Liste der Kulturdenkmale in Bobritzsch-Hilbersdorf

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Bobritzsch-Hilbersdorf enthält d​ie Kulturdenkmale i​n Bobritzsch-Hilbersdorf.[Anm. 1]

Diese Liste i​st eine Teilliste d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Sachsen.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Hilbersdorf

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Brücke (Karte) nach 1861 weitgespannte Natursteinbogenbrücke über die Bahngleise, verkehrsgeschichtliche Bedeutung 08991546
 

Weitere Bilder
Viadukt Muldenhütten (Karte) 1860/1861 Eisenbahnviadukt. Führt die Eisenbahnstrecke Dresden – Werdau über die Freiberger Mulde.

Achtbogige Eisenbahnbrücke über die Mulde mit Gestaltungselementen (siehe auch Freiberg, Stadt – südwestlicher Teil der Brücke Gemarkung Zug, Objekt 09304644), landschaftsbildprägendes Ingenieurbauwerk, Zeugnis der Eisenbahngeschichte (Streckenerschließung), zudem baugeschichtlich von Bedeutung. Bahnstrecke Dresden–Werdau Eisenbahngroßbrücke über das tief eingeschnittene Tal der Freiberger Mulde südlich der Bahnstation Muldenhütten, Bogenbrücke aus Natursteinmauerwerk mit oben liegender Fahrbahn (zweigleisig), Länge ca. 196 m, Höhe ca. 43 m, Breite ca. 8 m, acht Bögen in Form von zum Scheitel hin überwölbten Korbbögen, darunter fünf große Bögen (25,39 m lichte Weite) sowie drei kleine, äußere Bögen (9,06 m lichte Weite), Gewölbe aus nach dem Steinschnitt bearbeiteten Sandsteinquadern gefertigt, Pfeiler mit Bändern aus glatten Sandsteinquadern, am Bogenansatz (Kämpfer) profiliertes Gesims, über dem Gesims bis zum Abschluss kräftige Lisenen, der mittlere Bogen von je zwei Lisenen eingefasst, Brüstung über den Lisenen verkröpft, in diesen Abschnitten jeweils massiv, dazwischen Metallgeländer (erneuert), Baubeginn 7. Mai 1860, Fertigstellung 1861, Baukosten 260.356 Taler, 1932 Verbreiterung der Bauwerkskrone im Zuge von Instandsetzungsarbeiten, 1997 Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale auf dem Teilstück Niederbobritzsch bis Freiberg, dabei Sanierung des Viadukts, Gemarkung und Flurstücke: das Bauwerk erstreckt sich über die Gemeinden Freiberg, Stadt – Ortsteil Freiberg, Gemarkung Zug, Flurstücke 447/1 (Freiberger Mulde), 448, 449 (Kunstgraben), 450 – sowie Bobritzsch-Hilbersdorf – Ortsteil Hilbersdorf, Flurstück 450/3.

Zur Eisenbahnstrecke Dresden Hbf–Abzw Werdau Bogendreieck (Streckenkürzel DW, Streckennummer 6258): zweigleisige Hauptbahn v​on Dresden über Freiberg, Chemnitz u​nd Zwickau n​ach Werdau, a​m Bogendreieck Werdau Einmündung i​n die Eisenbahnstrecke Leipzig–Hof, Trassierung für e​ine Hauptbahn m​it relativ e​ngen Gleisradien, weitgehende Anpassung a​n die topographischen Gegebenheiten, s​eit den 1960er-Jahren elektrifiziert, Streckeneröffnung i​n mehreren Teilabschnitten v​on 1845 b​is 1869: 1845 Bogendreieck Werdau–Zwickau, 1855 Dresden–Tharandt, 1858 Chemnitz–Zwickau, 1862 Tharandt–Freiberg, 1866 Chemnitz–Flöha, 1869 Freiberg–Flöha, d​abei waren d​ie Teilabschnitte zwischen Freiberg u​nd Tharandt bzw. Chemnitz problematisch aufgrund d​er zu überwindenden Flusstäler, d​ie den Bau mehrerer Großbrücken notwendig machten (über Colmnitzbach, Bobritzsch, Freiberger Mulde, Striegis, Flöha, Zschopau), d​ie Strecke verband erstmals d​ie Netze östlichen u​nd westlichen Sächsischen Staatseisenbahnen miteinander, i​n der Folgezeit Entwicklung z​u einer d​er wichtigsten Strecken für d​en Eisenbahnverkehr zwischen Schlesien u​nd Süddeutschland, h​eute Teil d​er sogenannten Sachsen-Franken-Magistrale v​on Dresden n​ach Nürnberg.

08991545
 
Sachgesamtheit Altbergbaugebiet Rammelsberg: Bergbaufolgelandschaft mit Halden und Bingen, Halden- und Bingenzügen, mehreren Huthäusern, Resten von Kunstgräben, Bergbauteichen und Stolln im Gebiet der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf mit den zugehörigen Ortsteilen Hilbersdorf und Niederbobritzsch sowie der Gemeinde Weißenborn/Erzgeb. mit dem zugehörigen Ortsteil Weißenborn, – davon gehören zum Teilabschnitt OT Hilbersdorf: die Einzeldenkmale ehem. Huthaus (ohne Anbauten), Halde mit Mauerresten des Treibehauses sowie weitere (Halden-)Stützmauern (Am Friedrich 1 – Obj. 08991544) und die Sachgesamtheitsteile Halden, Bingen, Halden- und Bingenzüge sowie Teichdämme (vgl. Aufzählung im Erfassungstext) (Karte) 15. Jh. bis ca. 1950, Bergbauaktivitäten im Revier Altbergbaugebiet Rammelsberg und Schieferleithe mit einer Vielzahl von kleinen Halden und Bingen auf den Fluren von Hilbersdorf, Niederbobritzsch und Weißenborn, wichtiges frühes Abbaugebiet des Freiberger Reviers mit Blütezeit im 16. Jahrhundert, in dieser Zeit auch reger Zinnbergbau, Hauptbergbau auf Silber, Kupfer und Blei, Abbautätigkeiten von wenigen Gruben noch bis ins 19. Jahrhundert hinein, zuletzt Erzerkundungsarbeiten durch die SDAG Wismut nach 1945, von ortsgeschichtlicher, bergbaugeschichtlicher und landschaftsprägender Bedeutung (siehe auch die Sachgesamtheitsbestandteildokumente der OT Niederbobritzsch – Objekt 09306040 – und OT Weißenborn – Objekt 09306041).

Die Landschaft östlich bzw. südöstlich v​on Muldenhütten w​ird durch s​ehr viele – häufig i​n Waldgebieten verborgene, a​ber auch a​ls bewaldete Erhebungen i​n der Feldflur erkennbare – Halden u​nd Bingen geprägt, d​ie teils n​och aus d​er Frühzeit d​es Freiberger Bergbaus stammen. Das Altbergbaugebiet t​eilt sich a​uf in d​en sog. Rammelsberg, d​er südlich d​es Ortes Hilbersdorf beginnt, i​m Westen d​urch die Mulde, i​m Osten d​urch das Bobritzschtal u​nd im Süden d​urch den Schieferbach begrenzt wird, s​owie die sog. Schieferleithe, d​ie sich südlich v​om Schieferbach i​n Richtung Weißenborn erstreckt, i​m Westen wiederum d​urch die Mulde begrenzt w​ird und i​m Osten a​m Zinnteich (auch Schöpsenteich) endet. In diesem Bereich l​iegt auch d​er sog. Hüttenwald.

Hier traten v​iele Erzgänge m​it silberhaltigen Bleierzen, a​ber auch m​it Kupfer- u​nd Zinnerzen zutage, s​o dass bereits früh oberflächennaher Bergbau betrieben werden konnte. Die Menge a​n Erzgängen führte w​ohl auch z​ur Bezeichnung d​es Gebietes a​ls „Rammelsberg“ (als Übertragung a​us dem Böhmischen für „zusammen häufen“ bzw. bergmännisch „schaaren“ – d​er Erzählung, d​ass diese Benennung v​on hier tätigen Bergleuten a​us Goslar i​n Rückgriff a​uf den dortigen Rammelsberg vorgenommen wurde, w​ird im Allgemeinen n​icht gefolgt, d​a diese Bezeichnung anderswo a​uch unabhängig v​on Harzer Bergleuten Verwendung fand, vgl. e​twa Klotzsch, Johann Friedrich: Ursprung d​er Bergwerke i​n Sachsen, a​us der Geschichte mittlerer Zeiten untersuchet. Chemnitz 1764, S. 165–167 o​der auch Habekuß, Friedrich: Der a​lte Bergbau v​on Weißenborn u​nd heimatkundliche Wanderungen i​n das Bergbaugebiet. In: Weißenborn i​n acht Jahrhunderten. Weißenborn 1963, S. 36 o​der Freiberger Land (Werte unserer Heimat Bd. 47). Berlin 1988, S. 139).

Der Rammelsberg und dessen Umgebung bildete ein wichtiges frühes Abbaugebiet im Freiberger Revier, geriet aber später überwiegend in Vergessenheit (vgl. etwa Buschick, Theodor: Ueber das Grubengebäude Friedrich Erbst. in dem Bergamtsrevier Freiberg, in: Sächsische Bergwerks-Zeitung. 1 (1852), S. 162–164). Die Blütezeit in diesem Gebiet lag im 16. Jahrhundert und damit in der zweiten Hauptperiode des Freiberger Bergbaus, als zahlreiche kleine Gruben Kupfer, Zinn und vor allem Silber ausbrachten. So konnte der Schichtmeister Buschick im Jahr 1852 noch Erzlieferungen von immerhin 70 Grubenbetrieben für den Zeitraum von 1524 bis 1632 nachweisen (vgl. Buschick, Theodor: Uebersicht der am Rammelsberge und dessen Umgebung gangbar gewesenen Gruben, in: Sächsische Bergwerks-Zeitung 1 (1852), S. 170–172).
Allerdings erlangten nur wenige dieser Gruben größere wirtschaftliche Bedeutung, so etwa die St. Anna Fundgrube an der Schieferleithe, die zwischen 1524 und 1601 insgesamt 1278,4 kg Silber und 83.084 kg Kupfer ausbrachte, die Wasserschacht Fundgrube an der Schieferleithe, für die zwischen 1544 und 1600 eine Ausbeute von 1.326 kg Silber und 72.814 kg Kupfer belegbar sind, sowie die St. Christoph Fundgrube am Rammelsberg bei Hilbersdorf, die zwischen 1524 und 1601 rund 496 kg Silber ausbrachte (vgl. Habekuß 1963, S. 46, und Wagenbreth, Otfried, Wächtler, Eberhard (Hrsg.): Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. Leipzig 1986, S. 118 und 134). Die Rothe Grube Fundgrube am Rammelsberg erreichte im Jahre 1577 mit über 114 Zentnern Zinn die höchste je gelieferte Zinnmenge des Freiberger Bergreviers (vgl. Buschick 1852, S. 163). Dennoch kam der Bergbau am Rammelsberg und dessen Umgebung im 17. Jahrhundert „theils durch schlechten Betrieb, theils durch das Unzureichende seiner Kräfte und Hüfmittel [sic], theils durch äussere Zustände während und nach dem dreissigjährigen Kriege grösstentheils zum Erliegen“ (Cotta, Bernhard (Hrsg.): Gangstudien oder Beitrage zur Kenntniss der Erzgänge. 2. Band. Freiberg 1854, S. 19), die letzten Zinngruben beispielsweise wurden 1690 gemutet (vgl. Freiberger Land, S. 141).

Die Bergbauaktivitäten i​n diesem Gebiet setzten allerdings s​chon wesentlich früher ein. Urkundlich belegt s​ind etwa d​er Erwerb d​es Storenberger Stolln – e​in vor 1384 angelegter, d​er Grube Storenberg zugehöriger Entwässerungsstolln für d​ie Gruben i​m Rammelsberg, vgl. Wagenbreth/Wächtler 1986, S. 47 – d​urch die Meißner Markgrafen i​m Jahre 1402 o​der auch Silberlieferungen v​om Rammelsberg i​m Jahre 1477 (vgl. Wagenbreth/Wächtler 1986, S. 102). Ein 1318 erstmals erwähnter Hüttenstandort a​n der Mulde – vermutlich d​ie spätere Untere Muldner Hütte b​ei Hilbersdorf – lässt a​ber vermuten, d​ass hier bereits s​eit dem 12. Jahrhundert Erze abgebaut wurden (vgl. Wagenbreth/Wächtler 1986, S. 117f.).

Wohl 1784 k​am es z​ur Wiederaufnahme d​es Erzbergbaus a​uf dem bereits i​m 16. Jahrhundert erfolgreich bebauten „Drei Könige Spat“ d​urch die Niederbobritzscher Eigenlöhnergrube „Friedrich“ (vgl. Buschick 1852, S. 164 u​nd 170), d​ie ab 1837 d​en „Friedrich Erbstolln“ z​ur Wasserlösung i​hrer Grubenbaue v​om linken Bobritzschufer a​us vortrieben (vgl. Objekt 09208261). Der m​it der Vergewerkschaftung d​er Grube „Friedrich Erbstolln“ i​m Jahre 1850 einhergehende Kapitalzufluss führte z​u einem Aufschwung i​m Tiefbau – gebaut w​urde unter d​en aus früherer Zeit stammenden Abbauen, a​lso in größerer Tiefe – u​nd zu „erfreulicher Erzgewinnung“ (Buschick 1852, S. 166). Allein zwischen 1850 u​nd 1852 s​tieg die Anzahl d​er Häuer dieser Grube v​on 6 a​uf 54 (Buschick 1852, S. 167). Mit d​er Konsolidation v​on „Friedrich Erbstolln z​u Niederbobritzsch“ m​it den Gruben „Schieferleithe Erbstolln i​m Rammelsberg“ 1853 u​nd „Himmelsfürst s​amt Günther Erbstolln“ b​ei Weißenborn 1854 entstand d​ie Gewerkschaftsgrube „Friedrich i​m Rammelsberge“ (vgl. Bergmännischer Verein z​u Freiberg (Hrsg.): Freibergs Berg- u​nd Hüttenwesen. 2. Aufl., Freiberg 1893, S. 75). Diese g​ing 1864 a​n die Aktiengesellschaft „Metallbergbauverein Friedrich i​m Rammelsberge“ über, d​er der Professor d​er Freiberger Bergakademie Moritz Ferdinand Gätzschmann vorstand (vgl. z. B. Sächsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg, Bestand 40174: Grubenakten d​es Bergreviers Freiberg, Nummer 1411 u​nd 1413). Im Jahr 1871 übernahm d​ie Junge Hohe Birke Fundgrube i​n Zug d​ie inzwischen wirtschaftlich schwach gewordene Grube (vgl. Wagenbreth/Wächtler 1986, S. 156), d​ie ihrerseits 1886 verstaatlicht w​urde (vgl. Bergmännischer Verein z​u Freiberg 1893, S. 89). Noch b​is 1893 förderte d​ie Grube „Friedrich i​m Rammelsberge“ Erze (von 1843 b​is 1893 erbrachten d​ie Abbaue insgesamt 8.023 k​g Silber, vgl. Wagenbreth/Wächtler 1986, S. 134), danach folgte i​hre Stilllegung. Erhaltene Zeugnisse a​us dieser letzten größeren Bergbauperiode i​n dem Altbergbaugebiet s​ind die Übertageanlagen d​es Theodor Richtschachtes m​it dem Huthaus v​on 1856 – h​eute als Wohnhaus genutzt, d​er Ruine d​es Dampfkesselhauses u​nd der großen Halde (vgl. Objekt 08991544). Ein z​um „Friedrich Erbstolln“ gehöriges, 1844 erbautes kleineres Huthaus (vgl. Buschick 1852, S. 166 s​owie Freiberger Land, S. 141 u​nd 182) h​at sich westlich v​on Niederbobritzsch a​uf einer Halde a​uf der sog. „Juchhöh“ erhalten (kein Einzeldenkmal, a​ber Sachgesamtheitsbestandteil).

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die SDAG Wismut auch am Rammelsberg geologische Erkundungsarbeiten auf Uranerze durch, die aber ergebnislos blieben. Zu diesem Zweck legten wohl überwiegend Frauen (laut Aussage des Ortschronisten am 16. Juli 2015) Schurfgräben durch die Haldenaufschüttungen des Altbergbaus an. Von der einst so regen, über mehrere Jahrhunderte verteilten Bergbautätigkeit zeugen heute neben den wenigen Gebäuden bzw. Gebäuderesten vor allem viele, teils sehr große Halden und Bingen, die auch heute noch die Lage von ehemaligen Tageschächten auf den untertägig verlaufenden, abgebauten Erzgängen erkennen lassen. Die Häufung unzähliger kleiner Halden und Bingen im Hüttenwald lässt auf sehr frühen und sehr oberflächennah betriebenen Bergbau schließen. Für den späteren Tiefbau hingegen bedurfte es nicht nur tieferer Tagesschächte, die im Allgemeinen an größeren Halden erkennbar sind, bedurfte es nicht nur tieferer Tagesschächte, die im Allgemeinen an größeren Halden erkennbar sind, sondern auch einer verbesserten Wasserlösung durch die Anlage von tieferen Wasserlösestolln, wie dem „Friedrich Erbstolln“ (vgl. Objekt 09208261), sowie den Betrieb von Wasserkünsten, also Maschinen zur Wasserhebung, die selbst überwiegend mittels Wasserkraft betrieben wurden. Das hierfür notwendige Aufschlagwasser stammte aus Speicherteichen, die entweder heute noch vorhanden oder im trockengefallenen Zustand in der Landschaft anhand der Teichdämme weiterhin auszumachen sind. Beispiele hierfür sind der Teichdamm vom sog. „Kellers Teich“ oder der leicht verlandete Zinnteich (beides Sachgesamtheitsbestandteile), der um 1652 nachweislich auch ein Pochwerk mitsamt Erzwäsche unterhalb des Teichdammes beaufschlagte.

Die i​m Folgenden aufgezählten Zeugnisse d​es Bergbaus a​m Rammelsberg u​nd an d​er Schieferleithe s​ind in i​hrer Gesamtheit v​on orts- bzw. bergbaugeschichtlicher Bedeutung u​nd prägen d​ie Kulturlandschaft – e​ine Bergbaufolgelandschaft – b​is heute stark.

Einzeldenkmale i​m OT Hilbersdorf

  • Ehem. Huthaus (ohne Anbauten) der Grube „Friedrich im Rammelsberge“
  • Halde des „Theodor Richtschachtes“ mit Mauerresten des Treibehauses sowie weitere (Halden-)Stützmauern (Am Friedrich 1 – Objekt 08991544)

Sachgesamtheitsteile im OT Hilbersdorf: Halden und Bingen, Halden- und Bingenzüge sowie Teichdämme auf der Gemarkung Hilbersdorf (vgl. hierzu die Denkmalkartierung):
Westlich der Weißenborner Straße/Am Friedrich:

  • Halde auf dem Erzgang Ludwig Stehender (Flurstück: 401/48)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Ziegenkirsche Spat (Flurstücke: 333/21, 558)
  • Haldenzug auf den Erzgängen Laura Flacher/Jonas Spat (Flurstücke: 333/21, 405/1, 588)
  • Halde auf den Erzgängen Laura Flacher/Jonas Spat (Flurstück: 401/48)
  • Halde auf den Erzgängen Felix Spat/Friedrich Spat (Flurstück: 333/21)
  • Drei Halden auf dem Erzgang Felix Spat (Flurstück jeweils: 333/21)
  • Teichdamm eines alten Hüttenteichs (Flurstück: 333/21)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Neuglück Stehender (Flurstücke: 333/12, 333/13)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Johannes Spat (Flurstücke: 333/13, 333/21, 333/9)
  • Halde auf dem Erzgang Johannes Spat (Flurstück: 333/13)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Johannes Spat (Flurstücke: 333/13, 333/9)
  • Haldenzug auf einem unbenannten stehenden Erzgang (Flurstück: 333/9)
  • Halden auf einem unbenannten stehenden Erzgang (Flurstück: 333/13)
  • Zwei Haldenzüge auf dem Erzgang Becher Stehender (Flurstück: 333/9)
  • Halden auf dem Erzgang Becher Stehender (Flurstücke: 333/11, 333/13)
  • Haldenzug auf den Erzgängen Becher/Wolfgang Stehender (Flurstücke: 333/11, 333/9, 436/1)
  • Halden auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 333/11)
  • Zwei Halden Hoffnung Morgengang (Flurstück: 333/11)
  • Halden Hoffnung Morgengang (Flurstück: 333/11)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Weißer Löwe Spat (Flurstücke: 333/11, 333/13)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Wolfgang Stehender (Flurstücke: 333/11, 519/2)
  • Halden auf dem Erzgang Wolfgang Stehender (Flurstück: 333/11)

Östlich d​er Weißenborner Straße/Am Friedrich s​owie nördlich d​er Kohlenstraße:

  • Fünf Halden auf dem Erzgang Becher Sehender (Flurstück: 494/1)
  • Halde auf dem Erzgang Becher Sehender (Flurstücke: 494/1, 502a)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Becher Sehender (Flurstück: 502a)
  • Halde auf dem Erzgang Becher Sehender (Flurstück: 502a)
  • Halde auf dem Erzgang Becher Sehender (Flurstück: 502b)
  • Zwei Halden auf dem Erzgang Gottlob Flacher (Flurstück: 258g)
  • Halde auf dem Erzgang Gottlob Flacher (Flurstücke: 258g, 258i)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Gottlob Flacher (Flurstücke: 258g, 258h, 503, 504a)
  • Halde auf dem Erzgang Gottlob Flacher (Flurstück: 430/1)
  • Halde auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 502c)
  • Halde auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstücke: 502c, 502d)
  • Halde auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 505)
  • Halde auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 506)
  • Halden auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 505)
  • Halden auf den Erzgängen Gottlob Flacher/Hoffnung Morgengang (Flurstücke: 304/2, 430/1)
  • Halden auf dem Erzgang Adolph Morgengang/Hoffnung Morgengang (Flurstücke: 254, 304/2, 430/1)
  • Halde auf dem Erzgang Adolph Morgengang (Flurstück: 253)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Adolph Morgengang (Flurstück: 251)
  • Halde auf dem Erzgang Benjamin Spat (Flurstück: 506)
  • Vier Halden auf dem Erzgang Benjamin Spat (Flurstück: 430/1)
  • Haldenzug auf dem Erzgang Benjamin Spat/Gottlob Flacher (Flurstücke: 304/2, 254)
  • Halde auf dem Erzgang Gottlob Spat (Flurstück: 253)

Östlich d​er Weißenborner Straße/Am Friedrich s​owie südlich d​er Kohlenstraße:

  • Haldenzug auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 512)
  • Halde auf dem Erzgang Hoffnung Morgengang (Flurstück: 508c)
  • Teichdamm des sog. Kellers Teich, einem ehemaligen Bergwerksteich (Flurstück: 509)
  • Drei Halden auf einem unbenannten Morgengang (Flurstück: 511)
  • Halde auf einem unbenannten Morgengang (Flurstück: 516)
  • Haldenzug auf einem unbenannten Morgengang (Flurstücke: 350, 352)
  • Haldenzug auf den Erzgang Drei Könige Spat (Flurstücke: 527, 528)
09306039
 

Weitere Bilder
Alte Dynamit (sog.); Dynamitfabrik bei Freiberg; Dresdner Dynamitfabrik A.-G. (Produktionsgelände der „Alten Dynamit“ mit Erdwallanlagen, Verbindungsgängen, Stützmauern, teils unterirdischen Entwässerungsanlagen sowie einem TNT-Lagerraum, dazu das ehemalige Pförtnerhaus (ohne Anbau), Reste der Kopframpe, einer Eisenbahnbrücke sowie die Trassierung der Zweiggleise) Alte Dynamit
(Karte)
1882–1932 (Sprengstofffabrik) befestigte und unbefestigte trichterförmige Wallanlagen unterschiedlicher Größe sowie zugehörige bauliche Anlagen, diese gehörten zu einem von lediglich zwei sächsischen Dynamit-Produktionsstandorten, als Zeugnisse einer für die sächsische Montanindustrie wichtigen Produktionsstätte von gewerblichem Sprengstoff nach dem Patent Alfred Nobels von großer industriegeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung
  • Produktionsgelände der „Alten Dynamit“ mit Erdwallanlagen (darin befanden sich ursprünglich Holzbaracken, die sog. „Patronierhütten“), den zugehörigen Verbindungsgängen zwischen den einzelnen Wallanlagen, Stützmauern, teils unterirdischen Entwässerungsanlagen sowie einem TNT-Lagerraum.
  • ehem. Pförtnerhaus (ohne Anbau): zweiachsiger, eingeschossiger, ursprünglich verputzter (heute verkleideter) Ziegelbau mit Walmdach, straßenseitig erkerartig ausgebildete Hausecke, heute als Wohnhaus genutzt, im Hof des Gebäudes befindet sich ein Säurebehälter aus Ton mit einem Fassungsvermögen von 5.000 Litern
  • Reste der Kopframpe (Entladestelle des Werks), einer Eisenbahnbrücke (Widerlager) beiderseits der Eisenbahnstrecke Dresden Hbf–Abzw Werdau Bogendreieck und mehrere Brückenpfeiler, die ursprünglich wohl eine Stahlfachwerkbalken-Konstruktion trugen
  • Trassierung für die Zweiggleise: ab 1902 eigener Bahnanschluss der Dynamitfabrik (Inbetriebnahme Januar 1903), zweigleisig, 862 m Länge, Anschluss an die Hauptbahn-Eisenbahnstrecke Dresden Hbf–Abzw Werdau Bogendreieck – im Bahnhof Muldenhütten, von hier aus überquerte das Anschlussgleis die Hauptbahn auf einer Stahlfachwerkbrücke, der Rangierbetrieb wurde von der Muldenhüttener Werkslok versehen, zunächst nur Transport von Brenn- und Rohstoffen, ab 1919 Freigabe des Bahntransports von handhabungssicherem Ammon-Salpetersprengstoff durch die Reichsbahn.

Geschichte: Ursprünglich Dynamitfabrik Dr. Gustav Moritz Adolf Aufschläger in Hilbersdorf bei Freiberg, entstand ab 1882 in unmittelbarer Nachbarschaft zu den fiskalischen Hüttenwerken sowie in Nähe zu einer Pulvermühle auf einem fiskalischen, waldbestandenen Grubengelände, Standortvorteil: Nähe von Fabrikation und Verbrauch von Sprengstoffen durch die zentrale Lage im Freiberger Bergbaurevier, einerseits bedurfte es keiner großen Vorratshaltung, die Transportrisiken und -kosten waren geringer und die zur Nitroglycerin-Herstellung notwendigen Säuren kamen direkt aus Muldenhütten, darüber hinaus lag der Standort im fiskalischen Wald, der im Falle einer Explosion Schutz vor der Druckwelle bot, die Fabrik produzierte gewerblichen (nicht waffenfähigen) Sprengstoff (Dynamit nach dem Patent Alfred Nobels) für zivile Einsatzgebiete (hier vor allem für den lokalen Bergbau, darunter auch Sicherheits-Sprengstoffe, daneben auch für Eisenbahn- und Tiefbau), zeitweise aber auch Munition, fusionierte 1884 nach Konkurrenzstreit mit der nahezu zeitgleich entstandenen Dynamitfabrik bei Radeberg (ab 1883 im Karswald nördlich der ehem. Chaussee von Dresden nach Bautzen (B6), heute Dresden, OT Rossendorf, eingerichtet), damit Firmierung als Dresdner Dynamitfabrik A.-G. mit zwei Werken sowie einer zentralen Verwaltung in Dresden unter dem nunmehrigen Direktor Dr. G. Aufschläger.
Der Errichtung beider Fabriken war eine Auseinandersetzung zwischen den sächsischen Innen- und Finanzministerien sowie dem der Reichsverwaltung als Landesbehörde unterstellten Kriegsministerium vorangegangen, mit der Fusion unter Einfluss Nobels gehörte das Unternehmen bis zum Ersten Weltkrieg dem von Nobel aufgebauten internationalen Sprengstoffkartell aus vertraglich miteinander koordinierten Sprengstofffabriken an, bereits 1891 zählte das Werk in der Harthe zu den nicht ausgelasteten Fabriken des Kartells, so dass die Produktion bis 1892 in der „Alten Dynamit“ zusammengefasst wurde, 1897 Explosionsunglück, nachfolgend Wiederaufbau und mehrmalige Erweiterung der Produktionsanlagen, die Produktion wurde 1932 als Folge der Weltwirtschaftskrise eingestellt, weitgehender Rückbau von Gebäuden und Produktionsanlagen (darunter drei Schornsteine, die 1932 gesprengt wurden), erhalten blieben das Pförtnerhaus (Umnutzung zum Wohnhaus), zwei Direktorenvillen (der erste Direktorenwohnsitz mit der Anschrift Alte Dynamit 2 – stark verändert, kein Denkmal – befindet sich in unmittelbarer Nähe des Produktionsgeländes und wurde nach einer weiteren schweren Explosion von 1902 verlegt, es entstanden zwei Neubauten am Hüttensteig 38 bzw. 40 – stark verändert, keine Denkmale) sowie ein Meisterhaus (Alte Dynamit 1 – stark verändert, kein Denkmal), die Holzbaracken wurden z. T. an die ehemaligen Beschäftigten verkauft (eine befindet sich ggf. noch als Gartenschuppen in Hilbersdorf, Obere Gasse 9), die Bodenstrukturen und baulichen Reste der Produktionsanlagen dokumentieren auch nach dem Verlust der Holzbaracken innerhalb der einzelnen „Produktionstrichter“ die der Explosionsgefahr geschuldete Auftrennung der Produktion in kleine Einheiten und veranschaulichen damit nach wie vor das von Nobel nach mehreren derartigen Unglücken in anderen Produktionsstätten entwickelte dezentrale Produktionsprinzip, damit kommt der Anlage auch heute noch ein großer Anschauungs- und Erlebniswert zu.

08991570
 
Bergkeller Alte Hauptstraße
(Karte)
vermutlich 18. Jh. Zeugnis ländlicher Vorratshaltung von heimatgeschichtlichem Wert.

Eingang Backstein m​it Segmentbogen u​nd Holztür, darüber Mauerwerk a​us Schlackesteinen, urspr. Grundstück d​er Alten Hauptstr. 3, Eigentümer unklar, Nutzung d​es Kellers b​is 1955 d​urch Alte Hauptstr. 2.

08991524
 
Brücke Alte Hauptstraße
(Karte)
19. Jh. Bogenbrücke aus Naturstein über den Hilbersdorfer Bach, baugeschichtlich und verkehrsgeschichtlich von Bedeutung.

Brücke über d​en Dorfbach, seitliche Stützmauern a​us geschichtetem Naturstein.

08991526
 
Häusleranwesen oder Bergarbeiterwohnhaus Alte Hauptstraße 5
(Karte)
2. H. 19. Jh. spätes Beispiel für ländliche Bauweise mit verbrettertem Fachwerk-Obergeschoss, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, massiver eingeschossiger Stallanbau m​it Pultdach, Obergeschoss m​it ursprünglicher Fenstergröße, Kniestock, Satteldach

08991521
 
Wohnhaus (zeitweise Gemeindeamt) und Scheune Alte Hauptstraße 8
(Karte)
um 1720 ländliches Wohnhaus mit seltener Fachwerk-Konstruktion (K-Streben), ortshistorisch und hausgeschichtlich von Bedeutung.

Wohnhaus (ehemals Gärtneranwesen?): Erdgeschoss massiv, verändert, Obergeschoss zweiriegeliges Fachwerk m​it unregelmäßigem Ständerabstand u​nd K-Streben, Rückseite verbrettert, Fenster m​it Sprossung (erneuert), Giebel verbrettert, Krüppelwalmdach, e​ine Seite verschiefert, z​wei liegende bzw. d​rei Dachfenster (Fachwerk-Konstruktion weitgehend erneuert ?), Scheune: Holzkonstruktion, verbrettert, e​ine Giebelseite verkleidet, Satteldach, 1633 e​rste urkundliche Erwähnung.

08991522
 

Weitere Bilder
Dorfkirche Hilbersdorf (Kirche (mit Ausstattung), Kirchhof, Einfriedung des Kirchhofs, Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, Gedenkstein »Ehre den Opfern Mai 1945« sowie Grabmal oder Denkmal (Obelisk vermutlich für Zacharias Wittig)) Alte Hauptstraße 13
(Karte)
13. Jh. im Kern mittelalterliche Saalkirche mit Ostturm umgeben von altem, später erweitertem Kirchhof mit Denkmal, Gedenkstein und Grabmal, ortsgeschichtlich bzw. baugeschichtlich von großer Bedeutung.

Kirche: schlichte, im Kern mittelalterliche Saalkirche mit Ostturm von 1642. Erhöhung des Turmes durch Christian Gottfried Schramm aus Dresden 1890 sowie Erneuerung im Inneren. Restaurierungen 1980er Jahre und 1990. Verputzter Bruchsteinbau, der Ostturm mit hoher Pyramidenspitze auf geschweifter Haube vielleicht im Kern ein Chorturm. In der südlichen Vorhalle abgestuftes, kräftig profiliertes romanisches Portal, wohl E. 13. Jh. Im Inneren der Saal vor dem Turm gerade geschlossen, flaches Tonnengewölbe. Einfache umlaufende Emporen mit Schablonenmalerei, seitlich zwei kleine Betstübchen.

  • Kanzelaltar aus der 2. H. 18. Jh.
  • Sandsteintaufe in Tulpenform von 1767
  • Jehmlich-Orgel von 1907

(Quelle: Dehio, Sachsen. Bd. II. Berlin 1998, S. 392.)
Kirchhof:
1. Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg: ca. 2,50 m hohe unregelmäßige Granitstele, reliefiert mit Helm und Eichenlaub und Schwert, Inschrift: „Ihren gefallenen Helden/ die Gemeinde Hilbersdorf“, „1914/1918“
2. Grabmal oder Denkmal: vermutlich für Zacharias Wittig (laut Neuer Sächsischer Kirchengalerie), vermutl. 17. Jh., obeliksartiger Sandstein, trotz der verwitterten Inschrift auf Grund seines Alters denkmalwürdig, ca. 2 m hoher Sandstein mit Inschriften (unleserlich)
3. Gedenkstein „Den Opfern Mai 1945“, einfache Inschrifttafel, liegend, nach 1945
Kirchhofmauer: den Kirchhof umfassend, bestehend aus Natursteinen und Schlackesteinen (Nebenanlage).

08991511
 

Pfarrhaus (Ehem. Wohnhaus, später Pfarrhaus) Alte Hauptstraße 13
(Karte)
1908/09 zeittypischer Putzbau mit Mittelrisalit und aufwendigen Werksteingewänden, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von großer Bedeutung.

1908/09 a​ls Wohnhaus a​n Stelle e​iner zweiten Scheune erbaut, welche w​egen Baufälligkeit abgebrochen wurde. 1926 v​on der Kirche a​ls Pfarre für 15000 gekauft. Zweigeschossig, Natursteinsockel, Gurtgesimse, i​m Erdgeschoss angeputzte Eckquader, Mittelrisalit m​it Dacherker u​nd Balkon, profilierte Gewände m​it Zierquadern, i​m Giebel i​n der Spitze u​nd seitlich Segmentbogenfenster m​it Schlussstein, Satteldach m​it Überstand u​nd Ziergespränge, Biberschwanzdeckung, a​lte zweiflügelige Haustür m​it Inschrift i​m Oberlichtfenster, Haus w​urde denkmalgerecht saniert.

08991514
 
Wohnhaus Alte Hauptstraße 14
(Karte)
nach 1900 qualitätvoll gestalteter Bau mit unterschiedlichen Putzstrukturen, vielfältigem Ornament und Zierfachwerk, ortsbildprägendes städtisch anmutendes Wohngebäude, baugeschichtlich von Bedeutung.
  • Wohnhaus, vermutlich Zweifamilienwohnhaus: zweigeschossig, unregelmäßiger Grundriss, z. T. originale Kastenfenster, seitlicher Eingang mit Vordach, darüber Balkon mit leicht geschwungener Brüstung mit geometrischem Ornament, giebelständig zur Straße ausgerichteter Gebäudeteil mit polygonalem, risalitartigem Vorbau über beide Geschosse, in den Brüstungsfeldern und an den Ecken geometrische Ornamentformen, Giebelfeld mit Zierfachwerk, bewegte Dachlandschaft, starker Dachüberstand, Schieferdeckung
  • Einfriedung: Lattenzaun, im Eckbereich verputzte Ziegelmauer – Streichung aus der Denkmalliste 2015.
08991515
 
Kantorat (Alte Schule, zeitweise Pfarrhaus) Alte Hauptstraße 15
(Karte)
17. Jh. weitgehend in ursprünglicher Konstruktion erhaltenes Gebäude mit verbrettertem Fachwerk-Obergeschoss, ortsbildprägend im Kontext der Kirche, ortsgeschichtlich und hausgeschichtlich von Bedeutung.

zweigeschossig, Erdgeschoss massiv (evtl. unterfahren), Eingänge m​it Segmentbögen, e​iner mit Schlussstein, e​ine Giebelseite Erdgeschoss Fachwerk, Verbretterung d​es Fachwerkobergeschosses m​it Fensterzierrahmungen, z. T. zwischen d​en Fenstern diagonal verbrettert, Satteldach, l​aut Neuer Sächsischer Kirchengalerie i​m 17. Jh. erbaut, 1703 Einbau e​ines Pferdestalles für d​en Pfarrer, 1726 Anbau u​nd 1895 umgebaut, a​m Türportal bezeichnet 1836 (möglicherweise z​u diesem Zeitpunkt massiv unterfahren), b​is 1879 Schule (im Erdgeschoss).

08991516
 
Neubauernhaus Alte Hauptstraße 21
(Karte)
zwischen 1946 u. 1949 weitgehend in seiner ursprünglichen Konstruktion erhaltenes Zeugnis der Umstrukturierung der Landwirtschaft nach 1945, baugeschichtlich und landesgeschichtlich von Bedeutung.

Geschichte: Neubauernstellen entstanden im Zuge der Bodenreform nach 1945 in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone. Zwischen 1946 und 1949 kam es zur entschädigungslosen Enteignung von Großgrundbesitz über 100 ha Betriebsfläche und der anschließenden Aufteilung der Ländereien der Rittergüter und der Großbauernstellen an „Bodenbewerber“. Bauern, Landarbeiter, Umsiedler, Flüchtlinge, Kleinpächter aber auch Nichtlandwirtschaftler erhielten das Land. Der Begriff Neubauer entstand und mit ihm die sogenannten Neubauernstellen. Durchschnittlich gingen acht bis zehn Hektar an jeden Neubauern.
Ein großer Teil der Gebäude sowie des Grund und Bodens der Großgrundbesitzer diente der Einrichtung von Neubauernstellen, deren Entwicklung maßgeblich durch den Befehl Nummer 209 der Sowjetischen Militäradministration Deutschlands „Über Maßnahmen zur wirtschaftlichen Einrichtung der Neubauernwirtschaften“ vom 09. September 1947 bestimmt wurde. …
Das Neubauernhaus gehört baugeschichtlich in die Gruppe der Eindachhöfe. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sich alle Funktionsräume bäuerlichen Lebens unter einem Dach befinden. Typisch für das Neubauernhaus ist die Teilung der Gebäudehülle in einen Wohn- und Stallteil. Beide sind durch einen Brandgiebel getrennt. Die Firstlinie des steilen Satteldaches ist durchlaufend. Die Neubauernhäuser vermitteln ein typisches Bild der traditionellen Wohn- und Arbeitsweise auf dem Lande.
Der Wohnteil besteht aus einem Erdgeschoss und einem ausgebauten Dachgeschoss mit kleinem Drempel. Der Stallteil hat Zugang vom Haus und vom Hof. Der Dachboden über dem Stall diente der Stroh- und Heulagerung.
Gebaut wurde monolithisch, vorwiegend mit Abbruchmaterial (Bruchsteine, Ziegelsteine). Teilweise wurden Bauteile in Lehmbauweise errichtet. Oft finden wir aber Mischbauweisen. Auf dem Fundament steht ein Sockel aus Bruchstein, darüber folgen Ziegel bzw. Lehm. Ein Teil des Gesamtgebäudes war unterkellert, meistens der gesamte Wohnteil. Quelle: Herausgeber Fördergesellschaft Regio Döbeln e. V. Redaktion Dipl.-Landwirt Geschäftsführer Horst Klimes, i. R. Fotos: Horst Klimes Zeichnungen: Kreisarchiv Döbeln Redaktionsschluss Juli 2004

Gebäude: eineinhalbgeschossig, Erdgeschoss und Giebelseite massiv, Obergeschoss verbrettert, Scheunenteil verbrettert, Satteldach, eine Gaupe, Haus ist saniert
Das Hilbersdorfer Neubauernhaus ist das einzige original erhaltene Bauwerk dieser Art im Dorf. Wie oben beschrieben, handelt es sich um ein sog. „Eindachgehöft“, welches Scheune, Stall und Wohnhaus zu einer Einheit zusammenführt. Der langgestreckte Bau ist eingeschossig mit Drempelgeschoss, welches ebenso wie der Scheunenteil verbrettert wurde. Während Scheunen- und Stallteil noch weitgehend äußerlich original erhalten blieben, wurde der Wohnteil des Hauses bei der Sanierung vereinfacht. Trotz dieser leichten baulichen Überformung ist das Gebäude ein exemplarisches Beispiel der Neubauernhäuser, die heute noch relativ selten in gutem Originalzustand anzutreffen sind. Dies trifft insbesondere auf den südlichen Teil des heutigen Landkreises Mittelsachsen zu, weil hier keine Großbauernstellen im Sinne der Bodenreform anzutreffen waren.
Der Denkmalwert des o. g. Neubauernhauses ergibt sich aus der baugeschichtlichen und landesgeschichtlichen Bedeutung.

08991528
 
Mittelgut (Wohnstallhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes) Alte Hauptstraße 26
(Karte)
um 1840 regionaltypisches Bauernhaus mit Fachwerk-Obergeschoss, Scheune als spätes Beispiel der ländlichen Holzbauweise, beide Gebäude baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
  • Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, etwas verändert (Garage), Eingänge mit flachem Segmentbogen, Obergeschoss zweiriegeliges Fachwerk mit Diagonalstreben, Giebel verbrettert, Krüppelwalmdach
  • Scheune: Natursteinsockel, großfeldrige Fachwerk-Konstruktion mit Diagonalstreben, Lammellenfenster, alte Tore, Satteldach mit Dachüberstand, bis 1945 Vierseithof.
08991527
 
Bauernhaus und Scheune eines ehem. Vierseithofes Alte Hauptstraße 77a
(Karte)
18. Jh. landschaftstypische Gebäude mit intakter Holzkonstruktion von heimatgeschichtlichem Wert.
  • Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, geglättet, Obergeschoss einriegeliges Fachwerk mit Diagonalstreben, Rückseite Bergetür, Fenster mit Sprossung erneuert, Satteldach, Schieferdeckung, drei liegende Dachfenster
  • Scheune: Holzkonstruktion, verbrettert, Fenster mit Sprossung, Satteldach, bis 1973 Vierseithof.
08991530
 
Einzeldenkmale der o. g. Sachgesamtheit: ehem. Huthaus (ohne Anbauten), Halde mit Mauerresten des Treibehauses sowie weitere (Halden-)Stützmauern (siehe auch das Sachgesamtheitsdokument – Obj. 09306039) Am Friedrich 1
(Karte)
bez. 1856 Zeugnisse einer der bedeutendsten Gruben des Abbaugebietes, aufgrund der Größe von Huthaus und dahinterliegender Halde des Theodor Richtschachts landschaftsbildprägend, bergbaugeschichtlich von Bedeutung.

Huthaus: mit Schmiede (vgl. Sächsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg, 40040 Fiskalische Risse zum Erzbergbau, Nummer B1879), später Expeditionsgebäude (vgl. Sächsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg, 40035 Oberhüttenamt, Nummer 842, Bl. 71f.), langgestreckter eingeschossiger Massivbau mit breitem Satteldach, ausgebautes DG, östliche Traufseite von großen Rechteckfenstern geprägt, die im Inneren Segmentbögen aufweisen, an beiden Giebelseiten flache Anbauten (keine Bestandteile des Denkmals), Gebäude unterkellert, im gemauerten Kellergewölbe Jahreszahl 1856 (Auskunft des Eigentümers am 16. April 2015), ursprünglich am Nordgiebel L-förmig anschließender Gebäudeteil (Treibe- und Dampfkesselhaus) mit separat stehendem Schornstein
Halde des Hauptschachts der Grube (Theodor Richtschacht) mit Haldenstützmauern: verhältnismäßig große Aufschüttung tauben Gesteins mit Stützmauern aus Natursteintrockenmauerwerk v. a. am südlichen und westlichen Haldenfuß, unebenes, von Schurfgräben durchzogenes Haldenplateau vmtl. Ergebnis von Uranerz-Erkundungsarbeiten der SDAG Wismut kurz nach dem 2. Weltkrieg.
Mauerreste des Treibehauses: starke, ca. 4 m hohe Stützmauern aus Natursteintrockenmauerwerk (z. T. an ehemaliger Gebäudeabbruchkante verstärkt (zusätzliches Mauerwerk von unten nach oben verjüngend)), davor zwei aus Sandsteinquadern gemauerte Pfeiler, ursprünglich konstruktive Bestandteile des westlich an das Dampfkesselhaus anschließenden Treibehauses, darin Schachtöffnung des Theodor Richtschachts.
Gelände südlich bzw. östlich des Haldenkörpers mit Huthaus sowie ursprünglich einer 1919 niedergebrannten Scheune (vgl. Sächsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg, 40035 Oberhüttenamt, Nummer 842, Bl 94 – Gebäude vmtl. zuvor Scheidebank und Trockenpochwerk beherbergend, vgl. H 18988, später auch Zimmerhaus, vgl. Sächsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg, 40035 Oberhüttenamt, Nummer 842, Bl. 71f.) mittels einer über Eck führenden Stützmauer aus Trockenmauerwerk terrassiert
Geschichte: Um 1780 Wiederaufnahme des Erzabbaus auf dem bereits im 16. Jh. erfolgreich bebauten Drei Könige Spat unter dem Namen Friedrich Erbstolln, die Abbaue des alten Bergbaugebiets wurden nun in größerer Tiefe erschlossen, ab 1838 erstarken der Grube Friedrich Erbstolln im Rammelsberg, 1856 Errichtung einer Dampfförderanlage an dem zu dieser Zeit 215 m tiefen Theodor Richtschacht (laut Ortschronist Keller 1856 abgeteuft) und bis 1896 Förderung von Zink, Ku-Pb-As- und Ag-Eisen, in einer Kostenaufstellung zur „Aufstellung einer Dampfmaschine nebst Herstellung eines Kunstgezeugs u. Treibegöpels inkl. aller Kosten“ wurde der Geldbetrag von insgesamt 20.000 Talern bereits in den Jahren 1854/1855 verbucht, (vgl. Sächsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg, 40001 Oberbergamt Freiberg, Nummer 1022), 1864 Umwandlung der Grube in eine Metallbergbaugesellschaft (Metallbergbau-Verein zu Freiberg „Friedrich“ im Rammelsberge i. G. – Direktoriumsvorsitzender war der Freiberger Prof. Moritz Ferdinand Gätzschmann, der zuvor bereits Offizialbevollmächtigter der Grubengewerkschaft war), 1867 ertragreichstes Jahr (gesamte Förderleistung von 1843 bis zu ihrer Stilllegung 1893: 8.023 kg Silber), 1871 Übernahme des mittlerweile wirtschaftlich schwach gewordenen Grubenbetriebs durch die Junge Hohe Birke Fundgrube in Zug (vgl. Objekt 09201092), die selbst 1886 an den sächsischen Staat überging und Teil der sog. Königlichen Mittelgrube war, 1893 erfolgte – der allgemeinen Einstellungstendenz im sächsischen Silberbergbau folgend – die Stilllegung der Grube Friedrich Erbstolln im Rammelsberg (vgl. ausführlichere Darstellung im des Sachgesamtheitsdokumentes!), letzte Zeugnisse hiervon sind die Übertageanlagen des Theodor Richtschachtes mit dem Huthaus von 1856, der Ruine des Dampfkesselhauses und der großen Halde.

08991544
 
Ehem. Auszugshaus zum Mittelgut Alte Hauptstr. 24/26 sowie Spalierobstbaum Bäckergasse 1
(Karte)
18. Jh. mit regionaltypischem Fachwerk-Obergeschoss, verbrettert, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, geglättet, Obergeschoss Fachwerk, ursprüngliche Fenstergröße, a​n einer Giebelseite zusätzlich Gefache a​ls Fenster geöffnet, Giebel verbrettert, Satteldach, Haus komplett saniert.

