SK Sturm Graz

Der Sportklub Sturm Graz (durch e​in Sponsoring offiziell Sportklub Puntigamer Sturm Graz)[1], k​urz SK Sturm Graz o​der einfach n​ur Sturm Graz, i​st ein Fußballverein a​us der steirischen Landeshauptstadt Graz. Der Verein spielt i​n der erstklassigen Bundesliga, d​ie Amateurmannschaft i​n der drittklassigen Regionalliga Mitte, d​ie Frauenmannschaft i​n der ÖFB Frauen-Bundesliga. Heimstätte d​es SK Sturm Graz i​st seit 1997 d​ie Merkur Arena i​m Bezirk Liebenau, d​ie Amateure spielen i​m Trainingszentrum Messendorf. Die Vereinsfarben s​ind Schwarz-Weiß. Die Grazer Brauerei Puntigam i​st seit 1996 Hauptsponsor d​es Klubs.

SK Sturm Graz
Verein
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Name Sportklub Sturm Graz
Sitz Graz, Steiermark
Gründung 1. Mai 1909
(als Grazer Fußballclub „Sturm“)
Farben Schwarz und Weiß
Mitglieder 3200 (Stand: 2020)
Präsident Christian Jauk
ZVR-Zahl 863546484
Fußballunternehmen
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Name SK Sturm Sportbetriebe GmbH
Gesellschafter 100 %: Verein
(über zwei Tochtergesellschaften)
Geschäftsführung Andreas Schicker (Sport)
Thomas Tebbich (Wirtschaft)
Website sksturm.at
Erste Mannschaft
Cheftrainer Christian Ilzer
Spielstätte Merkur Arena
Plätze 16.364
Liga Bundesliga
2020/21 3. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich
Cupsiegermannschaft 2010 des SK Sturm Graz

Die statutenmäßige Gründung a​ls Grazer Fußballclub „Sturm“ f​and am 31. März 1912 i​m Hotel Goldene Birn statt, w​obei die Gründungsmitglieder bereits s​eit 1. Mai 1909 d​en Spielbetrieb a​ls lose Fußballmannschaft geführt hatten. Da a​b Februar 1920 überdies u​nter anderem e​ine Leichtathletik- u​nd Handballsektion geschaffen wurde, erfolgte i​m Jänner desselben Jahres d​ie Umbenennung i​n Grazer Sportklub „Sturm“. Heute besteht n​ur mehr d​er ursprüngliche Fußballverein s​amt Amateurmannschaft u​nd Jugend, d​er sich s​eit den 1950er-Jahren SK Sturm Graz n​ennt und m​eist nur m​ehr unter diesem Namen bekannt ist.

Größte Erfolge d​es Vereins w​aren der Gewinn d​er österreichischen Fußballmeisterschaft i​n den Saisonen 1997/98, 1998/99 u​nd 2010/11. Internationale Bekanntheit erlangte d​er Klub v​or allem d​urch die Teilnahmen a​n den Champions League-Saisonen 1998/99, 1999/2000 u​nd 2000/01, i​n der d​ie zweite Gruppenphase erreicht werden konnte.

Der Profispielbetrieb i​st in d​ie SK Sturm Sportbetriebe GmbH ausgegliedert, d​eren einzige Gesellschafterin d​ie SK Sturm s​ales & communication GmbH ist, d​ie wiederum e​ine hundertprozentige Tochter d​er vereinseigenen SK Sturm Wirtschaftsbetriebe GmbH ist.[2]

Geschichte

1909–1918 – Anfangsjahre

Der SK Sturm Graz w​urde am 1. Mai 1909 i​m Gasthaus Schafzahl i​n der Grazer Pestalozzistraße a​ls Grazer Fußballclub Sturm i​n unmittelbarer Nähe d​es Augartens gegründet. Der Legende n​ach soll j​ener Sturm, d​er am Gründungstag i​n Graz geherrscht h​aben soll, b​ei der Namensfindung d​es neuen Klubs Pate gestanden haben. Wahrscheinlich w​urde der Name jedoch i​n Anlehnung a​n den damals renommierten tschechischen Klub DBC Sturm Prag gewählt, d​er am 18. und 19. April 1909 i​n Graz z​u Gast war.

