Liste der Kulturdenkmale in Niederwiesa
In der Liste der Kulturdenkmale in Niederwiesa sind sämtliche Kulturdenkmale der sächsischen Gemeinde Niederwiesa mit seinen Ortsteilen Lichtenwalde und Braunsdorf verzeichnet.
Legende
- Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
- Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
- Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
- Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
- Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
- Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
- ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.
Niederwiesa
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Häuslerhaus | Am Dorfbach 7 (Karte) |
um 1800 | zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert
Vermutlich um 1800 erbautes zeit- und landschaftstypisches Häusleranwesen mit massivem Erdgeschoss und regelmäßigem Fachwerk im Obergeschoss, abgeschlossen durch ein Satteldach und verbrettertem Giebeldreieck. Bemerkenswert ist der ausgezeichnete Originalzustand des Gebäudes, durch welchen das Haus einen hohen Aussagewert zu ländlichem Bauhandwerk und Lebensweise der Häusler um 1800 erlangt, woraus sich die bau- und sozialgeschichtliche Bedeutung des Hauses ableitet. |
09240028 | |
Villa Seber: Villa | Am Hopfenberg 1 (Karte) |
1888 | erbaut für den Niederwiesaer Fotografen Clemens Seeber, aufwändig gestalteter Klinkerbau von baugeschichtlicher, baukünstlerischer, personengeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung
1888 für den Fotografen Clemens Seeber erbaute Villa, ursprünglich mit Fotoatelier. In dominanter Lage stehende Villa mit roten Klinkern verblendet, durch Betonfenster- und Türgewände, unterschiedliche Fensterverdachungen sowie eine reiche Dachlandschaft mit Schwebegiebeln geprägt. Die Villa ist authentisch überliefert und dokumentiert eindrucksvoll architektonische Auffassungen ihrer Entstehungszeit. Hieraus leitet sich die baugeschichtliche Bedeutung ab. Ihre architektonische Qualität begründet weiterhin einen künstlerischen Wert. Ursprünglich mit Fotoatelier im Seitenflügel, zeitweise im Hintergebäude Polstermöbelwerkstatt Max Peinel, Haus in dominanter Lage und mit gutem Originalbestand. Als Wohnhaus des Fotografen Clemens Seeber kommt dieser Villa zugleich eine große personengeschichtliche Bedeutung zu. Clemens Seber verbesserte um 1900 fotografische Verfahren und war Mitbegründer lebender Bilder. Auf ihn ist das Malteser Kreuz zurückzuführen. |
09240009 | |
Wohnhaus | Arthur-Emmerlich-Straße 2 (Karte) |
1889 | von baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung als zeittypisches Wohnhaus in gutem Originalzustand
1889 erbautes Wohnhaus. Zweigeschossig, sechs Achsen, Mittelrisalit mit Frontgiebel mit Architrav und Dreieckgiebelchen, Trauf- und Giebelseite evtl. etwas vereinfacht, Fenster erneuert, Haustür zum Zeitpunkt der Denkmalerfassung original, Glattputz, an einem Giebel Eckquaderung, 1. Obergeschoss kräftiges Gesims, Fassade gestaltet durch waagerechte Fensterverdachungen sowie Dreieckgiebelverdachung im 1. Obergeschoss am Mittelrisalit, Gewände und Zierelemente aus Porphyrtuff, Abschluss durch Satteldach. Einziges original erhaltenes Gebäude dieser Bauzeit im Straßenzug. Das Gebäude verdeutlicht ortsentwicklungsgeschichtliche Prozesse und dokumentiert in exemplarischer Weise das Bauhandwerk seiner Entstehungszeit. Der Denkmalwert ergibt sich somit aus der bau- und ortsentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung des Hauses. |
09240780 | |
Ehemaliges Wohnstallhaus und Seitengebäude eines Bauernhofes | Bahnhofstraße 5 (Karte) |
um 1800 | traditionelle Fachwerkhäuser von heimatgeschichtlichem Wert
Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes, vermutlich um 1800 erbaut.
Zeit- und landschaftstypische ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude, welche eindrucksvolle Zeugnisse des ländlichen Bauhandwerks um 1800 sind. Der Denkmalwert beider Gebäude ergibt sich demnach aus ihrem baugeschichtlichen Wert. |
09240013 | |
Mehrfamilienhaus | Braunsdorfer Straße 1 (Karte) |
1930 | eines der wenigen Gebäude im Bauhausstil in Westsachsen, baugeschichtlich von Bedeutung
Das Gebäude Braunsdorfer Str. 1 in Niederwiesa wurde 1930 als Dreifamilienwohnhaus im Auftrag des Drogisten Albert Freitag aus Auerswalde errichtet. Den Entwurf des durch stilistische Auffassungen des Bauhauses geprägten Gebäudes lieferte der Chemnitzer Dipl.-Ing. Karl Polster. Die Hausecken des drei- bzw. viergeschossigen Baus wurden abgerundet. Der Sockelbereich sowie die Fenstereinfassungen bestehen aus Klinkersteinen. Der gestaffelte Dachbereich schließt mit einem Flachdach ab. Das Gebäude ist das einzige durch das Bauhaus geprägte Wohngebäude in Niederwiesa mit Ortsteilen. Auch in anderen Orten des Direktionsbezirkes Chemnitz trifft man nur vereinzelt auf original erhaltene, stilistisch durch das Bauhaus geprägte Wohnhäuser. Jedem dieser Gebäude liegt ein individueller Entwurf zu Grunde, so dass jedes dieser Gebäude singulär ist. Diese Seltenheit, aber auch die besonders typische Gestaltung des Hauses begründen die außerordentlich große baugeschichtliche Bedeutung. Der Denkmalwert ergibt sich weiterhin aus der baukünstlerischen Bedeutung des Hauses, bedingt durch seine klare und zweckdienliche Gestaltung, die sich durch die Abrundung der Hausecken und die Staffelung der Höhen gut in das Straßenbild einfügt. |
09240008 | |
Weitere Bilder |
Königlich-Sächsische Meilensteine (Sachgesamtheit): Meilenstein | Chemnitzer Straße (Karte) |
nach 1858 | Halbmeilenstein, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung
Restaurierter Halbmeilenstein an der Straße nach Chemnitz mit Kopie der ursprünglichen Krone, nach 1858 aufgestellt. Die königlich-sächsischen Meilensteine waren Nachfolger der kursächsischen Postmeilensäulen. Am 1. September 1858 begann der Straßenbau-Ingenieur Wilke mit der Neuvermessung der Sächsischen Straßen. Diese Neuvermessung bildete die Grundlage für die Einführung des neuen Vermessungssystems. Dieses umfasste Stationssteine, Meilensteine, Halbmeilensteine, Abzweigsteine und Grenzübergangssteine. Die Stationssteine fanden am Anfang und Ende von Poststrecken Aufstellung. Auf ihnen waren die Namen und die Entfernung der an der Strecke liegenden Städte verzeichnet. Die Meilensteine standen unmittelbar an der Straße. Auf der einen Seite des Steins stand Name und Entfernung des Ausgangsortes und auf der anderen Name und Entfernung des Ortes am Ende der Poststrecke. Die Halbmeilensteine sollten den Streckenverlauf kennzeichnen. Beiderseits war eine Krone angebracht. eine Beschriftung war nicht üblich. Abzweigsteine standen an Abzweigungen von der Hauptroute und trugen in der Regel nur den Namen der nächsten Poststation ohne Entfernungsangabe. Auf den Grenzübergangssteinen war die Bezeichnung „Königreich Sachsen“ verzeichnet. Auf der anderen Seite enthielten diese Ortsnamen und Entfernungen. Zwischen Stationssteinen und Ganzmeilensteinen betrug der Abstand 1 Meile (das entspricht 7,5 km). Demnach bestand der Abstand zwischen Stationsstein und Halbmeilenstein und zwischen Halbmeilenstein und Ganzmeilenstein ½ Meile= 3,75 km. Seit 1875 galt im gesamten Deutschen Reich (also auch im Königreich Sachsen) das Meter als offizielles Längenmaß. Die Steine wurden aus diesem Grund vielfach auf das neue Maß umgeändert. Alle Steine wurden aus Sandstein hergestellt. Quelle: Dietze, Gernot: Kleindenkmale, oft wenig beachtete Kleinode unserer Heimat. in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. 09/1999, S. 11ff. |
09240007 |
Wohnstallhaus eines ehemaligen Dreiseithofes | Dresdner Straße 3 (Karte) |
1864 | zeit- und ortstypisches ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem Wert, heute umgenutzt
Wohnstallhaus eines Bauernhofes, 1864 vermutlich umgebaut, im Kern älter. Zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss (1864) mit bauzeitlichen Tür- und Fenstergewänden, Fachwerkobergeschoss verschiefert mit kleinen, regelmäßig angeordneten Fensteröffnungen, Abschluss durch Satteldach mit unterschiedlich großen Gauben, zweireihig angeordnet. Das Haus beeindruckt durch seine Authentizität, wodurch es eindrucksvoll das ländliche Bauhandwerk des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Der Denkmalwert ergibt sich damit vorrangig aus dem baugeschichtlichen Wert des Hauses. |
09240023 | |
Untere Schule: Ehemalige Schule | Dresdner Straße 33 (Karte) |
1884–1885 | repräsentativer Putzbau von baugeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert
Gründerzeitliches Schulgebäude, lt. Inschrift am Bau 1884/85 erbaut. Zweigeschossiger traufständiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss mit Mittelrisalit. Die Fassade wird gegliedert durch ein kräftiges, umlaufendes Fensterbankgesims im Obergeschoss sowie waagerechte Fensterverdachungen über den regelmäßig angeordneten Rechteck- bzw. Segmentbogenfenstern. Der Mittelrisalit wird gestalterisch betont durch ein Zwillingsfenster im Obergeschoss, welches durch einen Segmentbogen bekrönt wird. Er setzt sich im Dachgeschoss durch einen Volutengiebel sowie einen offenen Dachreiter mit Bogendach fort. Das Schulgebäude entspricht den Richtlinien des 1873 erlassenen Königlich Sächsischen Schulgesetzes und dürfte in seiner Entstehungszeit zu den modernsten Dorfschulen in Sachsen gehört haben. Es handelt sich hierbei fast um einen Typenbau, der leicht variiert nach Verabschiedung dieses Schulgesetzes in zahlreichen Dörfern Sachsen erbaut wurde. Das Niederwiesaer Schulgebäude zeichnet sich durch einen sehr guten Originalzustand aus. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baugeschichtlichen Wert, weil dieser Bau wie oben erläutert, heute noch äußerlich zeigt, welchen Ansprüchen Schulbauten am Ende des 19. Jahrhunderts genügen musste. Als eines der ältesten Schulhäuser des Ortes, aber auch als ein Gebäude, welches das Dorfleben maßgeblich prägte, erlangt die Dorfschule auch ortsgeschichtliche Bedeutung. Bis etwa 1985 als Schule genutzt, Mittelrisalit, 8-achsig, Mittelrisalit mit gebundenem Fenster, zwei Achsen, Fensterverdachungen waagrecht, im Mittelrisalit Fensterverdachungen mit Segmentgiebelchen, Zwerchgiebel mit Uhr, Turm, falsche Farbgebung |
