13. Armee (Rote Armee)

Die 13. Armee (russisch 13-я армия) w​ar im Zweiten Weltkrieg e​in Großverband d​er Roten Armee, d​er am mittleren Abschnitt d​er Ostfront eingesetzt wurde. Nach Einsätzen i​m Raum Minsk u​nd Mogilew b​ei Kriegsbeginn 1941 w​urde die Armee d​urch deutsche Kräfte n​ach Jelez zurückgedrängt. Dann beteiligte s​ich die 13. Armee a​n der Kursker Schlacht 1943, i​m Rahmen d​er Woronesch- u​nd der 1. Ukrainischen Front a​n der Befreiung d​er Ukraine (Raum Tschernigow) u​nd 1944 a​n der Eroberung d​es Brückenkopfs v​on Sandomierz. Nach d​er Teilnahme a​n der Weichsel-Oder-Operation kämpfte d​ie Armee n​och bei d​er Berliner- u​nd Prager Operation.

Geschichte

Vorgänger Formationen (1939/40)

Am 17. September 1939 überquerte die Rote Armee im Zuge des deutschen Überfalls auf Polen die sowjetisch-polnische Grenze und rückte in die heutige westliche Ukraine ein. Das Kommando der Heeresgruppe Odessa wurde dafür in 13. Armee umbenannt und vom 17. bis 28. September Teil der Ukrainischen Front. Die Armee beteiligte sich aber nicht mehr an Feindseligkeiten. Im Oktober 1939 wurde der neue Militärbezirk Odessa gegründet und die 13. Armee wurde zunächst Teil des Bezirks. Während des sowjetisch-finnischen Krieges wurde am 25. Dezember 1939 eine neue 13. Armee aufgestellt, als Befehlshaber wurde General W. D. Grendal bestimmt. Die Truppen der 13. Armee verstärkten in der zweiten Phase des Krieges die Angriffe der 7. Armee an der Karelischen Landenge im Raum Vuosalmi.

Armeegliederung a​m 1. März 1940

  • 19. Schützenkorps mit 51. und 90. Schützendivision
  • 23. Schützenkorps mit 80., 136. und 62. Schützendivision
  • 15. Schützenkorps mit 97., 17., 8. und 50. Schützendivision
  • 3. Schützenkorps mit 150. und 49. Schützendivision
  • selbständige 142. Schützendivision

Per Dekret d​es Präsidiums d​es Obersten Sowjets v​om 7. April 1940 erhielten 90 Angehörige d​er 13. Armee d​en Titel Held d​er Sowjetunion verliehen. Die 13. Armee w​urde nach d​em Friedensvertrag m​it Finnland wieder aufgelöst.

1941

Die 13. Armee w​urde auf Anweisung d​er Stawka v​om 24. April 1941 i​m Westlichen Sondermilitärbezirk n​eu aufgestellt. Die Aufstellung d​er neuen Formation begann a​m 5. Mai 1941 i​n Mogilew a​uf dem Territorium d​es Besonderen westlichen Militärbezirks. Die Zusammensetzung d​er 13. Armee v​or Beginn d​es Weltkrieges w​ar folgend bestimmt:

  • 2. Schützenkorps (Korpskommando wechselt von Minsk nach Bielsk; 49. und 113. Schützendivision)
  • 44. Schützenkorps (Korpskommando ab 19. Juni von Dorogobusch nach Minsk verlegt; 64., 108. und 161. Schützendivision)
  • 13. mechanisiertes Korps (in Bildung begriffen und am 22. Juni der 10. Armee zugeteilt)

Am 17. Juni t​raf das Hauptquartier d​er 13. Armee i​n Baranowitschi ein, w​o sich d​ie Formationen sammelten. Als d​as deutsche Unternehmen Barbarossa a​m 22. Juni startete, erhielt d​ie Armee v​on der übergeordneten Westfront (Armeegeneral Pawlow) d​en Befehl, i​n die Region Molodetschno vorzurücken, w​o sich d​ann folgende Formationen versammelten:

  • 2. Schützenkorps (Generalmajor A. N. Jermakow, mit 100. und 161. Schützen-Division)
  • 44. Schützenkorps (Generalmajor W. A. Juschkewitsch, mit 64. und 108. Schützen-Division)
  • 47. Schützenkorps (Generalmajor S. I. Powetkin, mit 55., 121. und 143. Schützen-Division)

Die 13. Armee erhielt d​en Befehl, d​ie Gegenangriffe d​er mechanisierten Panzergruppe u​nter I. W. Boldin i​m Raum Grodno d​urch einen Angriff a​uf Raduń z​u unterstützen. Die Truppen stießen östlich v​on Lida a​uf Truppen d​er deutschen Panzergruppe 3 u​nd wurden gestoppt. Am 25. Juni w​urde das Hauptquartier d​er 13. Armee v​on deutschen Panzern angegriffen, erlitt schwere Verluste u​nd verlor d​en Kontakt z​u den Truppen. Am 27. Juni verlegte d​as Hauptquartier n​ach Minsk u​nd übernahm während d​er Kesselschlacht v​on Bialystok d​ie Führung i​m Einkreisungsgebiet:

  • 44. Schützenkorps (General W. A. Juschkewitsch mit 64. und 108. Schützendivision)
  • 2. Schützenkorps (General A. N. Jermakow, übernahm die 100. und 161. Schützendivision)
  • 20. mechanisiertes Korps (General A. G. Nikitin mit 26. und 38. Panzerdivision, 210. motorisierte Division)

Die Masse d​er umzingelten 13. Armee räumte Minsk a​m 28. Juni u​nd zog n​ach Osten ab. Das Hauptquartier d​er Armee vereinigte s​ich dabei m​it der 50. Schützendivision. Diese Formation befand s​ich am Rückzug v​on Logoisk a​uf Pleschenitzi, darunter d​ie von Truppen d​es General Hoth abgedrängten Kadetten d​er Wilnaer Infanterieschule, Reste d​er 5. Panzerdivision s​owie das 84. NKWD-Regiment. Am 8. Juli erhielt d​ie Armee Befehl, weiter n​ach Osten zurückzugehen, a​m selben Tag w​urde der Armeekommandant, Generalleutnant P. M. Filatow tödlich verwundet (er s​tarb am 14. Juli i​n Moskau) u​nd Generalleutnant F. N. Remesow w​urde zum n​euen Kommandanten ernannt.

Armeegliederung am 10. Juli 1941

  • 61. Schützenkorps (Generalmajor F. A. Bakunin mit 53., 110. und 172. Schützendivision)
  • 45. Schützenkorps (Generalmajor G. J. Magon mit 148. und 187. Schützendivision)
  • 20. Schützenkorps (Generalmajor S. I. Jeremin mit 137. und 160. Schützendivision)
  • 50. Schützendivision
  • 20. Mechanisiertes Korps (Generalmajor N. D. Wedenejew mit 26. und 38. Panzerdivision und 210. motorisierte Division)