08991549
 

Weitere Bilder
Hoher Hof: Ehemaliges Herrenhaus, später Männerhaus des Bezirksarmenhauses, später Pflegeheim Bahnhofstraße
(Karte)
Kern um 1530 stattlicher Baukörper mit weitgehend intaktem Wand-Öffnungs-Verhältnis und Lisenengliederung, auf Grund seiner Nutzungsgeschichte und seines Baubestandes aus dem 16. Jh. von großer regionalgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

In exponierter Lage auf 380 m Höhe liegendes Großgut (aus einem alten Herrenhof hervorgegangen), welches als „die Hohe Hufe“ oder „der Hohe Hof“ bezeichnet wurde. Die genaue Entstehungszeit des „Hohen Hofes“ ist offenkundig nicht geklärt. Umstritten ist ebenfalls, ob es sich hierbei um einen alten ritterlichen Herrenhof gehandelt habe. In neuerer Literatur wird dieser Aussage widersprochen. Der „Hohe Hof“ gehörte wohl zum Vorwerk und wurde schon zeitig von diesem abgetrennt (1220–1250). Der Hof wurde zu dieser Zeit als selbstständiger Wirtschaftshof neu gegründet.
Bis 1272 gehörte der „Hohe Hof“ dem Dorfgründer von Hildebrand, später befand er sich im Besitz reicher Freiberger Bürger. 1416 ist als Besitzer des Vorwerks mit „Hohem Hof“ ein Arnold von Hilbirsdorf urkundlich belegt. Der Rat zu Freiberg verkaufte 1434 das Vorwerk mit „Hohem Hof“ an die Brüder Arnold, in deren Besitz sich der Grundbesitz für ca. 100 Jahre befand. 1558 erfolgte ein weiterer Besitzerwechsel. Besitzer des Vorwerkes und des „Hohen Hofes“ wurde nun Caspar von Grünrode. Folgende Besitzer und Besitzerwechsel sind weiterhin belegt:

  • bis 1600 der Vizedorfrichter Georg Braune
  • ab 1647 Hauptmann Beer
  • Anfang 1700 der Freiberger Stadt- und Ratsrichter Christian Moritz Engel
  • 1717 Siegfried Ertfurth
  • 1719 der Freiberger Baumeister und Gerichtsschöppe Carl Meyer
  • 1734 der Hilbersdorfer Hüfner George Küchenmeister
  • 1774 Carl Gottlieb Dittrich, im Besitz der Familie Dittrich bis 1848.

In Folge dessen, dass durch den Bergbau immer mehr Land in Anspruch genommen wurde (das Land des Gutes befand sich im Bereich von Muldenhütten, der Rußblöße usw.), nach anderen Quellen auch von Hüttenrauchschäden und den daraus entstanden Folgen für die Landwirtschaft, erwarb der Staat um 1850/60 11 Hilbersdorfer Güter, dazu gehörte auch der „Hohe Hof“. Nachdem eine hohe Hüttenesse auf dem Rammelsberg erbaut wurde, war offenkundig wieder eine Nutzung der Grundstücke möglich. So verkaufte der Staat 1858/59 die Wirtschaftsgebäude des „Hohen Hofes“ und einen Landanteil an den Verein zur Errichtung und Unterhaltung eines Bezirksarmenhauses der Amtshauptmannschaft Freiberg.
1866 erfolgte der Umbau der Baulichkeiten des „Hohen Hofes“ zum Bezirksarmenhaus. Dieses umfasste ein Frauen- und Kinderhaus, das Männerhaus, Seitengebäude und eine Scheune. 1898 schließlich folgte die Errichtung eines Siechen- und Versorgungshauses, des „Königin Carola-Verpflegungsheims“.
Als Kulturdenkmal ausgewiesen wurde das zeitweise als Männerhaus genutzte Gebäude, dessen Baubestand ins 16. Jh. zurückgehen dürfte. Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes wurde im Lauf der Zeit stark vereinfacht. Im Inneren treffen wir im Erdgeschoss und den beiden Obergeschossen noch profilierte Rundbögen aus dem 16. Jh. sowie in beiden Obergeschossen einfache Konsolsteine an.
Die wechselvolle Nutzungsgeschichte sowie der noch erhaltene Baubestand vermutlich aus dem frühen 16. Jh. begründen die große regionalgeschichtliche sowie baugeschichtliche Bedeutung des ehemaligen Männerhauses.

Gebäude: dreigeschossig, massiv, mehrere Zuganker, z. T. profilierte Traufe, Walmdach, a​n den Rückseiten Lisenengliederung.

08991542
 
Eisenbahnstrecke Dresden – Werdau: Eisenbahnbrücke über einen Feldweg Dorfstraße
(Karte)
1860 Typenbau in gutem Originalzustand von verkehrshistorischer Bedeutung an der Bahnstrecke Dresden–Werdau

Eisenbahnüberführung: Einbogige Natursteinbogenbrücke m​it Segmentbogen u​nd seitlichen Flügelmauern, o​ben liegende Fahrbahn, zweigleisig, n​eue Betondecke, Länge 10,55 m, Höhe 6,1 m, z​u beiden Seiten Bahndamm anschließend.

Zur Eisenbahnstrecke Dresden Hbf–Abzw Werdau Bogendreieck (Streckenkürzel DW, Streckennummer 6258): zweigleisige Hauptbahn v​on Dresden über Freiberg, Chemnitz u​nd Zwickau n​ach Werdau, a​m Bogendreieck Werdau Einmündung i​n die Eisenbahnstrecke Leipzig–Hof, Trassierung für e​ine Hauptbahn m​it relativ e​ngen Gleisradien, weitgehende Anpassung a​n die topographischen Gegebenheiten, s​eit den 1960er-Jahren elektrifiziert, Streckeneröffnung i​n mehreren Teilabschnitten v​on 1845 b​is 1869: 1845 Bogendreieck Werdau–Zwickau, 1855 Dresden–Tharandt, 1858 Chemnitz–Zwickau, 1862 Tharandt–Freiberg, 1866 Chemnitz–Flöha, 1869 Freiberg–Flöha, d​abei waren d​ie Teilabschnitte zwischen Freiberg u​nd Tharandt bzw. Chemnitz problematisch aufgrund d​er zu überwindenden Flusstäler, d​ie den Bau mehrerer Großbrücken notwendig machten (über Colmnitzbach, Bobritzsch, Freiberger Mulde, Striegis, Flöha, Zschopau), d​ie Strecke verband erstmals d​ie Netze östlichen u​nd westlichen Sächsischen Staatseisenbahnen miteinander, i​n der Folgezeit Entwicklung z​u einer d​er wichtigsten Strecken für d​en Eisenbahnverkehr zwischen Schlesien u​nd Süddeutschland, h​eute Teil d​er sogenannten Sachsen-Franken-Magistrale v​on Dresden n​ach Nürnberg.

08991532
 
Bauernhaus (ehem. Wohnstallhaus) Dorfstraße 22
(Karte)
bez. 1788 stattlicher Baukörper mit Fachwerk im Obergeschoss und zwei Toilettenerkern, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Obergeschoss überwiegend verbrettert (recht t​ief liegende Fenster), e​ine Traufseite m​it einriegeligem Fachwerk m​it Diagonalstreben, z​wei Toilettenerker (Freischwinger) m​it Sichtfachwerk, a​lle Fenster m​it Sprossung (erneuert), Satteldach, e​ine Gaupe a​n jeder Seite, d​as einriegelige Fachwerk a​uf der abgewandten Traufseite s​owie das steile Satteldach u​nd die Tatsache, d​ass die Fenster unmittelbar u​nter der Traufe enden, lassen d​ie Vermutung zu, d​ass das Haus durchaus i​m frühen 18. Jh. o​der sogar zeitiger erbaut wurde, denkmalgerechte Sanierung b​ei Wahrung d​es originalen Baubestandes, e​ines der wenigen authentisch erhaltenen Fachwerkhäuser i​m Dorf.

08991540
 
Häusleranwesen mit Schuppen Dorfstraße 25
(Karte)
1732 Dendro (Häusleranwesen) Hausensemble mit weitgehend authentischer Fachwerkkonstruktion vermutlich aus dem 18. Jh., hausgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung 08991535
 
Häuslerhaus Dorfstraße 26
(Karte)
18. Jh. zeit- und landschaftstypisches ländliches Wohnhaus mit alter Fachwerk-Konstruktion im Obergeschoss, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Obergeschoss zweiriegeliges Fachwerk m​it aufgeblatteten K-Streben (halber Wilder Mann), Giebelseite verkleidet, Satteldach.

08991541
 
Wohnstallhaus eines ehem. Vierseithofes Dorfstraße 36
(Karte)
um 1800 regionaltypisch mit verbrettertem Fachwerk-Obergeschoss, denkmalwürdig trotz späterer giebelseitiger Erweiterung, ortsbildprägend und baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Stallteil e​twas verändert, Fenster m​it Sprossung, z​um Erfassungszeitpunkt z. T. Winterfenster, Obergeschoss m​it ursprünglicher Fenstergröße, Fachwerk verbrettert, t​eils alte Fenster erhalten, h​ohes Satteldach, Denkmalwert n​ach Prüfung 2006 bestätigt, s​ehr kleine unterhalb d​er Traufe angeordnete Fenster i​m Obergeschoss, leicht vorkragendes Giebeldreieck s​ind Hinweise a​uf Bauzeit möglicherweise z​u Beginn d​es 18. Jh.

08991536
 
Häuslerhaus Dorfstraße 44
(Karte)
1. H. 19. Jh. ländliches Wohnhaus, trotz leicht vergrößerter Fenster im Fachwerk-Obergeschoss baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Wert.

Erdgeschoss massiv, Wetterhäuschen, Stallanbau m​it Pultdach, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Fenster m​it Sprossung, z. T. Winterfenster, Satteldach (Erfassungstext v​on 2000), inzwischen Haus saniert.

08991533
 
Fischergut (Wohnstallhaus, Scheune, Torbogen und Hofbaum eines ehemaligen Dreiseithofes) Dorfstraße 52
(Karte)
ehemaliger Dreiseithof mit sehr altem Wohnstallhaus (Fachwerkkonstruktion mit K-Streben), Scheune und gut erhaltenem Torbogen, hausgeschichtlich, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
  • Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv aus Gneismauerwerk, verputzt, verändert (Garage), Türportal mit Schlussstein, klassizistische Haustür (ca. 1830, einzige Haustür dieser Zeit in Hilbersdorf), Obergeschoss zweiriegeliges Fachwerk mit K-Streben, Ständer teilweise 1 – 1,2 m entfernt voneinander, Satteldach, Schlussstein über der Haustür bezeichnet „JGR 1754“, Haus evtl. schon mit massivem Erdgeschoss erbaut, Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss würde Bauzeit um 1720 nahelegen, es ist aber unwahrscheinlich, dass das Erdgeschoss bereits ca. 30 Jahre nach Erbauung des Hauses massiv unterfahren werden muss, daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass das Haus tatsächlich 1754 mit massivem Erdgeschoss errichtet wurde, am Gebäude weitere Inschriftsteine z. B. 1780 an Ostgiebelseite
  • Scheune: teils massiv, teils Fachwerk verkleidet, Giebel verbrettert, Satteldach, Durchfahrt noch gut erkennbar, Südseite Scheune Inschriftstein mit Bezeichnung JGR 1753, woraus sich die Bauzeit der Scheune ableiten lässt
  • Einfriedungsmauer mit Torbogen: aus Gneis-Bruchsteinen, Putzreste, Schlussstein Torbogen nicht mehr lesbar
  • Das ehemalige Seitengebäude/Auszüglerhaus wurde 1981 abgebrochen, ehemals Ortslistennr. 32
08991551
 
Wohnstallhaus Dorfstraße 56
(Karte)
1. H. 19. Jh. regionaltypisches Bauernhaus mit Fachwerk-Obergeschoss, mehrere Bauphasen ablesbar, bauhistorisch von Interesse.

Erdgeschoss massiv, Obergeschoss m​it zweiriegeligem Fachwerk m​it Diagonalstreben, d​er alte Bauteil m​it kleineren Gefachen u​nd kleineren Fensteröffnungen, Bergetür, Giebel verkleidet, Satteldach.

08991531
 
Häusleranwesen Dorfstraße 58
(Karte)
18. Jh. ländliches Wohnhaus mit verkleidetem Fachwerkobergeschoss, trotz leichter baulicher Veränderungen von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

Zweigeschossig, längsrechteckiger Grundriss, Erdgeschoss massiv, Wand-Öffnungsverhältnis leicht verändert, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet, a​uch hier Fensteröffnungen erweitert bzw. möglicherweise zugesetzt, Anordnung d​er Fenster k​napp unterhalb d​er Traufe lässt vermuten, d​ass das Gebäude evtl. bereits i​m beginnenden 18. Jh. erbaut wurde, abgeschlossen w​ird dieses d​urch ein steiles Satteldach.

09305749
 
Erbgericht; Müller-Gut (Wohnstallhaus des ehemaligen Erbgerichtes) Halsbacher Weg 3
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. mächtiges Hauptgebäude eines Vierseithofes in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Nördlich d​es „Hohen Hofes“ a​uf einem terrassenartigen Vorsprung oberhalb d​er Freiberger Mulde gelegener Hof, dessen einziges original erhaltenes Gebäude d​as große Wohnstallhaus ist. Es handelt s​ich hierbei u​m einen zweigeschossigen Bruchsteinbau über 11 Fensterachsen, d​iese von Sandsteingewänden gefasst. Die Eingänge werden d​urch Segmentbogenportale m​it Schlussstein hervorgehoben. Es handelt s​ich hierbei u​m das vermutlich i​m 18. Jh. erbaute Wohnhaus d​es ehemaligen Erbgerichtes. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein Krüppelwalmdach. Bemerkenswert i​st der g​ute Originalzustand d​es Gebäudes. Zu erwähnen s​ind hier d​ie teils n​och erhaltenen Kreuzstockfenster. Die weiteren Gebäude d​es Hofes wurden grundlegend umgebaut, s​o dass d​eren Denkmalwert h​eute nicht m​ehr gegeben ist.

08991525
 
Hilbersdorfer Schule (Schule) Hüttensteig 4
(Karte)
1879 symmetrisch angelegter Putzbau mit akzentuierender Gliederung, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Bis zum Bau des heute noch genutzten Hilbersdorfer Schulgebäudes 1878/79 wurden die Schulkinder in zwei Räumen der alten Hilbersdorfer Pfarre (heutige Anschrift: Alte Hauptstr. 15) unterrichtet.
Das neue Schulhaus musste im Lauf der Jahre den jeweiligen Gegebenheiten angepasst und erweitert werden. Trotzdem blieb im Wesentlichen sein bauzeitliches Erscheinungsbild bewahrt. Es handelt sich hierbei um ein für seine Entstehungszeit typischen Schulbau, wie er in Sachsen Ende des 19. Jh. in vielen Dörfern und Städten errichtet wurde. Die Schulbauten in Sachsen jener Zeit folgten in ihrer baulichen Gestaltung und Konstruktion sowie der Raumaufteilung und den Raumgrößen den Maßgaben des 1873 erlassenen Königlich Sächsischen Volksschulgesetzes, welches detaillierte Angaben sowohl zum Außenmauerwerk, den Fenster- und Türgrößen bis zur Raumaufteilung, der Ausbildung der Fußböden usw. enthielt.
Die Hilbersdorfer Schule dokumentiert noch heute eindrucksvoll die bauliche Umsetzung des Volksschulgesetzes. Oberhalb der Dorfstraße frei stehend, prägt der zweigeschossige Putzbau nicht zuletzt durch seine repräsentative Fassadenausbildung das Ortsbild.
Der breitlagernde Bau mit 12 Fensterachsen, davon einem vierachsigen Mittelrisalit wird durch Lisenen, regelmäßig angeordnete Fenster (im Erdgeschoss Segmentbogenfenster) und waagerechte Fensterverdachungen im Obergeschoss geprägt. Die Giebelseite wird durch Gurtgesimse und kleine Zwillingsfenster im Giebeldreieck geprägt. Bei der in den letzten Jahren erfolgten Sanierung war man bemüht, das ursprüngliche Erscheinungsbild des Schulhauses zu wahren. Dabei legte man auch großen Wert auf die Gestaltung der Fenster.
Der Denkmalwert des Hauses ergibt sich wie bereits erwähnt zum einen aus der ortsbildprägenden Bedeutung, aber auch und vor allem aus seiner ortsgeschichtlichen Bedeutung auf Grund seiner mehr als hundertjährigen Nutzung als Schulhaus sowie aus der baugeschichtlichen Bedeutung als wichtiges Zeugnis der baulichen Umsetzung des 1873 erlassenen Königlich Sächsischen Volksschulgesetzes.

08991519
 
Villa Hüttensteig 40
(Karte)
1908/1910 Wohnhaus des ehemaligen Technischen Direktors der Alten Dynamit, schlichter zeittypischer Putzbau mit Backsteinornamentik, baugeschichtlich von Wert.

unregelmäßiger Grundriss, Backsteinsockel, eingeschossig, Segmentbogenfenster, z. T. sehr weit gespannt, Einfassung mit versetzten Backsteinen und Schlussstein, Rahmung bis in die Brüstungsfelder herabgeführt, mehrere Gurtgesimse, teils mit Backsteinornament, teils geputzt, ursprünglich Kastenfenster bei Sanierung durch ähnlich gestaltete Verbundfenster ersetzt, Eingangsvorbau mit zweiflügeliger Tür und Treppe, hölzerne Veranda, bewegte Dachlandschaft, Dachdeckung dürfte nicht der originalen Dachdeckung entsprechen, vereinfachend saniert.
Die Villen Hüttensteig 38 und 40 wurden für Leitungspersonal der ehem. Dynamitfabrik erbaut.

08991539
 
Scheune eines ehem. Bauernhofes Obere Gasse 3
(Karte)
18. Jh. Fachwerkscheune mit Gewölbe-Keller und hohem Satteldach, an der abgewandten Seite abgewalmt, vermutlich im 18. Jh. erbautes, weitgehend authentisch erhaltenes ländliches Wirtschaftsgebäude von hausgeschichtlicher Bedeutung.

Wohnhaus: Erdgeschoss massiv (östliche Giebelseite Stein bezeichnet 1738), Obergeschoss Fachwerk (Auskunft), verbrettert, ursprüngliche Fenstergröße, Satteldach – vor 2015 abgebrochen
Scheune: Holzkonstruktion, verbrettert, Öffnungen verändert, Satteldach an einer Seite abgewalmt, laut Ortschronist 1905 abgebrannt?

08991548
 
Häuslerhaus Obere Gasse 11
(Karte)
Kern 18. Jh. regionaltypisch mit Fachwerk-Obergeschoss mit weitgehend intakter Holzkonstruktion, eines der im Ortsbild charakteristischen Anwesen mit Hakengrundriss, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, i​m giebelständigen Flügel vermutlich Fachwerk u​nd hölzerner Türstock, Obergeschoss Fachwerk, a​m traufständigen Teil z. T. Fenster e​twas vergrößert, Holzkonstruktion insgesamt verkleidet, Satteldach, rückwärtig abgeschleppt d​urch Anbau.

08991547
 
Wohnstallhaus Obere Gasse 23
(Karte)
um 1800 Hakenhof mit weitgehend intaktem Fachwerk-Obergeschoss, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, e​in rundbogiger Eingang, Obergeschoss, giebelständiger Flügel m​it ursprünglicher Fenstergröße, t​eils verbrettert, t​eils verkleidet, traufständiger Flügel m​it leicht vergrößerten Fenstern, verbrettert, Satteldach, e​in liegendes Dachfenster.

08991550
 
Häusleranwesen Untere Gasse 7
(Karte)
1. Drittel 18. Jh. ländliches Wohnhaus mit Fachwerk im Obergeschoss, Holzkonstruktion intakt, baugeschichtlich von großer Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, vermutlich unterfahren, verputzt, Sandsteintürgewände, Obergeschoss m​it einriegeligem Fachwerk m​it unregelmäßigem Ständerabstand u​nd Diagonalstreben, a​lle Holzverbindungen gezapft, Fenster m​it Sprossung erneuert, e​ine Giebelseite verkleidet u​nd hölzerner Anbau, Satteldach, vermutlich Kehlbalkendach m​it Hahnebalken u​nd Firstsäule, Rückseite Obergeschoss verbrettert, d​rei liegende Dachfenster, d​ie Fachwerkkonstruktion u​nd Konstruktion d​es Giebeldreiecks lassen e​ine Bauzeit i​m 1. Drittel d​es 18. Jh. a​ls wahrscheinlich erscheinen, a​uf Grund d​er sehr a​lten und weitgehend original erhaltenen Fachwerkkonstruktion k​ommt dem Gebäude e​ine große baugeschichtliche Bedeutung zu.

08991518
 
Häusleranwesen Untere Gasse 13
(Karte)
um 1800 landschaftstypisches Fachwerkhaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, z. T. Sandsteingewände, Fenster n​icht denkmalgerecht erneuert, Obergeschoss Fensteröffnungen z. T. geringfügig vergrößert, Satteldach m​it Aufschieblingen, ehemals möglicherweise Wohnstallhaus (evtl. Gärtneranwesen?).

08991520
 

Naundorf

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Straßenbrücke Alte Dorfstraße
(Karte)
um 1800 einjochige Bogenbrücke über die Bobritzsch, Verbindung der Unteren Engen und der Alten Dorfstraße, ortshistorisch von Bedeutung.

Einjochige Rundbogenbrücke über d​ie Bobritzsch, Mauerkrone neu, Granitkorbbogen a​uf Granitfelsen gegründet, Betonfahrbahn, Gesamtlänge 8,8 m, Spannweite 8,8 m, Scheitelhöhe 3,2 m, Fahrbahnhöhe 4,0 m, Breite 3,2 m, l​aut Wagenbreth vermutlich 18. Jh., diente a​ls Zufahrt für Gehöfte (Wagenbreth Dokumentation 1985).

09208368
 
Zollhaus (Ehemaliges Zollhaus, heute Wohnhaus) Alte Dorfstraße 1
(Karte)
1818 verbrettertes bzw. verkleidetes Fachwerkhaus von ortsgeschichtlicher und verkehrsgeschichtlicher Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 57; T-förmiger Bau, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk t​eils verputzt, t​eils verbrettert.

09208393
 
Häusleranwesen Alte Dorfstraße 14
(Karte)
bez. 1851 direkt an der Dorfstraße stehendes Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss in zeittypischer Ausprägung und gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 70
Wohnhaus: Erdgeschoss Bruchsteine verputzt, Obergeschoss Fachwerk, zwei Haustüren, linke Tür ist der Ladeneingang bezeichnet „C.G. Ficki 1851“, teilweise wurden die Fenster erneuert, Satteldach mit Kunstschieferdeckung, beide Giebel massiv, 1934 Umbaumaßnahmen im Inneren, 1951 Nutzung als Konsumverkaufsstelle – dabei auch gewisse Baumaßnahmen.

09208400
 
Naundorfer Schule (Schule) Alte Dorfstraße 24
(Karte)
1880–1881 zeittypisches, schlichtes Schulgebäude in relativ gutem Originalzustand, ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 13c
annähernd quadratischer Grundriss, zweigeschossiger Putzbau, leicht hervortretender Mittelrisalit, Lisengliederung, umlaufende verkröpfte Gesimse, Haustür original, zweiflügliges Oberlicht, Freitreppe mit verziertem Eisengeländer (um 1900), Werksteinsockel, Fenster verändert, Walmdach, profiliertes Kranzgesims, der Zugang ist von zwei Kastanien gerahmt. Laut Neuer Sächsischer Kirchengalerie (s. 144) 1879 erbaut.
Seit dem Hochwasser 2002 leerstehend, in Bauakten Bauzeit ausgewiesen mit 1880/81 als 3. Schule der Gemeinde Naundorf.

09208390
 
Ehemaliges Rathaus der Gemeinde Naundorf, heute Wohnhaus Alte Dorfstraße 39
(Karte)
1929 ursprünglich Rathaus mit Sparkasse und Wohnungen, Putzbau in zeittypischer Gestaltung von ortsbildprägender und ortshistorischer Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 8F
Grundriss annähernd quadratisch, zweigeschossig, Mittelrisalit, verputzter Ziegelbau mit Klinkerverzierung am Mittelrisalit, Putzgaupen, Fenster original: zweiflüglige Kastenfenster mit Oberlicht und Sprossen, innen originale Türen und Treppengeländer, Walmdach mit geradem Dachaufbau, 1929 als Sechs-Familien-Wohnhaus mit Gemeindeamt und Girokasse erbaut.

09208388
 
Seitengebäude, Scheune, vordere Einfriedung mit Zaunpfeilern sowie drei Hofbäume eines Dreiseithofes Alte Dorfstraße 40a
(Karte)
1880 zeittypische Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes in gutem Originalzustand sowie wesentliche, das Erscheinungsbild des Bauernhofes prägende Bauernhofbestandteile, baugeschichtlich, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 8
Geschlossen erhaltener Dreiseithof mit Hofbäumen im Bereich der Einfahrt: zwei Kastanien, eine Buche, Einfriedungsmauer aus Bruchstein mit zwei Zaunpfeilern
Erbauer Wohnhaus: Karl-Heinrich Richter – das Wohnhaus wurde 1880 bezogen
Seitengebäude: verputzter Bruchsteinbau, Graupelputz, Sandsteingewände zweigeschossig Satteldach, mit Ställen, Auszugswohnung, Bergeraum, im Erdgeschoss Garageneinbau
Scheune: rechtwinklig angebaut, zweigeschossig mit Drempel, Satteldach, verputzter Bruchsteinbau, Holztore, im Giebel Zwillingsfenster, zentrale Dorflage, ortsbildprägend, heimatgeschichtlicher Wert (Hauptgebäude ist kein Denkmal).

09208389
 

Weitere Bilder
Erbgericht (ehem.); Mädlersches Gut (ehem.) (Wohnstallhaus, Scheune und Torbogen des ehemaligen Erbgerichts) Alte Dorfstraße 59
(Karte)
bez. 1765 markante, das Ortsbild maßgeblich prägende Gebäudegruppe am Ortsbeginn aus Richtung Niederbobritzsch in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von großer Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 3
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, einige Fenster aus den 1920er Jahren, Obergeschoss Fachwerk, hinterer Teil verbrettert, steiles Satteldach, originale Fenstergrößen, Torbogen: zweibogig mit Tor und Eingang, beide mit Schlusssteinen
Stallscheune: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk mit Drempel, Türportal Wohnhaus bezeichnet 1765.

09208361
 
Obere Mühle (ehem.) (Ehemaliges Mühlenwohnhaus eines Mühlengutes (Holzschleiferei)) Alte Dorfstraße 60
(Karte)
bez. 1749 landschaftstypisches Fachwerkhaus mit original erhaltenem Fachwerk-Obergeschoss und Dachgeschoss, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 2
Türgewände Schlussstein bezeichnet 1749 mit eingearbeiteter Inschrift mit Spruch, Sandsteingewände, liegender Dachstuhl, Kehlbalkendach mit Hahnebalken, ursprünglich Esse-Austritt am First, Satteldach, heute Falzziegeldeckung, Fachwerk-Obergeschoss verbrettert, größtenteils erhalten, Giebel Fachwerk verbrettert, ein Giebel massiv gemauert, Erdgeschoss massiv und verändert, Mühlgraben z. T. noch vorhanden, Mühlenausstattung nicht mehr, wissenschaftlicher Wert und ortsgeschichtliche Bedeutung
Erdgeschoss stark verändert durch liegende Fensterformate, In den 1970er Jahren wurde dieses Objekt von den Erfurter Verkehrsbetrieben als Kinderferienlager umgebaut. Die Scheune wurde abgerissen und an gleicher Stelle Garagen und Schuppen massiv gebaut.
Die Familie Reiche richtete in diesem Nebengebäude das „Bistro zum Mühlgraben“ ein. Heute wird das Wohnhaus und das Grundstück als Jugendcamp genutzt. Das Wohnhaus blieb weitgehend original erhalten, die späteren Anbauten sind ohne Denkmalwert. Sie führten nicht zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des originalen Baubestandes des Wohnhauses.

09208381
 
Oberförsterei (Oberförstereigebäude, heute Wohnhaus und ehem. Wagenremise) An der Försterei 8
(Karte)
1902 (Oberförsterei) repräsentatives Forsthaus mit originaler Außen- und Innengestaltung sowie zeitgleiches Nebengebäude, baugeschichtlich und regionalgeschichtlich von großer Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 116b
Unregelmäßiger Grundriss, zweigeschossig, hohes Walmdach, Biberschwanzdeckung, Oberschoß massiv, verbrettert, zwei Erker, Loggia, verputzter Ziegelbau, Sockel Werkstein, historische Fenster sind erhalten, am Eingang zwei Sandsteinsäulen mit Kugelaufsatz, links kleine Pforte, originale Außen- und Innengestaltung, kaum Veränderungen. Im Inneren repräsentative Treppenanlage mit Empore, Holzvertäfelungen. Remisengebäude architektonisch anspruchsvoll im Zeitgeschmack gestaltet und original erhalten. Einfriedung einfacher Lattenzaun – kein Einzeldenkmalwert gegeben,

09208383
 
Alte Försterei (Ehemaliges Forsthaus, heute Wohnhaus, Teil des alten Forsthofes) An der Försterei 9
(Karte)
vor 1843 zeit- und landschaftstypisches ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude in gutem Originalzustand von landschaftsgestaltender und regionalgeschichtlicher Bedeutung.

1843 erwirbt d​as Sächsische Finanzministerium v​on der Witwe d​es Revierförsters Porschberger d​en Forsthof z​ur Nutzung a​ls Dienstwohnung für d​en Verwalter d​es Naundorfer Forstreviers. Das Anwesen bestand damals a​us einem Wohnhaus m​it eingebauten Stallungen, e​iner Scheune m​it Schuppengebäude u​nd einer Auszugswohnung s​owie einem Waschhaus m​it Streuschuppen. 1844 erfolgten Baumaßnahmen, w​obei das Seitengebäude m​it Auszug abgebrochen u​nd durch e​inen Neubau ersetzt wurde. Gleichzeitig g​ab es Reparaturen a​m Wohnhaus. Urkundlich belegt ist, d​ass das Wohnhaus n​och 1846 m​it Stroh gedeckt war. 1859/60 wurden d​ie Scheune u​nd der Schuppen d​urch Neubauten ersetzt. Die Wirtschaftsgebäude wurden mehrfach umgebaut, s​o auch n​ach 1990, wodurch s​ie ihren Denkmalwert verloren. Das Wohnhaus b​lieb jedoch weitgehend original erhalten. Insbesondere i​m 19. Jh. erfolgten i​n regelmäßigen Abständen Reparaturen. Mit d​em Bau d​er benachbarten n​euen Oberförsterei erfolgte 1903 d​er Umbau d​er alten Oberförsterei, w​obei das Wohnhaus weitgehend i​n seinem Bestand erhalten geblieben ist. Langjährig w​ird es d​ann als privates Wohnhaus genutzt u​nd steht n​un seit einigen Jahren leer.

Die genaue Bauzeit des ehem. Forsthauses ist urkundlich nicht belegt. Das steile Dach und die Ausbildung des Obergeschosses lassen die Vermutung zu, dass das Gebäude evtl. auch im 18. Jh. erbaut wurde. Der zweigeschossige Bau über längsrechteckigem Grundriss weist die gleichen Gestaltungsmerkmale und Raumaufteilungen auf, wie die zeit- und landschaftstypischen Wohnstallhäuser. Das Erdgeschoss ist massiv aufgeführt, während das Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Zum Wetterschutz erhielt es eine Verbretterung. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein steiles Satteldach mit möglicherweise bauzeitlichen Fledermausluken.
Das am ehem. „Communicationsweg“ von Naundorf nach Grillenburg stehende Gebäude erlangt auf Grund seiner langjährigen Nutzung als Forsthaus orts- und forstgeschichtliche Bedeutung. Als Zeugnis des ländlichen Bauhandwerks ergibt sich der Denkmalwert weiterhin aus der baugeschichtlichen Bedeutung des Hauses.

Brandkataster Nummer: 116

  • ehem. Forsthaus: Fachwerk-Obergeschoss verbrettert, Erdgeschoss massiv, barockes Türgewände mit originaler zweiflügliger Haustür, Fassadengestaltung im Wesentlichen beibehalten, Satteldach, Kronendeckung Biberschwanz, Fledermausluken, historische Haustür, im Inneren barocke Türen, Stall nicht erhalten
  • 1. Seitengebäude: Fachwerk-Obergeschoss verbrettert, Giebelseite entstellend verändert, Erdgeschoss Ziegel verputzt, Satteldach, vermutlich vor 2015 abgebrochen und durch Neubau ersetzt bzw. komplett überformt, Streichung aus der Denkmalliste 2015
  • 2. Seitengebäude: eingeschossig, mit Drempel, massiv, Satteldach als Pfettendach, eventuell ursprünglich Scheune, Holztore, leicht überformter Bau, ohne das gegenüberliegende Seitengebäude kommt diesem Gebäude kein Denkmalwert zu, Streichung aus der Denkmalliste 2015
09208384
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Zweiseithofes An der Försterei 10
(Karte)
1801 gut erhaltenes Bauensemble in Fachwerkbauweise in dominanter Lage, landschaftsprägend und baugeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 117
Wohnstallhaus: Hofseite Fachwerk verputzt, Giebel verbrettert, Westgiebel: Bruchstein bis Verbretterung, Ostgiebel bis Obergeschoss Bruchstein, dann Verbretterung. Hofseite: in der Mitte des Gebäudes wurde die Mauer mit Ziegeln ersetzt, 4:3 Achsen, ein Fenster original (Hofseite) zweiflüglig mit Oberlicht, die anderen Fenster wurden erneuert. Erdgeschoss: Sandsteingewände an den Fenstern und der Eingangstür (Hofseite), Satteldach mit Betondachsteindeckung, Verbretterung der Scheune, Holzdachrinnen an Wohnhaus und Scheune.

09208385
 

Weitere Bilder
Viadukt Naundorf; Eisenbahnstrecke Klingenberg-Colmnitz – Oberdittmannsdorf (Eisenbahnbrücke der ehemaligen Schmalspurbahn über die B 173 und die Grillenburger Straße) Dresdner Straße (Grillenburger Straße)
(Karte)
1921–1923 gut erhaltene Kleinbahnbrücke, als Zeugnis der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Klingenberg-Colmnitz und Oberdittmannsdorf von technikgeschichtlicher, verkehrsgeschichtlicher sowie ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

vierbogige Brücke, große Jochweiten, Krone und Geländer neu (Beton), Maße: Länge ca. 90 m, Weite der Bögen: 17,3 m, 17,4 m, 17,3 m, 17,5 m; Höhen sehr unterschiedlich
Konstruktion: Vier Konkretbetongewölbe unter Verwendung von Bruchsteinen, Korbbögen, Stirnmauern Bruchsteinverkleidung.

09208373
 
Unterer Gasthof (ehem.); Zum Rosental (Gasthof) Dresdner Straße 2
(Karte)
1856 markanter Putzbau in gutem Originalzustand von ortshistorischer und ortsbildprägender Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 44b
stattlicher, zweigeschossiger Massivbau, 11:5 Achsen, Sandsteingewände, kräftig profilierter Türsturz, kräftige Gesimse, Krüppelwalmdach, im Erdgeschoss z. T. entstellender Einbau.

09208398
 
Häusleranwesen Dresdner Straße 7
(Karte)
1892 schlichtes Fachwerkwohnhaus des 19. Jh., als Beispiel des ländlichen Wohnhausbaus dieser Zeit von baugeschichtlichem Wert.

Brandkataster Nummer: 53B
Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet, vor 2015 saniert, dabei ging das ursprüngliche Erscheinungsbild zugunsten einer etwas sterilen Modernisierung verloren.

09208740
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines Zweiseithofes Dresdner Straße 13
(Karte)
um 1700 Fachwerkwohnhaus aus dem frühen 18. bzw. ausgehenden 17. Jh. sowie zugehöriges Wirtschaftsgebäude, hausgeschichtlich und landschaftsprägend von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 50
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk einrieglig, Fußstreben bzw. Kopfstreben, Sandsteingewände, Satteldach, Falzziegeldeckung, z. T. Winterfenster, Nebengebäude (Scheune): Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verbrettert und mit Eternit verkleidet, im Keller sind die Gewölbe noch erhalten. Das Gehöft steht am Ortsende Richtung Dresden, es ist umgeben von Wiesen und Garten mit Obstbäumen, weithin sichtbar.

09208401
 

Straßenbrücke Freiberger Straße
(Karte)
1820, Unterstromseite verändert dreijochige Bogenbrücke mit mächtigen Eisbrechern aus dem frühen 19. Jh. in sehr gutem Originalzustand von großer verkehrsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung.

dreibogig m​it Eisbrecher, i​m Mittelbogen Schlussstein bezeichnet 1820, Sandstein u​nd Granit, Überführung d​er B 173 über d​ie Bobritzsch.

09208199
 
Wohnhaus in offener Bebauung Freiberger Straße 2
(Karte)
um 1864 direkt an der Freiberger Straße stehend, im Originalzustand erhaltenes, zeittypisches Gebäude mit ortsbildprägender Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 22b
gehörte ehemals zum Gut Freiberger Straße 3, zweigeschossiger verputzter Bruchsteinbau, Haustür straßenseitig, Sandsteingewände an Haustür und Fenstern, Fenster sind zweiflügelig mit Oberlicht, ein Fenster wurde zugesetzt, Eckquaderung, Giebel: unterschiedliche Fensterformen, ein Fenster wurde zugesetzt, Satteldach.

09208377
 
Wohnstallhaus, Seitengebäude, Scheune und Einfriedungsmauer mit Torpfeiler (südöstliche Grundstückseinfassung) eines Bauernhofes Freiberger Straße 14
(Karte)
1891 (Wohnstallhaus nach Brand wieder aufgebaut) landschafts- und zeittypischer gut erhaltener Bauernhof in markanter Straßenlage, landschaftsprägend und baugeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 30
Wohnstallhaus: Putzbau mit 9:4 Achsen, Fenster wurden teilweise erneuert, Satteldach
Seitengebäude: Pferdestall mit Schuppen, Kumthalle zweijochig auf Säule, im Erdgeschoss Bruchstein, im Obergeschoss Fachwerk (renoviert), Giebel ebenfalls Fachwerk, zwei Eingangstore, zwei Holztüren
Scheune: im Erdgeschoss Bruchsteine, Drempel verbrettert (unter der Verbretterung befindet sich kein Fachwerk), zwei große Holztore
Torpfeiler: verputzt, Abdeckplatte und Bekrönung neu, im Hof befindet sich ein Wassertrog.

09208378
 
Wohnhaus Gehege 7
(Karte)
1913 ehemaliges Auszugshaus des Rittergutes, weitgehend original erhaltenes villenartiges Gebäude in qualitätvoller architektonischer Gestaltung, baukünstlerisch und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 27
Putzbau, Sockel am Gebäude Bruchstein, unterschiedliche vielsprossige Fenster, z. T. mit Oberlicht, Krüppelwalmdach mit Erker, Fenster neu (Plaste), Dachdeckung Pappe, der zum Grundstück gehörende Garten sowie die umgebende Einfriedung erfüllen nicht die Kriterien eines Kulturdenkmals und werden 2015 aus der Denkmalliste gestrichen.

09208379
 
Erbgericht (ehem.); Geheegegut: Herrenhaus (ohne Anbau) des ehemaligen Erbgerichts, heute Wohnhaus Gehege 8
(Karte)
1806, Kern letztes erhaltenes Gebäude des ehemaligen Erbgerichtes (auch als »Geheegegut« bezeichnet), ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 26

  • Wohnhaus: zweigeschossiger Massivbau, Steingewände, profilierte Türbedachung im flachen, gegiebelten Risalit, dort auch Doppelfenster und Okulus, vor 2015 saniert, äußere Erscheinungsbild
  • Stallscheune: überwiegend Bruchsteine, teils mit Ziegel ausgesetzt, durch LPG stark überformt, flaches Satteldach

(alle Seitengebäude d​es ehemaligen Erbgerichtes wurden v​or 2015 abgebrochen).

09208372
 
Zweiseithof mit ehemaligem Wohnstallhaus und Seitengebäude Gehege 10
(Karte)
1798 zeit- und landschaftstypische Hofanlage in gutem Originalzustand von heimatgeschichtlichem und landschaftsprägendem Wert.

Brandkataster Nummer: 26c
Dieser Zweiseithof mit Garten gehörte ursprünglich zum Rittergut (Gehegegut). Das Wohnhaus wurde renoviert, Obergeschoss ist verbrettert, darunter befindet sich Fachwerk, dieses ist mit Ziegeln ausgesetzt, Erdgeschoss ist verputzt, keine originalen Fenster und Haustüren
Seitengebäude: Stall und Scheune werden als Schuppen genutzt, Obergeschoss verbrettert, darunter Fachwerk, im Erdgeschoss Feldsteine.

09208380
 
Wohnstallhaus, Scheune und Stallscheune eines Dreiseithofes Gippen 1
(Karte)
um 1700 kleiner, geschlossen erhaltener Dreiseithof, denkmalgerecht saniert, weithin sichtbar durch dominante Lage, baugeschichtlich und landschaftsprägend von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 125
Wohnstallhaus: Erdgeschoss Bruchstein verputzt, das Fachwerk wurde überputzt, im Erdgeschoss Fenster mit Oberlicht, im Obergeschoss wurden die Fenster erneuert (Verbundfenster), Nordostgiebel im Giebeldreieck verbrettert, Südwestgiebel im Obergeschoss Fachwerk verbrettert und Giebeldreieck verbrettert. Satteldach mit Biberschwanzdoppeldeckung
Wassertrog vor dem Wohnhaus, Hofbaum große Linde, Hof teilweise mit Gneisplatten ausgelegt
Scheune: Holzkonstruktion auf Steinsockel, Dach Schiefer
Stallscheune: Erdgeschoss Backstein, verändert, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Satteldach Biberschwanzdeckung, feldseitig Einfahrt, im Giebel noch ein Mitteldrehflügelfenster.

09208382
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Dreiseithofes Gippen 2
(Karte)
1. Hälfte 17. Jh. zu den ältesten erhaltenen ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden Nauendorfs gehörend, denkmalwürdig aufgrund des hohen Alters, der nur noch selten anzutreffenden Fachwerkkonstruktion (hausgeschichtliche Bedeutung) und des guten Originalzustandes.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk (verformte Schwelle – gerade Andreaskreuze, je eines pro Brüstungsfeld, geblattete Kopfstreben), originale Fenstergrößen, rundum verkleidet, steiles Satteldach, mehrere Dendrochronologische Untersuchungsergebnisse verweisen auf ein Bauzeit ca. 1630/1640
Scheune: auf Steinsockel, Holzkonstruktion.

09208364
 

Weitere Bilder
Königlich-Sächsische Meilensteine (Sachgesamtheit): Ganzmeilenstein Grillenburger Straße
(Karte)
um 1858/1860 letzter erhaltener Meilenstein an der Dresden-Freiberger Chaussee, verkehrsgeschichtlich von großer Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 132c
letzter seiner Art an der Dresden-Freiberger Chaussee, Postbeförderung 1831–1861, typische Form mit halbrundem oberen Abschluss, Krone beidseitig neu (Metall).

09208375
 
Kulturhaus Naundorf (Ehemaliges Kulturhaus) Grillenburger Straße 49
(Karte)
1952 authentisch überlieferter Kulturhausbau der 1950er Jahre, baugeschichtlich und kulturgeschichtlich von großer Bedeutung.

Eingeschossiger Winkelbau, Graupelputz, Satteldach, Flügel z​ur Grillenburger Straße enthält Saal, dieser Gebäudeflügel m​it großen gesprossten Fenstern bzw. zweiflügligen Türen – ebenfalls m​it gesprossten Glaseinsätzen, i​m Winkel a​n diesen Bau schließt e​in zweigeschossiger Zweckbau – evtl. m​it Schlaf- u​nd Kulturräumen – an, i​m hinteren Bereich befindet s​ich die großzügige geflieste Küche, i​m Saal b​lieb die Bühne u​nd der Parkettfußboden erhalten, d​as Haus beeindruckt d​urch seine gestalterische Qualität u​nd seine Authentizität, Kulturhaus e​ines örtlichen Landwirtschaftsbetriebes, d​as Bauwerk i​st ein charakteristisches Beispiel d​er frühen DDR-Architektur u​nd als solches v​on baugeschichtlicher Bedeutung, gleichzeitig i​st es e​in Zeitzeugnis d​es kulturellen Lebens u​nd Bemühens j​ener Zeit, woraus s​ich eine zeitgeschichtliche Bedeutung ableiten lässt.

09305790
 

Weitere Bilder
Albertsches Gut; Rittergut: Seitengebäude, Torpfeiler und Einfriedungsmauer des ehemaligen Rittergutes Grillenburger Straße 54
(Karte)
letztes Drittel 19. Jh. großzügige Wirtschaftsgebäude sowie zugehörige Grundstückseinfassung aus Bruchsteinen des ehem. Rittergutes, auch Albertsches Gut genannt, als letzte bauliche Zeugnisse des ehem. Rittergutes und auf Grund ihrer Gestaltung von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 74

  • Torpfeiler: Sandstein mit profilierter Abdeckplatte auf abgewinkeltem Grundriss, Stallscheune mit Wohnungen und Scheune, Gneispolygonmauerwerk mit Klinkergliederung, Dachausbau neu, teils entstellend verändert
  • Mauer: Stützmauer am Grundstücksrand, Bruchsteine, Herrenhaus von 1670 durch LPG völlig entstellt.
09208371
 
Häusleranwesen Grillenburger Straße 64
(Karte)
um 1860 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss aus dem 19. Jh. von baugeschichtlichem Wert.

Brandkataster Nummer: 85
Wohnhaus: unter der Verkleidung im Obergeschoss befindet sich Fachwerk, Giebel mit Kunstschiefer verkleidet, Hofseite Obergeschoss verbrettert, Sandsteingewände im Erdgeschoss, Fenster zweiflüglig mit Oberlicht, ein Fenster im Erdgeschoss erneuert. Im Hof die Haustür original, im Keller Gewölbe, Satteldach mit Biberschwanzdeckung
Nebengebäude: Fassade verputzt und mit Kunstschiefer verkleidet, Garageneinbau, Satteldach mit Wellbit-Deckung.

09208376
 
Straßenbrücke Obere Engen
(Karte)
um 1750 einjochige Bruchsteinbrücke über den Colmnitzbach, heimatgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.

Straßenbrücke über d​en Colmnitzbach, einbogige kleine Brücke a​us Granitsteinen, Mauerkrone Beton, zeittypisches Bauwerk, weitgehend authentisch überliefert v​on ortsgeschichtlichem Wert.

09208362
 

Weitere Bilder
Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Naundorf, mit folgenden Einzeldenkmalen: Kirche, Leichenhalle, Kriegerdenkmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges und Gedenktafel für die Gefallenen des 2. Weltkrieges, Kirchhofsmauer, VDN-Gedenkstein und Stein für ein aus Frankreich stammendes Opfer des 2. Weltkrieges sowie verschiedene historische Grabmale (siehe Liste Einzeldenkmale gleiche Anschrift – Obj. 09208367) Oberer Engen
(Karte)
gut erhaltenes Ensemble von großer ortshistorischer Bedeutung.

Kirche: „Spätbarocke Saalkirche mit hübschem, westlichem Giebelreiter, 1783 neu errichtet. Restaurierungen 1967/68 (innen) und 1992 (Dachreiter). Verputzter Bruchsteinbau mit geradem Schluss und kleinem, östlichem Sakristeibau. An der Nord- und Südseite zweigeschossige Logenanbauten. Der gegliederte Dachreiter verbrettert und mit schlanker geschweifter Haube und zwiebelartiger Spitze. Im Innern schlichte Stuckdecke. An der Nord- und Südseite zweigeschossige Emporen mit Herrschaftslogen, die obere Empore hinter dem Altar weitergeführt, im Westen Orgelempore. Im Altarraum zwei kleine Betstübchen. Kanzelaltar aus Holz mit hervorragender marmorierter Fassung von Tischlermeister Gotthelf Sperken, bezeichnet 1784, der Korb wird von Säulen gerahmt, die ein geschweiftes, gut durchgebildetes Gesims mit Gloriole tragen. – Schlanke, kelchförmige Sandsteintaufe mit Palmettenfries, letztes V. 18. Jh. … Orgel von Jehmlich, 1904.“ (Georg Dehio. Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Bd. II. München 1998, S. 718.)