09240020 | |
Wohnstallhaus eines ehemaligen Bauernhofes | Dresdner Straße 41 (Karte) |
um 1800 | bedeutsam für die Kulturlandschaft als typisches Wohnstallhaus, von hohem baugeschichtlichen Wert, bedeutend für Ortsbild durch Lage an wichtigster Durchfahrtsstraße
Zeit- und landschaftstypisches Wohnstallhaus, um 1800 (Schätzung) erbaut. Im Erdgeschoss Bruchsteinmauerwerk verputzt mit originalen Fenstergewänden und Türportal. Obergeschoss Fachwerk, teilweise verkleidet, Hausabschluss durch Satteldach mit halbem Schopf. Das das Straßenbild maßgeblich prägende Gebäude beeindruckt durch seinen sehr guten Originalzustand und die denkmalgerechte Sanierung nach 1997 (nachträglicher Anbau an Giebelseite kein Denkmal). Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baugeschichtlichen, sozialgeschichtlichen sowie ortsbildprägenden Wert. |
09240019 | |
Bauernhaus | Dresdner Straße 45 | um 1800 (Häusleranwesen) | Bauernhaus | 09240017 | |
Wohnhaus | Dresdner Straße 61 (Karte) |
1906 | original erhaltener Putzbau mit Zierfachwerk von baukünstlerischem und baugeschichtlichem Wert
1906 für den Erbgerichtsbesitzer Friedrich Gustav Haubold nach Entwurf des Flöhaer Baumeisters Otto Lindner erbautes Zweifamilienwohnhaus: eingeschossig, schöner hölzerner Wintergarten, Zierfachwerk an den Giebeln, Balkon Holz, originale Fenster mit gesprossten Oberlichtern, Mittelrisalit, Satteldach, teils mit Schopf, Biberschwanzdoppeldeckung, Schleppgauben, Das Haus weist nur unwesentliche bauliche Veränderungen auf. Anspruchsvoll gestaltetes Landhaus mit Elementen des Schweizer Stils in sehr gutem Originalzustand, denkmalgerecht saniert, von baugeschichtlicher und baukünstlerischer Bedeutung. |
09303320 | |
Villa Wilhelmi: Villa mit parkartigem Garten (Gartendenkmal) und Gartenhaus | Hohlweg 12 (Karte) |
1907 | landschaftsprägendes Gebäude von baukünstlerischer Bedeutung
Villa des Ing. Adolf Ludwig Wilhelmi aus Chemnitz, 1907 nach Entwurf des Architekten Oscar Günther durch die Baufirma G. Th. Polster errichtet. 1910 erfolgte der Anbau nach Osten, in den 1920er Jahren wurden Balkon und Terrasse verglast. Auf einer Anhöhe, umgeben von Bäumen in einem parkartigen Garten stehend. Zweigeschossiger schlichter, aber repräsentativer Putzbau mit Turm. die Fenster sind eingefasst von Porphyrfenstergewänden. Gute bauzeitliche Innenausstattung, z. B. Treppenhaus, Türen und deren Beschläge. Seit 1996 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Die Villa steht in einem parkartigen Garten, in dem sich noch ein möglicherweise bauzeitliches Gartenhaus befindet. Die Anlage ist für Niederwiesa singulär und prägt maßgeblich das Ortsbild. Als zeittypischer Villenbau in sehr gutem Originalzustand kommt dem Bauwerk eine baugeschichtliche Bedeutung zu. Weiterhin ergibt sich deren Denkmalwert aus der baukünstlerischen Bedeutung auf Grund ihrer qualitätvollen Fassadenausbildung. Der Garten hat einen großen Altbaumbestand, Rest der Gestaltung sind leicht erkennbar. Auch dieser parkartige Garten ist in Niederwiesa singulär, woraus sich die gartengeschichtliche Bedeutung ableitet. Lauben waren übliche Bestandteile von Villengärten. Durch Verfall gingen unzählige dieser Gartenhäuser verloren, so dass die wenigen authentisch erhaltenen Bauten denkmalwürdig sind, was auch auf das Gartenhaus des Villengrundstückes Hohlweg 12 zutrifft. |
09240021 | |
Steinbogenbrücke über den Zapfenbach | Jagdweg (Karte) |
Anfang 19. Jh. | teils ausgebesserte kleine Fahrwegbrücke vermutlich aus dem frühen 19. Jh. von technikgeschichtlichem Wert
Einbogige Steinbrücke über den Zapfenbach, vermutlich 19. Jh., diente der Überleitung eines Fahrwegs über den Bach. Teilweise ausgebessert, aber in wesentlichen Teilen original erhalten. Auf Grund des authentischen Bestandes und der zeittypischen Konstruktion von baugeschichtlichem Wert. |
09303332 | |
Weitere Bilder |
Dorfkirche Niederwiesa: Kirche mit Ausstattung sowie diese umgebender Kirchpark | Kirchstraße (Karte) |
1898 | von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung
Die Evangelische Pfarrkirche in Niederwiesa wurde nach Abbruch der Vorgängerkirche 1897/98 errichtet. Sie entstand als romantisierender einschiffiger Bau über kreuzförmigem Grundriss in historistischen Formen nach Plänen von Richard Paul Reuter. Restaurierungen 1989-1995, 2010. Die Kirche zeigt sich als verputzter Bruchsteinbau mit Sandsteingliederungen und Eckrustika, der eingezogene Chor dabei mit 3/8-Schluss und Strebepfeilern. Der eingestellte Westturm über quadratischem Grundriss besitzt eine oktogonale Laterne und spitzen Helmabschluss. An der Nord- und Südwestecke der Kirche befinden sich offene kreuzgratgewölbte Portalvorhallen. Das stattliche Hauptportal in Neorenaissanceformen am Turm besitzt im Gesimsbereich Putten. Die Tür selbst zeigt sich mit sehr reichen schmiedeeisernen Zierbeschlägen. Seitlich in der Westwand befinden sich kleine Reliefs mit der Darstellung des Schnitters von Oberwiesa und der Justitia von Niederwiesa. Der sehr weite Innenraum besaß ehemals eine in dunklen Farben gehaltene Ausmalung von Otto Gussmannaus Dresden. Diese wurde um 1950 weiß übertüncht, aber bei der Innenrestaurierung 2010 wieder hergestellt. Die Holzkassettendecke wurde malerisch mit mittlerem Strahlenkranz, Rankmotiven und in den Ecken mit den zugehörigen Symbolen der Evangelisten gestaltet. Die Kirche besitzt eingeschossige Emporen an drei Seiten, über den Türen der Emporenaufgänge befinden sich überlebensgroße Stuckreliefs der Evangelisten. Die Ausstattung aus dunklem Holz und die Taufe aus Sandstein stammen aus der Erbauungszeit. Auf dem Altar befindet sich eine große Kreuzigungsgruppe aus französischem Kalkstein. Der Sandsteinunterbau besitzt ein Bronzerelief von Bruno Fischer aus Dresden. Die Kanzel mit reich geschnitztem oktogonalem Korb mit Pilastern zwischen den rundbogigen Feldern blieb ebenso erhalten. In den Feldern sind Prophetendarstellungen von Otto Gußmann. Die Orgel wurde 1898 von Richard Kreutzbach erbaut. Der Prospekt, gleichfalls in dunklem Holz, wird durch plastische Darstellungen mit Engeln und Vasen geschmückt. Die originalen Farbglasfenster von Georg Müller-Breslau bestechen durch ihre Farbigkeit. Im Chorbereich zeigen sie Darstellungen des Lamm Gottes mit dem Paradiesfluss zwischen Petrus und Paulus. Der Denkmalwert der Kirche einschließlich ihrer Ausstattung ergibt sich aus ihrem künstlerischen, baugeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Wert. |
09240002 |
Friedhof Niederwiesa (Sachgesamtheit): Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges und Denkmal für die Gefallenen des Krieges 1870/1871, Friedhofskapelle (um 1910) sowie Lindenallee in der Mittelachse des Friedhofs | Kirchstraße (Karte) |
um 1920 | von ortsgeschichtlicher Bedeutung
Auf dem Friedhof von Niederwiesa befinden sich folgende Kulturdenkmale:
Der Denkmalwert der Kriegerdenkmale ergibt sich aus ihrer ortsgeschichtlichen Bedeutung, der Friedhofskapelle kommt sowohl eine ortsgeschichtliche, als auch eine baugeschichtliche Bedeutung zu. Die Lindenallee ist ein für regelmäßige Friedhofsanlagen typisches Gestaltungselement und auf Grund ihres guten Originalbestandes als Gartendenkmal schützenswert. |
09240015 | |
Pfarrhaus | Kirchstraße 4 (Karte) |
1690 (Pfarrhaus) | in Nähe zur Kirche, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung
1690 als Pfarramt von Oberwiesa errichtet. Umbau und Sanierung 1826 lt. Inschrift. 1970 wird das Obergeschoss verputzt. Erdgeschoss massiv, die Gewände aus Hilbersdorfer Porphyrtuff, Obergeschoss Fachwerk verputzt. Zweigeschossiger Bau über längsrechteckigem Grundriss, Abschluss durch Satteldach mit Biberschwanzdeckung. Der Denkmalwert ergibt sich auf Grund seiner Nutzung aus der ortsgeschichtlichen Bedeutung. als zeittypisches, sehr altes Fachwerkhaus erlangt es zudem baugeschichtliche Bedeutung. Hinzu kommt die ortsbildprägende Bedeutung als Teil des ortsbildprägenden Ensembles Dorfkirche, Pfarramt und alte Schule. Fachwerk-Obergeschoss verputzt, EG massiv mit Fenstergewänden aus 1. Drittel 19. Jahrhundert, Satteldach, an Stelle eines älteren Pfarrhauses errichtet laut Inschrifttafel im Jahr 1690 |
09240003 | |
Alte Kirchschule: Ehemalige Kirchschule | Kirchstraße 8 (Karte) |
1861 | markanter Putzbau von ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung
Ehemalige Kirchschule, eingeweiht am 22. Oktober 1861. Zweigeschossiger, breit lagernder Putzbau mit dreigeschossigem Mittelrisalit. Abschluss des Hauses durch Satteldach. Vermutlich später leicht überformt, aber in seinen Grundstrukturen erhaltener Bau, welcher als ehemaliges Schulgebäude für die Ortsgeschichte Bedeutung erlangt. Das Bauwerk gehört zu einem noch weitgehend original erhaltenen Bauensemble um die Kirche, welches das Ortsbild maßgeblich prägt. Der Denkmalwert ergibt sich somit aus dem ortsgeschichtlichen und ortsbildprägenden Wert. |
