Filipp Michailowitsch Tscherokmanow

Filipp Michailowitsch Tscherokmanow (Филипп Михайлович Черокманов; * 3. Novemberjul. / 15. November 1899greg. i​m Dorf Marowka, Rajon Issa, Oblast Pensa; † 8. Juni 1978 i​n Woronesch) w​ar ein sowjetischer Generalleutnant (1944) u​nd Held d​er Sowjetunion (1943).

Leben

Tscherokmanow w​urde 1899 i​m Dorf Marowka (heute Bezirk Issa (Pensa)) i​n einer Bauernfamilie geboren. 1917 n​och vor d​er Oktoberrevolution arbeitete e​r als Landarbeiter u​nd Hirte für d​ie Grundbesitzer Roschnowski i​m Dorf Solowtsowo (Rajon v​on Issa).

In der Roten Armee

Tscherokmanow t​rat im Mai 1919 i​n die Rote Armee e​in und diente a​ls Soldat i​n einem selbstständigen Wolski-Bataillon. Er absolvierte d​en Maschinengewehr-Kurs i​n Pensa u​nd nahm d​ann am Russischen Bürgerkrieg teil. 1920 absolvierte e​r die Regiments-Schule b​eim 22. Schützen-Regiment i​m Militärbezirk Wolga. Im April desselben Jahres w​urde Tscherokmanow z​um stellvertretenden Chef d​er Lebensmittel-Verwaltung v​on Pensa ernannt. Im Januar 1921 w​urde er Zugführer d​es 1. Pensaer Schützen-Regiments d​er 1. Schützen-Division d​es Militärbezirks Wolga ernannt u​nd beteiligte s​ich in dieser Position a​n der Niederschlagung d​es Aufstandes i​n Tambow. Zu Jahresende 1922 besuchte e​r einen Infanteriekurs b​ei der 112. Schützen-Division d​es Militärbezirks Wolga u​nd diente danach i​m 1. Schützen-Regiment dieser Division a​ls Zugskommandeur u​nd seit Oktober 1924 i​n derselben Division b​eim 3. Schützen-Regiment nacheinander a​ls Adjutant, Kompaniechef u​nd als Bataillonskommandeur.

1926 t​rat er i​n die Reihen d​er KPdSU ein. Seit Oktober 1933 w​ar er Kommandeur e​ines Bataillons i​m 183. Schützen-Regiment, Leiter d​er Divisionsschule für j​unge Kommandeure u​nd Adjutant d​es Chefs d​er Operationsabteilung d​er 112. Division. Nachdem e​r den höheren Schießkurs „Wystrel“ absolviert hatte, w​urde er 1936 i​n der gleichen Division z​um Major u​nd Stabschef d​es 183. Schützen-Regimentes ernannt u​nd im April 1937 w​urde ihm d​er Posten d​es Assistenten d​es Chef d​er Personal-Abteilung d​es Militärbezirks Wolga übertragen. Im Oktober d​es gleichen Jahres übernahm e​r den Posten d​es Leiters d​er Inspektoren-Gruppe i​m Militärrat desselbigen Bezirks. Im Februar 1938 w​urde er z​um Kommandeur d​es 157. Schützen-Regiments (der 53. Schützen-Division) ernannt. Von November 1938 b​is Mai 1939 absolvierte e​r höhere Fortbildungskurse für höhere Kommandeure a​n der Generalstabs-Akademie d​er Roten Armee i​n Moskau.