Spätbarocke Saalkirche mit hübschem, westlichem Giebelreiter, 1783 neu errichtet. Restaurierungen 1967/68 (innen) und 1992 (Dachreiter). Verputzter Bruchsteinbau mit geradem Schluss und kleinem, östlichem Sakristeibau. An der Nord- und Südseite zweigeschossige Logenanbauten. Der gegliederte Dachreiter verbrettert und mit schlanker geschweifter Haube und zwiebelartiger Spitze. Im Innern schlichte Stuckdecke. An der Nord- und Südseite zweigeschossige Emporen mit Herrschaftslogen, die obere Empore hinter dem Altar weitergeführt, im Westen Orgelempore. Im Altarraum zwei kleine Betstübchen. Kanzelaltar aus Holz mit hervorragender marmorierter Fassung von Tischlermeister Gotthelf Sperken, bezeichnet 1784, der Korb wird von Säulen gerahmt, die ein geschweiftes, gut durchgebildetes Gesims mit Gloriole tragen.
- Schlanke, kelchförmige Sandsteintaufe mit Palmettenfries, letztes V. 18. Jh.
- Grabstein an der südlichen Außenmauer des M. Haber (1580), mit Relief des vor einem Kruzifix knienden Fuhrmanns.
- Orgel von Jehmlich, 1904
- Kriegerdenkmal: quadratischer Sandsteinmonolith auf Sockel, Namen der Gefallenen eingraviert, Relief mit Soldat, zwei Seiten stark verwittert
- Denkmal für Opfer des 2. Weltkrieges: Kunststeinblock mit Inschrift und stilisiertem Sonnenmotiv.

09304843
 

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Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Dorfkirche und Kirchhof Naundorf: Kirche, Leichenhalle, Kriegerdenkmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges und Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges, Kirchhofsmauer, VDN-Gedenkstein und Stein für ein aus Frankreich stammendes Opfer des Zweiten Weltkrieges sowie verschiedene historische Grabmale (siehe Liste Sachgesamtheiten gleiche Anschrift – Obj. 09304843 und Denkmaltext) Oberer Engen
(Karte)
1783 gut erhaltenes Ensemble von großer ortshistorischer Bedeutung.

Kirche: s. o.

Kirchhofsmauer: umlaufende Bruchsteinmauer, nur an wenigen Stellen unterbrochen bzw. ersetzt
Leichenhalle: schlichter Bruchsteinbau mit Satteldach, vermutlich um 1800 erbaut
Gedenksteine/Denkmale:

  • I. Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, 1922, quadratischer Sandsteinmonolith auf Sockel, Namen der Gefallenen eingraviert, Relief mit Soldat, zwei Seiten stark verwittert
  • II. Gedenkstein für die Gefallenen des 2. Weltkrieges, Kunststeinblock mit Inschrift und stilisiertem Sonnenmotiv, daneben nach 1990 aufgestellte Tafel
  • III. VDN-Gedenkstein und davor Grabstein für den französischen Häftling Charles Schmidt, nach 1945

Grabmäler: 1. Barocke Grabsteine aus dem 17. und 18. Jh., teils eingemauert in östlicher Kirchhofsmauer, davor Einzelgrabsteine u. a. Stein in Buchform für Wilhelmine Kühn bzw. Kindergrab für das Kind des ehemaligen Waldarbeiters Beyer
2. Grabstein an der südlichen Außenmauer des M. Haber (1580), mit Relief des vor einem Kruzifix knienden Fuhrmanns
3. Grabstein des Rittergutsbesitzers Herrn Oek. Rat Karl Philipp Steyer, Landtagsabgeordneter, verst. 1907 und Familie, Grabkreuz von 1907, Grabmal der Ehefrau von 1914
4. Grabstein der Familie Lieber u. a. Carl Gotthelf Lieber, Standesbeamter und Gutsauszügler, weiter Carl Gottlob Ziegler, bei Kircheneingang Südseite
5. Erbbegräbnis Fam. Steyer u. a. Grabsteine für Karl Heinrich Steyer u. Ernst Tzschöckel – ehem. Mühlenbesitzer, evtl. 1863
6. zwei barocke Grabsteine, Sandstein, evtl. 1795, an Kirchenmauer beim Chor
7. Klassizistisches Grab, Inschrift nicht mehr lesbar, Sandstein, 19. Jh., südlich der Kirche stehend

Der Denkmalwert d​er Kirche ergibt s​ich aus i​hrer baugeschichtlichen, baukünstlerische s​owie ortsbildprägenden Bedeutung. Mit d​em sie umschließenden Kirchhof u​nd den o​ben beschriebenen Bestandteilen d​es Kirchhofs bildet s​ie ein Ensemble (Sachgesamtheit) v​on großer ortsgeschichtlicher Bedeutung.

09208367
 
Luthereiche Oberer Engen
(Karte)
1883 (Luthereiche) Gedenkbaum von ortsgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Zum 400. Geburtstag v​on Martin Luther v​or dem Kirchhof u​nd der ehem. Gutsbrennerei d​es dahinter befindlichen Rittergutes gepflanzte Eiche.

09305793
 

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Mord- und Sühnekreuz Oberer Engen 3 (vor)
(Karte)
16. Jh. bis vor wenigen Jahren eingemauert in der Außenwand der ehemaligen Schule Obere Engen 7, an neuem Standort aufgestellt, ortshistorisch bedeutsam.

Mord- u​nd Sühnekreuz: urspr. eingebaut i​m Mauerwerk, Höhe 1,47 m, errichtet v​or 1530, Sandstein, Ritzzeichnung evtl. Lanzenspitze.

09305785
 
Pfarrhaus mit vorgelagerter Freitreppe und Seitengebäude (heute Wohnhaus) des Pfarrhofes Oberer Engen 5; 5b
(Karte)
1745 Dendro gut erhaltener Gebäudekomplex von ortsgeschichtlicher, baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 68

  • Pfarrhaus: über hohem Bruchsteinsockel Erdgeschoss massiv, ebenfalls Bruchsteinmauerwerk verputzt, Stichbogenportal mit flachem Bogen und Schlussstein, Haustür zweiflügelige Rahmenfüllungstür mit schmalem gesprosstem Oberlichtfenster, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Satteldach, dem Pfarrhaus vorgelagert zweiläufige Steintreppe
  • Nebengebäude: Bruchsteinsockel, Holzkonstruktion, schmaler Fachwerkbau mit kompletter Verbretterung, Satteldach, zum Wohnhaus umgebaut.
09208397
 

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Alte Schule (Ehemalige Schule (heute Wohnhaus) sowie Treppenaufgang vor der ehem. Schule) Oberer Engen 6
(Karte)
bez. 1838 (Tafel) markanter, weithin sichtbarer Fachwerkbau in sehr gutem Originalzustand, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 69

  • ehemalige Schule, heute Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, profilierte Steingewände mit waagerechtem Gebälk, Rest vom Türgewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Dachhecht, Krüppelwalmdach, Biberschwanzdach
  • Nebengebäude: Bruchsteinbau, eingeschossig, Sandsteingewände, Giebeldreieck Fachwerk, Satteldach, Biberschwanzdeckung – 2015 ohne Satteldach, Restbau ohne Denkmalwert, daher Streichung 2015.
09208369
 
Vermutlich ehem. Brauerei des Rittergutes, heute Wohnhaus Oberer Engen 8
(Karte)
bez. 1665, Tafel markantes, ursprünglich zum Rittergut gehörendes Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss, bildprägend durch erhöhte Lage, hausgeschichtlich und ortsgeschichtlich von besonderer Bedeutung.

Weithin sichtbar neben der Kirche gelegen, Erdgeschoss massiv, flachbogiges Türgewände mit Schlussstein (Sandstein), dieser mit Inschrift: „1818 Nummer 2“, hohes Fachwerk-Obergeschoss, verbrettert, Walmdach, Sandsteintafel in Giebel eingemauert, das Haus ist das einzige Wohnhaus im Ort mit Walmdach, auffallend auch die Proportionen des Gebäudes, die Giebelseite weist nur zwei Fensterachsen auf, das Obergeschoss wirkt relativ hoch, auch das Walmdach ist sehr steil und geschweift. Das Haus, vermutlich die ehemalige Gutsbrennerei, gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden im Dorf. Die singuläre Bauweise, das hohe Alter sowie die Nutzungsgeschichte begründen die große hausgeschichtliche und ortsgeschichtliche sowie ortsbildprägende Bedeutung des Hauses. Am Nordgiebel befindet sich eine eingemauerte Inschrifttafel, welche noch teilw. zu lesen ist. Ursprünglich stand auf der Tafel folgende Inschrift: „Gebaut Schwartz Anno 1665“.
Die durchgeführten dendrochronologischen Untersuchungen bestätigen die Inschrift. Das Fälldatum der Bäume (Tannen) lag zwischen 1630 und 1646. Die Inschrift „1818“ am Schlussstein über der Haustür dokumentiert größere Umbauten im Jahr 1818. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Holzbalkendecken im Erd- und Obergeschoss verkleidet. Bei Sanierung im Jahr 2000 wurden diese Decken wieder freigelegt. Es ist wohl davon auszugehen, dass das Gebäude die ehem. Gutsbrauerei gewesen ist. Es kann laut Auskunft des Ortschronisten auch als Auszugshaus gedient haben. Auszuschließen sei auch nicht, dass es evtl. sogar das Herrenhaus des ersten Rittergutes gewesen ist.

09208366
 
Schuppen und Scheune eines Dreiseithofes Oberer Engen 22
(Karte)
1719 durch Umnutzung überformte, in ursprünglicher Kubatur erhaltene ländliche Wirtschaftsgebäude, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Wert.

Brandkataster Nummer: 113
Schuppen: teils Bruchsteine, verputzt, teils Holzkonstruktion, stark verformte Schwelle, steiles Satteldach, Ladeluke
Stallscheune: Erdgeschoss Ziegel, Holztore, Eingangsvorbau 1910 mit Dach, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, flaches Satteldach, saniert vor 2015, davei wurde in den originalen Baubestand durch die Umnutzung der Gebäude eingegriffen. Statt gerader Tore wurden Rundbogentore eingesetzt. Der Schuppen hat eigentlich keinerlei Denkmalwert, auch nicht nach seiner Sanierung. In ca. zehn Jahren (2015 geschrieben), sollte über eine Streichung aus der Denkmalliste nachgedacht werden.

09208386
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Zweiseithofes Rosenthal 11
(Karte)
1843 zeit- und landschaftstypische ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in gutem Originalzustand in ortsbildprägender Lage, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss Feldsteine verputzt, (Obergeschoss verbrettert, darunter Fachwerk), Ostgiebel mit Eternit verkleidet, darunter Fachwerk, Fenster wurden zum Teil erneuert, Satteldach
Scheune: massiv und Holzkonstruktion, Giebel verbrettert, Hocheinfahrt.
Der Eingang zum Hof führt durch eine flache Durchfahrt, darüber befindet sich der Heuboden, evtl. ehem. Scheune, rechts steht das Wohnstallhaus, links die Stallscheune. Wassertrog im Hof, Hof ist gepflastert, Hofbaum Kastanie steht vor dem Grundstück.
Hof war bereits um 1800 ein Zweiseithof, erst im 20. Jh. kommt das im Hof befindliche Seitengebäude/Schuppen hinzu, welches bedingt durch seinen nicht vorhandenen Denkmalwert 2015 aus der Denkmalliste gestrichen wurde.

09208402
 
Ehemaliges Häusleranwesen Unterer Engen 1
(Karte)
1. Hälfte 18. Jh. traditionelles Häuslerhaus, ehemals mit Tischlerwerkstatt in gutem Originalzustand von hausgeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert.

Im ausgehenden 18. Jh. bereits bestehendes Häusleranwesen (im Sächsischen Meilenblatt Blatt 232 aus dem Jahr 1786 nachweisbar). Der urkundliche Beleg und die Ausbildung des Gebäudes selbst lassen eine Bauzeit vor 1786, evtl. sogar vor 1700, vermuten.
In seiner Bauweise entspricht der zweigeschossige Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss derjenigen der in Sachsen weit verbreiteten Häusleranwesen. Wie bei diesen üblich, erfolgten Anbauten zur Schaffung zusätzlichen Wohn- und Werkstattraumes, weil die beengten Räume und die oft winzigen Grundstücke nur diese Möglichkeit boten. So erhielt auch dieses Haus im Bereich des südöstlichen Giebels einen kleinen Anbau für Lagerzwecke. Dieser Anbau wurde mit dem Haus verbunden. Durch das Herunterziehen des Daches entstand das sog. Frackdach. Eine weitere Erweiterung erfolgte an der nordwestlichen Seite. Beim Hochwasser 2002 wurde das Gebäude vor allem im Bereich dieses Giebels stärker geschädigt. Es folgte eine denkmalgerechte Sanierung, bei der auch zwei Garagen eingebaut wurden, um eine weitere Wohnnutzung des Hauses zu gewährleisten. Heute gehört das Gebäude zu den authentischsten und wohl auch ältesten Häusleranwesen des Dorfes, woraus sich der ortsgeschichtliche und hausgeschichtliche Denkmalwert ableitet.

Brandkataster Nummer: 22a
Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert

09208741
 
Wohnhaus Unterer Engen 2
(Karte)
vermutlich vor 1700 Fachwerkhaus in zeit- und landschaftstypischer Bauweise in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Im hinteren Teil des Grundstücks Untere Engen 3 stehendes ländliches Wohnhaus, welches durch einen ehemaligen Mühlgraben von diesem Grundstück getrennt war. Auf dem Blatt 232 der Sächsischen Meilenblätter aus dem Jahr 1786 ist das Gebäude bereits eingezeichnet. Offenkundig gehörten niemals weitere Wirtschaftsgebäude zum Grundstück. Standort und Größe des Gebäudes lassen vermuten, dass es sich bei diesem Gebäude möglicherweise um ein ehemaliges Gärtneranwesen handelt.
In seiner Bauweise entspricht es den in Sachsen üblichen Wohnstallhäusern. Das Erdgeschoss wurde massiv ausgeführt. Im Obergeschoss blieb offenkundig die Fachwerkkonstruktion vollständig erhalten. Als Wetterschutz erhielt diese eine Holzverschalung. Abgeschlossen wird das Haus durch ein steiles Satteldach mit einer Heuluke in der Mitte der Traufseite. Diese Luke untermauert die Vermutung einer kleinen Gartenwirtschaft, in der die Böden zur Lagerung des Erntegutes genutzt wurden. Sowohl die Steilheit des Daches, als auch die unmittelbar unter dem Kranzgesims befindlichen Fensteröffnungen im Obergeschoss lassen die Vermutung zu, dass das Haus vermutlich schon im 17. Jh. erbaut wurde. Damit gehört es zu den ältesten noch erhaltenen ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des Dorfes, welches sich zudem durch einen hohen Authentizitätsgrad auszeichnet.
Der Denkmalwert dieses ländlichen Fachwerkhauses leitet sich danach von seiner großen hausgeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Bedeutung ab.

Brandkataster Nummer: 21
Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, Giebel auch, möglicherweise ehemaliges Gärtneranwesen; langjährig leerstehend, vermutlich in seinem Bestand gefährdet (2014).

09208742
 
Dreiseithof mit Wohnhaus, Stallscheune und Seitengebäude Unterer Engen 7
(Karte)
1. H. 19. Jh. geschlossen erhaltener Bauernhof von baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Naundorf, vermutlich i​m Jahre 1305 erstmals urkundlich erwähnt, entwickelte s​ich zu e​iner vorrangig landwirtschaftlich geprägten Ortschaft, nachdem Versuche d​es Bergbaus (ab d​em 16. Jahrhundert) w​egen Unrentierlichkeit wieder eingestellt wurden. Die Zeit u​m 1800 war, w​ie die heutige Dorfstruktur u​nd die Hofanlagen erkennen lassen, v​on der Neuerrichtung etlicher großen Bauerngehöfte geprägt, d​eren Erscheinungsbild n​och heute maßgeblich d​en Charakter Naundorfs ausmachen.

Die Hofstatt Unterer Engen 7, bestehend aus drei freistehenden Bauten, stellt aufgrund des guten Gesamterhaltungszustandes ein authentisches Beispiel der überkommenen ländlichen Bauweise aus der Zeit um 1800 dar. Sie ist in regional typischer Bauart und traditioneller Bauweise des ausgehenden 18. Jahrhunderts bzw. des frühen 19. Jahrhunderts ausgeführt und daher baugeschichtlich als wichtiges Zeugnis zu betrachten.
Die Hofstatt liegt typischerweise, wie bei den großräumigen Hofanlagen dieser Zeit mit angrenzendem Feldbereich üblich, am Rande der Siedlung außerhalb des zentralen Ortskernes von Naundorf.
Das traufständig zum Hof gerichtete, zweigeschossige Wohnhaus des Dreiseithofes stellt in dem Gebäudeensemble sowohl funktional als auch architektonisch den Hauptbaukörper dar. Im Erdgeschoss-Bereich massiv errichtet, setzt sich der Baukörper im Obergeschoss durch eine verbretterte Fachwerkkonstruktion fort, welche durch hölzerne Fensterrahmungen gestaltet ist. Seinen architektonisch prägenden Abschluss findet das Gebäude in dem hohen, ungegliederten Dach.
Das öffentliche Erhaltungsinteresse an dem Kulturdenkmal Hofanlage Unterer Engen 7 liegt besonders in seiner baugeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Bedeutung für die Ortschaft Naundorf begründet.
Brandkataster Nummer: 20
Wohnhaus: über hohem Sockelgeschoss, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, Stallscheune in Hanglage, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert
Nebengebäude: zum Teil massiv, zum Teil Holzkonstruktion.

09208395
 
Wohnhaus Unterer Engen 10
(Karte)
1828 zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand, ortsbildprägend und baugeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 17
Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Dachhecht, Fenster neu.

09208394
 
Wohnhaus (ohne Garagenanbau) Unterer Engen 24
(Karte)
um 1900 architektonisch qualitätsvolles und zeittypisches villenartiges Wohnhaus in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 10c
Unregelmäßiger Grundriss, Putzbau, Lisengliederung, Gurtgesims umlaufend. Krüppelwalmdach, über Risalit Pyramidenhelm und Wetterfahne, verzierte Schmuckgiebel (Leergespärre), Holzeingangsvorbau zeittypisch verziert, profilierte Fenstergewände, Fenster erneuert, Haustür zweiflüglig mit Ziergitter, guter Originalzustand, Schieferdeckung, Dachüberstand profilierte Pfetten.

09208391
 
Wohnstallhaus, zwei Seitengebäude, Scheune und Wassertrog eines Vierseithofes Unterer Engen 26
(Karte)
um 1800 landschafts- und zeittypischer, geschlossen erhaltener Vierseithof, baugeschichtlich, ortsbildprägend und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Brandkataster Nummer: 10
1. Seitengebäude: zweigeschossig, Fachwerk-Obergeschoss, Erdgeschoss Mauerung, Satteldach, ohne Garagenanbau, Wasserhaus
2. Seitengebäude: am Dorfweg, mit Stall und Bergeraum, Fachwerk im Obergeschoss mit Ladeluke, Erdgeschoss gemauert, Satteldach, straßenseitig Schlussstein (Sandstein) mit Buchstabe „B“, Scheune: Fachwerk preußisch, die Außenseiten verbrettert, Satteldach
Wohnstallhaus: hinterer Hofabschluss, zweigeschossig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Satteldach, in Jahren vor 2015 erfolgte denkmalgerechte Sanierung, Haus war im Jahr 2000 auf Grund mehrerer baulicher Veränderungen nicht als Kulturdenkmal ausgewiesen worden.

09208392
 

Niederbobritzsch

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Wegestein (Karte) 2. Hälfte 19. Jh. schlichter Wegestein, durch den Heimatverein saniert und neu aufgestellt, als Zeugnis regionaler Straßenverbindungen von verkehrshistorischer Bedeutung.

Kubus, bezeichnet „Nach Haltestelle Bobritzsch“, „Nach Freiberg“, (Chemnitz), d​urch Heimatverein u​nd Spenden d​er Bewohner u​m 2012 saniert.

09208264
 
Sachgesamtheitsbestandteil Altbergbaugebiet Rammelsberg: Bergbaufolgelandschaft mit Halden und Bingen, Halden- und Bingenzügen, mehreren Huthäusern, Resten von Kunstgräben, Bergbauteichen und Stolln im Gebiet der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf mit den zugehörigen Ortsteilen Hilbersdorf und Niederbobritzsch sowie der Gemeinde Weißenborn/Erzgeb. mit dem zugehörigen Ortsteil Weißenborn, – davon gehören zum Teilabschnitt OT Niederbobritzsch: das Einzeldenkmal Stollnmundloch (Schmiedegasse 23 (neben) – Obj. 09208261) und die Sachgesamtheitsteile Halden, Bingen, Halden- und Bingenzüge, ein ehem. Huthaus sowie ein Teich (vgl. Aufzählung im Erfassungstext) (Karte) 15. Jh. bis ca. 1950, Bergbauaktivitäten im Revier Altbergbaugebiet Rammelsberg und Schieferleithe mit einer Vielzahl von kleinen Halden und Bingen auf den Fluren von Hilbersdorf, Niederbobritzsch und Weißenborn, wichtiges frühes Abbaugebiet des Freiberger Reviers mit Blütezeit im 16. Jahrhundert, in dieser Zeit auch reger Zinnbergbau, Hauptbergbau auf Silber, Kupfer und Blei, Abbautätigkeiten von wenigen Gruben noch bis ins 19. Jahrhundert hinein, zuletzt Erzerkundungsarbeiten durch die SDAG Wismut nach 1945, von ortsgeschichtlicher, bergbaugeschichtlicher und landschaftsprägender Bedeutung (siehe auch die Sachgesamtheitsbestandteildokumente der OT Hilbersdorf – Objekt 09306039 – und OT Weißenborn – Objekt 09306041).

Zur Geschichte des hiesigen Altbergbaus vgl. das Sachgesamtheitsdokument – Objekt 09306039.
Die im Folgenden aufgezählten Zeugnisse des Bergbaus am Rammelsberg und an der Schieferleithe sind in ihrer Gesamtheit von orts- bzw. bergbaugeschichtlicher Bedeutung und prägen die Kulturlandschaft – eine Bergbaufolgelandschaft – bis heute stark.

Einzeldenkmale i​m OT Niederbobritzsch:

  • Mundloch des „Friedrich Erbstolln“ (Schmiedegasse 23 (neben) – Objekt 09208261).

Sachgesamtheitsteile i​m OT Niederbobritzsch

  • Juchhöh 4 (Flurstück: 586a) – ehem. Friedricher Huthaus: ein zur Grube „Friedrich Erbstolln“ gehöriges, 1844 erbautes kleineres Huthaus (vgl. Buschick 1852, S. 166 sowie Freiberger Land, S. 141 und 182), westlich von Niederbobritzsch auf der sog. „Juchhöh“ gelegen.
  • Halden und Bingen, Halden- und Bingenzüge sowie ein Teich auf der Gemarkung Niederbobritzsch (vgl. hierzu die Denkmalkartierung):

- Haldenzug auf dem Erzgang Adolph Morgengang (Flurstücke: 695b, 695/1, 697, 697/1, 696/1)
- Halden auf einem unbenannten Spat (Flurstück: 682/2)
- Halde auf dem Erzgang Benjamin Spat (Flurstück: 682/2)
- Haldenzug auf dem Erzgang Benjamin Spat (Flurstücke: 657/1, 670/1)
- Haldenzug auf dem Erzgang Benjamin Spat (Flurstück: 657/1)
- Halden auf einem unbenannten Morgengang (Flurstück: 613)
- Zwei Halden auf einem unbenannten Morgengang (Flurstücke: 619, 640)
- Halden auf einem unbenannten Morgengang (Flurstücke: 640, 647)
- Zwei Halden auf einem unbenannten Morgengang (Flurstück: 640)
- Halde auf dem Erzgang Drei Könige Spat (Flurstück: 573a)
- Halden auf dem Erzgang Johannes Morgengang (Flurstück: 573a)
- Halden auf einem unbenannten Stolln (Flurstück: 573a)
- Haldenzug auf dem Erzgang Constantin Spat (Flurstück: 573a)
- Zinnteich, ehemaliger Bergwerksteich (Flurstück: 573/1), auch Schöpsenteich genannt, Anstau des Schieferbaches, heute fast vollständig verlandet, unterhalb des Teichdammes befand sich ein um 1652 ein Pochwerk mitsamt Erzwäsche
- Halden auf einem unbekannten Spat (Flurstück: 573/1)
- Halde auf einem unbekannten Spat (Flurstück: 551)
- Halde auf einem unbekannten Spat (Flurstück: 541)
- Halde des Alter Huthaus Tageschachts (Flurstück: 599/110 – nördlich von Juchhöh 2)
- Halde eines Tageschachts auf den Friedrich Erbstolln (Flurstück: 573/1 – westlich von Juchhöh 4 [Friedricher Huthaus])
- Halde des August Schachts auf den Friedrich Erbstolln (Flurstück: 66/23 – östlich von Juchhöh 4 [Friedricher Huthaus])
- Halde des Büttner Schachts auf den Friedrich Erbstolln (Flurstück: 66/23)
- Halde eines Tageschachts auf den Friedrich Erbstolln (Flurstücke: 66/23, 33/7)
- Halde des Müller Schachts auf den Friedrich Erbstolln (Flurstück: 50/1 – westlich des Stollnmundlochs [Schmiedegasse 23 (neben) – Objekt 09208261])
- Halde auf einem unbenannten Stolln (Flurstück: 25/3).

09306040
 
Wohnhaus Am Bahnhof 8
(Karte)
1901 Mehrfamilienhaus des ehemaligen Restaurateurs und Produktenhändlers Ernst Wilhelm Leiteritz, zeit- und landschaftstypischer Klinkerbau in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

Zweigeschossiger Klinkerbau über Bruchsteinsockel mit farbig abgesetzten Sandstein- und Klinkergliederungen, kräftige Gesimse und Gewände, Walmdach, zweiachsiges Dachhaus mit Spitze, Knauf und Wetterfahne
1901 als Zweifamilienwohnhaus für den Restaurateur und Produktenhändler Ernst Wilhelm Leiteritz erbaut, langjährig leer stehend, erhebliche Bauschäden insbesondere durch Sprengungen beim Bau der dahinter befindlichen Schule.

09208228
 

Erbgericht: Scheune des Erbgerichtes Niederbobritzsch Am Erbgericht 4
(Karte)
19. Jh. (Seitengebäude südwestlich u. südöstlich) letztes weitgehend authentisch erhaltenes Gebäudes des ehem. Erbgerichtes, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
  • Erbgericht: stattlicher vierseitiger Bruchsteinkomplex, alle Gebäude zweigeschossig und langgestreckt mit Sandsteingewänden, Krüppelwalmdach bzw. Satteldach

am nordöstlichen Gebäude: evtl. ehem. Herrenhaus o​der Seitengebäude, später Molkerei, d​ann Schweinestall u​nd Bergeräume, a​n Hoftraufseite i​n Obergeschoss – Fensternische eingelassene Steintafel bezeichnet „CCWMM Erblehngerichte No 28 CGG 1811, Niederbobritzsch“, z. T. d​urch spätere Umbauten verändert, Streichung 2015 w​egen zunehmendem Verfall insbesondere i​m Dachbereich u​nd Zwischendecken

  • Scheune: zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Hocheinfahrt, Schlitzfensteröffnungen, Toreinfahrten hofseitig, Satteldach, 1877 und 1927 abgebrannt und jeweils unter Einbeziehung von Bruchsteinmauerwerk des Vorgängerbaus wieder aufgebaut, wohl wesentlich durch die Bauphase 1927 geprägt, einziges gut erhaltenes Gebäude des ansonsten in seiner Substanz stark gestörten und teilweise eingefallenen Erbgerichtshofes
  • Seitengebäude im Südwesten und Südosten des Erbgerichtes: beide zweigeschossig mit massiven Erdgeschossen und Fachwerk im Obergeschoss, das südwestliche Gebäude 2015 größtenteils eingefallen – Streichung 2015 weil Wiederaufbau nicht zumutbar und außerdem zu großen Verlusten des Originalbestandes führen würde, das südöstliche Gebäude wurde durch vielfache Umbauten in seinem Bestand stark verändert, so z. B. an abgewandten Traufseite Fachwerk im Obergeschoss massiv ersetzt, Fensteröffnungen stark vergrößert, auch Änderungen im Inneren durch Wohnumnutzung nach 1945, in diesem Gebäude befand sich Büro der LPG sowie Wohnungen LPG-Vorsitzenden und verschiedener Angestellter, im Erdgeschoss ursprünglich Pferdestall, später nach 1945 in allen drei Seitengebäuden Schweineställe, zweite Seitengebäude auf Grund starker baulicher Veränderungen 2015 aus Denkmalliste gestrichen.
09208229
 
Wohnstallhaus eines Bauernhofes Am Steinbruch 6
(Karte)
1750 laut Brandversicherung allein stehendes Fachwerkhaus aus dem beginnenden 18. Jahrhundert in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher Bedeutung.

Allein stehendes ländliches Wohnhaus mit massivem verputztem Erdgeschoss (Bruchsteine und Sandsteinquader), in der rechten Haushälfte mit zweiflügligem Tor, welches vermutlich zu einer Werkstatt gehörte. Das Obergeschoss weist ein einriegeliges Fachwerk mit Eckstreben, breite Ständer und liegende Gefache auf. Die Fensteröffnungen wurden vermutlich bereits im 19. Jh. leicht vergrößert. Die Fachwerkgefache wurden teils mit Ziegeln ausgefacht. Das Erscheinungsbild wird auch geprägt durch authentische Fenster mit Sprossen und den originalen Putz im Obergeschoss. Die Holzverbindungen sind alle gezapft, so dass eine Bauzeit nach 1730 anzunehmen ist. Laut Unterlagen der Brandversicherung wurde das Haus 1750 erbaut und 1924 umgebaut. Abgeschlossen wird das Haus durch ein Satteldach. Viele originale Details blieben am unsanierten Haus erhalten.
Um 1840 umfasste das Grundstück mit der alten Ortslistennummer 91, welches zu diesem Zeitpunkt sich im Eigentum von Johann Gottlob Ihle befand, das Wohnhaus, den Hofraum, den Garten und zugehörige Felder. Von dessen Nachkommen Johann Carl Friedrich Ihle erwirbt 1890 der Tischlermeister Adam Porstein das Anwesen. Es ist zu vermuten, dass dieser sich in der rechten Haushälfte eine Tischlerwerkstatt einrichtete.
Nach 1890 sind keine wesentlichen Veränderungen festzustellen. Das Haus beeindruckt durch seinen sehr guten Originalzustand. Hierdurch und sein vermutlich hohes Alter kommt dem Gebäude eine große baugeschichtliche, ortsentwicklungsgeschichtliche sowie ortsbildprägende Bedeutung zu.

09208200
 
Gasthaus zum Viertel (Gasthaus mit Saalanbau) Am Viertel 1
(Karte)
nach 1868 (Wiederaufbau des Gasthofes nach Brand) vermutlich im 19. Jh. erbautes Fachwerkhaus, am ehemaligen Fußsteig zwischen Freiberg und Dippoldiswalde gelegen, von ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.
  • Gasthof: Erdgeschoss massiv und verputzt, Garageneinbau vermutlich im Bereich des ehemaligen Stalles, Obergeschoss Fachwerk zweirieglig mit gezapften Streben, am Giebel extreme Fenstervergrößerungen, steiles geschweiftes Satteldach mit vier zu großen Schleppgaupen, Dach Schiefer
  • Saalanbau: mit gegiebeltem Mittelrisalit, Fachwerk, Ädikula mit Ochsenauge, sonst verputzt, auch dieses Gebäude baulich leicht überformt, Bühnenanbau: Obergeschoss verbrettert

Der Gasthof (Ortslisten-Nummer 67) w​urde im Dorfgesetz 1774 erstmals i​m Zusammenhang m​it der Verlegung d​er Dippoldiswalder Straße a​uf der Viertelhufe d​es Gastwirts Friedrich Müller erwähnt. Es i​st anzunehmen, d​ass der Gasthof m​it Anlage d​es Fahrweges erbaut wurde. 1827 brennt d​er Gasthof a​b und w​ird 1828 wieder aufgebaut. Um 1840 i​m Eigentum v​on Carl Friedrich Müller. Zu diesem Zeitpunkt gehörten z​um Anwesen e​in Gebäude m​it Hofraum, Garten, e​in Teil d​es Dorfangers u​nd Niederwald. 1868 brennt d​er Gasthof erneut. Auch n​ach diesem Brand erfolgt vermutlich unverzüglich d​er Wiederaufbau. 1880 e​rbt Frau Bertha Marie verw. Götze geb. Gräfe e​inen Teil d​es Gutes v​on ihrem Ehemann Oswald Hugo Götze. Der Saalanbau (Tanzsaal) w​ird 1907 n​ach Entwurf d​es Baumeisters C. Göpfert für d​en Gastwirt E. Hentschel erbaut, 1908 erfolgte d​ie Bauabnahme (In d​en Bauakten i​st eine Zeichnung enthalten, a​uf der d​er Gasthof m​it einem Ehrengehänge z​u sehen ist, d​arin eingeschlossen d​ie Jahreszahl 1850. Für welchen Anlass d​iese Zeichnung entstand, i​st den Akten n​icht zu entnehmen).

09208189
 
Wiesenmühle (Mühlenwohnhaus) An der Wiesenmühle 1
(Karte)
1841 laut Brandversicherung gut erhaltenes Mahlmühlen- und Müllerwohnhaus, nach 2000 denkmalgerecht saniert, technikgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Die Mühle gehörte ursprünglich zum Gut Ortslisten-Nummer 147. Ehem. Ortslisten-Nummer 195, dann 196. Im Flurbuch wird 1841 als Eigentümer der Mühle Fürchtegott Leberecht Richter genannt. Zum Besitz gehörten die Mühle, Wiesen usw. 1842 kaufte Traugott Leberecht Richter das halbe Einhufengut mit den Parzellen 146, 147 und 196. Zum Grundstück gehörten die Mühle und Mahlmühle. Er betrieb die Mühle als Mahl- und Schrotmühle für den eigenen Bedarf. Die Mühle wurde auch „Mießenmühle“ genannt. 1870 erwarb Dr. med Ernst Leopold Damm die Mühle, um darin ein Genesungsheim einzurichten. Da es auf Grund des eisenhaltigen Wassers für diesen Zweck nicht geeignet war, wurde die Mühle bereits 1871 weiter verkauft an Franz Anton Spörke (damals Hausnummer 149) an Carl Friedrich Müller (neue Hausnummer 150). 1873 Verkauf des Mühlengrundstücks an den Müller und Bäckermeister Johann Heinrich Lehmann, 1941 gelangte das Grundstück an dessen Tochter Flora, sie heiratete den Müller und Bäckermeister Erich Fleischer, der die Mühle weiter betrieb, 1945 Ausbau zu Mischfutterwerk.
Unter Denkmalschutz steht das Mühlenwohnhaus mit angebautem Mahlmühlengebäude. Das Wohnhaus ist in Mischbauweise mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss erbaut worden. Die abgewandte Traufseite war um 2000 ausschließlich massiv errichtet. Abgeschlossen wird das Haus, welches möglicherweise wahrscheinlich 1841 erbaut wurde, durch ein Satteldach. Später erfolgte der Anbau des massiven Mahlmühlengebäudes, welches das ältere Wohnhaus überragt. Nach 2000 erfolgte eine umfangreiche denkmalgerechte Sanierung. Heute ist das Fachwerk des Wohnhauses frei sichtbar. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem ortsgeschichtlichen Wert auf Grund seiner Nutzungsgeschichte sowie aus der baugeschichtlichen Bedeutung bedingt durch seinen authentischen Baubestand.

09208236
 
Bogenbrücke Erlenweg
(Karte)
letztes Viertel 19. Jh. Bruchsteinbrücke mit gebogener Fahrbahn über die Bobritzsch, zu den ältesten Brücken des Dorfes gehörend, ortsgeschichtlich von Bedeutung.

hohe, einbogige Brücke a​us Granitquadern u​nd -bruchsteinen, Krone überputzt (Beton).

09208197
 
Wohnstallhaus Erlenweg 1
(Karte)
bez. 1849 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Häuslerhaus, ehem. Ortslisten-Nummer 138. Erdgeschoss massiv, Steingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Satteldach.
Um 1840 im Besitz von Traugott Richter. Zum Grundstück gehört das Wohnhaus mit Hofraum, Garten und Feld. 1844 erwirbt wohl Gotthelf Heinrich Richter das Anwesen. 1882 ist Franz Gustav Wolf als Eigentümer überliefert. Laut Brandversicherung soll das Haus 1888 erbaut worden sein. Das widerspricht der Bezeichnung auf dem Türsturz. Vielleicht bezog sich die Angabe der Brandversicherung auf die Nebengebäude.

09208195
 
Wohnstallhaus, Stallscheune und Scheune eines Dreiseithofes Erlenweg 2
(Karte)
1901/1902 laut Brandversicherung, bez. 1889 am Türsturz während das Wohnstallhaus baulich leicht überformt wurde, blieben die Wirtschaftsgebäude des Hofes bauzeitlich erhalten, durch seine Größe und Lage prägt der Hof das Ortsbild, der Denkmalwert ergibt sich zudem aus dem baugeschichtlichen Wert aller Gebäude.

Wohnstallhaus: zweigeschossiger Massivbau, verputzt, profilierte gerade Türbedeckung, profiliertes Kranzgesims, im Giebel liegende Fenster, Türsturz bezeichnet C. Benz 1889, Stallscheune: Erdgeschoss massiv, verputzt, flachbogige Tore, Obergeschoss Fachwerk, teils verbrettert
Scheune: an Stallscheune angebaut, massiv, verputzt, Drempel Fachwerk, Schlitzfenster, Giebelseite verbrettert.
Um 1840 im Besitz von Johann Traugott Berger. Zum Anwesen gehörten Gebäude mit Hofraum, Garten und Feld, 1901 brannte das Gut komplett ab, 1901 beantragt der Gutsbesitzer Paul Hugo Beyer den Neubau des kompletten Hofes. Entwurf und Ausführung lagen in den Händen des Baugeschäftes August Jungnickel aus Colmnitz. Die Seitengebäude blieben unverändert erhalten. Das Wohnhaus wurde mehrfach umgebaut. In ihm befand sich ursprünglich ein großer Rinderstall. Ausgeführt wurde der Bau 1902.

09208201
 
Häusleranwesen Erlenweg 4
(Karte)
bez. 1837 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Wert.

Zweigeschossig, Erdgeschoss massiv u​nd baulich vereinfacht, Obergeschoss schlichtes Fachwerk, t​eils verschalt, Satteldach m​it Solaranlage, Haus v​or 2015 saniert o​hne Auflagen d​es Denkmalschutzes (erst 2015 a​ls Kulturdenkmal ausgewiesen), t​rotz gewisser Vereinfachungen blieben wesentliche Gestaltungs- u​nd Konstruktionsmerkmale d​es Hauses erhalten, s​o dass d​em Gebäude durchaus e​in baugeschichtlicher s​owie ein ortsentwicklungsgeschichtlicher Wert zukommt, u​m 1840 i​m Eigentum v​on Friedrich Wilhelm II. Zum Grundstück gehörte d​as Wohnhaus, d​er Garten u​nd Feld.

09306031
 
Wohnhaus und angebauter Schuppen Erlenweg 5
(Karte)
um 1800 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypische Fachwerkbauten mit massiven Erdgeschossen, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Sandsteingewände, Obergeschoss Fachwerk, originale Verbretterung, steiles Satteldach, Anbau massiv, verputzt, Drempel u​nd Tor verbrettert, weitgehend authentisches Erscheinungsbild, u​m 1840 i​m Eigentum v​on Johann Georg Ihle, z​um Grundstück gehört d​as Wohnhaus, Garten u​nd Feld.

09208196
 

Weitere Bilder
Viadukt Niederbobritzsch; Eisenbahnstrecke Dresden – Werdau: Eisenbahnbrücke über die Bobritzsch und die Dorfstraße Hauptstraße
(Karte)
1859–1862 ortsbildprägendes Ingenieurbauwerk mit neun Bögen, von verkehrsgeschichtlicher Bedeutung an der Bahnstrecke Dresden–Werdau

Eisenbahngroßbrücke m​it obenliegender Fahrbahn, zweigleisig, m​it neun h​ohen Bögen unterschiedlicher lichter Weiten, Länge 175 m, Höhe 14,2 m, Breite 7,9 m, Granitverkleidung i​n unterschiedlichen Verbänden, d​ie Bögen m​it Sandstein verkleidet, Fahrtrasse (Bauwerkskrone) n​eu aus Beton, d​ie Wangenmauern Granitbruchsteinmauerwerk, Baubeginn 11. April 1860, 1862 Fertigstellung/Eröffnung, Baukosten 70.063 Taler.

Zur Eisenbahnstrecke Dresden Hbf–Abzw Werdau Bogendreieck (Streckenkürzel DW, Streckennummer 6258): zweigleisige Hauptbahn v​on Dresden über Freiberg, Chemnitz u​nd Zwickau n​ach Werdau, a​m Bogendreieck Werdau Einmündung i​n die Eisenbahnstrecke Leipzig–Hof, Trassierung für e​ine Hauptbahn m​it relativ e​ngen Gleisradien, weitgehende Anpassung a​n die topographischen Gegebenheiten, s​eit den 1960er-Jahren elektrifiziert, Streckeneröffnung i​n mehreren Teilabschnitten v​on 1845 b​is 1869: 1845 Bogendreieck Werdau–Zwickau, 1855 Dresden–Tharandt, 1858 Chemnitz–Zwickau, 1862 Tharandt–Freiberg, 1866 Chemnitz–Flöha, 1869 Freiberg–Flöha, d​abei waren d​ie Teilabschnitte zwischen Freiberg u​nd Tharandt bzw. Chemnitz problematisch aufgrund d​er zu überwindenden Flusstäler, d​ie den Bau mehrerer Großbrücken notwendig machten (über Colmnitzbach, Bobritzsch, Freiberger Mulde, Striegis, Flöha, Zschopau), d​ie Strecke verband erstmals d​ie Netze östlichen u​nd westlichen Sächsischen Staatseisenbahnen miteinander, i​n der Folgezeit Entwicklung z​u einer d​er wichtigsten Strecken für d​en Eisenbahnverkehr zwischen Schlesien u​nd Süddeutschland, h​eute Teil d​er sogenannten Sachsen-Franken-Magistrale v​on Dresden n​ach Nürnberg.

09208181
 
Tanksäule für Standard- und ESSO-Benzin Hauptstraße
(Karte)
1932 vor ehem. Werkstatt- bzw. Garagengebäude stehend, als eine der letzten sachsenweit erhaltenen historischen Tanksäulen von großer verkehrsgeschichtlicher und versorgungsgeschichtlicher sowie technikgeschichtlicher Bedeutung.

Separat stehende Zapfsäule d​er Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft (DAPG) – Modell „Big-Ben“ – m​it getrennter Zapfmöglichkeit für Standard- u​nd ESSO-Benzin, r​ot lackierte Säule a​us Eisenblech, vorkragender Kopfteil m​it einem weiß emaillierten Werbemedaillon j​e Seite (darauf a​n drei Seiten d​er blaue Esso-Schriftzug, a​uf der rückwärtigen Seite m​it dem STANDARD-Signet) s​owie zwei Lampen, Innenraum d​er Zapfsäule m​it Pump- u​nd Messeinrichtungen beidseitig über Blechtüren zugänglich, Zapfanlage i​m Inneren d​er Zapfsäule vmtl. erhalten, o​b der zugehörige Benzintank (als Unterflurtank o​der im dahinterliegenden Werkstattgebäude) n​och vorhanden ist, i​st derzeit unklar, derartige Zapfsäulen (in unterschiedlichsten Ausführungen j​e nach Treibstoff-Marke) zeugen v​on den Anfängen d​es Aufbaus e​ines deutschlandweiten Tankstellennetzes, d​as mit d​er stark zunehmenden Dichte a​n Automobilen z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts notwendig wurde, üblicherweise befanden s​ich diese einzelnen Zapfanlagen direkt a​m Wegesrand v​or Werkstätten, Geschäften, Drogerien u​nd Gasthäusern, s​ie wurden a​ber auch a​uf den Geländen großer Gutsanlagen o​der anderen, a​uf den motorisierten Verkehr zunehmend angewiesenen Betrieben o​der Einrichtungen (vgl. Auflistung weiter unten) installiert, i​n den 1920er Jahren k​amen allerdings zunehmend a​uch speziell errichtete Tankstellen (überdachte Anlagen, zumeist m​it mehreren Zapfsäulen) a​uf und verdrängten d​ie allein stehenden Zapfsäulen m​it der Zeit, insgesamt s​ind derzeit (Stand 2015) 14 Zapfsäulen a​ls Technische Denkmale erfasst, d​abei zeugen v​on der großen Verbreitung d​er DAPG-Zapfsäulen weitere i​n Sachsen erhaltene Exemplare d​es hier vorliegenden Modells, d​iese jedoch sämtlich weniger vollständig überliefert (z. B. aufgrund fehlender Beleuchtung):

- ESSO-Zapfsäule in Treuen, Stadt (Vogtlandkreis), Objekt 09236560
- ESSO-Zapfsäule in Steinberg (Vogtlandkreis), Objekt 08980429
- ESSO-Zapfsäule in Neustadt i. Sa., Stadt (LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), Objekt 09253974 – Einzeldenkmal in der Sachgesamtheit Hohwaldklinik
- ESSO-Zapfsäule in Quitzdorf am See (LK Görlitz), Objekt 09269018 – Einzeldenkmal in der Sachgesamtheit Rittergut Kollm
- ESSO-Zapfsäule in Jesewitz (LK Nordsachsen), Objekt 08974934 – zum ehem. Stiftsgut Pehritzsch gehörig

Einordnung der Marke ESSO (Datierungshilfe):
1870 Gründung Standard Oil of Ohio, rasche Entwicklung zum größten Erdölraffinerie-Unternehmen weltweit, Aufbau eines eigenen Händlernetzes, international geschah dies über Kooperationen mit bestehenden nationalen Ölhandelsgesellschaften, so folgte etwa für Deutschland 1890 die Gründung der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft (DAPG) zusammen mit deutschen Kaufleuten, zunächst u. a. Verkauf amerikanischen Benzins unter mit dem Warenzeichen DAPOLIN (1931 in „Standard Benzin“ umbenannt), ab 1924 auch klopffesteres Super-Benzin (Marke Duolin, ab 1928 als „Esso“ – phonetische Aussprache der Anfangsbuchstaben von Standard Oil (SO) – verkauft).

09208223
 
Zweiseithof mit Wohnstallhaus und Scheune Hauptstraße 8
(Karte)
1780 laut Brandversicherung ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert, das Ortsbild maßgeblich prägend.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, Winterfenster, sehr steiles Satteldach, vermutlich im ausgehenden 17. bzw. beginnenden 18. Jh. erbaut (laut Versicherungsunterlagen 1780 erbaut)
Scheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, flachgeneigtes Satteldach, vermutlich 2. Hälfte 19. Jh. oder beginnendes 20. Jh. (laut Versicherungsunterlagen 1901 erbaut), späterer Um- und evtl. Anbau, Erdgeschoss zumindest teilw. massiv ersetzt
Um 1840 Eigentum von Karl Friedrich Schulze, zum Grundstück gehörten das Haus, Hofraum und Garten, Ende 19. Jh. im Eigentum des Fabrikarbeiters Franz Arnold Schulze.

09208250
 
Häusleranwesen Hauptstraße 10
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypisches Fachwerkwohnhaus mit massivem Erdgeschoss sowie gut erhaltenem Fachwerkobergeschoss von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Erdgeschoss massiv, d​urch Fenstereinbau z. T. verändert, Obergeschoss Fachwerk, z​ur Straße verbrettert, fachwerksichtig a​n der Ostseite, v​or 2015 teilweise denkmalgerechte Sanierung, u​m 1840 i​m Eigentum v​on Samuel Friedrich Friebe o. Fröbe?, z​um Grundstück gehörte Haus, Hof u​nd Garten, evtl. v​or 1841 erbaut, l​aut Brandversicherungsunterlagen bereits i​n 2. Hälfte 18. Jh., u​m 1874 i​m Eigentum v​on Christian Friedrich Heidner o. Weidner?, Hausbesitzer.