09240004 | |
Wohnhaus, heute Gaststätte und Wohnhaus (1786) und Seitengebäude (1811) eines ehemaligen Dreiseithofes | Kirchstraße 13 (Karte) |
1786 | Gebäudekomplex aus Fachwerkhäusern von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung
Der Denkmalwert des ortsbildprägenden Bauensembles ergibt sich aus der baugeschichtlichen Bedeutung als Beispiele ländlichen Bauhandwerks des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. |
09240005 | |
Villa | Mühlenstraße 15 (Karte) |
1929 | architektonisch anspruchsvoll gestalteter Klinkerbau von baukünstlerischer und baugeschichtlicher Bedeutung
1929 ließ der Ing. Hermann Bruno Rodatz sein Einfamilienwohnhaus nach Entwürfen des Dresdner Architekten Bernhard Nickol erbauen. Später erwarb der Eisengießereibesitzer Gottfried Anderegg das architektonisch anspruchsvoll gestaltete Gebäude. Zweigeschossiger Klinkerbau über annähernd quadratischem Grundriss, abgeschlossen durch ein Zeltdach. Die Gestaltung wurde durch Bauauffassungen des Neuen Bauens beeinflusst. Die Fassade wird geprägt durch Klinkerlisenen und waagerechte Gliederungen sowie das Eingangsvorhäuschen und den Standerker an der Straßenseite. Wichtig für die Wirkung des Gebäudes sind die hartgebrannten, geflammten Klinker. Auf weiteren Zierrat verzichtete der Architekt. Es entstand ein eleganter Bau in sachlicher Formensprache, welcher für Niederwiesa und Umgebung singulär ist. Der Denkmalwert ergibt sich aus der baugeschichtlichen und baukünstlerischen Bedeutung des Hauses. |
09240025 | |
Wohnhaus | Mühlenstraße 18 (Karte) |
1925 | Holzfertigteilhaus in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert
Fertigteilhaus aus Holz, 1925 nach Entwurf der Chemnitzer Architekten Fritz Eberlein und Martin Kind für Emil Pierschel aus Niederwiesa erbaut. Eingeschossig mit kleinem Türvorbau einschließlich Bedachung, das Haus selbst mit schmalem Drempelbereich und Satteldach mit Anschüblingen und breiten Gauben. Dach, Gauben und Schornsteine mit Schiefer verkleidet. Weitgehend original erhaltenes Einfamilienwohnhaus in qualitätvoller architektonischer Gestaltung, einziges Haus dieser Art in Niederwiesa. Durch seine Authentizität wird dieses Gebäude zum baulichen Zeugnis des Holzhausbaus der 1920er Jahre, woraus sich der baugeschichtliche Wert des Hauses ableitet. |
09303333 | |
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Obere Schule: Schule | Mühlenstraße 21 (Karte) |
1927 | original erhaltener Putzbau von baugeschichtlichem, künstlerischem und ortsgeschichtlichem Wert
Die Niederwiesaer Schule in der Mühlenstraße entstand 1926–27 nach Plänen des Chemnitzer Architekten W. Naumann, der zugleich für die Ausführung des Baus verantwortlich war. Am 10. September 1927 erfolgte die Schulweihe. Nach einem Brand 1940 wurde die Schule im Jahr 1941 wieder eröffnet. Zweigeschossiger sachlich gestalteter Putzbau mit hohem Walmdach mit einer breiten Schleppgaube über dem Haupteingang sowie stehenden Gauben und einem Uhrtürmchen. Die Fassade wird geprägt durch ein spannungsvolles Wandöffnungsverhältnis sowie die schmalen und zugleich hohen Rechteckfenster, welche in regelmäßiger Reihung angeordnet sind. Wichtig für die Wirkung des Hauses sind die mehrflügeligen sprossengeteilten Fenster. Der Haupteingang in der Mitte der Osttraufseite wird gestalterisch hervorgehoben durch eine breite Umrahmung mit schlichten Profilen aus Rochlitzer Porphyrtuff. An den Putzflächen beiderseits der Fenstergruppen wurden kleine Reliefs angebracht, auf denen der Schulanfang und das Schulende dargestellt sind. Auch neben dem Haupteingang finden sich figürliche Darstellungen aus dem Schulleben der Kinder. Der Sockel des Hauses sowie die Freitreppe und Terrassen sind aus Grünstein gemauert, die Abdeckplatten der Treppe und der Terrasse bestehen aus Granit. Durch den Einsatz der Natursteine entsteht ein spannungsvoller Farb- und Materialkontrast zu den hell verputzten Wandflächen. Durch seine Nutzungsgeschichte erlangt das Gebäude eine ortsgeschichtliche Bedeutung. Die qualitätvolle architektonische Gestaltung sowie die Materialästhetik begründen den künstlerischen Wert. Als exemplarisches Beispiel der Schulhausarchitektur der 1920er Jahre ergibt sich weiterhin der baugeschichtliche Wert des Hauses. |
09240026 |
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Kursächsische Postmeilensäulen (Sachgesamtheit): Postmeilensäule | Rathausplatz (Karte) |
1725 | Kopie einer Ganzmeilensäule, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung
Kopie einer Ganzmeilensäule, Reihennummer 28, mit verschiedenen Inschriften. Spiegel 1: „Chemnitz 2 St. 1/8“, „1725“, „Posthornzeichen“, Gegenseite: „Oederan 2 St. 1/2“, „1725“, „Posthornzeichen“, ursprünglich aufgestellt an der alten Poststraße Dresden – Freiberg – Chemnitz – Zwickau – Hof. Die Kopie wurde erforderlich, weil das Original zu stark verwittert war. Der originale Rest befindet sich im Chemnitzer Schloßbergmuseum. Das Original und die Kopie wurden aus Hilbersdorfer Porphyrtuff hergestellt. Im Jahre 1722 begann man im Kurfürstentum Sachsen mit der Aufstellung der Kursächsischen Postmeilensäulen. Kurfürst Friedrich August I. wollte hierdurch ein zeitgemäßes Verkehrs- und Transportleitsystem im Kurfürstentum aufbauen, um Handel und Wirtschaft zu fördern. Er beauftragte mit Generalvollmacht Magister Adam Friedrich Zürner (1679 – 1742) mit der Durchführung. Das System der Postmeilensäulen umfasste Distanzsäulen, Viertelmeilensteine, Halb- und Ganzmeilensäulen. Die Distanzsäulen sollten in den Städten vor den Stadttoren, später nur auf den Marktplätzen aufgestellt werden. Entlang der Poststraßen wurden Viertelmeilensteine, Halb- und Ganzmeilensäulen aufgestellt. Sie erhielten eine fortlaufende Nummerierung (Reihennummer), beginnend vom Anfang der Vermessung. Die Ganzmeilensäulen wurden außerhalb der Städte an den Poststraßen im Abstand von 1 Meile (= 9,062 km) aufgestellt. Die Distanzsäulen waren mit dem Monogramm „AR“ für „Augustus Rex“, dem kursächsisch und polnisch-litauischen Doppelwappen sowie der polnischen Königskrone gekennzeichnet. Die Ganzmeilen-, Halbmeilensäulen und Viertelmeilensteine waren alle ähnlich beschriftet, alle trugen kein Wappen, aber das Monogramm „AR“. Die Entfernungsangaben erfolgten in Wegestunden (1 Stunde= ½ Postmeile = 4,531 km). Dieses Meilensystem war das erste europäische Verkehrsleitsystem. Der hier betrachteten Säule kommt als Teil des überregional bedeutenden Postwegesystems eine hohe verkehrsgeschichtliche Bedeutung zu. |
09240030 |
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Viadukt Niederwiesa; Eisenbahnstrecke Roßwein–Niederwiesa; Striegistalbahn: Eisenbahnviadukt | Talstraße (Karte) |
1866-1869 | Eisenbahnüberführung über die Talstraße von technikgeschichtlicher, ortsgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung.
Bogenbrücke, Eisenbahnüberführung über die Talstraße, 1867 bis 1868 erbaut. Die Brücke gehört zur Eisenbahnstrecke Roßwein – Niederwiesa. Hau- und Bruchsteinmauerwerk, weite Stichbögen, kräftige, rechteckige, schmucklose Pfeiler, 181 m Gesamtlänge, Höhe über Grund 19,30 m, Breite 4,60 m. Für die Entstehungszeit typische Eisenbahnbrücke von technikgeschichtlicher, ortsgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung. |
09240014 |
Wohnhaus, ehemaliges Häuslerhaus | Talstraße 10 (Karte) |
bez. 1798 | gut erhaltenes Fachwerkhaus von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung
Lt. Datierung an der Fassade 1798 erbautes Häusleranwesen. Das Gebäude beeindruckt durch seinen guten Originalzustand. Das Erdgeschoss ist massiv und verputzt, möglicherweise nachträglich unterfahren. Das Fachwerk im Obergeschoss ist regelmäßig, alle Holzverbindungen sind gezapft. Es wäre jedoch möglich, dass das Fachwerk der Giebelseite älter ist als das der Traufseite. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein relativ steiles Satteldach. Giebelseitig wurde ein Schuppen angebaut. Das Haus gehört zu einem Ensemble gut erhaltener Häuslerhäuser entlang der alten Dorfstraße und prägt mit diesen das Straßenbild. Durch seinen guten Originalzustand erlangt das Gebäude hausgeschichtliche Bedeutung. |
09240027 | |
Wohnhaus | Talstraße 13 (Karte) |
1695 | eines der ältesten Fachwerkhäuser des Dorfes, von großer baugeschichtlicher und hausgeschichtlicher Bedeutung
Bauernhaus, vermutlich um 1700 erbaut, nachfolgend leicht überformt. Zweigeschossig mit verputztem Bruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss und einer Fachwerkkonstruktion mit aufgeblatteten Kopfstreben, am Giebel auch Fußstreben, die Holzbalken sind noch gebeilt, Abschluss durch Satteldach mit stehendem Stuhl. Einziges Haus mit dieser für die Zeit um 1700 typischen Fachwerkkonstruktion. Wohl ältestes ländliches Wohnhaus von Niederwiesa, woraus sich die große hausgeschichtliche Bedeutung ableitet. |
09240011 | |
Wohnstallhaus, Scheune, Stallgebäude und Seitengebäude eines Vierseithofes | Talstraße 15 (Karte) |
1850 | geschlossen erhaltener Vierseithof von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher, ortsentwicklungsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung
Vierseithof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jh.
