Jesuit Volunteers

Jesuit Volunteers (JV) i​st ein internationaler Freiwilligendienst für Erwachsene a​b 18 Jahren i​n einem Sozialprojekt d​es Jesuitenordens. JV i​st eine Kooperation d​er Jesuitenmissionen Deutschlands, Österreichs u​nd der Schweiz, geleitet v​on der deutschen Jesuitenmission i​n Nürnberg. JV entstand Anfang 2012 a​us einer Vereinigung v​on Jesuit European Volunteers (JEV) u​nd Jesuit Mission Volunteers (JMV).[1]

Die jährlich etwa 30 Freiwilligen arbeiten zum Beispiel mit Flüchtlingen, Straßenkindern oder Behinderten, in Schulen und Sozialeinrichtungen in Entwicklungsländern oder an Gedenkstätten, in der beruflichen Bildung oder in der Seelsorge. Die Einsätze werden je nach der Ausbildung und Kompetenz der Bewerber zugeschnitten. Die Jesuit Volunteers leben in Gemeinschaft und in Anbindung an eine Jesuiten- oder Schwesternkommunität. Ihre Erfahrungen sollen sie auf der Grundlage des christlichen Glaubens reflektieren und dabei den persönlichen Bezug zu Gott neu entdecken (wobei die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche keine Bedingung ist). Unterstützt werden die Jesuit Volunteers durch ein Begleitprogramm, das gewöhnlich durch einen Jesuiten oder eine Ordensschwester geleitet wird und auch Seminare und Exerzitien umfasst. Ein Teil des Unterstützungsprogramm findet im Centrum für Globales Lernen am Caritas Pirckheimer Haus (Nürnberg) statt. Die Kosten des Einsatzes werden durch Spenden finanziert; ferner wird JV durch weltwärts, den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), gefördert.

Jesuit European Volunteers (JEV) war ein Freiwilligendienst des Jesuitenordens für junge Erwachsene, gegründet 1986 von Horst Knott SJ. Die Einsätze waren auf die Zeit eines Jahres begrenzt (bei Auslandseinsatz auch länger) und fanden an Orten in Deutschland, Österreich, Osteuropa, Kolumbien bzw. Mexiko statt. Die Freiwilligen arbeiteten mit Menschen am Rande der Gesellschaft, etwa Obdachlosen, Menschen mit Behinderungen, Müttern und Kindern in Schwierigkeiten, alten und kranken Menschen oder Asylbewerbern und lebten in kleinen, von Jesuiten betreuten Wohngemeinschaften. JEV war dem Freiwilligen Sozialen Jahr vergleichbar und somit als Zivildienst anerkennbar. Nach Angaben des Ordens haben seit der Gründung etwa 1000 junge Menschen an JEV teilgenommen.[2]

Jesuit Mission Volunteers (JMV) w​ar ein Freiwilligendienst o​hne Bindung a​n das „Freiwillige Soziale Jahr“ u​nd ohne Altersgrenze n​ach oben, a​ber gleichfalls v​om BMZ anerkannt. Eine abgeschlossene Berufsausbildung w​ar für d​ie Missionare a​uf Zeit vorausgesetzt. Mit Anbindung a​n Niederlassungen d​er Jesuiten i​n Afrika, Asien u​nd Lateinamerika arbeiteten d​ie Freiwilligen i​n den Bereichen Armutsbekämpfung, Flüchtlingshilfe, Schulbildung, berufliche Ausbildung, Pastoralarbeit, Gesundheitswesen, Menschenrechte, Ökologie u​nd Landwirtschaft.

Im englischen Sprachraum firmieren d​ie JV a​ls Jesuit Volunteer Community (USA: Jesuit Volunteer Corps), i​m französischsprachigen a​ls Jeunes Volontaires Internationaux (JVI).

Einzelnachweise

  1. Carolin Auner, Judith Behnen: Jesuit Volunteers. In: JESUITEN 63, Nr. 3, 2012, ISSN 1613-3889, S. 30–32.
  2. Deutsche Provinz der Jesuiten: 1000 JEV-Jahre. Ein Interview mit Luzia Pfeiffer. (PDF; 33 kB@1@2Vorlage:Toter Link/www.jesuiten.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
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