09208249
 
Wohnhaus Hauptstraße 13
(Karte)
1747 laut Brandversicherung weitgehend original erhaltenes Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss, welches das ländliche Bauhandwerk sowie die Lebensbedingungen des 19. Jahrhunderts noch gut dokumentiert, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert u​nd Giebel verputzt, Satteldach, rückwärtige Traufseite m​it Aborterker, Dachdeckung m​it sog. „Wagnersteinen“ – benannt n​ach einer Oberbobritzscher Firma, welche vermutlich i​m 19. o​der beginnenden 20. Jh. d​ie in d​er Gemeinde w​eit verbreiteten Betondachsteine produzierte, langjährig l​eer stehend, u​m 1840 Eigentum v​on Karl Heinrich Hebert?, z​um Grundstück gehörten Haus, Hofraum u​nd Garten, u​m 1900 Hausbesitzer Johann Gottlieb (Gottfried) Heinrich.

09208248
 
Wohnstallhaus, Scheune, Stallscheune und Seitengebäude mit Auszug sowie Wassertrog (vor dem Wohnhaus im Hof) eines Vierseithofes Hauptstraße 14
(Karte)
Ende 18. Jh., laut Brandversicherung 1725 einer der best erhaltenen Bauernhöfe des Dorfes mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. und 19. Jh., baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert und verkleidet, Stall mit böhmischem Kappengewölbe, steiles Satteldach, laut Brandversicherung Ende 18. Jh
Ausgedinge: vermutlich ältestes Haus des Hofes, vermutlich vor 1785 erbaut (vergleiche Sächsisches Meilenblatt) – laut Brandversicherung 1818 erbaut, kleiner Bau, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert
Stallscheune südlich: 1866 laut Brandversicherung erbaut, laut Bauakten 1866 für den Gutsbesitzer Carl Friedrich Köhler erbaut, eingeschossiger Massivbau mit einer großen Einfahrt, in Scheune wurde Heu gelagert, weiterhin befanden sich im Gebäude der Pferde- und der Schweinestall, Abschluss Haus durch Satteldach
Scheune: langgestreckter zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach, im Erdgeschoss drei große Toreinfahrten, Scheune zur Lagerung des Strohs, östlicher Hofabschluss: 1860 erbaut laut Information des Eigentümers, laut Bauakten für den Gutsbesitzer Carl Friedrich Köhler erbaut.
Um 1840 Eigentümer Karl Friedrich Straßberger, zum Grundstück gehörten Gebäude, Hofraum, Garten, nach 1874 im Eigentum des Gutsbesitzers Carl Friedrich Köhler (?), 1889 kauft der Sattlermeister Heinrich August Eckert das Grundstück von Straßberger.

09208246
 
Häuslerhaus Hauptstraße 16
(Karte)
1750 laut Brandversicherung weitgehend original erhaltenes Fachwerkwohnhaus mit massivem Erdgeschoss, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, urspr. Winterfenster, weitgehend original erhalten, i​m Inneren i​m Erdgeschoss ehem. Stube u​nd wohl ehem. Stallung, Obergeschoss m​it Mittelflur u​nd mehreren Kammern beiderseits, l​aut Brandversicherung 1750 erbaut, u​m 1840 i​m Eigentum v​on Karl August Gelfert, 1886 k​auft der Hüttenschmied Friedrich August Hauswald d​as Haus v​on Karl Friedrich Bräuner, später i​m Eigentum v​on Hans Wahl, u​m 1890 h​art gedeckt, Sanierung u​m 2015.

09208245
 
Wohnhaus mit angebauter Scheune und Schuppen vor dem Wohnhaus Hauptstraße 17
(Karte)
um 1700 laut Brandversicherungsunterlagen authentisch erhaltenes Ensemble von Fachwerkbauten (teils massiv) unterschiedlicher Entstehungszeiten, welches ländliches Bauhandwerk und Wirtschaften dokumentieren, ortsbildprägend, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Ehemaliges Gärtneranwesen oder Häusleranwesen, um 1785 stand nur das traufständig zur Straße stehende Wohngebäude (laut Brandversicherung um 1700 erbaut, 1914 giebel- und traufseitig erweitert, neuer Dachstuhl), ein längsrechtiger Fachwerkbau (verbrettert) mit massivem Erdgeschoss, Abschluss durch Satteldach. Im Erdgeschoss dieses Hauses befand sich ein Kuhstall.
An dieses Wohnstallhaus wurde 1936 im rechten Winkel eine Seitengebäude angebaut. Hierbei handelt es sich auf Grund der starken Hangneigung um einen 3geschossigen Bau mit massivem Sockelgeschoss und zwei Fachwerkobergeschossen, beide verbrettert. Um den Zugang zum Haus zu gewähren wurde eine Durchfahrt gelassen. Das Gebäude könnte also auch als Torhaus bezeichnet werden.
Vor dem Wohnhaus befindet sich ein kleines verbrettertes Schuppengebäude, ebenfalls mit massivem Sockelgeschoss. Hierbei könnte es sich um einen kleinen Stall, Schuppen oder ein Wasserhäuschen handeln. Die Bauzeit ist z. Zt. nicht bekannt (laut Bauakten stand der Schuppen 1946 noch nicht). Das Gebäudeensemble blieb weitgehend original erhalten und dokumentieren damit gut das ländliche Bauhandwerk seiner jeweiligen Entstehungszeit. Zugleich dokumentiert es das Leben und Wirtschaften in einem Gärtneranwesen.
Der Denkmalwert ergibt sich demnach vor allem aus der baugeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Bedeutung. Durch die leicht erhöhte Lage der Gebäude und ihrer Authentizität prägen sie zugleich das Ortsbild maßgeblich.
Eigentümer um 1840 Friedrich Traugott Beier, zum Grundstück gehörten Haus, Hofraum, Garten, Niederwald, 1887 erwirbt der Gutsbesitzer Guido Gabriel Gelfert von Auguste Wilhelmine verw. Beyer geb. Bernd das Grundstück.

09208244
 
Wohnstallhaus eines Vierseithofes Hauptstraße 23
(Karte)
Anf. 18. Jh. Bauernhaus aus dem frühen 18. Jh., 1827 überformt, wobei das historische Fachwerk mit K-Streben an der Hoftraufseite erhalten blieb, auf Grund der sehr alten und nur noch selten im Landschaftsraum anzutreffenden Fachwerkkonstruktion von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

Erdgeschoss u​nd Giebel Bruchstein, Obergeschoss Fachwerk a​n zugewandter Traufseite m​it K-Streben – 2015 verkleidet, Erdgeschoss Sandsteingewände, Stichbogenportal m​it Schlussstein bezeichnet F 1827 (Umbau Wohnhaus – Erdgeschoss Mauerwerk, massiver Giebel, Wasserhaus), Abschluss steiles Satteldach, 1874 i​m Eigentum d​es Gutsbesitzers Hermann Heinrich Jünger, 1888 e​rbt Bertha Emilie verw. Jünger v​on ihrem Ehemann d​as Grundstück.

09208241
 
Schwarzmühle; Beiermühle (Mahlmühlengebäude mit Müllerwohnung, später Mischfutterbetrieb und Nebengebäude (heute Wohnhaus und Büro)) Hauptstraße 24; 25
(Karte)
bez. 1845 (Wohnmühlengebäude, Mühle) ortshistorische und ortsbildprägende Bedeutung.

1548 g​ab es l​aut Erbbuch i​n Niederbobritzsch d​rei Mühlen, später s​echs bzw. d​ann neun Mühlen, d​ie „Schwarzmühle“ i​st laut Gemeindeinformation d​ie älteste Mühle d​es Ortes, s​chon im 14. Jh. befand s​ich auf d​em Standort d​er heutigen Mühle e​ine Mühle, 1719 w​urde Mahlmühle m​it einer Ölmühle verbunden – a​ls man i​n Bobritzsch begann, Ölfrüchte anzubauen, b​is 1919 h​atte die Mühle e​ine eigene Brotbäckerei, seitdem n​ur Herstellung v​on Mehl, s​eit 1734 „lief d​ie Mühle u​nter dem Namen Beier“, 1834 e​rbt Johanna Juliane verw. Müller verehl. Wolf d​ie Mühle a​us dem Nachlass d​er Eltern, u​m 1840 Eigentümer d​er Mahl- u​nd Ölmühle Carl Gottfried Bayer, z​um Grundstück gehörten Mühlengebäude u​nd Gebäude, späterer Eigentümer Max Hugo Beyer, Landwirt u​nd Mühlenbesitzer, ca. 1968 Futtermittelmischbetrieb – hierzu Baumaßnahmen

  • Mühle und Müllerwohnhaus (Nummer 24): stattlicher Fachwerk-Bau, Erdgeschoss massiv, Steingewände, zwei Flachbogentüren, eine mit Schlussstein bezeichnet C. G. B. 1845 – laut Brandversicherung die Erbauungszeit der Mühle, Obergeschoss Fachwerk, Turmaufbau später verbrettert, Umbau Mühlengebäude 1947 – Aufstockung Gebäude
  • Wohnhaus (Auszugshaus) (Nummer 25): Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, z. T. verbrettert, bezeichnet C.G.B. 1858 (auch laut Brandversicherung), war Wohngebäude mit Stall und Futterboden
  • Scheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Krüppelwalmdach – Streichung 2006: im Inneren gravierende Veränderungen, Zwischenwände im Obergeschoss entfernt, im Dachstuhl Kehlbalken und Deckenbalken entfernt, Standsicherheit Dach gefährdet.
09208242
 
Häusleranwesen Hauptstraße 45
(Karte)
1825 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, ursprüngliche Winterfenster n​icht mehr erhalten, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, Satteldach, i​m Erdgeschoss t​eils zu große Fenster, i​m Inneren i​m Obergeschoss Kammergang, 1887 kaufte d​er Hüttenarbeiter August Stein d​as Grundstück v​on Johann Heinrich Richter (laut Brandversicherung 1874 bereits i​m Eigentum v​on Stein), u​m 1840 vermutlich i​m Eigentum v​on Karl Gottlieb Bräuer?

09208238
 
Wohnstallhaus Hauptstraße 56
(Karte)
um 1780 laut Brandversicherung, evtl. älter (Wohnstallhaus) vermutlich eines der ältesten noch weitgehend original erhaltenen Fachwerkhäuser des Dorfes, von großer baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk verputzt, Giebel verbrettert, s​ehr steiles Satteldach, i​m Erdgeschoss rundbogiges zweiflügliges Tor (evtl. Remise), vermutlich m​it Stall, l​aut Versicherung u​m 1780 erbaut (könnte a​ber auch 17. Jh. sein), u​m 1840 i​m Eigentum v​on Karl Gottlob Glöckner, 1874 Friedrich Wilhelm Beckert Eigentümer – i​m Wohngebäude befand s​ich ein gewölbter Kuhstall, 1882 k​auft der Hüttenarbeiter Gottlieb Friedrich Thiele d​as Grundstück, 1892 i​m Eigentum v​on Caroline Wilhelmine verw. Thiele.

09208233
 
Häusleranwesen Hauptstraße 63
(Karte)
1837 laut Brandversicherung traditioneller Fachwerkbau des 19. Jh., baulich leicht überformt, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, d​urch Fenstereinbau leicht verändert, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, Krüppelwalmdach, weitgehend i​m Original erhalten, prägend i​m Straßenbild, s​eit den 1920er Jahren befand s​ich im Haus e​ine Tischlerei, worauf a​uch die Fenstervergrößerungen i​m Erdgeschoss u​nd die Anbauten zurückzuführen sind, d​urch Sanierung h​at das Haus e​twas an Ursprünglichkeit verloren – s​o u. a. d​er Verlust d​er Winterfenster, Dach ebenso saniert u​nd mit Falzziegeln gedeckt, u​m 1840 i​m Eigentum v​on Johanna Rosina Gelber?, d​as Grundstück umfasste e​in Haus, Hofraum u​nd Garten, 1837 l​aut Brandversicherung erbaut, d​as Wohngebäude verfügte über e​inen Ziegenstall, 1874 i​m Eigentum v​on Auguste Emilie vereh. Burkhart.

09208265
 
Häusleranwesen Hauptstraße 69
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus in gutem Originalzustand, baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

laut Brandversicherungsunterlagen ca. 1750 erbaut, um 1840 im Besitz von Johann Gottfried Neubert, 1881 kaufte der pensionierte Hüttenarbeiter Friedrich Gotthold Tannenberger das Grundstück von der Vorbesitzerin Juliane Friderike verw. Neubert, geb. Brauer, 1887 erwarb der Hüttenarbeiter Clemens Hermann Wunderwald das Grundstück von Friedrich Gotthold Tannenberger.
Das giebelständig zur Dorfstraße stehende Gebäude weist ein massives Erdgeschoss sowie ein verkleidetes bzw. verbrettertes Fachwerk im Obergeschoss auf. Die Giebelfenster im Obergeschoss wurden später erweitert, ansonsten blieben die Fenstergrößen weitgehend original erhalten. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein Satteldach mit einer Biberschwanzdoppeldeckung. Trotz einiger Umbauten gestattet dieses Gebäude einen Einblick in bauhandwerkliche Traditionen sowie die Lebensbedingungen in der Mitte des 18. Jh. und erlangt hierdurch sozialgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

09208235
 
Wohnstallhaus, Seitengebäude und Torbogen eines Vierseithofes Hauptstraße 72
(Karte)
um 1750 laut Brandversicherung und Baubefund ortsbildprägende Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes, welche laut Inschrift zu Beginn des 19. Jh. errichtet bzw. vermutlich prägend umgebaut wurden, jedoch im Kern Bausubstanz auch aus dem frühen 18. Jh. oder vorher enthalten, woraus sich ihre große baugeschichtliche Bedeutung ableitet.

Laut Brandversicherungsunterlagen wurde das Wohnstallhaus (mit gewölbtem Kuhstall) um 1750 erbaut, das Seitengebäude laut der gleichen Unterlagen 1820 erbaut und 1926 umgebaut. 1843 erwarb Karl Gottlieb Bayer das Dreiviertelhufengut, welches zu diesem Zeitpunkt Gebäude, Hofraum und Garten umfasste. Um 1900 befand es sich im Eigentum von Oswald Anton Beyer und nach 1945 im Eigentum des LPG-Mitglieds Bruno Wolf.
Wohnstallhaus: altes Gebäude mit massivem verputztem Erdgeschoss und einriegligem Fachwerk im Obergeschoss (teils verbrettert). An einem Giebel wurde das Fachwerk massiv ersetzt. Das Haus wird durch ein steiles Satteldach abgeschlossen. Über der Haustür befindet sich die Inschrift „1803“, welche sich vermutlich auf Umbaumaßnahmen bezieht und nicht die Bauzeit nennt. Der in den Brandversicherungsunterlagen erwähnte gewölbte Stall blieb teilweise erhalten (Rest des dreischiffigen Stallteils mit vier Porphyrsäulen).
Seitengebäude: Das annähernd 70 Jahre später errichtete Seitengebäude weist eine vergleichbare Bauweise wie das Wohnstallhaus auf, jedoch ein zweiriegliges Fachwerk mit gezapften Streben. Abgeschlossen wird dieses Wirtschaftsgebäude durch ein ebenfalls sehr steiles Satteldach. Es wäre möglich, dass der Dachstuhl des Hauses evtl. aus dem 18. Jh. stammen könnte. Das Haus wurde stärker überformt, trotz allem sind wesentliche Bestandteile des Gebäudes weitgehend original erhalten.
Torbogen: massiver verputzter Torbogen mit Korbbogen abschließend, Schlussstein mit Inschrift: „No 159/ B/ 1824“. Die Inschrift enthält die Ortslistennummer, den Anfangsbuchstaben des Bauherrn (vermutlich Bayer) sowie die Bauzeit des Torbogens.
Die genannten Bauwerke sind denkmalwürdig auf Grund ihrer besonders typischen Bauweise sowie ihrer Authentizität, woraus sich ihre baugeschichtliche sowie sozialgeschichtliche Bedeutung ableitet.
Um 1840 im Eigentum von Karl Gottlieb Bayer, das Grundstück umfasste Gebäude, Hofraum und Garten; um 1900 im Eigentum von Oswald Anton Beyer.

09208202
 
Kirchenschmiede (ehemalig) (Ehemalige Schmiede) Hauptstraße 79
(Karte)
1750 laut Brandversicherung später Sattlerei (im Anbau), maßgeblich das Ortsbild prägendes Gebäudeensemble in Fachwerkbauweise, auf Grund des hohen Alters und der Nutzungsgeschichte von großer baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Ehemaliges Gärtneranwesen, laut Brandversicherungsunterlagen 1750 erbaut. Diese Aussage wird durch die Bauweise des Hauses bestätigt. 1847 erwarb Ernst Eduard Spörke die Gartennahrung. Nach 1870 wurde das Wohngebäude mit gewölbtem Stall Gemeindeeigentum, 1888 befand sich das Grundstück im Eigentum von Franz Anton Spörke und um 1926 im Eigentum von Hans Pech.
Vorderhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerkkonstruktion verkleidet, originale Fensteröffnungen knapp unterhalb der Traufe, historische Haustür an der Giebelseite. Die Anordnung der Fensteröffnungen bestätigt die in den Brandversicherungsunterlagen genannte Bauzeit.
Anbau: vermutlich urspr. Werkstatt, u. a. befand sich hier bis 1949 die ehem. Sattlerei und Tapeziererei. Der Anbau weist die gleichen Konstruktionsmerkmale wie das Hauptgebäude auf.
Der Gebäudekomplex steht dominant an der Straßenabzweigung nach Sohra gegenüber dem Gemeindeamt, Pfarrhaus sowie der Kirche. Mit diesen Gebäuden prägt das Eckhaus maßgeblich das Ortsbild von Niederbobritzsch. Durch seine authentische Bauweise wird es zu einem eindrucksvollen Beispiel ländlichen Bauhandwerks des 18. Jh. und dokumentiert zugleich die Lebensbedingungen seiner Bauzeit. Daraus leiten sich die baugeschichtliche, sozialgeschichtliche sowie ortsbildprägende Bedeutung des Hauskomplexes ab.

09208225
 
Steinbogenbrücke über die Bobritzsch Hauptstraße 89 (gegenüber)
(Karte)
1786 eine der ältesten Brücken im Dorf, ortsbildprägende und verkehrshistorische Bedeutung.

Zweibogenbrücke a​us Bruchstein m​it Holzbrüstung (bei Hauptstraße 90), beeindruckender Originalzustand, vermutlich Feldzufahrt d​er ehem. Kirchmühle, gehört h​eute noch z​ur Kirchmühle Pfarrgasse 7.

09208222
 
Ehemaliges Wohnstallhaus und Stallscheune eines Dreiseithofes Hauptstraße 93
(Karte)
1790 laut Brandversicherung weitgehend original erhalten.

1841 kauft Johann Wilhelm Reichert das Einviertelhufengut mit der alten Ortslisten-Nummer 40. Weitere Eigentümer waren um 1908 der Landwirt Paul Hermann Clauß, dann Alma Hilda verehel. Schmieder geb. Clauß und um 1938 Kurt Schmieder.
Das Wohnstallhaus muss damals bereits gestanden haben. In Brandversicherungsunterlagen aus dem ausgehenden 19. Jh. wird als Bauzeit das Jahr 1790 genannt. Danach soll das Wohnstallhaus dann 1924 umgebaut worden sein. Das heute noch existierende und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Seitengebäude wurde laut Brandversicherungsunterlagen 1820 erbaut und 1937 umgebaut.
Das Wohnstallhaus ist ein landschafts- und zeittypischer Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss mit Sandsteingewänden. Das abschließende Satteldach weist eine Biberschwanzdoppeldeckung auf. Das Seitengebäude entspricht in seiner Konstruktion dem Wohnstallhaus. Das Erdgeschoss besteht aus einem verputzten Bruchsteinmauerwerk. Das Fachwerk im Obergeschoss wurde vollständig verbrettert. Abgeschlossen wird auch dieses Gebäude durch ein Satteldach.
Beide Gebäude dokumentieren gut das regionale ländliche Bauhandwerk des ausgehenden 18. und 19. Jh. und zeigen aber auch, dass in der 1. Hälfte des 20. Jh. auch im Zusammenhang mit dem Heimatschutz auf eine traditionelle Bauweise geachtet wurde, die sich harmonisch in das Dorfbild einfügt. Insofern ergibt sich der Denkmalwert beider Bauten vor allem aus ihrem baugeschichtlichen Wert.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Sandsteingewände, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, doppelte Biberschwanzdeckung
Stallscheune: Bruchsteinbau mit verbretterter Holzkonstruktion, Segmentbogentor.

09208220
 
Wohnstallhaus eines Zweiseithofes Hauptstraße 94
(Karte)
1828 laut Brandversicherung landschaftstypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Nach Unterlagen der Brandversicherung wurde das Wohnstallhaus 1828 erbaut. Um 1840 befand sich das Grundstück im Eigentum von Karl Gottfried Wolf II. Zum Grundstück gehörten Gebäude, Hofraum und Garten. Weitere Eigentümer waren nach 1890 Robert Bruno Müllers Erben und Marie verw. Müller geb. Dietze. Um 1915 befanden sich im Wohngebäude ein gewölbter Stall sowie ein Futterboden. Das Haus prägt heute das Ortsbild insbesondere durch seinen guten Originalzustand. Das zeit- und landschaftstypische Bauernhaus wurde im Erdgeschoss massiv aufgeführt. Über dem Hauseingang befindet sich ein Schlussstein. Das Fachwerk im Obergeschoss ist verbrettert bzw. verkleidet. Den Hausabschluss bildet ein Krüppelwalmdach.
Auf Grund seiner bauzeitlichen Bauweise und seiner Authentizität kommt dem Bauernhaus eine baugeschichtliche sowie eine ortsbildprägende Bedeutung zu.
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss und Giebel Fachwerk verbrettert und verkleidet, Krüppelwalmdach, Segmentbogentür mit Schlussstein, um 1840 im Eigentum von Karl Gottfried Wolf II, zum Grundstück gehörten Gebäude, Hofraum und Garten.

09208219
 
Häusleranwesen Hauptstraße 95
(Karte)
1798 zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau des 19. Jh. von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

1831 erwirbt Traugott Leberecht Braun das Gärtner- oder Häusleranwesen. Lautlaut Brandversicherungsangaben wurde das Haus bereits 1798 erbaut. Diese Angabe wird durch die Konstruktion des Hauses bestätigt. Um 1898 befand sich das Anwesen im Besitz des Farbenhändlers Max Böhme. Umbaumaßnahmen erfolgten laut Brandversicherung im Zeitraum von 1922 bis 1937. Das traufständig zur Hauptstraße stehende Gebäude weist die Konstruktionsmerkmale eines Häusler- oder Gärtnerhauses aus der Zeit um 1800 auf. Es handelt sich hierbei um ein zweigeschossiges Gebäude über längsrechteckigem Grundriss mit massivem Erdgeschoss und verkleidetem Fachwerkobergeschoss. Abgeschlossen wird das Haus durch ein relativ steiles Satteldach. Im Erdgeschoss blieben bauzeitliche Fenstergewände aus Naturstein sowie das für diese Zeit typische Segmentbogenportal mit Schlussstein erhalten. Die Sanierung nach 1990 erfolgte denkmalgerecht. Durch seine zeittypische Ausprägung und seinen guten Originalzustand dokumentiert das Gebäude das ländliche Bauhandwerk jener Zeit exemplarisch und erlangt somit baugeschichtliche Bedeutung.
Erdgeschoss massiv, Obergeschoss und Giebel Fachwerk, rundum verkleidet, Steingewände, Segmentbogentür mit Schlussstein, um 1840 im Eigentum von Traugott Leberecht Braun, zum Grundstück gehört Haus, Hofraum und Garten (geringer Landbesitz).

09208218
 
Dreiseithof mit Seitengebäude, Wohnstallhaus und Scheune Hauptstraße 98; 98b
(Karte)
1894 stattlicher Komplex mit aufwendiger Gliederung und farbiger Zierdachdeckung, einer der wenigen um 1900 komplett erbauten Bauernhöfe im Gemeindegebiet, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Um 1840 ist das Bauerngut bereits urkundlich belegt. Als Eigentümer werden 1882 Traugott Cäcil Flor Struwe, ab 1885 der Landwirt Carl Friedrich Fritzsche und nach 1895 der Bauer Paul Georg Fritzsche genannt. Der Hof brannte vor 1894 vollständig ab und wurde anschließend neu aufgebaut.
Aus den Bauakten kann man entnehmen, dass alle drei Gebäude des Hofes im Auftrag des Landwirts Carl Friedrich Fritzsche nach Plänen des Freiberger Baumeisters C. Göpfert annähernd am gleichen Standort des abgebrannten Hofes erbaut wurden.
Der Hof gehört zu den wenigen Bauernhöfen im Gemeindegebiet, welche vollständig um 1900 neu erbaut wurden. Die Gebäude bilden ein einheitlich gestaltetes Bauensemble, welches durch die städtische Architektur dieser Zeit stark geprägt sind. Die Funktionszuordnung der einzelnen Gebäude, die äußere Gestaltung sowie die Raumstruktur folgen jahrhundertealten bewährten Traditionen. Der Baumeister war darauf bedacht, dass durch eine interessante Fassadengestaltung sowie liebevolle Details, wie beispielsweise die gemusterten Dachflächen, sich das Bauensemble gut ins Ortsbild einfügt.
Das Wohnstallhaus ist ein zweigeschossiger Putzbau über hohem Sockelgeschoss mit 10:3 Achsen. Die Fassade weist eine reiche Backsteingliederung auf (Gesimse, Ecken, Fenster). Abgeschlossen wird das Haus durch ein Krüppelwalmdach mit Zier-Biberschwanzdeckung. Im Erdgeschoss wurde nachträglich eine Garage eingebaut, welche allerdings nach heutigem Stand keine wesentliche Beeinträchtigung des Gesamterscheinungsbildes darstellt.
Das Seitengebäude, welches dem Wohnstallhaus gegenüber steht, wurde vermutlich schon von Anfang an auch als Wohnhaus genutzt. Auch dieses Gebäude ist ein zweigeschossiger Putzbau mit Klinkergliederung von 8:3 Achsen. Der Giebel weist eine Blendstufengliederung auf. Den feldseitigen Hofabschluss bildet die Scheune, ebenfalls ein mächtiger Bruchsteinbau mit Klinkergliederung, einem Giebel mit Blendstufengliederung und einem Satteldach mit Zier Biberschwanzdeckung.
Auf Grund der Tatsache, dass der Hof vollständig 1994/95 neu erbaut wurde und einen guten Originalzustand aufweist, wird er zu einem bedeutsamen Zeugnis ländlichen Bauhandwerks dieser Zeit. Außerdem dokumentiert er eindrucksvoll die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen eines Bauerngutes jener Zeit. Schon allein die Größe der Gebäude deutet auf einen großen modernen Landwirtschaftsbetrieb.
Der Denkmalwert ergibt sich somit vor allem aus der baugeschichtlichen, sozialgeschichtlichen sowie ortsbildprägenden Bedeutung des Hofes.
Wohnhaus: zweigeschossiger Putzbau mit Klinkergliederung, 8:3 Achsen, Giebel mit Blendstufengliederung
Wohnstallhaus: zweigeschossiger Putzbau über hohem Sockelgeschoss, 10:3 Achsen, Backsteingliederung (Gesimse, Ecken, Fenster) Krüppelwalmdach mit Zier-Biberschwanzdeckung, Erdgeschoss durch Garage verändert
Scheune: Bruchsteinbau mit Klinkergliederung und Zier-Biberschwanzdeckung, Giebel mit Blendstufengliederung
1882 Eigentum von Traugott Cäcil Flor Struve, 1885 Landwirt Carl Friedrich Fritzsche, bereits um 1840 Bauernhof, 1894 komplett neu erbaut (nach Brand).

09208217
 
Vierseithof mit Wohnstallhaus, Auszugshaus, Scheune und Seitengebäude Im Rosental 13
(Karte)
1750 laut Brandversicherung geschlossen erhaltener Bauernhof, ursprünglich Dreiseithof, mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 18., 19. und 20. Jh. in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Vermutlich 1846 erwarb Karl Gottlob Keller das Einhufengut, zu dem Gebäude, Hofraum und Garten gehörten. 1883 folgte ein Besitzerwechsel von Karl Friedrich Keller an seinen Sohn, den Landwirt Karl Friedrich Herrmann Keller. Um 1920 gehörte der Hof dann Arno Kurt Keller.
Wohnstallhaus: ältestes Gebäude des Hofes, giebelständig, an der Nordseite des Hofes, stattliches Gebäude in gutem Originalzustand, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss und Giebel Fachwerk, z. T. verbrettert, steiles Satteldach, heute nicht mehr als Wohnhaus genutzt
Auszugshaus: traufständig zur Straße stehend, Westseite des Hofes, laut Brandversicherung 1856 erbaut. Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, Segmentbogentür mit Schlussstein
Seitengebäude und Scheune: 1902 als Schuppen und Scheune als Winkelbau gebaut, Bauherr Gutsbesitzer Karl Friedrich Hermann, die Bauausführung und Bauleitung erfolgte durch die Baumeister Hermann Köhler, August Jungnickel – Baugeschäft aus Colmnitz und Fischer (?), Baugeschäft aus Naundorf
östliches Gebäude: östliches zum Feld stehendes Gebäude mit zweijochiger Kumthalle, darin befand sich laut Bauzeichnung der Pferde- und der Schweinestall
südliches Gebäude: das südliche giebelständig zur Straße stehende Gebäude ist die Scheune mit zwei Bansen und einer Tenne (darin noch funktionsfähige Dreschmaschine – nicht besichtigt), in beiden Obergeschossen Heuboden und Heckselkammer, beide Gebäude Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk; im Giebel Zwillingsrundbogenfenster
Der geschlossen erhaltene Hof mit seinen für die jeweilige Bauzeit typischen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden dokumentiert nicht zuletzt durch deren guten Originalzustand das Bauhandwerk jener Zeit. Außerdem prägt dieser Hof gemeinsam mit den umgebenden ebenfalls weitgehend original erhaltenen Bauernhöfen das Ortsbild maßgeblich. Der Denkmalwert ergibt sich somit vor allem aus der baugeschichtlichen und ortsbildprägenden Bedeutung.

09208216
 
Dreiseithof mit Wohnstallhaus, Seitengebäude und Scheune Im Rosental 14
(Karte)
18. Jh. – laut Brandversicherung 1838 weitgehend original erhaltener Bauernhof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. und 19. Jh. von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem sowie ortsbildprägendem Wert.

1841 erwarb Johann Samuel Spörke das Einhufengut. 1842 wurde im Flurbuch der Kauf des Grundstückes durch Carl Ferdinand Richter beurkundet. Zum Grundstück gehörten Gebäude, Hofraum, Garten und Felder. 1886 kaufte der Wirtschaftsgehilfe Carl Ferdinand Richter von seinem Vater Carl Ferdinand Richter das Grundstück. Vermutlich um 1924 befand sich der Bauernhof im Eigentum von Richard Hackenberger, dem Schwiegersohn von Carl Ferdinand Richter.
Wohnstallhaus: vermutlich 18. Jh. (laut Brandversicherung 1838) erbaut, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss und Giebel Fachwerk, rundum verkleidet
Scheune: bezeichnet an eingemauertem Stein „1819“, diese Angabe bezieht sich evtl. auf einen Vorgängerbau, da laut Brandversicherung die Scheune 1911 erbaut wurde, diese Bauzeitangabe würde durch die Gebäudeausbildung bestätigt
nördliches Wirtschaftsgebäude:, giebelständig, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Holzkonstruktion, breites Korbbogentor
Seitengebäude: laut Brandversicherung 1911 erbaut, östlicher Hofabschluss, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Holzkonstruktion
Alle Gebäude des Hofes sind in gutem Originalzustand überliefert. Hierdurch sowie durch die dominante Lage und den Zusammenklang mit den umgebenden original erhaltenen Höfen wird das Ortsbild maßgeblich und unverwechselbar geprägt. Der Denkmalwert ergibt sich damit aus der ortsbildprägenden sowie auf Grund der Authentizität der Bauwerke aus der baugeschichtlichen Bedeutung des Hofes.

09208215
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines Dreiseithofes (urspr. Vierseithofes) Im Wiesengrund 2
(Karte)
1894 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypische ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher Bedeutung sowie auf Grund der dominanten Lage von ortsbildprägender Bedeutung.

Um 1840 im Eigentum von Karl Gottfried Wolf, das Grundstück umfasste Gebäude und Hofraum. Um 1900 im Besitz des Gutsbesitzers Max Richard Wolf.
Wohnstallhaus: laut Brandversicherungsunterlagen 1894 neu erbaut, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verputzt, 4:10 Achsen, Satteldach, in den Brandversicherungsunterlagen als Wohnhaus mit Getreideboden bezeichnet, Auszugshaus mit Kutschenschuppen (Scheune und Schuppen): im Winkel gebaut, nach Brand 1894 neu erbaut, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss und Giebel Fachwerk, Satteldach z. T. verbrettert.
Dieser Hof gehört zu den wenigen Bauernhöfen im Gemeindegebiet, der eine geschlossene Bebauung aus der Zeit um 1900 aufweist. Ansonsten blieben in den anderen Bauernhöfen Wohn- und Wirtschaftsgebäude sehr unterschiedlicher Bauperioden erhalten. Bauernhöfe aus der Zeit um 1900 sind im Umland um Freiberg relativ selten anzutreffen, wodurch diesem Hof ein baugeschichtlicher Wert als Bauzeugnis jener Zeit zukommt. Auf Grund der Geschlossenheit des Hofes sowie seiner dominanten Ortslage prägt er zu dem das Ortsbild unverwechselbar.

09208237
 

Weitere Bilder
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges sowie dahinter stehende Linde Pfarrgasse
(Karte)
1925 Denkmal aufgestellt vom Krieger- und Militärverein, eingeweiht am Totensonntag 1925, Denkmalanlage von ortshistorischer Bedeutung.

Massiver Steinkubus a​uf Quadersockel, Tafelgliederung d​urch senkrecht stehende Schwerter, d​urch den örtlichen Militär- u​nd Kriegerverein aufgestellt u​nd zum Totensonntag 1925 eingeweiht, d​ie dahinter stehende Sommerlinde w​urde vermutlich zeitgleich m​it dem Denkmal gepflanzt u​nd ergänzt d​ie kleine Denkmalanlage v​or der Kirchhofsmauer.

09208226
 

Weitere Bilder
Dorfkirche Niederbobritzsch (Kirche (mit Ausstattung) und Kirchhof mit sechs Soldaten- bzw. Kriegsgräbern des 2. Weltkrieges, dem Grabmal für den Pfarrer Hermann Mulert, dem Erbbegräbnis mit Gruft der Familie des Besitzers der Wiesenmühle (Miesenmühle) Willy Lehmann sowie Einfriedungsmauer und Lutherbuche (Gartendenkmal)) Pfarrgasse 1
(Karte)
1513 (Kirche) künstlerischer Wert, ortsbildprägende und ortshistorische Bedeutung.

Kirche: Gestreckte Saalkirche mit kräftigen Strebepfeilern, am südöstlichen bezeichnet 1513. Der hohe Westturm von 1853, bereits 1892 renoviert worden. Restaurierungen 1931 bis 1934 und 1992. Verputzter Bruchsteinbau mit geringfügig eingezogenem dreiseitigen Chorschluss, gegliedert durch steinsichtige Strebepfeiler und gestreckte, schmale Spitzbogenfenster. Im Innern flache verputzte Holztonne. Der Saal bestimmt durch die barocken doppelgeschossigen Emporen auf marmorierten Balustersäulen an der Nord- und Südseite. Die Brüstungen mit marmorierten Spiegeln und monochromen Fruchtgehängen. An der Südseite im Chor Betstube. Altar und Kanzel 1. H. 17. Jh. Der zweigeschossige Altaraufbau aus Holz mit Säulen und reichem Renaissancedekor, die Anschwünge aus filigranem Rollwerk. Das Altargemälde mit der Darstellung des Abendmahls, im Auszug kleines qualitätvolles Gemälde mit Christus am Kreuz. Der polygonale Kanzelkorb auf kannelierter Säule farbig gefasst, in den Rundbögen der Brüstung kleine Gemälde mit den Figuren des Petrus, Paulus, Salvators, Lukas und Johannes dem Evangelisten. – Orgel von Christian Friedrich Göthel, 1853–1855.
Teilsaniert
Lutherbuche: anlässlich des 400. Geburtstags von Martin Luther am 10. November 1883 gepflanzt.
Kirchhof: Soldatengräber/Gräber/Denkmale:
1. sechs Soldaten- bzw. Kriegsgräber für während des 2. Weltkrieges gefallene Soldaten bzw. Kriegsopfer
2. Holzkreuz mit Inschrift „Den Toden des Weltkrieges 1939–1945“, ca. 1961 an Südseite des Kirchenschiffes aufgehängt
3. Grabplatte Hermann Mulert (1833–1903), Pastor z. Niederbobritzsch von 1873–1901 4. Erbbegräbnis mit Gruft und Einfassung der Familie Lehmann, Besitzer der Wiesenmühle (auch Miesenmühle bezeichnet)
Einfriedungsmauer: Bruchsteinmauer, den gesamten Kirchhof umschließend, vermutlich mit jüngeren Mauerabschnitten nach Erweiterung des Kirchhofs.

09208224
 
Pfarrhaus mit Seitengebäude Pfarrgasse 1
(Karte)
1639 – laut Brandversicherung 1650 bei einem Brand 1990 schwer geschädigter Hauskomplex, anschließend unter Wahrung des historischen Erscheinungsbildes und weitgehendem Erhalt von Originalsubstanz Wiederaufbau, ortshistorische und ortsbildprägende Bedeutung.

1618 sollen das Pfarrhaus und das zugehörige Seitengebäude des Pfarrhofes von Niederbobritzsch erbaut worden sein. In Brandversicherungsunterlagen des ausgehenden 19. Jh. werden als Bauzeit des Pfarrhauses das Jahr 1650 und des Seitengebäudes das Jahr 1750 genannt. Nur dendrochronologische Untersuchungen könnten genauer über die tatsächliche Bauzeit Auskunft geben.
Am 8. Juli 1990 kam es zu einem Brand im Pfarrhaus, welcher zu schweren Schädigungen des Baubestandes führte. Dabei wurde der Dachstuhl vollständig zerstört, ebenso Decken, Fachwerkwände sowie ein Giebel. Auch Türen und Fenster wurden durch den Brand vollständig vernichtet. Der Wiederaufbau des Pfarrhofes erfolgte vom 10.9.1990 bis August 1991. Dabei handelte es sich um eine weitgehende Rekonstruktion.
Das Erdgeschoss des Pfarrhauses besteht aus verputztem Mauerwerk mit Steingewänden und einer Segmentbogentüröffnung. Das Fachwerk des Obergeschosses wurde vermutlich aufgebrettert. Das Seitengebäude weist die gleiche Bauweise auf. Auch bei diesem Gebäude dürfte das Fachwerk aufgebrettert sein. Auch wenn durch den Brand typische Konstruktionsmerkmale des Fachwerks aus dem 17. Jh. nicht erhalten blieben bzw. wieder aufgebaut wurden, bemühte man sich bei dem Wiederaufbau, die Baukubatur beider Gebäude sowie die landschaftstypische Bauweise ländlicher Bauten mit massiven Erdgeschossen sowie Fachwerkobergeschossen zu erhalten bzw. zu rekonstruieren. Hierdurch ist ein Gebäudeensemble für den Ort erhalten worden, welches auf Grund seiner Nutzung für die Ortsgeschichte von immenser Bedeutung ist sowie das Ortsbild durch seine dominante Lage gemeinsam mit der Dorfkirche und dem Kirchhof maßgeblich prägt. Der Denkmalwert beider Gebäude ergibt sich somit vor allem aus deren ortsgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung.

Pfarrhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Segmentbogentür, Obergeschoss Fachwerk, Giebel massiv, Fachwerk aufgebrettert, sichtbare Balkenköpfe, Brand am 8. Juli 1990 – dabei schwere Schädigung, dabei Dachstuhl vollständig zerstört, Decken, Fachwerkwände – ein Giebel zerstört und musste neu aufgebaut werden, Fenster, Türen u. a. zerstört, im Gemeindesaal historische Decke, diese blieb vermutlich erhalten, Wiederaufbau vom 10. September 1990 bis August 1991, weitgehende Rekonstruktion
Seitengebäude in Hanglage: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, z. T. aufgebrettert, saniert.

09208227
 
Kirchenmühle (Seitengebäude (zugleich Scheune) der ehemaligen Kirchenmühle) Pfarrgasse 7
(Karte)
1908 markantes, das Ortsbild maßgeblich prägendes verbrettertes Fachwerkgebäude, nach dem Brand der Mühle 1907 neu erbaut, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Ortslisten-Nummer 148 Eigentümer im 19. Jh.:
- 1833–1895 Familie Lehmann – Heinrich Wilhelm Lehmann – Mahl- und Ölmühle
- um 1872 Bernhardt Lehmann
- 1888 erbt das Grundstück Amalie Auguste verw. Lehmann
- 1895–1933 Gutsbesitzer Max Robert Küttner
- 1934–1982 Fritz Küttner
Die Mühle wurde bis zum Brand 1907 als Mahlmühle betrieben. Nach dem Wiederaufbau wurde die Mühle nicht mehr betrieben. Das Wohn- und Seitengebäude war als Wohn- und Fabrikgebäude konzipiert worden. Bis 1949 befand sich noch die Wasserkraftanlage in Betrieb. 1959 erfolgte der Abbau der Wasserkraftanlage. Das Wohnhaus erfuhr grundlegende Bauveränderungen, ein Denkmalwert ist nicht gegeben.
Unter Denkmalschutz steht das Seitengebäude (zugleich Scheune), ein 1908 neu erbautes Wirtschaftsgebäude mit massivem Erdgeschoss sowie verbrettertem Fachwerk im Obergeschoss. An der Giebelseite blieb ein Antriebsrad der Dreschmaschine erhalten. Bauherr des Gebäudes war der Mühlenbesitzer Max Robert Küttner, der Entwurf und die Ausführung erfolgten durch das Colmnitzer Baugeschäft August Jungnickel. Im Erdgeschoss befanden sich der Raum für die Dreschmaschine, der Hühner-, Schweine- und Pferdestall sowie eine Wagenremise. Die Hocheinfahrt wurde 1937 erbaut.
Das Gebäude prägt das Ortsbild maßgeblich durch seine Größe, seinen guten Originalzustand sowie seine dominante Lage.
Der Denkmalwert ergibt sich aus der baugeschichtlichen Bedeutung als Beispiel ländlicher Bauweise im beginnenden 20. Jh, welche durch den Heimatstil stark beeinflusst wurde. Zum anderen bezeugt das Gebäude den Standort der Jahrhunderte alten Kirchenmühle und erlangt somit eine ortsgeschichtliche Bedeutung.

09306035
 
Eisenbahnstrecke Dresden – Werdau: Schrankenwärterhaus mit zwei Nebengebäuden S 190
(Karte)
1861/1862 original erhaltene Typenbauten aus der Erbauungszeit des Streckenabschnittes Tharandt–Freiberg, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung an der Bahnstrecke Dresden–Werdau
  • Schrankenwärterhaus: Eingeschossiger Putzbau mit Drempelgeschoss bzw. niedrigem Obergeschoss, seitlich hölzerner Eingangsvorbau, flachgeneigtes Satteldach
  • Nebengebäude: verbretterter Fachwerkschuppen hinter dem Haus (evtl. für Lagerung der Kohle) sowie seitlich eingeschossiger Putzbau (vermutlich Waschhaus und Toilette), ursprünglich als „Schlagwärterhaus“ bezeichnet, alle Bahnwärterhäuser und Schlagwärterhäuser sowie die Bahnhofsbauten dieses Streckenabschnitts wurden 1861/62 erbaut, es ist davon auszugehen, dass auch das o. g. Schrankenwärterhaus zu diesem Zeitpunkt entstanden ist.
09306038
 
Scheune und zwei Seitengebäude eines Vierseithofes Schmiedegasse 2
(Karte)
1824 laut Brandversicherung (Stallscheune südlich) weitgehend authentisch erhaltene Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jh., baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Um 1840 i​m Eigentum v​on Karl Gottfried Schneider, z​um Grundstück gehörten Gebäude, Hof, Feld u​nd Garten, n​ach 1900 i​m Eigentum d​es Gutsbesitzers Max Richard Wolf.

  • Stallscheune: laut Brandversicherungsunterlagen 1824 erbaut, 1927 erfolgte ein Stalleinbau. In diesen Unterlagen wird das Gebäude als Seitengebäude mit Futterboden bezeichnet. Das Erdgeschoss wurde massiv aufgeführt mit zwei Flachbogentüren und einer großen Durchfahrt. Das Obergeschoss weist eine Fachwerkkonstruktion auf mit Ausnahme eines heute massiven Giebels. Der Hausabschluss erfolgt durch ein Krüppelwalmdach.
  • Scheune: Erbaut laut Brandversicherungsunterlagen 1922 unter Einbeziehung älterer Bausubstanz. Zweigeschossiges Gebäude mit massivem Erdgeschoss sowie einem Fachwerk im Obergeschoss.
  • Seitengebäude (Ostseite): 1807 laut Brandversicherung erbaut. Dort als Wirtschaftsgebäude mit Futterboden bezeichnet. Kleinster Bau des Hofes mit massivem Erdgeschoss, dort Steingewände, sowie Fachwerkobergeschoss mit verputztem Giebel, abgeschlossen durch ein Satteldach.

Das orts- u​nd zeittypische Ensemble ländlicher Wirtschaftsgebäude dokumentiert eindrucksvoll d​as ländliche Bauhandwerk u​nd Wirtschaften d​es beginnenden 19. Jh. bzw. 20. Jh. Die Gebäude prägen d​as Ortsbild. Der Denkmalwert ergibt s​ich demzufolge a​us dem baugeschichtlichen, sozialgeschichtlichen s​owie ortsbildprägendem Wert a​ller drei beschriebenen Gebäude.

09208255
 
Wohnstallhaus und östliches Seitengebäude eines Vierseithofes Schmiedegasse 3
(Karte)
1876 durch das im Dorf singuläre, herrschaftlich anmutendes Wohnstallhaus von großer ortsbildprägender Bedeutung sowie auf Grund der Seltenheit der Bauweise im Kontext von Bauernhöfen von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

Um 1840 im Eigentum von Karl Gottlieb Wilhelm Lieber. Es ist nicht ganz eindeutig, ob um diese Zeit das Anwesen bereits ein Bauerngut gewesen ist. 1887 kauft Gustav Reinhard Wunderwald das Grundstück von seinem Vater Ernst Wilhelm Wunderwald – zu dieser Zeit umfasste das Grundstück Gebäude, Hof, Garten, Land auf dem Dorfanger. In den Brandversicherungsunterlagen wird um 1938 der Bauer Arno Clausnitzer als Eigentümer genannt.
Als Kulturdenkmale wurden das Wohnstallhaus sowie das östlich gelegene Seitengebäude ausgewiesen.

  • Wohnstallhaus: Laut Brandversicherungsunterlagen 1876 neu erbaut. Es handelt sich hierbei um einen in Niederbobritzsch singulären, mächtigen, zweigeschossigen Massivbau mit abschließendem flachgeneigten Walmdach. Die Grundfläche ist fast quadratisch. Das Gebäude weist 6:4 Fensterachsen auf. Zum Zeitpunkt der Denkmalerfassung im Jahr 2000 waren noch bauzeitliche Winterfenster erhalten.
  • Stallscheune: Laut Brandversicherungsunterlagen, die offenkundig auf Informationen der damaligen Eigentümer beruhen, wurde das im Osten des Hofes gelege Seitengebäude 1783 erbaut und 1897 umgebaut. Diese Angaben werden durch den vorgefundenen Baubestand bestätigt. Es handelt sich um ein kleines zweigeschossiges Gebäude mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss (Hoftraufseite teils massiv). Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein Satteldach.

Beide Gebäude s​ind typische Beispiele i​hrer Entstehungszeit u​nd dokumentieren sowohl ländliches Bauhandwerk a​ls auch d​ie Lebens- u​nd Wirtschaftsbedingungen i​hrer Entstehungszeit. Das a​n ein Herrenhaus erinnernde Wohnhaus i​st in d​er Gemeinde singulär. Auch i​m Landkreis s​ind derartige Wohngebäude n​ur vereinzelt anzutreffen, s​o z. B. i​n der Lommatzscher Pflege. Beide Bauten s​ind weitgehend authentisch überliefert u​nd somit baugeschichtlich u​nd sozialgeschichtlich v​on Bedeutung. Auch d​as Ortsbild w​ird insbesondere d​urch das dominante Wohnhaus m​it geprägt.