Dieser Vierseithof ist einer der wenigen original erhaltenen Vierseithöfe des Ortes, bei welchem alle vier Gebäude in gutem Originalzustand überliefert sind. Auch viele bauliche Details blieben erhalten, die ansonsten sehr selten noch anzutreffen sind. Der Hof erlangt hierdurch eine große hausgeschichtliche, aber auch ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung. |
09240012 | |
Häuslerhaus | Talstraße 50 (Karte) |
um 1800 | zeittypisches Fachwerkbau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert
Zweigeschossiges Häuslerhaus über längsrechteckigem Grundriss, Anfang 19. Jahrhundert (Schätzung) erbaut. Erdgeschoss massiv mit originalem Türportal mit waagerechtem Gebälk, Obergeschoss Fachwerkober teilweise verschiefert, teils auch mit Holzschindeln verkleidet, ein Giebel massiv. Hausabschluss durch Satteldach mit Schieferdeckung. Als zeit- und landschaftstypisches Häuslerhaus in sehr gutem Originalzustand kommt dem Bauwerk eine baugeschichtliche Bedeutung zu. |
09303335 | |
Häuslerhaus | Talstraße 55 (Karte) |
1835 | zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert
Zeit- und landschaftstypisches Häuslerhaus, erbaut 1835. Erdgeschoss massiv mit bauzeitlichem Türstock, dieser bezeichnet „1835“. Gut erhaltenes Fachwerk im Obergeschoss, am Giebel verschiefert. Abgeschlossen durch ein Satteldach mit Aufschieblingen. Das unmittelbar an der alten Dorfstraße stehende Fachwerkhaus prägt das Straßenbild maßgeblich, dies vor allem durch seinen sehr guten Originalzustand. Es wird zum Zeugnis ländlichen Lebens, Bauens und Wohnens des beginnenden 19. Jh., woraus sich die bau- und sozialgeschichtliche Bedeutung des Hauses ableitet. |
09240029 | |
Häusleranwesen | Talstraße 64 (Karte) |
um 1800 | traditionelles Fachwerkhaus von hausgeschichtlichem und regionalgeschichtlichem Wert
Häusleranwesen, vermutlich um 1800 erbaut. Erdgeschoss massiv mit Eingangsvorbau, giebelseitige Erweiterung, Fachwerkobergeschoss verschiefert mit kleinen Fensteröffnungen knapp unterhalb der Traufe, Satteldach geschweift mit Schieferdeckung. Direkt an der Dorfstraße stehend und diese prägend. Durch seine Authentizität wichtig als Zeugnis von Bauhandwerk und Lebensweise seiner Entstehungszeit. Der Denkmalwert ergibt sich danach aus dem bau- und sozialgeschichtlichen Wert des Hauses. |
09303319 | |
Wohnstallhaus, Scheune, Seitengebäude, Milchkeller (neben dem Bach) sowie Zufahrtsbrücke (zwischen Bauerngehöft und Feld) eines Vierseithofes | Talstraße 89 (Karte) |
1854 (Wohnstallhaus) | gut erhaltener Bauernhof, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich bedeutsam
Ehemaliger Vierseithof, davon erhalten: Wohnstallhaus, Scheune, Seitengebäude, Milchkeller (neben dem Bach) sowie Zufahrtsbrücke (zwischen Bauerngehöft und Feld). Gut erhaltener Bauernhof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jh. sowie zum Hof gehörenden Nebenanlagen.
Einer der besterhaltenen Bauernhöfe des Dorfes mit weitgehend originalen Gebäuden. Damit wird der Hof zum Zeugnis ländlichen Bauhandwerks, Wohnens und Wirtschaftens des 19. Jh., woraus sich seine baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung ableitet. |
09240016 | |
Wohnhaus | Wiesenstraße 2 (Karte) |
1. Hälfte 19. Jh. | Obergeschoss Fachwerk verputzt, möglicherweise Häusleranwesen oder Auszugshaus, von heimatgeschichtlichem Wert
Vermutlich in der 1. Hälfte des 19. Jh. erbautes Fachwerkwohnhaus (wahrscheinlich Häusleranwesen). Schlichtes zeittypisches Gebäude mit massivem Erdgeschoss, einfachem Fachwerk im Obergeschoss und Satteldachabschluss. Durch einen nachträglichen nicht denkmalwürdigen Anbau wurde der Hauseingang verlegt. Trotz seiner baulichen Veränderungen kommt diesem Bauwerk ein ortsentwicklungsgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Wert zu. |
09240001 | |
Bahnhof Niederwiesa; Eisenbahnstrecke Dresden–Werdau; Eisenbahnstrecke Roßwein–Niederwiesa; Striegistalbahn: Altes Empfangsgebäude des Bahnhofes | Zum Bahnhof 4 (Karte) |
1869 | baugeschichtliches Zeugnis des Eisenbahnanschlusses der Gemeinde an die Eisenbahnstrecken Dresden–Werdau (6258, sä. DW) und Roßwein–Niederwiesa (6620, sä. RW) mit verkehrsgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung
Das alte Empfangsgebäude weist in kleinerer Variante dieselbe Kubatur und Formensprache wie das Klingenberger Empfangsgebäude auf, das vier Jahre früher entstand. Da beide auf derselben Strecke liegen, kann der Entwurf durchaus auf eine Hand zurückgeführt werden. Die anderen Gebäude der Strecke sind oft stark überformt, so dass sie kaum noch zum Vergleich dienen können. Das alte Empfangsgebäude ist eines der ältesten noch erhaltenen Empfangsgebäude der Eisenbahnstrecke Dresden – Werdau und damit ein wichtiges Zeugnis sächsischer Eisenbahngeschichte, woraus sich seine verkehrshistorische Bedeutung ableitet. |
09240022 |
Braunsdorf
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Einzeldenkmal in o. g. Sachgesamtheit: Schlossmühle mit Kunstwärterhaus, Resten des Mühlengebäudes, Mühlenwohnhaus, Nebengebäude, Mühlgraben und Wehr (siehe Sachgesamtheit 09240597) | (Karte) | im Kern 16. Jh. | zum Lehen des Schlosses Lichtenwalde gehörende Mühle, teilweise nur Grundmauern erhalten, ältestes Gebäude ist das technikgeschichtlich bedeutende Kunstwärterhaus zur Bewässerung der Wasserspiele im Schlosspark ab 1720, heute ohne technische Ausstattung, das Ensemble ist von hoher ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung
Ehemalige Rittergutsmühle des Schlosses Lichtenwalde. Abweichend von anderen sächsischen Adelssitzen ist schon im 16. Jh. für Lichtenwalde die Einheit von Schloss, großem Rittergut und Schlossmühle belegt. Noch heute befinden sich die jeweiligen Bestandteile am historischen Standort. Das gilt auch für das Ensemble der Schlossmühle. Die große Vorbildhaftigkeit der Schloßmühle mit Wehr- und Mühlgraben für die Tradition der gesamten Region und der landesgeschichtlich hochbedeutsame Wert der Sonderform Schloss Lichtenwalde begründet das öffentliche Erhaltungsinteresse an diesem Mühlenkomplex. Das Kunstwärterhaus entstand um 1750. Es handelt sich um einen kleinen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach. Das Haus steht langjährig leer und befindet sich in baufälligem Zustand. Das anschließende Mühlengebäude stammt im Kern wohl aus dem 16. Jh. und aus der Zeit 1870/80. Der dreigeschossige Putzbau, in den letzten Jahren denkmalgerecht saniert, hat im Erdgeschoss barocke Korbbogenfenster, die beiden Obergeschosse wurde später aufgesetzt. Dieser Umbau um 1870/80 war auch mit Eingriffen im Inneren verbunden. Das innere hölzerne Tragesystem war von der Mühlentechnik jener Zeit bestimmt. Die technische Ausstattung blieb nicht erhalten. An die Mühle schließt das ebenfalls denkmalgerecht sanierte Mühlenwohnhaus an, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, ca. um 1850/60 erbaut. Das Gebäude beeindruckt durch seinen guten Originalbestand. Gegenüber dem Mühlenwohnhaus, etwas erhöht am Hang steht das zweigeschossige Seitengebäude, ebenfalls in den letzten Jahren denkmalgerecht saniert. Die Bauzeit wird auf vor 1700 geschätzt. Das zweigeschossige Fachwerkhaus besitzt ein massives, tonnengewölbtes Erdgeschoss. Damit dürfte es sich eindeutig um ein Lagergebäude der Mühle handeln. Schutzgut:
Geschichte: Mühle bereits um 1349/50 urkundlich als Lehen an den Feudalherren mit Mahlzwang der Bauern der Schloßherrschaft erwähnt, um 1695 Mühle mit 6 Gängen und auch als Brettmühle, Mühlweg als Transportweg führte um den Kaulhübel, Wehr und Mühlgraben mit Gebäuden und 2 Wasserräder um 1620 vorhanden, 1810 und 1841 sind auf Zeichnungen 3 Räder abgebildet, Graben zu dieser Zeit 200 m lang, um 1795 Errichtung eines neuen hölzernen Wehres mit in Stein errichtetem Mühlgraben (1989 saniert), 1895 Bau des heutigen festen Wehres, 1962 Rekonstruktion des Wehres, nach 2000 Sanierung 1860 besaß die Mühle 4 Gänge, eine Schneidemühle, eine Ölmühle und ein Spitzgang, mit Bäckerei, 1880 Rekonstruktion der Mühle durch den Mühlenpächter: Abbruch der alten Mühlengebäude, Errichtung der Industriemühle mit Wasserturbine, Silo und Holzschleiferei (rechts des Mühlgrabens – KEIN DENKMAL), 1929 bis 1952 Pacht durch die Webermühle Braunsdorf, 1954 Einstellung des Mahlbetriebes, danach Lager, 1968 und 1988 Einbau von Drehstromgeneratoren |
09240587 | |
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Oesterheltbrücke: Straßenbrücke über die Zschopau | (Karte) | 1929 | zweibogige Steinbrücke mit halbrunder Pfeilervorlage und Austritt von baugeschichtlicher, technikgeschichtlicher und landschaftsprägender Bauweise
Zweijochige Natursteinbrücke, im Volksmund »Oesterheltbrücke« genannt nach Dr. Oesterhelt, Amtshauptmann von Flöha und Vorsteher der Jagdaufsichtsbehörde. Flach über den Fluss führende Natursteinbrücke mit zwei weitspannenden, flachen Segmentbögen, Mittelpfeiler an beiden Seiten mit halbrunder Vorlage und Austritten, Steinbrüstungen. Beide Brückenbögen segmentbogenförmig und flach. 1994 grundlegende Instandsetzung. Ingenieurbau in gutem Originalzustand und landschaftsangepasster Bauweise. Der Denkmalwert ergibt sich aus der regionalgeschichtlichen, technikgeschichtlichen sowie landschaftsprägenden Bedeutung. Brücke BW1, im Volksmund „Oesterheltbrücke“ genannt nach Dr. Oesterhelt, Amtshauptmann von Flöha und Vorsteher der Jagdaufsichtsbehörde, 1994 grundlegende Instandsetzung, flach über den Fluss führende Natursteinbrücke mit zwei weitspannenden, flachen Segmentbögen, Mittelpfeiler an beiden Seiten mit halbrunder Vorlage und Austritten, Steinbrüstungen. |