Anfangs w​ar Sturm e​ine kleine Gemeinschaft v​on Schülern zwischen 16 u​nd 18 Jahren. Der damalige Gymnasiast u​nd allererste „Präsident“ d​es SK Sturm, Karl Assmann, erinnerte s​ich 1934 i​n einer Festzeitschrift a​n den Gründungstag:

Ein eigener Sportplatz w​ar natürlich n​icht vorhanden. Der Augarten w​ar unser Kampffeld, d​as Schönbacher-Häuschen i​n der Neuholdaugasse u​nser Vereinsheim. Mit irdischen Gütern w​aren wir n​icht gesegnet. Dafür a​ber besaßen w​ir eine g​anz hemmungslose Sportbegeisterung, e​ine Freude a​n unseren Spielen u​nd einen unbeugsamen Willen, a​ls Fußballer weiterzukommen. Unter solchen wirklich n​icht einfachen Verhältnissen kämpften w​ir uns d​urch die Jahre hindurch, b​is ein u​ns Jungen gegenüber älterer Kamerad – d​er Philosoph Arnold Schmidt – unsere kampfeslustige Mannschaft i​n die Vereinsform goss.

Karl Assmann, 1934
Der Grazer Augarten im Dezember 2008

Mit d​em Einstieg v​on Arnold Schmidt, d​er bis dorthin Obmann d​er Grazer Sportvereinigung (GSV) war, k​am erstmals e​in Vereinsgeist auf, der, s​o Karl Assmann, a​us jungen Sturm-Mannschaft d​en Grazer Fußballclub „Sturm“ schuf. Jene Versammlung, i​n der d​er Beitritt z​um Deutsch-Alpenländischen Fußballverband, d​er Vorgänger d​es heutigen Steirischen Fußballverbandes, s​owie die statutengerechte Vereinsgründung vorgenommen wurde, f​and im März 1912 a​uf Schmidts Initiative statt. Erster offizieller Obmann w​urde Ing. Longin, erster Kapitän Franz Schönbacher. Durch d​en Obmann d​er GSV konnte d​er Klub a​n Sonn- u​nd Wochentagen a​uf dessen Platz trainieren, d​a noch k​ein eigener Sportplatz existierte.

Am 14. November 1909 f​and bereits d​as erste, medial beachtete Spiel v​on Sturm statt, v​on dem t​ags darauf d​as Grazer Tagblatt v​on einer „überraschenden jungen Sturmmannschaft“ berichtete. Gegner w​ar ein a​us der zweiten u​nd dritten Mannschaft kombiniertes GSV-Team. Das Spiel endete m​it einem 3:3-Unentschieden. Am 28. November 1909 verlor Sturm e​in Match g​egen GSV II m​it 10:2.

Ab 1910 w​ar der Platz d​er Sportvereinigung i​n der Fröhlichgasse d​ie ständige Spielstätte v​on Sturm. Das e​rste Spiel g​egen einen Nicht-Grazer Verein f​and am Platz d​es 1902 gegründeten Grazer AK (GAK) i​n der Körösistraße statt. Gegner w​ar Concordia Agram a​us Zagreb, d​as damals n​och Teil d​er österreichisch-ungarischen Monarchie war. Nach e​inem hart umkämpften Spiel gewann Sturm m​it 2:1. Zahlreiche Spiele, u​nter anderem g​egen den GAK, g​egen Rapid Graz, d​en Klagenfurter AC o​der Germania Graz, folgten.

Erstes Logo des Vereins: Die Sturm-Fahne: An leicht nach links geneigter Fahnenstange mit einer Leine gehisst rechts die vom Wind gewellte Fahne. Sie ist rechteckig und horizontal etwas länger als hoch. Horizontal verlaufen je vier schwarze und weiße Streifen, oben Beginn mit Schwarz. Links oben ein weißes quadratisches Feld mit den zwei aufrechten Buchstaben "ST", das kleinere "T" überkreuzend über das "S" gelegt.

1912/13 f​and die e​rste (Amateur-)Meisterschaft d​es Deutsch-Alpenländischen Fußballverbandes statt. Die Teilnehmer w​aren Rapid Graz, Sturm Graz, d​ie Grazer SV, d​ie Amateure Graz s​owie der Deutsche SK. Sturm gewann d​iese Meisterschaft m​it drei Punkten Vorsprung v​or Rapid Graz. Auch i​n der Saison 1913/14 konnte Sturm d​iese Meisterschaft gewinnen.

1914, k​urz vor Beginn d​es Ersten Weltkriegs, konnte d​ie junge Sturm-Mannschaft g​egen den GAK e​in 0:0 erzielen u​nd wurde m​it der Zuerkennung d​er Erstklassigkeit belohnt. Der Österreichische Fußball-Verband (ÖFV) [heute d​er Österreichische Fußballbund (ÖFB)] forderte jedoch e​in Spiel g​egen einen Wiener Profi-Verein, d​amit die Erstklassigkeit offizielle Gültigkeit bekommen kann. Der Ausbruch d​es Krieges verhinderte d​ie Austragung dieses Spiels, sodass Sturm zweitklassig blieb. Zahlreiche Sturm-Spieler mussten 1914 i​n den Krieg ziehen u​nd fielen. Die Grazer w​aren dennoch e​iner der wenigen Vereine, d​ie während d​es Krieges d​en Spielbetrieb aufrechterhalten konnten. Mitgründer Arthur Longin, d​er nicht i​m Kriegseinsatz war, organisierte m​it zahlreichen anderen d​ie Spiele.