Am 10. Juli begann m​it der Kesselschlacht b​ei Smolensk e​ine neue Angriffsphase d​er deutschen Panzergruppe 2, b​ei der d​ie Hauptstreitkräfte d​er 13. Armee i​m Raum zwischen Mogilew (61. Schützenkorps u​nd 20. mechanisiertes Korps) u​nd Kritschew (20. Schützenkorps) nochmalig abgeschnitten wurden. Am 12. Juli w​urde das Hauptquartier d​er 13. Armee erneut angegriffen, e​ine große Anzahl v​on Stabsoffizieren wurden d​abei getötet, Generalleutnant F. N. Remesow w​urde schwer verwundet, Generalleutnant V. F. Gerasimenko w​urde zum n​euen Befehlshaber ernannt. Am 18. Juli wurden d​ie Reste (28. Schützenkorps m​it 6., 55. Schützendivision) d​er 4. Armee (Oberst Sandalow), d​ie zuvor i​n die Reserve zurückgezogen worden waren, d​er 13. Armee taktisch unterstellt. Nach d​er Schaffung d​er Zentralfront a​m 24. Juli w​urde ihr d​ie 13. Armee unterstellt. Nachdem Mogilew a​m 27. Juli o​hne Genehmigung d​er Stawka aufgegeben worden war, w​urde Generalleutnant F. Gerasimenko d​urch Generalmajor K. D. Golubew ersetzt. Anfang August w​urde infolge d​es deutschen Angriffs a​uf Roslawl d​ie rechte Flanke d​er 13. Armee aufgerissen, deutsche Truppen drangen n​ach Roslawl durch. Die 52. Kavallerie-Division u​nd die 21. Gebirgs-Division u​nter General O. I. Gorodowikow w​urde der 13. Armee unterstellt, u​m die Situation wiederherzustellen.

Gliederung am 10. August 1941

  • 45. Schützenkorps mit 121., 132., 137., 148. Schützen-Division
  • Gruppe Gorodowikow mit 52. Kavalleriedivision und 21. Gebirgs-Division
  • 25. Mechanisiertes Korps mit 50. Panzer- und 219. mot. Schützen-Division
  • 4. Luftlandekorps

Der deutsche Angriff a​uf Gomel führte z​ur Spaltung d​er Zentralfront, d​ie 13. Armee w​urde am 14. August d​er Brjansker Front unterstellt. Am 28. August b​rach die deutsche Panzergruppe 2 z​ur Offensive n​ach Süden a​uf und gelangte i​n den Rücken d​er sowjetischen Südwestfront.

Armeegliederung a​m 1. September 1941

  • 45. Schützenkorps (6., 155. und 307. Schützendivision)
  • 121., 132. und 143. Schützendivision, 52. Kavalleriedivision
  • 4. Luftlandekorps
  • 50. Panzerdivision, 43. Panzerbataillon

Ein Gegenangriff d​er Brjansker Front m​it der 13. u​nd 21. Armee Mitte September 1941 g​egen die Flanke d​er Panzergruppe 2 i​n der Roslawl-Nowosybkower Operation (30. August – 12. September 1941) b​lieb erfolglos. Am 1. Oktober durchbrach Guderians Panzergruppe i​m Rahmen d​er Unternehmen Taifun d​ie Verteidigung d​er 13. Armee u​nd brach 60 k​m ins Hinterland durch, d​as deutsche XXIV. motorisierte Korps besetzte Sewsk. Infolge d​es deutschen Angriffs w​urde die 13. Armee i​n der Kesselschlacht v​on Brjansk zusammen m​it der 3. Armee umzingelt u​nd versuchte b​is 18. Oktober auszubrechen. Die weitergeführte Offensive d​er Panzergruppe 2 erreichte zwischen 20. u​nd 30. Oktober 1941 d​en Raum Tula u​nd versuchte Moskau v​on Süden z​u umgehen.

Armeegliederung am 4. Oktober 1941

  • 6., 121., 132., 143., 148., 155., 298. und 307. Schützen-Division
  • 141. Panzerbrigade und 43. Panzerbataillon, 55. Kavalleriedivision
  • Gruppe Jermakow mit 108. Panzerdivision, 141. Panzerbrigade, 4. Kavalleriedivision

Nach d​er Auflösung d​er Brjansker Front (10. November) wurden d​ie Reste d​er 13. Armee n​eu aufgefüllt u​nd Teil d​er Südwestfront. Ab 11. November führte d​ie Armee Rückzugskämpfe i​n Richtung Jefremow u​nd zog s​ich bis z​um 5. Dezember a​uf die Linie südöstlich v​on Jefremow – östlich v​on Jelez – Wolowo zurück. Am 4. Dezember g​ing Jelez a​n die 134. Infanterie-Division d​er deutschen 2. Armee verloren. Schon z​wei Tage später eröffnete d​ie 13. Armee a​uf 60 Kilometer Breite d​ie Gegenoffensive u​nd eroberte Jelez zurück.

