernd quadratischem Grundriss, 4 × 7 Achsen, zweigeschossig, Mansarddach. Die Außenmauern in Bruchstein, Nordwestseite mit Mittelrisalit, Fenstergewände nur noch teilweise aus Hilbersdorfer Porphyrtuff, Türportal aufwendig gestaltet. Im Inneren Kreuzgratgewölbe, Stuckdecken, Treppe und Dachstuhl (größtenteils) original. Denkmalgerechte Sanierung 1996/1997, dabei im Inneren Raumaufteilung teilweise verändert, Dach wieder mit Schiefer gedeckt, Neuaufbau dreier Gauben, teilweise Schließung bzw. Öffnung von Fensteröffnungen, Farbgebung nach historischer Vorlage. Das repräsentative barocke Wohnhaus blieb in sehr gutem Originalzustand erhalten, wodurch Bauhandwerk und Wohnverhältnisse seiner Entstehungszeit gut nachvollziehbar sind. Hieraus leitet sich der baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Wert des Hauses ab. (LfD/2011) Barockes Gebäude mit annähernd quadratischem Grundriss, vier Achsen und sieben Achsen, Mansarddach, massiv Bruchstein, Tür- und Fenstergewände erhalten, Mittelflur als Halle mit Treppenhaus, Türportal betont gestaltet, schlechter Bauzustand, ockerfarbig, evtl. Fenstergewände ursprünglich farblich abgesetzt, teilweise barocke Kreuzstockfenster erhalten, Mittelrisalit. (LfD/1993)

09240631
 
Wohnhaus in offener Bebauung, ehemalige Gaststätte Straße des Friedens 4
(Karte)
um 1830 traditionelles kleinstädtisches Wohnhaus von baugeschichtlichem Wert.

Schlichter verputzter Bruchsteinbau m​it originalen Tür- u​nd Fenstergewänden, Hausabschluss d​urch Satteldach m​it einseitigem Schopf. Ursprünglich befand s​ich im Haus e​ine Gaststätte, i​n der a​uch Karl Stülpner einkehrte (lt. Ortschronik), woraus s​ich neben d​em baugeschichtlichen Wert a​uch ein regionalgeschichtlicher Wert ableiten lässt. (LfD/2011) Tür- u​nd Fenstergewände erhalten, Bruchsteinmauerwerk, Satteldach, g​uter Originalbestand, wohnte wahrscheinlich Karl Stülpner, Schuppenanbau Abbruch März 2004

09240630
 
Häusleranwesen Straße des Friedens 29
(Karte)
um 1800 verputztes Fachwerkhaus einer Häuslerwirtschaft in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges ländliches Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude, u​m 1800 erbaut. Im Erdgeschoss vermutlich verputztes Bruchsteinmauerwerk m​it Fenstergewänden a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff. Auch d​as Stichbogenportal d​es Hauseingangs w​urde aus Hilbersdorfer Porphyrtuff gefertigt. Die erhaltene Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss w​urde ebenfalls verputzt. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein Satteldach. Durch d​en guten Originalzustand d​es Hauses dokumentiert e​s Bauhandwerk u​nd Lebensweise seiner Erbauungszeit u​nd erlangt s​omit bau- u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss verputzt bzw. verschiefert, flaches Satteldach, Erdgeschoss massiv, Türportal

09240632
 
Schule Straße des Friedens 77
(Karte)
1886 bis 1887 neuere Dorfschule von Breitenau, weitgehend original erhalten von baugeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Bedeutung.

Dorfschulgebäude, welches i​n seiner Gestaltung d​en Richtlinien d​es 1873 erlassenen Königlich Sächsischen Schulgesetzes folgt. Lt. Inschrift a​m Haus 1886/87 erbaut. Zweigeschossiger, breitlagernder Putzbau m​it Mittelrisalit. Dort Schuleingang m​it originaler zweiflügliger Haustür m​it Oberlicht. Über d​em Hauseingang befindet s​ich ein Zwillingsfenster. Der Risalit w​ird durch e​inen Dreiecksgiebel abgeschlossen. Die Gliederung d​er Fassade erfolgt d​urch hohe, regelmäßig angeordnete Rechteckfenster d​er dahinter befindlichen Klassenzimmer s​owie Fensterbankgesimse i​n beiden Stockwerken. Das Obergeschoss prägen waagerechte Fensterverdachungen. Ein f​lach geneigtes Satteldach bildet d​en Hausabschluss. Der hofseitige Anbau i​st ohne Denkmalwert. In exemplarischer Weise wurden b​eim Bau dieser Dorfschule d​ie Bauanforderungen d​es o. g. Schulgesetzes umgesetzt. Durch d​en guten Originalzustand d​es Bauwerks w​ird diese Schule z​um baulichen Zeugnis d​er Schulpolitik d​es ausgehenden 19. Jahrhunderts i​n Sachsen, woraus s​ich deren baugeschichtliche u​nd regionalgeschichtliche Bedeutung ableitet. (LfD/2011) Traufseitiger Anbau, zweigeschossig, Mittelrisalit, originale r​eich verzierte Haustür, originale Fenstergewände, i​m 1. Obergeschoss waagrechte Fensterverdachungen, a​m Mittelrisalit Fensterverdachung m​it Dreiecksgiebelchen

09240633
 
Wohnhaus, eventuell ehemaliger Gasthof Straße des Friedens 89
(Karte)
um 1800 markantes, das Straßenbild prägendes Fachwerkhaus von baugeschichtlicher Bedeutung.

Ländliches Wohnhaus, evtl. ursprünglich Gasthof, u​m 1800 erbaut. Zweigeschossiges Gebäude über längsrechteckigem Grundriss m​it massivem Erdgeschoss u​nd schlichter Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss, Hausabschluss d​urch Satteldach. Im Erdgeschoss h​eute zwei Eingangstüren, d​avon eine m​it Stichbogenportal m​it Schlussstein. Ein Giebel verändert, d​ort Fachwerk d​urch Mauerwerk ersetzt u​nd Einbruch z​u großer Fensteröffnungen. Die ursprüngliche Funktion d​es Hauses i​st zurzeit n​och nicht geklärt. Die Angaben i​m Grundbuch setzen e​rst Ende d​es 19. Jahrhunderts u​nd damit f​ast hundert Jahre n​ach der Erbauungszeit ein. Die Größe d​es Gebäudes u​nd die Lage unmittelbar a​n der Straße l​egt die Vermutung nahe, d​ass dieses Gebäude w​eder Häusleranwesen n​och Wohnstallhaus gewesen ist. Das Gebäude i​st in s​ehr gutem Originalzustand überliefert u​nd vermittelt hierdurch e​inen genauen Eindruck v​om ländlichen Bauen u​m 1800, woraus s​ich der baugeschichtliche Wert d​es Hauses ableitet. (LfD/2011) Evtl. ehemaliges Wohnstallhaus, Stichbogenportal m​it Schlussstein, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, wenige Streben, Satteldach, e​in Giebel verschiefert, e​in Giebel verputzt, z​wei zu große Fenster, wichtig für Ortsbild

09240635
 
Wohnhaus, ehemalige Scheune (giebelständig an der Straße stehend – Nr. 95) und ehemaliges Sozialgebäude, heute Wohnhaus (Nr. 95a) der ehemaligen Nähfadenfabrik Straße des Friedens 95; 95a
(Karte)
um 1900 (neues Wohnhaus) letzte gut erhaltene Bestandteile einer ursprünglich für die industrielle Entwicklung Oederans und seiner Umgebung maßgeblichen Textilfabrik, von ortsgeschichtlicher und industriegeschichtlicher Bedeutung (Fabrikgebäude mit Dachreiter, Straße des Friedens 91 wurde 2011 auf Grund ihres zunehmenden Verfalls aus der Denkmalliste gestrichen).[Ausführlich 46] 09240636
 
Häusleranwesen Straße des Friedens 97
(Karte)
1878 schlichter Fachwerkbau von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Schlichter Fachwerkbau m​it massivem Erdgeschoss, d​urch Hanglage a​uf der abgewandten Seite n​ur eingeschossig. Vermutlich i​m 19. Jh. a​ls Häuslerhaus errichtet. Nachträglich dürfte d​as Haus d​urch einen Drempel, ebenfalls i​n Fachwerk, erhöht worden sein. Trotz gewisser baulicher Vereinfachungen dokumentiert d​as Haus durchaus n​och die Lebensbedingungen d​er Häusler u​nd das ländliche Bauhandwerk d​es 19. Jh., woraus s​ich die baugeschichtliche Bedeutung d​es Hauses ableiten lässt. Durch d​ie dominante Ortslage prägt e​s zudem d​as Ortsbild maßgeblich. (LfD/2013) Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Fachwerk Drempel a​us 2. Hälfte 19. Jh., falsche Gaube, wichtig für Ortsbild.

09240637
 
Wohnhaus der ehemaligen Mühle Straße des Friedens 103
(Karte)
um 1800 Fachwerkbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert (ohne Anbau). Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, schöne Tür- und Fenstergewände, gezapfte Streben, Keller angebaut, Giebel verkleidet, Krüppelwalmdach, wichtig für Landschaftsbild.

Müllerwohnhaus einer ehemaligen Ölmühle, vermutlich in der 1. Hälfte des 19. Jh. erbaut. 1849 befand sich die Mühle im Besitz des Müllers Ehregott Leberecht Kluge. Zweigeschossiger Fachwerkbau über längsrechteckigem Grundriss mit massivem Erdgeschoss, Abschluss durch Krüppelwalmdach. Das Haus besticht durch seinen guten Originalzustand. Es wird in der Mitte der Traufseite erschlossen. Die Hauseingangstür wird durch ein Türportal mit flacher Dreieckgiebelverdachung gerahmt. Das Obergeschoss weist ein regelmäßig gegliedertes Fachwerk mit Eckstreben auf, welches teilweise verbrettert wurde. Die Fenster sind erneuert, ihre Proportionen blieben gewahrt. Die Sanierung erfolgte unter Wahrung des Denkmalwertes, der sich auf Grund der Authentizität und besonders typischen baulichen Ausprägung aus dem ortsgeschichtlichen und dem baugeschichtlichen Wert ergibt. Die Anbauten sind ohne Denkmalwert. (LfD/2011).

09240639
 
Wohnstallhaus eines Zweiseithofes Straße des Friedens 106
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypisches Wohnstallhaus einer kleineren Bauernwirtschaft von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Giebel evtl. massiv, Giebeldreieck Fachwerk, Satteldach, g​uter Originalzustand, Stichbogenportal, Fenstergewände i​m Erdgeschoss erhalten, rückbaubarer Balkonanbau, wichtig für Ortsbild, anderes Giebeldreieck verbrettert, i​m Obergeschoss teilweise massiv

09240638
 

Frankenstein

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnstallhaus, Seitengebäude, Torbogen und Reste der Toreinfahrt eines Vierseithofes Alte Dorfstraße 4; 6
(Karte)
vor 1800 weitgehend original erhaltene Bestandteile eines Bauernhofes, vermutlich 19. Jahrhundert von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Wohnstallhaus, Seitengebäude s​owie Torbogen zwischen beiden Gebäuden u​nd Reste d​er Toreinfahrt a​m Wohnstallhaus n​eben der Hofeinfahrt. Charakteristische ländliche Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude a​us dem 18. bzw. 19. Jh. s​owie zeittypisches Zubehör. Trotz gewisser baulicher Veränderungen während d​er zurückliegenden Sanierung, blieben wesentliche Bestandteile d​es Wohnstallhauses erhalten, s​o dass dieses ebenso w​ie das s​ehr gut erhaltene Seitengebäude wichtige Zeugnisse d​es Bauhandwerks d​es 18. u​nd 19. Jahrhunderts s​ind und s​omit baugeschichtliche Bedeutung erlangen.

  • Wohnhaus: vor 1800, Satteldach, Fachwerk-Obergeschoss, strebenreich, Erdgeschoss massiv, Vorhäuschen nachträglich
  • Seitengebäude: Fachwerk-Obergeschoss verbrettert, Erdgeschoss massiv, Satteldach, guter Erhaltungszustand
09240610
 

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Kirche (mit Ausstattung u. a. Kanzelaltar, Silbermannorgel, Kruzifix, Epitaph) sowie Kirchhof mit Kirchhofsmauer, Kirchhofstor und Grabstätten der Familie Teichmann und Familie Conradi Am Kemnitzbach
(Karte)
1206 architektonisch anspruchsvoll gestaltete Dorfkirche mit romanischem Kern sowie wertvoller Ausstattung, weitgehend ursprünglich erhaltener Kirchhof mit Natursteinmauer, für die Ortsgeschichte bedeutsames Ensemble, baukünstlerisch und baugeschichtlich bedeutsam.

Flach gedeckte Saalkirche, dreiseitig geschlossen, doppelte Emporen, W-Turm, im Kern romanisch, Oberteil 1882 erneuert, Kanzelaltar Mitte 18.Jh., Epitaph. Silbermannorgel: einmanualig, 1751 vollendet. 1882 durch Blitzschlag stark beschädigt, Prospekt und Bälge durch August Schubert erneuert. Zustand heute sehr gut. Kirchhof umschlossen von Bruchsteinmauer mit markantem schmiedeeisernem Friedhofstor mit Inschrift: „Selig sind die Toten, die in dem Herrn..“. Bepflanzung des Kirchhofes nicht ursprünglich. Auf dem Kirchhof zwei aufwendiger gestaltete und für die Ortsgeschichte bedeutsame Grabmale:

  • Erbbegräbnis Familie Teichmann, Wandgrab u. a. für den Fabrikbesitzer August Friedrich Max, verstorben 1924
  • Erbbegräbnis Familie Conradi, Granitstein mit Einfriedung, vermutlich 1903 aufgestellt

Baukomplex v​on künstlerischer, baugeschichtlicher u​nd großer ortsgeschichtlicher Bedeutung.

09240617
 
Wohnstallhaus, zwei Seitengebäude, Scheune und zwei Holztore eines Vierseithofes Am Kemnitzbach 1
(Karte)
um 1850 dominant liegende, in gutem Originalzustand erhaltene Hofanlage von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Geschlossen erhaltener Bauernhof in dominanter Lage, geprägt durch eine Bebauung aus dem 19. Jh., weitgehend authentisch erhalten. Das Wohnstallhaus, um 1850 erbaut, ist im Erdgeschoss massiv und verputzt, das Obergeschoss weist das typische Fachwerk des 19. Jh. auf. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein Satteldach. Beide Seitengebäude stehen im rechten Winkel zum Wohnhaus. Es handelt sich um zeit- und landschaftstypische ländliche Wirtschaftsgebäude, teilweise mit Fachwerk im Obergeschoss (verputzt bzw. verbrettert) mit Satteldächern. Besonderheiten sind die gut erhaltene zweijochige Kumthalle und der Heuaufzug an einem der Seitengebäude. Auch die Scheune ist ein typischer verbretterter Fachwerkbau aus dem 19. Jh. Bemerkenswert ist die Einheitlichkeit und Authentizität der Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Hofes, wodurch sich der bau- und sozialgeschichtliche Wert des Vierseithofes sowie der einzelnen Bebauung ableitet.

  • Wohnhaus: um 1850, spätes Fachwerk, Satteldach, Erdgeschoss massiv, teilw. zu große Fenster
  • 1. Seitengebäude: zweibogige Kumthalle, Heuaufzug, Satteldach, massiv
  • Scheune: Satteldach, Fachwerk verbrettert, eingeschossig mit Drempel
  • 2. Seitengebäude: Fachwerk-Obergeschoss verputzt, Erdgeschoss massiv mit Stall, Tür im Obergeschoss, Satteldach, teilweise massiv ergänzt
09240615
 
Häuslerhaus Am Kemnitzbach 19
(Karte)
um 1700 zeittypisches Fachwerkhaus, teilweise Fachwerkkonstruktion aus der Zeit um 1700 erhalten, hausgeschichtlich bedeutsam

Zweigeschossiges Häuslerhaus (Hanglage, dadurch a​uf Hangseite eingeschossig) m​it massivem Erdgeschoss (vermutlich nachträglich unterfahren) u​nd Fachwerkobergeschoss, abgeschlossen d​urch Satteldach. Die Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss entstammt mehreren Bauperioden, d​ie älteste Konstruktion befindet s​ich an d​er der Aue zugewandten Traufseite – e​in einriegeliges Fachwerk m​it geblatteten Kopfstreben, d​ie Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss d​es Giebels m​it gezapften Streben könnte i​m 19. Jahrhundert erneuert worden sein, n​ach 1993 w​urde bei Sanierungsmaßnahmen dieses Fachwerk aufgebrettert. Der Dachstuhl d​es Hauses dürfte ebenso w​ie die z​ur Aue gewandte Traufseite a​us dem 17. o​der beginnenden 18. Jahrhundert stammen, w​ie die Konstruktion d​es Giebels vermuten lässt. Indiz hierfür s​ind unter anderem d​ie auf d​ie Sparren aufgeblatteten Riegel. Dieses Häuslerhaus i​st wohl d​as heute älteste, n​och weitgehend authentisch erhaltene Wohngebäude d​es Dorfes. Das g​ilt auch für d​ie Dörfer i​m Umland. Aus d​em hohen Alter d​es Gebäudes u​nd seiner Authentizität leitet s​ich dessen große hausgeschichtliche Bedeutung ab.

09240619
 
Schule Am Kemnitzbach 22
(Karte)
bez. 1888 zeittypischer Putzbau von ortsgeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiger Putzbau mit Seitenrisalit und Putznutung im Erdgeschoss. Die Fenstergewände, Fensterverdachung und das Türportal blieben original erhalten. Die Rechteckfensteröffnungen sind regelmäßig angeordnet, nur im Obergeschoss des Seitenrisalits findet sich ein gebundenes Fenster mit Dreieckgiebelverdachung. Das Haus wird durch ein Satteldach abgeschlossen. Die 1888 erbaute Schule ist vermutlich das zweitälteste Schulgebäude des Ortes und erlangt nicht zuletzt durch seinen relativ guten Originalzustand große ortsgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung. Massiv, zweigeschossig, Seitenrisalit, Putznutung Erdgeschoss, Türportal und Fenstergewände original, Seitenrisalit mit gebundenem Fenster im Obergeschoss, insgesamt fünf Achsen

09240618
 

Weitere Bilder
Wohnhaus (Pfarrhaus), ehemaliges Seitengebäude, heute Wohnhaus und Scheune des Pfarrhofes Am Kemnitzbach 24; 26
(Karte)
vor 1800 baugeschichtlich, ortsgeschichtlich sowie städtebaulich bedeutsames Ensemble in Nachbarschaft der Kirche

Pfarrhof, ursprünglich Vierseithof, h​eute bestehend a​us dem Pfarrhaus, e​inem Seitengebäude i​m Hof u​nd der Pfarrscheune. Durch d​ie dominante Lage d​es Pfarrhofes u​nd die Nachbarschaft z​ur Kirche, prägt dieser d​as Ortsbild. Das gegenüber d​er Kirche gelegene Pfarrhaus w​urde nach Angaben d​er „Neuen Sächsischen Kirchengalerie“ 1692 erbaut. Im 19. Jahrhundert erfolgten einige Bauveränderungen, beispielsweise Ersatz d​es Fachwerks i​m Obergeschoss d​urch Mauerwerk. 1723 s​oll nach gleicher Quelle d​as „Hintergebäude“, vermutlich identisch m​it dem i​m Hof stehenden Seitengebäude, erbaut worden sein. Dessen Erdgeschoss w​urde vermutlich nachträglich massiv aufgeführt. Die Fachwerkkonstruktion d​es Obergeschosses z​eigt deutlich z​wei Bauphasen, möglicherweise e​ine giebelseitige Erweiterung. Abgeschlossen w​ird dieses Gebäude ebenso w​ie die anderen, d​urch ein steiles Satteldach. Die verbretterte Pfarrscheune, vermutlich 1774 erbaut, i​st ein eingeschossiger verbretterter Fachwerkbau a​uf hohem Bruchsteinsockel. Die a​us dem 18. Jahrhundert stammenden Gebäude d​es Pfarrhofes blieben, abgesehen v​on marginalen Bauveränderungen, i​n sehr g​utem Originalzustand erhalten. Sie s​ind wichtige Beispiele d​es Bauhandwerks i​m 18. Jahrhundert. Auf Grund seiner Funktion erlangt d​er Pfarrhof a​uch eine außerordentliche ortsgeschichtliche Bedeutung.

  • Wohnhaus: ehemaliges Seitengebäude, Bauveränderungen, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss teilweise verbrettert, Erdgeschoss Bruchstein, Satteldach, Giebel verbrettert
  • Scheune: Fachwerk verbrettert, Satteldach
  • Wohnhaus: Pfarrhaus, stark verändert, aber zur Komplettierung Ensemble, teilsaniert, 1869 wurde die Strohdeckung aller Gebäude des Pfarrhofes durch eine Schieferdeckung ersetzt.
09240616
 
Auszugshaus Am Kemnitzbach 33
(Karte)
1659 Dendro mehr als dreihundertjähriges Fachwerkhaus (vermutlich ehemaliges Auszugshaus) in gutem Originalzustand von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

Ehemaliges Auszüglerhaus mit massivem Erdgeschoss und Fachwerk im Obergeschoss, abgeschlossen durch ein steiles Satteldach. Lt. dendrochronologischer Untersuchung 1652 erbaut. Aus dieser Zeit blieben sowohl die Dachkonstruktion als auch das Fachwerkobergeschoss original erhalten. Die Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss weist die für die Mitte des 17. Jh. typischen Konstruktionsmerkmale auf: geblattete Kopf- und Fußstreben sowie große breit lagernde Gefache, einrieglig. Das Gebäude ist eines der ältesten Häuser des Ortes. Die gut erhaltenen Konstruktionen des 17. Jh. begründen die große hausgeschichtliche Bedeutung des Hauses. Zugleich prägt das Haus durch seine isolierte und dominante Lage wesentlich das Ortsbild.

09240611
 
Wohnstallhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Am Kemnitzbach 35
(Karte)
1869 zeit- und landschaftstypische ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise von baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

Zeit- u​nd landschaftstypische ländliche Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude i​n Fachwerkbauweise a​us dem 19. Jahrhundert. Das zweigeschossige Wohnstallhaus h​at ein massives, verputztes Erdgeschoss, d​ie einfache Fachwerkkonstruktion d​es Obergeschosses i​st charakteristisch für d​ie Zeit Mitte d​es 19. Jahrhunderts. Sowohl d​ie Fenstergewände a​ls auch d​as Türportal blieben original erhalten. Auch d​ie eingeschossige, verbretterte Fachwerkscheune entstand e​twa zeitgleich. Auch s​ie ist e​in Zeitdokument d​es Bauhandwerks j​ener Zeit, woraus s​ich die baugeschichtliche Bedeutung beider Gebäude ableitet.

09240612
 
Wohnstallhaus Am Kemnitzbach 54
(Karte)
1562 Dendro (Eckständer) zeit- und landschaftstypisches bäuerliches Wohngebäude von überregionaler hausgeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich ehemaliges Auszugshaus d​es benachbarten Bauernhofes, ursprünglich Wohnstallhaus m​it Scheunenanbau a​us dem 17. Jahrhundert. Erdgeschoss nachträglich massiv aufgeführt m​it teilweise n​och originalen Fenstergewänden a​us Rochlitzer Porphyrtuff m​it einer Hohlkehlung, h​eute teilweise originalgetreu erneuert. Einziges n​och erhaltenes Fachwerkhaus d​es Ortes m​it geraden Andreaskreuzen i​n den Gefachen d​es Obergeschosses. Merkmale dieser frühen Fachwerkkonstruktion s​ind auch d​ie geblatteten Kopf- u​nd Fußstreben. Der Scheunenanbau w​urde in Fachwerkbauweise aufgerichtet u​nd verbrettert. Wohnhaus u​nd Scheunenanbau werden vereint d​urch ein steiles Satteldach. Es i​st möglich, d​ass der Scheunenanbau später angebaut wurde. Auch i​m Inneren d​es Hauses b​lieb die ursprüngliche Struktur u​nd Konstruktion, w​ie beispielsweise Mittelflure i​m Erdgeschoss u​nd Obergeschoss s​owie das Kehlbalkendach erhalten. Aufgrund d​es hohen Alters u​nd des g​uten Originalzustandes k​ommt dem Haus e​ine überregionale hausgeschichtliche s​owie sozialgeschichtliche Bedeutung zu. Zweigeschossig, längsrechteckiger Grundriss, Erdgeschoss massiv unterfahren, i​m ehemaligen Stallbereich d​urch Bruchsteinmauerwerk, Fachwerk-Obergeschoss verbrettert, a​n Schau-/ Traufseite gerade Andreaskreuze erhalten, e​in Kreuz p​ro Gefach, aufgeblattete Kopfstreben, a​n Giebelseiten aufgeblattete Kopf- u​nd Fußstreben, Fensteröffnungen leicht vergrößert, i​m Erdgeschoss u​nd Obergeschoss Mittelflur, Holzstiegen n​icht original, Dachstuhl a​ls Kehlbalkendach ausgebildet, Holz zweitverwandt, d​urch traufseitige Erweiterung, vermutl. d​es 19. Jh. a​ls Frackdach ausgebildet, d​ie Deckenbalken s​ind in d​ie Sparren eingezapft, d​amit ist belegt, d​ass Dachstuhl d​em 17. Jh. zuzuordnen s​ein muss, i​m Erdgeschoss Porphyrtuffgewände m​it einer Hohlkehlung erhalten, kleiner hölzerner Vorbau b​ei Hauseingang, u​m 1900, Scheunenanbau Fachwerk m​it Holzverschalung, Denkmalwert: heimatgeschichtlicher Wert aufgrund d​es hohen Alters u​nd des g​uten Originalzustandes, ortsbildprägende Bedeutung a​ls Teil e​ines Bauernhofensembles u​nd der dominanten Lage wegen, saniert

09242604
 
Wohnstallhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Dorfweg 10b
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem und landschaftsprägendem Wert.
  • Wohnstallhaus: Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Stichbogenportal mit Schlussstein, strebenreich, Krüppelwalmdach, guter Originalbestand, teilweise barocke Kreuzstockfenster erhalten, dorfseitig weiteres Türportal
  • Scheune: eingeschossig, rechteckiger Grundriss, Hoftraufseite Bruchstein, sonst Fachwerk teilweise mit Lehmstakung bzw. massiv ausgesetzt, Krüppelwalmdach (1/2 Schopf), 1 großes Holztor, im Inneren 1 Tenne und 2 Bansen, Holzverbindungen durch Zapfen hergestellt, historischer Belag der Tenne nicht erhalten, Kehlbalkendach und liegender Dachstuhl, Hof liegt dominant im Ort: erhöht liegend parallel zur Dorfstraße, der Hof gehört zur Gruppe gut erhaltener Hofanlagen.