09208256
 
Ehemaliges Wohnstallhaus eines Bauernhofes Schmiedegasse 14
(Karte)
1738 laut Brandversicherung (Wohnstallhaus) vermutlich im beginnenden 18. Jahrhundert erbautes Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Um 1840 im Eigentum von Johann Gottlob Wolf. 1887 kauft der Wirtschaftsbesitzer Friedrich Anton Wolf das Grundstück von seinem Vater Karl August Wolf. Nach 1900 wird in Brandversicherungsunterlagen Bruno Oswald Geißler als Eigentümer genannt.
Bei dem unter Denkmalschutz stehenden Wohnstallhaus handelt es sich um ein ehemaliges Häusleranwesen. In den Brandversicherungsunterlagen des ausgehenden 19. Jh. wird als Bauzeit des Wohngebäudes mit Stall das Jahr 1738 genannt. Diese Datierung wird durch die Konstruktion des Hauses bestätigt. Laut mündlicher Auskunft des ehemaligen Eigentümers soll das Fachwerk im Obergeschoss an den Hausecken K-Streben aufweisen. Das Haus soll nach dessen Auskunft etwa um 1800 verlängert worden sein. Das zweigeschossige, giebelständig zur Schmiedegasse stehende Gebäude wurde im Erdgeschoss massiv errichtet, das Obergeschoss weist, wie bereits beschrieben, eine heute verbretterte Fachwerkkonstruktion auf. Abgeschlossen wird es durch ein relativ steiles Satteldach, vermutlich auch aus dem beginnenden 18. Jh.
Das Haus wurde mehrfach saniert, dabei teilweise auch verändert. Trotz dieser Baumaßnahmen blieben große Teile des originalen Baubestandes erhalten und dokumentieren somit ländliches Bauhandwerk insbesondere des frühen 18. Jh. sowie durchaus noch die Lebensbedingungen im 18. und 19. Jh. Mit einer Bauzeit von 1738 und der beschriebenen Fachwerkkonstruktion gehört das Haus zu den ältesten erhaltenen ländlichen Wohnhäusern im Dorf. Der Denkmalwert ergibt sich neben der großen baugeschichtlichen Bedeutung auch aus dessen sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

09208258
 
Wohnhaus Schmiedegasse 20
(Karte)
1931 an Beamtenwohnhäuser erinnerndes Gebäude im „Schweizer Stil“, auf dem gleichen Grundstück stehend wie der Fachwerktrafoturm, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

Den Messtischblättern, Äquidistantenkarten und Bauakten zufolge muss ein Vorgängerbau vor 1912 und damit auch vor dem auf dem gleichen Grundstück stehenden Trafoturm erbaut worden sein. Um 1840 ist dieser Vorgängerbau bereits kartiert. Dabei handelte es sich um ein Häusleranwesen. 1929 reichte laut Bauakten der Schneidermeister Anton Höbelt ein Baugesuch für die Errichtung eines Wohnhauses ein, welches die Niedersedlitzer Firma Höntsch & Co. fertigen sollte. Vermutlich aus finanziellen Gründen kam es nicht zur Ausführung des Holzfertigteilhauses.
1931 reicht der Schneidermeister Höbelt erneut einen Bauantrag zum Bau eines neuen Hauses auf der Brandstelle des alten Hauses ein. Mit Entwurf und Bauausführung wurde das Baugeschäft und Sägewerk aus Niederschöna, Sa. des Maurermeisters Max Zein beauftragt. Dieser Bau kam zur Ausführung, später wurde er erweitert, wobei das äußere Erscheinungsbild weitgehend gewahrt wurde. 1933 ließ der Schneidermeister Höbelt noch einen Schuppen an das Trafohaus anbauen. Weitere wesentliche Baumaßnahmen erfolgten seitdem nicht. Das Haus wurde vermutlich (laut Brandversicherungsunterlagen) um 1935 an den Hüttenarbeiter Willy Richter verkauft.

Eingeschossiger verbretterter Fachwerkbau m​it hohem Drempelgeschoss a​uf hohem Steinsockel, d​er dem Hochwasserschutz dienen sollte. Wie bereits erwähnt, w​urde das Gebäude teilweise erweitert, w​obei das äußere Erscheinungsbild weitgehend gewahrt bleib. Abgeschlossen w​ird das Gebäude d​urch ein flachgeneigtes Satteldach. In seiner architektonischen Gestaltung erinnert d​as Wohnhaus a​n Bahnwärterhäuser bzw. Beamtenwohnhäuser a​us der Zeit u​m 1900. Stilistisch w​urde das Gebäude d​urch den sog. „Schweizer Stil“ bzw. d​en Heimatstil beeinflusst. Es handelt s​ich um e​in im Gemeindegebiet singuläres Bauwerk, welches d​urch seinen beeindruckenden Originalzustand u​nd seine handwerklich solide Gestaltung beeindruckt. Es prägt n​eben dem Trafoturm d​as Straßenbild d​er Schmiedegasse unverwechselbar. Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er baugeschichtlichen u​nd ortsbildprägenden Bedeutung d​es Wohnhauses. (LfD/2015)

Den Messtischblättern, Äquidistantenkarten und Bauakten zufolge muss ein Vorgängerbau vor 1912 und damit auch vor dem auf dem gleichen Grundstück stehenden Trafoturm erbaut worden sein. Um 1840 ist dieser Vorgängerbau bereits kartiert. Dabei handelte es sich um ein Häusleranwesen. 1929 reichte laut Bauakten der Schneidermeister Anton Höbelt ein Baugesuch für die Errichtung eines Wohnhauses ein, welches die Niedersedlitzer Firma Höntsch & Co. fertigen sollte. Vermutlich aus finanziellen Gründen kam es nicht zur Ausführung des Holzfertigteilhauses. 1931 reicht der Schneidermeister Höbelt erneut einen Bauantrag zum Bau eines neuen Hauses auf der Brandstelle des alten Hauses ein. Mit Entwurf und Bauausführung wurde das Baugeschäft und Sägewerk aus Niederschöna, Sa. des Maurermeisters Max Zein beauftragt. Dieser Bau kam zur Ausführung, später wurde er erweitert, wobei das äußere Erscheinungsbild weitgehend gewahrt wurde. 1933 ließ der Schneidermeister Höbelt noch einen Schuppen an das Trafohaus anbauen. Weitere wesentliche Baumaßnahmen erfolgten seitdem nicht. Das Haus wurde vermutlich (laut Brandversicherungsunterlagen) um 1935 an den Hüttenarbeiter Willy Richter verkauft.

09306036
 
Überlandstromverband Freiberg (ehem.): Transformatorenhäuschen Schmiedegasse 20
(Karte)
1911 Fachwerktypenbau, heute der einzige noch erhaltene im gesamten Gemeindegebiet, baugeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung.

Nachdem Freiberg bereits um 1905 über ein städtisches Stromversorgungsnetz verfügte, folgte zwischen 1910 und 1920 die Elektrifizierung der umliegenden Gemeinden. Um eine unrentable Zersplitterung der Versorgungsgebiete zu vermeiden, schlossen sich verschiedene Gemeinden zu Versorgungsverbänden mit jeweils eigenem Elektrizitätswerk zusammen, wobei Niederbobritzsch von dem 1911 gegründeten Überlandstromverband Freiberg durch ein Kraftwerk in Lichtenberg versorgt wurde.
Im Zuge der fortschreitenden Vernetzung regionaler Versorgungsnetze, so 1918 auch des Überlandstromverbandes Freiberg und der Elbtalzentrale Pirna, und schließlich der Verstaatlichung der sächsischen Stromversorgung verloren die einzelnen Versorgungsverbände ihre Unabhängigkeit. 1925 übernahm die 1923 gegründete Aktiengesellschaft Sächsische Werke auch das Elektrizitätswerk des Überlandstromverbands Freiberg, welches letztlich 1929 stillgelegt wurde. Wenige Großkraftwerke speisten nun in ein überregionales Stromnetz ein. So versorgte das Großkraftwerk Hirschfelde über die ab 1918 ausgebaute 100-kV-Fernleitung zwischen Dresden, Chemnitz, Silberstraße und Herlasgrün in zunehmendem Maße auch den Freiberger Raum. Die regional bestehenden Netzstrukturen aus 15-kV-Mittelspannungsleitungen und 220-V- bzw. 280-V-Ortsstromnetzen blieben erhalten, wurden aber mit der Zeit durch modernere Anlagen abgelöst.
Das vorliegende Trafohäuschen aus dem Jahr 1911 ist ein Zeugnis aus der Frühzeit der Elektrifizierung des Freiberger Raumes. Es beherbergte die technischen Anlagen zur Umwandlung von Mittelspannung in die für den Endverbraucher nutzbare Niederspannung und gehörte zu einer Vielzahl von in gleicher oder ähnlicher Bauweise in den Gemeinden errichteten Transformationenstationen.
Es ist als Turmstation in Fachwerkbauweise und Pyramidendach mit Schiefereindeckung ausgeführt und steht am Anfang der Entwicklung einer neuen Bauaufgabe: der Umhüllung elektrotechnischer Anlagen in dörflicher und städtischer Umgebung. Gelöst wurde diese im Freiberger Raum zunächst mit einer den Zielen des Heimatschutzes verbundenen Gestaltung, bei der die technische Funktion weitgehend von einer gestalterisch in die Landschaft eingepassten baulichen Hülle verborgen wird.
Je nach der Dimensionierung der zu behausenden Transformatoren wurde der Fachwerk-Typenbau unterschiedlich groß ausgeführt – hier kam der Typ B mit größerer Grundfläche zur Aufstellung. Die Anzahl der Stationen richtete sich nach Ausdehnung und Energiebedarf des jeweiligen Ortes. So waren die Ortschaften überwiegend mit einer einzelnen Station versorgt, langgestreckte Ortschaften erhielten allerdings mehrere Trafotürme. So wies Niederbobritzsch ursprünglich drei derartige Anlagen auf. Insgesamt haben sich von dieser frühen Bauform folgende Transformatorenstationen im ehemaligen Versorgungsgebiet des Überlandstromverbandes erhalten:
- Großvoigtsberg (obj. 08991785)
- Kleinwaltersdorf (obj. 09201352)
- Niederbobritzsch (obj. 09208259)
- Oberschöna (vgl. obj. 09209084 und 09209108)
- Reichenbach (obj. 08991601)
- Seifersdorf (obj. 08991754)
- Seiffen (ursprünglich aus Deutscheinsiedel, obj. 09236523)

Spätere bauliche Formen von Transformatorenstationen sind nicht nur massiver und größer dimensioniert, sondern weisen auch eine wesentlich funktionalere, sachlichere Baukörpergestaltung auf. Neben den Turmstationen, die noch bis Ende der 1970er Jahre die vorherrschende Bauform für eine Transformatorenstation blieben, bestimmen heute vor allem schlichte Kompaktstationen aus standardisierten Bauteilen das Ortsbild.
Denkmalwert:
Das vorliegende Trafohäuschen ist eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse der frühen Elektrifizierung des Freiberger Raumes durch den Überlandstromverband Freiberg. Zusammen mit Transformatorenstationen gleicher Bauweise belegt es die zugrundeliegende Konzeption als Typenbau. Im Vergleich mit jüngeren Anlagen wird zudem auch die gestalterische Fortentwicklung dieser Bauaufgabe ersichtlich. Vor allem als Bestandteil eines Elektrizitätsversorgungssystems ist das Trafohäuschen als wichtiges regional- und versorgungsgeschichtliches Sachzeugnis mit hoher wissenschaftlich-dokumentarischer Bedeutung und großem Erlebniswert anzusehen. Die erhaltenen regionalen Kraftwerke sowie später die Kraftzentralen, Umspannwerke und Transformatorenstationen, aber auch die Leitungsnetze in den verschiedenen Spannungsbereichen machen die Stromversorgungsgeschichte Sachsen auch heute noch erfahrbar und belegen den Übergang von lokalen Versorgungsinseln zu einem staatlich gelenkten, überregionalen Versorgungsnetz für die Elektrizität. Darüber hinaus besitzt das vorliegende Trafohäuschen als letztes der ursprünglich drei in Niederbobritzsch installierten Stationen auch ortsbildprägenden Charakter. Dass sich die technische Aufgabe des Trafohäuschens hinter der sich in die Landschaft einpassenden Gestaltung der baulichen Hülle verbirgt, zeigt auch heute noch den Stellenwert des Heimatschutzes zur Zeit seiner Erbauung. Zusammen mit weiteren dieser älteren, inzwischen teils funktionslos gewordenen Transformatorenstationen – seien sie ebenfalls Typenbauten oder aber architektonisch individuell ausgestaltet – belegt das Trafohäuschen eine rücksichtsvolle Baukultur für technische Funktionsbauten im Ortsbild, die heute im Zuge rein wirtschaftlicher Überlegungen keine Rolle mehr spielt.
Bauwerk: Trafohäuschen Typ B, kleiner Turm mit Fachwerk-Unterbau, Schieferdach und „Laterne“ aus Holz, in Niederbobritzsch standen offensichtlich drei Trafotürme des gleichen Bautyps, der Turm in der Schmiedegasse ist dabei der letzte erhaltene Trafoturm des Typs B in Niederbobritzsch, auch im Gemeindegebiet blieb kein anderer Turm dieser Bauart erhalten.

09208259
 
Wohnhaus Schmiedegasse 23
(Karte)
1750 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus in gutem Originalzustand, baugeschichtlich, ortsentwicklungsgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Um 1840 im Eigentum von Karl Gottfried Wolf I, das Grundstück umfasste ein Haus mit Hof und Gartenland. 1882 kaufte Carl Gottfried Wolf I die Parzelle 47, die zuvor Karl Friedrich Porstein gehörte. 1890 kauft der Wagenwärter Gustav Anton Wolf das Grundstück von seinem Vater Karl Gottfried Wolf. 1892 erwirbt der Hüttenarbeiter Oswald Bruno Ihle das Grundstück. Anf. des 20. Jh. besaß der Rentner Hugo Glöß das Grundstück.
Laut Brandversicherungsunterlagen wurde das Gärtneranwesen 1750 erbaut. Dies wird bestätigt durch die bereits erfolgte Kartierung im Sächsischen Meilenblatt (Berliner Exemplar, Bl. 258) aus dem Jahr 1785.
Laut Brandversicherungsunterlagen erfolgten 1943 Umbaumaßnahmen. Das ehemalige Gärtneranwesen steht unmittelbar neben dem Mundloch des Friedrich Erbstolln. Nach 1945 befand sich im Haus eine Schneiderei.
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein typisches Gärtner- oder Häusleranwesen. Trotz mehrfacher Umbauten kann man davon ausgehen, das große Teile des originalen Baubestandes aus dem 18. Jh. erhalten geblieben sind. Das zweigeschossige, traufständig zur Schmiedegasse stehende Haus, wurde im Erdgeschoss massiv aufgeführt, während das Obergeschoss ein verbrettertes bzw. verkleidetes Fachwerk aufweist. Abgeschlossen wird das Haus durch ein relativ steiles Satteldach.
Durch sein Alter und seine traditionelle Bauweise kommt dem Gebäude eine baugeschichtliche Bedeutung zu. Die langjährige Nutzung als Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie die spätere Nutzung als Schneiderei begründen auch eine ortsgeschichtliche Bedeutung.

09208260
 
Einzeldenkmal der o. g. Sachgesamtheit: Stollnmundloch (siehe auch das Sachgesamtheitsdokument – Obj. 09306039) Schmiedegasse 23 (neben)
(Karte)
ab 1837, Stollenvortrieb ortsgeschichtlich und bergbaugeschichtlich von Bedeutung.

Gewölbt gemauertes Mundloch d​es „Friedrich Erbstolln z​u Niederbobritzsch“ (anfangs a​uch als „tiefer Friedrich Stolln“ bezeichnet), m​it seitlicher Futtermauer a​us Trockenmauerwerk, Wasserlösestolln a​b 1837 v​om linken Bobritzschufer a​us in Richtung d​er Grubenbaue d​er Grube „Friedrich Erbstolln i​m Rammelsberg“ (vgl. Objekt 08991544) vorgetrieben, d​ie den Bergbau a​uf dem alten, bereits i​m 16. Jh. erfolgreich bebauten Erzgang „Drei Könige Spat“ wiederaufnahm bzw. n​eue Abbaue i​n größerer Tiefe erschloss, Stollnverlauf i​n der Talsohle i​n Granit, nachfolgend i​n Gneis, d​azu Abteufen v​on drei Lichtlöchern (Müller, Büttner u​nd August Schacht), z​udem Anlage mehrerer Versuchsbaue i​m oberen Stollnbereich, d​ie jedoch o​hne Erzaufschlüsse blieben, 1844 Errichtung e​ines kleinen Huthauses m​it eingebauter Schmiede h​at sich westlich v​on Niederbobritzsch a​uf der sog. „Juchhöh“ erhalten (kein Einzeldenkmal – Sachgesamtheitsbestandteil, vgl. Objekt 09306039), vmtl. n​ach der Einstellung d​es hiesigen Bergbaus 1893 (möglicherweise a​ber auch s​chon früher) Nutzung d​es Stollnwassers a​ls Trinkwasser i​n Niederbobritzsch, d​ie Trinkwasserversorgung d​er Gemeinde erfolgte b​is in d​ie 1990er-Jahre über diesen Stolln, Mundloch a​ls obertägig sichtbares Zeugnis d​es Wasserlösestolln d​er Grube „Friedrich i​m Rammelsberg“ u​nd als späterer Teil d​er lokalen Trinkwasserversorgung v​on orts- u​nd vor a​llem bergbaugeschichtlicher Bedeutung.

09208261
 
Wohnhaus, Scheune und Wasserhaus eines Bauernhofes Schmiedegasse 26
(Karte)
bez. 1844 mehrfach erweiterte Baugruppe in weitgehend authentischem Zustand, baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Laut Inschrift am Haus 1844 erbaut. Zu diesem Zeitpunkt wird Karl Wilhelm Weigelt als Grundstückseigentümer benannt. Zu dessen Grundstück gehörten ein Haus und ein Garten. 1873 lässt Franz Hermann Weigoldt (auch Weigeldt geschrieben) einen Schornstein in sein Haus einbauen. In den Brandversicherungsunterlagen wird als Bauzeit des Wohnhauses das Jahr 1870 angegeben. Das Erscheinungsbild des Hauses ließe diese Angaben zu. Das würde aber bedeuten, dass der Schlussstein mit der Datierungsangabe „1844“ vom alten Haus in das neue Haus übernommen wurde bzw. wäre es möglich, dass das Erdgeschoss des Hauses aus dem Jahr 1844 stammen würde und das Fachwerkobergeschoss einschließlich des Dachstuhls 1870 neu errichtet wurde. Genau belegt ist dagegen der Anbau der Scheune im Jahr 1893. Die Bauzeit des vor dem Hause stehenden kleinen Nebengebäudes ist dagegen nicht überliefert.
Ende des 19. Jh. befand sich das Grundstück im Besitz von Anna Klara verehl. Wolf geb. Weigelt. Um 1924 besitzt Otto Wolf das gesamte Anwesen.
Das ehem. Gärnteranwesen besteht aus dem Wohnstallhaus, einer angebauten Scheune und einem kleinen vor dem Wohnhaus stehenden Nebengebäude. Das Wohnhaus weist die typischen Konstruktionsmerkmale eines ländlichen Wohnhauses des 19. Jh. mit massivem Erdgeschoss mit Natursteingewänden und Fachwerkobergeschoss auf. Baulich wurde das durch ein Satteldach abgeschlossene Gebäude nur unwesentlich verändert. Die später angefügte Scheune sowie das kleine Nebengebäude wurden bereits ausschließlich massiv aufgeführt, wie dies für das ausgehende 19. und beginnende 20. Jh. in dieser Kulturlandschaft üblich war. Das Anwesen prägt das Ortsbild durch seine Komplexität. Zugleich ergibt sich eine baugeschichtliche Bedeutung aus der zeit- und landschaftstypischen Bauweise des Bauensembles.

09208262
 
Häusleranwesen Schmiedegasse 33
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus mit größtenteils erhaltenem Fachwerk im Obergeschoss, zu einer Gruppe giebelständig zur Straße stehenden Häuslerhäusern unterhalb des Erbgerichtes gehörend, von baugeschichtlicher, ortsentwicklungsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Um 1840 i​m Eigentum v​on Karl Gottfried Richter, d​as Grundstück umfasste Haus, Hofraum u​nd Garten. Laut Brandversicherungsunterlagen 1790 erbaut. Das Haus w​urde darin a​ls Wohngebäude m​it Futterboden bezeichnet. Diese Bauzeit w​ird durch d​ie Konstruktion d​es Hauses bestätigt. Die Datierung „1886“ a​uf dem Schlussstein verweist dagegen vermutlich a​uf einen Umbau d​es Hauses. Nach 1926 befand s​ich das Grundstück i​m Eigentum v​on Max Alwin Wolf. Der zweigeschossige Bau w​eist die für d​as 18. u​nd 19. Jh. charakteristische Bauweise m​it massivem Erdgeschoss u​nd Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss auf. Im Erdgeschoss findet s​ich eine Doppelsegmentbogentür m​it Schlussstein. Abgeschlossen w​ird das Haus d​urch ein Satteldach. Wesentliche, d​ie Konstruktion u​nd das Erscheinungsbild beeinträchtigende bauliche Veränderungen s​ind nicht feststellbar. Auf Grund d​er beschriebenen typischen Ausprägung erlangt d​as Gebäude e​inen baugeschichtlichen Wert.

09208230
 
Wohnstallhaus Schmiedegasse 36; 37
(Karte)
1760 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus mit größtenteils erhaltenem Fachwerk im Obergeschoss, zu einer Gruppe giebelständig zur Straße stehender Häuser unterhalb des Erbgerichtes gehörend, von baugeschichtlicher, ortsentwicklungsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Um 1840 im Eigentum von Karl Gottfried Krönert, das Grundstück umfasste Haus, Hofraum und Garten. 1847 kaufte Johann Rosina verw. Krönert von den Erben das Häusleranwesen. 1882 wird als Eigentümer Karl Friedrich Kleiner? (evtl. Häusleranwesen) genannt. 1888 erwirbt der Hüttenarbeiter Anton Hermann Bräuer das Grundstück von seiner Schwiegermutter Christina Wilhelmine verw. Kleiner? geb. Krönert. Danach, vermutlich um 1920, gehörte das Anwesen Max Alwin Wolf.
In den Brandversicherungsunterlagen wird als Bauzeit des Hauses das Jahr 1760 genannt. Diese Bauzeit wird auch durch die Baukonstruktion des Hauses bestätigt. Das zweigeschossige, über längsrechteckigem Grundriss errichtete Gebäude wurde im Erdgeschoss massiv aufgeführt. Das Fachwerk im Obergeschoss wurde an der zugewandten Traufseite über dem Hauseingang massiv ersetzt, ansonsten verkleidet. An der abgewandten Traufseite blieben der sog. Freischwinger und der Wasserhausanbau erhalten. Das steile Satteldach ist ebenfalls ein Indiz für die Bauzeit in der Mitte des 18. Jh. Das Gebäude gehört zu den ältesten, weitgehend authentisch erhaltenen ländlichen Wohnhäusern des Dorfes. Es dokumentiert noch heute sehr eindrucksvoll das Bauhandwerk seiner Entstehungszeit sowie die Funktionalität eines Gärtneranwesens (oder Häusleranwesens). Hieraus leitet sich die baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung des Hauses ab.

09306032
 
Wohnstallhaus und zwei Scheunen eines Dreiseithofes Talstraße 7
(Karte)
1837 laut Brandversicherung wichtiger Bestandteil der alten Ortsstruktur mit weitgehend original erhaltenen bäuerlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

1806 kauft Johann Gotthelf Grimmer das Einhufengut. In den Brandversicherungsunterlagen des ausgehenden 19. Jh. wird als Bauzeit des Wohnstallhauses sowie der Scheunen das Jahr 1837 genannt. Damit wäre Johann Gotthelf Grimmer der Bauherr des heute noch existierenden Bauernhofes. Weitere Eigentümer waren vermutlich um 1870 Hugo Bruno Grimmer, um 1903 Selma Amalie Grimmer, Gutsbesitzerin sowie um 1956 Alfred Grimmer.
Der Bauernhof prägt durch sein einheitliches Erscheinungsbild, durch seine Kubatur und durch seine exponierte Lage neben dem später errichteten Eisenbahnviadukt das Dorfbild unverwechselbar.
Das Wohnstallhaus weist ein massives Erdgeschoss mit teilweise noch erhaltenen Winterfenstern auf. Die Fachwerkkonstruktion blieb weitgehend original erhalten. Die Fensteranordnung sowie die Fenstergrößen sind weitgehend bauzeitlich überliefert. Das Fachwerk wurde verbrettert. Abgeschlossen wird das Haus durch ein mit Schiefern gedecktes Krüppelwalmdach. Eine der Scheunen wird durch ein unverputztes Granitbruchsteinmauerwerk an der abgewandten Traufseite geprägt. Die Hofseite wurde verputzt, das Giebeldreieck wurde als Fachwerk konstruiert. Zwei Garagen sind nachträglich eingebaut worden. Abgeschlossen wird die Scheune durch ein schiefergedecktes Satteldach. Die zweite Scheune ist eine Fachwerkscheune, welche teilweise verputzt wurde. Auch dieses Gebäude wird durch ein Satteldach abgeschlossen.
Die Gebäude beeindrucken durch ihren guten Originalzustand und eine für die Entstehungszeit und die Landschaft typische Ausprägung. Der Denkmalwert ergibt sich damit aus der sozialgeschichtlichen und der baugeschichtlichen sowie der ortsbildprägenden Bedeutung.

09208182
 
Häusleranwesen mit Felsenkeller Talstraße 8
(Karte)
1837 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus in sehr gutem Originalzustand, nach 2000 denkmalgerecht saniert, baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Um 1840 im Eigentum von Johann Gottlieb und Karl Gottlieb Schmieder, das Grundstück umfasste damals das Wohnhaus mit Garten. Es dürfte sich bei diesem Anwesen um ein Häusleranwesen gehandelt haben.
Laut Brandversicherungsunterlagen wurde das ortsbildprägende Fachwerkhaus 1837 erbaut. Die Fachwerkkonstruktion im Obergeschoss des Hauses sowie dessen Kubatur und Dachform lassen diese Angaben als glaubwürdig erscheinen. Um 1908 wird Richard Beckert als Hauseigentümer genannt.
Der breit lagernde zweigeschossige Bau weist im Erdgeschoss ein verputztes Mauerwerk und im Obergeschoss eine regelmäßige Fachwerkkonstruktion mit geblatteten Eckstreben und zwei Querriegeln auf. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein Krüppelwalmdach mit einer vermutlich späteren denkmalgerechten Schleppgaube. In den vergangenen Jahren erfolgte eine denkmalgerechte Sanierung.
Hinter dem Haus blieb ein Bergkeller erhalten.
Durch seine dominante Lage und sein originales Erscheinungsbild prägt das Gebäude unverwechselbar das Ortsbild. Die authentisch überlieferte zeit- und landschaftstypische Bauweise begründet den baugeschichtlichen Wert des Hauses.

09208205
 
Bauernhaus eines ehemaligen Bauerngutes Talstraße 14
(Karte)
bez. 1895 (Türsturz) authentisch erhaltener Putzbau des ausgehenden 19. Jh., baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

1834 kauft Carl Friedrich Reichert das 1 7/8 Hufengut. 1882 befindet sich der Bauernhof im Eigentum von Karl Ferdinand? Beckert. Laut Brandversicherung und Bezeichnung am Türsturz wurde das heutige Wohnhaus 1895 erbaut. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Anwesen im Eigentum des Bauern Karl Friedrich Schmieder, der wohl der Bauherr des heute noch existierenden Wohnhauses gewesen sein dürfte.
Vom ehemaligen Bauerngut blieb lediglich das stattliche zweigeschossige Wohnhaus (Hakengrundriss), ein Massivbau mit Satteldach, erhalten. Zeittypische Gestaltungselemente wie eine profilierte Türbedachung auf Konsolen, ein profiliertes Kranzgesims, eine Fensteranordnung am Giebel, welche durch den italienischen Baumeister Palladio inspiriert ist, sowie Steinfenstergewände blieben original erhalten. Das Gebäude ist auf Grund seiner zeit- und landschaftstypischen Ausprägung und auf Grund seiner Authentizität ein Beispiel ländlichen Wohnhausbaus am Ende des 19. Jh, woraus sich dessen baugeschichtlicher Wert ableitet.
Stattlicher zweigeschossiger Massivbau auf Hakengrundriss, profilierte Türbedachung auf Konsolen, profiliertes Kranzgesims, im Giebel Palladiomotiv und Okuli, Steingewände, teils Winterfenster, um 1840 im Eigentum von Carl Friedrich Beckert, das Grundstück umfasste Gebäude, Hofraum, Garten, umfangreicher Landbesitz, 1882 im Eigentum von Karl Ferdinand? Beckert.

09208184
 
Häusleranwesen Talstraße 16
(Karte)
1798 laut Brandversicherung zeit- und landschaftstypischer, das Ortsbild prägender Fachwerkbau in gutem Originalzustand, baugeschichtlich von Bedeutung.

Laut Brandversicherungsunterlagen aus dem 19. Jh. wurde das ehemalige Häusleranwesen 1798 erbaut. Um 1840 befand sich das Grundstück im Eigentum von Gottlob Friedrich Richter. Damals gehörten zum Grundbesitz das Wohnhaus, der Hofraum und ein kleiner Garten. Um 1898 wird Paul Hugo Rudolph als Hausbesitzer urkundlich erwähnt. Die Baukonstruktion des Hauses lässt die Vermutung zu, dass die Angaben der Brandversicherung zur Bauzeit des Hauses den Tatsachen entspricht.
Das zweigeschossige Gebäude wurde im Erdgeschoss massiv aufgeführt, das Obergeschoss weist eine Fachwerkkonstruktion auf. Auf die Bauzeit im 18. Jh. weisen die sehr kleinen, unmittelbar unter der Traufe angeordneten Fenster sowie die steile Dachneigung hin. Bei diesem Gebäude handelt es sich um eines der besterhaltenen Häusleranwesen des Dorfes, welches auch zu den ältesten noch original überlieferten Wohnhäusern Niederbobritzschs gehört. Der Denkmalwert leitet sich deswegen vor allem vom hausgeschichtlichen Wert ab. Gleichzeitig dokumentiert das Gebäude noch heute die Wohnverhältnisse der Häusler, auch wenn das Gebäude natürlich mehrfach den modernen Wohnverhältnissen angepasst wurde. Zugleich ist das Gebäude ein Zeugnis der ortsgeschichtlichen Entwicklung. Es gehört zu den im 17. und 18. Jh. am zuvor unbebauten Dorfanger neu errichteten Häusern, die das Ortsbild grundlegend veränderten. Der Denkmalwert des Hauses ergibt sich danach aus der hausgeschichtlichen, sozialgeschichtlichen und ortsentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, z. T. originale Läden, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, saniert.

09208263
 
Wohnstallhaus eines ehemaligen Vierseithofes Talstraße 20
(Karte)
bez. 1799 (Wohnstallhaus) letztes erhaltenes Gebäude eines großen Bauernhofes in zeit- und landschaftstypischer Ausprägung von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Laut Brandversicherungsangaben wurde das Wohnstallhaus 1700 erbaut und 1929 umgebaut. Am Gebäude befindet sich dagegen die Bezeichnung „1799“. Da die Erhebung der Brandversicherung Ende des 19. Jh. erfolgte, muss man davon ausgehen, dass das Haus tatsächlich um 1700 erbaut wurde und die Bezeichnung am Gebäude sich evtl. auf eine Umbaumaßnahme bezieht.
Urkundlich belegt ist der Verkauf des 1 3/8 Hufengut im Jahr 1832 an den Königlichen Amtsrichter Carl Gottfried Reichert. 1843 erwirbt Karl Friedrich Reichert und 1892 Karl Otto Reichert den Bauernhof. Anfang des 20. Jh. befindet sich der Hof im Besitz des Gutsbesitzers Rudolf Hasche und um 1926 im Besitz von Reinhold Zimmer.
Vom ehemaligen Bauernhof blieb nur das nun schon seit mehreren Jahren leerstehende Wohnstallhaus erhalten. Durch seine Größe und dominante Lage prägt der zweigeschossige Bau mit Bruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss und einem verbretterten Fachwerkobergeschoss das Ortsbild maßgebend. Der Schlussstein der Hauseingangstür weist die genannte Datierung auf. Das äußere Erscheinungsbild des Hauses wird durch mehrere Bauphasen geprägt. Man kann wohl davon ausgehen, dass die urkundlich und inschriftlich überlieferten Baudatierungen den Tatsachen entsprechen. Es handelt sich um ein landschaftstypisches bäuerliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude, welches mit der vermuteten Bauzeit um 1700 zum ältesten Baubestand des Dorfes gehört. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem bau- und sozialgeschichtlichen sowie ortsbildprägenden Wert.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss Bruchsteine, Sandsteintürgewände mit Schlussstein, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenstergrößen, Satteldach, Biberschwanzdeckung, Haus steht seit vielen Jahren leer, hierdurch ist ein zunehmender Verfall zu verzeichnen, die Giebel sowie das Fachwerk neigen sich nach außen, es ist nicht auszuschließen, dass das Gebäude einstürzen wird
Scheune (wissenschaftlich-dokumentarischer Wert): Erdgeschoss Feldsteine, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Satteldach Schiefer (schadhaft), Abbruch Scheune Az.: 181-01-22 (Abbruch genehmigt).

09208186
 
Alte Schule; Untere Schule (ehem.) (Ehemalige Schule, heute Wohnhaus) Talstraße 25
(Karte)
bez. 1837 (Tafel) weitgehend authentisch erhaltener Putzbau von ortsgeschichtlicher, ortsbildprägender und baugeschichtlicher Bedeutung

Ehemalige „Untere Schule“, laut Inschrift auf der über der Eingangstür befindlichen Steintafel 1837 erbaut. Traufständiger zweigeschossiger Putzbau mit profilierter Türbedachung, darüber Tafel, profiliertes Kranzgesims und abschließendes Satteldach. An der Giebelseite befindet sich ein zusätzlicher Eingang, der vermutlich den Zugang zur Lehrerwohnung ermöglichte. Das Haus wurde in den letzten Jahren saniert.
Der Denkmalwert ergibt sich abgeleitet von der langjährigen Nutzung als Schule aus dem ortsgeschichtlichen Wert des Hauses.
traufständiger zweigeschossiger Putzbau, profilierte Türbedachung, darüber Tafel, profiliertes Kranzgesims, Satteldach, saniert, an Giebelseite zusätzlicher Eingang, wahrscheinlich Sandsteingewände, neben Schulstube vermutlich auch Wohnung.

09208187
 
Altes Wohnstallhaus (giebelständig zur Straße) und neues ehemaliges Wohnstallhaus (Feldseite) eines Vierseithofes Talstraße 28; 29
(Karte)
bez. 1714 (altes Wohnstallhaus) das alte Wohnhaus besitzt einen hohen baugeschichtlichen Aussagewert auf Grund seiner sehr alten und authentisch erhaltenen Bausubstanz, das jüngere bäuerliche Wohngebäude dokumentiert ländliches Bauen im ausgehenden 19. Jh. und besitzt hierdurch einen baugeschichtlichen Wert, als vermutlich ehemalige Ausspanne an der Commerzialstraße zwischen Dippoldiswalde und Freiberg erlangt das teilweise erhaltene Gehöft auch ortsgeschichtliche Bedeutung.

1785 bestand die Hofanlage aus drei Gebäuden. Mit dem nordöstlich liegenden, heute noch erhaltenen Wohnstallhaus war das feldseitig den Hof abschließende Seitengebäude verbunden. Südwestlich befand sich ein weiteres Seitengebäude, welches später durch einen kleineren Neubau ersetzt wurde. Durch den Hof führte die von Dippoldiswalde nach Freiberg führende Commerzialstraße, die auch durch das hintere Seitengebäude führte. Den Abschluss zum Dorfanger bildeten Mauern, die in Niederbobritzsch häufig entlang der Bobritzsch anzutreffen waren. Offenkundig dienten diese dem Hochwasserschutz. Auch 1881 handelte es sich bei diesem Hof noch um einen Dreiseithof, wie die Äquidistantenkarte (Topographische Karte Sachsens, Bl. 80) aus diesem Jahr belegt. Allerdings wurde die Straße inzwischen verlegt und das hintere Seitengebäude durch ein kleineres Gebäude ersetzt. Dendrochronologische Untersuchungen am Wohnstallhaus belegen, dass dieses Gebäude 1714 erbaut wurde. In den Brandversicherungsunterlagen aus dem ausgehenden 19. Jh. wird als Bauzeit das Jahr 1707 angegeben. Es ist also möglich, dass es aus diesem Jahr eine Hausbaukonzession gegeben hatte, der Bau aber erst 1714 ausgeführt wurde. Das ehemalige Seitengebäude (Torhaus), durch welches die alte Straße hindurchführte, wurde offenkundig vor 1881 durch ein neues Wohnhaus ersetzt, inschriftlich ist das Jahr 1860 belegt. Im Grund- und Hypothekenbuch wird um 1840 der Gutsbesitzer Traugott Lebrecht Straßberger als Eigentümer genannt, es gehörten Gebäude, Hofraum, Garten, Dorfanger und umfangreicher Landbesitz dazu. 1889 erwirbt der Eisenbahnarbeiter Friedrich Oswald Richter das Grundstück Parzelle 160, 160b. Um 1900 befand sich der Bauernhof im Eigentum des Bauern Max Paul Jungnickel.
Talstraße 29: Altes Wohnstallhaus, stattlicher Baukörper über längsrechteckigem Grundriss, Erdgeschossmauerwerk aus Bruchsteinen (zum Erfassungszeitpunkt verputzt), Obergeschoss Fachwerk verbrettert, hochliegende Fenster an der hofabgewanden Seite, steiles Satteldach. Das Erdgeschoss wurde zu Beginn des 19. Jh. massiv aufgerichtet, Obergeschoss und Dachgeschoss entstanden laut dendrochronologischer Untersuchung 1714. Die Fachwerkkonstruktion mit K-Streben ist eine für die ermittelte Bauzeit charakteristische Konstruktion. Im Inneren blieb ein großer Stall mit böhmischem Kappengewölbe auf Säulen erhalten.
Aus der Erbauungszeit stammen der Kammergang und die große Giebelstube mit Holzdecke im Obergeschoss, die Holzdecke mit diagonal liegenden Einschubbrettern. Die dendrochronologischen Untersuchungen, der vorgefundene Baubestand und auch die in den Brandversicherungsunterlagen genannte Bauzeit sind eindeutige Hinweise darauf, dass das Wohnstallhaus nach 1700 neu erbaut wurde. Es blieben keinerlei Baureste eines möglichen Vorgängerbaus erhalten.
Die repräsentative Ausstattung der Giebelstube legt die Vermutung nahe, dass es sich bei diesem Gebäude um eine Ausspanne gehandelt haben könnte. Vermutung gründet sich auf Ausstattung des Hauses und Lage im Ort. Im Meilenblatt ist z. B. deutlich erkennbar, dass die damalige Commerzialstraße zwischen Dippoldiswalde und Freiberg direkt durch das Gehöft führte, was in der Regel bei Gasthöfen üblich war.Vermutung gründet sich auf Ausstattung des Hauses und Lage im Ort. Im Meilenblatt ist z. B. deutlich erkennbar, dass die damalige Commerzialstraße zwischen Dippoldiswalde und Freiberg direkt durch das Gehöft führte, was in der Regel bei Gasthöfen üblich war.
Allerdings wird um 1800 der Hof eindeutig als Bauernwirtschaft benannt. Als eines der ältesten Fachwerkhäuser des Dorfes mit seltener Fachwerkkonstruktion und wertvoller fester Bauausstattung in sehr gutem Originalzustand kommt dem Gebäude eine große baugeschichtliche Bedeutung zu. Durch die vermutete Funktion als Ausspanne erlangt das Gebäude auch ortsgeschichtliche Bedeutung.

Talstraße 28: Ehemaliges Wohnstallhaus (in den Bauakten als Herrenhaus bezeichnet) eines einstigen Dreiseithofes, laut Inschrift in der in die Wand eingelassenen Schrifttafel 1860 erbaut. Zweigeschossiger Putzbau über längsrechteckigem Grundriss mit Satteldachabschluss. Die Wände bestehen vermutlich aus Bruchsteinen. Die Haustüröffnung blieb an der ursprünglichen Stelle erhalten, der Toreinbau im Stallbereich des Hauses ist dagegen nachträglich erfolgt. An dieser Stelle sind im Inneren vier Säulen mit drei Gurtbögen erkennbar, die ursprünglich zu einer offenen Kumthalle gehört haben könnten. Das Haus ist schmucklos. Die Rechteckfenster weisen Putzfaschen bzw. scharrierte Gewände auf, die Fenster wurden vor 1990 durch Einscheibenfenster ersetzt. Bemerkenswert sind die Rundbogenfensteröffnungen in beiden Giebeln, von denen auch die originalen zweiflügligen Fenster mit gesprossten Oberlichtern erhalten blieben.
Vermutlich nach 1945 erfolgte im Inneren ein Umbau zum Mehrfamilienwohnhaus, wodurch die ursprünglichen Raumstrukturen leicht verändert wurden. Vom ehemaligen Kammergang blieben Reste erhalten. Der Dachstuhl, ein Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl ist bauzeitlich. Backhaus wurde abgebrochen. Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baugeschichtlichen Wert als Zeugnis des ländlichen Bauhandwerks in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

09208188
 
Wohnhaus Talstraße 32
(Karte)
1894 stattlicher, historisierender Putzbau in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

1894 für den Malermeister Heinrich Oswald Eichhorn (später Bürgermeister) vom Colmnitzer Baugeschäft A. Jungnickel erbautes Zweifamilienwohnhaus, vermutlich Wohnhaus mit Geschäftsräumen.
Putzbau über hohem Sockelgeschoss, zweigeschossig mit aufwendiger Putzgliederung (Ecknutung, Gesimse, Spiegel), leicht vorgezogenem Mittelrisalit mit Dreieckgiebel und kleinen Obelisken. Seitlich Hauseingang mit originaler Tür, die ursprüngliche vorgelagerte Freitreppe mit Geländer wurde abgebrochen. Das Haus beeindruckt durch seine aufwendige Fassadengestaltung und seinen guten Originalzustand (Winterfenster, originale Tür und Freitreppe mit originalem Geländer), wodurch es auch das Ortsbild prägt. Der Denkmalwert leitet sich vorrangig von der baugeschichtlichen und ortsentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung ab. (stand bis 2008 irrtümlich unter Talstraße 33 in der Liste).

09208206
 
Wohnstallhaus, Scheune, Seitengebäude und Bergkeller eines Dreiseithofes Talstraße 40
(Karte)
bez. 1848 stattlicher Komplex mit gut erhaltenen ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

1841 oder 1844? erwarb Traugott Lebrecht Richter den Bauernhof, welcher im Flurbuch als Halbhufengut geführt war. Den Brandversicherungsunterlagen aus dem ausgehenden 19. Jh. kann man entnehmen, dass alle Gebäude des Hofes 1848 neu errichtet wurden. Die Bauweise der heute noch erhaltenen Wohn- und Wirtschaftsgebäude stützt diese Aussage. Traugott Lebrecht Richter hat offenkundig die Vorgängerbauten vollständig abgebrochen und 1848 die heute noch bestehenden Gebäude neu errichten lassen. Vor 1900? im Eigentum des Gutsbesitzers Paul Emil Zeller, um 1909 im Eigentum von Max Schmieder, welcher die Scheune umbauen ließ.
Der Hof besteht aus einem Wohnstallhaus, einem Seitengebäude und einer Scheune sowie einem Bergkeller, die alle denkmalwürdig sind.
Wohnstallhaus: 1848 erbauter großer, zweigeschossiger, verputzter Bruchsteinbau, z. T. mit Sandsteingewänden, Tür mit kräftigem, geradem Sturz, bezeichnet 1848, Krüppelwalmdach
Seitengebäude: 1848 laut Brandversicherungsunterlagen erbaut. Giebelständig zur Straße stehender zweigeschossiger Bau mit massivem Erdgeschoss und verbrettertem Fachwerkobergeschoss, den Hausabschluss bildet ein Krüppelwalmdach (in Berliner und Freiberger Meilenblatt nicht eingezeichnet, in Dresdener Meilenblatt eingezeichnet, alle sind um 1785 gezeichnet), laut Auskunft des Eigentümers vermutl. um 1770 erbaut
Felsenkeller: eingeschossiger Bruchsteinbau mit Satteldach, evtl. Mitte 19. Jh.
Scheune: 1848 laut Brandversicherungsunterlagen als eingeschossiger Bruchsteinbau errichtet, 1909 aufgestockt und mit neuem Dachstuhl versehen, großer Bau, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Satteldach

Der Denkmalwert ergibt s​ich aus d​er ortsbildprägenden Bedeutung s​owie aus d​er baugeschichtlichen u​nd sozialgeschichtlichen Bedeutung a​ls weitgehend authentisch erhaltene Hofanlage a​us der Mitte d​es 19. Jh., d​ie eindrucksvoll ländliches Bauhandwerk s​owie die Lebensbedingungen e​ines kleineren Bauernhofes dieser Zeit dokumentiert.

09208207
 
Wohnhaus Talstraße 41
(Karte)
1865 zweigeschossiges zeittypisches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss in relativ gutem Originalzustand von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

1865 als Wohnhaus für den Gemeindeangestellten Ernst Hermann Ihle vom Colmnitzer Baumeister C. Schumann erbaut. Weitere Hauseigentümer waren nach 1900 Arnold Reinhold Böhme, danach Flora Elsa verehel. Saring, geb. Böhme.
Zweigeschossiges, traufständiges Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss, verbrettertem Obergeschoss (eine Giebelseite massiv) und abschließendem flachgeneigten Satteldach. Steingewände; Haustür und Windfang neu. Fenster teils mit originaler Sprossung, Putzgliederung.
Das Haus belegt, dass auch in der 2. Hälfte des 19. Jh. an der traditionellen Bauweise der Bauern- und Häuslerhäuser festgehalten wurde. Das Erdgeschoss wurde jedoch bereits aus Ziegeln gemauert und nicht mehr, wie bis im beginnenden 19. Jh. noch üblich aus Bruchsteinen. Bemerkenswert ist, dass es für dieses Haus bereits eine Bauentwurfszeichnung gibt, vermutlich eine der ältesten Bauzeichnungen Niederbobritzscher Häuser.
Der Denkmalwert ergibt sich vor allem aus dem baugeschichtlichen Wert als authentisch erhaltenes Beispiel ländlicher Bauweise der 2. Hälfte des 19. Jh.

09208193
 
Wohnstallhaus Talstraße 42
(Karte)
1. Drittel 18. Jh. (Wohnstallhaus) authentisch erhaltener Fachwerkbau aus dem frühen 18. Jh., eines der ältesten gut erhaltenen ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Dorfes mit nunmehr seltener Fachwerkkonstruktion von großer hausgeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Laut Brandversicherungsunterlagen aus dem ausgehenden 19. Jh. wurde das „Wohngebäude mit Kuhstall und Futterboden“ 1750 erbaut. Die Baukonstruktion des Hauses ließe auch eine Bauzeit zwischen 1700 und 1730 zu. 1828 erwarb Friedrich Wilhelm Wolf das Einviertelgut. Um 1905 befand sich das Anwesen im Eigentum von Max Bruno Wolf und 1924 von Kurt Wolf. Es ist anzunehmen, dass es sich bei diesem Anwesen um eine ehemalige Gartennahrung gehandelt hat.
Das prächtige Fachwerkhaus, welches in den letzten Jahren denkmalgerecht saniert wurde, gehört zu den am besten erhaltenen ländlichen Wohngebäuden aus dem frühen 18. Jh. des Dorfes. Das Erdgeschoss wurde vermutlich aus Bruchsteinen aufgeführt und verputzt. Das Fachwerk mit K-Streben blieb authentisch erhalten, das gilt auch für die Fenstergrößen. Abgeschlossen wird das Haus durch ein steiles Satteldach.
Auf Grund seiner besonders typischen und authentisch überlieferten Bauweise sowie dem Alter des Gebäudes, kommt diesem eine große hausgeschichtliche Bedeutung zu.

Erdgeschoss massiv (evtl. unterfahren), Obergeschoss Fachwerk, K-Strebe, z​wei Seiten verbrettert, Hangseite m​it Scheunenanbau, s​ehr steiles Satteldach, vermutlich Gärtneranwesen.