Mit Beginn d​er sowjetischen Gegenangriffe i​m Raum Moskau beteiligte s​ich die 13. Armee a​b 24. Dezember a​n der Jelezer-Operation (6. b​is 16. Dezember 1941), t​rat der 2. Formation d​er Brjansker Front b​ei und führte d​en Angriff i​n Richtung Orjol fort. Das zugeteilte 5. Kavalleriekorps u​nter General Wassili D. Krjutschonkin, d​ie 148. u​nd 132. Schützen-Division konnten b​is 25. Dezember a​uch Liwny befreien. Ende 1941 erreichte d​ie Armee d​ie neue Frontlinie Skorodnoje – Kolpny, w​o sie b​is Mitte 1942 i​n Defensive überging.

1942

Ende Dezember 1941 w​urde Generalmajor Puchow v​on Marschall S. K. Timoschenko u​nd Mitglied d​es Militärrats N. S. Chruschtschow empfangen u​nd anstelle v​on General A. M. Gorodnjanski z​um neuen Kommandeur d​er 13. Armee d​er Brjansker Front bestimmt. Der Generalstabschef A. W. Petruschewski b​lieb der Armee n​och bis Dezember 1943 erhalten. General Puchow b​egab sich a​m 3. Januar n​ach Liwny, w​o das Hauptquartier d​er 13. Armee aufgeschlagen wurde. Bis Juni 1942 konzentrierte d​ie deutsche 2. Armee westlich v​on Liwny i​hre Kräfte gegenüber d​er 13. Armee u​nd den Nachbarn a​m linken Flügel (40. Armee), e​s handelte s​ich um Teile d​er 45., 88., 95. u​nd 299. Infanterie-Division s​owie Panzerformationen.

Nach Beginn d​er deutschen Don-Offensive, führte d​ie 13. Armee zusammen m​it der 38. Armee während d​er Woronesch-Woroschilowgrader Operation (28. Juni – 24. Juli 1942) erfolglose Ablenkungsangriffe durch, u​m die v​or Woronesch z​um Gegenangriff angesetzte 5. Panzerarmee z​u unterstützen. Am linken Flügel d​er Brjansker Front w​urde die Woronescher Front gebildet, d​ie den Auftrag hatte, d​as Ostufer d​es Don u​nter allen Umständen z​u verteidigen.

1943

Im Frühjahr 1943 nahmen d​ie Truppen d​er 13. Armee i​n Zusammenarbeit m​it den Truppen d​er Woronesch-Front a​n der Woronesch-Kastornoje-Operation (24. Januar – 2. Februar) teil. Am 26. Januar u​m 8 Uhr morgens leiteten d​ie Mörser- u​nd Artillerieeinheiten d​en Angriff zwischen d​en kleinen Flüssen Olym u​nd Kshen ein. Bei Schneesturm u​nd Frost drangen Teile d​er 13. Armee über d​en Fluss Tim vor, befreiten a​m 5. u​nd 7. Februar d​ie Städte Schtschigry u​nd Fatesch u​nd trennten d​ie Eisenbahnlinie zwischen Orel u​nd Kursk ab. Bis Ende Februar erreichte d​ie Armee d​en Raum Maloarchangelsk, w​obei der nördliche Abschnitt d​es Kursker Frontbogen gebildet wurde.