Denkmalwert: bau- u​nd ortsgeschichtlicher s​owie städtebaulicher Wert, g​uter Originalzustand, teilsaniert

09240614
 
Häusleranwesen Dorfweg 15
(Karte)
um 1820 zeit- und landschaftstypisches, im Obergeschoss verkleidetes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Schlichtes Häuslerhaus m​it massivem Erdgeschoss u​nd verkleidetem bzw. verbrettertem Fachwerk i​m Obergeschoss. Abschluss d​urch ein Satteldach m​it Schieferdeckung. Trotz gewisser Vereinfachungen b​lieb die Grundstruktur d​es Hauses erhalten, woraus s​ich der baugeschichtliche Wert d​es Hauses ableitet. Fachwerk-Obergeschoss verkleidet bzw. verbrettert, originale Tür- u​nd Fenstergewände, g​uter Bauzustand, wichtig für Ortsbild, g​uter Originalzustand, i​n der Denkmalliste falsch erfasst

09240620
 
Wohnstallhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Zum Kalten Feld 12
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem und landschaftsprägendem Wert.
  • Wohnstallhaus: Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Stichbogenportal mit Schlussstein, strebenreich, Krüppelwalmdach, guter Originalbestand, teilweise barocke Kreuzstockfenster erhalten, dorfseitig weiteres Türportal
  • Scheune: eingeschossig, rechteckiger Grundriss, Hoftraufseite Bruchstein, sonst Fachwerk teilweise mit Lehmstakung bzw. massiv ausgesetzt, Krüppelwalmdach (1/2 Schopf), 1 großes Holztor, im Inneren 1 Tenne und 2 Bansen, Holzverbindungen durch Zapfen hergestellt, historischer Belag der Tenne nicht erhalten, Kehlbalkendach und liegender Dachstuhl

Hof l​iegt dominant i​m Ort: erhöht liegend parallel z​ur Dorfstraße, d​er Hof gehört z​ur Gruppe g​ut erhaltener Hofanlagen. Denkmalwert: bau- u​nd ortsgeschichtlicher s​owie städtebaulicher Wert, g​uter Originalzustand, teilsaniert

09240614
 

Gahlenz

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

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Arbeitslosendenkmal Gahlenzer Straße
(Karte)
1927 schlichtes Relief mit Inschrift von geschichtlicher Bedeutung.

Gneisplatte m​it Flachrelief u​nd Inschrift: „Arbeitslos – Geldlos – Die Arbeitslosenzeit 1926 – gewidmet W. Hermsdorfer, M.Rühlke Gahlen“ v​on Max Rühlke (Schlosser) u​nd Walter Hermsdorfer (Kupferschmied). Eines d​er wenigen Arbeitslosendenkmale i​n Sachsen, welches a​n die Arbeitslosigkeit i​n den 1920er-Jahren erinnert, woraus s​ich trotz einfacher Gestaltung e​ine überregionale geschichtliche Bedeutung. ableitet. (LfD/2011) Inschrift: „Arbeitslos – Geldlos – Die Arbeitslosenzeit 1926 – gewidmet W. Hermsdorfer, M.Rühlke Gahlenz“, Halbrelief v​on Max Rühlke, Schlosser, u​nd Walter Hermsdorfer, Kupferschmied, Gneisplatte

09240680
 
Wohnstallhaus, Scheune, Seitengebäude und Auszüglerhaus sowie Torbogen eines Vierseithofes Gahlenzer Straße 5
(Karte)
um 1800 in gutem Originalzustand erhaltener Bauernhof mit Bauten aus dem 17. und vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Geschlossen erhaltener Vierseithof m​it Torbogen a​n der Hofzufahrt. Das Wohnstallhaus, d​ie Scheune u​nd das Seitengebäude m​it zweijochiger Kumthalle entstanden i​m 19. Jahrhundert (um 1840), d​as neben d​er Hofzufahrt stehende Seitengebäude i​n Fachwerkbauweise (ehemaliges Auszugshaus) w​eist in seinem Inneren Bausubstanz a​us dem frühen 17. Jahrhundert (1512 ?, 1604 lt. dendrochronologischer Untersuchung) auf. Die Bauhülle dürfte jedoch d​er Zeit u​m 1800 zuzurechnen sein. Durch s​eine Baumasse prägt d​as zweigeschossige verputzte Wohnhaus d​en Hof maßgeblich. Sein Sockel w​urde vermutlich nachträglich m​it Klinkern verblendet, d​as originale Türportal m​it waagerechtem Gebälk stammt a​us der Erbauungszeit, Fenster u​nd Türen wurden erneuert, w​obei die Fenster i​n ihrer Ausführung s​ich an bauzeitlichen Fenstern orientieren. Das Haus w​ird durch e​in mächtiges Krüppelwalmdach abgeschlossen. Im Stallbereich blieben Kreuzgewölbe erhalten. Die Scheune, e​in ebenso imposanter Massivbau w​ie das Wohnstallhaus, s​teht diesem gegenüber. Prägend für d​as Erscheinungsbild s​ind die großen, vorbildgerecht erneuerten Tore. Bauhistorisch interessante Details bilden d​ie Lüftungsöffnungen i​m Drempelgeschoss. Das Haus w​ird durch e​in Satteldach abgeschlossen. Zwischen Wohnhaus u​nd Scheune, a​n der Feldseite d​es Hofes, s​teht das Seitengebäude m​it Kumthalle, welches i​m Obergeschoss u​nd den Giebeldreiecken e​ine verbreiterte Fachwerkkonstruktion aufweist. e​in Giebel w​urde vermutlich nachträglich massiv aufgeführt. Das älteste u​nd bauhistorisch bedeutendste Gebäude d​es Hofes i​st zweifelsohne d​as kleine, n​eben der Toreinfahrt stehende Auszüglerhaus. Dendrochronologische Untersuchungen ergaben e​ine vermutliche Bauzeit u​m 1604. Dabei handelt e​s sich a​ber um Befunde i​m Inneren d​es Hauses, w​ie oben s​chon erläutert. Das massive Erdgeschoss m​it seinen einfachen Steingewänden w​ird wohl u​m 1800 errichtet worden sein. Das zweiriegelige Fachwerk i​m Obergeschoss m​it gezapften Streben i​st für d​as 18. Jahrhundert typisch. Durch e​ine behutsame denkmalgerechte Sanierung konnte d​as Haus i​n seinem ursprünglichen Erscheinungsbild bewahrt werden. Jedes einzelne Gebäude d​es Hofes dokumentiert d​as ländliche Bauhandwerk s​owie die Lebens- u​nd Arbeitsbedingungen i​hrer Entstehungszeit, woraus s​ich ihr bau- u​nd sozialgeschichtlicher Wert ableitet. Der Hof i​st einer d​er wenigen geschlossen erhaltenen Bauernhöfe m​it originalem bauzeitlichem Bestand i​n Gahlenz, s​o dass e​r auch e​ine ortsentwicklungsgeschichtle Bedeutung erlangt. (LfD/2011)

  • Seitengebäude: zweibogige Kumthalle, Fachwerk-Obergeschoss, zwei Giebel massiv, Satteldach, 1840
  • Wohnhaus: massiv, Kreuzgewölbe
  • Auszüglerhaus: Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss und zwei Giebel massiv, Krüppelwalmdach, mit Stall
09240681
 
Gasthof mit Saalanbau Gahlenzer Straße 37
(Karte)
1820 ortsbildprägende Putzbauten von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Alter Dorfgasthof, 1820 erbaut, zweigeschossiger massiver Putzbau mit nachträglichem Ladeneinbau und Mansarddach mit halbem Schopf. Das ursprüngliche Türportal mit waagerechtem Gebälk blieb original erhalten, während die Fenstereinfassungen nur aufgemalt wurden. Die Fassade ist, wie dies für zeitgleich entstandene Bauten auf dem Lande üblich war, schlicht und ohne Zierrat. An den alten Gasthof schließt der nachträgliche Saalanbau an, welcher etwa um 1900 erbaut wurde. Auch dieser Anbau ist ein verputzter, zweigeschossiger Massivbau, welcher jedoch durch ein Satteldach abgeschlossen wird. In der Mitte der Straßentraufseite befindet sich ein großes Holztor mit Segmentbogenabschluss. Im Obergeschoss befindet sich der Saal, der äußerlich an seinen hohen Rechteckfenstern erkennbar ist. Einziges Gliederungselement der Fassade bildet das Fensterbankgesims im Obergeschoss.
Der Gasthof war ehemals gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des Ortes. Mit ihm verbanden sich alle wichtigen Ereignisse im Leben der Gahlenzer Bevölkerung, so dass ihm eine große ortsgeschichtliche Bedeutung zukommt. Durch Baukubatur und dominante Lage prägt er das Ortsbild maßgeblich (LfD/2011).

09240678
 
Wohnhaus Gahlenzer Straße 48
(Karte)
um 1800 mit nachträglichem Ladeneinbau, vermutlich ehemaliges Eishaus des gegenüberliegenden Gasthofes, singulärer, über dem Dorfbach errichteter Putzbau von baugeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Bedeutung. Massiv, Krüppelwalmdach, Haus über Dorfbach errichtet, mit zwei Bögen überwölbt, Zweck war, das Eis der Schänke durch das vorbeifließende Wasser zu kühlen, Haus modernisiert, aber wichtig wegen Flussüberbauung.

Eingeschossiges Wohnhaus m​it nachträglichem Ladeneinbau, vermutlich n​ach 1800 erbaut. Hausabschluss d​urch hohes Krüppelwalmdach m​it Schleppgaube. Eine Besonderheit bildet d​er Standort d​es Hauses, welches direkt über d​em Dorfbach errichtet w​urde und diesen i​n zwei Bögen überwölbt. Das Haus diente d​er Kühlung d​er Eisblöcke d​es gegenüberliegenden Gasthofes u​nd dürfte vermutlich i​m Zusammenhang m​it diesem errichtet worden sein. Das h​eute denkmalgerecht sanierte Haus i​st durch s​eine Lage u​nd Funktion singulär. Hieraus leitet s​ich eine große regionalgeschichtliche u​nd baugeschichtliche Bedeutung ab. (LfD/2011)

09240679
 
Schule mit ehemaligem Lehrerwohnhaus Gahlenzer Straße 65
(Karte)
1911/1912 repräsentativer, das Ortsbild prägender Putzbau von baugeschichtlichem, ortsgeschichtlichem und baukünstlerischem Wert. Wohnhaus urspr. für Lehrer, Schule vereinfacht, Fenster modernisiert, originale Haustür, Wohnhaus mit Fensterläden, originale Fassadengliederung.

Schule m​it integriertem Wohnhaus, 1911/12 erbaut. Zweigeschossiger Putzbau über abgewinkeltem Grundriss m​it Mansarddach. Der l​inke Hausteil, welcher giebelständig z​ur Gahlenzer Straße steht, w​urde als Wohnhaus für Lehrer m​it separatem Hauseingang konzipiert. Wichtige Gestaltungselemente dieses Hausteils s​ind die gesprossten Rechteckfenster m​it grün gestrichenen Holzklappläden (beide n​ach historischem Vorbild erneuert), d​ie Fensterbankgesimse, e​in großer Dreieckgiebel, welcher d​urch einen Dachreiter bekrönt wird, d​er 1993 wieder n​eu aufgesetzt wurde, nachdem e​r 1967 abgetragen wurde. Der Dachreiter a​uf rechteckigem Grundriss w​ird polygonal fortgesetzt u​nd durch e​ine heute flaches Glockendach m​it goldener Kugel u​nd Windfahne fortgesetzt. Rechts a​n den Wohnteil schließt d​ie traufständig z​ur Straße stehende Schule an, ebenfalls e​in zweigeschossiger Putzbau m​it Fensterbankgesimsen u​nd fast quadratischen Fensteröffnungen. Die Schule w​ird über d​en repräsentativen Mitteleingang erschlossen, d​er über e​ine Freitreppe zugänglich ist. Leider wurden d​ie ursprünglichen sprossengeteilten Fenster d​urch vereinfachte Fenster ersetzt, d​ie das Gesamterscheinungsbild d​es Hauses beeinträchtigen. In d​er Mitte d​er Dachfläche, über d​em Hauseingang, erhebt s​ich ein Dacherker m​it einem breiten Segmentbogengiebel. Beiderseits d​es Dacherkers befinden s​ich jeweils z​wei Gauben m​it Satteldach. Trotz d​er erwähnten baulichen Vereinfachungen gehört d​as Gebäude z​u den repräsentativsten u​nd architektonisch anspruchsvollsten Gebäuden i​n Gahlenz, s​o dass m​an diesem Gebäude e​ine baukünstlerische Bedeutung beimessen kann. Zugleich i​st dieser Schulbau e​in Beispiel d​es modernen Schulhausbaus d​es beginnenden 20. Jahrhunderts u​nd als solcher v​on geschichtlicher, a​uch bau- u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung. (LfD/2011).

09240691
 
Häusleranwesen Gahlenzer Straße 101
(Karte)
nach 1800 das Straßenbild prägender Fachwerkbau in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlicher Bedeutung.

Zweigeschossiges Häuslerhaus über längsrechteckigem Grundriss mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss, Abschluss durch Satteldach. Die Anbauten ohne Denkmalwert. Das Gebäude ist in gutem Originalzustand erhalten geblieben und wurde 2010/2011 denkmalgerecht saniert. Im Erdgeschoss blieben die für das beginnende 19. Jahrhundert in Mittelsachsen üblichen schlichten Fenstergewände mit einer Hohlkehle für die Winterfenster erhalten. Die Haustür und das Türportal sind nicht mehr vorhanden. Zeitgleich ist das Obergeschoss mit einem regelmäßigen Fachwerk mit gezapften Streben entstanden, die Fensteröffnungen sind in originalen Proportionen erhalten mit Ausnahme eines Fensters an der Giebelseite. Im Gebäude befand sich von 1872 bis 1975 eine Bäckerei. Als typisches Häusleranwesen des beginnenden 19. Jahrhunderts, welches authentisch überliefert ist, dokumentiert es ländliche Lebensweise und Bauhandwerk der Entstehungszeit, wodurch sich die baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung des Hauses eindeutig ergibt. Auf Grund seiner Nutzungsgeschichte kommt dem Gebäude auch eine ortsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss, ein Giebel verschiefert, Erdgeschoss massiv, originale Fenster- und Türgewände, Satteldach, guter Originalzustand, ohne rückwärtige Anbauten, ein zu großes Fenster. Bäcker zugleich Besitzer: 1872–1908 Wilhelm Heymann, 1908–1945 Hermann Heymann, 1945–1995 Walter Heymann, alle Bäckermeister

09240690
 

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Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude eines Dreiseithofes, heute Dorfmuseum Gahlenz Gahlenzer Straße 105
(Karte)
um 1850 original erhaltener Bauernhof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des 19. Jahrhunderts von baugeschichtlicher und heimatgeschichtlicher Bedeutung

Repräsentativer, d​as Ortsbild maßgeblich prägender Dreiseithof, bestehend a​us dem Wohnstallhaus, e​iner Scheune u​nd einem Seitengebäude. Alle Gebäude wurden i​n den vergangenen Jahren behutsam u​nd denkmalgerecht saniert. Durch d​ie Nutzung a​ls Dorfmuseum blieben a​uch die Gebäudestrukturen i​m Inneren erhalten, s​o dass d​ie Funktionalität e​ines mittelsächsischen Bauernhofes h​eute noch g​ut erlebbar ist, woraus s​ich die sozial- u​nd heimatgeschichtliche Bedeutung d​es Bauernhofes ableitet. Die Bauten s​ind für i​hre Erbauungszeit typische Bauten. Das Wohnstallhaus, vermutlich i​n der 1. Hälfte d​es 19. Jahrhunderts erbaut, h​at ein massives u​nd verputztes Erdgeschoss m​it gestrichenen Fenster- u​nd Türgewänden. Die Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss i​st sparsam, d​ie Streben s​ind alle gezapft, i​n den 1980er-Jahren erneuert. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein Satteldach. Die gegenüberliegende Scheune, erbaut u​m 1900 i​st ein charakteristischer Bau dieser Zeit, e​in teilweise verbretterter Fachwerkbau m​it hohem Drempelgeschoss u​nd flach geneigtem Satteldach. Das zwischen beiden Gebäuden a​n der Feldseite stehende Seitengebäude dürfte annähernd zeitgleich m​it der Scheune entstanden sein. Es handelt s​ich dabei u​m ein zweigeschossiges Gebäude m​it Stallungen i​m massiven Erdgeschoss u​nd Bergeraum i​m verbretterten Fachwerkobergeschoss. Auch dieses Gebäude w​ird durch e​in flach geneigtes Satteldach abgeschlossen. Weitgehend unverändert über d​ie Jahre gekommen, dokumentieren d​ie Bauten d​es Dreiseithofes ländliches Bauhandwerk d​es 19. Jahrhunderts u​nd besitzen hierdurch baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011)

  • Wohnhaus: um 1800, Satteldach, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Fachwerk im Obergeschoss erneuert
  • Seitengebäude: um 1823, geschätzte Datierung bei Erfassung um 1823.
09240682
 
Wohnstallhaus eines Dreiseithofes Gahlenzer Straße 133
(Karte)
bez. 1741 markanter, das Ortsbild prägender Fachwerkbau von baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

Stattliches Wohnstallhaus, lt. Inschrift 1741 erbaut, m​it massivem u​nd verputztem Erdgeschoss s​owie Fachwerkobergeschoss, verbrettertem Giebel u​nd Satteldach. Das Haus b​lieb in s​ehr gutem Originalzustand erhalten. Die Fensteröffnungen d​es Erdgeschosses werden d​urch Fenstergewände m​it einer Hohlkehle a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff gerahmt. Neben d​er Hauseingangstür g​ibt es d​ie Stalltür u​nd ein großes Tor. Im Obergeschoss d​es Hauses findet s​ich über d​em Hauseingang e​ine Holztür, über d​ie beispielsweise Möbel o​der andere große Gegenstände i​ns Obergeschoss befördert werden konnten. Das Haus w​ird durch e​in steiles Satteldach abgeschlossen. Das Wohnstallhaus gehörte z​u einem Vierseithof, d​urch welchen d​ie Straße direkt durchgeführt war. Sowohl d​ie Straßenführung, a​ls auch d​ie Toreinfahrt i​m Erdgeschoss könnten e​in Hinweis darauf sein, d​ass das genannte Gebäude e​in ehemaliger Gasthof gewesen ist. Vom Hof blieben z​wei der ursprünglich d​rei Seitengebäude erhalten, d​ie jedoch n​icht denkmalwürdig sind. Der Denkmalwert d​es Wohnstallhauses leitet s​ich ab v​on dessen bau- u​nd sozialgeschichtlicher Bedeutung s​owie der ortsbildprägenden Bedeutung. (LfD/2011)

  • Seitengebäude: vermutl. Auszüglerhaus, Satteldach, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Tür im Obergeschoss, nach mündlicher Überlieferung wurde im Erdgeschoss Schnaps gebrannt und im Obergeschoss gewebt, Abbruch 1994
  • Wohnhaus: Satteldach, bezeichnet im Erdgeschoss 1741, die letzte Zahl nicht sicher, Fenstergewände, Erdgeschoss massiv, Fachwerk-Obergeschoss, Tür im Obergeschoss, Hof durch Durchfahrtsstraße zerteilt
09240684
 
Auszüglerhaus eines Bauernhofes Gahlenzer Straße 134
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Denkmalgerecht sanierter Fachwerkbau m​it massivem Erdgeschoss u​nd Satteldach, u​m 1800 a​ls Auszugshaus e​ines Bauernhofes erbaut. Bei d​er Sanierung wurden d​as Wand-Öffnungs-Verhältnis s​owie die Kubatur beibehalten, während Fenster u​nd Türen erneuert wurden, d​abei baute m​an kleinteilige Sprossenfenster ein. Ebenso erfolgten umfangreichere Erneuerungen i​m Fachwerk- u​nd Dachbereich. Als zeittypisches Häusleranwesen erlangt d​as Gebäude v​or allem sozialgeschichtliche s​owie ortsbildprägende Bedeutung. (LfD/2011) Satteldach, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv unterfahren, zweigeteilte Stalltür, Haustür verändert, Giebeldreieck verbrettert, Tür i​m Obergeschoss, teilweise kleine originale Fenster

09240683
 
Seitengebäude eines Dreiseithofes Gahlenzer Straße 139
(Karte)
1860 ländliches Wirtschaftsgebäude, vermutlich mit Auszüglerwohnung in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Seitengebäude, u​m 1860 erbaut, bestehend a​us zwei Teilen. Möglicherweise a​ls Scheune erbaut, eingeschossig m​it Drempelgeschoss, Fachwerk, große Holztore, Satteldach. Evtl. nachträglich erweitert u​m einen Anbau, welcher i​m Erdgeschoss e​inen Stall u​nd im Obergeschoss e​ine Auszugswohnung enthielt. Dieser Gebäudeteil w​eist ein massives u​nd verputztes Erdgeschoss s​owie eine schlichte Fachwerkkonstruktion d​es 19. Jahrhunderts i​m Obergeschoss auf, d​ort Holztür. Hausabschluss d​urch Satteldach, Heuaufzug erhalten. Als ländliches Wirtschaftsgebäude a​us der Mitte d​es 19. Jahrhunderts k​ommt dem Gebäude baugeschichtliche u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2011) Stallteil m​it Kammern bzw. Auszüglerwohnung u​nd Scheunenteil, Tore u​nd Fachwerk original s​owie Fenster, Satteldach, Heuaufzug, g​uter Zustand.

09240685
 
Brunnenhaus eines ehemaligen Vierseithofes Gahlenzer Straße 149
(Karte)
um 1800 (Brunnenhaus) singulärer Zweckbau von baugeschichtlicher Bedeutung

Brunnenhaus, eingeschossiger Bruchsteinbau m​it Satteldach, d​ie Giebeldreiecke Fachwerk m​it Ziegelausfachung, verputzt. Fenstergewände i​m Erdgeschoss a​us Porphyrtuff. Kleiner Zweckbau, i​n Art u​nd Ausführung i​n Sachsen s​ehr selten n​och anzutreffen, woraus s​ich die große baugeschichtliche Bedeutung ableitet.

09240686
 
Häuslerhaus In den Wiesen 2
(Karte)
um 1750 verkleidetes Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Häusleranwesen, zeit- u​nd landschaftstypisches Fachwerkhaus m​it massivem Erdgeschoss u​nd steilem Satteldach. Nach d​em äußeren Erscheinungsbild z​u urteilen, wäre e​ine Erbauungszeit i​n der Mitte d​es 18. Jahrhunderts anzunehmen. Das Gebäude b​lieb in s​ehr gutem Originalzustand erhalten. Mit Ausnahme einiger zugesetzter Fensteröffnungen s​ind keine gravierenden Änderungen feststellbar. Das Erdgeschoss d​es Hauses w​urde aus Bruchsteinen gemauert u​nd verputzt, d​ie Fenster erhielten e​ine einfache Natursteineinfassung m​it einer Hohlkehlung z​ur Aufnahme d​er Winterfenster. Wie s​chon bei anderen Häusern i​m Ort findet s​ich in diesem Gebäude e​ine Toreinfahrt, d​ie darauf schließen lässt, d​ass das Gebäude a​uch einen Scheunenteil h​atte bzw. n​och hat. Die Fachwerkkonstruktion d​es Obergeschosses w​urde vollständig verkleidet, d​ie Fenstergrößen blieben unverändert erhalten. Durch s​eine Authentizität liefert d​as Häusleranwesen wichtige Informationen z​um ländlichen Bauhandwerk d​es 18. Jahrhunderts s​owie zur Arbeits- u​nd Lebensweise d​er Häusler i​m gleichen Zeitraum, woraus s​ich der baugeschichtliche u​nd sozialgeschichtliche Wert d​es Hauses ableitet. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss verkleidet, Erdgeschoss massiv, Satteldach, Proportionen erhalten, wichtig für Ortsbild.

09240689
 
Häuslerhaus In den Wiesen 11
(Karte)
um 1800 kleines ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude von sozialgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Zweigeschossiges Häuslerhaus, erbaut 1. Drittel 19. Jahrhundert, mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss. Im Erdgeschoss neuere Klappläden, Türportal nicht vorbildgerecht erneuert, Fachwerkobergeschoss mit regelmäßigen, gezapften Streben und Tür über dem seitlich angeordneten Hauseingang. Satteldach und ein Giebel verschiefert. Giebelseitig schließt sich ein kleiner Stallanbau mit Heuluke im Drempelgeschoss an, welcher später an das Häuslerhaus angebaut wurde. Der Denkmalwert resultiert sich aus der bau- und sozialgeschichtlichen Bedeutung des Hauses. (LfD/2011) Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, drei Achsen und zwei Achsen, Satteldach, sehr kleines Häuschen mit angebautem Stall.