09208192
 
Häusleranwesen Talstraße 57
(Karte)
1. H. 19. Jh. (vor 1840) schlichtes zeittypisches Fachwerkwohnhaus mit massivem Erdgeschoss, von 1900 bis 1960 Schuhmacherei, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Wert.

Häuslerhaus, 1815 laut Brandversicherungsunterlagen erbaut. Um 1840 im Eigentum von Karl Traugott Gerlach – das Grundstück umfasste ein Wohnhaus mit Garten, 1882 erwarb der Maurer Carl Wilhelm Lippmann das Grundstück von Karl Traugott Gerlach, 1886 kauft Anna Lina Bertha verehl. Börner, verw. Lange, geb. Spähe das Grundstück von Karl Wilhelm Lippmann. Von 1900 bis 1960 Schuhmacherei (Maß- und Reparaturwerkstatt, Inh. Fritz Uhlemann).
Zweigeschossiges Wohnhaus mit massivem Erdgeschoss, verputzt, Sandsteinfenstergewänden (Fensteröffnungen vermutlich leicht vergrößert) und verbrettertem Fachwerkobergeschoss, abgeschlossen durch ein Satteldach. Die Türöffnung dürfte sich urspr. straßenseitig befunden haben und wurde später verlegt. Behutsame Sanierung vor 2015.
Als ehem. Handwerkerhaus von ortsgeschichtlicher Bedeutung sowie auf Grund der landschafts- und zeittypischen Ausprägung von baugeschichtlichem Wert.

09305909
 
Wohnhaus Talstraße 58
(Karte)
bez. 1878 1878 auf dem Grundstück der benachbarten Mühle als Bäckerei erbauter zeittypischer Putzbau von baugeschichtlichem und ortsgeschichtlichem Wert.

1878 als Wohnhaus und Bäckerei für den Bäckermeister Karl August Böhme erbaut. 1887 kauft Robert Hermann Barsch das Grundstück von den Erben des Karl Adolph Böhmers. Um 1897 im Eigentum des Bäckermeisters Otto Höhle. Bis 1939 als Bäckerei betrieben, danach befand sich im Haus ein Lebensmittelgeschäft. Heute wird der gut erhaltene Putzbau ausschließlich als Wohnhaus genutzt.
Stattlicher zweigeschossiger Massivbau mit Natursteingewänden, 7:3 Fensterachsen, an der Traufseite mittig angeordneter Hauseingang, das Türportal mit geradem Sturz und der Bezeichnung „18 C. A. B. 78“ (für Carl August Böhme). Abgeschlossen wird das authentisch erhaltene Gebäude durch ein Satteldach.
Das Haus wurde in den vergangenen Jahren denkmalgerecht saniert.
Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baugeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Wert als typisches ländliches Handwerkerhaus des ausgehenden 19. Jh. sowie aus der ortsbildprägenden Bedeutung auf Grund seiner dominanten Lage.

09208208
 
Erlermühle (Mühle und Müllerwohnhaus, Seitengebäude und Mühlgraben) Talstraße 61
(Karte)
nach 1911 laut Brandversicherung (Wiederaufbau Mühle) historischer Mühlenstandort mit Gebäudebestand vorwiegend aus dem 19. und 20. Jh. von ortsgeschichtlicher Bedeutung.
  • Mühle und Mühlenwohnhaus: laut Ortschronisten (Amts- und Mitteilungsblatt Gemeinde Bobritzsch) zahlreiche Besitzer: um 1840 im Eigentum von Carl Wilhelm Ficker, das Grundstück umfasste damals Gebäude, Hofraum, Garten sowie Niederwald (Hutung), es wird nicht als Mühle, sondern als Bauernhof genannt, (Vorgängerbauten – Angabe aus Grund- und Hypothekenbuch), Böhme, um 1900 Mühlenbesitzer Preller (laut Brandversicherung), um 1911 Mühlenbesitzer Johannes Erler (laut Brandversicherung), weitere Eigentümer laut Ortschronist: Vogel, Stöckert, Zwirner, 1911 abgebrannt, 1912 erwirbt Magnus Erler das Mühlengut und baut abgebrannte Mühle wieder auf, bis 1972 im Familienbesitz

Vielgliedriger langgestreckter Bau, Steingewände, Wappen über Türsturz bezeichnet „1899“, Straßenseite Zugangsrampe m​it kleiner Bogenbrücke a​us Sandstein, Mühle teilsaniert, Mühlenwohnhaus u​nd Mühle saniert, Mühle w​ar ursprünglich Brettmühle, u​m 1840 i​m Eigentum v​on Carl Wilhelm Ficker, Grundstück umfasste damals Gebäude, Hofraum, Garten s​owie Niederwald (Hutung), w​ird nicht a​ls Mühle, sondern a​ls Bauernhof genannt

  • Seitengebäude: 1867 für den Guts- und Mühlenbesitzer Carl Gotthelf Böhme vom Baumeister C. Schumann aus Colmnitz errichtet, zweigeschossiger Massivbau, 8:4 Achsen, Steingewände, Satteldach.

Das Ortsbild w​ird maßgeblich d​urch den Mühlenkomplex geprägt. Auf Grund d​er Nutzungsgeschichte k​ommt den Bauwerken a​uch eine ortsgeschichtliche Bedeutung zu.

09208209
 
Transformatorenturm Talstraße 62 (bei)
(Karte)
nach 1918 Typenbau aus den 20er Jahren des 20. Jh. in gutem Originalzustand, Zeugnis der Elektrifizierung des Dorfes, technikgeschichtlich von Bedeutung.

zweiteilig, i​m unteren Bereich massiv, i​m oberen Fachwerk verbrettert, kleines Satteldach

09208340
 
Ehemaliges Wohnstallhaus, zwei Seitengebäude und Scheune eines Vierseithofes Talstraße 63
(Karte)
1818 laut Brandversicherung geschlossen erhaltener Bauernhof mit authentisch erhaltenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. und 19. Jh., eines davon zeitweise als Knochenstampfe genutzt, gemeinsam mit den benachbarten ebenso authentisch erhaltenen Höfen prägt dieser Hof das Ortsbild des Niederdorfes maßgeblich und verleiht diesem nicht zuletzt auch durch den natürlichen Lauf der Bobritzsch ein malerisches Erscheinungsbild, dem Bauensemble kommt eine große baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung zu.

Um 1840 laut Grund- und Hypothekenbuch im Eigentum von Carl Gottlob Ihle. Zum Anwesen gehörten Gebäude mit Hofraum, Dorfanger, Niederwald, Feld und Garten. Laut Brandversicherungsunterlagen des ausgehenden 19. Jh. wurden das Wohnstallhaus 1818 erbaut und 1861 sowie 1926 umgebaut, beide Seitengebäude 1818 bzw. 1870 und 1926 umgebaut. Die Scheune mit Knochenstampfe wurde 1878 erbaut. In diesem Jahr war Karl Richard Ihle Eigentümer des Hofes, zuvor der Gutsbesitzer Franz Hermann Ihle.
Der geschlossen erhaltene Bauernhof mit authentisch erhaltenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jh. prägt gemeinsam mit den benachbarten ebenso authentisch erhaltenen Höfen das Ortsbild des Niederdorfes maßgeblich und verleiht diesem nicht zuletzt auch durch den natürlichen Lauf der Bobritzsch ein malerisches Erscheinungsbild. Dem Bauensemble kommt eine große baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung zu.

Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, schöner Fachwerk-Giebel, Krüppelwalmdach, Segmentbogentür mit Schlussstein, Stall: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, z. T. verbrettert
Scheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet.

09208210
 
Wohnstallhaus, Scheune, Seitengebäude, Schuppen (Schweinestall?) und Torbogen eines Dreiseithofes Talstraße 64
(Karte)
bez. 1811 gut erhaltener Bauernhof mit Bausubstanz aus verschiedenen Jahrhunderten, dabei bemerkenswerte Toreinfahrt und singuläres eingeschossiges Schuppengebäude rechts des Torbogens (teils noch mit Fachwerk), wichtige Zeugnisse ländlichen Bauhandwerks sowie der Lebens- und Wirtschaftsbedingungen im 18. und 19. Jh., gemeinsam mit den benachbarten Bauernhöfen prägend für das Ortsbild.

Um 1840 im Eigentum von Johann Samuel Spörke, das Grundstück umfasste Gebäude mit Hofraum, Garten und Niederwald. Um 1864 wird der Gutsbesitzer Clemens Louis Spörke als Eigentümer genannt. 1892 erwirbt der Landwirt Louis Oswin Ihle das Grundstück von seinem Vater.
Wohnstallhaus: laut Bezeichnung am Schlussstein 1811 erbaut (bezeichnet „J.G.L. 1811“). Auch die Brandversicherungsunterlagen nennen annähernd die gleiche Bauzeit (1810). Der prächtige Fachwerkbau mit Bruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss und Sichtfachwerk im Obergeschoss wird durch ein steiles Satteldach abgeschlossen, Biberschwanzdeckung. Eine denkmalgerechte Sanierung erfolgte in den letzten Jahren.
Torbogen seitlich des Hofes (Südseite) aus Steinquadern und Bruchstein; teilsaniert
Seitengebäude und Scheune: laut Brandversicherung 1810 bzw. 1808 erbaut. Beide im Winkel zueinander stehend, Nord- und Ostseite des Hofes, auch diese mit massiven Erdgeschossen und Fachwerkobergeschossen. Seitengebäude vermutlich als Wohngebäude genutzt.
Schuppen: Laut Brandversicherung ebenfalls um 1808 erbaut, evtl. ehem. Schweinestall, eingeschossiger ursprünglicher Fachwerkbau, heute größtenteils massiv und verputzt, Giebelseite noch Fachwerk, Abschluss durch Satteldach, im gesamten Gemeindegebiet gibt es kein vergleichbares Gebäude, Südostseite des Hofes
Geschlossen erhaltener Bauernhof mit wertvollem Gebäudebestand aus dem beginnenden 19. Jh. in sehr gutem Originalzustand, ortsbildprägend und baugeschichtlich von Bedeutung.

09208211
 
Zwei Seitengebäude und Scheune eines Vierseithofes Talstraße 65
(Karte)
1782 laut Brandversicherung weitgehend original erhaltene Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes in landschafts- und zeittypischer Bauweise (Fachwerkbauten, teils mit massiven Erdgeschossen) aus dem 19. Jh. von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Nach Brandversicherungsunterlagen des ausgehenden 19. Jh. wurden das ältere Seitengebäude 1740, die Scheune und das Wohnstallhaus 1782 und das jüngere Seitengebäude 1851 erbaut. Umbaumaßnahmen erfolgten 1912 und 1927. Urkundlich belegt ist, dass 1838 der Grundbesitzer Carl Gottlieb Wunderwald den Bauernhof erwarb. Es handelte sich um ein „Einhufengut“. Um 1846 wird als Eigentümer Karl Friedrich Eckhardt ? erwähnt. Ende des 19. Jh. befand sich das Gut im Besitz der Erben von Friedrich Arnold Beyer, um 1924 im Besitz von Hugo Beyer. Heute besteht der Hof aus vier Gebäuden, dem Wohnstallhaus (kein Kulturdenkmal) sowie drei Wirtschaftsgebäuden (Einzeldenkmale).
Scheune: Zweigeschossiger verbretterter Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss und Satteldach. Das Gebäude wird durch ein großes Holztor an der Hoftraufseite geprägt. Das vermutlich um 1782 errichtete Gebäude wurde 1912 umgebaut.
1. Seitengebäude: Vermutlich 1851 erbaut. Zweigeschossiger schlichter Bau mit massivem Erdgeschoss sowie zweiriegligem Fachwerk mit gezapften Streben im Obergeschoss, mit Satteldach abschließend. Im 20. Jh. befanden sich im Gebäude ein Pferdestall und Schweinestall, zeitgleich erfolgte der Einbau eines Waschhauses. Im Jahr 1927 wurde offensichtlich der Stall gewölbt. Das Gebäude bildet den südlichen Hofabschluss. In den Brandversicherungsunterlagen wird es als Auszugshaus mit Futterboden bezeichnet.
2. Seitengebäude: Östlicher Hofabschluss. Vermutlich 1740 erbaut, laut Brandversicherungsunterlagen Wirtschaftsgebäude mit Futterboden. Zweigeschossiges Gebäude mit massivem Erdgeschoss sowie Fachwerk-Obergeschoss mit Verbretterung. Die unmittelbar unter der Traufe angeordneten Fensteröffnungen sind ein Indiz dafür, dass die in den Brandversicherungsunterlagen genannte Bauzeit richtig sein könnte. Bemerkenswert sind die teilweise noch erhaltenen Schiebefenster aus der Bauzeit. Das Gebäude wird durch ein Satteldach abgeschlossen.

Der Hof b​lieb geschlossen erhalten u​nd weist h​eute noch weitgehend bauzeitlich geprägte Wirtschaftsgebäude auf, welche e​inen großen Zeugniswert hinsichtlich ländlichen Bauhandwerks s​owie bäuerlichen Wirtschaftens für d​as 18. u​nd 19. Jh. haben. Somit erlangen d​iese Gebäude e​ine große baugeschichtliche u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung. Zudem prägt d​er Hof gemeinsam m​it den Nachbarhöfen diesen Teil d​es Dorfes maßgeblich. Das Wohnstallhaus w​urde mehrfach umgebaut, s​o dass diesem Gebäude k​ein Denkmalwert m​ehr zukommt.

Wohnstallhaus: Streichung 2015 – Denkmalwert auf Grund größerer baulicher Veränderungen nicht gegeben.
Haus vermutlich vor 1800 erbaut, Schlussstein vom Hauptportal an hinteren (westlichen Giebel) versetzt – bezeichnet „J.L.F. No. 66“, Fachwerk des Obergeschosses mit Ausnahme eines Giebels entfernt, so dass vermutlich nur das Dach original erhalten geblieben ist, im Erdgeschoss größere Fenstereinbrüche bzw. Nordtraufseite massiver Anbau.

09208212
 
Schubertmühle (ehem.); Alte Schäferei (weitere historische Bezeichnung) (Wohnstallhaus eines ehemaligen Dreiseithofes (auch Vierseithofes)) Talstraße 67
(Karte)
Ende 19. Jh. stattlicher Putzbau in ortsbildprägender Lage, ursprünglich zu einer Mühle gehörend, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Wohnstallhaus eines ehem. Vierseithofes (später Dreiseithof), 1895 laut Brandversicherungsunterlagen erbaut. Das ursprüngliche Bauerngut wurde bereits 1548 im Steuerregister genannt. Über einen langen Zeitraum wurde hier eine Mal-, Brett- und Ölmühle betrieben. Das Gut hatte Fischrechte und durfte später auch Brot und Semmeln backen. Die Besitzer wechselten vielfach. 1841 kaufte der Müller Carl Friedrich Schubert das Mühlengrundstück. 1890 erwarb der landwirtschaftliche Consumverein zu Niederbobritzsch das Grundstück aus einer Zwangsversteigerung. Vom Vierseit- bzw. Dreiseithof blieb einzig und allein das 1895 errichtete Wohnstallhaus erhalten, ein giebelständig zur Straße stehender zweigeschossiger Massivbau (Ziegelmauerwerk), der durch seine Baukubatur und seinen heute isolierten Standort das Ortsbild maßgeblich prägt.
Der Ziegelbau blieb im Wesentlichen original erhalten, so z. B. die Putznutung und Zierkreuze an Giebel- und Längsseite, 12:4 Achsen, Steingewände, z. T. Winterfenster und ein Zahnschnittfries am Traufgesims. Bauherr dieses Gebäudes waren die Gebrüder Fritzsche. 1921 befand sich das Grundstück im Besitz von Arthur Clausnitzer.
Durch langjährigen Leerstand ist das Haus in seinem Bestand gefährdet.
Der Denkmalwert ergibt sich aus dem baugeschichtlichen Wert als Beispiel ländlichen Bauhandwerks des ausgehenden 19. Jh. und aus der ortsgeschichtlichen Bedeutung als letztes bauliches Zeugnis einer der Mühlen von Niederbobritzsch.

09208213
 
Bogenbrücke Talstraße 67 (bei)
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. im Segmentbogen die Bobritzsch überspannende Straßenbrücke, Fahrbahn erweitert, verkehrshistorische und ortsbildprägende Bedeutung.

Einbogige Brücke a​us Granit, w​eit gespannt (bei Talstraße 67), Gesamtlänge 9 m, Spannweite 9 m, Scheitelhöhe 2,5 m, Fahrbahnhöhe 3,4 m, Breite 4,5 m (Wagenbreth 1985), Fahrbahn 20 c​m Beton (1985)

09208214
 
Häusleranwesen Talstraße 69
(Karte)
1770 laut Brandversicherung einzeln stehendes Wohnstallhaus, zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand, baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

1770 wurde laut Brandversicherungsunterlagen das Häusleranwesen erbaut. Evtl. wohnten im Haus auch Berg- oder Hüttenarbeiter, welche in Hilbersdorf arbeiteten. 1832 kaufte Johann Gotthelf (od. Gotthold) Ihle das Haus mit Garten, Hofraum und etwas Niederwald. Die Inschrift am Schlussstein „18 J 32 No. 87“ bezieht sich laut Brandversicherungsunterlagen auf Umbaumaßnahmen, konkret offensichtlich um den Bau eines Backgebäudes sowie die Ortslistennummer. Um 1876 befand sich das Grundstück im Eigentum von Paul Beier (Tischler? aus Berlin).
Das zweigeschossige Gebäude über längsrechteckigem Grundriss beeindruckt durch seine Authentizität. Das Erdgeschoss ist massiv, annähernd mittig befindet sich die Haustür mit einem Stichbogenportal mit Schlussstein aus der Bauzeit des Hauses. Das Obergeschoss wurde in Fachwerkbauweise aufgeführt, es ist einrieglig, die Streben wurden gezapft, der Giebel ist verbrettert. Abgeschlossen wird das Haus durch ein steiles Satteldach.
Das Haus dokumentiert eindrucksvoll das ländliche Bauhandwerk im ausgehenden 18. Jh. sowie die Lebensweise der Bewohner, woraus sich die baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung des Hauses ableiten lässt.

09208738
 
Straßenbrücke über die Bobritzsch Viertelsiedlung
(Karte)
1. Drittel 19. Jh. (Straßenbrücke) einjochige Brücke mit gebogener Fahrbahn am ehem. Weg nach Hilbersdorf, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung 09208190
 

Oberbobritzsch

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Seitengebäude und Scheune eines Dreiseithofes Auenweg 8
(Karte)
19. Jh. zeit- und landschaftstypische bäuerliche Wirtschaftsgebäude in gutem Originalzustand, heimatgeschichtlich von Bedeutung.

Stallscheune: Erdgeschoss massiv, Flachbogenportal mit Schlussstein (2015 zugemauert, Schlussstein aber erhalten), Obergeschoss Fachwerk, teils verbrettert, alte Schiebefenster, Heuaufzug als extrem hoher Dacherker (1920er Jahre)
Scheune: Fachwerk verbrettert, abgewandte Traufseite und vermutlich abgewandte Giebelseite massiv bzw. teilw. massiv, Sockel verklinkert.

09208289
 
Seitengebäude und Scheune eines Dreiseithofes Auenweg 13
(Karte)
Anfang 19. Jh. weitgehend authentisch erhaltene bäuerliche Wirtschaftsgebäude, durch ihre dominante Lage das Ortsbild prägend, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung.

Seitengebäude: altes Haus – um 1800 erbaut, Erdgeschoss massiv, Steingewände, Tor, Obergeschoss Fachwerk, alte Verbretterung, Schiebefenster, Taubenschlag, Dachhecht, Satteldach, im Inneren befanden sich Ställe (u. a. für Schweine), im Obergeschoss Bergeräume, Hauserweiterung an der vorderen Giebelseite 1949, ähnliche Bauweise, nur höher (geplant war die Fortsetzung dieser Erweiterung, wobei das alte Haus abgebrochen werden sollte, diese Pläne wurden jedoch nicht ausgeführt)
Scheune: teils Fachwerk, teils massiv, zwei große Holztore, Drempel Fachwerk, verbrettert, originale Fenster.

09208287
 
Scheune eines Bauernhofes Auenweg 14
(Karte)
1912 (Auskunft) große, maßgeblich das Ortsbild prägende Fachwerkscheune in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, verputzt, z​wei große Tore, h​ohes Obergeschoss Fachwerk, Giebel Fachwerk, Außenseite verbrettert.

09208286
 
Seitengebäude, Scheune und Toreinfahrt (feldseitig) eines Dreiseithofes Auenweg 20
(Karte)
evtl. 1715 weitgehend authentisch erhaltene bäuerliche Wirtschaftsgebäude und eine der wenigen noch erhaltenen aus Bruchsteinen gemauerten Toreinfahrten, durch ihre dominante Lage das Ortsbild prägend, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung.

Der Dreiseithof war ursprünglich ein Eineinhalb-Hufengut. Urkundlich belegt ist nach 1500 ein Mart. Franke als Eigentümer. Nach dem Dreißigjährigen Krieg lange wüst liegend, das Wohnhaus durch kaiserliche Soldaten angezündet, die Seitengebäude eingefallen. 1644 erwarb Christoph Schaab das Grundstück und erbaute neue Gebäude. Am 17. November 1714 brannte der gesamte Hof ab. Bereits ein Jahr später wurden die durch den Brand zerstörten Gebäude neu errichtet. In der Ortschronik von Oberbobritzsch, Sohra und Süßenbach des Oberbobritzscher Pfarrers Christian Friedrich Seyfert aus dem Jahr 1882 werden keine weiteren baulichen Veränderungen am Hof erwähnt. Auch im Sächsischen Meilenblatt aus dem Jahr 1785 kann man erkennen, dass die Anordnung der Gebäude identisch mit der heutigen Lage der Gebäude ist.
Die äußere Gestalt der Seitengebäude, insbesondere ihre steilen Satteldächer und im Falle des Seitengebäudes die ausgesprochen kleinen, unmittelbar unter der Traufe angeordneten Fensteröffnungen, aber auch die fast mittelalterlich anmutende Bauweise der feldseitigen Toreinfahrt (ursprünglich die Haupteinfahrt zum Hof, den Auenweg gab es im 18. Jh. noch nicht) lassen die Vermutung zu, dass die beiden Seitengebäude und die Toreinfahrt 1715 erbaut worden sind und im Laufe der Jahre repariert und den aktuellen Nutzungsanforderungen angepasst wurden. Lediglich das Wohnhaus wurde tiefgreifender umgebaut, so dass dieses keinen Denkmalwert mehr hat.
Die Seitengebäude weisen die landschafts- und zeittypische Bauweise auf. Es handelt sich bei beiden um zweigeschossige Bauwerke mit massiven (oder teilweise massiven) Erdgeschossen und verbretterten Fachwerkobergeschossen. Beide werden durch steile Satteldächer abgeschlossen. Auf Grund ihrer authentischen Bauweise und dominanten Ortslage dokumentieren die Bestandteile des Dreiseithofes neben dem bäuerlichen Bauhandwerk ihrer Entstehungszeit auch die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen jener Zeit, zugleich prägen sie das Ortsbild eindrucksvoll.

09305895
 
Wohnstallhaus, Scheune und zwei Stallscheunen eines Vierseithofes Auenweg 21
(Karte)
1836 laut Auskunft besticht durch einheitliche Bauzeit und guten Erhaltungszustand.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss auf hoher Hangmauer, verputzt, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenstergrößen, Stall vermutlich mit Kreuzgratgewölbe, Scheune: Bruchsteine, verputzt, Drempel verbrettert, originale Fenster, drei Schiebetore
Stallscheune 1: Erdgeschoss massiv, Steingewände, zwei Garagen, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenster
Stallscheune 2: Erdgeschoss massiv, Steingewände, originales Schiebetor, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenster.

09208285
 
Kirchbrücke (auch „Kirchenbrücke“ oder „Schulbrücke“): Bogenbrücke über die Bobritzsch Bergstraße
(Karte)
1850 eine der ältesten Bruchsteinbrücken im Gemeindegebiet von ortsgeschichtlicher und technikgeschichtliche Bedeutung

In der Chronik von Oberbobritzsch, Sohra und Süßenbach, 1882 herausgegeben von Herrn Christ. Friedr. Seyfert, kann man über die Bobritzschbrücke nahe der Kirche lesen: „Die älteste Brücke im Niederdorf, die deshalb auch früher nur die untere genannt, ist die bei der Kirche, diese war, wie schon 1650 erwähnt, lange von Holz, ist erst später, dem Ansehn nach wohl im vorigen Jahrhundert von Stein erbaut worden.“
An der Brücke befindet sich eine kleine nachträglich angebrachte Tafel, auf der zu lesen ist, dass die Brücke 1850 erbaut worden sei und 1992 restauriert wurde. Diese Aussage ist, nach der Konstruktion der Brücke und der Aussage in der Chronik zu urteilen, etwas verwunderlich. Der Ortschronist hätte die Bauzeit niemals auf das „vorige Jahrhundert“ geschätzt, wenn sie nur 32 Jahre vor Erarbeitung der Ortschronik erbaut worden wäre. Auch Wagenbreth datierte bei der Dokumentation der Brücke diese in das 18. Jh. (Manuskript 1985). Hier gibt es also noch Recherchebedarf.
Die Brücke gehört aber auf alle Fälle zu den bedeutendsten und ältesten Brücken der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf. Gerade die Tatsache, dass im Gesamtgemeindegebiet von Bobritzsch-Hilbersdorf entlang der Bobritzsch noch weitere Bogenbrücken aus dem 18. und 19. Jh. erhalten geblieben sind, bildet eine Besonderheit im Landkreis.
Die Brücke Bergstraße überspannt die Bobritzsch. Sie ist 23 m lang, 5,70 m breit, die Fahrbahn ist 4,20 m breit und die Fahrbahnhöhe beträgt 2,6 m (Wagenbreth Aufmaß 1985). Die Bögen weisen eine lichte Weite von 3,60 m, 4 m und 3,70 m auf. Erbaut wurde die mit Eisprellern versehene Brücke aus einheimischem Gneis.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Brücke 1910 durch einen Neubau ersetzt werden sollte. Sowohl die Gemeinde, als auch der Sächsische Heimatschutz setzten sich für einen Entwurf ein, der das „romantische Dorfbild“ erhalten würde. Die hohen Kosten des geplanten Bauwerks führten jedoch dazu, dass die Gemeinde sich entschloss, die Brücke zu bewahren und zu reparieren. So ist der Gemeinde von Oberbobritzsch letztendlich zu verdanken, dass dieses bedeutende Baudenkmal erhalten blieb.
Der Brücke kommt auf Grund der historisch überlieferten, inzwischen seltener anzutreffenden Bauweise, eine große baugeschichtliche Bedeutung zu. Weiterhin dokumentiert sie alte Verkehrswege, so u. a. die Verbindung zwischen Sohra und Oberbobritzsch, woraus sich eine ebenfalls große ortsgeschichtliche Bedeutung ableiten lässt. Der Denkmalwert ergibt sich weiterhin aus der unverwechselbaren Prägung des Ortsbildes.
1992 saniert.

09208274
 
Neue Kirchschule; Untere Schule (Schule, heute Wohnhaus) Bergstraße 1
(Karte)
bez. 1876–1877 gründerzeitlicher Typenbau in sehr gutem Originalzustand, denkmalgerecht saniert, ortsgeschichtlich, regionalgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.

Die ehemalige „Untere Schule“ wurde 1876–1877 vom Freiberger Zimmermeister Göpfert auf dem Grundstück des alten Pfarrgartens erbaut. Bereits am 18. Dezember 1877 konnte die Schule feierlich eingeweiht und mit dem Unterricht begonnen werden. Fast genau 100 Jahre später wurde der Schulbetrieb eingestellt und das Gebäude zum Wohnhaus umfunktioniert, wobei das äußere Erscheinungsbild weitgehend gewahrt wurde. Vor 2015 erfolgte eine sensible denkmalgerechte Sanierung.
In seiner Gestaltung und Raumstruktur entspricht das Schulhaus den Richtlinien der 1873 erlassenen „Erneuerten Schulordnung“ des Königreichs Sachsen und dürfte in seiner Entstehungszeit zu den modernsten Dorfschulen in Sachsen gehört haben. Es handelt sich hierbei fast um einen Typenbau, der leicht variiert nach Verabschiedung dieses Schulgesetzes in zahlreichen Dörfern Sachsen entstanden war.
Der stattliche neogotische Putzbau weist noch heute Gestaltungselemente seiner Entstehungszeit auf. Der Mittelrisalit mit dem Haupteingang, ein umlaufendes Gurtgesims, farbig gefasste Ecklisenen, Fialen sowie Fensterverdachungen (Überschlaggesimse) prägen das Gebäude maßgeblich. Neben seiner typischen Architektur erinnert auch noch die Inschrift über dem Hauseingang „Weisheit Dein Streben, Tugend Dein Leben Erbaut 1876–1877“ an die frühere Schulnutzung. Laut Bauplanung befanden sich im Erdgeschoss der Schule zwei Klassenzimmer. Im Obergeschoss waren zwei Wohnungen für die Lehrer untergebracht. Die Schule war für vier Schulklassen bestimmt, die sich offensichtlich die beiden Klassenzimmer teilen mussten.
In Oberbobritzsch blieben neben der alten Kirchschule aus dem Jahr 1711, die 1826 erbaute Obere Schule und die als Untere Schule oder Neue Kirchschule bezeichnete Schule von 1876/77 erhalten, die jede für sich ein Beispiel des Schulwesens ihrer Entstehungszeit im Königreich Sachsen ist. Es ist inzwischen selten, dass man in einem Dorf noch gut erhaltene Schulen des 18. und 19. Jh. antrifft, die verschiedene Entwicklungsetappen des Schulwesens dokumentieren. Zugleich zeugen Sie auch vom Bemühen der Gemeinde und der Kirche, die Schulbildung im Dorf zu befördern. Denn noch 1830 verfügten nur die Hälfte aller sächsischen Schulen über ein Schulhaus. Bis zum Erlass des „Gesetz(es), das Elementar-Volksschulwesen betreffend“ im Jahr 1835 fand in den Dörfern in Sachsen noch vielfach Wanderunterricht in Gemeindehäusern oder Privathäusern statt. Insofern kommt den authentisch erhaltenen Schulgebäuden in Oberbobritzsch eine große schulgeschichtliche, aber zugleich auch ortsgeschichtliche Bedeutung zu. Der baugeschichtliche Wert der Unteren Schule ergibt sich aus der zeittypischen architektonischen Ausprägung und der Authentizität des Bauwerkes.

09208273
 
Wohnstallhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Bergstraße 2
(Karte)
1856 Wiederaufbau nach Brand authentisch erhaltene und denkmalgerecht sanierte Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes von baugeschichtlichem, sozialgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Wohnstallhaus: bezeichnet 1805 l​aut schriftlicher Information (vermutlich v​om Vorgängerbau, d​er um 1856 abgebrannt war), 1857 l​aut Ortschronik wieder aufgebaut, Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, originale Fenstergrößen, d​ie Außenseiten verbrettert, Dach neu, Scheune: vermutlich u​m 1900 erbaut, Erdgeschoss massiv, z​wei große Holztore, Drempel Fachwerk, Außenseiten verbrettert, Hof w​ar um 1800 n​och im Sächsischen Meilenblatt a​ls Vierseithof m​it etwas anderer Anordnung d​er Gebäude eingezeichnet.

09208295
 
Häusleranwesen Bergstraße 4
(Karte)
1708 laut Ortschronik zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau vermutlich aus dem frühen 18. Jahrhundert von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, verputzt, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, hinterer Teil massiv, Fenster i​m Obergeschoss unmittelbar u​nter der Traufe angeordnet, steiles Satteldach, l​aut Ortschronik 1708 erbaut, i​m Inneren sollen Brettdecken erhalten sein, v​or dem Haus Heiste a​us Gneisplatten.

09208296
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude (Auszugshaus) eines ehemaligen Vierseithofes (später Dreiseithofes) Bergstraße 7
(Karte)
bez. 1863 authentisch erhaltene Wohn- und Wirtschaftsgebäude einer ursprünglich stattlichen Hofanlage aus der Mitte des 19. Jh. mit vielen originalen Details von großem hausgeschichtlichem und sozialgeschichtlichem Wert.

(im Verfall befindlich durch langjährigen Leerstand).
Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, profilierte Türgewände, darüber Inschrift: „Vom Himmel fuhr der Blitz hernieder, vom Himmel kommt Segen nieder, 9. Mai 1863 H. F. Butze“, Obergeschoss Fachwerk mit großen Gefachen, Satteldach, weitgehend originale Fenster, im Inneren im Erdgeschoss links des Eingangs ehem. Stube, gegenüber Eingang Küche und Wasserhaus mit Granitwassertrog, rechts des Eingangs Stall mit Kappengewölben auf Gurtbögen, im Obergeschoss Kammergang, eine Kammer gegenüber Treppe als Vorratskammer genutzt mit Haken für Räucherfleisch o. ä.
Scheune: Bruchsteine, verputzt, Drempel Fachwerk, Mansardgiebeldach, 2015 bis auf die Erdgeschossmauern eingefallen – Streichung 2015.
Ausgedinge: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, weitgehend originale Fenster, Lehmgefache – im Bestand stark gefährdet, Dach teils undicht.
Torpfeiler: Sandstein mit profilierter Deckplatte – ohne Denkmalwert, Streichung 2015.

09208316
 
Bogenbrücke Bobritzschtalstraße
(Karte)
bez. 1848 kleine Wegebrücke über die Bobritzsch von ortsbildprägender und verkehrshistorischer Bedeutung.

Einjochige Steinbrücke über die Bobritzsch, Zufahrtsbrücke zu Bobritzschtalstraße 119 bis 123, laut Schlussstein 1848 erbaut. Eine Besonderheit bildet die gewölbte Fahrbahn, wodurch die Durchlassöffnung der Brücke vergrößert und somit bei Hochwasser ein besserer Schutz erreicht wird. Die teils aus Granitsteinen gefügte Brücke weist eine Gesamtlänge von 7,90 m, eine Gesamtbreite von 3,80 m, eine Fahrbahnbreite von 3,40 m, eine lichte Weite von 5,70 m und eine lichte Höhe von 2,10 m auf. Die Brücke blieb weitgehend authentisch erhalten trotz verschiedener Reparaturmaßnahmen im Laufe ihrer Standzeit.
Sie dokumentiert eindrucksvoll die Brückenbautechnik kleinerer Brückenbauwerke des 19. Jh. und erlangt somit einen technikgeschichtlichen Wert. Gleichzeitig prägt sie eindrucksvoll das Ortsbild.

09208272
 
Grundstückseinfriedung entlang der Bobritzschtalstraße Bobritzschtalstraße
(Karte)
vor 1800 ursprünglich zum Erbgericht zugehörige Bruchsteinmauer an der unteren Grundstücksgrenze, eine der letzten ursprünglich um 1800 in Oberbobritzsch weit verbreiteten Bruchsteinmauern entlang der Dorfstraße, welche vielleicht dem Hochwasserschutz gedient hatten, ortsbildprägend und regionalgeschichtlich von großer Bedeutung.

Vollständig erhaltene Bruchsteinmauer a​n der unteren Grundstücksgrenze d​es Flurstücks 852/12. Das Grundstück gehörte ursprünglich a​uch zum Erbgericht. Die Mauer besteht a​us Bruchsteinen (vermutlich ortstypischer Gneis). Sie i​st annähernd 100 m l​ang und ca. 2 m hoch. Am Mauerfuß finden s​ich in regelmäßigen Abständen ausgemauerte Ausgleichsbögen, d​ie der Standfestigkeit d​es Bauwerks dienten. Im Sächsischen Meilenblatt a​us der Zeit u​m 1800 i​st diese Mauer bereits eingezeichnet. Außerdem fällt auf, d​ass entlang d​er Dorfstraße u​nd damit a​uch parallel z​ur Bobritzsch i​m gesamten Dorf derartige Mauern vorhanden gewesen sind. Weiterhin finden s​ich in d​er damals n​och teilweise unbebauten Flussaue Mauern, d​ie teilweise stromabwärts o​ffen waren. Es l​iegt damit d​ie Vermutung nahe, d​ass es s​ich bei diesen Mauern, d​ie ebenfalls i​n Niederbobritzsch z​u finden waren, n​icht nur u​m Einfriedungsmauern, sondern vielmehr u​m Hochwasserschutzmauern handeln könnte. Die Funktion d​es Hochwasserschutzes d​er im 19. Jh. n​och weit verbreiteten Mauern i​m Dorf lässt s​ich auch urkundlich belegen. Die Mauer a​n der Grenze d​es Flurstücks 852/12 i​st die letzte weitgehend vollständig erhaltene Mauer dieser Art i​m Dorf. Damit w​ird sie z​um Zeugnis e​iner ursprünglich w​eit verbreiteten Art d​er Grundstückseinfassung u​nd vermutlich d​es Hochwasserschutzes, woraus s​ich ihre große baugeschichtliche bzw. ortsgeschichtliche u​nd regionalgeschichtliche Bedeutung ableitet. Gleichzeitig k​ommt ihr bedingt d​urch ihre exponierte Lage u​nd die Größe d​es Bauwerks e​ine große ortsbildprägende Bedeutung zu.

09305863
 
Geschäftshaus Thiele (ehemalig) (Wohnhaus in offener Bebauung) Bobritzschtalstraße 11
(Karte)
1912 städtisches Wohnhaus, ursprünglich mit Laden, in zeittypischer Ausprägung, als Beispiel der Wandlung historisch überlieferter Dörfer zu Beginn des 20. Jh., welche im Zusammenhang mit der rasanten industriellen Entwicklung in Sachsen stand, von regionalgeschichtlichem und baugeschichtlichem Wert.
  • Wohnhaus: zweigeschossiger Putzbau auf Sandsteinsockel, bossiert, Eingangsvorbau, kleine Treppe, Fassadengestaltung mit Formgusssteinen, Treppenhausfenster original, Giebel verbrettert, reiche Dachlandschaft vereinfacht durch nicht denkmalgerechte Sanierung, so beispielsweise Kunststofffenster in historischer Gliederung
  • Garage: kleiner Bau, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verbrettert, Krüppelwalmdach – 2015 nicht denkmalgerecht saniert, kein Denkmal mehr
09208308
 
Wohnstallhaus eines ehemaligen Winkelhofes Bobritzschtalstraße 22
(Karte)
bez. 1866 (Türsturz) gut erhaltenes bäuerliches Wohnhaus in ortsbildprägender Dorflage, hausgeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Türgewände bezeichnet „18CFG66“, Obergeschoss Fachwerk, e​ine Seite verbrettert, denkmalgerecht saniert: Sandsteingewände freigelegt u​nd aufgearbeitet, Gefache m​it Lehm aufgearbeitet, ursprüngliches Wand-Öffnungs-Verhältnis erhalten, Fenster i​n denkmalgerechter Gliederung i​n Holz ausgeführt.

09208311
 
Wohnstallhaus (ohne Anbau) Bobritzschtalstraße 23
(Karte)
1812 zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau, baugeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss Bruchsteine, verputzt, Fenster m​it originaler Sprossung, Mitteldrehflügelfenster, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Krüppelwalmdach, Ladeluke, 1812 n​ach Brand wieder aufgebaut l​aut Auskunft d​er Eigentümer, saniert 2000–2003

09208307
 
Torbogen und Stallgebäude eines Vierseithofes Bobritzschtalstraße 31
(Karte)
1812 vermutlich Wiederaufbau nach Brand beide Bestandteile dieses malerisch gelegenen Bauernhofes sind die letzten authentisch erhaltenen Bestandteile des Hofes, der Torbogen gehört zu den wenigen erhaltenen, in Oberbobritzsch ursprünglich weit verbreiteten Torbögen, der Denkmalwert ergibt sich danach aus der baugeschichtlichen, heimatgeschichtlichen und ortsbildprägenden Bedeutung.

Torbogen: bezeichnet G.G.G. Ao.1806 No. 110 (Schlussstein), Bruchstein-Rundbogen mit Schlussstein, gewölbtes Dach
Stallgebäude: möglicherweise nach 1811 (Hof brannte am 30./31. Dezember 1811 ab und wurde 1812 neu aufgebaut), Bruchstein, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, Lehmgefache, Ladeluke, Krüppelwalmdach, alte Schiebefenster.

09208306
 
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines Vierseithofes Bobritzschtalstraße 47
(Karte)
2. H. 19. Jh. das Ortsbild maßgeblich prägende bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude, weitgehend original erhalten, baugeschichtlich, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, verputzt, liegende Fenster, Eingangsvorbau, Obergeschoss Fachwerk, ein Giebel massiv
Stallscheune: Erdgeschoss massiv, Steingewände Obergeschoss Fachwerk, Ladeluke, originale Fenstergrößen, die zwei restlichen Hofgebäude aus DDR-Zeit, eingeschossig, vor 2015 saniert, marginale bauliche Veränderungen am Wohnhaus.

09208305
 
Wohnhaus und Stallscheune eines Vierseithofes Bobritzschtalstraße 48
(Karte)
bez. 1884 Türsturz, Kern M. 19. Jh. traditionelle ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise, teilweise verkleidet bzw. verputzt von heimatgeschichtlichem Wert.

Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, verputzt, Obergeschoss preußisches Fachwerk, verputzt, originale Fenstergrößen, Außenseiten verkleidet, Satteldach, Backhaus
Stallscheune: Erdgeschoss Bruchstein, ein originales Tor, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenster, Satteldach, alter Blitzableiter, 2015 beide Gebäude langjährig leerstehend in schlechtem Bauzustand, bei weiterem Leerstand wird der Erhalt kaum noch möglich sein.

09208292
 
Wohnstallhaus und Torbogen eines Vierseithofes Bobritzschtalstraße 62
(Karte)
bez. 1822 stattliches, das Ortsbild maßgeblich prägendes Gehöft, von dem der Torbogen sowie das Wohnstallhaus weitgehend original erhalten blieben und somit ländliches Bauhandwerk und Wirtschaften im frühen 19. Jh. eindrucksvoll dokumentieren und baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung erlangen.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss Bruchsteine, Steingewände, Flachbogenportal mit Schlussstein, Obergeschoss Fachwerk, teils preußisch, teils Lehmgefache, unterkellert, Fenster sechsfeldrig, Ladeluke
Scheunen: Erdgeschoss Backsteine, verputzt, sonst preußisches Fachwerk, teils verbrettert, eine mit Durchfahrt, zunehmender Verfall, teils zusammengebrochen, Erhalt nur unter großen Verlusten originaler Bauteile möglich, langjährig leerstehend
Torbogen: Bruchsteine, Schlussstein bezeichnet „C.F.H. Ao. 1822 No. 43“, mit Pforte, Rundbogentor mit geschwungenem Giebel, eines der wenigen Toranlagen mit Pforte im Gemeindegebiet, ebenso im Landkreis relativ selten in dieser Bauweise anzutreffen, gesamter Hof laut Chronik 1822 nach Brand wieder aufgebaut.

09208300
 
Wohnstallhaus eines Zweiseithofes Bobritzschtalstraße 69
(Karte)
1880 zeit- und landschaftstypisches Bauernhaus in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, verändert, Eingangsvorbau, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Satteldach, für d​as Ortsbild maßgeblich prägend, vermutlich i​m 19. Jh. erbaut, Grundstück bebaut s​eit 1611, s​eit 1613 Zweiseithof-Halbhufengut, a​b 1907 i​m Besitz d​er Familie Reuther, d​ie auch 1923 d​ie zwei Jahre z​uvor abgebrannte Scheune wiedererrichten ließ.

09208304
 
Scheune eines Dreiseithofes Bobritzschtalstraße 73
(Karte)
um 1905 zeit- und landschaftstypischer Putzbau, Beispiel ländlicher Wirtschaftsgebäude aus der Zeit um 1900 von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Stallscheune: großer, massiver Putzbau mit großen Toren, Klinkergliederung, im Obergeschoss Zwillingsfenster, im Giebel Winterfenster
Seitengebäude: kleiner Massivbau, im Giebel Rundbogenfenster, bezeichnet am Schlussstein, Kranzgesims.

09208303
 
Zwei Scheunen eines Vierseithofes Bobritzschtalstraße 74
(Karte)
Mitte 19. Jh. stattliche Fachwerkbauten im rechten Winkel aneinander gebaut, ortsbildprägend durch erhöhte Lage, baugeschichtlich von Bedeutung auf Grund ihres guten Originalzustandes und ihrer zeittypischen Ausprägung.

Scheune 1: Erdgeschoss massiv, verputzt, große Tore, Obergeschoss Fachwerk (preußisch), flaches Satteldach
Scheune 2: Erdgeschoss massiv, flachbogige Tore mit Klinkerbögen, Obergeschoss Fachwerk, Fachwerk-Dachhäuschen, Ladeluke, Dach: Wellblech.

09208299
 
Seitengebäude (ehem. Schweinestall) und Scheune eines Dreiseithofes Bobritzschtalstraße 77
(Karte)
1. Hälfte 18. Jh. bäuerliche Wirtschaftsgebäude vermutlich aus dem 17. und frühen 18. Jh. von großer hausgeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Seitengebäude: Erdgeschoss massiv, Garage, Obergeschoss Fachwerk, einriegelig, originale Fenster, Giebel verbrettert, Satteldach, im Gebäude befand sich der ehem. Schweinestall, im Obergeschoss Bergeraum, vermutliche Bauzeit beginnendes 18. Jh.
Scheune: Eingeschossig mit sehr steilem Satteldach, Außenmauern vermutlich heute massiv, die Steilheit des Daches lässt die Vermutung zu, dass es sich um einen Dachstuhl aus dem frühen 17. Jh. handeln könnte, das Gebäude gehört vermutlich zu den ältesten noch erhaltenen Wirtschaftsgebäuden von Oberbobritzsch.
Der Hof gelangte 1629 nach mehrfachem Besitzerwechsel in den Besitz von Hr. Aug. Schönlebe, Stadtrath zu Freiberg, der das Gut verpachtete. In diese Zeit könnte der Bau der Scheune fallen.

09208302
 
Häusleranwesen Bobritzschtalstraße 93
(Karte)
2. Hälfte 18. Jh. (laut Chronik 1609) zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Die Witwe des ehem. Oberbobritzscher Pfarrers, Frau Barbara Kunath, ließ 1609 das Haus mit der damaligen Hausnummer 22 (heute Bobritzschtalstr. 93) erbauen. Wie in anderen Häuslerhäusern, wurde auch in diesem Gebäude ein Handwerk ausgeübt. Urkundlich belegt ist, dass hier von 1714 bis 1817 eine Kramerei betrieben wurde. Der heutige Baubestand des Hauses dürfte zum großen Teil im ausgehenden 18. oder im 19. Jh. erbaut worden sein. Inwieweit Teile des Vorgängerbaus von 1609 einbezogen wurden, lässt sich ohne genauer Bauuntersuchung nicht belegen. Das Haus ist zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss und einem zweiriegeligen Fachwerk mit gezapften Streben im Obergeschoss. Diese Fachwerkkonstruktion war um 1609 nicht üblich, so dass die Vermutung nahe liegt, dass das Haus zu einem späteren Zeitpunkt umgebaut oder erneuert wurde. Ob zeitgleich mit dem Neubau oder später der an der rechten Haushälfte erkennbare Scheunentrakt und Stallteil gebaut wurde, lässt sich urkundlich nicht belegen. Da 1854 der damalige Eigentümer C. Glieb. Glöckner 10 Scheffel Land vom damaligen Gut Nummer 16 erworben hatte, ist anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt der Umbau des alten Häusleranwesens erfolgte.
Das Haus beeindruckt heute durch seine zeit- und landschaftstypische Bauweise. Es dokumentiert sowohl die Lebensverhältnisse, als auch das ländliche Bauhandwerk seiner Entstehungs- bzw. Umbauzeit recht eindrucksvoll, woraus sich der sozialgeschichtliche und baugeschichtliche Wert des Hauses ableitet. Zugleich prägt es durch seine dominante Ortslage unmittelbar an der Bobritzschtalstraße das Ortsbild.
Gebäude: traufständiger Fachwerk-Bau, Erdgeschoss massiv, Steingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, Fenster teilweise vergrößert, Giebel verbrettert, Satteldach.