09240010 |
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Viadukt Braunsdorf; Eisenbahnstrecke Roßwein–Niederwiesa; Striegistalbahn: Eisenbahnviadukt | (Karte) | 1874-1889 | markantes, das Landschaftsbild maßgeblich prägendes Bauwerk von technikgeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und landschaftsbildprägender Bedeutung
Überquert Landstraße und Zschopau bei Flurstück 36a bis 42, 24-bogige Steinbrücke mit gleichmäßigen Bögen, Länge 254,87 m, 6,2 m Höhe, 4,5 m Breite, Eisenbahnviadukt Braunsdorf (R-W 34, 635 – 34,815) |
09240799 |
Wohnhaus | Am Grünen Hang 5 (Karte) |
um 1923 | Landhaus in aufwendiger Gestaltung von baukünstlerischer und baugeschichtlicher Bedeutung
Giebelständig zur Straße stehendes Einfamilienwohnhaus, um 1920/25 erbaut. Eingeschossig mit hohem Bruchsteinsockel, dort Garage mit bauzeitlichen Toren, Erdgeschoss verputzt mit Standerker über halbkreisförmigen Grundriss aus Bruchsteinmauerwerk, darüber Balkon mit Holzbrüstung an der Giebelseite. Fenster des Erdgeschosses mit Holzklappläden mit herzförmigem Einschnitt. Steiles, leicht geschweiftes Satteldach mit Schieferdeckung, großem Dachhaus mit Walmdach sowie verbrettertem Giebel. Architektonisch anspruchsvoll gestaltetes Einfamilienwohnhaus, gut erhaltenes Beispiel dieser Gattung der beginnenden 1920er Jahre. Der Denkmalwert des Hauses ergibt sich demnach aus der baugeschichtlichen und baukünstlerischen Bedeutung. |
09303334 | |
Wohnhaus | Am Schloßblick 7 (Karte) |
1927 | Landhaus aus Bruchsteinsichtmauerwerk von baukünstlerischer und baugeschichtlicher Bedeutung
1927 nach Entwürfen des Architekten Rudolf Brümmer erbautes Landhaus in sehr gutem Originalzustand. Eingeschossig mit abknickendem, weit vorkragendem Satteldach. Erdgeschoss Bruchsteinmauerwerk, Fenstergewände Betonguss. Haustür und Fenster wurden erneuert. Giebeldreieck sowie Dach und große Gaube verschiefert. Das Haus beeindruckt durch seine Materialästhetik sowie das spannungsvolle Wand-Öffnungs-Verhältnis, die Gruppierung der Fenster und deren unterschiedliche Formate. Es entstand ein Haus von unverwechselbarem Erscheinungsbild. Auch wenn das Haus singulär in seiner Ausprägung ist, sind deutlich die Einflüsse z. B. des Heimatstils der 1920er Jahre spürbar. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baukünstlerischen Wert (wie oben erläutert) und aus seinem baugeschichtlichen Wert als qualitätvolles Beispiel des individuellen Wohnhausbaus seiner Erbauungszeit. vorkragendes Dach, im oberen Bereich verschiefert, Bauherr: Hagedorn |
09240586 | |
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Wasserturm | Am Wasserturm | 1911 (Wasserturm) | zum Wohnhaus umgebauter, gut erhaltener Wasserturm des Architekten Hugo Heyl, von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher, technikgeschichtlicher sowie landschaftsprägender Bedeutung
1911 ließ der Unternehmer Hugo Heyl aus Braunsdorf durch den Architekten H. Gottschald (Chemnitz) die Wasseranlage zur Versorgung der durch ihn angelegten Siedlung bauen, dazugehörig ein Brunnen von 3 m Durchmesser und 9 m Tiefe, eine Pumpenanlage war in einem Häuschen oberhalb des Brunnens untergebracht. Weiterhin wurde eine eiserne Druckrohrleitung von 60 mm Durchmesser und 750 m Länge benötigt. Der Turmhochbehälter bestand im unteren Teil aus Ziegelmauerwerk, der Behälter selbst aus Eisenbeton, er fasste 30 m³. Es gehörte eine Hauptverteilungsrohrleitung von 100 mm Durchmesser und 700 m Länge für 25 Hausanschlüsse zur Anlage. Der Wasserturm kann als Wahrzeichen von Braunsdorf angesehen werden und fand nach der Eingemeindung des Ortes Eingang in das Gemeindewappen von Niederwiesa. Sein zweigeschossiger Schaft besteht aus verputztem Ziegelmauerwerk. Die Eingangstür wird durch Putzfaschen eingefasst. Der zweigeschossige Turmkopf besteht aus einer verschieferten Fachwerkkonstruktion auf achteckigem Grundriss. Die ursprünglich mehrscheibigen Fenster waren in Guss gefertigt gewesen. Abschluss des Turmes durch eine flache Welsche Haube mit Turmknauf und Wetterfahne. Im Inneren blieben bis zum Ende der 1990er Jahre der Hochbehälter, die Eisentreppe und die Geschosspodeste im Original erhalten. Umfassende Sanierungsmaßnahmen im Zeitraum 1998 bis 2001. Der Turm diente ursprünglich der Versorgung von 80 Grundstücken im Oberdorf von Braunsdorf (300 mNN) mit Trink- und Brauchwasser. Das Wasser wurde aus einem neun Meter tiefen Brunnen beim Harrasfelsen mit einem Durchmesser von drei Metern und einem Fassungsvermögen von ca. 55 m³ über eine Druckleitung (60 mm) zu dem 750 Meter entfernten Hochbehälter gepumpt. Die Pumpenanlage zur Beförderung des Wassers aus dem Brunnen befand sich direkt über dem Brunnen und wurde mittels Deutz-Dieselmotor angetrieben. Eine weitere Pumpenanlage befand sich neben dem Turm in einem kleinen Häuschen und diente der Wasserverteilung zu 25 Abnehmeranschlüssen. Die dafür genutzte 100 mm Hauptleitung war ca. 700 Meter lang. Am 28. Oktober 1913 bot Heyl das Wasserversorgungssystem der Gemeinde Braunsdorf zum Kauf an, die jedoch ablehnte. Erst nach 1934 kam es zum Verkauf der privaten Wasserleitung. Nun nutzte man Wasser aus dem städtischen Wassersystem, dass in DDR-Zeiten staatlich organisiert, nach 1991 vom Wasserzweckverband Niederwiesa/Braunsdorf und ab 1995 ZWA „Mittleres Erzgebirgsvorland“ betrieben wurde. 1996 wurde der Turm außer Betrieb gesetzt und ein Jahr später verkauft. Bis 2003 wurde der Turm zu Wohnzwecken umgebaut. Dazu wurde der Wasserbehälter ausgebaut und der Baukörper saniert. Bereits 1980 anlässlich der 650-Jahr-Feier Braunsdorf wurde (erstmals) ein Sonderpoststempel mit dem Wasserturm herausgegeben. Neben der versorgungsgeschichtlichen Bedeutung des Wasserurmes erlangt der Turm als landschaftsprägendes Denkmal Bedeutung. |
09240585 |
Villa und Nebengebäude sowie Einfriedung mit Torhaus | An der Zschopau 2 (Karte) |
um 1905 | Villa im Schweizer Stil von baugeschichtlichem und ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert
Zweigeschossiger Putzbau mit Zierfachwerk an Giebel und Wintergärten. Die im Schweizer Stil erbaute Villa besticht durch ihren guten Originalzustand. Zum Zeitpunkt der Denkmalerfassung waren die originalen Fenster – zweiflüglige Fenster mit gesprossten Oberlichtern (senkrechte Sprossen) und teilweise auch Bleiglasfenster erhalten. Die Fassaden werden durch Eckquaderung, Konsolfriese und Fenstergewände aus Natursteinen gegliedert. Der Abschluss des Hauses erfolgt durch Krüppelwalmdach, der Giebel teilweise auch durch Satteldächer. Vorhanden sind noch Teile der Garteneinfriedung. Bemerkenswert ist das Torhaus an der Ecke des Grundstücks. Vergleichbar ist diese Villa mit den im Umland von Chemnitz vielfach um 1900 erbauten Landhäusern von Bankiers und Fabrikanten, die sich in jener Zeit in den Randgebieten und umliegenden Dörfern der Großstädte ansiedelten, um dem Lärm und den Industrieabgasen zu entfliehen. Die Adaption Schweizer Häuser drückt gestalterisch das Bedürfnis nach einem natürlichen Wohnumfeld mit ungestörter Landschaft und sauberer Luft aus. Durch ihre architektonische Qualität und die Authentizität des Bauwerks dokumentiert es anschaulich die beschriebenen Lebensauffassungen, so dass es bau- und sozialgeschichtliche Bedeutung erlangt. |
09240584 | |
Drei Seitengebäude (das westliche mit Kumthalle) und südliche Scheune eines Vierseithofes | Dorfstraße 20 (Karte) |
um 1850 | landschaftsprägender, gut erhaltener Bauernhof von ortsgeschichtlichem, ortsbildprägendem und baugeschichtlichem Wert
Drei Seitengebäude und Scheune eines Bauerngutes, ortsbildprägendes Ensemble ländlicher Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert in sehr gutem Originalzustand. Ein Seitengebäude schließt unmittelbar an das Wohnhaus an. Es handelt sich hierbei um einen zweigeschossigen Bau mit massivem und verputztem Erdgeschoss mit Stallungen sowie einem drempelartigen Obergeschoss in Fachwerkbauweise mit Lagerräumen. Abschluss durch flachgeneigtes, mit Schiefern gedecktes Satteldach. Hierzu im rechten Winkel steht ein Stallgebäude, ebenfalls ein Gebäude mit massivem Erdgeschoss und einem Fachwerkobergeschoss. Auch dieses Gebäude schließt durch ein flachgeneigtes Satteldach ab. Eine Besonderheit bildet die dreijochige Kumthalle auf Pfeilern. Im rechten Winkel zum Wohnstallhaus, neben der Einfahrt steht das dritte Seitengebäude, ein eingeschossiger verputzter Bruchsteinbau, dessen Fenstergewände sowie das Bruchsteinmauerwerk aus Hilbersdorfer Porphyrtuff bestehen. An den massiven Teil des Hauses schließt eine verbretterte Fachwerkkonstruktion an. An der Südseite des Hofes steht eine eingeschossige verbretterte Fachwerkscheune, ebenfalls mit Satteldach.