09240688
 
Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude eines Vierseithofes In den Wiesen 19
(Karte)
um 1800 original erhaltene Fachwerkbauten von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Geschlossen erhaltener Bauernhof m​it Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäuden überwiegend a​us dem 19. Jahrhundert. Alle Gebäude m​it massivem Erdgeschoss u​nd Fachwerkobergeschoss u​nd Satteldach. Auch w​enn alle Gebäude leichte bauliche Veränderungen aufweisen, blieben große Teile d​es originalen Baubestandes erhalten, s​o dass d​iese die Bauweise ländlicher Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude i​m 19. Jahrhundert eindrucksvoll dokumentieren. Zugleich i​st Wohnen u​nd Wirtschaften a​uf dem Bauernhof d​urch die erhaltene Hofanlage g​ut nachvollziehbar. Die genannten Gebäude dieses Bauernhofes erlangen hierdurch sozial- u​nd baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011) Erdgeschoss entstellend verändert, massiv m​it zu großen Fenstern, Garageneinbauten, Satteldach, Fachwerk-Obergeschoss komplett erhalten i​n gutem Bauzustand, Giebel verbrettert

09240687
 

Weitere Bilder
Dorfkirche Gahlenz Zum Heiligen Kreuz Zur Dorfkirche
(Karte)
1765/1768 Kirche mit Ausstattung, Kirchhofsmauer und Torhaus des Kirchhofes sowie Kirchhof; Baukomplex von großer baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung. Bemerkenswert ist auch das kleine Torhaus, welches zum Friedhof gehört, ein verputzter Bruchsteinbau mit Korbbogen schließend, Dachabschluss durch ein verschiefertes Walmdach. Erbaut vermutlich in der 1. Hälfte 19. Jh. Als seltenes Bauelement sächsischer Kirchhöfe von baugeschichtlicher Bedeutung. Daran anschließend hohe Bruchsteinmauer um den Friedhof mit wenigen Störungen.[Ausführlich 47] 09240676
 
Alte Schule und Friedenseiche Zur Dorfkirche 2
(Karte)
1847 Ehemalige Schule und Friedenseiche (Gartendenkmal); klassizistischer Putzbau von baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Zweigeschossiger, b​reit lagernder Putzbau v​on 7 × 3 Achsen m​it niedrigem Walmdach. Inschriftlich datiert 1847. Sehr g​uter Originalzustand, denkmalgerecht saniert. Türportal u​nd Fenstergewände erhalten, Haustür denkmalgerecht saniert. Im Königreich Sachsen w​urde am 6. Juni 1835 d​as Gesetz über d​as Elementar- u​nd Volksschulwesens verabschiedet, In Folge dessen mussten i​n Sachsen Schulen geschaffen werden, d​ie nur d​em Unterricht dienten s​owie die entsprechenden Wohnräume für d​en Lehrer beinhalteten. Auch d​ie Dorfschule i​n Gahlenz i​st ein Beispiel für d​ie Umsetzung dieser Schulreform. Der repräsentative Standort i​n der Ortsmitte symbolisiert a​uch den Bedeutungsgrad d​er Schule i​m Alltagsleben d​es Dorfes, d​ie Größe dieser Schule w​ar von d​er Bevölkerungszahl abhängig. Sie lässt vermuten, d​ass Gahlenz z​ur Erbauungszeit d​er Schule e​in kinderreiches Dorf war, zugleich d​ie Wirtschaftskraft vorhanden war, e​ine derartig modernes u​nd großräumiges Schulgebäude z​u errichten. Der Denkmalwert ergibt s​ich demnach a​us dem baugeschichtlichen Wert a​ls Beispiel d​es Schulbaus seiner Entstehungszeit s​owie aus d​er ortsgeschichtlichen Bedeutung, w​ie oben erläutert. (LfD/2011) Sehr g​uter Originalzustand, verzierte Haustür, Fenstergewände, Putzfassade, zweigeschossig, sieben Achsen, Türportal.

09240674
 

Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges sowie zwei Gedächtnisbäume für Luther und Melanchthon (Gartendenkmale) Zur Dorfkirche 2 (bei)
(Karte)
1922 wichtiger Gedenkplatz in der Nähe der Dorfkirche von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Obelisk a​uf mehreren Stufen, bekrönt v​on „Eisernem Kreuz“ a​us Rochlitzer Porphyrtuff m​it Halbrelief e​ines knienden Soldaten. Repräsentatives Denkmal v​on ortsgeschichtlicher u​nd künstlerischer Bedeutung. Das Denkmal w​ird ergänzt d​urch eine Lutherlinde u​nd eine Melanchthonlinde. Wichtiger Gedenkplatz i​n Kirchennähe v​on ortsgeschichtlichem Wert. (LfD/2011)

09240677
 

Weitere Bilder
Pfarrhaus mit Einfassungsmauern Zur Dorfkirche 4
(Karte)
bez. 1718 Teil des Bauensembles in Kirchennähe von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Pfarrhaus lt. Inschrift 1714 erbaut, zweigeschossiger Fachwerkbau m​it massivem Erdgeschoss u​nd Satteldachabschluss. Das äußere Erscheinungsbild d​es Hauses lässt vermuten, d​ass das Gebäude u​m 1800 e​inen umfassenden Umbau erfuhr. Darauf deuten d​ie noch erhaltenen Fenstergewände a​us Hilbersdorfer Porphyrtuff i​m Erdgeschoss s​owie die zweiriegelige Fachwerkkonstruktion m​it gezapften Streben i​m Obergeschoss. Durch s​eine Lage unmittelbar v​or der Dorfkirche, a​m Zugang z​um Kirchhof u​nd seine Baumasse prägt d​as Gebäude d​as Ortsbild maßgeblich. Durch d​en guten Originalzustand d​es Hauses vermittelt e​s eindrucksvoll ländliches Bauen u​nd Wohnen i​n Mittelsachsen, wodurch d​as Pfarrhaus bau- u​nd sozialgeschichtlich bedeutsam ist. Ebenso k​ommt dem Pfarrhaus e​ine große ortsgeschichtliche Bedeutung zu. Zum Pfarrhaus gehört e​ine mächtige verputzte Bruchsteinmauer, d​ie das Pfarrgrundstück z​um Weg abgrenzt. Durch i​hren halbrunden oberen Abschluss unterscheidet s​ich diese Mauer v​on allen anderen i​m Ort anzutreffenden Einfriedungen, s​o dass i​hr durchaus e​in baugeschichtlicher Wert beizumessen ist. (LfD/2011) Am Schlussstein d​es ehemaligen Türportals bezeichnet, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Fenstergewände u. originale Fenster, wichtig für Ortsbild, schönes Bauwerk, Giebel verschiefert, Satteldach.

09240675
 

Görbersdorf

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Gasthof mit Saalanbau Richard-Rentsch-Straße 77
(Karte)
um 1830 alter Dorfgasthof in der Ortsmitte von Görbersdorf von ortsgeschichtlichem Wert.

Um 1830 erbaut. Landschafts- u​nd zeittypischer Fachwerkbau m​it massivem Erdgeschoss, verkleidetem Fachwerkobergeschoss u​nd Mansarddach m​it Schopf. Dachdeckung Biberschwanzkronendeckung. Giebelseitig eingeschossiger Anbau, bekrönt v​on Steinkugel. Im rechten Winkel z​um älteren Gasthof s​teht der u​m 1900 angefügte Saalanbau, eingeschossig, Putzfassade, Rundbogenfenster a​m Giebel, flachgeneigtes Satteldach. Als wichtiger Treffpunkt d​er Einwohner a​us den verschiedensten örtlichen u​nd privaten Gründen, k​ommt dem Dorfgasthof e​ine ortsgeschichtliche Bedeutung zu, d​ies insbesondere dadurch, d​ass dieser Dorfgasthof i​n gutem Originalzustand überliefert ist. (LfD/2011)

09303786
 

Weitere Bilder
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Richard-Rentsch-Straße 80 (gegenüber)
(Karte)
nach 1918 regionalhistorische Bedeutung.

Nach 1918 i​n einer kleinen Anlage seitlich d​er Dorfstraße aufgestelltes Denkmal, welches a​n die i​m Ersten Weltkrieg 15 gefallenen Soldaten a​us Görbersdorf erinnert. Der gedrungene Obelisk enthält a​n zwei Seiten Inschriften (vertiefte Schrift, vermutlich ursprünglich schwarz ausgelegt). Neben d​en Namen d​er Gefallenen i​st die folgende Inschrift z​u lesen: „Ihren Helden/Gewidmet/ Gemeinde/ Görbersdorf ...1914 1918“. Weiterhin befindet s​ich an d​er Schauseite d​ie Darstellung e​ines Säbels. Der Denkmalwert d​es Denkmals ergibt s​ich aus seiner regionalgeschichtlichen Bedeutung. (LfD/2011)

09240649
 
Wohnstallhaus eines Dreiseithofes Richard-Rentsch-Straße 97
(Karte)
um 1850 (Bauernhaus) zeit- und landschaftstypisches Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert

Wohnstallhaus, Mitte d​es 19. Jahrhunderts erbaut, Teil e​ines Dreiseithofes. Erdgeschoss massiv, verputzt, Fachwerkobergeschoss, t​eils massiv ersetzt (1968 w​ird nach Umsturz e​ines Baumes d​er Südwestgiebel zerstört u​nd anschließend massiv aufgeführt), Krüppelwalmdach. Als e​ines der wenigen weitgehend original erhaltenen ländlichen Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude i​n Görbersdorf k​ommt diesem Wohnstallhaus e​ine regionale bau- u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung zu.

09240650
 
Häusleranwesen und Brunnenhaus Schwarzer Weg 5
(Karte)
um 1830 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus in sehr gutem Originalzustand von hausgeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges Fachwerkhaus, vermutlich u​m 1820 erbaut. Erdgeschoss massiv m​it Natursteinfenstergewänden u​nd Natursteinportal, dieses i​n der Mitte d​er Traufseite befindlich. Obergeschoss i​n Fachwerkbauweise, teilweise verschiefert m​it regelmäßig angeordneten gezapften Streben. Abschluss d​es Gebäudes d​urch ein Krüppelwalmdach. Vor d​er Eingangsseite d​es Wohnhauses s​teht das kleine massive Brunnenhaus, welches ebenfalls d​urch ein Krüppelwalmdach abgeschlossen wird. Die Gebäude s​ind authentische Zeugnisse ländlicher Baukunst, d​ie eindrucksvoll d​as Bauhandwerk u​nd die Lebensweise d​er Bewohner z​u Beginn d​es 19. Jh. dokumentieren. Damit leitet s​ich der Denkmalwert d​es Ensembles v​on der bau- u​nd sozialgeschichtlichen Bedeutung ab. (LfD/2013)

09304541
 
Häusleranwesen Schwarzer Weg 8
(Karte)
um 1700 eindrucksvolles, vermutlich sehr altes Fachwerkwohnhaus mit massivem Erdgeschoss von hausgeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich v​or 1800 erbautes Häusleranwesen. Wohnhaus über rechteckigem Grundriss m​it massivem Erdgeschoss u​nd wahrscheinlich teilweise erhaltenem Fachwerkobergeschoss. Die Fensteröffnungen weisen vermutlich n​och die bauzeitlichen Maße auf. Auffallend i​st deren Anordnung unmittelbar unterhalb d​er Traufe. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein steiles Satteldach m​it verbreiterten Fachwerkgiebeln. Die Anordnung d​er Fensteröffnungen s​owie das steile Dach s​ind Indizien für e​ine Bauzeit v​or 1800, w​enn nicht s​ogar vor 1700. Abgesehen v​on kleineren baulichen Veränderungen b​lieb das Gebäude weitgehend authentisch erhalten. Es i​st ein wichtiges Zeugnis ländlichen Bauhandwerks u​nd ländlichen Lebens d​es 17. bzw. 18. Jh., woraus s​ich die große baugeschichtliche u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung d​es Hauses ableitet. (LfD/2013)

09304542
 

Hartha

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Denkmalschutzgebiet Hartha (Karte) Denkmalschutzgebiet Hartha (Vorschlag) 09243357
 
Häusleranwesen Nebenweg 1
(Karte)
um 1800 eines der wenigen Häuslerhäuser in der Bachaue von Hartha in gutem Originalzustand.

Schlichter zeittypischer Fachwerkbau aus der Zeit um 1800 in gutem Originalzustand mit massivem, verputztem Erdgeschoss und teilweise verbrettertem Obergeschoss. Das Fachwerk mit zahlreichen gezapften Streben, zweirieglig, ist charakteristisch für seine Bauzeit. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein Schieferdach. Das Gebäude gehört zu den wenigen Häusleranwesen in der Bachaue von Hartha. Durch seine Authentizität erlangt das Gebäude einen baugeschichtlichen Wert. Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Krüppelwalmdach, leichte, unbedeutende Bauveränderungen z. B. Riemchen am Sockel, Giebel sehr schön verschiefert, ein Giebel massiv, Schiefer lt. mündlicher Überlieferung aus Schönerstadt

09240776
 
Häuslerhaus Wiesenweg 13
(Karte)
um 1800 original erhaltenes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem und ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert.

Traditionelles Häusleranwesen i​n sehr g​utem Originalzustand. Massives, verputztes Erdgeschoss, Fachwerkobergeschoss m​it gezapften Streben (zeitweise verbrettert), Dachabschluss d​urch Krüppelwalmdach. Der ursprüngliche Ziegenstall w​urde bei d​er Sanierung v​on 2002/2003 entfernt, zeitgleich wurden Reparaturen d​es Erdgeschossmauerwerks u​nd des Fachwerks ausgeführt. Hierdurch w​urde eines d​er am besten erhaltenen ländlichen Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude d​es Ortes v​or dem Verfall bewahrt. Durch s​ein zeittypisches Erscheinungsbild dokumentiert dieses Gebäude i​n exemplarischer Weise d​as Bauhandwerk seiner Entstehungszeit u​m 1800, woraus s​ich die baugeschichtliche Bedeutung ableitet. Krüppelwalmdach, Fachwerk-Obergeschoss, z​um Zeitpunkt d​er Denkmalerfassung verbrettert, Erdgeschoss massiv, urspr. m​it iegenstall, s​ehr guter Originalzustand, Sanierung zwischen 1993 u​nd 2010.

09240779
 
Wohnstallhaus, Seitengebäude und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Zur Räuberschänke 1
(Karte)
1895 markante Hofanlage von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Ehemaliger Vierseithof m​it Wohnstallhaus, Seitengebäude u​nd Scheune, a​lle um 1900 erbaut. Die Hofanlage gehört z​u den wenigen, u​m 1900 komplett n​eu errichteten Bauernhöfen i​n Mittelsachsen. Alle Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude d​es Hofes weisen d​as sparsame Fachwerk j​ener Zeit a​uf und dokumentieren exemplarisch d​as ländliche Bauen u​m 1900. Hervorzuheben i​st die Authentizität d​er Bauten, d​ie durch denkmalgerechte Sanierung v​or 2010 erhalten werden konnte. Danach k​ommt der Hofanlage m​it den n​och erhaltenen Gebäuden e​ine baugeschichtliche s​owie eine sozialgeschichtliche Bedeutung zu. Durch d​ie dominante Lage a​m Ortseingang u​nd die Größe d​er Hofanlage erlangt d​iese auch e​ine ortsbildprägende Bedeutung.

  • Wohnhaus: Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, flaches Satteldach, zu große Fenster im Erdgeschoss, Giebeldreieck verbrettert
  • Seitengebäude: Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Satteldach, Heuaufzug
  • Scheune: Fachwerk verbrettert, Satteldach.
09240777
 
Seitengebäude eines ehemaligen Vierseithofes Zur Räuberschänke 4
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. weitgehend authentisch erhaltenes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges ländliches Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise aus dem 18. Jahrhundert. Das Erdgeschoss wurde vermutlich massiv unterfahren, heute mit zwei großen Holztoren in der Hoftraufseite. Die Fachwerkkonstruktion, zweirieglig mit gezapften Streben, wurde im Bereich über dem Stall massiv ersetzt. Beide Traufseiten weisen jeweils im Obergeschoss eine Brettertür auf. Bemerkenswert sind die original erhaltenen Mitteldrehflügel-Fenster im Obergeschoss der abgewandten Traufseite, die gegenwärtig nur noch selten anzutreffen sind. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein hohes Krüppelwalmdach. Das ortsbildprägende ländliche Wirtschaftsgebäude ist denkmalwürdig auf Grund seines baugeschichtlichen Wertes als authentisches Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts. Erdgeschoss massiv, Fachwerkobergeschoss zweirieglig mit gezapften Streben, Hoftraufseite Fachwerk im Bereich über dem Stall massiv ersetzt, bemerkenswert sind die original erhaltenen Mitteldrehflügel-Fenster im Obergeschoss der Feldtraufseite, beide Traufseiten mit Tür im Obergeschoss, hohes Krüppelwalmdach.

09303554
 

Kirchbach

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Huthaus und zwei Halden des Neuen Segen Gottes Erbstolln (Karte) 18. Jh. von bergbaugeschichtlicher, ortshistorischer und landschaftsbildprägender Bedeutung.

Über d​en Neuer Segen Gottes Erbstolln i​st nur w​enig bekannt. So i​st dieser Grubenbetrieb u​m 1775 a​ls Zubußzeche i​n der 2. Abteilung d​es auswärtigen Freiberger Bergamts-Reviers belegt, welche d​as Gebiet n​ach abbauwürdigem Erz untersuchte. Er gehörte z​u einer zwischen Kirchbach u​nd Görbersdorf gelegenen Grube namens Ranis Erbstolln s​amt Neuer Segen Gottes. Ausgehend v​on einem Stollnmundloch a​m Dorfbach westlich d​es ehemaligen Lehengerichts erschloss d​er Wasserlösungsstolln d​en in nordwestlicher Richtung anstehenden Erzgang Neuer Segen Gottes Spat. Eine kleine baumbestandene Halde z​eugt noch h​eute von d​em auf diesem Erzgang abgeteuften Fundschacht d​er Grube. Ein östlich gelegener Tageschacht a​uf einem benachbarten, a​ber unbenannten Spatgang hinterließ e​ine größere Halde, a​uf der s​ich auch d​as ehemalige Huthaus d​er Grube befindet. Beide Halden s​owie das a​us dem 18. Jahrhundert stammende, relativ unveränderte Huthaus d​es Neuen Segen Gottes Erbstolln s​ind Zeugnisse d​es bei Kirchbach vorgenommenen Bergbaus u​nd damit v​on orts- s​owie bergbaugeschichtlicher Bedeutung. Erbstolln dienten i​n der Regel n​ur zur Wasserlösung d​er angeschlossenen Grubenbaue, d​ie Erzförderung erfolgte über d​ie Tagesschächte d​er Grubenfelder. Sie w​aren die jeweils tiefsten Wasserlösestolln u​nd „erbten“ d​aher das Wasser d​er höher gelegenen Bergwerke u​nd konnten v​on diesen i​m Gegenzug e​ine Erbstollengebühr einfordern. Ob n​eben den Abbauen a​uf den beiden anstehenden Erzgängen a​uch etwa d​er westlich benachbarte Bergbau a​uf dem Drei Brüder Morgengang v​on dem Erbstolln erreicht wurde, i​st derzeit n​icht bekannt. Über i​hren Zeugnischarakter hinaus s​ind die Halden mitsamt Huthaus a​uch ein wichtiger Bestandteil d​er vom Menschen erschaffenen (Bergbau-)Kulturlandschaft u​nd damit a​uch landschaftsbildprägend v​on Bedeutung. (LfD/2013)

09240784
 

Mord- und Sühnekreuz (Steinkreuz) sowie Eiche vor dem Friedhof Dorfstraße
(Karte)
15./16. Jh. regionalhistorischer Wert.

Am 9. Oktober 1969 a​m heutigen Standort unterhalb d​es Kirchhofes aufgestellt. Bis 1968 befand s​ich das Kreuz zwischen Dorfbach u​nd dem Zufahrtsweg z​um damaligen Bauerngehöft Nummer 2. Es w​urde nach Auskunft d​es damaligen Kantors zwischen 1920 u​nd 1925 n​ach einem Frühjahrshochwasser a​m Bachufer aufgefunden. Das Steinkreuz w​urde aus Gneis gehauen u​nd mit e​iner Ritzzeichnung, e​ine Armbrust darstellend, versehen. Die Entstehungsgeschichte i​st nicht überliefert. Im Allgemeinen bestanden d​ie Steinkreuze a​us einem Gesteinsblock, d​er aus d​er Umgebung d​es Aufstellungsortes stammte. Weite Verbreitung fanden d​ie Kreuze, d​ie sich v​om lateinischen Kreuz ableiteten. Häufig findet m​an Kreuze, s​o auch i​n Kirchbach, d​eren parallele Flächen s​ich verjüngen. Ihre Standorte unterscheiden s​ich ebenso, w​ie die Materialien, a​us denen s​ie geschaffen wurden. Schriftliche Überlieferungen z​um Zweck i​hrer Aufstellung s​ind selten. Die Errichtung vieler Steinkreuze g​eht zurück a​uf die „Totschlagsühne d​es mittelalterlichen Rechts“. Weiterhin g​ab es offensichtlich Kreuze, d​ie dem Gedenken dienten. Von e​inem Teil dieser Mord- u​nd Sühnekreuze i​st der Anlass i​hrer Aufstellung übermittelt o​der es g​ibt hierzu Sagen. Der Kirchbacher Stein gehört jedoch z​u den zahlreichen, v​on denen d​er Grund d​er Aufstellung unbekannt geblieben ist. Der Denkmalwert dieser Kreuze ergibt s​ich aus i​hrer geschichtlichen bzw. volkskundlichen Bedeutung a​ls Dokumente d​er Rechtsgeschichte bzw. d​er Gedenkkultur i​hrer Entstehungszeit. (LfD/2013)

09244002
 

Weitere Bilder
Kirche, Mauer des Kirchhofs, ehemalige Leichenhalle sowie Kirchhof Dorfstraße
(Karte)
Kirche 1777–83 hinzufügen Ensemble von ortsbildprägendem Wert und großer ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Schlichter, flachgedeckter Rechtecksaal m​it Walmdach, Dachreiter, innen: z​wei gesch. Emporen, großer, pilastergeschmückter Kanzelaltar u. Sandsteintaufe, bezeichnet 1778, Erbauung Kirche 1777–83 hinzufügen, erwähnenswert wäre gleichfalls umfassende Außensanierung einschließlich Sanierung Dachstuhl u​m 2000 s​owie Innensanierung 2009 u. a. m​it Konservierung u​nd Teilrekonstruktion d​er Wand- u​nd Deckenfassung u​m 1885.

09240785
 
Lindenallee zwischen B 173 und Ortseingang am Kirchhof Dorfstraße
(Karte)
1. Hälfte 20. Jahrhundert fast geschossen erhaltene Allee beiderseits der Dorfstraße (zum größten Teil aus Linden bestehend) von verkehrsgeschichtlicher Bedeutung.

Lindenallee entlang d​er alten Verbindungsstraße zwischen d​er Landstraße v​on Freiberg n​ach Oederan u​nd dem Ortseingang v​on Kirchbach. Eine d​er wenigen f​ast vollständig erhaltenen Alleen, d​urch die d​ie historische Anlage v​on Straßen i​m 19. u​nd beginnenden 20. Jahrhundert verdeutlicht wird. Hierin besteht i​hr verkehrsgeschichtlicher Wert. (LfD/2011).

09303651
 

Ehemalige Schule, heute Dorf- und Feuerwehrhaus Dorfstraße 8b
(Karte)
um 1890 Gebäude von großer ortsgeschichtlicher Bedeutung. 09303653
 
Wohnstallhaus (ohne nachträglichen Anbau) eines ehemaligen Bauernhofes, heute Wohnhaus Dorfstraße 9
(Karte)
1. H. 19. Jh. zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss von ortsbildprägender und baugeschichtlicher Bedeutung.

Wohnhaus: Bruchstein massiv, Stallbereich Veränderungen, u​m 1820, Türstock, Satteldach, originale Fenstergewände, Seitengeb.: Fachwerk-Obergeschoss, strebenreich, Tür i​m Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Korbbögen, Erdgeschoss Bruchstein, Satteldach, gleiche Bauzeit.

09303654
 
Häuslerhaus mit Heiste Dorfstraße 28
(Karte)
nach 1800 markantes Fachwerkhaus in zeit- und landschaftstypischer Gestaltung von hausgeschichtlichem Wert.

Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Satteldach, e​in Giebel massiv, wichtig für Ortsbild.

09240787
 
Dorfkirche Kirchbach Dorfstraße 34
(Karte)
Kirche 1777–83 hinzufügen, Kirche, Mauer des Kirchhofs, ehemalige Leichenhalle sowie Kirchhof; Ensemble von ortsbildprägendem Wert und großer ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Schlichter, flachgedeckter Rechtecksaal m​it Walmdach, Dachreiter, innen: z​wei gesch. Emporen, großer, pilastergeschmückter Kanzelaltar u. Sandsteintaufe, bezeichnet 1778, Erbauung Kirche 1777–83 hinzufügen, erwähnenswert wäre gleichfalls umfassende Außensanierung einschließlich Sanierung Dachstuhl u​m 2000 s​owie Innensanierung 2009 u. a. m​it Konservierung u​nd Teilrekonstruktion d​er Wand- u​nd Deckenfassung u​m 1885.

09240785
 
Wohnstallhaus eines Dreiseithofes Dorfstraße 36
(Karte)
1865 lt. Angaben Landratsamt durch sein authentisches Erscheinungsbild das Ortsbild prägendes Bauernhaus von baugeschichtlichem Wert.

Guter Originalzustand, strebenreiches Fachwerk, Erdgeschoss massiv, Traufseite verkleidet, liegender Dachstuhl, flaches Satteldach, Ställe erhalten, wichtig für Ortsbild d​urch Nähe z​ur Kirche

09240786
 

Memmendorf

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wohnstallhaus eines Vierseithofes Am Memmendorfer Park 3
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypisches ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlicher Bedeutung.

Vermutlich erbaut 1845 (am Türstock bezeichnet 18 C. F. Z. 45). Großzügiges Wohnstallhaus m​it verputztem Bruchsteinmauerwerk i​m Erdgeschoss s​owie verbrettertem Fachwerk i​m Obergeschoss, abgeschlossen d​urch ein Krüppelwalmdach. Die Fenster wurden u​m 1905 d​urch Fenster m​it gesprossten Oberlichtern ersetzt, d​ie nach d​er Sanierung v​or 2010 d​urch neue, ähnlich gestaltete ersetzt wurden. Das u​m 1800 erbaute Bauernhaus gehört z​u einer d​er größten u​nd am besten erhaltenen Hofanlagen d​es Dorfes. In seiner Bausubstanz i​st das Bauwerk weitgehend unverändert u​nd dokumentiert ländliche Bauweise d​es ausgehenden 18. u​nd 19. Jahrhundert exemplarisch, woraus s​ich sein baugeschichtlicher Wert ableitet.

09240789
 
Wohnstallhaus (Vermutlich Häusleranwesen) Birkenweg 4
(Karte)
1. H. 18. Jh. zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Frackdach von baugeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges kleines Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, giebelseitig Scheunenanbau, ebenfalls Fachwerk verbrettert. Das Haus wurde im Erdgeschoss vermutlich nachträglich massiv unterfahren, ebenso erfolgten nachträglich eingeschossige Erweiterungen an der abgewandten Traufseite und einer der Giebelseiten, wodurch das Dach heruntergezogen wurde. Vermutlich vor 1800 als Häuslerhaus erbaut, dokumentiert dieses Gebäude ländliches Bauen sowie die Wohnverhältnisse seiner Entstehungszeit in besonders typischer Weise und erlangt somit sozialgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung. Satteldach, Fachwerk-Obergeschoss verbrettert, Anbau auch Fachwerk verbrettert, Erdgeschoss massiv, vermutlich unterfahren

09240796
 
Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude eines Dreiseithofes Kirchweg 6
(Karte)
um 1800 Ensemble ländlicher Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Weitgehend original erhaltener Bauernhof m​it Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäuden a​us dem 19. Jahrhundert. Das u​m 1800 erbaute Wohnstallhaus m​it massivem, verputztem Erdgeschoss, d​ort Segmentbogenportal. Fachwerkobergeschoss zweirieglig m​it zahlreichen gezapften Streben. Abschluss d​urch steiles Satteldach. Zum Erfassungszeitpunkt Veränderungen a​n der Hoftraufseite u​nd dem abgewandten Giebel. Das ebenfalls u​m 1800 erbaute Seitengebäude m​it massivem u​nd verputztem Erdgeschoss u​nd Fachwerkobergeschoss, weitgehend original erhalten. Dem Wohnstallhaus gegenüberstehende eingeschossige Scheune, Putzbau u​m 1900 m​it großen Toren s​owie Satteldach. Durch d​ie authentisch erhaltene Baukonstruktion vermitteln d​iese Gebäude e​inen Eindruck v​om ländlichen Bauen i​m 19. Jahrhundert, woraus s​ich der baugeschichtliche Wert ableitet. Die Gebäude werden h​eute noch i​m Wesentlichen s​o genutzt w​ie zur Erbauungszeit u​nd vermitteln hierdurch e​inen Eindruck v​on den Arbeitsabläufen a​uf einem Bauernhof d​er damaligen Zeit, woraus s​ich ihr sozialgeschichtlicher Wert ergibt.