09208297
 
Ehemaliges Erbgericht mit Wohnhaus, westlichem Seitengebäude (Torhaus), südlichem Seitengebäude (ehem. Kuhstall), nördlicher Scheune und nördlichem Seitengebäude (ehem. Pferdestall), Bruchsteinmauer (straßenseitige Einfriedungsmauer) sowie ehem. Hühnerstall (hinter dem Torhaus, außerhalb des Hofes) Bobritzschtalstraße 95
(Karte)
1896 (Scheune nördlich) dominante, das Ortsbild maßgeblich prägende Hofanlage in gutem Originalzustand von großer ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.
  • Wohnhaus: 1855 erbaut. Putzbau mit Steingewänden, 12:3 Achsen, zwei Eingänge zur Straße, profilierte Türgewände, darüber jeweils lateinische Inschrift: 1. „Von Gott behütet sei dieses Haus, er möge allen seinen Bewohnern gnädig sein“. 2. „Keine Anstrengung wird glücklich enden, wenn Gottes Ratschlag nicht gefolgt wird.“ Zweieinhalb Geschosse, Gurtgesims, profiliertes Kranzgesims, Walmdach, Erdgeschoss hofseitig durch Tore verändert, hofseitig zwei Inschrifttafeln: „Mit Gottes Hilfe Erbauet MDCCCLV vom Erblehnrichter Friedr. Ehregott II Hoeppner“, Tafel 2: „Was fünfhundert Jahr gestanden, gar tief vom Zahn der Zeit verletzt, musste abgebrochen werden, das Neue hat es nun ersetzt.“
  • Seitengebäude/Torhaus: an Tordurchfahrt bezeichnet 1803. Erdgeschoss massiv, Durchfahrt mit Schlussstein, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, Satteldach – einseitig abgewalmt, mit Scheune im rechten Winkel verbunden, bildet westlichen Hofabschluss
  • Scheune und Stallgebäude: nördlicher Hofabschluss, vermutlich 1896 Scheunenbau und 1914 Stallbau, zwei Bauabschnitte, massiv, Steingewände, im hinteren Teil Reihung von Zwillingsfenstern mit Rundbögen, Zahnschnitt-Kranzgesims, im späteren Anbau (dem Tor zugewandt) befand sich der Pferdestall
  • Seitengebäude, ehem. Kuhstall: südlicher Hofabschluss, vor 1870 erbaut, massiv, zweigeschossig, Krüppelwalmdach mit halbem Schopf
  • Ehem. Hühnerstall: bezeichnet „1846 H“, Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, Lehmgefache, Krüppelwalmdach
  • Hofpflasterung: Granit, teils große Platten, vermutlich 2015 nur noch teilweise erhalten – Streichung 2015
  • Torbogen: Bruchsteine, baulich verändert, Bogen wahrscheinlich nach oben versetzt oder neu gebaut – Streichung 2015
  • Einfriedung: Stützmauer zur Straße mit Zaunpfeilern, grob behauener Stein (Granit?), möglicherweise ursprüngliche Mauer (siehe Nachbargrundstück) erhalten und überformt.

Geschichte: Das Erbgericht bestand ursprünglich aus zwei Hufen. Zum Erbgericht gehörte das sog. Obere Gut (später als Freihufe bezeichnet). Das Gut hatte das Recht des Schlachtens, Backens, der kleineren Jagd und des Salzmarktes. Um 1500 wird als Besitzer in der Chronik ein Schulze genannt. 1637 war der Freiberger Bürgermeister Horn Eigentümer. 1643 brannte das Gut ab. 1666 befand es sich im Eigentum des Bürgermeisters Martin Albert. Die Gemeinde erwarb 1833 das Gut. 1846 wurde es verkauft an Fr. Ehregott Höppner, der das Wohnhaus 1855 bauen ließ. Die Scheune wurde 1896 erbaut. 1914 erfolgte der Neubau eines Stallgebäudes im Auftrag des damaligen Erbgerichtsbesitzers Hubert Gabler. Seit 1952 befindet sich das Gut im Eigentum der Familie Goldbach.

09208281
 
Gemeindeamt Oberbobritzsch (Ehemalige Kirchschule, heute Wohnhaus) Bobritzschtalstraße 103
(Karte)
1711 eines der ältesten Fachwerkhäuser des Dorfes, durch seine langjährige Nutzung als Kirchschule und auf Grund der Seltenheit und Authentizität des Fachwerks von großer hausgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

1711 wird die später als „Alte Kirchschule“ bezeichnete Kirchschule anstelle der Vorhergehenden neu erbaut. 1817 erhält sie ein neues Wasserhaus. 1867 fügte man einen Anbau zur Unterbringung der örtlichen Sparkasse an. Nachdem die „Untere Schule“ (Neue Kirchschule) errichtet wurde, erwarb 1878 die Gemeinde Oberbobritzsch das Gebäude. Heute dieses es als Wohnhaus genutzt.
Der zweigeschossige Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss gehört zu den ältesten Häusern des Dorfes. Die bauzeitliche Fachwerkkonstruktion mit geblatteten Kopf- und Fußstreben ist inzwischen nur noch selten anzutreffen. Ebenso eindrucksvoll wie das authentisch überlieferte Fachwerk des frühen 18. Jh. ist das hohe Satteldach mit seinen zweireihig angeordneten Hechtgauben. Dem Gebäude kommt eine große hausgeschichtliche Bedeutung auf Grund seines authentischen Baubestandes aus dem frühen 18. Jh. zu. Der Denkmalwert ergibt sich weiterhin aus der ortsgeschichtlichen Bedeutung bedingt durch seine langjährige Nutzung als Kirchschule (älteste noch erhaltene Schule des Dorfes) sowie der ortsbildprägenden Bedeutung bedingt durch die dominante Lage des Hauses. Gebäude: Erdgeschoss massiv, Steingewände, profilierte Türgewände, Obergeschoss Fachwerk mit Kopfband, verblattet, Krüppelwalmdach Schiefer, doppelter Dachhecht.

09208275
 
Feuerlöschgerätehaus Bobritzschtalstraße 106
(Karte)
1931 (Feuerlöschgerätehaus) zweitältestes Spritzenhaus der Gemeinde, weitgehend original erhalten, von großer ortsgeschichtlicher sowie baugeschichtlicher Bedeutung.

1931 i​m Auftrag d​er Gemeinde Oberbobritzsch a​ls Feuerlöschgerätehaus erbaut. Die Bauleitung u​nd Bauausführung übernahmen d​ie Maurermeister Kempe u. Köhler s​owie der Zimmermeister Friedrich Böhme a​us Oberbobritzsch. Der zweigeschossige Putzbau m​it Natursteinsockel u​nd Toreinfassungen a​us Klinkern m​it abschließendem Walmdach b​lieb weitgehend original erhalten. Er dokumentiert eindrucksvoll architektonische Auffassungen seiner Entstehungszeit, d​ie u. a. d​urch den Heimatstil beeinflusst wurden. Die Bauentwurfszeichnung zeigen, d​ass im Erdgeschoss e​in Motorspritzenraum m​it drei Garagentoren s​owie eine Kochlehrküche untergebracht werden sollten. Die Gestaltung lässt vermuten, d​ass von vornherein geplant war, d​ass der Raum z​ur Unterbringung d​er „Motorspritzen“ vergrößert u​nd somit max. v​ier Fahrzeuge untergestellt u​nd dann a​uch die gleiche Anzahl Garagentore eingebaut werden könnten, o​hne die Gestaltung d​es Hauses verändern z​u müssen. Vor einigen Jahren erfolgte e​ine behutsame Sanierung u​nter weitgehender Wahrung d​es ursprünglichen Erscheinungsbildes u​nd der originalen Bausubstanz. Neben d​er baugeschichtlichen Bedeutung a​ls Bauzeugnis d​er vom Heimatstil beeinflussten Architektur d​er 1. Drittels d​es 20. Jh. erlangt d​as Gebäude a​uf Grund seiner fortdauernden Nutzung a​ls Feuerwehrgerätehaus e​ine große ortsgeschichtliche Bedeutung.

09305892
 
Scheune einer Mühle Bobritzschtalstraße 108
(Karte)
1920 mächtiger Fachwerkbau, im beginnenden 20. Jh. vom damaligen Mühlenbesitzer Körner erbaut, gemeinsam mit der benachbarten Feuerwache sowie dem gegenüberliegenden Erbgericht und dem zugehörigen Gasthaus das Ortsbild maßgeblich prägend, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.

1920 v​om damaligen Mühlenbesitzer Christian Körner a​ls Scheune n​eben seiner Mühle n​eu errichtet. Die Bauleitung u​nd Bauausführung übernahm d​as Oberbobritzscher Baugeschäft Köhler u. Böhme, welches i​n dieser Zeit zahlreiche Bauten i​n Oberbobritzsch errichtet hatte. Der mächtige Fachwerkbau m​it massivem Erdgeschoss u​nd hohem Mansarddach m​it Viertelschopf i​st bauzeitlich überliefert. Das Gebäude w​ar zur Unterbringung v​on Gerätschaften, Maschinen u​nd Wagen bestimmt. Neben e​iner Tenne w​ar auch i​n ihr e​in Pferdestall untergebracht. Die Scheune dokumentiert d​urch ihre authentische Bausubstanz eindrucksvoll d​as ländliche Bauhandwerk d​es beginnenden 20. Jh., woraus s​ich ihre baugeschichtliche Bedeutung ableitet. Zugleich markiert s​ie den Standort e​iner der wenigen i​m Ort n​och befindlichen Mühlen u​nd zeugt n​icht zuletzt d​urch ihre Größe v​on deren wirtschaftlicher Bedeutung, s​o dass d​em Bauwerk a​uch eine große ortsgeschichtliche Bedeutung zukommt. Auf d​ie ortsbildprägende Bedeutung i​m Zusammenklang m​it Feuerwache, Erbgericht u​nd Gasthof w​urde bereits verwiesen.

09305891
 
Scheune eines Bauernhofes Bobritzschtalstraße 111
(Karte)
vor 1912 kleine, weitgehend authentisch erhaltene Fachwerkscheune des beginnenden 20. Jahrhunderts, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Steinsockel, Fachwerk m​it besonderen Zierformen, originale Fenster, Ladeluke, Drempel.

09208279
 
Scheune und Seitengebäude eines Dreiseithofes Bobritzschtalstraße 113
(Karte)
Ende 19. Jh. zeit- und landschaftstypische bäuerliche Wirtschaftsgebäude des 19. Jh., authentisch erhaltene Fachwerkbauten von baugeschichtlichem Wert.

Stallscheune (südwestlich): Erdgeschoss massiv, drei flachbogige Tore mit Klinkergliederung, Obergeschoss Fachwerk, alte Fenster, Dacherker mit dekorativem Fachwerk, Erweiterungsbau Fachwerk, vermutlich zw. 1912 und 1926 erbaut (Meßtischblatt)
Seitengebäude (nordöstlich): 1813 nach Brand des gesamten Hofes neu aufgebaut, Erdgeschoss massiv, Werkstatt ehem. Stall, Obergeschoss Fachwerk, Schiebefenster, alte historische Fenster erhalten.

09208280
 
Ehemaliges Gemeindeamt Bobritzschtalstraße 116
(Karte)
1860–1870 zeittypischer Putzbau von ortsgeschichtlichem und baugeschichtlichem Wert.

stattlicher, zweigeschossiger Putzbau, Putzgliederung, Fensterbekrönungen, Winterfenster, i​m Giebel Palladiomotiv, profiliertes Kranzgesims, Satteldach, m​it originaler Aufschrift.

09208282
 
Tischlerei A. Fischer (ehemals) (Häusleranwesen mit Werkstatt) Bobritzschtalstraße 130
(Karte)
1866 ehemaliges Handwerkerhaus eines Korbmachers mit später errichteter Werkstatt, welche über dem ehemaligen Mühlgraben der Ölmühle erbaut wurde, straßenbildprägendes Hausensemble in zeittypischer Bauweise, ortsgeschichtlich, baugeschichtlich uns ortsbildprägend von Bedeutung.
  • Wohnhaus: traufständig, Erdgeschoss massiv, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, alte Verbretterung, zwei liegende Fenster
  • Werkstatt: zur Aue hin angebaut an das Wohnhaus, Erdgeschoss massiv, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Drempel, 1866 für den Korbmacher Ehregott Baumgart erbautes Wohnhaus, am 7. Juni 1867 Brand des Daches, späterer Anbau der Werkstatt über dem Mühlgraben, der im Unterdorf befindlichen Ölmühle Willy Weises Erben, die Werkstatt gehörte zur Tischlerei A. Fischer, heute Nutzung als Wohnhaus, denkmalgerechte Sanierung,
09208278
 
Ölmühle Willy Weises Erben (Wohnstallhaus mit Büro (altes Mühlengebäude und Müllerwohnhaus), technische Ausstattung im Pressenraum, Wirtschaftsgebäude und ehemaliger Mühlgraben) Bobritzschtalstraße 131
(Karte)
bez. 1833 (Mühle und Müllerwohnhaus) Mühlenanlage von ortsbildprägender, baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung.

Die ehemals als „Neumühle“ bezeichnete Mühle wurde 1740 als Mahlmühle mit zwei Gängen und Ölmühle auf einem Gartengrundstück der Gemeinde von Andreas Bernhardt aus Niederbobritzsch neu erbaut. 1850 richtete man auch eine Flachsschwingerei ein. Ab 1854 befand sich die Mühle, die zuvor immer wechselnde Besitzer hatte, im Besitz von C. Ad. Hubricht. Er ließ die Mahlgänge entfernen und betrieb eine Öl- und Knochenmühle. Seitdem befindet sich die Mühle im Familienbesitz. Der Firmenname „Willy Weise’s Erben“ geht auf das Jahr 1942 zurück und wurde, da er sich eingeprägt hat, bis heute beibehalten.
Der Mühlenkomplex besteht aus einem Wohnstallhaus (dem ehemaligen Mühlengebäude und Wohnhaus des Müllers), in dem sich heute u. a. das Büro und ein Laden befinden, dem Wirtschaftsgebäude und der Mühle. Am Schlussstein des Wohnstallhauses findet sich die Inschrift „Z 1833 No 5“. Vermutlich wurde 1833 durch den damaligen Mühlenbesitzer C. Gotthelf Zeun das Wohnstallhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, neu erbaut. Die linke Haushälfte diente als Mühlhaus, in der rechten Haushälfte befanden sich im Erdgeschoss zwei Stuben und ein Backofen. Im Obergeschoss gab es einen Vorsaal, den typischen Kammergang, Kammern und Stuben. Über dem Mühlhaus befand sich der Bodenraum. An dieses Gebäude wird 1939 vom damaligen Eigentümer Willy Weise ein Büroanbau mit einem markanten Fachwerkgiebel u. a. mit geraden Andreaskreuzen angebaut (über der Tür bezeichnet „WW 1939 No 5“). Neben dem Kontor wurden im Anbau auch mehrere Stuben untergebracht. Dem Wohnstallhaus gegenüber steht ein Wirtschaftsgebäude, 1900 für den Mühlenbesitzer Bruno Hubricht vom Baugeschäft Klemm u. Co. aus Colmnitz, ebenfalls ein Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, nach Abbruch der zuvor am gleichen Standort stehenden Scheune neu erbaut. Im Erdgeschoss des Seitengebäudes waren zur Bauzeit ein Pferdestall, ein Wagenschuppen, zwei Bansen und eine Tenne untergebracht. Die Gewölbe waren als preußische Kappengewölbe ausgeführt worden. Beide Gebäude stehen giebelständig zur Straße und prägen das Ortsbild maßgeblich. An das Wohnstallhaus schließt das 1948 errichtete Mühlengebäude (giebelständig zum Wohnstallhaus) an, das ein älteres Mühlengebäude ersetzte. Dach und Obergeschoss des letzteren mussten zuvor wegen Baufälligkeit abgebrochen werden.
Das Erdgeschossmauerwerk wurde evtl. teils in den Neubau einbezogen. Mit dem Mühlenneubau sollte 1947 auch neue Mühlentechnik der Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik Gebr. Jehmlich aus Nossen eingebaut werden. Die heutigen Maschinen stammen jedoch von anderen Herstellern.
Die von Elektromotoren angetriebenen Pressen werden noch heute zur Ölherstellung genutzt. Ursprünglich wurde die Mühle durch Wasserkraft betrieben. Der heute nicht mehr genutzte Mühlgraben, welcher noch gut im Gelände oberhalb der Mühle erkennbar ist, wurde oberhalb der ehem. Tischlerei A. Fischer von der Bobritzsch abgezweigt. Er überquerte mit Hilfe einer heute nicht mehr vorhandenen Brücke die Bobritzsch und wurde hinter dem Wohnstallhaus entlanggeführt und unterhalb der Mühle wieder in die Bobritzsch geleitet. Die Ölmühle ist die älteste noch erhaltene und einzige noch produzierende Mühle des Ortes und erlangt somit eine große ortsgeschichtliche Bedeutung. Auf Grund der Authentizität der oben beschriebenen Bauwerke erlangt der Mühlenkomplex ebenfalls baugeschichtliche und technikgeschichtliche Bedeutung. Letztere wird auch durch die Vollständigkeit der überlieferten technischen Ausstattung gestärkt und den Umstand, dass sich in Sachsen nur sehr wenige Ölmühlen mitsamt der zugehörigen Mühlentechnik erhalten haben. Die Mühle wird heute noch mit der historischen Mühlentechnik betrieben.
Wohnstallhaus: langgestreckt, Erdgeschoss massiv, Schlussstein bezeichnet Z. 1833 No. 5 und W.W. 1939 No. 5, Obergeschoss Fachwerk, zum Hof verbrettert, Schmuckgiebel mit Andreaskreuzen
Nebengebäude: Erdgeschoss massiv, breite Durchfahrten, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, ehemals Dorfstraße 5, technische Ausstattung im Pressenraum: siehe unter Sammlung/Ausstattung.

09208266
 
Häusleranwesen Bobritzschtalstraße 134
(Karte)
1850 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus aus dem 19. Jh, 1996 unter weitgehender Wahrung des originalen Baubestandes saniert, von regionalgeschichtlichem Wert.

Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, n​ach Sanierung aufgebrettert, Fachwerk vermutlich u​nter Verbretterung a​n zwei Giebelseiten u​nd einer Traufseite erhalten, 1997 e​twas glatt saniert, Denkmalwert s​ehr gering, ehemals Dorfstraße 10b.

09208271
 
Wohnstallhaus eines Bauernhofes (ohne giebelseitigen Anbau) sowie Bergkeller (ohne späteren Holzaufbau) Bobritzschtalstraße 146
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. markantes, durch seine Lage das Ortsbild maßgeblich prägendes Fachwerkgebäude, auf Grund seiner Authentizität von baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

Aus einer Gartennahrung hervorgegangen, welche 1575 von Georg Straßberg begründet worden war. Später im Eigentum von Michael Sohr, welcher 1632 verstarb. Danach lag das Grundstück längere Zeit brach, wobei auch die Gebäude nicht erhalten blieben. 1666 erwarb Stephan Becker, dessen Gärtneranwesen im Krieg zerstört worden waren, das Grundstück. Es entstand somit ein im 19. Jh. als „Doppelgarten“ bezeichnetes Anwesen. 1687 – 1692 gehörte das Grundstück dem Muldaer Kirchschullehrer Matthes Leder. Es ist anzunehmen, dass um 1666 ein neues Wohnhaus erbaut wurde. Auszuschließen ist nicht, dass Teile des Fachwerkobergeschosses oder der Dachstuhl des Hauses aus dem 17. Jh. erhalten geblieben sind. Urkundlich ist die Bauzeit des heutigen Wohnstallhauses nicht belegt. Das Fachwerk ist schon langjährig verbrettert, so dass die heutigen Eigentümer die Konstruktion des Fachwerks nicht kennen. Das ausgesprochen steile Satteldach sowie die teils kleinen Fensteröffnungen im Obergeschosses sind Hinweise für diese These. Das Erdgeschoss wurde massiv ausgebildet, möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt unterfahren. Im südlichen Bereich des Hauses blieben die originalen Fensteröffnungen mit Natursteingewänden erhalten, welche vermutlich aus der Zeit um 1800 stammen könnten. Die Haustüröffnung sowie die links neben der Haustür befindliche Fensteröffnung wurden später verändert.
Offensichtlich befanden sich im nördlichen Hausteil eine Remise und Bergeräume. Eine Tür im Obergeschoss belegt dies. Das Haus beeindruckt trotz der genannten marginalen baulichen Veränderungen durch sein landschafts- und zeittypisches Erscheinungsbild sowie seine Authentizität. Für das Erscheinungsbild sind auch die sprossengeteilten Fenster sowie Winterfenster von maßgeblicher Bedeutung.
Zum Grundstück gehört eine Bergkeller, ein Bruchsteinbau mit späterem Fachwerkaufbau (dieser ohne Denkmalwert). Das Wohnhaus prägt durch seine dominante Straßenlage maßgeblich das Ortsbild. Auf Grund seines authentischen Bauzustandes wird das Wohnhaus zum Zeugnis ländlichen Bauhandwerks im 18. oder sogar 17. Jh., woraus sich die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses ableitet. gleichzeitig dokumentiert es die Lebensverhältnisse jener Zeit.
(ehemals Dorfstraße 8).

09208269
 
Häuslerhaus Bobritzschtalstraße 150
(Karte)
1862 zeit- und landschaftstypisches Fachwerkgebäude aus der 2. Hälfte des 19. Jh. in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

über h​ohem Sockel Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, rundum verbrettert, Winterfenster, ehemals Dorfstraße 7b, 1862 u​nter Verwendung d​es Gebälks e​ines für d​en Bahnbau benutzten Hauses l​aut Ortschronik erbaut, u​m 1880 befand e​s sich i​m Eigentum d​es Bergmanns C. R. Glöckner, später befand s​ich im Erdgeschoss e​ine Klempnerei, woraus s​ich offenkundig d​er volkstümliche Name „Klempnerhaus“ ableitete.

09208268
 
Gasthof Erbgericht; Erbgerichtsschänke; Niedre Gasthof (Bezeichnung 19. Jh.) (Ehemaliger Gasthof) Eschenweg 3
(Karte)
bez. 1844 (Schlussstein) repräsentativer Fachwerkbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung.

Der im 19. Jh. als „Niedre Gasthof“ bezeichnete Gasthof des Erbgerichts wurde 1844 vom Erbrichter Höppner erbaut, der die Schankgerechtigkeit des Erbgerichts auf den neuen Gasthof übertrug. Der neben dem ehemaligen Erbgericht stehende Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, abgeschlossen durch ein Krüppelwalmdach, prägt gemeinsam mit dem benachbarten Erbgericht das Ortsbild maßgeblich. Das Gebäude ist gerade auf Grund seines sehr guten Originalzustandes ein typisches Beispiel ländlichen Bauhandwerks des 19. Jh., woraus sich seine baugeschichtliche Bedeutung ableiten lässt. Gleichzeitig erlangt der Fachwerkbau auf Grund seiner Nutzungsgeschichte auch eine große ortsgeschichtliche Bedeutung.
Erdgeschoss massiv, Steingewände, Türgewände profiliert, Obergeschoss Fachwerk, Krüppelwalmdach mit einer Reihe von Dachhäuschen, entstellender Eingangsanbau an Giebelseite.

09208283
 
Ehem. Auszugshaus des benachbarten Bauerngutes einschließlich von Resten einer Lindenallee (zum Bauerngut Frauensteiner Str. 3 gehörend) Frauensteiner Straße 1
(Karte)
bez. 1848 (Türsturz) Fachwerkhaus in gutem Originalzustand sowie fünf zu einer ehemaligen Allee gehörende Linden, Ensemble von ortsbildprägender Bedeutung, Fachwerkhaus von baugeschichtlicher und heimatgeschichtlicher Bedeutung.

traufständiger Bau m​it 10:4 Achsen, Erdgeschoss Bruchstein, verputzt, Steingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, Lehmgefache, originale Fenster (Würfelfenster), Giebel verbrettert, i​m Erdgeschoss entstellender Garageneinbau, originale Haustür: Füllungstür m​it Messinggriff, i​m Türsturz Inschrift: „18 C.F.P.48“, erbaut v​om Gutsbesitzer Porstein, früher befand s​ich im Wohnstallhaus e​in Pferdestall u​nd ein Kutschenschuppen, erbaut a​ls Auszugshaus außerhalb d​es zugehörigen Bauernhofes, i​m Hausflur große Natursteinplatten, i​m Stall teilw. Gewölbe, abgewandte Traufseite Schweinestallanbau.

09208332
 
Wohnhaus und Lagergebäude (Niederlage für Futter- und Düngemittel, späteren Sägewerkes bzw. BHG-Lagergebäude) Frauensteiner Straße 2; 2b
(Karte)
1909 an der ehemaligen Eisenbahnstrecke zwischen Klingenberg und Frauenstein befindlicher Gebäudekomplex, welcher seine Entstehung vermutlich dieser Eisenbahnstrecke verdankt, weitgehend authentisch erhalten, von regionalgeschichtlicher Bedeutung.

1909 ließ der Bäckermeister Heinrich Hengst ein Zweifamilienwohnhaus mit Lagergebäude erbauen. Die Bauplanung und Ausführung lag in den Händen des örtlichen Bauunternehmers Kempe. Der Bäckermeister ließ beide Gebäude unmittelbar neben der 1898 erbauten Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz – Frauenstein der Königlich Sächsischen Staatseisenbahn erbauen. Es ist anzunehmen, dass die Gebäude bewusst an die Eisenbahnstrecke nahe dem Bahnhof Oberbobritzsch gebaut wurden.
Aus den Bauakten zum Wohnhaus und Lagergebäude kann man entnehmen, dass der Sächsische Heimatschutz unmittelbaren Einfluss auf die Gestaltung des Wohnhauses nahm. Der durch den Sächsischen Heimatschutz vorgeschlagene Entwurf kam zur Ausführung. Trotz baulicher Vereinfachungen konnte das äußere Erscheinungsbild des Wohnhauses gewahrt werden. Über verwinkeltem Grundriss erhebt sich der zweigeschossige Putzbau mit Steingussgewänden, zweigeschossiger Loggia mit originalen Fenstern im 1. Obergeschoss sowie Krüppelwalmdach. Das ehemalige Lagergebäude, als Niederlage für Futter- und Düngemittel bestimmt, blieb weitgehend original erhalten. Der eingeschossige Fachwerkbau mit Fachwerkdrempelgeschoss und flachgeneigtem Satteldach steht im rechten Winkel zum Wohnhaus (parallel zur ehemaligen Bahntrasse).
Beide Gebäude dokumentieren ländliches Bauen des beginnenden 20. Jh., zugleich sind sie Belege für das Wirken des Sächsischen Heimatschutzes. Hieraus leitet sich die baugeschichtliche Bedeutung beider Gebäude ab. Weiterhin sind diese Zeugnisse der mit dem Eisenbahnbau in Verbindung stehenden Ortsentwicklung und damit von ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung.
Gebäude: auf verwinkeltem Grundriss, zweigeschossiger Putzbau mit Steingußgewänden, zweigeschossige Loggia mit originalen Fenstern im 1. Obergeschoss, Giebel verkleidet (neu), Krüppelwalmdach.

09208336
 
Taubenhaus Frauensteiner Straße 3
(Karte)
um 1900 frei stehendes Taubenhaus in der Mitte des einst größten Gutes des Dorfes, einziges erhaltenes Taubenhaus von Oberbobritzsch, auf Grund seiner Seltenheit und Authentizität von großer heimatgeschichtlicher Bedeutung.

oktogonales, stattliches Taubenhaus a​uf gusseiserner Säule, dekorative Konstruktion, originale Holzverbretterung i​m Schweizerstil, kleiner Giebel, weitgehend original erhalten.

09208333
 
Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz - Frauenstein (KF 6976): Bahnwärterhaus Frauensteiner Straße 4
(Karte)
1898 (Bahnwärterhaus) gut erhaltener Typenbau eines Wärterhauses III. Klasse der stillgelegten Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz–Frauenstein von regionalgeschichtlicher Bedeutung 09305887
 
Gasthof Berger (ehem.) (Ehemaliger Gasthof, heute Wohnhaus) Frauensteiner Straße 8
(Karte)
1915 Putzbau in zeittypischer Ausprägung, ortsbildprägende Lage am Ortseingang, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.
  • Wohnhaus: grob bossierter Sockel, villenartig auf unregelmäßigem Grundriss, Erdgeschoss massiv, Eingangsvorbau, originale Fenster, abwechslungsreiche Fassaden- und Dachgestaltung, Giebel verbrettert, Mansardgiebeldach mit Ausbauten, im Erdgeschoss mehrere Bleiglasfenster, Wohnungseingang mit Bogenstellung, originale Tür
  • Scheune: Erdgeschoss massiv, Mansardgiebeldach, Giebel verbrettert, 2015 baulich überformt, Denkmalwert nicht gegeben, Streichung aus der Denkmalliste 2015
09208335
 
Scheune, Stallscheune und Seitengebäude (vermutlich Auszugshaus) eines Vierseithofes sowie Hofbaum (Kastanie) vor dem Bauernhof Frauensteiner Straße 10
(Karte)
2. H. 19. Jh. zeit- und landschaftstypischer Bauernhof mit weitgehend original erhaltenen Wirtschaftsgebäuden, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Scheune: massiv, originale Tore, Drempel Fachwerk, Stall: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Gesindewohnung, originale Fenster, verbrettert, Ausgedinge: Erdgeschoss massiv, zwei Tore, Obergeschoss Fachwerk, sehr kleine Fenster, rundum verbrettert
Hofbaum vor dem Bauernhof: ca. 200- bis 300-jährige Kastanie

09208337
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Vierseithofes Frauensteiner Straße 16
(Karte)
bez. 1889, Türsturz zeit- und landschaftstypischer Hof aus mehreren Bauphasen, heimatgeschichtliche Bedeutung.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, Hofseite verbrettert, Giebel verkleidet, über den Fenstern halbrunder Zierschiefer, originale Fenstergrößen, hohes Satteldach
Scheune: Erdgeschoss Bruchsteine, verputzt, Eckquaderung (Kunststein), Klinkergliederung über Tor und Fenster, Obergeschoss preußisches Fachwerk, Satteldach, 2015 beide Gebäude leerstehend und in schlechtem Bauzustand.

09208334
 
Häusleranwesen (ohne Anbau) Frauensteiner Straße 19
(Karte)
2. H. 19. Jh. zeit- und landschaftstypisches Fachwerkhaus in gutem Originalzustand, als Zeugnis ländlichen Bauhandwerks des 19. Jh. heimatgeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk.

09208344
 
Illgenmühle (ehem.); Obere Mühle (im 19. Jh.): Ehemaliges Seitengebäude der „Illgenmühle“, später Wohnhaus und Tischlerei mit Waschhausanbau sowie eingebauter Mühlstein in der Grundmauer und Hochwassermarke im Ufermauerwerk Frauensteiner Straße 21
(Karte)
1913 (Seitengebäude der Illgenmühle) nach Brand der zur Mühle gehörenden gegenüberstehenden Scheune an neuem Standort 1913 im Heimatstil erbautes Seitengebäude der Mühle, welches 1933 zum Wohnhaus mit Tischlerwerkstatt umgebaut wurde, als ehem. Teil der alten Mühle von ortsgeschichtlicher Bedeutung und als eindrucksvolles Beispiel ländlicher Architektur des Heimatstils von großer baugeschichtlicher Bedeutung.

Ursprünglich urkundlich als „Erbgarten“ bezeichnetes Anwesen. Ältester bisher urkundlich belegter Eigentümer war 1546 Simon Weigel. 1558 besaß Nic. Ebhardt eine Mühle mit zwei Gängen. Die Mühle befand sich offensichtlich zeitweise ab 1606 im Besitz einer Familie Kröner. 1636 erwarb der Großhartmannsdorfer Müller Caspar Grimmer die Mühle. Damit gelangt die zuvor von Gutsbesitzern betriebene Mühle in den Besitz von Müllern. Urkundlich belegt ist, dass 1661 Hans Grimmer eine Mahlmühle mit zwei Mühlengängen und eine Ölmühle betrieben hatte. 1752 wurde eine Scheune und ein Zugviehstall erbaut. 1778/79 folgt der Neubau eines Wohn- und Mahlmühlengebäudes. Beide Baumaßnahmen wurden im Auftrag der Mühlenbesitzer Grimmer ausgeführt. 1913 brannte die zur Mühle gehörende, auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehende Scheune ab. Der Wiederaufbau am gleichen Standort wurde nicht genehmigt, so dass der damalige Mühlenbesitzer Hugo Illgen sein neues Seitengebäude nur auf seinem Mühlengrundstück errichten durfte. So wurde nach Entwurf des in der Region bekannten Frauensteiner Baumeisters Göpfert der heute noch stehende Winkelbau mit Pferdestall, Wagenremise, Schweinestall und Heuboden sowie einem Scheunentrakt mit Bansen und Dreschmaschinenboden 1913 neu erbaut. 1925 wurde die neben dem Seitengebäude stehende alte Mühle durch den letzten Müller der „Oberen Mühle“ Hugo Illgen in Brand gesetzt und dabei vollständig zerstört. 1930 erwarb der Tischlermeister Richard Kröhnert die Brandruine, die er abbaute und an ihrer Stelle einen Garten anlegte. Das 1913 errichtete Seitengebäude ließ der neue Eigentümer nach Plänen des Baumeisters Paul Grätz 1930 bis 1933 umbauen. Im Erdgeschoss richtete er seine Tischlerwerkstatt ein, im Obergeschoss wurden zwei Wohnungen untergebracht. Die Bauausführung übernahm der Maurermeister Robert Kröhnert. Gleichzeitig wurde auch ein Waschhaus angebaut. Noch heute befindet sich die ehemalige Mühle im Besitz der Familie Kröhnert.
Der heutige Baukomplex prägt durch seine Lage und bauliche Gestaltung das Ortsbild maßgeblich. Die zweigeschossigen, im Winkel von mehr als 100° zueinander angeordneten Gebäude sind durch den Heimatstil geprägt worden. Deutlich wurden Gestaltungsmerkmale und Baukonstruktionen einheimischer ländlicher Architektur aufgegriffen, so beispielsweise die an jedem der Gebäude befindlichen Fachwerkgiebel. Auch die Ausführung der massiven Erdgeschosse und verbretterten Obergeschosse sowie die abschließenden Krüppelwalmdächer sind deutliche Adaptionen traditioneller ländlicher Bauweise. Auf hoher Granitmauer, direkt an der Bobritzsch gelegen, dort alte Mühlsteine eingefügt.
Insofern fügt sich der Baukomplex harmonisch in das Dorfbild ein. Ein mit der Jahreszahl 1779 bezeichneter Schlussstein mit Zirkel, Winkel und halbem Kammrad, dem gebräuchlichen Mühlenwappen, am Türsturz des Waschhausanbaus ist ein Relikt der 1925 abgebrannten Mühle. Als Beispiel ländlichen Bauens im 1. Drittel des 20. Jh., welche durch den Heimatstil beeinflusst wurde, kommt dem Baukomplex eine große baugeschichtliche Bedeutung zu. Gleichzeitig dokumentieren die Gebäude den mindestens seit dem frühen 16. Jh. bestehenden Mühlenstandort, so dass der Denkmalwert sich weiterhin aus der ortsgeschichtlichen Bedeutung ableiten lässt.

09208326
 
Scheune und zwei Seitengebäude eines Vierseithofes Frauensteiner Straße 23
(Karte)
1914 weitgehend authentisch erhaltene Fachwerkbauten aus dem ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. in ortsbildprägender Lage, baugeschichtlich von Bedeutung.

Scheune: Hofseite massiv, Giebel Fachwerk mit Sonnenmotiv, Wetterfahne, dort bezeichnet „B.L. 1931“
Stallscheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss teils dekoratives Fachwerk, Durchfahrt, teils orig. Fenster
Stallscheune 2: Erdgeschoss massiv, zwei Tore, Obergeschoss Fachwerk zur Straße, Hofseite verändert, mehrfach umgebaut.

09208325
 
Zwei Stallscheunen eines Dreiseithofes Frauensteiner Straße 43
(Karte)
2. Hälfte 19. Jh. im rechten Winkel aneinander gebaute Fachwerkbauten in gutem Originalzustand, baugeschichtlich von Bedeutung, durch Lage und Kubatur prägend für das Ortsbild.

auf Hakengrundriss, Erdgeschoss massiv, große Tore, e​in Rundbogenfenster m​it originaler Sprossung, Obergeschoss Fachwerk, Ladeluken, Giebeldreieck verbrettert, originale Fenster, großer Fachwerk-Giebel z​ur Straße.

09208322
 
Scheune und vordere Einfriedungsmauer mit zwei Torpfeilern eines Dreiseithofes Frauensteiner Straße 45
(Karte)
Ende 19. Jh. ortsbildprägender Fachwerkbau sowie annähernd zeitgleich entstandene Einfriedung mit durch Eicheln bekrönten Torpfeilern, singulär im Dorf, beide Objekte von heimatgeschichtlicher, ortsbildprägender und baugeschichtlicher Bedeutung.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, verputzt, Korbbogentür, Garage, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, originale Fenstergrößen, Frackdach über Anbau – Abbruch vor 2015
Scheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert
Einfriedungsmauer zur Straße mit zwei gemauerten Torpfeilern, diese bekrönt durch Steim-Eicheln – sehr selten oder singulär im Dorf, zeittypische Dekoration von Torpfeilern um 1900.

09208320
 
Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude eines Dreiseithofes Frauensteiner Straße 51
(Karte)
bez. 1784 wichtiger Bestandteil der alten Ortsstruktur, weitgehend authentisch erhaltener Bauernhof von baugeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Bedeutung.

Ursprünglich Eineinhalb-Hufengut. Erster urkundlich belegter Eigentümer war Val. Gottwalt. Nach häufigem Besitzerwechsel 1613 im Besitz von Balz. Teicher, welcher 1632 mit Frau und Kindern verstarb. Danach lag das Gut für 32 Jahre wüst. 1656 übernahm ein am Leben gebliebener Sohn das Gut. Urkundlich belegt ist, dass 1784 das Wohnstallhaus und der Viehstall vom damaligen Eigentümer Joh. Gottlieb Glöckner neu aufgebaut wurden (Inschriftstein bezeichnet „J.GL.H[evtl. auch ‚G‘]“). Eine zweite Inschrift findet sich im Sturz des Türgewändes: „18 C.G.H. 53“. Hierbei handelt es sich um Umbauarbeiten am Wohnhaus, welche im Auftrag des damaligen Eigentümers C. Gottlob Hähnel erfolgten. Dabei könnte es sich um das massive Unterfahren des Erdgeschosses und den Einbau eines neuen Türportals gehandelt haben. Das Stallgebäude wurde 1925 nach Auskunft der Eigentümerin durch ein neues Stallgebäude ersetzt. Die am Hofzugang stehende Scheune war laut Auskunft der Eigentümerin ursprünglich ein Wohnstallhaus. Mit Sicherheit handelt es sich hierbei um das älteste erhaltene Gebäude des Hofes und wohl auch um eines der ältesten Häuser des Dorfes. Nach seinem äußeren Erscheinungsbild, insbesondere dem steilen Dach, nach zu urteilen, ist eine Bauzeit nach 1656 anzunehmen. Damit käme als Bauherr Caspar Teucher in Frage. Die heutige Scheune wurde ebenso wie das Wohnstallhaus und das Seitengebäude über längsrechteckigen Grundriss als zweigeschossiges Fachwerkhaus gebaut. Alle drei Gebäude weisen heute massive Erdgeschosse und Fachwerkobergeschosse auf. Abgeschlossen werden sie durch teils sehr steile Satteldächer.
Bemerkenswert ist der gute Originalzustand aller zum Hof gehörenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die damit sowohl Zeugnisse ländlichen Bauhandwerks des 17. und 18. Jh. und der Lebensverhältnisse jener Zeit sind. Der Denkmalwert ergibt sich vorrangig aus der baugeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Bedeutung der Hofanlage.

  • Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, saniert, Fenster vergrößert, Giebel verkleidet
  • Scheune: Steinsockel, alter Baukörper, Einfahrt, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Satteldach weit heruntergezogen (ehemals Wohnung im Obergeschoss, Außenwand Bruchsteine)
  • Stallscheune: Erdgeschoss massiv, große Tore, Obergeschoss Fachwerk, Ladeluken, Satteldach
09208319
 
Obere Schule (Ehemalige Schule, heute Wohnhaus) Frauensteiner Straße 54
(Karte)
bez. 1826 zweitälteste erhaltene Schule des Dorfes von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Laut Inschrift über der linken Haustür am 19. November 1826 eingeweiht. Damit ist diese kleine, für die Entstehungszeit typische Schule, die zweitälteste erhaltene Schule im Dorf. In diesen dörflichen Schulgebäuden aus der 1. Hälfte des 19. Jh. befanden sich in der Regel ein bis zwei Schulstuben, in denen Schüler mehrerer Schuljahre gleichzeitig unterrichtet wurden. Außerdem wohnte der Lehrer im Schulhaus. Dass bereits vor dem Erlass des „Gesetzes, das Elementar – Volksschulwesen betreffend“, welches für Sachsen am 6. Juni 1835 verabschiedet wurde, erbaute Oberbobritzscher Schulhaus, kann als progressiv bewertet werden. Zu diesem Zeitpunkt verfügten in Sachsen keinesfalls alle Schulen über ein eigenes Schulgebäude. Der Unterricht fand nicht selten in den Stuben der Bauern statt (als Reihen- oder Wanderschulen bezeichnet). Kaum vorstellbar ist, dass 1884 in der „Oberen Schule“ 135 Schüler unterrichtet wurden. Damit war aus damaliger Sicht die maximale Schülerzahl überschritten.
Die Oberbobritzscher Schule unterscheidet sich äußerlich nicht von anderen zeitgleich erbauten Häusleranwesen. Es handelt sich um einen über längsrechteckigem Grundriss errichteten Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, welcher durch ein hohes Krüppelwalmdach abgeschlossen wird. Zwei Haustüren mit Stichbogenportalen befinden sich an der zugewandten Traufseite. Beide Türöffnungen wurden an der rechten Haushälfte angeordnet, links der einen Haustür befand sich eine Stube, vermutlich die ehemalige Schulstube. Durch die zweite Tür gelangte man wohl in die Wohnung des Lehrers. Diese Vermutung wird auch durch die Inschrift „Schulhaus“ im Schlussstein der linken Haustür gestützt. Das Gebäude beeindruckt durch seinen sehr guten Originalzustand. Der Denkmalwert ergibt sich aus der baugeschichtlichen Bedeutung als zeit- und landschaftstypischer Fachwerkbau in gutem Originalzustand und aus der ortsgeschichtlichen Bedeutung auf Grund seiner Nutzungsgeschichte.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenstergrößen, Krüppelwalmdach, t​eils originale Fenster erhalten.

09208321
 
Wohnhaus mit Schuppenanbau Frauensteiner Straße 55
(Karte)
17. Jh. eines der ältesten Fachwerkhäuser des Dorfes mit seltener Fachwerkkonstruktion, nachträglich im Erdgeschoss massiv unterfahren, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Gärtneranwesen, 1557 laut Chronik durch Nic. Kröner begründet. Baumaßnahmen sind offensichtlich urkundlich nicht überliefert. Die Baukonstruktion des Hauses mit einreihigem Fachwerk und aufgeblatteten Fußstreben im Obergeschoss lässt die Vermutung zu, dass dieses Haus bereits im frühen 17. Jh. errichtet wurde. Damit ist das Haus eines der ältesten, wenn nicht sogar das älteste Fachwerkhaus im Dorf. Diese Fachwerkkonstruktion ist in Sachsen nur noch vereinzelt anzutreffen. Das Erdgeschoss des Hauses könnte im 19. Jh. massiv unterfahren worden sein, auch am Fachwerk wurden bei der Vergrößerung der Fensteröffnungen im Obergeschoss leichte Veränderungen vorgenommen. Abgeschlossen wird das Gebäude durch ein steiles Satteldach. Durch langjährigen Leerstand ist das Haus in seinem Bestand stark gefährdet.
Auf Grund der Seltenheit und des Alters der Fachwerkkonstruktion und des wohl ebenso alten Dachstuhls erlangt das Gebäude eine große hausgeschichtliche Bedeutung. Auf Grund seiner dominanten Straßenlage prägt es maßgeblich das Ortsbild.
Erdgeschoss Bruchsteine, Steintürgewände, Winterfenster, Obergeschoss einriegliges Fachwerk z. T. geblattet, originale Fenstergrößen, Giebel verkleidet, Schuppen: Holzkonstruktion.

09208314
 
Wohnhaus eines Bauernhofes Frauensteiner Straße 59
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. sanierter Fachwerkbau, vermutlich im 19. Jahrhundert erbaut, regionalgeschichtlich und ortsbildprägend von Wert.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, verputzt, verändert, Obergeschoss Fachwerk, Ladeluke, Fachwerk-Giebel, 1513 durch Lorenz Weigel als Gartennahrung begründet, 1854 befand sich das Haus im Eigentum des Wagnermeisters Fürchtegott Heinrich Zimmermann, über die Bauzeit des Hauses gibt es keinen urkundlichen Beleg, dadurch, dass das Fachwerk aufgebrettert wurde, lässt sich die Bauzeit des Hauses nicht von der Fachwerkkonstruktion ableiten, es wäre zu prüfen, ob unter dem aufgebretterten Fachwerk tatsächlich die ursprüngliche Fachwerkkonstruktion erhalten geblieben ist
Scheune: Fachwerk auf Steinsockel, Giebel verbrettert, Satteldach – Streichung 2015, vollständig erneuert, alte Bausubstanz nicht erhalten.

09208315
 
Wohnhaus Freihufenweg 3
(Karte)
evtl. um 1882/1883 als Beispiel ländlicher Fachwerkbauweise des ausgehenden 19. Jahrhunderts baugeschichtlich von Wert.

Erdgeschoss massiv, verändert, Obergeschoss Fachwerk m​it gekreuzten Streben, originale Fenstergrößen, Drempel, flaches Satteldach, n​ach Messtischblättern z​u urteilen, zw. 1882 u​nd 1912 n​eu erbaut.

09208339
 
Freihufe (ehemalig) (Stallscheune eines Vierseithofes) Freihufenweg 5
(Karte)
1882 zeit- und landschaftstypisches bäuerliches Wirtschaftsgebäude in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, n​och einige Steingewände, d​rei Garageneinbauten, Obergeschoss Fachwerk m​it originalen Fenstern, Satteldach, a​lte Ortslisten-Nummer 85, l​aut Chronik ursprünglich a​ls „Oberes Gut“ bezeichnet, gehörte ursprünglich z​um Rittergut, später z​um Erbgericht, w​urde nach d​em Dreißigjährigen Krieg d​as Gut v​on Herrn Michel u​nd Andreas Richter zusammen m​it dem Sohraer Vorwerk erworben u​nd trug seitdem d​ie Bezeichnung „Vorwerk“, e​s folgten mehrere Besitzer, 1700 erwirbt d​ie Gemeinde d​as Grundstück (befanden s​ich keine Gebäude a​uf Grundstück), Gemeinde verkauft d​as Grundstück, n​un als „Freihufe“ bezeichnet a​n Erbgericht, 1819 brannten d​ie damals a​uf Grundstück befindlichen Gebäude a​b und wurden anschließend n​eu aufgebaut, a​us der Chronik i​st nicht erkennbar, a​uf welche Gebäude s​ich die weiteren Ausführungen beziehen, d​as unter Denkmalschutz stehende Gebäude w​ird vermutlich i​m 19. Jh. erbaut worden sein, a​uf dem Meßtischblatt a​us dem Jahr 1881 i​st das Gebäude bereits eingezeichnet.

09208338
 
Wohnstallhaus eines Zweiseithofes In den Birken 1b
(Karte)
bez. 1683 möglicherweise bereits im ausgehenden 17. Jh. erbautes Fachwerkhaus, welches mehrfach überformt wurde, ortsentwicklungsgeschichtlich und hausgeschichtlich von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, vermutlich unterfahren, Obergeschoss Fachwerk verputzt, Giebel verkleidet bzw. verbrettert, neben Tür eingemauerter Stein bezeichnet MHW 1683, ehem. Ortslisten-Nummer 190, urkundlich als „Altgarten“ 1500 im Besitz von Lor. Wetzel, mehrfache Besitzerwechsel, 1683 (Bezeichnung Stein rechts neben Eingangstür) vermutl. im Besitz von Chr. Scheunpflug von Kämmerswalde, damit steht Stein im Widerspruch zu Aussagen der Ortschronik, das benachbarte Gut (Ortslisten-Nummer 191), aus dem der sog. „Altgarten“ vermutlich hervorging, befand sich 1683 im Besitz eines Michael Hegewald. Möglicherweise bezieht sich dieser Stein auf diesen Eigentümer.
Das Fachwerk des Hauses ist verkleidet, so dass keinerlei Aussagen zu dessen Konstruktion getroffen werden können. Die teils sehr kleinen Fensteröffnungen, welche unmittelbar unter der Traufe angebracht wurden, sowie das steile Satteldach könnten auf eine Bauzeit Ende 17. hindeuten.