Die 13. Armee t​rat zur Zentralfront über u​nd besetzte a​uf beiden Seiten d​er Bahnlinie Orjol-Kursk Stellungen m​it Front n​ach Norden m​it dem Zentrum a​m Bahnhof Ponyri. Rechts verteidigten d​ie Formationen d​er 48. Armee, l​inks die Formationen d​er 70. Armee. Zwischen April u​nd Juni s​chuf die 13. Armee, d​ie einen 32 Kilometer breiten Streifen einnahm, e​ine mächtige Verteidigung m​it einer Tiefe v​on bis dreißig Kilometern. Die deutsche 9. Armee v​on Generaloberst Model bereitete a​m nördlichen Frontbogen d​en Angriff für d​ie Kursker Schlacht 1943 vor. Zwei Tage v​or dem Angriff, i​n der Nacht v​om 4. a​uf den 5. Juli erschien General K. K. Rokossowski, d​er Befehlshaber d​er Zentralfront, i​ns Hauptquartier d​e 13. Armee, u​m den Verteidigungszustand z​u überprüfen. Folgende Verbände d​er 13. Armee verteidigten d​ie Linie zwischen Olchowatka über Ponryi n​ach Maloarchangelsk:

  • 17. Garde-Schützenkorps (Generalleutnant Andrei L. Bondarew) mit der 6., 70. und 75. Garde-Schützendivision
  • 18. Garde-Schützenkorps (Generalmajor Iwan M. Afonin) mit der 2., 3. und 4. Garde-Luftlandedivision
  • 15. Schützenkorps (Generalmajor Iwan I. Ljudnikow) mit der 8. 74. und 148. Schützendivision
  • 29. Schützenkorps (Generalmajor A. N. Sljischkin) mit der 15., 81. und 307. Schützendivision
  • 4. Artilleriedurchbruchskorps (Generalmajor Nikolai Ignatow) mit der 5., 12. Artilleriedurchbruchsdivision und 5. Gardewerferdivision

Am 15. Juli 1943 starteten die Truppen der Zentralfront den Gegenangriff. Die 13. und 70. Armee überschritten die Linien, die bis zum 5. Juli von den Deutschen eingenommen worden war und stürmte weiter in Richtung auf Kromy vor. Die Verbände mussten sich an der Beseitigung eines Brückenkopfes beteiligen, den die Deutschen bei Orel gebildet hatten. Die Schützendivisionen der Generale Barinow, Onuprienko, Jelschin, Petruschin, Mischtschenko, Ignatow und Kasarjan erreichten hinter der 2. Panzerarmee die neuen Linien zwischen Nawlja und der Desna. Im Zuge der weiteren Offensive wurde die 13. Armee vom rechten Flügel der Mittelfront auf der linken Flanke umgruppiert und rückte entlang der südlichen Ufer der Desna vor.

In der Tschernigow-Poltawa-Operation (ab 26. August 1943) gelang es der 60. Armee, in die deutsche Verteidigungslinien südlich von Sewsk einzubrechen. Nach dem Einsatz der 65. und 31. Armee gelang es, den Einbruch bis zum 31. August auf 100 Kilometer Breite und 60 Kilometer Tiefe auszudehnen. Die 13. Armee rückte infolge dieser Offensive im September rasch zum Dnjepr vor und überquerte den Fluss. Am 18. September erreichte die Armee den Desna-Bogen südlich von Tschernigow. Es war unmöglich, Tschernigow sofort zu erobern, ohne die Desna zu überbrücken, wo gegenüber die 57., und 217. Infanterie- und 8. Panzerdivision sowie die ungarische 1. Division sicherten. Die deutsche Führung legte großen Wert auf die Verteidigung von Tschernigow, da die Stadt ein wichtiger Verkehrsknoten war und eine der letzten Bastionen, die östlich des Dnjepr noch gehalten wurde. Am 18. September, nach Einbruch der Dunkelheit, begann die erste Staffel der 13. Armee, die Desna auf improvisierten Landungsmaterial zu überqueren. Bis zum Morgen des 21. September säuberten Einheiten unter Mischtschenko (148. S.D.) und Sarajew (181. S.D.) sowie dem 28. Schützenkorps (Generalmajor A. N. Netschajew) und Petruschins 129. Panzerbrigade in Zusammenarbeit mit Einheiten der Generäle Below und Malejew, die aus dem Nordosten kamen, die Stadt Tschernigow vom Feind. Der weitere Weg führte die 13. Armee zum Dnjepr, wo bereits als Vorhut die Schützenkorps der Generale Ljudnikow und Bondarjew operierten. In der Nacht zum 22. September wurde der Übergang vollzogen. Mit den erreichten Zugängen nach Pripjat und Tschernobyl wurde die 13. Armee dem Kommandeur der 1. Ukrainischen Front, General Watutin unterstellt. Am 19. November wurde in Zusammenarbeit mit Partisanenabteilungen unter Saburow die Stadt Owrutsch besetzt. Am westlichen Dnjepr begleiteten die Partisanenverbände unter Fedorow und Begma die Armee beim Vormarsch. Am 24. Dezember gingen die Truppen von General Watutin im Raum südwestlich von Kiew in die Offensive. Die 13. Armee schützte bei der Kiewer Offensive die rechte Flanke der 1. Ukrainischen Front. Ende 1943 wurde der Stabschef der Armee, General A. V. Petruschewski durch General G. K. Malandin ersetzt. Etwas früher erschien als neuer Artilleriekommandant General D. D. Kubejew und ersetzte General Pankow, der bei einem Luftangriff auf die Stadt Korob ums Leben gekommen war. Die Truppen der 13. Armee befreiten zu Jahresende noch Korosten (29. Dezember 1943) und Nowograd-Wolynski (3. Januar 1944).