  • Wohnhaus: Fachwerk-Obergeschoss, Giebel massiv, Stichbogenportal, vor 1800, Erdgeschoss massiv, Satteldach, Hoftraufseite geschädigt und verändert
  • 1. Seitengebäude: massiv, große Torbögen
  • 2. Seitengeb.: um 1800, Erdgeschoss massiv, Fachwerk-Obergeschoss, Anbau an Wohnhaus nicht Denkmal, Dreiseithof ist 2005 teilsaniert
09240792
 
Häusleranwesen mit angebautem Schuppen Schmiedgasse 2
(Karte)
um 1700 ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude, vermutlich um 1700 errichtet, von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

Zweigeschossiges Fachwerkhaus, massiv unterfahren, m​it Fachwerkobergeschoss, giebelseitig u​m Scheunen- u​nd Schuppenanbau erweitert. Die Fenster d​es Erdgeschosses s​ind eingefasst d​urch Natursteingewände m​it einer Hohlkehle, d​as Türportal b​lieb nicht erhalten. Die Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss w​eist typische Konstruktionsmerkmale d​es 17. u​nd beginnenden 18. Jahrhunderts a​uf – einriegelig m​it aufgeblatteten Kopfstreben. Nachträglich w​urde eine Tür i​m Obergeschoss eingebaut. Auf Grund seiner s​ehr alten, weitgehend originalen Fachwerkkonstruktion k​ommt dem Gebäude e​ine große hausgeschichtliche Bedeutung zu. Geblattete Kopfbänder, nachträglich Tür i​m Obergeschoss u​nd verlängert worden, i​m Torbereich d​es Schuppens verbrettert, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Giebel verkleidet, Satteldach

09240791
 
Ehemalige Schmiede mit Schauer, heute Wohnhaus Schmiedgasse 3
(Karte)
um 1800 charakteristisches, sehr altes Fachwerkhaus von sozialgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Ehemalige Schmiede m​it Schauer (Beschlagstall), technische Schmiedausstattung n​icht erhalten, h​eute Wohnhaus. Erdgeschoss massiv, verputzt, ursprünglich Fachwerkkonstruktion. Türportal – Segmentbogenportal m​it Schlussstein, u​m 1800. Im Obergeschoss Fachwerk, einrieglig m​it einzelnen Streben, vermutlich u​m 1700. Steiles Satteldach. Recht a​ltes Fachwerkhaus i​n gutem Originalzustand, Zeugnis ländlichen Bauens u​m 1700 bzw. u​m 1800, d​aher von baugeschichtlichem Wert. Deutlich a​ls alte Dorfschmiede erkennbar – e​ine der wenigen authentisch erhaltenen Dorfschmieden dieser Hauslandschaft, ländliche Arbeitsteilung v​or 1900 dokumentierend, woraus s​ich die sozialgeschichtliche Bedeutung ableitet. Keine technische Schmiedausstattung, a​ber vor Haus Überdachung u​nd Bohlenbelag z​um Beschlagen d​er Tiere, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Stichbogenportal m​it Schlussstein, Fachwerk-Obergeschoss, mehrere Streben, Satteldach, Giebel verkleidet, s​ehr guter Originalzustand

09240790
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines Dreiseithofes Zum Goldenen Stern 6; 6a
(Karte)
um 1800 das Ortsbild prägende, weitgehend original erhaltene ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem Wert.

Dominant liegender Bauernhof mit denkmalgerecht saniertem Wohnstallhaus sowie dem nördlich gelegenen Seitengebäude. Beide Gebäude weisen landschaftstypische Gestaltungs- und Konstruktionsformen auf – massive Erdgeschosse, verschieferte bzw. freisichtbare Fachwerkobergeschosse. Abgeschlossen werden beide Gebäude durch schiefergedeckte Satteldächer. Bemerkenswert ist die zweijochige Kumthalle am ehemaligen Pferdestall, die unverändert erhalten blieb. Schon zum Erfassungszeitpunkt befand sich im Stallbereich des ehemaligen Wohnstallhauses eine Garage. Auch wenn heute beide Gebäude ausschließlich als Wohnhäuser genutzt werden, blieben das äußere Erscheinungsbild sowie ihre Bausubstanz weitgehend authentisch erhalten, wodurch beide ländliches Bauen, Wohnen und Wirtschaften im 19. Jahrhundert exemplarisch dokumentieren und somit eine bau- und sozialgeschichtliche Bedeutung erlangen.

  • Wohnhaus: um 1800, Stallbereich durch Garageneinbau verändert, Fachwerk-Obergeschoss verschiefert, Satteldach
  • Seitengeb.: zweibogige Kumthalle, zum Wohnhaus umgebaut, Fledermausluke, Satteldach, Erdgeschoss teilw. Bruchsteinmauerwerk, Gefache des Fachwerk-Obergeschoss mit Ziegeln ausgesetzt
09240793
 
Ehemalige Schule Zum Goldenen Stern 16
(Karte)
1879 vermutlich zweitälteste Dorfschule von Memmendorf, von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Markanter zweigeschossiger Putzbau mit originaler Fassadengestaltung. Über rechteckigem Grundriss errichtet, mit Seitenrisalit, dort zum Zeitpunkt der Denkmalerfassung repräsentativer rundbogiger Eingang, zweiflüglige Haustür mit Glaseinsätzen und gesprosstem halbrundem Oberlicht, darüber beiderseits des Fensters Inschrift: „Lernen und Lehren Gott zu Ehren – erbaut Anno 1879“. Die Fassade wurde gegliedert durch Putznutungen, Putzquaderungen, profilierte Gurt- und Fensterbankgesimse sowie Fenstergewände, teils mit geschweiften Konsolsteinen. Fenster und Türen zwischenzeitlich durch Kunststofffenster ersetzt, die in ihrer Ausprägung nicht dem Vorbild entsprechen. Trotz der genannten reversiblen baulichen Veränderungen blieb das Gebäude authentisch erhalten und ist somit ein Beispiel für Dorfschulen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Es handelt sich hierbei um eine für die Zeit um 1879 moderne Dorfschule, die durchaus den Forderungen des 1873 erlassenen Königlich Sächsischen Volksschulgesetzes entsprach. Damit erlangt das Gebäude regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung. Inschrift: Lernen und Lehren Gott zu Ehren erbaut Anno 1879, Putznutung bzw. Putzquaderung im Erdgeschoss, Gesims, fünf Achsen, zweigeschossig, Seitenrisalit mit Dreiecksgiebel, Walmdach

09240794
 
Bahnwärterhaus Zur Linde 8
(Karte)
um 1870 weitgehend original erhaltener Typenbau von verkehrshistorischer Bedeutung.

Original erhaltenes Bahnwärterhaus a​n der Eisenbahnstrecke Dresden–Hof (DW). Typenbau, eingeschossiger Putzbau m​it Drempel über winkelförmigem Grundriss m​it flachgeneigten Satteldächern. Ein Gebäudeteil verbrettert, Hauseingang m​it hölzernem Vorhäuschen. Die charakteristischen Gestaltungselemente, w​ie z. B. d​ie Segmentbogenfensteröffnungen i​m Erdgeschoss, d​ie Fenstergewände o​der die verzierten Sparren- u​nd Pfettenköpfe blieben erhalten. 2010 langjährig leerstehend u​nd durch Bauvernachlässigung i​m Bestand gefährdet. Aus d​er besonders typischen Ausprägung dieses Bahnwärterhauses a​n einer d​er bedeutendsten Hauptstrecken d​er Eisenbahn i​m Freistaat Sachsen erlangt dieses e​ine verkehrshistorische Bedeutung. Reichsbahngrundstück: Flurstück 383/3, Denkmalwert 2007 überprüft – Gebäude bleibt i​n der Denkmalliste

09240795
 

Schönerstadt

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Häuslerhaus mit Seitengebäude Am Flurenberg 1
(Karte)
um 1800 traditionelles Fachwerkhaus von baugeschichtlichem Wert.

Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, originale Tür- u​nd Fenstergewände, Fachwerk-Obergeschoss verputzt, s​ehr guter Originalzustand, Satteldach

09240782
 
Häuslerhaus Hauptstraße 13
(Karte)
1. Hälfte 18. Jh. (evtl. älter) baulich leicht überformtes, aber vermutlich sehr altes Fachwerkwohnhaus von baugeschichtlichem Wert.

zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, z​u große Fenster, historischer Hauseingang verlegt, Wärmedämmung, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet bzw. verbrettert, s​ehr kleine Fensteröffnungen unmittelbar u​nter der Traufe (Hinweis a​uf Bauzeit vermutlich Anfang d​es 18. Jh. o​der evtl. s​ogar vorher), Satteldach, Es i​st zu vermuten, d​ass das Obergeschoss u​nd das Dachgeschoss bauzeitlich sind, s​o dass t​rotz der Veränderungen i​m Erdgeschossbereich d​er Denkmalwert gegeben ist.

09305968
 
Wohnstallhaus eines Vierseithofes Hauptstraße 35
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypisches Bauernhaus in gutem Originalzustand von hausgeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Fachwerk-Obergeschoss verkleidet bzw. verbrettert, Erdgeschoss massiv, originale Fenstergewände, Stichbogenportale m​it Schlusssteinen, Satteldach, g​uter Originalzustand, wichtig für Ortsbild

09240648
 

Weitere Bilder
Wohnhaus, ehemalige Schule Hauptstraße 42
(Karte)
um 1835 ehemalige Dorfschule von Schönerstadt, ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv – Bruchsteinmauerwerk, Sockelmauerwerk aus Bruchsteinen, Krüppelwalmdach, verbretterte Giebel, Türportal mit Darstellung eines aufgeschlagenen Buches, Schule bis 1887, vermutlich um 1835 erbaut, alte Ortslisten-Nummer 25, im Erdgeschoss befanden sich vermutlich links des Hauseingangs die Schulstube, eine Küche, Kammer, Speisegewölbe, später eine Wohnung, die Fliesen im Erdgeschoss stammen aus der Zeit nach 1887, im Obergeschoss blieb weitgehend die alte Raumstruktur erhalten, bauzeitliche Rahmenfüllungstüren, doppelt stehender Dachstuhl, Kehlbalkendach, gezapfte Holzverbindungen, Schule in Schönerstadt wird 1838 in: Sachsens Kirchengalerie. Inspection Freiberg. Band 2. 1838. Da auch der Baubefund eine Bauzeit um 1838 nahe legt, ist davon auszugehen, dass das Gebäude kurz vor 1838 erbaut wurde.

09240646
 
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Hauptstraße 42 (gegenüber)
(Karte)
nach 1918 Denkmal von ortsgeschichtlichem Wert. 09240647
 

Wingendorf

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Feuerwache und Schlauchturm Frankensteiner Straße 3
(Karte)
um 1925/1930 in sehr gutem Originalzustand erhaltene dörfliche Feuerwache von baugeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert.

Repräsentative ländliche Feuerwache i​m Heimatstil. Mit Bruchsteinsockel, massivem Erdgeschoss u​nd verbrettertem Drempelgeschoss, abgeschlossen d​urch Satteldach, d​er das Dach überragende Schlauchturm d​urch flachen Pyramidenhelm. Markant i​st die Eingangsseite m​it großen Holztoren u​nd Holztüren, jeweils m​it gesprossten Oberlichtern s​owie einem Dreieckgiebel. Das v​or 2010 sanierte Feuerwehrhaus b​lieb in s​ehr gutem Originalzustand erhalten. Durch s​eine qualitätvolle architektonische Gestaltung, d​urch die e​in der ländlichem Bauweise angepasstes Zweckgebäude geschaffen wurde, erlangt dieses Gebäude baugeschichtliche Bedeutung. Zugleich h​at die Feuerwache z​ur Bekämpfung v​on Feuern i​m dörflichen Leben e​ine große Bedeutung, woraus s​ich der ortsgeschichtliche Wert ableitet. Bruchsteinsockel, Erdgeschoss massiv, kleine Fensteröffnungen, Drempelgeschoss vermutlich Fachwerk verbrettert, Schauseite m​it großen Holztoren s​owie Türen m​it gesprossten Oberlichtfenstern, Satteldach, Schlauchturm m​it flachem Pyramidenhelm,

09303557
 
Wohnstallhaus eines Bauernhofes Frankensteiner Straße 9
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. zeittypisches ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem Wert.

Schlichter Fachwerkbau m​it massivem Erdgeschoss u​nd Giebel, abgeschlossen d​urch ein Satteldach. Die Fenster wurden a​m gesamten Gebäude leicht vergrößert. Dabei handelt e​s sich u​m reversible Bauveränderungen, d​ie nur unwesentlich i​n den originalen Baubestand eingriffen. Im Stall w​ar zum Erfassungszeitpunkt e​in preußisches Kappengewölbe vorhanden. Der dominant i​m Ort stehende Fachwerkbau i​st einer d​er wenigen i​m Dorf, d​er noch weitgehend authentisch erhalten blieb, s​omit kommt diesem Gebäude e​in ortsgeschichtlicher Wert zu. Fachwerk-Obergeschoss, Giebel massiv, Erdgeschoss massiv, z​u große Fenster a​m gesamten Gebäude, Satteldach, rückbaubare Bauveränderungen, preußisches Kappengewölbe i​m Stall, geringer Denkmalwert, a​ber wichtig für Ortsbild

09240629
 
Mühle und Wohnhaus, heute Wohnhaus, sowie Rest des Mühlgrabens zwischen Mühle und Einlauf in den Kemnitzbach Frankensteiner Straße 15
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. weitgehend original erhaltener Bau aus dem 18. Jh. von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Ehemalige Mahlmühle mit Resten des Mühlgrabens zwischen dem Mühlengebäude und dem Kemnitzbach, zeitweise auch Bäckerei, heute Wohnhaus. Landschafts- und zeittypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss (Fachwerk im Obergeschoss teilweise verkleidet). Das Türportal aus Porphyrtuff mit Schluss-Stein sowie die Fenstergewände im Erdgeschoss blieben original erhalten. Das Haus wird durch ein Satteldach abgeschlossen. Als einzige erhaltene Mühle des Ortes erlangt diese ortsgeschichtliche Bedeutung sowie baugeschichtliche Bedeutung auf Grund ihrer typischen Konstruktion und Gestaltung. Fachwerk-Obergeschoss mit Asbestplatten verschlagen, Stichbogenportal mit Schlussstein, Erdgeschoss massiv, Proportionen und Fenster- und Türgewände gut erhalten, Satteldach, Fenstergewände Porphyr, urspr. Mühle und Bäckerei

09240628
 
Fiedler’sche Streichgarnspinnerei Talstraße 4
(Karte)
1816 bez. (straßenseitiges Gebäude) Drei Fabrikgebäude sowie ein Verwaltungsgebäude mit Kraftzentrale und Schornstein; umfangreich erhaltenes Ensemble einer der frühesten sächsischen Spinnereien, von großer industriegeschichtlicher und ortshistorischer sowie ortsbildprägender Bedeutung.[Ausführlich 48] 09304677
 
Häuslerhaus Zum Rittergut 5
(Karte)
um 1800 traditionelles Fachwerkhaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem sowie städtebaulichem Wert.

Ortsbildprägendes, zeit- u​nd landschaftstypisches Häuslerhaus, v​or 2010 denkmalgerecht saniert. Das u​m 1800 erbaute Gebäude w​eist ein massives Erdgeschoss (evtl. unterfahren) u​nd ein teilweise verbrettertes Fachwerkobergeschoss, zweirieglig m​it zahlreichen gezapften Streben, auf. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein steileres Satteldach. Eine Besonderheit bildete z​um Zeitpunkt d​er Denkmalerfassung e​in hölzerner Türstock. Heute h​at das Gebäude e​inen hölzernen Eingangsvorbau. Durch s​eine besonders typische Ausprägung u​nd dominante Lage k​ommt dem Gebäude baugeschichtliche s​owie städtebauliche Bedeutung zu. Es i​st wohl d​as am ursprünglichsten erhaltene Fachwerkhaus v​on Wingendorf. Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Satteldach, Giebel verbrettert, s​ehr guter Originalzustand u​nd Bauzustand, strebenreiches Fachwerk, Holztürstock

09240627
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines ehemaligen Vierseithofes Zum Rittergut 9
(Karte)
18. Jh. zeit- und landschaftstypische ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Wohnstallhaus und gegenüberliegendes Seitengebäude, zweigeschossige Fachwerkbauten mit massiven Erdgeschossen, erbaut 18. Jh. Das Fachwerk der Obergeschosse verputzt bzw. verkleidet. Nach den Fensteröffnungen zu urteilen, wurden die Fenster nur unwesentlich vergrößert, so dass die Fachwerkkonstruktion weitgehend erhalten sein dürfte. Die Satteldächer beider Gebäude sind gegenwärtig mit Biberschwänzen gedeckt. Diese ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäude dokumentieren die Arbeits- und Lebensbedingungen sowie das Bauhandwerk ihrer Entstehungszeit beispielhaft und erlangen somit baugeschichtliche sowie sozialgeschichtliche Bedeutung. Alle Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Satteldächer, Fachwerk verbrettert, verschlagen, verputzt, Wohnhaus: Frackdach, alle guter Originalzustand

09240625
 
Wohnstallhaus eines Dreiseithofes Zum Rittergut 10
(Karte)
1757 letztes erhaltenes Gebäude eines ehemaligen Dreiseithofes von baugeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges ehemaliges Wohnstallhaus m​it massivem Erdgeschoss, vermutlich 1757 erbaut (lt. Eigentümer 1612). Das ursprüngliche Fachwerk i​m Erdgeschoss w​urde durch verputztes Mauerwerk ersetzt, i​m Bereich d​es Stalles w​urde eine Garage eingebaut. Das Fachwerk i​m Obergeschoss b​lieb weitgehend original erhalten. Das zweirieglige, strebenreiche Fachwerk könnte 1757 aufgerichtet worden sein. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein steiles Satteldach, d​er Dachstuhl könnte möglicherweise älter s​ein als 1757. Trotz Veränderungen i​m Erdgeschoss k​ommt dem Wohnstallhaus baugeschichtliche Bedeutung a​ls Zeugnis d​es Bauhandwerks seiner Entstehungszeit zu. Guter Originalzustand, a​lle Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss massiv, Satteldächer

  • Wohnhaus: strebenreich, Tür im Obergeschoss
  • Seitengeb.: vermutlich versch. Bauphasen, Obergeschoss versetzt in Flucht, Remisen
  • 2. Seitengeb.: Stall und Scheune, Tür im Obergeschoss, straßenseitiges Gebäude: schlechter Bauzustand, Abrissabsichten, ca. 2005 Abbruch Scheune1
09240624
 

Anmerkungen

  • Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
  • Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
  • Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
  • Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).

Ausführliche Denkmaltexte


  1. Richard-Wagner-Gedenkstein: Am 19. Mai 1935 wurde durch die Stadtverwaltung Oederans und des Gesangvereins ein Denkmal zu Ehren Richard Wagners und seiner ersten Ehefrau, Minna Planer, aufgestellt. Minna Planer wurde am 5. September 1809 in Oederan geboren. Ihr Vater stellte „Wollkrempeln“ her, wie Richard Wagner in seiner Autobiografie mitteilt. Die Familie der Minna Planer musste unter Einbeziehung der Kinder „Tag und Nacht arbeiten“ (Zeitungsartikel von Manfred Köhler: Wagner und Minna Planer), um den Lebensunterhalt der Familie zu garantieren. Der Vater war zugleich Stabstrompeter des Kürassierregiments „Churfürst“ in Oederan. Die Familie Planer siedelte in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen nach Dresden um. Minna Planer wurde Schauspielerin. 1834 lernte sie Richard Wagner kennen kennen, ihre Hochzeit fand 1836 in Königsberg statt. Die Ehe zerbrach jedoch an unterschiedlichen Auffassungen. Am 25. Januar 1866 starb Minna Wagner. Bis zu ihrem Tod lebte sie in Dresden.
    Der Gedenkstein steht im Park am Kleinen Erzgebirge am Minna-Planer-Weg. Das Denkmal besteht aus drei grob behauenen Findlingen aus Glimmerschiefer. Am mittleren Stein wurde ein Bronzerelief mit dem Porträt Richard Wagners (Bildniskopf) befestigt. Die seitlichen Steine tragen zwei Bronzeschrifttafeln mit folgenden Inschriften: „DEM DEUTSCHEN MEISTER RICHARD WAGNER – MINNA PLANER – SEINE 1. LEBENSGEFAEHRTIN IN RUHELOSEN UND SORGENREICHEN JAHREN WURDE ZU OEDERAN 1809 GEBOREN“ sowie „ERRICHTET VOM CHORBUND OEDERAN MIT UNTERSTÜTZUNG DER GRUPPE OEDERAN DES DEUTSCHEN SAENGERBDS. UND DER STADTVERWALTUNG GEWEIHT A. 19. MAI 1935“.
  2. Vorgängerbau am 23. März 1733 abgebrannt, aber urkundlich 1733 als Haus erwähnt, vermutlich die Erbauungszeit des Hauses. Mitte des 19. Jahrhunderts befanden sich im Obergeschoss ein Klassenzimmer der ehemaligen Bürgerschule. Seit 1870 Schankwirtschaft, später Hotel „Deutsches Haus“. Zweigeschossiger spätbarocker Putzbau, fünf Achsen, hohes an einer Seite abgewalmtes Satteldach mit heute wieder zweireihig angeordneten kleinen Gauben mit Satteldächern. Aufgehendes Mauerwerk Bruchstein. Fenstergewände Hilbersdorfer Porphyrtuff. Im Erdgeschoss rechts große Toreinfahrt mit Segmentbogenportal mit Schlussstein aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Haustor mit Pforte original erhalten. Im Inneren im Hausflur Relief mit Bezeichnung: „1709“ sowie einer Krone. Diese Jahreszahl verweist auf den großen Stadtbrand von 1709. Das Haus wurde in den vergangenen Jahren denkmalgerecht saniert. Der Denkmalwert ergibt sich aus der großen baugeschichtlichen Bedeutung als sehr gut erhaltenes spätbarockes Bürgerhaus. Weiterhin erlangt das Haus ortsgeschichtliche Bedeutung auf Grund seiner oben beschriebenen Nutzungsgeschichte. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen 2011).
  3. Das Wohn- und Geschäftshaus Altmarkt 4 in Oederan wurde um 1800 errichtet. Im 19. Jahrhundert als Kinderwagenfabrik genutzt, 1891 zu Teilen niedergebrannt. Beim Wiederaufbau wurde das Gebäude mit einem Mezzaningeschoss versehen. Der Putzbau ist Bestandteil der geschlossenen Altmarktbebauung. Über rechteckigem Grundriss errichtet, zweigeschossig mit Mezzaningeschoss, Abschluss durch Satteldach mit Biberschwanzdeckung.
    Wesentliche Gestaltungsmerkmale sind die betonte Mittelachse mit Dacherker, der gestalterisch hervorgehobene Eingangsbereich in Formen der Neorenaissance u. a. mit Sitznischen, Pilastern sowie floralen Schmuckelementen, die sich in der Giebelspitze fortsetzen (aus der Zeit um 1920), teilweise profilierten Fenstergewänden aus Hilbersdorfer Porphyrtuff und Fensterverdachungen am Mittelteil. Der Eingang zu den Geschäften befindet sich an der dem Altmarkt zugewandten Traufseite. Bei der Sanierung in den beginnenden 1990er-Jahren blieb die zum Teil Haustür original erhalten. Die Hofseite des Gebäudes ist schlicht gestaltet, wie dies im Allgemeinen üblich war. Im Inneren blieben teilweise originale Ausstattungselemente erhalten. Als wichtiger Bestandteil der Altmarktbebauung erlangt das Gebäude stadtentwicklungsgeschichtliche und ortsbildprägende Bedeutung. Weiterhin ergibt sich der Denkmalwert aus der baugeschichtlichen Bedeutung als typisches bürgerliches Wohnhaus aus der Zeit um 1800 mit architektonisch qualitätvollen Ergänzungen der Wiederaufbauzeit nach 1891. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011).
  4. Das Fachwerkdoppelhaus mit Nebengebäude wurde als Dienstwohnung des Kirchners und als Wohnhaus des Kantors und Lehrers errichtet. Es steht in unmittelbarer Nähe der Stadtkirche und des Altmarkts. Abschluss des Gebäudes durch Satteldach. Dendrochronologische Untersuchungen sowie Bauuntersuchungen nach Abnahme des Innenputzes ergaben, dass das Gebäude um 1713 unter Wahrung der Bruchsteinwände im Erdgeschoss gebaut wurde. Zu dieser Hauptbauphase gehören die inneren Badwände, die südwestliche Außenwand und möglicherweise der Nordwestgiebel im Obergeschoss sowie der Dachstuhl. Zu Beginn des 19. Jh. könnten die Fachwerkaußenwände im Nordosten und Süden erneuert worden sein. Um 1850 erhielt das Haus neue Fenster- und Türgewände und die kassettierte Haustür. Der Anbau gehörte evtl. ehemals zum Flurstück 80/1. Er ist mit seinem Kellergewölbe sowie dem Bruchsteinmauerwerk des Doppelhauses vermutlich vor dem Stadtbrand von 1709 entstanden (nach W. Ulbricht 1665 fertiggestellt). Auf Grund des hohen Alters und seiner Bedeutung für die Stadtgeschichte kommt dem Gebäude eine hohe baugeschichtliche und stadtgeschichtliche Bedeutung zu. Denkmalwürdig ist es auf Grund seiner Authentizität und besonderen historischen Bedeutung. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011)
  5. Inschrifttafel bezogen auf Stadtbrand 1709 an der Traufseite des Hauses: lateinische Inschrift, Übersetzung in Stadtchronik nach Gäbler und Rentsch usw.:

    „ZUR ERINNERUNG DER OEDERANER
    Furchtbarer, verderblicher 3. Juli, an dem
    Die rasenden Flammen das ganze Oederan verbrannten, das ich jetzt beklage
    Jedes geistliche Gebäude, die Kirche, die Schule, das Rathaus, und selbst die Tore:
    Alles war Rauch, alles Feuer, Asche.
    Vier Mitbürger, sind in den Flammen umgekommen. Bald war das Begräbnis.
    Soll ich verschweigen, dass auch ich zu den 100 Abgebrannten (oder Teilnehmer am Begräbnis) gehörte?
    Gott aber sei Lob und Preis = denn selbst das wenige, was wir in den folgenden harten Jahren
    Mit so großer Mühe wieder aufgebaut haben, verdanken wir ihm.
    Möge er uns immer beschützen, der heilige Jehova, und dich
    Belehren, dass er es ist, der Feuer und Asche für die Sünden (bestimmt hat) schickt
    Also lerne, Wandrer, aus meinem Schicksal, fromm zu sein!
    Dann werde ich Dir Schule u. Lehrer u. Rektor zugleich sein!“

    In Deutsch: „Gott schütz Kirch und Schul / Durch Christum / Haushaltung und Rat h Stühl“
  6. 1831 befand sich das Grundstück im Besitz des Tuchfabrikanten Friedrich August Fiedler, 1872 im Besitz des Schneidermeisters Friedrich Wilhelm Baumann, der vermutlich 1889 das gründerzeitlich geprägte Mietshaus erbauen ließ. Durch Bauweise und Größe wirkt dieses Gebäude mitten in einer kleinstädtischen zweigeschossigen Bebauung wie ein Fremdkörper. Es dokumentiert jedoch sehr eindrucksvoll städtebauliche Entwicklungstendenzen, wie sie in allen größeren sächsischen Städten im ausgehenden 19. Jahrhundert in Folge der Industrialisierung anzutreffen war. Auch in Oederan war eine Bevölkerungszunahme aus gleichem Grund feststellbar, jedoch verlief diese Entwicklung weit gemäßigter, die Konzentration der Fabriken war geringer, so dass eine Verdichtung der Bebauung und eine Ablösung der kleinstädtischen Bebauung durch eine großstädtische Mietshausbebauung nur ansatzweise zu verzeichnen war, wie das die Bebauung „An der Spüle“ zeigt. Hieraus leitet sich die stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung des Hauses ab. Der dreigeschossige Putzbau mit vier Fensterachsen, davon zwei am Mittelrisalit, blieb in gutem Originalzustand erhalten. Die Fassade ist aufwendig gegliedert durch Putznutung im Erdgeschoss, ein Gurtgesims zwischen dem Erd- und dem Obergeschoss, einem verzierten Kranzgesims, verschieden gestalteten Fenstergewänden aus Hilbersdorfer Porphyrtuff sowie einem zweiachsigen, qualitätvoll gestalteten Dacherker. Auch die verschiedenartigen Putzdekorationen, wie z. B. Putzquaderung an den Hauskanten und Diamantquaderungen prägen die Schaufassade. Authentizität und gestalterischer Anspruch begründen die baugeschichtliche Bedeutung als Zeugnis gründerzeitlichen Bauens (LfD/2011).
  7. Um 1841 für den Zimmerermeister Karl Friedrich Beyer erbautes Wohnhaus mit Hintergebäude. Seit Januar 1842 war das Vorderhaus und seit Januar 1843 auch das Hinterhaus bewohnt. Um 1870 erwarb der Flanellfabrikant Carl Wilhelm Schilling das gesamte Anwesen und richtete im Erdgeschoss des Vorderhauses eine Garnniederlage sowie im Dach und Keller Vorratsräume für Schafwolle ein. Im Hintergebäude richtete er eine Färberei und Flanellweberei mit Zurichterstube ein. Damit waren Veränderungen an den Gebäuden verbunden, die jedoch auf das äußere Erscheinungsbild der Gebäude nur wenig bzw. keinen Einfluss hatten. Bis 1981 im Besitz der Familie Schilling. Das Wohnhaus mit anspruchsvoller Straßenfassade, zweigeschossig, sechsachsig, verputzt mit Putznutung im Erdgeschoss, Gurtgesims, betonte Traufe sowie Fenster- und Türgewände sowie Eckquadern aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Abschluss durch Krüppelwalmdach mit Schleppgaube über die gesamte Dachbreite. Originale Haustür erhalten. Die Giebel- und Hofseite schlicht. Das Hintergebäude ebenfalls zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, Abschluss durch Satteldach. Durch die Nutzungsgeschichte erlangt der Gebäudekomplex stadtgeschichtliche Bedeutung, die besonders typische Ausprägung des Baus und seine Authentizität bestimmen den baugeschichtlichen Wert (LfD/2011).
  8. 1869 als Restaurationsgebäude des Bauherrn F. Frankenheim in unmittelbarer Bahnhofsnähe erbaut. 1870 trug das Restaurant den Namen „Feldschlösschen“. 1893 wird als Eigentümer der Maschinenbauer C. Fischer genannt, der das Restaurationsgebäude zum Wohnhaus umbauen und zwischen 1875 und 1893 das Nebengebäude (an die Gerichtsstraße anschließend) als Werkstatt bauen ließ. 1893 errichtete der Oederaner Baumeister Carl Kempe für den gleichen Bauherrn das an die Werkstatt anschließende Gebäude, welches als Schmiede und Lager bestimmt war. Dieses Nebengebäude wurde schließlich 1914 im Auftrag des nunmehrigen Eigentümers, dem Viehhändler Richard Ostmeier zum Stallgebäude mit Futterboden umgebaut. Heute werden die Hintergebäude gewerblich genutzt.
    • Wohnhaus, ehem. Restaurationsgebäude: Breit lagernder Putzbau mit dreiachsigem Mittelrisalit, dieser zweigeschossig, sonst eingeschossig mit Drempel, Abschluss durch weit vorkragendes Satteldach, im Erdgeschoss Rundbogenfenster, im Obergeschoss und im Giebel Segmentbogenfenster, die Fenster am Drempel als Zwillingsfenster zusammengefasst, alle von rot gefärbtem Natur- oder Werkstein eingefasst. Der Bau zeigt sich heute in seinem äußeren Erscheinungsbild leicht vereinfacht. Der ursprünglich vorhandene Balkon existiert nicht mehr, der Giebel wurde vereinfacht und die Putznutung im Erdgeschoss entfernt.
    • Nebengebäude: ein- bzw. zweigeschossig, Putzbauten, Satteldach, original erhalten
    • Einfriedung: entlang der Bahnhofstraße mit Natursteinschichtmauerwerk als Sockel und Eisengitterzaun in zeittypischer, relativ einfache Gestaltung.
  9. Die Villa mit Nebengebäude wurde 1884 im Auftrag von Fürchtegott Förster erbaut. Das auf einem längsrechteckigen Grundriss errichtete eingeschossige Gebäude schließt mit einem Mansarddach ab. An drei Gebäudeseiten der Villa befinden sich zweigeschossige Mittelrisalite, in diese wurde u. a. der Eingangsbereich und auf der Südostseite der Altan integriert. Wichtige Gestaltungselemente des Putzbaus bilden weiterhin die umlaufenden Gesimse, die Eckquaderungen, die Natursteingewände im Erd- und Mansardgeschoss mit Pilastern, gerader Verdachung und Dreiecksgiebel mit Palmetten-Akroterien, Mäanderverzierungen, Akanthusfries mit Kartuschen und Engelsköpfen mit Flügeln. Die Kastenfenster waren 1998 noch zum großen Teil original erhalten, ebenso die reich verzierte Eingangstür mit Löwenköpfen. Der Hauseingang ist über eine einläufige Treppe mit vier Säulen (auf den Treppenwangen originales Geländer) zu erreichen. Das Wohngebäude ist zum Großteil mit einem Tonnengewölbe unterkellert. Im Innenbereich sind die originalen Raumstrukturen, Treppenaufgänge, Innentüren, Stuckdecken und der Dachstuhl erhalten. Das eingeschossige auf längsrechteckigem Grundriss errichtete Nebengebäude schließt mit einem Walmdach ab. Der Putzbau wird von Bändern gegliedert. Die Giebelseiten besitzen jeweils ein Fenster mit Rundbogenabschluss und Fensterläden. Die Hofseite zeigt zwei Garagentore und einen Eingang mit historischer Tür. Reste der Gartenarchitektur blieben erhalten. Der Denkmalwert der Villa mit Nebengebäude, Bahnhofstr. 20 in Oederan, resultiert aus dem baukünstlerischen, baugeschichtlichen und städtebaulichen Wert. Durch die Authentizität des Bauwerks kann auch das Kriterium der Denkmalwürdigkeit bejaht werden. (LRA/1998).
  10. Die heutige Fabrikanlage wurde als Zwirnerei und Nähfadenfabrik Erwin Kabis 1909 gegründet. Das Unternehmen produzierte Nähgarne für die Industrie und den Haushaltsbedarf. Im Laufe der Zeit entwickelte sich diese Textilfabrik zum führenden Industrieunternehmen der Stadt Oederan. Auf Grund ihres Arbeitskräftebedarfs und der damit im Zusammenhang stehenden Ansiedlung von Beschäftigten in Oederan trug die Unternehmensgründung wesentlich zur Stadtentwicklung bei. Auch nach 1990 produzierte das Unternehmen als Alterfil Nähfaden GmbH bis heute weiter. Die Fabrikanlage entstand in mehreren Bauphasen. 1909 wurde zunächst ein Teil des heutigen Verwaltungs- und Fabrikgebäudes errichtet, der dann in den 1921 bis 1926 erfolgten Neubau des Hauptgebäudes (Verwaltungs- und Fabrikgebäude) mit einbezogen wurde. Das Hauptgebäude einschließlich der Einfriedung und eines Gartenpavillons wurden unter Bauleitung durch das Chemnitzer Architekturbüro Dähn & John nach Plänen des Chemnitzer Architekten Wenzel Bürger aus dem Jahr 1910 errichtet. Es entstand eine repräsentative Anlage in anspruchsvoller architektonischer Gestalt mit einheitlichem Erscheinungsbild. Die Architekten entwarfen und bauten in Chemnitz zahlreiche Wohnbauten, darunter Villen sowie öffentliche Gebäude, die sich durch ihre architektonische anspruchsvolle Gestaltung auszeichnen. Auch der Fabrikkomplex der Oederaner Nähfadenfabrik zeichnet sich vor anderen Textilfabriken vor allem durch seine baukünstlerische Gestaltung aus. Bemerkenswert ist der sehr gute Originalzustand des Baukomplexes. Es muss auch noch darauf hingewiesen werden, dass die zeitgleich entstandene Gartenanlage vor dem Hauptgebäude mit Resten der historischen Wegeführung und Teilen der Ursprungsbepflanzung erhalten blieb. So wie der Fabrikkomplex auf historischen Briefköpfen abgebildet wurde, ist er heute noch anzutreffen. Die im Laufe der Zeit hinter dem Hauptgebäude erbauten Fabrikgebäude (alle ohne Denkmalwert) wurden allerdings nach 1990 wieder abgebrochen, weil es für sie keine sinnvolle Nutzung mehr gab. Ausdrücklich wird auch auf die besondere städtebauliche Bedeutung der Anlage verwiesen, die nahe dem Oederaner Bahnhof unmittelbar an der Bahnstrecke in dominanter Lage steht.
    Das Unternehmen Alterfil ist eines von wenigen in Sachsen, die noch in historischen Gebäuden produzieren. Gerade durch die Nichtnutzung zahlreicher ehemaliger sächsischer Textilfabriken, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche von ihnen abgebrochen oder sind in ihrem Bestand gefährdet. Bei dieser Fabrik besteht dagegen die Chance, dass eine der qualitätvollsten Fabrikanlagen im Regierungsbezirk Chemnitz erhalten bleibt.
    Der Denkmalwert der Fabrikanlage einschließlich der vorgelagerten Gartenanlage, dem Pavillon und der Einfriedung ergibt sich aus dem baugeschichtlichen Wert als typische Textilfabrik mit zugehörigen Nebenanlagen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, aus der baukünstlerischen Bedeutung, begründet durch die anspruchsvolle baukünstlerische Ausbildung der Fassaden sowie der Einfriedung, die in sich Ästhetik und Zweckmäßigkeit vereinen. Weiterhin ergibt sich der Denkmalwert aus der gartenhistorischen Bedeutung der vorgelagerten Grünanlage, als typisches Beispiel eines Fabrikparks des beginnenden 20. Jahrhunderts, der der Repräsentanz und der Erholung der Beschäftigten diente. Weiterhin erlangt der Fabrikkomplex orts- und regionalgeschichtliche Bedeutung als eine der bedeutendsten Textilfabriken der Stadt Oederan und ihrer Umgebung. Im Werksgelände befindet sich eine Gedenktafel für ehemalige Häftlinge der Außenstelle des KZ Flossenbürg, die 1944/1945 im Betrieb inhaftiert waren. Diesem Stein kommt ein stadtgeschichtlicher Wert zu. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2013)
  11. Mietshaus Brühl 1
    • Mietshaus mit Gaststätte: 1897 vom Baumeister Carl Kempe für die Witwe Christiane Wilhelmine Wolf erbaut; dreigeschossig, polygonale Eckausbildung, im Erdgeschoss Putz, in den beiden Obergeschossen gelber Klinker, Werkstein-Fenstergewände teils mit Dreieckgiebel-Verdachung bzw. Segmentbogen-Verdachung, bemerkenswerte zweiachsige Dacherker, deren Bekrönung durch Obelisken und Steinkugeln, dort Zwillingsfenster mit Segmentbögen abschließend, im Erdgeschoss Gaststätte, deren Eingang flankiert von kannelierten Pilastern
    • Gartenlaube: nach 1898 erbaut, möglicherweise ehemals zur Gaststätte gehörend, eingeschossiger Fachwerkbau, teils mit Klinkern ausgefacht bzw. mit Verbretterung, bemerkenswerter Schwebegiebel
    • Einfriedung (Nebenanlage): schmiedeeisernes verziertes Tor und Zaunfelder aus Schmiedeeisen
    • kleines Waschhaus: im Hofbereich, 1898 vom Baumeister Carl Kempe für Witwe Chr. W. Wolf als Waschhaus erbaut, mit sehr schönen original erhaltenen Fenstern und Türen, mit flach geneigtem Satteldach
    • altes Wohnhaus: vor 1871 erbaut, später in Bauakten als „Wolf’s Hintergebäude“ bezeichnet, vier Achsen, Putzbau, Türportal mit waagerechter Verdachung, einfache Rechteckfenster mit Natursteinfenstereinfassung, heute überstrichen, hohes Krüppelwalmdach mit hoher Fledermausgaupe
    In mehreren Etappen entstandenes Hausensemble, das eindrucksvoll städtebauliche Entwicklungsprozesse dokumentiert; zugleich Zeugnis des Bauhandwerks auf Grund des guten Originalzustands aller Gebäude; Hieraus leitet sich die stadtentwicklungsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung ab. (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011)
  12. Das ehemalige Hinterhaus des Bürgerhauses Altmarkt 2 wurde nach Entkernung des Quartiers Chemnitzer Straße – Große Kirchgasse – Altmarkt – Durchfahrt separiert. Das nunmehr freistehende Gebäude erhebt sich über längsrechteckigem Grundriss mit Kantenlängen von 7,00 m × 13,80 m. Der dreigeschossige Bau wird durch ein Krüppelwalmdach abgeschlossen. Sein Erdgeschossmauerwerk besteht aus Bruchsteinen, beide Obergeschosse weisen eine Fachwerkkonstruktion mit gezapften Streben und Lehmgefachen auf. Das Erdgeschossmauerwerk erreicht teilweise eine Stärke von bis zu 60 cm, die Ecken zeigen eine Quaderung, alle Fenster- und Türöffnungen enden in Korbbögen. Die Fenster- und Türgewände bestehen aus Hilbersdorfer Porphyr und sind scharriert. Das Gebäude ist teilunterkellert durch einen tonnengewölbten Keller. Am Portal ist das Gebäude mit 1835 datiert, die dendrochronologische Untersuchung ergab eine Datierung von 1834, so dass die Datierung am Portal die Fertigstellung des Baus bedeutet. 1832 gibt es im Brandkataster unter der Nummer 97 eine Notiz, die sich auf ein Hintergebäude bezieht, dabei wird Adolf Grüner, evtl. der Vater von Friedrich Adolf Grüner, als Eigentümer genannt. 1852 wird der Tuchfabrikant Friedrich Adolph Grüner als Grundstückseigentümer genannt. Das Hintergebäude dürfte demnach 1824 von Adolf Grüner erbaut worden sein. Vermutlich wurde das Hinterhaus als Fabrikationsgebäude errichtet. 1852 nutzte Friedrich Adolf Grüner lt. Brandkataster das Vorderhaus als Wohnhaus. Weiterhin gehörten damals zum Grundstück ein Fabrikgebäude und zwei Färbereigebäude. Insgesamt wurden zu diesem Zeitpunkt 13 Webstühle betrieben. Gesichert ist demnach, dass das Hintergebäude längere Zeit als Fabrikgebäude für die Tuchmacherei genutzt wurde. Nach 1865 wurde das Hinterhaus dann nicht mehr für die Textilproduktion benötigt. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel, gehörte das Grundstück seit 1946 dem VEB Stuhlfabrik Oederan. Um 2005 erfolgte der Umbau zum Einfamilienwohnhaus. Als eines der ältesten Manufakturgebäude Sachsens, welches weitgehend authentisch erhalten blieb, kommt dem Gebäude eine große industriegeschichtliche Bedeutung zu. Gleichzeitig wird durch dieses Gebäude der Fabrikbau des beginnenden 19. Jh. eindrucksvoll dokumentiert, woraus sich dessen überregionale baugeschichtliche Bedeutung ableitet.
  13. Vermutlich 1810 vom Leineweber Adolf Wilhelm Köhler erbaut. Bis 1861 im Familienbesitz. Von 1861 bis 1973 im Besitz der Familie Trübenbach, die durch den Betrieb einer Dampffärberei für die Wirtschaftsgeschichte Oederans Bedeutung erlangte. Robert Trübenbach verlegte die bisher im Markt 3 betriebene Dampffärberei seines Urgroßvaters 1855 in die Enge Gasse 12. 1888 wurde das 2012 abgerissene, im Hofbereich befindliche Fabrikgebäude erweitert und umgebaut. Das Vorderhaus befand sich erst seit 1861 im Familienbesitz. Der ursprünglich im Erdgeschoss an der rechten Haushälfte befindliche Laden wurde 1908 in den Bereich des ursprünglich mittig angeordneten Hausflurs verlegt. Der Hausflur befindet sich seitdem im Bereich des alten Ladens, das Gewölbe des ehemaligen Ladens blieb dabei erhalten. Das bauzeitliche Türportal sowie die historische Haustür wurden an den neuen Standort versetzt. Während einer Baumaßnahme 1926 wurde die Fassade überformt und das Dachgeschoss ausgebaut. 2012 erfolgte die Sanierung des Hauses mit Umbau zum Mehrfamilienwohnhaus, wobei die Kreuzgewölbe und das Interieur sowie Teile des Glimmerputztes aus den 1920er-Jahren erhalten wurden. Noch heute wird die Fassade des zweigeschossigen Putzbaus durch die genannten Umbauphasen wesentlich geprägt. Die baulichen Veränderungen bilden eine gestalterische Bereicherung der Fassade. Das aufgehende Mauerwerk und wesentliche Strukturen des Hauses wurden dagegen bei allen Umbaumaßnahmen nicht berührt, so dass das Gebäude sich heute noch als Wohn- und Wirtschaftsgebäude des beginnenden 19. Jahrhunderts präsentiert und somit wichtige Rückschlüsse auf das Bauhandwerk sowie die Lebensbedingungen seiner Entstehungszeit zulässt, woraus sich die baugeschichtliche, stadtentwicklungsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung ableitet.
  14. 1802 ist eine Tuch- und Wollwarenfabrik von Fürchtegott Fiedler, der in den historischen Quellen als Tuchfabrikant und Ratsmann bezeichnet wird, in Oederan urkundlich belegt. In der Fabrik wurde Flanell und Berill produziert. Lt. Wählerliste des Jahres 1831 ist überliefert, dass das Grundstück Ortslisten-Nummer 57 (heute Enge Gasse 16) dem genannten Tuch- und Wollwarenfabrikanten gehörte. Das Grundstück war verbunden mit dem Grundstück Kreuzgang 9. Ein großes Tor am Kreuzgang 9 bildete die Zufahrt zu den im Hinterhof befindlichen Produktionsstätten, während das Vorderhaus Enge Gasse 16 das Wohnhaus des Fabrikanten gewesen ist. 1838 wird die Enge Gasse 16 als Grundstück mit Färberei bezeichnet. Im Nachbarhaus Enge Gasse 18 wohnte der Bruder von Christian Fürchtegott Fiedler, der Textilfabrikant August Friedrich Ferdinand Fiedler, beide Söhne des ehemaligen Oederaner Bürgermeisters Gabriel Fiedler. Auch August Friedrich Ferdinand Fiedler betrieb eine Tuchfabrik mit Färberei. Die einst an der Spüle befindliche Warenniederlage gehörte zu diesem Fabrikkomplex. Das Wohnhaus Enge Gasse 16 ist ein eher bescheidenes kleinstädtisches barockes Wohnhaus. Im Erdgeschoss wurde ein Laden (später Gaststätte) nachträglich eingebaut. Hiervon zeugen die Ladentür und das große Schaufenster. Der seitlich angeordnete Hauseingang mit vermutlich bauzeitlicher Haustür ist dagegen authentisch erhalten. Im Obergeschoss sind vier Rechteckfenster in annähernd gleichem Abstand angeordnet. Dass es sich hierbei um originale Fensteröffnungen handelt, bestätigt ein Blick in das Innere des Hauses. Auch die profilierte Traufe dürfte bauzeitlich sein. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein Satteldach mit kleinen Gauben. Die Hoftraufseite weist weit weniger bauliche Veränderungen auf als die Straßentraufseite. Hier blieb ein Stichbogenportal aus Porphyrtuff erhalten. Aus dem gleichen Material wurden auch die jeweils mit einer Hohlkehle versehenen Fenstergewände sowie das Traufgesims gefertigt. Die baulichen Veränderungen sind marginal. Das Innere des Hauses beeindruckt dagegen durch seinen reichen bauzeitlichen Bestand. Fast alle Zimmertüren im Haus sind Rahmenfüllungstüren mit Beschlägen aus der Zeit um 1800. Der schmale Hausflur im Erdgeschoss ist kreuzgratgewölbt. Das Haus ist teils unterkellert durch eine Bruchsteintonne. Die Treppe zum Obergeschoss ist zweiläufig, teils aus Stein bzw. Holz. Sie führt im Obergeschoss in eine großzügige Halle, die durch Holzgeländer mit ausgesägten Docken von der Treppe getrennt wird. Auch die Treppe zum Boden, die von dieser Halle abgeht, weist das gleiche Geländer auf. Von der Halle sind alle Zimmer erschlossen. Alle Fensteröffnungen werden durch Korbbögen abgeschlossen. teils erhielten die Zimmer Stuckdecken. Der große Dachraum ist längs geteilt durch eine Fachwerkwand. Hierdurch wurden vom Dachraum Kammern abgeteilt. Der Dachstuhl ist ein Kehlbalkendach mit liegendem und stehendem Stuhl. Nur selten blieben Häuser dieser Bauzeit in vergleichbar authentischem Zustand erhalten. Quelle: Ulbricht, Werner: Beiträge zur Geschichte der Stadt Oederan 1190–1990. Band 2. Oederan 2002, S. 154 f.
  15. Evtl. um 1830 als Wohnhaus des Fabrikbesitzers August Friedrich Ferdinand Fiedler, einem Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Gabriel Fiedler, erbaut. In den Hintergebäuden befanden sich die Produktionsräume der Tuchfabrik und Färberei, an der Spüle befand sich seine Warenniederlage. A. F. F. Fiedler betrieb zunächst parallel zu seinem Bruder Christian Fürchtegott Fiedler, der das Nachbarhaus Enge Gasse 16 besaß, seine Produktion. Später vereinten beide Brüder ihre Produktionsstätten. Beide gehören zu den Pionieren der Textilindustrie in Oederan und haben daraus folgend auch große ortsgeschichtliche Bedeutung als Arbeitgeber. Insofern beeinflussten sie durch ihr Wirken auch die städtebauliche Entwicklung von Oederan. Das Wohnhaus (ursprünglich Ortslisten-Nummer 56) des August Friedrich Ferdinand Fiedler ist annähernd gleich groß wie das seines Bruders Christian Fürchtegott Fiedler. Es ist ebenfalls zweigeschossig und weist fünf Fensterachsen auf. Im Erdgeschoss blieb das bauzeitliche Segmentbogenportal mit Schlussstein erhalten, dieser bezeichnet mit „F“ für Fiedler. Auch das links neben dem Hauseingang befindliche historische Ladenfenster weist zumindest noch Reste des alten Fenstergewändes auf, während der nachträglich eingebaute Laden durch die Größe seiner Schaufenster die Fassade in ihrem Erscheinungsbild stark beeinträchtigt. Die Fenster des Obergeschosses wirken leicht vergrößert, die originalen Fenstergewände blieben nicht erhalten. Auch die Hoffassade ist stark verändert. Auch im Inneren scheinen Veränderungen erfolgt zu sein. Das Haus ist teils unterkellert durch eine Bruchsteintonne, welche offensichtlich bauzeitlich ist. Das Erdgeschoss weist die für sächsische Wohnhäuser des 18. und frühen 19. Jh. typische Dreiteilung in Laden-, Flur- und ehemalige Wohnzone auf. Die ursprüngliche Stube rechts des Hausflurs wurde später zu einem Laden umgebaut. Der historische Laden befand sich links des Flurs. Hinter diesem führt eine zweiläufige Treppe ins Obergeschoss. Dort blieb direkt der Treppe gegenüber eine historische Rahmenfüllungstür erhalten. Vermutlich um 1900 wurde eine Zwischenwand mit neuer Wohnungstür eingezogen. Möglicherweise hatte das Haus auch ursprünglich eine Vorhalle im Obergeschoss, wie Enge Gasse 16. Das Dachgeschoss wurde teils als Wohnung ausgebaut, dabei setzte man einen neuen Dachstuhl über den alten Dachstuhl, wobei der bauzeitliche Dachstuhl erhalten blieb. Trotz der beschriebenen baulichen Veränderungen ist das Haus ein Dokument des bürgerlichen Wohnhausbaus der Zeit um 1800 und erlangt hierdurch auch einen baugeschichtlichen Wert. Wichtiger ist jedoch die personen- und ortsgeschichtliche Bedeutung des Hauses wie bereits beschrieben. (LfD/2012) Quelle: Ulbricht, Werner: Beiträge zur Geschichte der Stadt Oederan 1190–1990. Band 2. Oederan 2002, S. 154 ff.
