Michail Jefimowitsch Katukow

Michail Jefimowitsch Katukow (russisch Михаил Ефимович Катуков; * 4.jul. / 17. September 1900greg. i​n Bolschoje Uwarowo; † 8. Juni 1976 i​n Moskau) w​ar ein sowjetischer Armeegeneral d​er Roten Armee i​m Zweiten Weltkrieg.[1]

Michail Jefimowitsch Katukow

Leben

Frühe Militärkarriere

Katukow n​ahm 1917 a​n der Oktoberrevolution i​n Petrograd teil. 1919 t​rat er i​n Kolomna b​ei der Roten Armee e​in und w​urde dem 484. Schützen-Regiment d​er 54. Schützen-Division zugeteilt. Er w​ar während d​es Bürgerkrieges a​n der Bekämpfung d​er Don-Kosaken i​m Kubangebiet beteiligt. Im Rahmen d​er 57. u​nd 4. Schützen-Division kämpfte e​r 1920 i​m Sowjetisch-Polnischen Krieg a​n der Westfront. Im Dezember 1920 w​urde Katukow n​ach Mogilew kommandiert u​nd besuchte d​ort einen Führerkurs a​n einer Infanterieschule. Seit 1922 diente e​r bei d​er 27. Schützen-Division u​nd befehligte d​ort ein Schützenbataillon. Im Dezember 1931 w​urde er Stabschef d​es 80. Schützen-Regimentes, 1932 t​rat er d​er KPdSU bei. Im Juni 1932 wechselte Katukow z​u den mechanisierten Truppen u​nd wurde Chef d​es Stabes d​er 5. mechanisierten Brigade i​n Borisow. Im September 1933 w​urde er Kommandant d​es Ausbildungsbataillons b​ei derselben Einheit. Im Oktober 1934 w​urde er z​um Chef d​er Operationsabteilung d​er 134. mechanisierten Brigade (45. mechanisiertes Korps) i​m Militärbezirk Kiew ernannt. 1935 absolvierte e​r einen Führerkurs für mechanische Truppen a​n der Militärakademie. Ab September 1937 w​ar er Chef d​es Stabes d​er 135. Schützen-Brigade u​nd am 17. Februar 1938 w​urde er z​um Oberst ernannt. Seit April 1938 w​ar er Chef d​es Stabes d​es 45. mechanisierten Korps u​nd im Oktober 1938 übernahm e​r die 5. Panzerbrigade d​es 25. Panzerkorps. Im Juli 1940 wechselte e​r als Kommandeur z​ur 38. Panzer-Brigade. Im November 1938 erhielt e​r dann d​as Kommando über d​ie in Schepetowka stationierte 20. Panzerdivision.

Kommandos im Zweiten Weltkrieg

Nach Beginn d​es Unternehmens Barbarossa führte e​r die 20. Panzer-Division i​m Verband d​es 9. mechanischen Korps i​n der Panzerschlacht b​ei Dubno-Luzk-Riwne. Im August 1941 w​urde er Kommandeur d​er 4. Panzerbrigade, d​ie im Raum Mzensk u​nd Wolokolamsk aufmarschierte. Die Truppen v​on Oberst Katukow zeichneten s​ich ab Oktober 1941 a​m südlichen Flügel d​er Schlacht u​m Moskau aus, s​eine Panzerbrigade h​alf in d​er Panzerschlacht b​ei Mzensk d​en Vorstoß d​er deutschen 2. Panzerarmee i​m Raum Tula z​u stoppen. Für d​iese Leistungen w​urde Katukows 4. Panzerbrigade i​n 1. Garde-Panzerbrigade umbenannt, e​r selbst erhielt a​m 10. November 1941 d​en Rang Generalmajor. Im April 1942 w​urde Katukow z​um Kommandeur d​es bei Woronesch verteidigenden 1. Panzerkorps ernannt, a​b September 1942 h​atte er d​ie Führung d​es 3. mechanisierten Korps b​ei der Kalininer Front übernommen.

Am 18. Januar 1943 wurde Katukow zum Generalleutnant befördert. Am 30. Januar erhielt er bis zum Ende des Krieges den Oberbefehl über die 1. Panzerarmee, die am 25. April 1944 in 1. Gardepanzerarmee umbenannt wurde. Im Juli 1943 nahm die 1. Panzerarmee an der Schlacht von Kursk teil. Katukows Truppen führten zusammen mit der 6. Gardearmee im Raum Obojan die Abwehrkämpfe gegenüber dem deutschen XXXXVIII. Panzerkorps.[2] Im Herbst 1943 kämpfte er während der Belgorod-Charkower Operation und Ende Dezember in der Shitomir-Berditschewer Operation.

Im Frühjahr 1944 beteiligte sich die 1. Panzerarmee erfolgreich an der Proskurow-Czernowitzer Operation. Am 10. April 1944 wurde Katukow zum Generaloberst befördert. Im Rahmen der 1. Ukrainischen Front nahmen seine Truppen im Sommer und Herbst 1944 an der Lwiw-Sandomierz-Operation teil. Für die Führung in dieser Offensive wurde Katukow am 23. September 1944 mit dem Titel Held der Sowjetunion ausgezeichnet. Als Teil der 1. Weißrussischen Front stieß die 1. Gardepanzerarmee im Januar 1945 in der Weichsel-Oder-Operation aus dem Brückenkopf Magnuszew über Łódź und Gnesen zur Oder vor. Im Februar und März 1945 nahmen seine Truppen an der Besetzung von Ostpommern teil und drangen über Kolberg zur Ostsee durch. Am 6. April wurde er zweitmalig als Held der Sowjetunion geehrt. Katukows Armee kehrte zur 1. Weißrussischen Front zurück und nahm Mitte April an der Berliner Operation teil. Nach dem Durchbruch in der Schlacht um die Seelower Höhen am 19. April umgingen Katukows Truppen die deutsche Verteidigung und konnten zusammen mit der 8. Gardearmee ins Stadtzentrum von Berlin vordringen.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende heiratete Katukow d​ie Feldscherin Jekaterina Sergejewna Lebedewa, d​ie während d​es Krieges a​n seiner Seite gearbeitet hatte. Im Sommer 1945 w​urde er z​um Chef d​er Sowjetischen Militäradministration (SMA) i​n Sachsen m​it Sitz i​n Dresden ernannt. Er b​lieb dort b​is 1947 i​m Amt u​nd bekleidete d​ann Posten i​n der Roten Armee. 1955 w​urde Katukow z​um Generalinspekteur d​es Verteidigungsministeriums d​er UdSSR ernannt. Am 5. Oktober 1959 erfolgte d​ie Ernennung z​um Marschall d​er Panzertruppen.

Sein Grab befindet s​ich auf d​em Nowodewitschi-Friedhof i​n Moskau, d​em bekanntesten Ehrenfriedhof Russlands.

Auszeichnungen (Auswahl)

Ehrungen

Katukow w​urde am 8. Mai 1965 i​n Ost-Berlin d​as Berliner Ehrenbürgerrecht anlässlich d​es 20. Jahrestages d​er Befreiung verliehen. Es w​urde ihm a​m 29. September 1992 aberkannt.

Einzelnachweise

  1. Jan Foitzik (Hrsg.): Sowjetische Kommandanturen und deutsche Verwaltung in der SBZ und frühen DDR, S. 47. (Online bei Google Books).
  2. M.K. Barbier: Die Schlacht im Kursker Bogen, Tosa Verlag Wien 2000, S. 126, 146.
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