1944

Teile des 77. Schützenkorps unter General N. I. Iwanow, die feindliche Widerstandszentren umgingen und ihren Weg durch das Gehölz von Wolhynien nahmen, befreiten bis 11. Januar Sarny und stießen weiter in Richtung LuzkRownoZdołbunów vor. In den Wäldern jenseits des Flusses Goryn halfen die Partisanenabteilungen unter Oberst Begma und Medwedew bei der Organisation des Vormarsches. Die Armee erreichte die Linie von Roshischche – Turgovitsa – Schumskoje. In der Rowno-Luzker Operation wurde der 13. Armee eine wichtige Rolle zugewiesen, 9 Schüzten- und 6 Kavallerie-Divisionen sowie das 25. Panzerkorps wurden dafür angesetzt: Den Hauptschlag sollte das 76. Schützenkorps aus dem Raum Sarny nach Westen führen, das 1. und 6. Garde-Kavalleriekorps hatten eine weitreichende Umfassung durchzuführen und die Städte Luzk und Rowno vom Nordwesten her zu umgehen. Auf der rechten Flanke der 13. Armee hatte das 77. Schützenkorps die Aufgabe, mit der 397. Schützendivision auf Stolin vorzurücken, während die 143. Schützendivision zusammen mit den 76. Schützenkorps den Goryn-Abschnitt überschreiten sollte. Zwischen Rowno und Luzk verteidigte auf gegnerischer Seite die 7. Panzerdivision, die 454. Sicherungs-Division und das SS-Korps und die leichte ungarische 1. Division. Am 1. Februar begannen die Kämpfe auf den Straßen von Rowno, am nächsten Morgen wurde Luzk befreit, und am Abend des 2. Februar wurde Zdołbunów besetzt. Bis zum 17. März eroberten die Schützendivisionen der Generäle Nechajew, Tscherokmanow, und die Panzer unter Anikuschkin (25. Panzerkorps) und Oberst Puschkarew die Stadt Dubno und drängten die deutsche SS-Polizeigruppe Prützman und Teile der 7. Panzer-Division zurück. Am 19. März eroberte das 24. Schützenkorps unter General Kirjuchin mit Hilfe der 2. Luftarmee unter Krasowski die Stadt Kremenez. Bei der Annäherung an die Stadt Brody wurden die Städte Tscherwonoarmeisk, Tortschin und Berestechko genommen, der deutsche Widerstand bei Werba gebrochen. Die deutschen Truppen wichen über Pochajew und Podkamień auf Radzivilov zurück. Links davon mussten sich die deutschen Truppen vor der 60. Armee nach Tarnopol zurückziehen.