Die Hofanlage ist die einzige des Dorfes, die vollständig erst im 19. Jahrhundert und später entstand. Überhaupt sind im Landkreis Gehöfte dieser jüngeren Entstehungszeit sehr selten, so dass die baulichen Anlage sowie jedes der Wirtschaftsgebäude einen hohen Aussagewert zum ländlichen Bauen im 19. Jahrhundert hat, woraus sich die baugeschichtliche Bedeutung der betreffenden Gebäude ableitet. |
09240057 | |
Villa mit Garten | Dorfstraße 37 (Karte) |
1913–1914 | dominant liegende Villa, umgeben von parkartigem Garten mit gut erhaltenem Großgrün von baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und landschaftsprägender Bedeutung
Villa mit großzügigem parkartigem Garten, ursprünglich zur Mühle Braunsdorf gehörend. Vor 1913 erbaut. Über L-förmigem Grundriss errichteter, zweigeschossiger Putzbau mit rückwärtiger „Vorfahrt“, an der Hauptschauseite zur Mühle Veranda und Erker. Hausteinsockel steinsichtig, ebenso das Sohlbankgesims im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss, Graupelputz, Putzfaschen an den Fensteröffnungen, ursprünglich Kastenfenster, teilweise Fensterläden, teils Bleiglasfenster, Ziergitter in Jugendstilformen, Türen holzsichtig, kassettiert mit schmiedeeisernen Beschlägen und Metallfußbrett. Abschluss durch abgewalmtes Satteldach, die „Vorfahrt“ mit kielförmigem Dach. Im Inneren gute bauzeitliche Ausstattung u. a. Türen, holzsichtig, Treppen und Geländer, teils Stuckdecken, Paneel, Parkett und Steinholzfußböden. Das Haus und auch der zugehörige Garten bestechen durch den hohen Grad an Originalität aus der Erbauungszeit. Als Beispiele der Architektur und Gartengestaltung sowie auf Grund der beschriebenen qualitätvollen Gestaltung erlangen die Villa eine große baugeschichtliche und baukünstlerische und der Garten eine gartenhistorische Bedeutung. |
09240055 | |
Villa | Dorfstraße 41 (Karte) |
um 1905 | schlichter Putzbau mit Zierfachwerk sowie qualitätvoller bauzeitlicher Innenausstattung, von baugeschichtlichem Wert
Kleinere, vielgliedrige Villa, ursprünglich einem Mühlenbesitzer gehörend, um 1910 erbaut. Eingeschossiger Putzbau mit Drempel, Natursteinsockel, heute verputztem Zierfachwerk, polygonalen Erkern und Balkonen, Fenstergewänden aus Rochlitzer Porphyrtuff. Hohes Ziegeldach, teils Satteldach, teils Walmdach. Im Inneren gute bauzeitliche Innenausstattung. Der gute Originalzustand sowie die besonders typische Ausprägung begründen den baugeschichtlichen Wert des Hauses. Gehörte einem der Mühlenbesitzer, Fachwerkdrempel, farbige Oberlichtfenster, Fenstergewände gefärbter Balkon, Giebeldreieck verschiefert, Putzfassade. Beschreibung Innenräume:
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09240056 | |
Weitere Bilder |
Möbelstoffweberei Tannenhauer, bestehend aus Fabrikgebäude mit technischer Ausstattung mit Generator Deutz und Verwaltungsanbau, Kesselhaus mit Schornstein, ehemaliger Färberei mit Remisenanbau, Trockenhaus, Mauerresten der Garntrockenterrassen, Bergkeller, Maschinen der Weberei Tannenhauer, 7 Maschinen der Weberei Cammann sowie Sammlung von Maschinen des Industriemuseums | Inselsteig 16 (Karte) |
um 1800 | herausragendes technikgeschichtliches Denkmal der sächsischen Textilindustrie, insbesondere durch weitgehend vollständig erhaltene Maschinenausstattung (mehrerer Maschinen der Sächsischen Webstuhlfabrik Louis Schönherr in Chemnitz von 1910 und seltener Jaquardwebmaschinen) und zugehöriger Arbeitsmittel wie Musterbücher sowie Textilmaschinensammlung aus dem Industriemuseum Chemnitz, zudem Zeugnis der sächsischen Industriearchitektur, baugeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung, Seltenheitswert
Vor 1800 errichtet, Neubau des Hauptgebäudes, wohl Nutzung als Mühle, 1827 erste Spinnfabrik des Christian Gottfried Vogelsang erwähnt, 1830 6.356 Spindeln mit Wasserantrieb, 126 Mitarbeiter, 40 Kinder, 1848 Kauf der Spinnfabrik durch Friedrich W. Eißelt, 1874 Kauf der Spinnfabrik durch Ernst E. Saupe und Friedrich Breyer, 1877 Umstellung auf Filzfabrikation/ Filzfabrik Breyer & Saupe, 1880 Verkauf der Mühle an Franz R. Weber, 1889 Saupe Alleininhaber, 1890 Einbau einer Schafwollwäscherei- und Färberei, 1900 Zetsche & Höpfner Filzfabrik (Pächter von Saupe), 1910 Verkauf der Fabrikanlage an Paul Martin Tannenhauer (1857-1926), Umzug der Fabrik aus Chemnitz, Weberei für Mokette, Möbel- und Wagenstoffe (einschließlich Maschinenpark), im Ersten Weltkrieg Herstellung von Isolierstoffen für Kabel und Schiffausrüstungen, ab 1926 Kurt Tannenhauer (ab 1936 alleinige Leitung, Bruder Paul Tannenhauer ebenfalls Besitzer), 1940 Stilllegung wegen „jüdischer Versippung“, Umstellung des Betriebs auf Handweberei mit vier Angestellten, ab 1949 – 1979 Familienbetrieb (ab 1972 selbstständiger VEB), Herstellung von Stoffen für Tischdecken, Möbel und Gardinen (Stoffe in Schloss Pillnitz, Sanssouci Potsdam und Staatsoper Berlin verwendet), 1979 VE Polsterkombinat Oelsa/Rabenau (ab 1987/88 VEB Möbelkombinat Hellerau), 1982 Teil des VEB Wohnraumtex Hohenstein-Ernstthal, 1989/90 Stilllegung, Übernahme durch die TLG Treuhand Liegenschaftsgesellschaft mbH, 1991/92 Rückübertragung an Werner und Eva Tannhauer, 1990–1996 Depot des Industriemuseums Chemnitz, 1994 Unterschutzstellung als Denkmal, Technisches Museum, Schauweberei; 2002 Überschwemmung der Insel infolge des Hochwassers, Zerstörung mehrerer kleinerer Gebäude wie Garagen, Schuppen sowie der Gärten der Arbeiter (Obstbäume noch vorhanden) Schutzgüter:
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09240798 |
Lichtenwalde
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Einzeldenkmale in o. g. Sachgesamtheit: Alter gräflicher Friedhof mit Grabstätten der Familie Vitzthum von Eckstädt, einem Gedenkstein für den während des Zweiten Weltkrieges gefallenen Sohn und einem Holzkruzifix des Oberammergauer Bildschnitzers Hans Mayr, der Einfriedungsmauer sowie der gärtnerischen Friedhofsgestaltung (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09240597) | (Karte) | letztes Viertel 19. Jh. | Anlage mit historischen Grabsteinen, Denkmälern und hoher Mauer, von großer ortsgeschichtlicher Bedeutung
Der „Gräfliche Friedhof“ schließt in nordöstlicher Richtung an das ehemalige Gärtnereigelände an und wurde erst unter Otto Friedrich III. Hermann Günter Vitzthum von Eckstädt (1855–1936) angelegt. Dieser wollte hier eine separate Ruhestätte für die Familie Vitzthum zu schaffen. Mit dessen Sohn Siegfried starb der Familienzweig aus, weshalb sich auf dem Friedhof nur vier Gräber und ein Gedenkstein für den im 2. Weltkrieg gefallenen Sohn befinden. Bemerkenswert ist das 6 m hohe hölzerne Kruzifix des Oberammergauer Holzschnitzers Hans Mayr. Der Friedhof wird von einer umlaufenenden Bruchsteinmauer eingefriedet. Neben zwei Pforten im Osten existiert noch ein weiterer Zugang mit Treppe von der Gärtnerei in den Friedhof in der Südmauer. Der Friedhof ist ganz im romantischen Duktus des 19. Jahrhunderts mit landschaftlich geschwungenen Wegen ausgestattet. Wertvoller Altgehölzbestand aus Rot-Buche (Fagus sylvatica), Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), Winter-Linde (Tilia cordata), Spitz-Ahorn (Acer platanoides) und Esche (Fraxinus excelsior) sowie Bodendecker wie Immergrün und Efeu vervollständigen das Bild des melancholisch-romantischen Begräbnisplatzes. Der „Gräfliche Friedhof“ einschließlich seiner Grabmale, des Gedenksteins und des Holzkruzifixes ist für die Ortsgeschichte Lichtenwaldes von außerordentlich großer ortsgeschichtlicher Bedeutung.