09208252
 
Steinbogenbrücke über die Bobritzsch Kirchstraße
(Karte)
1806 laut schriftlicher Quelle eine der ältesten erhaltenen Steinbrücken im Dorf von ortsbildprägender, baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Zweibogige Steinbrücke mit Eisbrecher über die Bobritzsch, laut schriftlicher Quellen 1806 erbaut. Auf Betreiben des Freiberger Postmeisters Stockmann, langjähriger Besitzer des Gutes Nummer 2 (heute vermutlich Bobritzschtalstraße 7 und 9) wurde der ehemals nur Fußgängern dienende hölzerne Steg 1781 durch eine steinerne Brücke ersetzt, die von Nieder- und Oberbobritzsch gemeinsam erbaut wurde (laut Ortschronik von Oberbobritzsch). Die Kosten für den Brückenbau teilten sich die Gemeinden Nieder- und Oberbobritzsch. 1823 befand sich die Brücke offensichtlich in desolatem Zustand. Lediglich die beiden Bögen der Brücke waren noch erhalten. Die Reparaturen an der Brücke führte damals der Maurermeister Wolf durch. Wie aus der gleichen Akte zu Wege- und Brückenbauangelegenheiten der Gemeinde Niederbobritzsch hervorging, gab es Unstimmigkeiten zwischen beiden Gemeinden darüber, welche Gemeinde für Reparaturen zuständig sei, befand sich doch die Brücke auf Grundstücken beider Gemeinden. Auch 1861 und danach sicherlich mehrfach erfolgten Reparaturen am Brückenbauwerk.
Auch beim Hochwasser 2002 wurde ein Brückenbogen zerstört. Danach erfolgte eine grundhafte Sanierung, wobei die Brückenbögen durch Beton gesichert wurden. Das ursprüngliche Erscheinungsbild blieb auch nach dieser Reparatur erhalten. Ursprünglich handelte es sich um ein Brückenbauwerk aus Gneis- und Granit-Bruchsteinen mit einer Gesamtlänge von 25 m, einer max. Spannweite von 5,6 m und einer Scheitelhöhe von 2 m. Die Gesamtbreite beträgt 4,7 m.
Die zweijochige Bruchsteinbrücke mit Strömungspfeiler fügt sich harmonisch in das Dorfbild ein. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Steinbogenbrücken im Gemeindegebiet und somit von großer technikgeschichtlicher, aber auch ortsgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung.
Quelle: Acten Gemeinde Niederbobritzsch zu Abt. XIII Nummer 2: Wege- und Brückenbauangelegenheiten 1857 – 1886. Kreisarchiv Landkreis Mittelsachsen, Standort Freiberg.

Neben d​er Brücke b​ei der n​euen Schule n​ahe der Dorfkirche, über d​ie die heutige Straße n​ach Sohra führt, i​st die Brücke d​ie älteste weitgehend original erhaltene Brücke d​es Dorfes.

09208247
 
Pfarrhaus mit Torpfeilern und Einfriedungsmauer im Bereich des Pfarrgartens unterhalb des Pfarrhauses Kirchstraße 2
(Karte)
1699 mit der benachbarten Dorfkirche mit Friedhof ein eindrucksvolles Bauensemble bildend, welches unverwechselbar das Ortsbild prägt, auf Grund seiner fortwährenden Nutzung als Pfarrhaus von großer ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Pfarrhaus: auf hakenförmigem Grundriss, Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss drei Seiten Fachwerk, Giebel verbrettert (neu), Winterfenster, Fenstergrößen original, teils historischer Putz, Fachwerk teils verkleidet
Torpfeiler: verputzt, profilierte Deckplatte
Stützmauer: Granitfeldsteine (Trockenmauer), Zaunpfeiler
1699 neu erbaut, 1798 umfangreiche Reparaturen, 1852, 1853, 1856 grundlegendere Bauarbeiten, dabei Erdgeschoss fast vollständig verändert, zugewandte Traufseite massiv ausgeführt, Dach neu mit Schiefer gedeckt, Obergeschoss an anderen Seiten besteht aus mit Ziegeln ausgefachtem Fachwerk, Erdgeschoss Bruchsteinmauerwerk, im Inneren im Stallbereich laut Information von 1997 noch gewölbte Räume (Stallung), Pfarrgarten eingefriedet mit Bruchsteinmauer, teils eingebrochen (Nebenanlage).

09208276
 

Weitere Bilder
Einzeldenkmale der o. g. Sachgesamtheit: Kirche (mit Ausstattung), Einfassungsmauer, Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, Grufthaus, Gerätehaus, Kriegerdenkmal und Soldatengräber 2. Weltkrieg, VDN-Denkmal, drei Gedenktafeln für Gefallene 1866/1870 sowie vier Einzelgräber (siehe Denkmaltext) Kirchstraße 2b
(Karte)
im Kern 14. Jh. gemeinsam mit dem Pfarrhaus und der alten Kirchschule prägen die Dorfkirche und der diese umgebende Kirchhof das Ortsbild maßgeblich, sowohl die Kirche als auch der Kirchhof sind für das Gemeindeleben im Dorfe und für das Leben jedes einzelnen Dorfbewohners von außerordentlicher Bedeutung, jeder Abschnitt des Lebens war mit der Kirche und dann auch dem Kirchhof verbunden, der Denkmalwert von Kirche und Kirchhof ergibt sich danach aus der besonderen baugeschichtlichen (kunstgeschichtlichen) und regionalgeschichtlichen sowie ortsbildprägenden Bedeutung (siehe auch Sachgesamtheiten – gleiche Anschrift obj. 09305896).

Kirche: Langgestreckte Saalkirche mit beachtlicher Ausstattung. Die Umfassungsmauern wohl noch weitgehend mittelalterlich, die Untergeschosse des vorgelagerten Westturms zeigen Formen des 14. Jh. Durchgreifender Umbau vor allem im Innern 1710, nochmals ergreifende Veränderungen 1902/03. Restaurierungen 1966 und 1979.
Verputzter Bruchsteinbau mit dreiseitigem Schluss, gestreckte Rundbogenfenster. Das ehem. Kreuzdach und der hohe schlanke Dachreiter des quadratischen Turmes 1902 durch kupfernen Aufsatz ersetzt. Im Innern flaches Tonnengewölbe mit Schablonenmalerei, diese vermutlich von 1902/03. Die Raumwirkung durch die zweigeschossigen Emporen an drei Seiten mit kräftigen Balusterbrüstungen geprägt. In die nördliche Empore die Kanzel eingebunden, weit vorkragend und von Säulen gestützt, zum Chor hin Betstübchen, bezeichnet 1710. Beide durch aufwendigen Dekor hervorgehoben.
Der Altar von 1521 ist einer der bedeutendsten Flügelaltäre Sachsens. Außer den qualitätvollen Schnitzfiguren und den hervorragenden Malereien ist das Auftreten von Renissance-Ornament hervorzuheben. Die Schnitzfiguren stammen aus der Werkstatt des Meisters der Freiberger Domapostel, auf den auch einige Figuren des Jungfrauenzyklus im Dom zu Freiberg zurückgehen. Die Gemälde schuf der sog. Meister des Oberbobritzscher Altars, sie sind vergleichbar mit denjenigen der Altäre in Seifersdorf, Hennersdorf und in der Nikolaikirche in Dippoldiswalde (alle Weißeritzkreis, Sachsen I).
In der Predella geschnitzte Darstellung der Anbetung der Hl. Drei Könige, darüber im Schrein hl. Nikolaus auf dem Bischofsthron, neben ihm die heiligen Katharina und Barbara, in den Flügeln die Schnitzfiguren der hl. Margareta und Dorothea. Die erste Wandlung zeigt in vier Gemälden Geschichten aus der Nikolauslegende: Die Rettung der drei Töchter eines verarmten Edelmannes vor dem Verkauf in das Freudenhaus, Rettung von drei Kriegern vor der Hinrichtung sowie Nikolaus als Patron der Schiffer mit der Rettung von drei Pilgern aus Seenot und als Patron der Bäcker bei einer Hungersnot in Myra durch ein Wunder die Kornschiffe füllend. Die bemalten Vorderseiten der Predellenflügel zeigen den hl. Andreas und Johannes den Evangelisten. Die zweite Wandlung gibt in leuchtenden Farben die Martyrien der hl. Dorothea, Katharina, Barbara und Margareta wieder. Auf den Rückseiten der Predellenflügel erscheinen gemalt die hl. Ursula und Agatha.
Der geschnitzte Aufsatz von 1917 ersetzt ein ehem. Gesprenge, zu dem vermutlich eine beschädigte Anna Selbdritt (Pfarrarchiv) und zwei Putten, die urspr. zwei Wappen flankierten, gehören.
- Taufe von 1534, eine runde Kuppa auf gedrehtem Fuß (wohl 1880 leicht verändert und neu gefasst)
. - Die Orgel von Gottfried Silbermann, 1716, durch Jahn 1915/16 umgebaut und danach noch mehrfach verändert.
- Nach Entwürfen von Ludwig Otto die Buntglasfenster von Bruno Urban, beide aus Dresden. Links die Darstellung, Petri Fischzug, rechts Verklärung, Auferstehung und Himmelfahrt in der Gestalt des auf einer lichten Wolke aufschwebenden Christus.
- Im ersten Turmobergeschoss sog. Lutherstube von 1917 mit polychromer Schablonenmalerei.

Totenhaus: kleiner neuromanischer Bau a​us Granitquadern, Pilastergliederung (Sandstein)

Silbermannorgel: einmanualig, v​on 1716. 1743 Posaunenbass v​on Silbermann selbst eingebaut. 1898 Normalstimmung d​urch Versetzen d​es Pfeifenwerkes hergestellt u​nd zwei Register zugefügt. 1916 zweites Manual a​ls Schwellwerk d​urch Fa. Eule angebaut. Nur Metallpfeifen erhalten, Holzregister v​om Wurm zerstört u​nd ersetzt.

Kirchhof mehrfach erweitert, zuletzt wohl 1861 Denkmäler/Soldatengräber:
a) Denkmal für KZ-Häftlinge, Rosengranit, Monolith, ca. 50 cm hoch (VDN-Denkmal)
b) Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg (Choraußenseite): Fünf Sandsteintafeln mit Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Einwohner aus Oberbobritzsch, Sohra und Süßenbach, davor drei Treppenstufen
c) Kriegerdenkmal 2. Weltkrieg und Soldatengräber, Denkmal 2013 Steinmetz Haupt
Grabmale/Gedenktafeln:
1. Gedenktafel für Carl Adolf Illgen, gefallen 1870
2. Gedenktafel für Carl Friedrich Peste, gefallen 1866
3. Gedenktafel für Carl Gottlob Grimmer, gef. 1866
4. Grabmal für Meister Johann Gottfried Grimmer (Gutsbesitzer), 1755 – 1821, gestiftet von der Gemeinde für „den Stifter der Grimmerschen Legate“ (Ortschronik 1882), aufwendig bearbeitetes Sandsteinwandgrab mit vorgeblendeter Ädikula, geschaffen vom Oberbobritzscher Bildhauer Waldmann
5. Grabstein aus Sandstein, Inschrift nicht mehr lesbar, dekoriert u. a. durch Kornähren sowie Anker und Kreuz (für Glaube und Hoffnung)
6. Doppelgrab Familie Geißler, Sandstein, um 1863
7. Erbbegräbnis Familie Gabler/Lempe, geschliffener schwarzer Granit, Galvanoplastik einer Trauernden 1939

Bauten: · Kirchhofsmauer – Granit-Bruchsteine, den Kirchhof umschließend, mehrere Tore mit Steinpfosten
· Grufthaus Erbgerichtsbesitzer Familie Höppner und Täschner, heute Goldbach, nach 1861, kleiner neuromanischer Bau aus Granitquadern, Pilastergliederung (Sandstein)
· Gerätehaus – verputzter eingeschossiger Bruchsteinbau mit Satteldach, 2. Hälfte 19. Jh., zwei Türöffnungen

09208277
 

Sachgesamtheit Nikolaikirche und Kirchhof Oberbobritzsch, mit folgenden Einzeldenkmalen: Kirche (mit Ausstattung), Einfassungsmauer, Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, Grufthaus, Gerätehaus, Kriegerdenkmal und Soldatengräber Zweiter Weltkrieg, VDN-Denkmal, drei Gedenktafeln für Gefallene 1866/1870 sowie vier Einzelgräber (siehe Denkmaltext) Kirchstraße 2b
(Karte)
Gemeinsam mit dem Pfarrhaus und der alten Kirchschule prägen die Dorfkirche und der diese umgebende Kirchhof das Ortsbild maßgeblich, sowohl die Kirche als auch der Kirchhof sind für das Gemeindeleben im Dorfe und für das Leben jedes einzelnen Dorfbewohners von außerordentlicher Bedeutung, jeder Abschnitt des Lebens war mit der Kirche und dann auch dem Kirchhof verbunden, der Denkmalwert von Kirche und Kirchhof ergibt sich danach aus der besonderen baugeschichtlichen und regionalgeschichtlichen sowie ortsbildprägenden Bedeutung (siehe auch Einzeldenkmalliste gleiche Anschrift – Obj. 09208277). 09305896
 
Dreiseithof mit Wohnstallhaus und zwei Stallscheunen sowie Sandsteinwassertrog Kirchstraße 11
(Karte)
bez. 1853 mächtiger, zum gleichen Zeitpunkt neu erbauter ortsbildprägender Komplex, bestehend aus dem Wohnstallhaus und zwei Wirtschaftsgebäuden in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Ehemaliges Zweihufengut. Urkundlich belegt ist, dass das Gut sich 1500 im Besitz von Pet. Reffeler befand, ab 1553 im Besitz der Fam. Baumgarten. Nach 1632 lag das Gut wüst. Ab 1638 im Besitz der Fam. Glöckner (od. Baumgarten). 1818 ist urkundlich als Eigentümer der Erbrichter C. Gottlieb Jünger belegt.
Das Gut brennt 1852 vollständig ab und wird 1853 am heutigen Standort neu aufgebaut. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude blieben weitgehend original erhalten.
1997 erfolgten Sanierungsarbeiten, wobei das ursprüngliche Erscheinungsbild der Gebäude weitgehend gewahrt blieb.
Somit dokumentiert dieser einheitlich gebaute Hof eindrucksvoll das ländliche Bauhandwerk und die Wohn- und Lebensbedingungen der Mitte des 19. Jh., woraus sich der baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Wert der Hofanlage ableitet. Zugleich prägt der Hof durch seine isolierte Lage und Authentizität das Landschaftsbild maßgeblich.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, rechteckiger Grundriss, Tür mit geradem Sturz, bz. „C. W. J. 1853“, Krüppelwalmdach mit zweireihig angeordneten Dachhechten
Stallscheunen: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert, Krüppelwalmdach, eine mit Dachhecht
Brunnen: großes rechteckiges Sandsteinbecken.

09208253
 
Älteres Wohnstallhaus und Scheune eines ehemaligen Vierseithofes Kirchstraße 20
(Karte)
Anfang 19. Jh. traditionelle ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit massiven Erdgeschossen und Fachwerkkonstruktionen in den Obergeschossen von baugeschichtlichem Wert, ortsbildprägend durch erhöhte Lage.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Schiebetor, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenstergrößen, Mitteldrehflügelfenster, ein Giebel massiv
Scheune: massiv, Garage, straßenseitig Ladeeinfahrt, Drempel und Giebel verbrettert, flaches Satteldach.

09208204
 
Wohnstallhaus, südliches Seitengebäude (Ausgedinge), östliches Seitengebäude und Scheune eines Vierseithofes Lichtenberger Straße 10
(Karte)
stattliche Hofanlage mit gut erhaltenen ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden in Fachwerkbauweise, ortsbildprägend, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Bedeutung.

Wohnstallhaus: westliches Gebäude, giebelständig zur Lichtenberger Straße stehend, um 1800 erbaut, neben dem Gebäude an der Einfriedung bzw. Torpfeilern zwei Datierungsinschriften, die sich evtl. auf das Wohnhaus beziehen könnten – „1856“, „C.F.S.“ und „1792“, die Bezeichnungen 1856 und C. F. S. gehören zusammen und weisen auf eine Baumaßnahme 1856 möglicherweise am Wohnhaus durch den Bauherren C. Friedrich Schneider hin, die andere Jahreszahl „1792“ könnte ein Hinweis auf die Bauzeit des Wohnstallhauses sein, nach der Konstruktion des Hauses zu urteilen, wäre eine Erbauung um 1800 möglich, 1856 könnte es sich um Baumaßnahmen handeln
Erdgeschoss massiv, Sandsteingewände, Obergeschoss Fachwerk mit kräftigen Ständern, originale Fenster, hohes Satteldach, zweifarbiger Schiefer, Stall mit Kreuzgratgewölben auf Porphyrsäulen
Ausgedinge: im Süden des Hofes, traufständig zur Lichtenberger Straße stehend, bezeichnet „C.G.L.S. 1796“, Bauherr dürfte C. Gottlieb Schneider sein, dem zu diesem Zeitpunkt der Hof gehörte, Erdgeschoss Bruchsteine, Obergeschoss Fachwerk, Ladeluke, Taubenschlag, daneben Sandstein-Torpfeiler mit profilierter Deckplatte und Mauer (Reste einer Toreinfahrt – Streichung 2015)
östliches Seitengebäude: Erdgeschoss massiv, (LPG-Nutzung), Obergeschoss Fachwerk, Ladeluken (heuaufzug), in Bruchsteinmauer an der Hofseite befindet sich ein in das Bruchsteinmauerwerk eingelassener Stein mit folgender Inschrift: „1732 G. F. S.“ (Hinweis auf Bauherrn Gottfried Schneider), es ist davon auszugehen, dass dieser Stein vom Vorgängerbau stammt, das Seitengebäude wurde 1885 als „Futterschuppen“ für den Bauern Friedrich Klemm neu erbaut nach Bauentwurf des Baumeisters L. Schumann aus Chemnitz, im Erdgeschoss befanden sich ein Pferdestall, ein Wagenschuppen und im Obergeschoss der Heuboden
Scheune: Steinsockel, sonst Fachwerk mit Drempel, große Holzschiebetore
Geschichte: frühester urkundl. belegter Eigentümer war Mart. Krumbholz, 1514 Ant. Heber, ab 1550 Fam. Wetzel, 1633 Eigentümer und Frau verstorben, danach 21 Jahre wüst gelegen, 1654 Eigentümer Mart. Höler, 1684 brennen alle Gebäude ab, wechselnde Besitzer, ab 1708 Fam. Schneider, 1879 im Eigentum von Gutsbesitzer Friedrich Klemm.

09208313
 
Alte Schulbrücke (Brücke) Schulweg
(Karte)
bez. 1900 (urspr. 18. Jh.) einjochige, stark ansteigende Fußgängerbrücke, ursprünglich Hofzufahrt zu den am Schulweg befindlichen Bauernhöfen, singuläres Bauwerk von besonderer technikgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

einbogige Brücke aus Bruchsteinen (Gneis) über die Bobritzsch, Geländer und Mauerkrone neu, starkes Gefälle zum erhöht verlaufenden Schulweg, heute schmale Fußgängerbrücke mit gemauerten Brüstungen, bezeichnet am Schlussstein 1900 unterstromseitig – vermutlich Hinweis auf grundhafte Reparatur, Gesamtlänge 17,60 m, Gesamtbreite 3,80 m, Gehwegbreite ca. 3 m (Gesamtbreite 1985 betrug 3,5 m), Gesamthöhe 4,80 m, lichte Höhe 3,80 m, lichte Weite 7,00 m, singuläres Bauwerk im Gemeindegebiet, vermutlich auch im Landkreis, saniert, ursprünglich (noch im Jahr 2000) aus zwei Brückenteilen bestehend, die mit Stahlankern miteinander verbunden wurden, im Jahr 2000 wurde die eine damals einsturzgefährdete Brückenhälfte abgebrochen (vermutlich Ursprungsbau aus dem 18. Jh.) und die besser erhaltene Hälfte (Reparatur von 1900) saniert, somit war die Brücke nur noch als Fußgängerbrücke zu nutzen, die vorgenannte Einschätzung und vermutete Baugeschichte ist Teil der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung zur Wiederherstellung der Brücke vom LRA Freiberg, datiert 22/07/2004, weiterhin Aufmaß Wagenbreth 1985.

09208330
 
Wohnstallhaus (ohne spätere Anbauten) eines Dreiseithofes Schulweg 2
(Karte)
18. Jh. zeit- und landschaftstypischer Bau mit vielen originalen Details, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Fenster a​us den 1920er Jahren, Obergeschoss Fachwerk, Fenster insbesondere d​er Hoftraufseite befinden s​ich direkt u​nter der Traufe (Hinweis a​uf Bauweise v​or 1800), Giebeldreieck verbrettert, zugewandte Traufseite komplett massiv b​is auf vorgenanntes Giebeldreieck, Haus weitgehend original erhalten, prägend für Ortsbild.

09208328
 
Wohnstallhaus Schulweg 4
(Karte)
um 1800 weithin sichtbares bäuerliches Wohnhaus in zeit- und landschaftstypischer Bauweise, baulich leicht überformt, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verputzt, e​ine Seite verbrettert, Giebeldreieck verbrettert, i​n den 1920er Jahren Einbau z​u breiter Fenster a​n der zugewandten Giebelseite, Haus ansonsten weitgehend original erhalten.

09208318
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Dreiseithofes Schulweg 7
(Karte)
um 1800 traditionelle bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude, weitgehend authentisch überliefert, von heimatgeschichtlichem sowie ortsbildprägendem Wert.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss Bruchsteine, Sandsteingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, originale Fenstergrößen, Satteldach
Stallscheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss preußisches Fachwerk, Satteldach.

09208317
 
Scheune und Seitengebäude eines Dreiseithofes Schulweg 9
(Karte)
E. 19. Jh. zeit- und landschaftstypische Wirtschaftsgebäude des ausgehenden 19. bzw. beginnenden 20. Jh. in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Scheune: flachbogige Tore mit Klinkergliederung, sonst verputzt, im Giebel Okulus, Satteldach
Nebengebäude: flachbogige Tore, Obergeschoss und Drempel verbrettert, Satteldach, beide Gebäude in gleicher Gestaltung.
Die Gebäude wurden seit 2000 sensibel instand gesetzt, dabei soll laut Aussage der Eigentümerin das Hausinnere beider Gebäude weitgehend erhalten geblieben sein.

09208329
 
Wohnstallhaus mit Scheunenteil, Nebengebäude (Werkstatt) und Keller mit gemauertem Kellerhals eines Bauernhofes Wiesenweg 3
(Karte)
nach 1750 laut Chronik (Wohnhaus mit Scheunenanbau) zeit- und landschaftstypische Bauten von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Häusleranwesen, bestehend aus Wohnhaus, Nebengebäude und Keller. Nach 1750 wurde das Wohnhaus erbaut. 1853 wird C. Gottlieb Hantzschmann Eigentümer des Grundstücks. Er ließ 1870 das Nebengebäude als Werkstatt errichten.
Neben dem Wohnhaus befindet sich ein Keller.
Das in einer Wiesenaue stehende zweigeschossige Wohnhaus umfasst neben den Wohnräumen auch einen Stall- und Scheunenteil. Wie in dieser Landschaft im 18. Jh. üblich, wurde das Erdgeschoss aus Bruchsteinen gefügt und verputzt. Das Fachwerkobergeschoss erhielt zum Wetterschutz eine Verbretterung. Einige Fensteröffnungen des Obergeschosses sind leicht vergrößert. Der zweigeschossige Scheunenteil, ein verbretterter Fachwerkbau, ist mit dem Wohnhaus verbunden. Abgeschlossen werden der Wohn- und Scheunentrakt durch ein gemeinsames steiles Satteldach. Unmittelbar links neben dem Wohnhaus befindet sich der aus Bruchsteinen gefügte Kellerhals eines Kellers, welcher möglicherweise zeitgleich mit dem Wohnhaus entstand. Zum Grundstück gehört auch die 1870 errichtete Werkstatt, ein traditioneller verbretterter Fachwerkschuppen mit Satteldach.
Das Bauensemble beeindruckt trotz der erwähnten leichten baulichen Veränderungen am Wohnhaus durch seine authentisch erhaltene traditionelle Bauweise, woraus sich ein baugeschichtlicher Wert ableiten lässt. Zugleich prägt das Anwesen das Ortsbild.
Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, Aborterker, Satteldach.

09208288
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Bauernhofes Wiesenweg 5
(Karte)
1750 laut Chronik (Wohnstallhaus) landschafts- und zeittypische Fachwerkbauten von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Häusleranwesen, bestehend aus Wohnstallhaus und später erbauter Scheune. laut Chronik wurde das Wohnhaus 1750 erbaut. 1865 gehörte das Häusleranwesen dem Wagner C. Gottlieb Zimmermann, der 1877 (Schlussstein des Türportals, laut Chronik 1880) die dem Wohnhaus gegenüberliegende Scheune errichten ließ.
Das bereits 1997 denkmalgerecht sanierte Wohnstallhaus ist ein für seine Entstehungszeit typisches zweigeschossiges Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss und steilem Satteldach. Auch die Scheune ist ein für seine Entstehungszeit typischer Bau, bereits im Erdgeschoss massiv aus Bruchsteinen gemauert mit niedrigem Fachwerkdrempel (verbrettert), abschließend mit flachgeneigtem Satteldach. Beide Gebäude dokumentieren insbesondere durch ihren guten Originalzustand das ländliche Bauhandwerk ihrer Entstehungszeit. Neben dem daraus resultierenden baugeschichtlichen Wert kommt den Bauten als Zeugnis der Arbeits- und Lebensbedingungen der Häusler ein sozialgeschichtlicher Wert zu. Das Anwesen prägt durch seine besondere Lage in der Wiesenaue das Ortsbils maßgeblich.

Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, zwei Seiten neu verbrettert, Dachflächenfenster, saniert
Scheune: Bruchsteine mit Sandsteinquadern, im Giebel zwei Tore, Drempel verbrettert.

09208293
 
Wohnhaus und angebaute Stallscheune eines Bauernhofes Wiesenweg 7
(Karte)
um 1800 zeit- und landschaftstypische Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines Hakenhofes in ortsbildprägender Lage, baugeschichtlich und sozialgeschichtlich von Wert.

Der älteste Teil des Anwesens dürfte das Wohnstallhaus sein, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, abgeschlossen durch ein steiles Satteldach.
Ursprünglich befand sich im Obergeschoss über dem Hauseingang eine Tür im Bereich des oberen Mittelflurs. Im rechten Winkel zum Wohnhaus wurde die Scheune erbaut, ein vermutlich zweigeschossiger verbretterter Fachwerkbau, ebenfalls mit Satteldach. Die Scheune könnte um 1800 erbaut worden sein und zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Wohnhaus durch einen massiven Zwischenbau verbunden worden sein. An die abgewandte Traufseite des Wohnhauses wurden im Laufe der Zeit Anbauten in landschaftstypischer Bauweise mit massivem Erdgeschoss und verbrettertem Fachwerk im Obergeschoss angefügt. Im Erdgeschoss dieser Anbauten gibt es eine zweijochige Kumthalle? (evtl. Pferdestall?). Laut Chronik wurde das Häusleranwesen nach 1700 errichtet. 1864 gehörte es dem Schuhmacher C. Heinrich Hantzschmann. Der Gebäudekomplex dokumentiert das ländliche Bauhandwerk verschiedener Jahrhunderte und zeugt von der Kontinuität ländlichen Bauens über viele Jahrhunderte.
Wohnhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Winterfenster, Obergeschoss Fachwerk, Giebel verbrettert
Scheune: an Wohnhaus angebaut, Stallteil massiv, Scheunenteil Holzkonstruktion, verbrettert, nach 1700 erbaut.

09208294
 

Sohra

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Gedenkstein für die Regulierung des Sohrbaches (Karte) 1931 Granitobelisk mit Inschrift, nahe der Sohrmühle stehend, von ortshistorischer Bedeutung.

Ab 1931 w​urde der Sohrbach i​m Zuge e​iner „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“ i​n mehreren Etappen reguliert, d​abei erfolgte d​ie Verbreiterung, Begradigung u​nd Reinigung d​es Flussbettes. Die umgebenden „Wassertümpel“ wurden d​amit trocken gelegt, d​ie umliegenden Felder dräniert. Zur Durchführung dieser Maßnahme h​atte man s​chon am 5. März 1929 e​ine Genossenschaft gegründet, d​ie den Namen „Wasser- u​nd Bodenverband Colmnitz u​nd Umgebung“ erhielt. Die Aufgabe d​es Verbandes sollte i​n der Be- u​nd Entwässerung v​on Grundstücken bestehen. Der I. Bauabschnitt v​on der Brücke Ortsstr. 33 i​n Sohra b​is zur Sohrmühle w​urde im Zeitraum v​om 4. Mai b​is zum 23. Oktober 1931 durchgeführt. Es folgten 1934 u​nd 1935 z​wei weitere Bauabschnitte. Anlässlich d​er Vollendung dieses I. Bauabschnittes w​urde 1931 e​in Granitobelisk n​ahe der Sohrmühle aufgestellt, dessen Inschrift n​ur noch teilweise z​u lesen ist: „Sohrbach/Regulierung/ Mai – September/ 1931/ …“. Dieser Stein i​st singulär. Im Landkreis Mittelsachsen i​st gegenwärtig k​ein weiterer Gedenkstein für e​inen ähnlichen Anlass a​us den beginnenden 1930er Jahren bekannt. (Fälschlich erfasst a​ls Triangulationsstein); Quelle: Chronik v​on Sohra. Hg. v. Heimatverein Sohra. Sohra 2008, S. 110.

09208360
 
Kriegerdenkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Einwohner der Gemeinde Sohra Ortsstraße
(Karte)
1920 2002 feierliche Einweihung der neu gestalteten Denkmalanlage, ortshistorisch und ortsbildprägend von Bedeutung.

Am 29. Mai 1921 wurde das Denkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Kameraden der „Freiwilligen Löschmannschaft Sohra“ eingeweiht. In seiner Gestaltung erinnert das Denkmal an ein Portal, in dessen Mitte der eigentliche Gedenkstein mit Inschrift, bekrönt von einem „Eisernen Kreuz“ angeordnet wurde. 1992 wurde das aus Porphyrtuff bestehende Denkmal mit einer neuen Schrifttafel mit folgendem Text versehen: „Zum Gedenken der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges und den verstorbenen Kameraden der Fachwerk Sohra“. Die ursprünglich auf dem Mittelstein befindliche Inschrift mit den Namen der Gefallenen war nicht mehr lesbar. Da kein Denkmal für die Gefallenen des 2. Weltkrieges nach dem 2. Weltkrieg aufgestellt worden war, verband man die notwendige Denkmalrestaurierung mit einer Umwidmung des bestehenden Kriegerdenkmals. Die Namen der Gefallenen stehen nun auf zwei Porphyrsteinen, welche beiderseits des ursprünglichen Denkmals aufgestellt wurden. Da in Ostdeutschland insbesondere im ländlichen Bereich nur selten Denkmale für die Gefallenen des 2. Weltkrieges aufgestellt wurden, war es offensichtlich ein Bedürfnis für die Bevölkerung der jeweiligen Gemeinden, die Kriegerdenkmale für die Gefallenen des 1. Weltkrieges nun auch den Gefallenen des 2. Weltkrieges zu widmen. Anlässlich des 110-jährigen Jubiläums der Fachwerk Sohra wurde am 1. Juni 2002 die zuvor neu gestaltete Denkmalanlage geweiht. Das Gedenken an Verstorbene der Freiwilligen Feuerwehr mit diesem Denkmal zu verbinden ist jedoch eher ungewöhnlich.
Der Denkmalwert des Kriegerdenkmals als Erinnerungsstätte für Bürger des Dorfes, die oft mit sehr jungen Jahren ihr Leben verloren, ergibt sich aus der großen ortsgeschichtlichen Bedeutung.

09208342
 
Wegesäule Ortsstraße
(Karte)
1863/64 restaurierte Wegesäule, aufgestellt an der Kreuzung der Straßen zwischen Oberbobritzsch, Niederbobritzsch, Colmnitz und Pretzschendorf, verkehrsgeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

Laut Generalverordnung der Königlichen Kreisdirektion und des Finanzministeriums Dresden sollten um 1850 die für die Fahrpost geeigneten Straßen neu vermessen und mit Entfernungsanzeigern versehen werden.
Mit dieser Arbeit sollte am 1. September 1858 begonnen werden. Der Gemeinderat von Sohra folgte dieser Anweisung mit ihrer Sitzung am 27. August 1863, in der die Aufstellung einer Wegesäule an der Straßenkreuzung der Straßen zwischen Oberbobritzsch, Niederbobritzsch, Colmnitz und Pretzschendorf beschlossen wurde. Die heute neben dem ehem. Gasthof von Sohra stehende Wegesäule wurde 1863/64 aufgestellt. Es handelt sich um eine 2 m hohe Sandsteinsäule mit einer Grundfläche von 0,32 × 0,32 m. Die Inschriften lauten
auf der Vorderseite: 5,9 km Niederbobritzsch; 11,9 km Freiberg
auf der Rückseite: 6,1 km Friedersdorf; 3,0 km Colmnitz
Bis 1971 stand die Säule am heutigen Standort, wurde dann aber umgefahren und beschädigt. 2004 wurde sie von örtlichen Handwerkern und Restauratoren wieder hergestellt und restauriert. Am 26. Mai 2006 konnte sie wieder feierlich eingeweiht werden. Mit denkmalschutzrechtlicher Genehmigung wurden die Entfernungsangaben nach Pretzschendorf und Oberbobritzsch ergänzt, die zuvor auf der Säule fehlten. Dabei wurde die Original-Inschrift „Sohra“ im oberen Teil der Säule herausgemeißelt und verschlossen. Stattdessen wurde die Auflage erteilt, die Inschrift „Commun Sohra“ an der unbeschrifteten Fläche der Wegesäule einzufügen.

09305794
 
Wohnhaus Ortsstraße 1b
(Karte)
1877/78 zeittypisches Fachwerkwohnhaus des ausgehenden 19. Jh. in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und landschaftsprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massives Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert, originale Fenster, Satteldach, 1877/78 a​uf dem Grundstück d​es Gutsbesitzers Carl August Grahl (Nummer 33) u​nd Gemeindeland erbaut. Bis h​eute weitgehend authentisch überliefert.

09208356
 
Hornuff'sches Gut (ehem.); Gemeindegut Sohra (1901) (Wohnstallhaus eines ehem. Vierseithofes) Ortsstraße 4
(Karte)
2. H. 18. Jh. stattlicher, weithin sichtbarer Bau, weitgehend original erhalten, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Schlusssteine a​m Stall m​it springendem Pferd u​nd Kuh, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, 9:4 Achsen, dreischiffiger Stall m​it böhmischem Kappengewölbe a​uf Porphyrpfeilern.

09208343
 
Wohnstallhaus und Scheunenanbau (mit Stallung) eines Bauernhofes Ortsstraße 7
(Karte)
bez. 1797 (Wohnstallhaus) ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in sehr gutem Originalzustand, hausgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

über hakenförmigem Grundriss, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, rundum m​it schachbrettartigem Zierkunstschiefer (nach 1974), eingemauerter Schlussstein bezeichnet 1797 (Bauzeit d​es Wohnhauses).

09208346
 
Wohnstallhaus und vordere Einfriedungsmauer mit Toreinfahrt (Torpfeilern) eines ehem. Dreiseithofes Ortsstraße 8
(Karte)
1866, Neubau nach Brand zeit- und landschaftstypisches ländliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude von baugeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.
  • Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss Fachwerk, verbrettert
  • Stallscheune: zweigeschossiger, verputzter Backsteinbau, Abbruch 2006
  • Scheune: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verbrettert, Abbruch 2006
09208348
 
Butze-Gut (Wohnstallhaus (mit Wäschemangel im Inneren), Feldscheune und Teich mit Einfassungsmauer zur Ortsstraße (»Hofteich« vor Gut Ortsstr. 12) eines ehemaligen Vierseithofes) Ortsstraße 13
(Karte)
bez. 1858 dominantes, zeit- und landschaftstypisches Wohnstallhaus am Ortseingang, mit zugehöriger Scheune und gegenüberliegendem Fisch- und Löschwasserteich, bauliche Zeugnisse eines stattlichen Bauernhofes, baugeschichtlich, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Ehemals Vierhufengut, 1752 i​m Besitz v​on Caspar Butze, danach Straßberger, d​ann wieder Butze

  • Wohnstallhaus: langgestreckter, prächtiger Massivbau, 15:4 Achsen, Bruchstein, verputzt, Steingewände, kräftige Türstürze, bezeichnet G. J. Butze und 1866, Mezzaningeschoss, Satteldach, Giebel mit Zwillingsfenstern, Eckquaderung, im Innern alte Wäschemangel (Rolle)
  • Scheune: Feldscheune, später Nutzung als Busgarage bzw. für gewerbliche Zwecke, Feldsteinbau mit Eckbetonung
  • Hofteich: vor dem Hof Ortsstraße 12, gehörte laut Ortschronik zum Gut Ortsstraße 13, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Erlass der Dorffeuerordnung aus dem Jahr 1775 als Löschwasserteich, vermutlich auch als Fischzuchtteich, angelegt, bei Brandausbruch konnte Wasser aus dem Teich in den Sohrbach geleitet werden, so dass unterhalb des Teiches ausreichend Wasser zum Löschen bereitstand, der Teich wird zur Ortsstraße durch eine gut erhaltene Bruchsteinmauer abgegrenzt

Die ursprünglich ebenfalls z​um Bauerngut gehörenden Wirtschaftsgebäude wurden a​uf Grund v​on Baufälligkeit v​or 2015 abgebrochen.

09208352
 
Wohnstallhaus und Scheune eines Dreiseithofes Ortsstraße 17
(Karte)
1. Drittel 18. Jh. stattlicher Dreiseithof mit bauhistorisch wertvollem Wohnstallhaus sowie Scheune aus dem 19. bzw. 20 Jh., das Ortsbild prägend.
  • Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Steingewände
  • Scheune: Erdgeschoss massiv, drei große Flachbogentore, Obergeschoss verbrettert, zum Hof massiv mit Eckquaderung und einfacher Putzgliederung
  • Einfriedung mit eingemauertem Schlussstein, bezeichnet „J.G.F., No. 24, 1795“
09208350
 
Wohnstallhaus und Scheune eines ehem. Dreiseithofes (heute Winkelhof) Ortsstraße 19
(Karte)
nach 1716/ vor 1764 zeit- und landschaftstypische Fachwerkgebäude, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, u​m 1764 Wiederaufbau d​es Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäudes, 1/2-Hufengut.

09208347
 
Stallscheune, Scheune und Einfriedungsmauer zur Straße sowie zwei Hofbäume eines ehemaligen Vierseithofes Ortsstraße 23
(Karte)
1867 stattliche Wirtschaftsgebäude des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. sowie gut erhaltene Hofbäume, heimatgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
  • Stallscheune: Erdgeschoss massiv, Steingewände, Eckquaderung, drei breite Korbbogenportale, Obergeschoss Fachwerk, zum Hof massiv, Nebengebäude: Erdgeschoss massiv, Steingewände, zum Hof z. T. verändert, Obergeschoss Fachwerk, ursprünglich Ein-Hufengut, seit 1773 Eineinhalb-Hufengut
  • Hofbäume: zwei Kastanien, die ältere links des Eingangs vermutlich um 1910 gepflanzt, die jüngere rechts des Eingangs vermutlich nach 1947 nachgepflanzt
  • Einfriedung zur Straße (Nebenanlage), erbaut nach Abbruch des vorderen Seitengebäudes, bereits 1920 in heutiger Gestalt vorhanden (vermutlich nach 1879)
09208345
 
Sohraer Schule (Schulgebäude) Ortsstraße 24b
(Karte)
bez. 1868 zeittypischer Putzbau von ortshistorischer Bedeutung.

zweigeschossiger Massivbau mit leicht vorspringendem Mittelrisalit, Flachbogenfenster im Erdgeschoss, Obergeschoss mit geradem Sturz, Portal mit kräftig profiliertem Sturz, bezeichnet 1868 (am 5.10.1868 Weihe), im Giebel Zwillingsfenster und Uhr, an der Hausgiebelseite Drillingsfenster, der ursprüngliche Dachreiter mit Glocke wurde 1967 abgerissen
Grundsteinlegung zur Schule erfolgte am 23. April 1868, zur Bauzeit der Schule wurden in dieser 40 Schüler unterrichtet, gleichzeitig befand sich im Haus eine Lehrerwohnung. 1959 mit Ende des Schuljahres 1958/59 wurde der Schulbetrieb eingestellt, alle Schüler wurden nach Niederbobritzsch umgeschult, 1959 wurde in einem der Klassenräume das Gemeindeamt von Sohra untergebracht, 1974 nach Eingemeindung der Gemeinde Sohra nach Oberbobritzsch werden in den Gemeinderäumen ein Versammlungsraum für die Freiwillige Feuerwehr und Vereinszimmer untergebracht, 1980 teilweise Nutzung des Gebäudes als Poststelle und Gemeinde-Bibliothek, 1997 Verkauf des Schulgebäudes, seitdem privates Wohnhaus, 2005 Erneuerung der Fenster und des Außenputzes.

09208341
 
Wohnhaus Ortsstraße 24D
(Karte)
1868 (ehem. Schuppen/ Nebengebäude) zum Wohnhaus umgebautes ehemaliges Nebengebäude (Schuppen) des gegenüberliegenden Häusleranwesens (No. 24), von ortsgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.

Erdgeschoss massiv, zum Teil verändert, Obergeschoss Fachwerk verbrettert (2015 war auch das Erdgeschoss verbrettert), Giebel verkleidet, Krüppelwalmdach, Ehemaliges Nebengebäudes des gegenüberliegenden Häusleranwesens, damals wurde das Gebäude als Wagenschuppen, Wasserhaus, Holz-, Kohlen- und Geräteschuppen genutzt, 1929 wird das Grundstück einschließlich des darauf befindlichen Nebengebäudes an den Schachtmeister Otto Paul Himpel verkauft, der 1930 das Gebäude zum Wohnhaus mit zwei Wohnungen umbauen lässt, 1969 erwirbt die Gemeinde nach Ableben der Vorbesitzer das Haus, welches nun gemeinnützigen Zwecken dienen sollte: Einrichtung einer Arzt- und Schwesternstation, Sitz des LPG-Büros, Luftschutzraum der Gemeinde, zeitweilig Gemeindebibliothek, danach Wohnhaus, 1991 Verkauf, Nutzung als Wohnhaus, 1999 Sanierungsmaßnahmen.

09208739
 
Erbgericht (ehem.) (Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude sowie Gartenhaus eines Dreiseithofes) Ortsstraße 28
(Karte)
Ende 18. Jh. ehemaliges Erbgericht mit gut erhaltenem Wohnstallhaus aus dem frühen 18. Jh. (später umgebaut), bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in ortsbildprägender Lage, ortsgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.
  • Wohnstallhaus: Erdgeschoss massiv, Steingewände, originale Tür, Schlusssteine bezeichnet J.G.B. 1839, über dem Stall mit Pferd und 1843 (im Kern älter), Obergeschoss Fachwerk, z. T. aufgeblattet, ein Giebel massiv, Stallscheunen über Winkelgrundriss, die nördliche Erdgeschoss massiv, Obergeschoss verbrettert, die östlich massiv, mit Mansarddach
  • Taubenhaus: kleiner Holzbau mit Krüppelwalmdach und Ausflugöffnungen
  • Scheune vor 2015 zu Wohnhaus umgebaut, dabei äußeres Erscheinungsbild möglichst weitgehend erhalten, Bausubstanz vermutlich nur zu geringem Teil erhalten.

1815 erwarb Joh. Gottlieb Baumgarten d​en Hof, e​r erhob n​icht mehr d​en Anspruch a​uf den Titel „Erbrichter“. Damit verlor d​er Hof d​ie Bezeichnung a​ls „Erbgericht“. Urspr. h​atte das Gut d​ie Gast- u​nd Schankgerechtigkeit. 1923 umfangreiche Umbaumaßnahmen. 1962 Abriss d​es ehem. Auszugshauses, welches l​inks der Einfahrt stand. Seit 1985/86 s​tand der Hof l​eer bis 2009 e​in neuer Eigentümer d​en Hof erwarb u​nd sanierte.

09208359
 
Seitengebäude und Scheune eines Dreiseithofes Ortsstraße 29
(Karte)
1898 zwei ortsbildprägende Wirtschaftsgebäude mit Fachwerkobergeschossen aus dem ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh. in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich, sozialgeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.

Erdgeschoss massiv, Steingewände, Obergeschoss blaues Fachwerk, z. T. verbrettert, e​ine Scheune m​it Krüppelwalmdach.

09208354
 
Wohnhaus Ortsstraße 31
(Karte)
1674 urkundlich belegt eines der ältesten weitgehend authentisch erhaltenen Fachwerkwohnhäuser von Sohra von großer hausgeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung.

sehr kleiner Bau, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss einriegliges Fachwerk, originale Fenster, kleine Tür i​m Obergeschoss, Satteldach, Schlussstein bezeichnet „G. A. 1735“ (vermutlich Hausumbau), w​ohl altes Wohnhaus e​iner Gartennahrung.

09208355
 
Wohnstallhaus und Scheune einer Bauernhofes Ortsstraße 32
(Karte)
um 1824 Wiederaufbau nach Brand ortsbildprägende ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in zeittypischer Fachwerkbauweise in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
  • Wohnstallhaus: vermutl. um 1824 abgebrannt und danach wieder aufgebaut, möglicherweise unter Einbeziehung von erhalten gebliebenen Teilen des Vorgängerbaus, 1884 wird eine Esse eingebaut und ein Backofenanbau errichtet, 1902 folgen bauliche Veränderungen, seitdem keine wesentlichen baulichen Veränderungen, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk verbrettert
  • Scheune: 1902 neu erbaut, 1934 und 1948 erweitert, 1934 erhielt die Scheune neben anderem auch eine Balkenauffahrt, seitdem keine nennenswerten baulichen Veränderungen, Erdgeschoss massiv und Holzkonstruktion, linke Haushälfte mit Stall, rechte Haushälfte Scheunenteil.
09208357
 
Wohnstallhaus, Scheune und Seitengebäude eines ursprünglichen Vierseithofes (später Dreiseithofes) Ortsstraße 33
(Karte)
bez. 1865 große Hofanlage mit authentisch erhaltenen ländlichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jh. von großer baugeschichtlicher, sozialgeschichtlicher und landschaftsprägender Bedeutung.
  • Wohnstallhaus: 1865 durch den Gutsbesitzer Carl August Grahl erbaut, 1955/56 Essenbau, in Räumen des Erdgeschosses wird 1959 ein Erntekindergarten der LPG eingerichtet, hierfür erfolgten bauliche Veränderungen, zweigeschossiger Massivbau mit gemalter Putzgliederung, Zwillingsfenster, Tür mit kräftig profiliertem Sturz, bezeichnet C.A.G. 1865
  • Scheune und Seitengebäude: 1827 laut Schlussstein durch die damalige Eigentümerin des Gutes Johanne Dorothea Süße, geb. Hauptvogel erbaut, mächtige Bauten, im rechten Winkel aneinander gebaut, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, sehr guter Zustand, Schlussstein bezeichnet JDK 1827.

Das Eineinhalb-Hufengut gehörte u​m 1600 Jacob Kröhner, welcher vermutlich 1632 verstarb, danach (nach Kriegs- u​nd Pestzeit) l​ag das Gut mehrere Jahre wüst, d​ie Gebäude fielen ein, 1636 w​ird das Gut z​um Verkauf angeboten u​nd wechselt i​m 17. u​nd beginnenden 18. Jh. mehrfach s​eine Besitzer, n​och 1714 übernahm Georg Hauptvogel d​as Gut wüst u​nd ohne Gebäude, a​us dem Sächsischen Meilenblatt, Freiberger Exemplar Bl. 252 a​us dem Jahr 1785 k​ann man entnehmen, d​ass die Hofanlage 1785 vollständig aufgebaut w​ar und a​us vier Gebäuden bestanden hat. Demzufolge m​uss man d​avon ausgehen, d​ass die i​m 18. Jh. vorhandenen Wohn- u​nd Wirtschaftsgebäude d​en Neubauten d​es 19. Jh. weichen mussten. Nach langer Nutzung d​urch die LPG erhielten d​ie Eigentümer d​er 1950er Jahre d​en Hof 1993 zurück u​nd sanierten diesen nachfolgend denkmalgerecht.

09208358
 

Anmerkungen

  1. Die Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese kann über die zuständigen Behörden eingesehen werden. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.
Commons: Kulturdenkmale in Bobritzsch-Hilbersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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