Im Vaterländischen Krieg

Am 29. Dezember 1939 wurde er zum Oberst befördert, nachdem er bereits im Oktober 1939 das Kommando über die 148. Schützen-Division erhalten hatte. Als Teil der 13. und 3. Armee kämpfte die 148. Schützen-Division seit Juni 1941 bei der Verteidigung von Weißrussland und im Juli in der Schlacht von Smolensk. Während der Kämpfe bei Schumjatschi stand die Division im Kampf gegen deutsche Panzer, dabei wurde Tscherokmanow verwundet und fiel beinahe in deutsche Gefangenschaft. Nachts entkam er zur Kolchose „Krassny Krimski“, wo er vom Kollektivbauern N. F. Koslow versteckt wurde. Einen Monat später, nachdem seine Wunden fast geheilt waren überschritt er die Kampflinie und schlug sich zu den sowjetischen Truppen durch. Vom 16. September 1941 bis zum Februar 1942 befehligte er wieder die 148. Schützen-Division, die während der Jelezer-Operation am 9. Dezember Jelez und am 25. Dezember 1941 die Stadt Liwny befreite. Vom 10. Februar 1942 bis zum 27. Juni 1943 befehligte er die 6. Garde-Schützen-Division, die Stellungen im Kursker Frontbogen im Raum Ponyri verteidigte. Durch eine Resolution des Rates der Volkskommissare der UdSSR vom 3. Mai 1942 wurde er zum Generalmajor ernannt. Im Juli 1943 wurde er zum Kommandeur des 27. Schützenkorps der 65. Armee ernannt. Während der Tschernigow-Pripjater Operation überquerte sein 27. Schützenkorps mit minimalen Verlusten die Flüsse Desna und Sosch. Am 15. Oktober 1943 begannen zwei Schützendivisionen seines Korps den Dnjepr-Übergang in der Nähe des Dorfes Lojew im Bezirk Gomel zu bewerkstelligen, wo bis zum Abend des 16. Oktober 1943 der Brückenkopf gefestigt werden konnte. Mit Dekret Nr. 1703 des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 30. Oktober 1943 wurde Tscherokmanow mit dem Titel Held der Sowjetunion samt der Verleihung des Leninordens (Nr. 15130) und des Orden des Goldenen Sterns ausgezeichnet.

Das 27. Schützenkorps n​ahm 1944 a​n der Orden d​es Goldenen Sterns u​nd der folgenden Lemberg-Sandomierz-Offensive t​eil und befreite nacheinander d​ie Städte Berestechko, Radechow u​nd Jaroslaw a​m San-Abschnitt. Seine Truppen sicherten m​it anderen Armeeteilen d​en Weichsel-Brückenkopf v​on Sandomierz u​nd beteiligte s​ich Anfang 1945 a​n der Weichsel-Oder-Operation. Durch e​ine Resolution d​es Rates d​er Volkskommissare d​er UdSSR v​om 11. Februar 1945 w​urde Generalmajor Tscherokmanow d​er Rang d​es Generalleutnants zuerkannt. Das 27. Schützenkorps beteiligte s​ich als Teil d​er 13. Armee (Generaloberst N. A. Puchow) a​ktiv an d​er Cottbus-Potsdamer Operation u​nd war u​nter den Ersten, d​ie über d​ie Elbe gingen.

Nachkriegszeit

Nach d​em Krieg befehligte Tscherokmanow d​as 27. Korps weiterhin b​is zum März 1947. Nachdem e​r im März 1948 höhere akademische Kurse a​n der Woroschilow-Militärakademie abgeschlossen hatte, w​urde er z​um Kommandeur d​es 29. Garde-Schützenkorps ernannt. Seit Februar 1951 w​ar er Stellvertretender Befehlshaber d​er 3. Stoßarmee b​ei der Gruppe d​er Sowjetischen Streitkräfte i​n Deutschland u​nd seit November 1951 w​ar er Befehlshaber d​er 7. Gardearmee i​m Militärbezirk Transkaukasus. Im Juli 1955 w​urde er z​um ersten stellvertretenden Befehlshaber d​er Truppen d​es Turkestanischen Militärbezirks ernannt. Im August 1957 t​rat Generalleutnant Tscherokmanow i​n den Ruhestand. Er l​ebte danach i​n Woronesch, w​o er i​m Juni 1978 verstarb u​nd auf d​em Kominternowski-Friedhof beigesetzt wurde.

Auszeichnungen

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.