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09240605 | |
Häuslerhaus | Am Angerbach 2 (Karte) |
um 1800 | schlichtes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem Wert
Zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus, um 1800 erbaut, massives Erdgeschoss, Fachwerkobergeschoss mit zahlreichen gezapften Streben, teilweise verkleidet, Satteldach. Dachstuhl vermutlich älter. Als Beispiel ländlichen Bauens um 1800 und auf Grund des guten Originalzustandes von baugeschichtlichem Wert. |
09240589 | |
Häuslerhaus | Am Angerbach 3 (Karte) |
um 1800 | zeittypisches Fachwerkhaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert
Zeit- und landschaftstypisches Häusleranwesen mit massivem Erdgeschoss und strebenreichem Fachwerkobergeschoss, Hausabschluss durch Satteldach, Giebel verbrettert. Bemerkenswert sind die Tür- und Fenstergewände. Weitgehend original erhaltenes Wohnhaus aus der Zeit um 1800, damit baugeschichtlich bedeutsam. |
09240590 | |
Häuslerhaus | Am Angerbach 4 (Karte) |
um 1800 | zeittypisches, original erhaltenes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert
Traditionelles Häusleranwesen mit massivem Erdgeschoss (vermutlich 1895 unterfahren) und schlichter Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss (vermutlich um 1800). Den Abschluss des Hauses bildet ein leicht geschweiftes Satteldach. Gut erhalten blieben die Fenster- und Türgewände im Erdgeschoss sowie die Fenstergrößen. Auf Grund des guten Originalzustandes wird dieses ländliche Wohnhaus zum Dokument ländlichen Bauens um 1800 und besitzt somit einen baugeschichtlichen Wert. Zugleich kommt diesem Gebäude ebenso wie der gut erhaltenen, zeitgleich entstandenen Nachbarbebauung auch ortsentwicklungsgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung zu. |
09240591 | |
Seitengebäude (mit Oberlaube) eines Bauernhofes | Am Angerbach 7 (Karte) |
um 1700 | hausgeschichtlich bemerkenswertes Fachwerkhaus
Seitengebäude mit Oberlaube, heute Wohnhaus, eines ehemaligen Bauerngutes, Erdgeschoss massiv (vermutlich unterfahren), Obergeschoss und Giebel des Dachgeschosses in Fachwerkbauweise, dreijochige Oberlaube, ursprünglich mit aufgeblatteten Kopfbändern, Hausabschluss durch steiles Satteldach. Bei der 1992 erfolgten Sanierung wurden große Teile der Fachwerkkonstruktion erneuert, dabei auch große Teile der Oberlaube. Als eines der wenigen erhaltenen Gebäude mit Oberlaube im Landkreis kommt diesem Gebäude ein baugeschichtlicher Wert zu. |
09240592 | |
Weitere Bilder |
Einzeldenkmal in der o. g. Sachgesamtheit: Brennerei (ursprünglich Gutsscheune, heute Wohnhaus), Altstall (heute Gewerbeeinrichtung), zwei Wohnhäuser (»Wohnhaus am Park« und »Wohnhaus an der Linde«), Stallgebäude und Kopie des alten Taubenhauses (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09240597) | August-Bebel-Straße 4; 7 (Karte) |
zwischen 1609 und 1629 (Erweiterungsbau des ehemaligen Milch- und Käsehauses) | gut erhaltene ehemalige Wohn- und Wirtschaftsgebäude des alten Vorwerks von Schloss Lichtenwalde von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung
Geschichte:
Beschreibung:
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09302043 |
Einzeldenkmal in o. g. Sachgesamtheit: Ehemalige Brauerei sowie Gesindehaus, später Wohnhaus (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09240597) | August-Bebel-Straße 6 (Karte) |
vor 1842 | dreigeschossiger Putzbau von baugeschichtlichem, ortsgeschichtlichem und städtebaulichem Wert
Ehemalige Brauerei sowie Gesindehaus, 1842 abgebrannt und wieder aufgebaut, dreigeschossiger, breit lagernder Putzbau mit Krüppelwalmdach und einzeln stehenden Gauben mit Satteldächern, aufwendiges Türportal, im Erdgeschoss Reste des alten Baukörpers vorhanden. |
09240596 | |
Häusleranwesen, bestehend aus Wohnhaus und Seitengebäude | August-Bebel-Straße 12 (Karte) |
um 1800 (Häusleranwesen) | verschiefertes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert
Häusleranwesen, bestehend aus dem Wohnhaus und einem kleinen Seitengebäude. Das zweigeschossige Wohnhaus dürfte nach Schätzung des vorgefundenen Baubestandes in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut worden sein. Der zeit- und landschaftstypische Bau ist im Erdgeschoss massiv und verputzt, die Fenstergewände mit einer Hohlkehle bestehen aus Hilbersdorfer Porphyrtuff. Das Obergeschoss weist eine verschieferte Fachwerkkonstruktion auf, vermutlich mit originalen Fensterformaten. Das Haus schließt ein mit Schiefern gedecktes Satteldach ab. An der heutigen Eingangsseite befindet sich ein nachträglicher hölzerner Wetterschutz. Zum Anwesen gehört ein Seitengebäude, ein Klinkerbau mit Satteldach und Zwerchgiebel. Beide Bauten blieben in gutem Originalzustand erhalten. Sie dokumentieren das Bauhandwerk sowie die Lebensweise der jeweiligen Bauzeit, wodurch sie baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung erlangen. |
09240594 | |
Wasserhochbehälter | August-Bebel-Straße 34 (neben) (Karte) |
um 1910 | aufwendig gegliederter kleiner Putzbau von technikgeschichtlichem Wert
Wasserwirtschaftliche Anlage, um 1900 errichtet zur örtlichen Wasserversorgung. Eingeschossiger Putzbau mit Natursteindekorationen an Hauskanten sowie dem oberen Abschluss. Über dem Eingang Verdachung sowie Wappen. Obwohl von untergeordneter Bedeutung, war man zur Erbauungszeit bemüht, auch diesen unscheinbaren Zweckbau dem Zeitgeschmack entsprechend zu gestalten, so dass sich dieser ins Orts- und Landschaftsbild harmonisch einfügt. Als gut erhaltenes Beispiel der Industriearchitekturauffassungen des beginnenden 20. Jahrhunderts erlangt dieses Wasserhaus bau- und industriegeschichtliche Bedeutung. |
09240607 | |
Häusleranwesen mit Heiste | Frankenberger Straße 3 (Karte) |
um 1800 | städtebaulich markantes Fachwerkhaus von baugeschichtlichem Wert
Zeit- und landschaftstypisches Häusleranwesen, etwa um 1800 erbaut. Fachwerkgebäude mit Satteldach, eine Giebelseite vermutlich massiv. Das Gebäude besticht durch seinen guten Originalzustand, woraus sich sein baugeschichtlicher Wert ableitet. Gleichzeitig prägt es das Ortsbild. |
09240598 | |
Lichtenwalder Schule: Schule | Frankenberger Straße 6 (Karte) |
1926-1927 | repräsentativer Putzbau von baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung
Um 1905/1910 erbaute Schule von Lichtenwalde. Repräsentativer Putzbau mit Mittelrisalit, dort Eingang mit reich dekoriertem Schlussstein. Die Fassade gestaltet durch unterschiedliche Fensterformen, Betonfenstergewände und Zierfachwerk im Giebelbereich des Mittelrisalits. Das Gebäude wird durch ein Krüppelwalmdach abgeschlossen. Die bauzeitliche Haustür blieb erhalten. Bemerkenswert ist der gute Originalzustand des Bauwerks, wodurch es zum exemplarischen Beispiel des Schulbaus um 1900 wird und baugeschichtliche Bedeutung erlangt. Gleichzeitig kommt dem Gebäude auf Grund seiner Nutzung ortsgeschichtliche Bedeutung zu. |
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Scheune der ehemaligen Schäferei | Frankenberger Straße 8 (Karte) |
1. Hälfte 19. Jh. (Scheune der Schäferei) | original erhaltener Bruchsteinbau von ortsgeschichtlicher Bedeutung
Vermutlich in der 1. Hälfte des 19. Jh. erbautes Wirtschaftsgebäude des Rittergutes. Die Schäfereien waren integrale Bestandteile von Rittergütern, blieben aber auf Grund ihrer Nutzung nur vereinzelt erhalten. Der eingeschossige verputzte Bruchsteinbau zeigt die für diese Stallungen typischen Baumerkmale. Trotz geringfügiger baulicher Veränderungen blieb der Schafstall in gutem Originalzustand erhalten und erlangt somit baugeschichtlichen Wert, als Bestandteil des Rittergutes auch ortsgeschichtliche Bedeutung, wichtig für Ortsbild und aus regionalhistorischer Sicht |
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Häusleranwesen | Frankenberger Straße 15 (Karte) |
um 1800 | zeittypisches Fachwerkwohnhaus von baugeschichtlichem Wert
Vermutlich im ausgehenden 18. Jh. erbautes Häusleranwesen. Kleiner Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss und Satteldach sowie giebelseitigem Schuppenanbau. Bemerkenswerter Originalzustand, prägend für das Straßenbild. Als gut erhaltenes Zeugnis ländlichen Bauens und Lebens um 1800 von baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung. |
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Weitere Bilder |
Einzeldenkmal in o. g. Sachgesamtheit: Schloss mit Wirtschaftshof, Kapelle und Teehaus, dazu Schloßgarten mit Plastiken und Wasserspiele sowie Landschaftspark mit Ausstattung (Gartendenkmale) (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschriften – Obj. 09240597) | Schloßallee 1 (Karte) |
um 1180 (Schloss: Anlage der Vorgängerburg) | überregional bedeutsame Schlossanlage Sachsens von großem regional-, bau- und gartengeschichtlichem, bau- und gartenkünstlerischem, landesgeschichtlichem und landschaftsgestaltendem Wert
Dachreiter, das Schiff mit zweijochigem, gekehltem Kreuzrippengewölbe, der Chor flach gedeckt, an der Nordseite des Schiffes zweigeschossige Logen, an der Westseite Herrschaftsloge mit Wappenschild, Chorraum mit Emporen an drei Seiten, diese mit Balusterbrüstung, an der Nordseite kleiner Beichtstuhl, Altarbild von Oskar Martin aus Amorbach, 1949, Taufe, Sandstein, 18. Jh.,
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09302038 |
Weitere Bilder |