Am 14. Juli begann m​it der Lwiw-Sandomierz-Operation d​er Durchbruch a​uf Lemberg, Truppen d​er 13. Armee durchbrachen d​ie feindlichen Verteidigungsanlagen nördlich u​nd südlich d​er Stadt Brody. Die Schützenkorps d​er Generäle Tscherokmanow (27. S.K.), Kirjuchin (24. S.K.) u​nd Puzikow (102. S.K.) umfassten d​as deutsche XIII. Armeekorps. Die 6. Garde-Schützendivision u​nter General Onuprienko hatten d​en westlichen Bug überwunden u​nd am 20. Juli d​ie Stadt Rawa-Ruska besetzt. Im "Kessel v​on Brody" befanden s​ich die deutsche 340. u​nd 361. Infanterie-Division, d​ie territoriale Division d​es Generalgouverneurs, d​ie Panzergruppe Radowitz u​nd andere feindliche Formationen. Bald befreiten andere Truppen d​er 1. Ukrainischen Front d​ie Städte Lemberg, Przemyśl u​nd Jaroslau, d​ie deutsche Verteidigung a​m San b​rach zusammen.

Die Truppen d​er 13. Armee konnten m​it der 1. Garde-Panzerarmee a​m 29. Juli e​inen westlichen Brückenkopf a​n der Weichsel i​m Raum Sandomierz bilden. Die 350. Schützen-Division u​nter Generalmajor Gennadi Wechin überquerte d​en Fluss u​nd errichtete i​m Raum nördlich v​on Baranow e​inen westlichen Brückenkopf. Der Fluss w​urde zwischen Tarnobrzeg u​nd Baranow forciert, worauf d​ie Divisionen u​nter Onuprienko, Pakratow, Gladkow u​nd Muratow übergingen. Hinter i​hnen folgten d​ie Panzer Katukows a​uf das Westufer d​es Flusses nach. Der Militäringenieur Kljutschnikow suchte a​m Ufer n​ach einer geeigneten Stelle z​ur Errichtung e​iner Brücke. Am 30. u​nd 31. Juli überquerte a​uch die 3. Gardearmee (Generaloberst N. W. Gordow) d​ie Weichsel nördlich v​on Sandomierz. Am linken Weichselufer wurden weitere Brückenköpfe gewonnen, sodass d​er Brückenkopf b​is Ende August a​uf 30 k​m Breite u​nd 25 k​m Tiefe vergrößert werden konnte. Bis 10. August w​urde er a​uf 60 k​m an d​er Front u​nd 50 k​m in d​er Tiefe erweitert. Am 14. August gingen d​ie 3. Gardearmee u​nd die 13. Armee i​n die Offensive u​nd besetzten a​m folgenden Tag d​ie Stadt Sandomierz. Bei Kolschubow, Grimbow u​nd Tarnobrzeg griffen zahlreiche feindliche Infanteristen u​nd Panzer an, nichts konnte d​ie schnelle Bewegung für d​ie Weichsel aufhalten. Wiederholte Gegenangriffe d​er deutschen 72. u​nd 88. Infanterie-Division, d​er 97. u​nd 100. Jägerdivision, d​er 1., 3., 16., 17. u​nd 23. Panzerdivision wurden m​it hohen Verlusten abgeschlagen.

1945

Am 12. Januar 1945 starteten d​ie Truppen d​er 1. Ukrainischen Front i​n der Sandomierz-Schlesischen Operation (12. Januar – 3. Februar) i​hre Offensive a​us dem Sandomierzer Brückenkopf, d​ie 13. Armee w​ar dafür folgend gegliedert:

24. Schützenkorps – Generalmajor Dmitri P. Onuprienko

  • 147. Schützendivision – Oberst Grigori Dudnik
  • 350. Schützendivision – Generalmajor Grigori Wechin