  16. Um 1830 für den Schneidermeister Johann Kaskavowsky erbaut. Ab 1836 wurde der Webermeister Johann Gotthelf Gerlach Hauseigentümer. Offensichtlich befand sich das Haus bis 1954 im Besitz der Familie. In diesen kleinen zweigeschossigen Handwerkerhäusern betrieben die jeweiligen Eigentümer zumeist im Erdgeschoss ihr Handwerk und wohnten im Obergeschoss des Hauses. Es handelt sich hierbei um schlichte Putzbauten, die außer den einfachen Natursteinfenstereinfassungen und Türportalen keine weiteren Gestaltungselemente aufweisen. Abgeschlossen werden die Gebäude dieses Straßenzuges durch Satteldächer, die durch spätere Dachausbauten leicht verändert wurden. Durch die Ähnlichkeit ihrer Gestaltung erinnern die Häuser an spätere Siedlungshäuser. Sie prägen eindrucksvoll das Straßenbild der Frankenberger Straße, insbesondere auch durch die ihnen vorgelagerte Heiste, die ein für diesen Landschaftsraum typisches Bauwerk zur Überwindung extremer Höhenunterschiede zwischen Hauseingang und Straßenniveau ist. Durch den guten Originalzustand des Hauses Frankenberger Straße 13 und dessen Nachbarbebauung wird ein eindrucksvolles Bild des Bauhandwerks und der Wohn- und Lebensbedingungen ihrer Entstehungszeit vermittelt. Damit leitet sich der Denkmalwert vom baugeschichtlichen, ortsentwicklungsgeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert ab (LfD/2012).
  17. Das ältere Schulgebäude an der Frankenberger Straße wurde 1867 im klassizistischen Stil mit Elementen der Neoromanik und Neugotik errichtet. Dreigeschossiges Gebäude über längsrechteckigem Grundriss mit Walmdach. Der Mittelrisalit des Hauses wird gestalterisch betont durch Pilaster, Lisenen, das gesamte Gebäude durch Gesimse. Die Fenster wurden regelmäßig als Einzelfenster angeordnet, im Erdgeschoss Rundbogenfenster und in beiden Obergeschossen Rechteckfenster. Der Erweiterungsbau wurde 1910–12 an das alte Schulgebäude angefügt. Über unregelmäßigem Grundriss erhebt sich der zwei- bzw. dreigeschossige Putzbau mit markantem Treppenhausturm und Eingangsvorbau mit Treppenaufgang. Putzstuckreliefs zwischen den Fenstern des Erd- und des Obergeschosses beleben die Fassade, wodurch die Fensterachsen vertikal betont wurden. Ein wertvolles Gestaltungselement bilden auch die vorhandenen Bleiglasfenster. Der gediegen wirkende Bau wird durch ein schiefergedecktes Mansardwalmdach abgeschlossen. Als modernster und größter Schulkomplex der Stadt Oederan erlangen beide Schulgebäude eine große stadtgeschichtliche Bedeutung. Zugleich dokumentieren beide exemplarisch den Schulhausbau ihrer jeweiligen Erbauungszeit, insbesondere durch ihren guten Originalzustand. Hieraus leitet sich die baugeschichtliche Bedeutung beider ab. Die aufwendige und qualitätvolle architektonische Gestaltung des Erweiterungsbaus erlangt auch eine baukünstlerische Bedeutung (LfD/2011).
  18. Die kleine Gruppe der letzten beiden Stadtscheunen Oederans befindet sich dem Friedhof gegenüber und akzentuiert den Kreuzungsbereich von Goethe- und Freiberger Straße. Die Fachwerkfassaden und vor allem die Singularität der stadtseitigen Giebelgestaltungen lassen den auf der B173 Fahrenden aufmerken. Die Scheune des Flurstückes Nummer 209 wurde 1908 für Herrn Gustav Haubold aus Oederan erbaut. Die Sonderheit der so genannten Stadtscheunen bezeichnet eine wesentliche Etappe in der Entwicklung sächsischer Klein- und Mittelstädte. Sie verweist auf einen im Allgemeinen vergessenen Umstand, dass neben den Handwerkern und Kleinindustriellen auch der Ackerbürger das wirtschaftliche Profil der Kommunen mitbestimmte. Wegen der vielen selbst noch im 19. Jahrhundert belegten Stadtbrände kam es zu strengen städtischen und landesherrlichen Feuerschutzordnungen. Diese zwangen die Ackerbürger, ihre Scheunen am Rande oder vor den Toren der Städte zu bauen. Während in den noch heute landwirtschaftlich geprägten Nordbereichen des Regierungsbezirkes Chemnitz hin und wieder Stadtscheunen anzutreffen sind, belegt ihre große Seltenheit im ehemaligen Kreis Freiberg den raschen Übergang vom Typ der Ackerbürger- zur Industriestadt. Der herausragende Denkmalwert der Oederaner Stadtscheunen resultiert sowohl aus deren hervorgehobenen Originalitäts- und Seltenheitsgrad als auch aus ihrer stadt- und heimatgeschichtlichen wie baugeschichtlichen Bedeutung. Auf Grund des hohen Denkmalwertes besteht ein besonderes öffentliches Interesse am Erhalt von Substanz und Erscheinungsbild der Kulturdenkmale (LfD/2006).
  19. 1722 begann man im Kurfürstentum Sachsen mit der Aufstellung der Postmeilensäulen. Kurfürst Friedrich August I. wollte hierdurch ein zeitgemäßes Verkehrs- und Transportleitsystem im Kurfürstentum aufbauen, um Handel und Wirtschaft zu fördern. Er beauftragte mit Generalvollmacht Magister Adam Friedrich Zürner (1679–1742) mit der Durchführung. Das System der Postmeilensäulen umfasste Distanzsäulen, Viertelmeilensteine, Halb- und Ganzsäulen. Die Distanzsäulen sollten in den Städten vor den Stadttoren, später nur auf den Marktplätzen aufgestellt werden. Entlang der Poststraßen wurden Viertelmeilensteine, Halb- und Ganzmeilensäulen aufgestellt. Sie erhielten eine fortlaufende Nummerierung (Reihennummer), beginnend vom Anfang der Vermessung. Die Ganzmeilensäulen wurden außerhalb der Städte an den Poststraßen im Abstand von 1 Meile (= 9,062 km) aufgestellt. Die Distanzsäulen waren mit dem Monogramm „AR“ für „Augustus Rex“, dem kursächsisch und polnisch-litauische Doppelwappen sowie die polnische Königskrone gekennzeichnet. Die Ganzmeilen-, Halbmeilensäulen und Viertelmeilensteine waren alle ähnlich beschriftet, alle trugen kein Wappen, aber das Monogramm „AR“. Die Entfernungsangaben erfolgten in Wegestunden (1 Stunde= ½ Postmeile = 4,531 km). Dieses Meilensystem war das erste europäische Verkehrsleitsystem. Es erlangte überregionale Bedeutung in der Verkehrs- und Postgeschichte. Bei der Oederaner Postmeilensäule handelt es sich um eine Halbmeilensäule aus dem Jahr 1722, hergestellt aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Der Sockel wurde 1922 erneuert, die Spitze 1991. Der Schaft stammt teilweise aus dem Jahr 1974. Sie trägt die Reihen-Nummer 22. Nach erfolgter Restaurierung wurde die Säule 1976 wieder aufgestellt. Die Halbmeilensäule steht an dominantem Standort. Als Bestandteil des oben beschriebenen Vermessungssystems kommt auch diesem Stein eine große verkehrsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2013)
  20. 1753 brannte das Wohnhaus Georg Böhmes ab. 1785 wird es als brauberechtigtes Haus mit Hinterhaus und einem Seitengebäude erneut erwähnt. Das an der Freiberger Straße stehende Vorderhaus dürfte von vornherein als Wohn- und Gewerbegebäude erbaut worden sein, in den Hintergebäuden befanden sich Stallungen und Wirtschaftsräume. Aus diesem Grund bezeichnete man das Anwesen auch als „Böhmsche Wirtschaft“. Später dienten die Gebäude der Unterbringung verschiedener Fabrikationen. So nutzte man das Anwesen ab 1889 zeitweise als Zigarrenfabrik „Riess & Co.“ Auch als „Flachsches Haus“ wurde das Vorderhaus bezeichnet, weil in dessen Räumen Alfred Flach eine Deckenfabrik betrieb. Seit 1905 befand sich der Komplex im Besitz der Stadt Oederan. Beispielsweise waren zeitweise in den Räumen die Sparkasse und das Bauamt der Stadt untergebracht, woraus sich die zeitweise Bezeichnung als „Stadthaus“ ableitete. Auch die Anfänge des heutigen Heimatmuseums befanden sich für zehn Jahre in diesem Gebäude. Heute werden das Vorderhaus und die Nebengebäude als Wohn- und Gewerberäume genutzt.
    Zweigeschossiges, stattliches Bürgerhaus, 11 Fensterachsen im Obergeschoss, leicht seitlich versetzter Hauseingang mit originaler zweiflügliger Holzkassettentür mit schmalem Oberlicht und Korbbogenportal mit Schlussstein bezeichnet „B 1798“ (B für Familie Böhme). Abschluss des Hauses durch ein hohes Mansarddach mit Schieferdeckung und dreireihig angeordneten stehenden Gauben. Im Inneren großer kreuzgratgewölbter Hausflur mit bauzeitlicher Tür. Die Räume wurden im Lauf der Zeit den verschiedensten Nutzungen angepasst, so dass beispielsweise die Zimmertüren durch neue Türen ersetzt wurden. Auch der Zugang zum Dachgeschoss ist auf Grund der teils öffentlichen Nutzungen nicht mehr möglich. Dieser erfolgt vom Hintergebäude. Das riesige, zweigeschossige Dach weist einen einfach stehenden Stuhl mit Kehl- und Hahnebalken auf. Alle Holzverbindungen sind durch Verblattungen hergestellt. Das untere Dachgeschoss ist längs geteilt in Kammern und teils auch Bretterverschläge, das obere Dachgeschoss ist dagegen offen. Man kann davon ausgehen, dass der Dachstuhl und die Dachform bauzeitlich sind. Das gleiche gilt für die Außenmauern, ein Bruchsteinmauerwerk, sowie die wesentlichen Raumstrukturen (tragende Wände). Die beiden Hintergebäude sind teils massiv, teils in Fachwerk aufgeführt. Dem Haus und dem Nachbarhaus vorgelagert ist eine Heiste mit gemauerten Pfeilern und schmiedeeisernem Zaun.
    Das einer der bedeutendsten Familien Oederans ursprünglich gehörende Anwesen erlangt personengeschichtliche Bedeutung. Die Familie Böhme spielte eine große Rolle bei der Einführung des Textilgewerbes in Oederan. Weiterhin ergibt sich der Denkmalwert des Anwesens aus dem baugeschichtlichen, sozialgeschichtlichen und stadtentwicklungsgeschichtlichen Wert. Die Bauten dokumentieren durch ihre besonders typische Ausbildung und ihren guten Originalzustand die Bauweise kleinstädtischer Bürgerhäuser des ausgehenden 18. Jahrhunderts sowie der zugehörigen Nebengebäude. Gleichzeitig verdeutlichen sie die Wohn- und Arbeitsbedingungen jener Zeit. Die Gebäude mussten zahlreiche Anforderungen in sich vereinen. Wohnen, Gewerbe, Landwirtschaft bildeten eine Einheit. Auch die frühen Fabriken nutzten diese Räumlichkeiten, ehe sie spezielle Gebäude bauten, wodurch beispielsweise der hohe Anteil manueller Arbeit sichtbar wird. So erlangt der Baukomplex auch sozialgeschichtliche Bedeutung. Stadtgeschichtlich bedeutsam wird das Anwesen durch die Nutzungsgeschichte und die Bedeutung der Bauherren für die Wirtschaftsgeschichte der Stadt (LfD/2011).
  21. Geschichte: Der alte „Gottesacker“ ist urkundlich seit 1694 vor der Stadt mit einer daneben liegenden Kapelle nachweisbar. Das Hospital wurde 1539 erstmals erwähnt. Vermutlich wurde 1852 die alte Friedhofsmauer größtenteils erneuert, 1861 folgte der Neubau der Friedhofsmauer des Mittleren Friedhofes. Der Friedhof ist in drei Abschnitte unterteilt, dem alten Teil, dem mittleren und dem neuen Teil. Als Sachgesamtheit (Kulturdenkmal) wurden die beiden älteren Abschnitte des Friedhofs ausgewiesen. Die nach 1700 entstandenen Grufthäuser und die Feierhalle sind unmittelbar mit der Friedhofsmauer verbunden bzw. Teil von dieser. Diese Anlagenteile sind ebenso wie die unten genannten Einzelgräber und Denkmale als Einzeldenkmale (Kulturdenkmale) ausgewiesen worden.
    • Grufthäuser Alter Friedhof
      • Quartier 4:
        • Grufthaus Familie Rümmler: u. a. für den Schieferdeckermeister Friedrich Anton Rümmler, verst. 1829, Grufthaus um 1829,
        • Grufthaus Familie Kempe (in der Literatur auch als Grufthaus Schramm bezeichnet) und innen Grabstein für Christina Creutzigers geb. Bergerin, (1627 bis 1692), Ehefrau des ältesten Oederaner Bürgermeisters und Handelsmannes Samuel Creutziger, Gruft um 1756 entstanden, dies ist ableitbar aus der an der Gruft befindlichen Datierung. Auf rechteckigem Grundriss errichtet, Putzbau mit umlaufendem Traufgesims, Rundbogenportal aus Hilbersdorfer Porphyrtuff, beidseitig begrenzt von Pilastern, mit Spiegeln und Schlussstein, bekrönt von Dreieckgiebel und Vase. Im Dreieckgiebel befinden sich zwei Medaillons und eine Krone, sie tragen links eine Waage und rechts einen Anker, verwoben mit dem Buchstaben „S“ und der Jahreszahl 1756. Auch im hochwertig bearbeitetem Kunstschmiedetor ist die Initiale „S“ enthalten. Im Inneren ist die Gruft verputzt und besitzt im oberen Bereich ein umlaufendes Gesims. In die nördliche Wand wurde der aus dem 17. Jh. stammende Grabstein für Christina Creutzinger eingelassen. Der Grabstein ist der älteste erhaltene Grabstein des Friedhofes. Das Grufthaus wurde vermutlich für den Kaufmann Christian Ehrenfried Schramm und seine Familie errichtet, worauf die „Waage“ und die Initiale „S“ einen Hinweis gibt. Das gleiche Zeichen und die Initiale findet sich am Schlussstein des Hauses Markt 10, dessen Besitzer Christian Ehrenfried Schramm gewesen war.
        • leerstehendes Grufthaus in der Nähe des Friedhofeingangs
      • Quartier 6
        • Grufthaus Familien Koop und Leuschner
        • Grufthaus Familien Otto und Herold
        • Grufthaus Familie Schulze aus dem Jahr 1800, giebelständiger Bau mit Natursteinsockel, Abschluss durch Satteldach mit Biberschwanzdeckung. Gestaltungselemente sind das profilierte Traufgesims, die Eckquaderungen, Tür- und Fenstergewände mit Stichbogen sowie Ziergitter im Fenster- und Türbereich. Im Putz oberhalb des Schlusssteins befindet sich der Buchstabe „S“. Im Inneren der Gruft sind Reste einer Jugendstilausmalung erhalten, weiterhin acht Grabplatten.
        • Grufthaus ohne Bezeichnung neben Grufthaus E
    • Grufthäuser Mittlerer Friedhof:
      • Quartier 14
        • Grufthaus Familie Jentzsch und Haubold
        • Grufthaus Familie Berthold, Fischer und Hofmann
        • Grufthaus Familie Wächter und Lorenz, Anf. 19. Jh.
        • leerstehendes Grufthaus
    • Einzelgräber und Gedenksteine:
      • Grabstein für KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagers Oederan der Firma Kabis: Chana Cytryn (verst. 5.2.1945), Lauka Schwarz (verst. 10.3.1945), Eva Wertheimer (verst. 11.10.1944)
      • Grabstein Gottlob Daniel Staberoh: 1775 bis 1848, 1. Chronist der Stadt, genannt „Sänger am Berge“, Gedenkstein von Freunden 1849 aufgestellt, 1953 erneuert, Obelisk mit quadratischem Sockel
      • Grabstein für Carl Daniel May, Chr. Maria May und Gabriel Fiedler: Dr. Carl Daniel May – mehrfach Bürgermeister und Co.-Inspektor, gest. 1778, Gabriel Fiedler – mehrfach Bürgermeister Oederans, Co.-Inspektor und Schichtmeister auf Johannis Erbstolln zu Börnichen, gest. 1804
      • Grabmal der Familie Stein, vermutlich 1754
        • Erbbegräbnis der Familie Ulbrich-Köhler mit Wand und Einfassung, gest. 1914 und 1920
        • Familiengrabstätte Langhof, Schaarschmidt, Schneider, um 1905
        • Grabmal der Familie Krahl: erste Bestattung für Max Erich Krahl – 1917 im Ersten Weltkrieg gefallen, Grabanlage mit leicht überlebensgroßer Plastik einer Trauernden, um 1917
        • Soldatenfriedhof – Ehrenhain für Gefallene des Ersten Weltkriegs: kleine Anlage mit 14 Steinkreuzen in zwei Reihen, evtl. um 1930 angelegt
    • Baulichkeiten, Ehrenhain:
      • Feierhalle: Mittlerer Friedhof, 1863 erbaut, 1938 erweitert, eingeschossiges Gebäude auf rechteckigem Grundriss, Putzbau mit flachem Zeltdach. Wesentliche Gestaltungselemente sind das ausgeprägte Traufgesims, das Gurtgesims in Höhe der Fenster- und Türstürze, die Pilastergliederung sowie die Tür- und Fenstergewände. Weiter erwähnenswert ist die originale Haustür mit einem im Rundbogen sitzenden Oberlicht,
      • Friedhofsmauer: bestehend aus Schiefer, Porphyr u. a. Natursteinen, teils in Lehm, Kalkmörtel gesetzt bzw. als Trockenmauer errichtet, ursprünglich verputzt, Mauerkronen abgeschlossen durch Werksteine,
      • Friedhofstor am Mittleren Friedhof, Schmiedeeisen, 1862,
    Der Denkmalwert der Sachgesamtheit Alter und Mittlerer Friedhof von Oederan ergibt sich aus der stadtgeschichtlichen, personengeschichtlichen bzw. baugeschichtlichen Bedeutung der Gesamtanlage und ihrer Bestandteile (LfD/2013).
  22. Das alte Hospital, am ehemaligen Kreuzberg stehend, diente der Pflege von Kranken und Aussätzigen. Der Zeitpunkt seiner ersten Errichtung ist nicht genau zu ermitteln. 1584 wird es erstmals urkundlich erwähnt. 1709, während des Stadtbrandes, brannte auch das Hospital ab. Danach baute man das Spital wieder auf. 1785 wird es erneut urkundlich erwähnt. In diesem Zeitraum waren die Bezeichnungen „Spital zum Heiligen Kreuz“ oder „Hospital zum Kreuz“ üblich. Seine Funktion trug ihm im Volksmund den Namen „der Spittel“ ein. Wegen Baufälligkeit erfolgte 1832 der Abbruch des Hospitals und anschließende Wiederaufbau. Nunmehr dienten einige der Räume Kindern, die beim Betteln aufgegriffen wurden. Sie mussten hier Flachs spinnen. Von 1853 bis zum Neubau der Schulen beherbergte das Hospital drei Schulstuben. Der schlechte Bauzustand und eine beabsichtigte Umnutzung führten 1993 zu einer umfassenden Sanierung. Die Volkskunstschule Oederan erhielt damit ein neues Domizil, gleichzeitig brachte man auch eine Außenstelle der Kreismusikschule darin unter. Erhöht stehend an der Freiberger Straße, prägt der zweigeschossige verputzte Bruchsteinbau durch seine Lage und Baumasse das Straßenbild der Freiberger Straße. Die schlichte Putzfassade wird geprägt durch regelmäßig angeordnete Rechteckfenster, lediglich die Fenster und der Hauseingang im Erdgeschoss der vorderen Traufseite schließen durch Spitzbögen ab. Alle Fenster- und Türöffnungen werden durch Natursteingewände eingefasst. Den Hausabschluss bildet ein hohes Walmdach mit heute zwei- bzw. dreireihig angeordneten Dachhechten (vor der Sanierung ein Hecht an der Straßentraufseite). Alle Außenwände bestanden aus Bruchsteinmauerwerk, die Innenwände waren zum Zeitpunkt der Denkmalerfassung Fachwerkwände mit Ziegelausfachungen. Alle Fensteröffnungen schließen durch Korbbogenlaibungen ab. Die Stockwerke waren durch gewendelte Stein- bzw. Holztreppen und im Dachbereich durch Holzstiegen miteinander verbunden. Der Dachraum ist dreigeschossig mit Kehl- und Hahnebalken. Auf Grund größerer Bauschäden und der beabsichtigten Umnutzung waren umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, die denkmalgerecht unter weitgehender Wahrung des Originalbestandes erfolgten, so dass das Gebäude noch immer ein wichtiges Zeugnis des Bauhandwerkes des beginnenden 19. Jahrhunderts ist. Als Standort eines ähnlichen Gebäudes, welches mehrere Jahrhundert Bedeutung für das Sozialwesen der Stadt hatte, erlangt das Gebäude eine herausragende stadtgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.
  23. 1785 im Besitz des Töpfers Carl Gottfried Büßer, der damals ein Wohnhaus, ein Seitengebäude und eine Brennerei besaß. Am Schlussstein des Türportals finden sich die Initialen „CTB 1829“, die auf die Bauzeit oder die Umbauzeit des Hauses verweisen. Der damalige Besitzer war der Töpfer Carl Traugott Büßer. Zweigeschossiges kleinstädtisches Wohnhaus mit massivem Erdgeschoss und teilweise verschiefertem Fachwerk im Obergeschoss. Die Tür- und Fenstergewände im Erdgeschoss bestehen aus Natursteinen, die Haustür wurde annähernd mittig angeordnet. Hausabschluss durch hohes Mansarddach, heute mit zweireihig angeordneten stehenden Gauben. Im Inneren ist die in Sachsen weitverbreitete Grundrisslösung mit durchgehendem Mittelflur und beidseitig angeordneten Stuben anzutreffen. 1891, als sich das Haus im Besitz des Teppichfabrikanten Fürchtegott Büßner befand, waren im Erdgeschoss eine Arbeitstube und ein Lagerraum untergebracht. Im Hausflur seitlich ist eine einläufige Treppe, welche zum Obergeschoss führt, angeordnet. Im Obergeschoss blieben bauzeitliche Rahmenfüllungstüren erhalten. Das Dach ist ein zweigeschossiges Kehlbalkendach mit einfach stehendem Stuhl. Typisches kleinstädtisches Wohnhaus aus dem beginnenden 19. Jahrhundert, vergleichbar mit Häusleranwesen. Durch die denkmalgerechte Sanierung wurde der Bestand gesichert. Das Haus dokumentiert eindrucksvoll die Bauweise kleinstädtischer Wohnhäuser aus der Zeit um 1800, woraus sich der baugeschichtliche Wert des Hauses ableiten lässt (LfD/2011).
  24. 1934 für den Drogisten Alfred Helbig erbautes Wohn- und Geschäftshaus, in dem er im Erdgeschoss sein Ladenlokal unterbrachte. Der Bauentwurf und die Bauleitung lagen in den Händen des Oederaner Architekten Reinhard Kempe. Der zweigeschossige, durch den Heimatstil geprägte Putzbau beeindruckt durch die Sachlichkeit der Fassadengestaltung. Das Erscheinungsbild des Hauses wird wesentlich geprägt durch die regelmäßige Reihung der fast quadratischen sprossengeteilten Rechteckfenster, die ausgewogenen Proportionen, dem Verzicht auf Zierrat, einer symmetrisch ausgebildeten Straßenfassade mit mittig angeordnetem Laden und Dacherker, dem hohen geschweiften Walmdach sowie dem Einsatz ortstypischer Baumaterialien (sandfarbener Putz und Schieferdeckung). Die Harmonie des Erscheinungsbildes wird nicht zuletzt auch durch die noch original erhaltenen Fensterklappläden bewirkt. Das Gebäude gehört zu einem Ensemble zeitgleich entstandener Wohnhäuser ähnlicher Gestaltung, die dieses Stadtquartier maßgeblich prägen. Gleichzeitig sind sie ein Beispiel des dem Anschluss an die Eisenbahn folgenden allmählichen Wachstums der Stadt, das in den 1930er-Jahren weitgehend zum Erliegen kam. Als exemplarisches Beispiel des durch den Heimatstil geprägten Wohnhausbaus und insbesondere auf Grund seiner Authentizität, erlangt das genannte Wohnhaus baugeschichtliche Bedeutung. Als Zeugnis der beschriebenen städtebaulichen Entwicklung kommt diesem Gebäude einschließlich der zeitgleichen Nachbarbebauung auch eine stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2012).