Sachgesamtheit: Schloss mit Wirtschaftshof, Kapelle und Teehaus, dazu Schloßgarten mit Plastiken und Wasserspiele sowie landschaftlicher Schloßpark mit Ausstattung (Gartendenkmale) (siehe Einzeldenkmal 09302038), Orangerie mit anschließendem Wohnteil, Kellerhaus sowie Küchengarten (Gartendenkmal) mit Wasserreservoir zur Wasserversorgung der Wasserspiele des Schlossesgartens (siehe Einzeldenkmal 09302042), Alter gräflicher Friedhof mit Grabstätten der Familie Vitzthum von Eckstädt, einem Gedenkstein für den während des 2. Weltkrieges gefallenen Sohn und einem Holzkruzifix des Oberammergauer Bildschnitzers Hans Mayr, der Einfriedungsmauer sowie der gärtnerischen Friedhofsgestaltung (Gartendenkmal) (siehe Einzeldenkmale 09240605), »kleines Vorwerk« mit herrschaftlicher Schenke (heutige Schloßgaststätte, siehe Einzeldenkmal 09240595) und ehemalige Brauerei sowie Gesindehaus (siehe Einzeldenkmal 09240596), »großes Vorwerk« (auch als Rittergut bezeichnet) mit Brennerei (ursprünglich Gutsscheune, heute Wohnhaus), Altstall (heute Gewerbeeinrichtung), zwei Wohnhäuser (»Wohnhaus am Park« und »Wohnhaus an der Linde«), Stallgebäude und Kopie des alten Taubenhauses (siehe Einzeldenkmal 09302043), Schlossmühle mit Kunstwärterhaus, Resten des Mühlengebäudes, Mühlenwohnhaus, Nebengebäude, Mühlgraben und Wehr (siehe Einzeldenkmal 09240587) und Steinbogenbrücke (siehe Einzeldenkmal 09244522) sowie Kopien der ehemaligen Parkausstattung als Sachgesamtheitsteile | Schloßallee 1; 2; 3; 4; 5 (Karte) |
um 1180 (Burganlage mit Bergfried und Kapelle) | überregional bedeutsame Schlossanlage mit bedeutendem Schlosspark, von geschichtlicher, baukünstlerischer, gartenkünstlerischer, baugeschichtlicher sowie landschaftsprägender Bedeutung | 09240597 |
Einzeldenkmal in o. Sachgesamtheit: Orangerie mit anschließendem Wohnteil, Kellerhaus, Einfriedung sowie Küchengarten (Gartendenkmal) mit Wasserreservoir zur Wasserversorgung der Wasserspiele des Schlossesgartens (siehe auch Sachgesamtheit 09240597) | Schloßallee 2; 3; 4 | 1. Drittel 19. Jh. (Orangerie) | gartenhistorisch, technisch und baugeschichtlich bedeutsame Anlagenteile des Schlossparks von Lichtenwalde
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Einzeldenkmal in o. g. Sachgesamtheit: ehemals herrschaftliche Schenke, heute Schlossgaststätte mit Saalanbau (siehe Sachgesamtheit 09240597) | Schloßallee 5 (Karte) |
1725 | spätbarocker Putzbau von baugeschichtlichem, regionalgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert
Geschichte:
Der Gasthof besteht aus zwei zu unterschiedlichen Zeiten gebauten Gebäudeteilen. Putzbau mit originalen Fenstergewänden aus Porphyrtuff. Der linke Gebäudeteil beherbergt den Saal, es handelt sich um ein eingeschossiges Bauwerk, in Teilbereichen mit Mezzaningeschoss, der rechte Gebäudeteil ist zweigeschossig. Beide Gebäudeteile werden durch Satteldächer abgeschlossen, der rechtsseitige Dachbereich ist abgewalmt. Die Dächer sind mit Gaupen unterschiedlicher Art besetzt. Wichtige Gestaltungselemente bilden das profilierte Traufgesims sowie die Kreuzstockfenster im rechten Gebäudeteil. Im rückwärtigen Bereich des Gasthofes schließen sich verschiedene Anbauten ohne Denkmalwert an. Im Inneren befindet sich im Erdgeschoss des rechten Gebäudeteils die Gaststätte. |
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Einzeldenkmal in der o. g. Sachgesamtheit: Brennerei (ursprünglich Gutsscheune, heute Wohnhaus), Altstall (heute Gewerbeeinrichtung), zwei Wohnhäuser (»Wohnhaus am Park« und »Wohnhaus an der Linde«), Stallgebäude und Kopie des alten Taubenhauses (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj 09240597) | Schloßallee 7 (Karte) |
zwischen 1609 und 1629 (Erweiterungsbau des ehemaligen Milch- und Käsehauses) | gut erhaltene ehemalige Wohn- und Wirtschaftsgebäude des alten Vorwerks von Schloss Lichtenwalde von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung
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Wohnhaus | Siedlung 1a (Karte) |
vermutl. um 1820 | Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert
Mitteldeutsches, zeittypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss und einem Fachwerkobergeschoss. Vermutlich um 1820 erbaut (Schätzung). Das über längsrechteckigem Grundriss aufgeführte zweigeschossige Gebäude wird durch ein mit Schiefern gedecktes Satteldach abgeschlossen. Türportale und Fenstergewände aus Hilbersdorfer Porphyrtuff, das Eingangsportal mit waagerechter Verdachung. Das Fachwerk im Obergeschoss ist regelmäßig, die Holzverbindungen sind gezapft, ein Giebel ist massiv aufgemauert. In unmittelbarer Nähe zum Schloß und Park Lichtenwalde stehend, woraus sich die ortsbildprägende Bedeutung ableitet. Als typisches ländliches Wohnhaus in Fachwerkbauweise aus dem beginnenden 19. Jahrhundert leitet sich die baugeschichtliche Bedeutung ab. |
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Wohnhaus | Siedlung 7 (bei) (Karte) |
bez. 1842 | gut erhaltener Putzbau aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts von baugeschichtlichem Wert
1842 erbautes Wohnhaus, vermutlich Häusleranwesen. Zweigeschossiger verputzter Bruchsteinbau mit teilweise erhaltenen Porphyrfenstergewänden. Am Türportal bezeichnet „1842“. Abgeschlossen durch ein Krüppelwalmdach mit kleinen stehenden Gauben zum Zeitpunkt der Denkmalneuerfassung. Das Gebäude verdeutlicht, dass in der 1. Hälfte des 19. Jh. nach und nach die Fachwerkbauweise durch den Massivbau im ländlichen Raum nahe der Stadt Chemnitz abgelöst wurde. Hieraus und aus dem guten Originalzustand leitet sich der baugeschichtliche Wert des Hauses ab. |
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Einzeldenkmal in o. g. Sachgesamtheit: Steinbogenbrücke (siehe Sachgesamtheit 09240597) | Zur alten Mühle (Karte) |
um 1880 | Straßenbrücke über den Mühlgraben und den Angerbach, saniert, ortsgeschichtlich von Bedeutung
Vermutlich um 1900 erbaute einjochige Bruchsteinbrücke, die der Überquerung des Angerbaches und des Mühlgraben dient. Das Bauwerk blieb in gutem Originalzustand erhalten und bildet mit den Resten der Mühle ein wichtiges bauliches Ensemble von ortsgeschichtlichem Wert. nahe der Mühle gelegene Straßenbrücke aus Bruchstein in gutem Originalzustand, 01/2018 mit neuer Betonabdeckung |
09244522 | |
Wohnhaus | Zur alten Mühle 3 (Karte) |
um 1800 | schlichtes Häusleranwesen von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert
Um 1800 erbaut. Kleines massives Gebäude mit Satteldach, Fenster- und Türgewände erhalten, einfache Gestaltung, Giebel verschiefert, giebelseitiger Anbau. Durch langjährigen Leerstand schlechter Bauzustand. Frühes Beispiel der Massivbauweise im ländlichen Raum um die Stadt Chemnitz. Auf Grund des guten Originalzustandes leitet sich daraus der baugeschichtliche Wert des Hauses ab. |
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Weitere Bilder |
Einzeldenkmal in o. g. Sachgesamtheit: Schlossmühle mit Kunstwärterhaus, Resten des Mühlengebäudes, Mühlenwohnhaus, Nebengebäude, Mühlgraben und Wehr (siehe Sachgesamtheit 09240597) | Zur alten Mühle 4; 5 (Karte) |
im Kern 16. Jh. | zum Lehen des Schlosses Lichtenwalde gehörende Mühle, teilweise nur Grundmauern erhalten, ältestes Gebäude ist das technikgeschichtlich bedeutende Kunstwärterhaus zur Bewässerung der Wasserspiele im Schlosspark ab 1720, heute ohne technische Ausstattung, das Ensemble ist von hoher ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung
Ehemalige Rittergutsmühle des Schlosses Lichtenwalde. Abweichend von anderen sächsischen Adelssitzen ist schon im 16. Jh. für Lichtenwalde die Einheit von Schloss, großem Rittergut und Schlossmühle belegt. Noch heute befinden sich die jeweiligen Bestandteile am historischen Standort. Das gilt auch für das Ensemble der Schloßmühle. Die große Vorbildhaftigkeit der Schloßmühle mit Wehr- und Mühlgraben für die Tradition der gesamten Region und der landesgeschichtlich hochbedeutsame Wert der Sonderform Schloss Lichtenwalde begründet das öffentliche Erhaltungsinteresse an diesem Mühlenkomplex. Das Kunstwärterhaus entstand um 1750. Es handelt sich um einen kleinen zweigeschossigen Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach. Das Haus steht langjährig leer und befindet sich in baufälligem Zustand. Das anschließende Mühlengebäude stammt im Kern wohl aus dem 16. Jh. und aus der Zeit 1870/80. Der dreigeschossige Putzbau, in den letzten Jahren denkmalgerecht saniert, hat im Erdgeschoss barocke Korbbogenfenster, die beiden Obergeschosse wurde später aufgesetzt. Dieser Umbau um 1870/80 war auch mit Eingriffen im Inneren verbunden. Das innere hölzerne Tragesystem war von der Mühlentechnik jener Zeit bestimmt. Die technische Ausstattung blieb nicht erhalten. An die Mühle schließt das ebenfalls denkmalgerecht sanierte Mühlenwohnhaus an, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, ca. um 1850/60 erbaut. Das Gebäude beeindruckt durch seinen guten Originalbestand. Gegenüber dem Mühlenwohnhaus, etwas erhöht am Hang steht das zweigeschossige Seitengebäude, ebenfalls in den letzten Jahren denkmalgerecht saniert. Die Bauzeit wird auf vor 1700 geschätzt. Das zweigeschossige Fachwerkhaus besitzt ein massives, tonnengewölbtes Erdgeschoss. Damit dürfte es sich eindeutig um ein Lagergebäude der Mühle handeln.
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Quellen
- Denkmalschutzliste des Landesamtes für Denkmalschutz Sachsen, Stand: 1. August 2011