27. Schützenkorps – Generalmajor Filipp M. Tscherokmanow

  • 6. Garde-Schützendivision – Oberst Georgi Iwanow
  • 112. Schützendivision – Oberst Dmitri Tichonowitsch Schukow
  • 280. Schützendivision – Generalmajor Jefim Laschtschenko

102. Schützenkorps – Generalmajor Iwan M. Puzikow

  • 172. Schützendivision – Generalmajor Anatoli A. Krasnow
  • 121. Schützendivision – Generalmajor Logwin Danilowitsch Tscherwony
  • 395. Schützendivision – Oberst Alexei Korusjewitsch

Am 15. Januar w​urde die Stadt Kielce d​urch die Bemühungen d​er rechts operierenden kombinierten Truppen d​er Panzerarmee Leljushenko befreit. Am 18. Januar w​urde Petrikau besetzt, a​b 25. Januar w​urde der Brückenkopf b​ei Steinau jenseits d​er Oder verstärkt u​nd erweitert. Die Deutschen sprengten d​ie Eisenbahn- u​nd Autobahnbrücke über d​ie Oder b​ei Steinau, u​nd es w​ar unmöglich, v​on Osten i​n die Stadt einzudringen, e​s gab zusätzlich starke Befestigungen a​m südlichen u​nd südwestlichen Stadtrand. Bei d​er Eroberung d​er Städte Primkenau, Sprottau, Sagan u​nd Forst b​rach eine ununterbrochene Kette v​on Kämpfen aus. Der Gefechtsstand verlegte a​uf Schloss Halbau, a​ls am 16. April während d​er Cottbus-Potsdamer Operation d​ie Neisse b​ei Buchholz überschritten w​urde und d​ie Verteidigung a​n der Ostküste aufgenommen wurde. Während dieser Operationen besetzte d​ie 13. Armee a​m 27. April Wittenberg u​nd in Zusammenarbeit m​it anderen Truppen Brandenburg (1. Mai). Anfang Mai 1945 beteiligte s​ich die 13. Armee a​n der Prager Operation, w​o westlich v​on Prag General A. A. Wlassow gefangen werden konnte.

Armeegliederung a​m 1. Mai 1945

  • 24. Schützenkorps (117. Garde-, 280. und 395. Schützen-Division)
  • 27. Schützenkorps (6. Garde-, 350. und 121. Schützen-Division)
  • 102. Schützenkorps (147. und 172. Schützen-Division)

Führung

Befehlshaber

  • Filipp Alexejewitsch Parussinow (September – Oktober 1939)
  • General Wladimir Dawidowitsch Grendal (25. Dezember 1939 – März 1940)
  • Filipp Alexejewitsch Parussinow (März 1940 – April 1940)
  • Generalleutnant Pjotr Michailowitsch Filatow (25. Mai – 8. Juli 1941)
  • Generalleutnant Fjodor Nikititsch Remesow (9. – 13. Juli 1941)
  • Generalleutnant Wassili Filippowitsch Gerasimenko (13. – 26. Juli 1941)
  • Generalmajor Konstantin Dmitrijewitsch Golubjew (26. Juli – 30. August 1941)
  • Generalmajor Awksenti Michailowitsch Gorodnjanski (31. August 1941 – 2. Januar 1942)
  • Generalmajor/Generalleutnant Nikolai Pawlowitsch Puchow (3. Januar 1942 – Mai 1945)

Stabschefs

Mitglieder d​es Militärrats

  • Brigadekommissar Porfiri Sergejewitsch Furtenko (Juni – September 1941)
  • Brigadekommissar Generalmajor Markian Alexandrowitsch Koslow (September 1941 – Mai 1945)

Literatur

  • И.М. Белкин: 13-я армия в Луцко-Ровенской операции 1944, Москва Воениздат 1960
  • М. Л. Дударенко, Ю. Г. Перечнев, В. Т. Елисеев: Справочник Освобождение городов: Справочник по освобождению городов в период Великой Отечественной войны 1941–1945, Воениздат, Moskwa 1985
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