  25. Am 21. September 1910 erfolgte die Grundsteinlegung für das Amtsgerichtsgebäude in Oederan. Die Pläne zum Neubau bearbeitete Bauamtmann Otto Kempe in der Bauabteilung des königlich sächsischen Finanzministeriums in Dresden. Am 10. Oktober des Folgejahrs fand die feierliche Einweihung statt. Hinter dem Amtsgerichtsgebäude wurde zeitgleich das Gefängnis gebaut. Das Amtsgerichtsgebäude ähnelt in seiner äußeren Gestaltung verschiedenen zeitgleich entstandenen Verwaltungsbauten und musealen Gebäuden in Sachsen, aber auch in anderen Teilen Deutschlands. Der zweigeschossige neobarocke Putzbau wird geprägt durch eine Lisenengliederung an beiden Seitenrisaliten und dem mittleren Fassadenbereich, wodurch die Vertikale der Fensterachsen im Gegensatz zum breit lagernden Bau betont wird. Seitlich ist ein repräsentativer Eingangsbereich angefügt, der durch sich verjüngende Doppelsäulen und eine Ädikula geschmückt ist und von einem aufrecht sitzenden Löwen mit sächsischem Wappen bekrönt wird. Im Gegensatz zum kompakten Hauptbaukörper handelt es sich beim Eingangsbereich an der linken Gebäudeseite um einen aus mehreren Baukörpern unterschiedlicher Höhe und Grundrissform bestehenden Gebäudeteil. Die Gestaltung erinnert an Kirchenbauten mit Langhaus, Chor und Apsis. Der ausgewogene Putzbau wird durch hohe schiefergedeckte Mansarddächer abgeschlossen, die einen wesentlichen Anteil an der harmonischen Wirkung des Bauwerks haben. Über dem Dach des linken Seitenrisalits erhebt sich auf einem oktogonalen Grundriss als Dachreiter ein Uhrtürmchen mit Welscher Haube. Original erhalten geblieben ist ein Verhandlungssaal im Obergeschoss mit Holzvertäfelung, originalen Türen, Holzdecke und Parkettfußboden sowie Bleiglasfenster im Treppenhaus. Das zeitgleich entstandene Gefangenenhaus hinter dem Gerichtsgebäude ist ein schlichter Zweckbau. Er enthielt bauzeitlich 17 Zellen unterschiedlicher Größe im Erdgeschoss und zweiten Obergeschoss und die Gefangenenküche im ersten Obergeschoss. Im Funktionszusammenhang zum Gerichtsgebäude stehend, dokumentiert er zumindest heute noch äußerlich die allgemein übliche Bauausführung von Gefängnissen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und erlangt somit einen baugeschichtlichen sowie ortsgeschichtlichen Wert. Dem architektonisch anspruchsvoll gestalteten Amtsgerichtsgebäude kommt zudem noch eine baukünstlerische Bedeutung zu. (LfD/2011).
  26. Der Töpfermeister Karl Traugott Büßer ließ 1834 das Fachwerkhaus Görbersdorfer Hohle 1 in Oederan bauen oder umbauen (Schlussstein bezeichnet „KB 1834“). Im Volksmund wurde das Haus als „Strohgut“ bezeichnet, eine Bezeichnung die sich vermutlich darauf bezog, dass der Eigentümer neben seinem Handwerk Getreide angebaut hat. Es handelte sich bei diesem Anwesen um keine Bauernwirtschaft (W. Ulbricht: Beiträge zur Geschichte Oederans. Band 2, S. 186). 1868 besaß der Zimmermeister Ernst Beyer das Grundstück. Es ist davon auszugehen, dass das Gebäude mehrfach umgebaut oder erweitert wurde. Die Fachwerkkonstruktion des Hauses lässt die Vermutung zu, dass das Gebäude möglicherweise bereits um 1700 erbaut und 1834 umgebaut wurde. Das Erdgeschoss des Hauses besteht aus verputztem, 60 cm dickem Bruchsteinmauerwerk. Die Tür- und Fenstergewände im Erdgeschoss könnten aus der Zeit um 1834 stammen. Beide Türen werden von einem Stichbogenportal mit Schlussstein gerahmt, einer davon mit o. g. Bezeichnung. Die Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss ist eindeutig zwei Bauperioden zuzuordnen. Die ältesten Teile, ein Fachwerk mit K-Streben an der linken Seite der zugewandten Traufseite, entstanden um 1700, während die restliche Fachwerkkonstruktion deutlich jünger ist und möglicherweise um 1834 errichtet sein könnte. Das Haus schließt mit einem Satteldach ab, auf dem nach 1990 im Zusammenhang mit Sanierungsmaßnahmen einreihig stehende Gauben angeordnet wurden. Der Denkmalwert ergibt sich vorrangig aus dem baugeschichtlichen Wert als Beispiel des Hausbaus des 18. und 19. Jahrhunderts. (LfD/2011).
  27. Das Anwesen Große Kirchgasse 2 schließt im Süden unmittelbar an den Markt an und stellt eine, vergleichbar alten Posthaltereien, durchgängige Dreiflügelanlage dar. Die großen Durchfahrten am östlichen Haupt- und westlichen Nebengebäude sowie Zuschnitt und Ausstattung aller Ensembleteile erinnert eher an eine Gründung des städtischen Patriziats als an eine Manufaktur. Die wesentlichen Teile der Erdgeschosszonen am Vorder- und Hinterhaus dürften gleichaltrig sein. Ersteres wurde 1797 und Ende des 19. Jahrhunderts vermutlich vergrößert und erheblich überformt. An die sicherlich bereits bestehende kräftige und beide Häuser verbindende Einfriedungsmauer zum Grundstück Markt 11 lehnte man wohl in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts den wohldurchdachten und überaus solid aufgeführten Nordflügel. Wahrscheinlich gleichzeitig fanden Arbeiten im Obergeschoss des Westflügels statt, da hier wie dort bemerkenswerte barocke Vierfüllungstüren mit überaus aufwendig geschmiedeten Beschlägen noch vorhanden sind. 1797 könnte der ehemals separat stehende Nordflügel in Richtung Osten verlängert und mit dem Vorderhaus verbunden worden sein. Sicherlich erst im 19. Jahrhundert erhielt der Westflügel durchgängig sein Obergeschoss und das alles überspannende Mansarddach. Dabei verschmolz man die Dächer von Nord- und Westflügel zur heutigen Einheit. Neben dem guten Entwurf zum Nordflügel – ursprünglich mit ausgewogenen Kreuzgratgewölben im Erdgeschoss, wohlproportionierten, korbbogigen Tür- und Fensternischen, bis zum Dach reichende massive und teilüberwölbte halb gewendelte große Treppe mit zwei Armen, Massenreduzierungen durch Bogenstellungen im Dach- wie Erdgeschoss u. a. – besteht der überregionale Denkmalwert im hohen Originalitätsgrad und der damit verbundenen Zeugniskraft zum Barockbau in Sachsen. Die Solidität der Konstruktionen – Gewölbe, Mauerwerk, Balkendecken, Dachwerk u. a. – äußert sich in bewahrter voller Funktionstüchtigkeit. Der Westflügel besitzt gleich dem Vorderhaus herausgehobene städtebauliche und geschichtliche Wertigkeiten. Er war ehemals nur eingeschossig bzw. nur sein Südteil hatte ein Obergeschoss. (LfD/2003) Reiche Fassadengestaltung,
    • Hinterhaus: zweigeschossiger mächtiger Bruchsteinbau mit hohem Mansarddach, große Tordurchfahrt – Portalgewände Rochlitzer Porphyrtuff mit Schlussstein, kleine Fensteröffnungen im Erdgeschoss, größere Rechteckfenster im Obergeschoss, alle mit Porphyrtuffgewänden, teilweise auch Hilbersdorfer Porphyrtuff
    • Hinterhaus (Seitenflügel) an das Wohnhaus anschließend: zweigeschossig, Putzbau, Bruchstein, annähernd mittig Hauseingang mit Stichbogenportal mit Schlussstein, alle Fenstergewände und das Türportal Hilbersdorfer Porphyurtuff, im Erdgeschoss die Fenster mit einer Hohlkehlung, hohes Mansardkrüppelwalmdach.
  28. Um 1838 war der Tischlermeister Friedrich Gottlob Förster Eigentümer des Wohnhauses. Dessen Baukonstruktion lässt die Vermutung zu, dass das Gebäude in diesem Zeitraum erbaut sein könnte. Somit wäre es möglich, dass der Tischlermeister Förster auch der Bauherr dieses markanten Fachwerkhauses gewesen ist. Erhöht stehend, prägt der zweigeschossige Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss das Ortsbild maßgeblich. Das Gebäude besticht vor allem durch seine Authentizität. Vermutlich wurden die Wände des Erdgeschosses aus Bruchsteinen aufgeführt, die Fenster sind eingefasst durch Natursteingewände, die historischen Klappläden blieben erhalten. Der leicht nach rechts versetzte Hauseingang wird durch ein Stichbogenportal mit Schlussstein (ohne Bezeichnung) eingefasst. Eine vermutlich bauzeitliche Rahmenfüllungstür mit gebogenem Kämpfer und feststehendem Oberlicht blieb ebenso erhalten. Die zweirieglige Fachwerkkonstruktion mit gezapften Streben an den Hausecken ist typisch für das beginnende 19. Jahrhundert. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein hohes, gut proportioniertes Krüppelwalmdach mit breiterer Schleppgaube. Das Wohnhaus gehört zu den authentischsten Wohngebäuden Oederans, es ist das am besten erhaltene Gebäude eines Straßenzuges, der ursprünglich geprägt wurde durch Gebäude gleicher Entstehungszeit und Bauweise. An einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt stehend, prägt es das Ortsbild maßgeblich und unverwechselbar. Der Denkmalwert ergibt sich aus der baugeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung. (LfD/2011).
  29. Rathaus Oederan: „Mächtiger Renaissancebau von 1575, nach Brand 1753 wieder aufgebaut. Das dritte Geschoss mit Dach und Dachreiter 1780, Restaurierung 1885 und 1914 (davon Portal zum Ratskeller und farbige Bleiglasfenster in Jugendstilformen im dritten Geschoss). Verputzter dreigeschossiger Erker von 1575, abgeschlossen von geschweifter Haube und Laterne. Deruntere Teil des Erkers mit figürlichen bäuerlichen Reliefs und Ornamenten, im mittleren Brüstungsfeld das Stadtwappen, seitlich bärtige Männer, vermutlich Ratsherren. Im gleichen Renaissancecharakter mit Säulenrahmung, bekrönendem Dreieckgiebel und Köpfen der Schmuck des Eingangsportals im Westen sowie zwei Türgewände im Erdgeschoss. Im Erdgeschoss zweischiffige Halle, die Gewölbe von zwei gedrungenen Säulen getragen, Reliefs an der Südwand mit Brustbild eines bärtigen Mannes (Baumeister?). Ratssaal mit Kassettendecke um 1970 restauriert.“ Teilsanierung, vor allem außen nach 1999, Innensanierung ab 2011 vorgesehen. Denkmalwert: überregionale baugeschichtliche und baukünstlerische Bedeutung sowie stadtgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung. (Dehio Sachsen II, Deutscher Kunstverlag 1998, S. 762.; LfD/2011).
  30. 1933 wurde die Weberei Reißig begründet, welche Frotteehandtücher auf mechanischen Webstühlen und Schmierpolster für die Reichsbahn und den Bergbau herstellte. 1956 erfolgte die Übernahme der Weberei durch Herrn Sunon. Von dessen Sohn wurde die Werkstatt bis 1990 betrieben. Ab Mai 1991 erfolgte eine langjährige Nutzung als „Schauwerkstatt“. Die Maschinen, Handwebstühle und Nähmaschinen, stammen aus dem 19. und 20. Jh. und sind alle funktionsfähig. Es handelt sich dabei um die vollständige maschinelle Ausstattung einer Handweberei-Werkstatt, die in ihrer Vollständigkeit heute nur noch selten anzutreffen ist. Mit Einrichtung des web Museums Oederan, welches der Geschichte der Handweberei, des Handwerks, des Gewerbes, der Industrie und dem Alltagsleben gewidmet ist, wurde die Maschinenausstattung der ehemaligen Handweberei in die Sammlungsbestände des Museums überführt. Als seltenes Zeugnis des Webereihandwerks sowie der industriellen Entwicklungsgeschichte Oederans ist dieser Sammlungsbestandteil denkmalwürdig auf Grund seiner technikgeschichtlichen und stadtgeschichtlichen Bedeutung (LfD/2013).
  31. Das Wohn- und Geschäftshaus Markt 8 in Oederan wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Urkundlich wird der Tuchmacher Christoph Vogelsang als erster Eigentümer des Hauses genannt. Von 1728 bis 1740 ist Bürgermeister Gottfried Creuziger als Eigentümer nachweisbar, welcher auch in diesem Haus wohnte. Zwischen 1767 und 1838 war die angesehene Oederaner Bürgerfamilie Holzmüller Eigentümer. Um 1820 wird das Gebäude als Wohn- und Malzhaus bezeichnet. Nach weiteren Eigentümerwechseln gelangte es in das Eigentum des Baumeisters Friedrich Wilhelm Meiling, welcher im Jahr 1872 das Haus um ein Stockwerk erhöhte. Der dreigeschossige Putzbau befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Rathaus und ist daher für das Erscheinungsbild des Marktes bedeutsam. Das über längsrechteckigem Grundriss errichtete Gebäude wird durch ein Satteldach abgeschlossen. Die Markttraufseite erhielt 1872 eine neue Gestaltung. Sie wird nunmehr geprägt durch Fensterbankgesimse und Dreieckgiebelverdachungen über dem Hauseingang und den Fenstern im 1. Obergeschoss. Im Erdgeschoss befinden sich Läden. Die Haustür von 1872 blieb original erhalten. Die Hoftraufseite ist schlicht, wie dies allgemein üblich war. Hier schließen sich zwei Seitengebäude an, die an die Enge Gasse angrenzen. Die Seitengebäude wurden nicht als Kulturdenkmale ausgewiesen. Der Denkmalwert des Hauses leitet sich ab von dessen regional- und baugeschichtlicher Bedeutung. Als wichtiger Bestandteil des Marktplatzensembles kommt dem Gebäude auch eine große städtebauliche Bedeutung zu. (LRA Freiberg/2008; LfD/2011) saniert, reich dekorierte Fassade, in den Dreiecksgiebeln Kränze mit Lorbeerlaub, alles dekoriert mit Palmetten, unter den Fenstern Stuckdekorationen, geschweifte Linien, zwischen den Fenstern im 2. Obergeschoss verzierte Putzfelder, in beiden Geschossen Fensterbankgesimse, reich dekorierte Haustür mit Ziervergitterung und Diamantschnitt, ebenfalls Verdachung mit Palmette und verschiedensten Putz-Stuck-Dekorationen.
  32. Nach Brand im Februar 1866 sofort wieder aufgebaut. Lt. Überlieferung wurde während des Herbstjahrmarktes 1866 die Eröffnung der Gaststätte und Konditorei des Herrn Kögel gefeiert. Das Gebäude blieb 50 Jahre lang im Besitz der Familie Kögel. 1901 erfolgt der Einbau der an der Hausecke befindlichen großen Schaufenster durch die damalige Eigentümerin des Hauses Frau Johanne Christiane Emilie verw. Kögel. Dreigeschossiger, repräsentativer Putzbau mit polygonaler Eckausbildung, dort im Erdgeschoss Laden mit großen Vorhangbogenschaufenstern. Hauseingang seitlich. Die Fassade wird geprägt durch Putznutungen und Rundbogenfenster im Erdgeschoss, Gurtgesims, Pilaster in den Obergeschossen sowie verschiedenartige Fensterverdachungen sowie eine überhöhte Eckausbildung. Schon allein durch seine Größe, aber auch durch die qualitätvolle Fassadenausbildung hebt sich das Haus von der teils älteren, schlichten Nachbarbebauung ab und prägt hierdurch das Platzbild. Im Inneren außer dem Keller und einem eingebauten Stichbogenportal mit Schlussstein im Treppenhaus keine Reste eines Vorgängerbaus. Der Schlussstein trägt die Nummer 599 sowie die Jahreszahl 1761 ? (möglicherweise die Bauzeit des Vorgängerbaus, von dem das Stichbogenportal stammt, welches beim Brand 1866 möglicherweise geborgen und als Spolie wieder verwendet wurde.) Als typisches Gründerzeithaus kommt diesem Gebäude baugeschichtliche sowie stadtentwicklungsgeschichtliche Bedeutung zu (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2011).
  33. Ehemaliges Kranken- und Armenstift der Stadt Oederan. 1806 stiftet der Leipziger Buchhändler Christian Friedrich Weygand 3000 Taler für die Errichtung eines Gestiftsgebäudes für die Pflege „Kranker und siecher Armer“ in der Geburtsstadt seines Vaters. 1824 ist die Existenz des Kranken- und Armenstiftes urkundlich belegt. Etwa 150 Jahre (bis 1956) wurde es seiner Bestimmung entsprechend genutzt. Danach wurde im Gebäude das städtische Heimatmuseum eingerichtet. Zuvor befand sich das Museum in den verschiedensten Gebäuden Oederans. 1979 bis 1984 erfolgte eine umfassende Rekonstruktion des Hauses. Zweigeschossiger verputzter Bruchsteinbau, an der Hoftraufseite im Obergeschoss Fachwerk, 4 × 6 Achsen mit hohem Satteldach. Wichtige Gestaltungselemente des ansonsten schlichten Gebäudes sind die Fenstergewände aus Hilbersdorfer Porphyrtuff sowie das Stichbogenportal mit Schlussstein an der Traufseite aus gleichem Material. In anderen Städten Sachsens nur noch selten anzutreffen, ist dieser Sozialbau einer der wenigen authentisch erhaltenen baulichen Zeugen der Sozialfürsorge des beginnenden 19. Jahrhunderts, wodurch diesem eine große sozialgeschichtliche, aber auch orts- und baugeschichtliche Bedeutung zukommt (LfD/2011).

