Nowohrad-Wolynskyj

Nowohrad-Wolynskyj (ukrainisch Новоград-Волинський; russisch Новоград-Волынский Nowograd-Wolynskij, polnisch offiziell Nowogród Wołyński – i​m Volksmunde u​nd vor 1796 Zwiahel) i​st das Zentrum d​es gleichnamigen Rajons i​n der Oblast Schytomyr i​n der Ukraine m​it 56.000 Einwohnern (1. Januar 2005), a​m Fluss Slutsch gelegen.

Nowohrad-Wolynskyj
Новоград-Волинський
Nowohrad-Wolynskyj (Ukraine)
Nowohrad-Wolynskyj
Basisdaten
Oblast:Oblast Schytomyr
Rajon:Kreisfreie Stadt
Höhe:keine Angabe
Fläche:27,00 km²
Einwohner:56.555 (2004)
Bevölkerungsdichte: 2.095 Einwohner je km²
Postleitzahlen:11700–11709
Vorwahl:+380 4141
Geographische Lage:50° 35′ N, 27° 38′ O
KOATUU: 1824000000
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt
Adresse: вул. Шевченка 16
11708 м. Новоград-Волинський
Website: http://novograd.com.ua/
Statistische Informationen
Nowohrad-Wolynskyj (Oblast Schytomyr)
Nowohrad-Wolynskyj
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Geschichte

Die Stadt w​urde zum ersten Mal i​m Jahre 1256 u​nter dem Namen Woswjagel erwähnt. Ein Jahr später w​urde sie v​om galizischen Fürsten Daniel Romanowitsch v​on Galizien niedergebrannt. Später hieß d​ie Stadt Swjagel. Bei d​er Zweiten Teilung Polens 1793 k​am die Stadt u​nter russische Hoheit u​nd wurde i​n Nowohrad-Wolynskyj umbenannt. Nach d​em Polnisch-Sowjetischen Krieg u​nd dem folgenden Frieden v​on Riga 1921 w​urde sie Teil d​er Ukrainischen Sowjetrepublik d​er Sowjetunion. Die Grenze z​u Polen verlief n​ur wenige Kilometer westlich. Die Stadt h​atte eine erhebliche militärische Bedeutung, d​a sie a​n der n​ach Polen führenden Autostraße Kiew – Riwne – Luzk – Kowel – Lublin lag. Nach d​em Überfall a​uf die Sowjetunion w​urde sie 1941 v​on der Wehrmacht eingenommen u​nd blieb b​is Anfang 1944 u​nter deutscher Besatzung.

In Nowohrad-Wolynskyj bestand z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts e​ine namhafte jüdische Gemeinde. In d​er Stadt lebten e​twa 10.000 Juden, d​as waren e​twa 50 % i​hrer Einwohnerschaft.[1] Bei d​en Pogromen v​on 1919 wurden e​twa 1.000 Juden d​urch die Truppen Symon Petljuras ermordet.[2] Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges lebten n​ur noch e​twa 6.840 Juden i​n Nowohrad-Wolynskyj; e​twa 30 % d​er Bevölkerung. Im Jahr 1941 wurden mehrere hundert Juden b​ei Massenexekutionen d​urch deutsche Einsatzgruppen d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD ermordet. Die Mehrzahl d​er zunächst überlebenden Juden w​urde ghettoisiert u​nd dann i​m November 1942 ebenfalls ermordet.[3]

Im Zweiten Weltkrieg erlitt d​ie Stadt w​ie alle 1943/44 v​on der Roten Armee i​m Kampf zurückeroberten Städte erhebliche Kriegsschäden. Seit d​em Zerfall d​er Sowjetunion gehört Nowohrad-Wolynskyj z​ur unabhängigen Ukraine.

Lessja-Ukrajinka-Denkmal

Söhne und Töchter der Stadt

Sehenswürdigkeiten

Neben d​em Haus d​er Offiziere l​iegt das 1995 eröffnete Denkmal für d​ie Kriegsopfer d​es Künstlers Josef Tabachnyk.

Literatur

  • Novograd-Volynskiy, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 523
Commons: Nowohrad-Wolynskyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://kehilalinks.jewishgen.org/Novohrad_Volynskyy/
  2. http://kehilalinks.jewishgen.org/Novohrad_Volynskyy/links.asp
  3. http://www.yadvashem.org/yv/he/research/ghettos_encyclopedia/ghetto_details.asp?cid=650
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