  34. Kaiserliches Postamt Oederan, 1900 nach Plänen des Oederaner Baumeisters Carl Kempe erbaut, 1936/1937 baulich überformt, dabei Umgestaltung des Turms sowie der Fassaden; ursprünglich schmuckreicher Putzbau mit Turm, nach seiner Umgestaltung eher schlicht; Über rechteckigem Grundriss erhebt sich der zweigeschossige Hauptbau mit regelmäßig angeordneten Rechteckfenstern im Erdgeschoss und Segmentbogenfenstern im Obergeschoss bzw. Vorhangbogenfenstern an beiden Giebelseiten und der Hoftraufseite (Fensterformen von 1901). Die ursprünglich reichen Verzierungen der Fassade wurden beim Umbau entfernt. Die Fassaden erhielten lediglich die Inschriften „Postamt“ aus aufgesetzten Buchstaben auf der Trauf- und auch auf der Giebelseite, die auf die Funktion des Gebäudes verweisen. Der Zugang erfolgte von der östlichen Giebelseite über eine einläufige Freitreppe und einen durch eine Säule getragenen Eingangsvorbau, dieser noch bauzeitlich gestaltet. Zu den Wohnungen im 1. Obergeschoss des Hauses gelangt man über das im Turm befindliche Treppenhaus an der Westseite. Ebenfalls an der Westseite gibt es einen weiteren Hauseingang, der vermutlich den Zugang zu den Büroräumen ermöglichte. Türen aus der Umbauphase, aber auch bauzeitliche Türen an der Hofseite waren zum Erfassungszeitpunkt noch anzutreffen. Das Gebäude trägt ein Walmdach. Im Inneren blieb die Schalterhalle erhalten. Im Westen des Postamts, an der Straßenecke Poststraße / Bahnhofstraße, wurde 1938 eine Freifläche mit Treppen und Bäumen angelegt, die weitgehend unverändert erhalten geblieben ist. Als Postamt kommt diesem Gebäude eine große stadtgeschichtliche Bedeutung zu. Auf Grund seines guten Originalzustands und der qualitätvollen Gestaltung erlangt das Postamt ebenso baugeschichtliche und baukünstlerische Bedeutung. Durch seine Gestaltung und die bewusst auf die städtebauliche Situation bezogene Freiflächengestaltung prägt das Bauwerk das Straßenbild maßgeblich. (LfD/2011)
  35. 1905 erbautes Mietshaus, welches mit dem benachbarten Mietshaus, in dem sich das Restaurant „Zur Erholung“ befunden hatte, eine gestalterische Einheit bildet. Als damaliger Eigentümer und Baumeister ist Ernst Gustav Klotz anzunehmen. 1907 ist der Fleischermeister Karl Fürchtegott Büßer Eigentümer des Grundstücks und baut vermutlich um diese Zeit im Erdgeschoss einen Fleischerladen ein. Das Mietshaus ist Bestandteil der nach dem Anschluss Oederans an die Eisenbahnstrecke Dresden–Werdau (später Plauen/Hof) entstandenen „Bahnhofsvorstadt“, wie sie in anderen sächsischen Städten ebenfalls anzutreffen ist. Allerdings bildete sich hier keine großstädtische repräsentative Geschäftsstraße heraus, sondern eher eine kleinstädtische Wohnhausbebauung in den Stilmerkmalen der Gründerzeit, welche durch Bauten aus dem 1. Drittel des 20. Jh. ergänzt wurden. Einige Gaststätten entstanden, außerdem Verwaltungsbauten wie beispielsweise das Gericht mit Gefängnis oder die Post. Trotz baulicher Veränderungen an manchen Gebäuden erscheint dieses Stadtgebiet relativ homogen. Es unterscheidet sich deutlich von der vorindustriellen Bebauung Oederans. Das zweigeschossige Gebäude mit Mittelrisalit entspricht in seiner Gestaltung dem Nachbarhaus. Wie dieses wurde es im Erdgeschoss verputzt. Die ursprüngliche Putznutung ging verloren. Das Obergeschoss ist mit gelben Klinkern verblendet und durch rote Klinkerbänder dekoriert. Der Mittelrisalit erhielt eine Eckbetonung durch rote Klinker. Er wurde gestalterisch durch Fensterverdachungen mit Dreiecksgiebeln bzw. waagerechtem Gebälk und einen Volutengiebel mit Rundfenster hervorgehoben. Trotz der genannten Vereinfachung im Erdgeschoss dokumentiert das Gebäude eindrucksvoll Baustil und Bauhandwerk seiner Entstehungszeit. Der gute Originalzustand bildet hierfür eine wichtige Voraussetzung. Als typischer Bestandteil der „Bahnhofsvorstadt“ dokumentiert das Haus auch Stadtentwicklungsgeschichte. Der Denkmalwert ergibt sich danach aus dem bau- und stadtentwicklungsgeschichtlichen Wert (LfD/2012).
  36. 1901 erwarb der Bleiarbeiter Oswald Gustav Liebscher das Grundstück von Ernst Gustav Klotz und ließ darauf lt. Bauakten ein Wohnhaus mit Restaurationsbetrieb errichten. Bauentwurf und Bauausführung lagen in Händen des Baumeisters Gustav Klotz. 1906 folgte ein Saalanbau. Die Ansiedlung mehrerer Gaststätten in Bahnhofsnähe war typisch für die Entstehungszeit und ist auch in anderen Städten nachweisbar. Auch die beabsichtigte Errichtung des in unmittelbarer Nähe befindlichen Amtsgerichtes war möglicherweise ein Grund für die Einrichtung eines Restaurantbetriebes. Die Eisenbahn war zur Erbauungszeit das wesentliche Verkehrsmittel. Besucher sowie heimkehrende Arbeiter passierten in der Regel auf ihrem Heimweg diese Straße. Die Lage der Gaststätte war also günstig gewählt. Auch mehrere Gaststätten konnten gleichzeitig auf nahem Raum existieren, wie in der Oederaner Bahnhofsvorstadt erkennbar ist. Gaststätten waren wichtige Orte gesellschaftlicher Begegnung. Vielfach wurden sie auch noch von Gewerkschaften und Vereinen als Vereins-Lokal genutzt. Das zweigeschossige Gebäude mit Mittelrisalit unterscheidet sich in seiner Gestaltung keinesfalls vom Nachbargebäude. Wie dieses wurde es im Erdgeschoss verputzt. Die ursprüngliche Putznutung ging allerdings verloren. Das Obergeschoss wurde mit gelben Klinkern verblendet und durch rote Klinkerbänder dekoriert. Auch der Mittelrisalit erhielt eine Eckbetonung durch rote Klinker. Er wurde gestalterisch durch Fensterverdachungen mit Dreiecksgiebeln bzw. waagerechtem Gebälk und einem Volutengiebel mit Rundfenster hervorgehoben. Trotz der genannten Vereinfachung im Erdgeschoss dokumentiert das Gebäude eindrucksvoll Baustil und Bauhandwerk seiner Entstehungszeit. Der gute Originalzustand ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Der Denkmalwert ergibt sich danach aus dem bau- und dem ortsentwicklungsgeschichtlichen Wert. (LfD/2012).
  37. Das Wohnhaus wurden 1891 für den Kaufmann Carl Adolph Wolfgang erbaut. Neben dem Wohnhaus ließ er für seine Firma Wolfgang & Comp. ein Fabrikgebäude errichten (heute Gerichtsstraße 1), welches auf Grund umfassender baulicher Veränderungen nicht denkmalwürdig ist. In der Fabrik wurden damals Eisenmöbel hergestellt. Das denkmalgeschützte Wohnhaus, ein zweigeschossiger Putzbau mit 5 × 2 Fensterachsen steht traufständig an der Gerichtsstraße. Es beeindruckt durch seinen guten Originalzustand. Die Fassade wird geprägt durch die regelmäßig angeordneten Rechteckfenster. Zum Zeitpunkt der Denkmalerfassung waren mehrflüglige Einfachfenster mit Winterfenstern erhalten, welche für das Erscheinungsbild des Hauses bedeutsam waren. Weiter prägen ein kräftiges Sandsteingesims, ein aufgeputztes Fensterbankgesims sowie profilierte Fenstergewände mit ihren Verdachungen aus Sandstein die Fassade. Der Hauseingang des Hauses befindet sich an der Hoftraufseite. Dort führt eine Steintreppe mit schönem schmiedeeisernem Treppengeländer in ein Holzvorhaus im Schweizer Stil. Die Türblätter der zweiflügligen Gründerzeithaustür mit fest stehendem Oberlicht sind reich mit Schnitzwerk verziert. Die Oberlichter erhielten Farbglasscheiben. Zum Zeitpunkt der Denkmalausweisung war die bauzeitliche Ausstattung im Inneren erhalten. Das Haus ist voll unterkellert. Alle Keller werden durch Kappengewölbe abgeschlossen. Eine zweiläufige Treppe mit schmiedeeisernem Geländer verbindet beide Etagen. In jeder Etage befand sich eine Wohnung mit fünf Zimmern und Küche. Ob eines der Zimmer im Erdgeschoss auch als Kontor genutzt wurde, ist von der historischen Bauzeichnung nicht ablesbar. Aufwendige zeittypische Wohnungs- und Zimmertüren waren zum Erfassungszeitpunkt noch erhalten. Durch seinen guten Originalzustand und die qualitätvolle Bauausführung wird das Haus zum Zeugnis kleinstädtischen Bauens um 1900 und erhält somit baugeschichtliche Bedeutung. Stadtentwicklungsgeschichtlich ist das Gebäude als Teil der „Bahnhofsvorstadt“ und damit als Zeugnis der Stadtentwicklungsgeschichte Oederans in Folge der industriellen Revolution bedeutsam. (LfD/2012).
  38. Die Einfriedung der Grundstücke Poststraße 20 und 21 entstand 1892 im Zuge der Errichtung eines Wohnhauses für den Viehhändler Karl August Neubert. Dies ist urkundlich durch das Protokoll der am 11. März 1892 stattgefundenen 6. Ratssitzung des Stadtrats von Oederan belegt. Dort heißt es, dass der Neubau mit einem Vorgarten und einer Einfriedung zu versehen sei. Der Sockel des schmiedeeisernen Zauns bestand aus Klinkern bzw. Bruchsteinen mit Hartbrandziegelabschluss. Die schmiedeeisernen Zaungitter unterscheiden sich in ihrer Gestaltung, so dass anzunehmen ist, dass Teile zu einem späteren Zeitpunkt entstanden. Die geschwungenen, ansonsten schlichteren Zaunfelder mit Steinpfeilern zeigen Einflüsse des Jugendstils. Die Erneuerung dieser Zaunfelder könnte zwischen 1910 und 1920 erfolgt sein. Inzwischen wurden Teile der Einfriedung durch Nachbauten ersetzt (vermutlich nach 1990), die jedoch nicht dem Original, wie sie noch auf einer Ansichtskarte von 1910 gut zu erkennen waren, entsprechen. Gerade in dem zwischen Altstadt und Bahnhof befindlichen Stadtteil finden sich gehäuft schmiedeeiserne Einfriedungen von ausgewählter kunsthandwerklicher Qualität, die vom Können der Schmiede Oederans zeugen. Ein wichtiger Teil dieses Ensembles qualitätvoller Einfriedungen ist die Jugendstilzaunsanlage der o. g. Grundstücke. Ihr Denkmalwert ergibt sich danach aus einer künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung. (LfD, 2012)
  39. 1938 für Frau Erna Puttkammer errichtetes Mehrfamilienwohnhaus; Das breit gelagerte zweigeschossige Mietshaus mit Walmdach ist aufgrund seiner repräsentativen Gestaltung und seines sehr guten bauzeitlichen Erhaltungszustands innerhalb der Denkmallandschaft Oederans als herausragendes Beispiel der gehobenen Profanarchitektur der 1930er-Jahre anzusehen. Im Zuge der Stadterweiterung, die sich in den Gebäuden des gesamten städtischen Areals unterhalb des Bahnhofs widerspiegelt, nimmt das Kulturdenkmal Richard-Rentsch-Straße 1 eine gesonderte Stellung ein. Straßenseitig ist das Gebäude durch einen bauplastisch gestalteten Mitteleingang mit vorgezogener Säulenstellung betont, über dem ein Balkon gelagert ist. Das streng symmetrische Ordnungsprinzip der straßenseitigen Fassade erfuhr nur durch den Anbau kleiner, sich dem Gesamtgestaltungsprinzip unterordnender geschlossener Wintergärten an der zur Stadt gelegenen Giebelseite eine bewusste Verschiebung. Im Inneren des Gebäudes befindet sich das Interieur in gutem ursprünglichem Zustand (Fußbodenbeläge, Geländer, Treppenanlagen), so dass das Kulturdenkmal in seiner Gesamtbetrachtung als besonders authentisches Beispiel seiner Architekturgattung anzusehen ist. Das öffentliche Erhaltungsinteresse an dem Kulturdenkmal liegt besonders in seiner baugeschichtlichen, baukünstlerischen Qualität und in der stadtentwicklungsgeschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung für die Stadt Oederan begründet. (LfD, 2011)
  40. Aus Trümmermaterialien der ehemaligen Schusterschen Fabrik im Nationalen Aufbauwerk von zahlreichen freiwilligen Helfern 1953 erbaut. Auch der Entwurf des Architekten Kluge vom VEB Bau-Union Frankenberg entstand in dessen Freizeit. Neben Sportveranstaltungen fanden in der Halle auch zahlreiche Kulturveranstaltungen statt, für welche die Halle von Anbeginn an auch konzipiert war. Die Sporthalle ist ein im Eingangsbereich zweigeschossiger, ansonsten eingeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss mit flachgeneigtem Walmdach. An der Giebelseite befindet sich der Eingang mit Vorhalle und Pfeilern. Die Sporthalle wird durch hohe schlanke Rechteckfenster belichtet. Die Innenausstattung, wie Lampen, Kassettendecken, Türen, Treppengeländer u. a. blieben original erhalten. Auch wenn in freiwilliger Arbeit und mit einfachen Mitteln, sicherlich auch mit viel Improvisationsvermögen geschaffen, entstand ein architektonisch anspruchsvolles Bauwerk mit den Stilmerkmalen der 1950er-Jahre. Als einziger Großbau dieser Zeit in Oederan erlangt die Sporthalle bau- und stadtgeschichtliche und auf Grund seiner gestalterischen Qualität auch baukünstlerische Bedeutung. Die geschichtliche Bedeutung leitet sich weiterhin von der Entstehungsgeschichte des Bauwerks als Zeugnis des Neubeginns nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs ab. (LfD/2011) Aus Trümmermaterialien der ehemaligen Fabrik erbaut im Nationalen Aufbauwerk von Sportlern, auch urspr. als Konzertsaal konzipiert, Innenausstattung weitestgehend erhalten.
  41. Vermutlich in der 2. Hälfte des 18. Jh. erbaut. Anfang des 19. Jh. befand sich das Gebäude mit der damaligen Ortslisten-Nummer 43 im Besitz der Textilfabrikanten Christian Fürchtegott und August Friedrich Ferdinand Fiedler. Beide waren Söhne von Gabriel Fiedler, Bürgermeister und Co-Inspektor in Oederan, welcher 1804 verstarb. Es wäre also denkbar, dass dieses Gebäude ursprünglich diesem gehört hat. Es handelt sich hierbei um ein großzügiges und für seine Erbauungszeit äußerst komfortables barockes Bürgerhaus. Äußerlich wurde es mit großer Wahrscheinlichkeit überformt und der Eingangsbereich verändert. Die Sandsteinfenstergewände des breit lagernden Baus blieben erhalten, wurden jedoch teils überputzt. Auch das originale Wand-Öffnungs-Verhältnis des Bruchsteinbaus ist erhalten geblieben. Abgeschlossen wird das Bürgerhaus durch ein hohes Satteldach mit Dachhecht, welcher ursprünglich kleiner gewesen ist oder nie vorhanden war. Im Inneren ist das Haus im Erdgeschoss quergeteilt in den Flur-, Laden- sowie Wohn- und Küchenbereich. Der Hausflur ist nach rechts verschoben. Er wird durch Kreuzgratgewölbe abgeschlossen. An ihn grenzt rechts ein ehemaliger kreuzgratgewölbter Laden mit teils erhaltener Verbretterung der Wände an. Ebenfalls an der rechten Seite des Hausflurs befindet sich der Kellerzugang (das Gebäude ist teils unterkellert durch zwei parallel angeordnete Bruchsteintonnen) und das Treppenhaus. Links des Hausflurs befindet sich ein großzügiges Zimmer, dessen Fensteröffnungen sehr tief ausgebildet sind und mit gedrückten Korbbögen abschließen. Mit diesem Raum ist ein kleinerer, ebenfalls kreuzgratgewölbter Raum verbunden. An der Hofseite links vom Hausflur befindet sich der Zugang zur schwarzen Küche. Auch dieser Raum wird durch ein Kreuzgratgewölbe abgeschlossen. Die ehemals offene Esse ist heute zugesetzt, aber deutlich erkennbar. Eine dreiläufige Steintreppe führt in das Obergeschoss, deren bauzeitliche Geländer erhalten blieben. Der ehemalige Hausflur verläuft im Obergeschoss in der Mitte parallel zum First. Im Flur blieb eine sehr schöne Stuckdecke vollständig erhalten, allerdings heute durch das Einbauen von Zwischenwänden geteilt. Am Ende des repräsentativen Flurs befindet sich am Giebel eine Fensteröffnung, ebenfalls durch einen flachen Korbbogen abschließend. Bemerkenswert ist das bauzeitliche vierflüglige Kreuzstockfenster. Beiderseits des Flurs schließen Zimmer oder Salons unterschiedlicher Größe an, die teilweise ein Enfilade bildeten. Ob dies bauzeitlich schon so war, kann ohne Bauuntersuchung nicht gesagt werden. Ein Teil dieser Räume weist noch originale Stuckdecken auf. Vom Hausflur besteht auch eine Verbindung zum Seitengebäude, welches aber mit großer Wahrscheinlichkeit später als das Wohnhaus gebaut wurde. Um 1800 dürften diese Hintergebäude jedoch bereits vorhanden gewesen sein. Eine dreiläufige Holztreppe führt schließlich in das bewohnbare Dachgeschoss und eine zweiläufige gewendelte Holztreppe in das 2. Dachgeschoss. Hier befinden sich zahlreiche Holzverschläge. Der Dachstuhl wurde vermutlich um 1900 komplett neu aufgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte dann auch der Ausbau des Dachgeschosses mit Wohnungen bzw. Schlafkammern. Als vermutlich ehemaliges Wohnhaus der beiden Fabrikanten Christian Fürchtegott und August Friedrich Ferdinand Fiedler und vermutliches Wohnhaus des ehemaligen Oederaner Bürgermeisters Gabriel Fiedler kommt dem Wohnhaus Schulgasse 4 eine außerordentlich große stadtgeschichtliche Bedeutung zu. Durch die große Authentizität des Bauwerks, das äußere Erscheinungsbild und die Innenausstattung gleichermaßen betreffend, wird das Bauwerk zum eindrucksvollen Zeugen barocken Wohnhausbaus in Sachsen, so dass dem Haus eine große baugeschichtliche Bedeutung beizumessen ist. (LfD/2012).
  42. Der Rat der Stadt Oederan erwirbt 1533 vom Landesherren drei Mühlen, darunter auch die sog. „Hauboldmühle“. 1632 war sie nach Aktenlage abgebrannt. 1723 wird als Müller ein Christian Döhnel genannt, 1728 wird die Mühle urkundliche als Mahlmühle mit zwei Mahlgängen erwähnt. Weitere Eigentümer nach 1763 waren die Müller Christian Friedrich Beyer und Johann Georg Richter. Am Schlussstein trägt die Mühle die Bezeichnung „J.C.R. 1796“. Die Initialen stehen für Johann Christian Richter, der die Mühle im Jahr 1796 offensichtlich grundlegend erneuern ließ. Als 1831 Carl Friedrich Stöhr Besitzer der Mühle wurde, wurde sie als Malzmühle bezeichnet. Im Zeitraum von 1841 bis 1865, als die Mühle sich im Eigentum des Tuchfabrikanten Grüner befand, wird sie als Malz- und Ölmühle mit eingebauter Kammgarnspinnerei genutzt. 1865 folgt der nächste Eigentümerwechsel. Der Müller Traugott Heinrich Haubold betreibt nun die Mühle wieder als Mahlmühle mit Bäckerei. Die Mühle wurde durch unterschiedliche Eigentümer bis 1958 betrieben. Spätere Nutzung als Wohnhaus, gegenwärtig leer stehend. Zweigeschossiger, breit lagernder Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, dort Fenstergewände aus Hilbersdorfer Porphyrtuff sowie mittig angeordnetes Segmentbogenportal mit Schlussstein bezeichnet „J. C. R.1796“, bauzeitliche sehr schöne zweiflügelige Rahmenfüllungstür mit fest stehendem gesprosstem Oberlicht erhalten, Fachwerk-Obergeschoss, teilweise massiv, Krüppelwalmdach mit Schleppgaube. Im Erdgeschoss befinden sich noch die Ladentür und das Schaufenster der ehemaligen Bäckerei. Im rechten Winkel an das Haus wurde ein zweigeschossiger Anbau, ein massiver Putzbau, angefügt. An der rückwärtigen Traufseite befindet sich ein eingeschossiger massiver Anbau, in dem sich ursprünglich die Mühlentechnik befand. Durch seine markante Lage und die besondere Geländetopographie prägt der Baukomplex das Ortsbild maßgeblich. Die Nutzungsgeschichte begründet die große stadtgeschichtliche Bedeutung des Baukomplexes. Durch die Authentizität und besonders typische Ausprägung des Fachwerkbaus dokumentiert dieser zugleich das Bauhandwerk seiner Entstehungs- bzw. Umbauzeit um 1800 und erlangt hierdurch auch baugeschichtliche Bedeutung. (LfD/2011 und 2012).
  43. Landschaftlich gestalteter Gutspark mit zum Teil seltenen Baumarten, zum Zeitpunkt der Denkmalausweisung im Mai 2007 aus zwei Teilen bestehend, ursprünglich am Waldrand nahe der Mühle stehend, zerstört geborgen, beabsichtigte Aufstellung nach Restaurierung im Park von Börnichen, dort zur Zeit Sockel des Denkmals provisorisch aufgestellt, Sockel Naturstein mit rechteckiger Grundfläche, ca. 1,40 bis 1,50 m hoch, Vorderseite mit Inschrift: „GLORIA PATERNAE“ – nach anderer Quelle: „Memoriae paternae MDCCCVIII“, Kopfstück ebenfalls ca. 1,50 m bis 1,60 m hoch, ursprünglich ebenfalls rechteckige Grundfläche, Naturstein mit Abplatzungen, alle vier Flächen mit bildlichen Darstellungen: vermutliche Vorderseite mit unterlebensgroßem Halbrelief – Darstellung einer betenden Maria ohne Kind (Kopf und Hände verwittert), vermutliche Rückseite mit Darstellung einer Schlange, die sich in den Schwanz beißt – Schlangenlaib bildet einen Kreis, eine Seite mit Wappen derer von Schönberg, zweite Seitenfläche mit Blume in einem Kreis (an Kreuzblume erinnernd), alle Seitenflächen werden durch Spitzbogen abgeschlossen, diese spitzbogige Verdachung bildete zugleich einen Wetterschutz für den Stein, oberer Abschluss des Denkmals in Form eines Faltdaches, Symbolik des Denkmals: Mariendarstellung: stehende, möglicherweise mädchenhafte Darstellung mit offenem Haar, betend, die Figur ist stärker verwittert, so dass eine Deutung kaum möglich ist, Schlangendarstellung als Kreis: kosmischer Urkreis, Schlange beißt sich in eigenen Schwanz – Symbol der kosmischen Harmonie.
  44. Zweigeschossiges Häuslerhaus über rechteckigem Grundriss mit massivem und verputztem Erdgeschoss mit Fenstergewänden und Türportal aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Mittig an der Straßentraufseite befindet sich der Hauseingang mit einem Türportal mit waagerechtem Gebälk. Die Haustür, eine zweiflüglige Holzkassettentür mit schmalem Oberlicht, blieb original erhalten. Links neben der Haustür befand sich ein gleich gestalteter Hauseingang, der später zum Fenster umgebaut wurde, wobei die waagerechte Verdachung beibehalten wurde. Hierbei handelte es sich um einen Ladeneingang, der heute nicht erhalten ist. Auch das ehemalige Schaufenster wurde zum Fenster umgebaut. Das Obergeschoss weist eine zweiriegelige Fachwerkkonstruktion mit gezapften Streben auf. Die Giebelseite ist verbrettert. Den Hausabschluss bildet ein schiefergedecktes Krüppelwalmdach. Durch die Authentizität des Bauwerks wird dieses zum gebauten Dokument des Bauhandwerks um 1800, woraus sich der baugeschichtliche Wert des Hauses ableitet. Dieses Gebäude und das Nachbarhaus Hausdorfer Weg 6 sind zudem die letzten original erhaltenen Häusleranwesen Börnichens. (LfD/2011).
  45. Landschaftlich gestalteter Gutspark mit zum Teil seltenen Baumarten: Denkmal: zum Zeitpunkt der Denkmalausweisung im Mai 2007 aus zwei Teilen bestehend, ursprünglich am Waldrand nahe der Mühle stehend, zerstört geborgen, beabsichtigte Aufstellung nach Restaurierung im Park von Börnichen, dort zur Zeit Sockel des Denkmals provisorisch aufgestellt, Sockel Naturstein mit rechteckiger Grundfläche, ca. 1,40 bis 1,50 m hoch, Vorderseite mit Inschrift: „GLORIA PATERNAE“ – nach anderer Quelle: „Memoriae paternae MDCCCVIII“, Kopfstück ebenfalls ca. 1,50 m bis 1,60 m hoch, ursprünglich ebenfalls rechteckige Grundfläche, Naturstein mit Abplatzungen, alle vier Flächen mit bildlichen Darstellungen: vermutliche Vorderseite mit unterlebensgroßem Halbrelief – Darstellung einer betenden Maria ohne Kind (Kopf und Hände verwittert), vermutliche Rückseite mit Darstellung einer Schlange, die sich in den Schwanz beißt – Schlangenlaib bildet einen Kreis, eine Seite mit Wappen derer von Schönberg, zweite Seitenfläche mit Blume in einem Kreis (an Kreuzblume erinnernd), alle Seitenflächen werden durch Spitzbogen abgeschlossen, diese spitzbogige Verdachung bildete zugleich einen Wetterschutz für den Stein, oberer Abschluss des Denkmals in Form eines Faltdaches, Symbolik des Denkmals: Mariendarstellung: stehende, möglicherweise mädchenhafte Darstellung mit offenem Haar, betend, die Figur ist stärker verwittert, so dass eine Deutung kaum möglich ist, Schlangendarstellung als Kreis: kosmischer Urkreis, Schlange beißt sich in eigenen Schwanz – Symbol der kosmischen Harmonie.
  46. Letzte bauliche Zeugen einer ehemaligen Mühle und späteren Nähfadenfabrik. Die Fabrikationsgebäude wurden auf Grund des zunehmenden Verfalls 2011 als Kulturdenkmale gestrichen. Erhalten blieb die ehemalige Scheune (Straße des Friedens 95), 1921 nach Plänen der Architekten Friedrich & Frank zum Wohnhaus umgebaut. Die Bauausführung oblag dem Oederaner Baumeister Arwed Ficker. Weiterhin erhalten blieb das ehemalige Nebengebäude (möglicherweise ehem. Sozialgebäude Straße des Friedens 95a).
    • Wohnhaus Straße des Friedens 95: zweigeschossig, straßenseitig eingeschossig, Erdgeschoss Bruchstein verputzt, Rest der alten Scheune mit alten Naturstein-Fenstergewänden und Türportal mit Bezeichnung 1822?, im Inneren böhmisches Kappengewölbe vermutlich im ehem. Stallbereich, daneben tonnengewölbter Keller, Obergeschoss Ziegelmauerwerk verputzt – 1921 neu aufgeführt, dort Wohnung, Zimmer- und Zwischentüren aus dieser Zeit sowie zentrale Diele mit Kamin und hölzerner Eckbank sowie zweiläufige Treppe, schlichte Bleiglasfenster in der Diele
    • vermutlich ehem. Sozialgebäude Straße des Friedens 95a: eingeschossiger massiver Putzbau mit Drempel, abgeschlossen durch Satteldach Dachreiter
    Denkmalwert: Alter Industriestandort in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt Oederan, der für die Ortsentwicklung auf Grund des Arbeitskräftebedarfs bedeutsam war. Der Denkmalwert ergibt sich vor allem aus dem industrie-, regional- und baugeschichtlichen Wert sowie der landschaftsprägenden Bedeutung der baulichen Überreste der ehemaligen Industrieanlage. (LfD/2013)
    • Fabrikgebäude: giebelständig an Straße, zweigeschossiger verputzter Massivbau mit Satteldach, guter Originalzustand, durch hölzernen Gang mit Fachwerkwohnhaus verbunden, 2011 gestrichen wegen zunehmenden Verfall
    • Fabrikgebäude: Straße des Friedens 95a, evtl. ehemaliges Sozialgebäude, eingeschossig mit Drempel, massiver Putzbau, Satteldach mit Dachreiter
    • Wohnhaus: Straße des Friedens 95, ehem. Scheune, 1921 zu Wohnhaus umgebaut, zweigeschossig, straßenseitig eingeschossig, Erdgeschoss Bruchstein verputzt, Rest der alten Scheune mit alten Naturstein-Fenstergewänden und Türportal mit Datierung 1822?, böhmisches Kappengewölbe vermutlich im ehem. Stall, daneben tonnengewölbter Keller, Obergeschoss Ziegelmauerwerk verputzt – 1921 neu aufgeführt, dort Wohnung, Zimmer- und Zwischentüren aus dieser Zeit sowie zentrale Diele mit Kamin und hölzerner Eckbank sowie zweiläufige Treppe, schlichte Bleiglasfenster in Diele, Zimmer sonst schmucklos, Denkmalwert: industrie-, regional- und baugeschichtlicher Wert und landschaftsprägende Bedeutung, Fabrik zeitweise im Besitz von F. Fuchs, Umbau der Scheune zum Wohnhaus (1921) entworfen durch Friedrich & Frank (Architekten), ausgeführt durch Arwed Ficker, Baumeister aus Oederan.
    • Arbeiterwohnhaus: ehem. Straße des Friedens 93a, traufständig an Straße stehend, Erdgeschoss massiv, verputzt, Obergeschoss Fachwerk, Doppelwohnhaus mit zwei Eingängen, – Abbruch vor 2006.
  47. Mit Kirche, Kirchhof, Kriegerdenkmal, benachbartem Pfarrhaus sowie gegenüberstehender ehemaliger Schule entstand ein Ensemble, welches den Ort maßgeblich prägt und für diesen eine außerordentlich große geschichtliche Bedeutung hat als Mittelpunkt ländlichen Lebens in Gahlenz. (LfD/2011).
    Auf einer Anhöhe gelegene spätbarocke Saalkirche, errichtet 1765–68 nach Plänen des Bau- und Maurermeisters von Johann Christoph Uhlmann aus Börnichen und des Freiberger Bau- und Zimmermeisters Johann Gottlieb Ohndorff anstelle eines spätmittelalterlichen Vorgängerbaus. Der Turm wurde 1775 hinzugefügt. Restaurierungen 1822 (außen), 1834, 1896 und um 1965 (innen). Putzbau mit geradem Schluss, Walmdach, Korbbogenfenster, wuchtiger Turm an der Südseite über quadratischem Grundriss, das Glockengeschoss oktogonal, geschweifte Haube mit zwiebelförmiger Spitze. Die Wetterfahne und die Turmuhr weisen noch heute die Datierung 1775 auf. Das flachgedeckte Innere wirkt durch die an den Ecken abgeschrägte Emporenführung, zweigeschossig an der West- und Ostseite, konvex im Süden, als Zentralraum. Zwei verglaste Betstuben beiderseits des Altars. Der um zwei Stufen erhöhte Chorraum durch eine hölzerne Chorschranke vom Saal abgetrennt. Ausstattung aus der Erbauungszeit, entsprechend den protestantischen Anforderungen an einen Kirchenraum mit zentralem Kanzelaltar aus Holz, korinthische Säulen tragen das stark auskragende und verkröpfte Gebälk mit Gloriole, seitlich Vasen mit Ähren und Wein. – Schöne Rokokotaufe, datiert 1767, die Kuppa in Kelchform aus Holz, der Fuß aus Sandstein. – Orgel, 1868/69 erbaut vom Borstendorfer Orgelbaumeisters Christian Friedrich Göthel, 1989/90 überholt. – Im Vorraum lebensgroßes Kruzifix (Entstehung und Herkunft nicht geklärt), Holz, farbig gefasst. Eine Außenerneuerung erfolgte 1976/77. (Dehio Sachsen II. 1998, S. 307.; Faltblatt: Evangelisch-Lutherische Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ zu Gahlenz. in Reihe: Denkmale im Landkreis Freiberg. hg. v. Landratsamt Freiberg 2002) Turm von 1775, Abendmahlskelch, Silber, vergoldet, 15.Jh., Orgel von Christian Friedrich Göthel 1868/69.
  48. Schlichte Massivbauten aus Bruchstein mit Sandstein-Eckquaderung und Rechteckfenstern (überwiegend) mit Porphyrgewänden. Produktionsstätte einer der frühen sächsischen Spinnereien, laut Wieck sogar „die erste großartige Streichgarnspinnerei mit Wasserkraft“ (Wieck, Friedrich Georg: Industrielle Zustände Sachsens. Das Gesamtgebiet des sächs. Manufaktur- und Fabrikwesens, Handels und Verkehrs. Chemnitz 1840, S. 217), von Aug. Fiedler 1828/29 an der Großen Striegis erbaut. Welche Vornutzung hier bestand – das straßenseitige Gebäude wurde wohl 1816 erbaut – ist derzeit noch unklar. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der Spinnereibetrieb um eine Tuchweberei erweitert und firmierte um 1850 als Tuchfabrik Adolf Gottlob Fiedler.
    • Straßenseitiges Produktionsgebäude mit Satteldach (wohl ursprünglich Mansarddach) und Zugang im Hof, Türsturz aus Porphyr bezeichnet 1816, längsrechteckiger Grundriss mit 9 × 4 Fensterachsen, Mittelrisalit an der straßenseitigen Fassade, ursprünglich mit nördlichem Anbau gleicher Dimensionierung (wurde etwa 2012 abgebrochen, nachdem Dach und Zwischendecken eingestürzt waren, Giebel hier stark verändert, Eckquaderung erhalten), hofseitige Fassade durch Aufzugsschacht verändert, nordöstliche Gebäudeecke in der ehemaligen Durchfahrt mit polygonaler Vorlage aus Porphyr, korrespondiert mit südwestlicher Gebäudeecke des benachbarten Gebäudes.
    • Produktionsgebäude an der Nordseite des Hofs mit 2 × 6 Fensterachsen, darüber flaches, zum Teil eingebrochenes Walmdach, nördliche Traufseite durch nicht erhaltene flache Anbauten in der Fenstergliederung stark verändert, Hofseite bis auf vergrößerte Türöffnungen original, Südwestecke ebenfalls mit Mauervorlage aus polygonalen Porphyrsegmenten.
    • Produktionsgebäude an der Ostseite des Hofs mit Satteldach, hoher Massivbau mit etwa quadratischem Grundriss, 5 Fensterachsen am Nordgiebel, Fensteröffnungen in den unteren Geschossebenen verändert, Ostgiebel mit Aufzugsschacht, südlich anschließender zweigeschossiger Anbau vermutlich nicht von Denkmalwert.
    • Kraftzentrale (Kessel- und Maschinenhaus) mit Schornstein südlich des Hofs, hofseitig teils mit Rundbogenfenstern, ein originales Holzfenster, Schornstein mit viereckigem Querschnitt aus Ziegelmauerwerk, an zwei Seiten verschiefert.
    • Östlich anschließendes Verwaltungsgebäude langgestreckt und am östlichen Ende vor dem Kemnitzbach nach Norden abgewinkelt, dort Gebäudezugang als massive Rundbogenbrücke mit Holzüberdachung ausgeführt, Südseite durch Erker, Standerker und zwei Zwerchhäuser abwechslungsreich gestaltet, überwiegend Rechteckfenster mit aufwendiger Laibung, teils Drillingsfenster, am leicht vorspringenden Gebäudeteil vor der Kraftzentrale auch Rundbogenfenster, teils gekuppelt.

Quellen

Commons: Kulturdenkmale in Oederan – Sammlung von Bildern
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