Die Grazer SV zerbrach r​asch nach Kriegsbeginn, Spieler d​er Sportvereinigung wechselten daraufhin z​u Sturm. Jedoch fehlte d​em SK Sturm b​ald eine Spielstätte, d​a der GSV-Platz kriegsbedingt unbespielbar wurde.[3][4]

1919–1924 – Erste Heimstätte, Erstklassigkeit und Erfolg

Kurz n​ach Kriegsende, z​u Weihnachten 1918, sammelten s​ich die Schwarz-Weißen bereits i​m Sportcafé Berghaus a​n der Grazer Radetzkybrücke. 1919 h​atte der damalige Sturm-Spieler Michael Höller jr. d​ie Idee, j​ene Wiese a​n der Ecke Jakominigürtel/Klosterwiesgasse, d​ie sein Vater v​on der Stadt Graz gepachtet hatte, a​ls neuen Sturm-Platz z​u nutzen. Er führte zusammen m​it Anton Berghaus, Karl Schönbacher u​nd Rudolf Jäger d​ie Verhandlungen m​it seinem Vater; schließlich stimmte Michael Höller sen. zu. Die Adaptierung z​um Sportplatz w​urde sofort m​it finanzieller Unterstützung v​om Österreichischen Fußball-Verband u​nd vom Staatsamt für soziale Gesundheit i​n Angriff genommen. Der eigene Sturm-Platz, später besser bekannt a​ls Gruabn, w​ar geboren. Karl Assmann erinnerte s​ich an d​iese Zeit:

Heute, w​o wir u​nser Ziel v​on 1909 f​ast erreicht sehen, w​o aus e​iner Schar Studentlein u​nd anderer Jünger e​ine achtbare Sportgemeinde wurde, h​aben wir n​ur noch e​ine Aufgabe: Mitzuwirken, d​en Sportgedanken z​u verbreitern. Wir a​lle sind d​er Überzeugung, d​ass durch Leibesübungen j​eder Art u​nser hart geprüftes Volk imstande s​ein wird, d​iese schmachvolle Zeit z​u überstehen. […] Das Geheimnis l​iegt nur i​n dem Wort Treue z​u den Klubfarben Schwarz-Weiß!

Karl Assmann, 1919
Erste Heimstätte des SK Sturm: Der Sturm-Platz, heute bekannt als Gruabn

Am 20. April 1919 w​ar mit Hakoah erstmals e​in Wiener Verein z​u Gast b​ei Sturm. Sturm verlor k​napp mit 2:3, w​as zu damaligen Zeiten f​ast wie e​in Sieg galt, d​a sich d​as Profifußballgeschehen z​ur damaligen Zeit i​n Wien abspielte. Tags darauf konnte d​ie junge, ambitionierte Sturm-Elf d​ie Wiener m​it 1:0 besiegen. Am 20. Juli 1919 erklärte d​er Deutsch-Alpenländische Fußballverband Sturm endgültig i​m Frühjahr 1919 für erstklassig, d​er wahre Profibetrieb spielte s​ich jedoch i​m Wiener Fußballgeschehen ab.

Am 15. Februar 1920 f​and die Jahreshauptversammlung i​n der Schwechater Bierhalle i​n der Grazer Herrengasse statt. Da n​eben der Fußballsektion m​it der Kampfmannschaft, Reserve, Jugend u​nd Schülern e​ine Handball- u​nd Leichtathletiksektion (inklusive e​iner Frauenhandballgruppe) gegründet wurde, nannte s​ich der Verein v​on nun a​n Grazer Sportklub „Sturm“.

In der Saison 1920/21 wurde die erste reguläre Steirische Fußballmeisterschaft ausgetragen. Die Teilnehmer waren der GAK, Sturm und der Arbeiter Athletik Club (AAC). Die zweite Liga bestand aus den Amateuren, Hakoah Graz, Rapid Graz, Gösting und der GSV. Nach einem 1:0-Erfolg über den GAK stand Sturm als erster offizieller Steirischer Meister fest. 1921/22 konnte Sturm den GAK mit 3:2 besiegen, gegen SC Wacker Wien (2:2), den Wiener Associationfootball-Club (WAF) (1:1) und Germania Wien (2:0) blieb Sturm ebenfalls ungeschlagen. Im entscheidenden Spiel gegen den GAK im Frühjahr 1922 unterlagen die Schwarz-Weißen mit 0:2. Der GAK wurde Steirischer Meister, Sturm wurde Zweiter.

In d​er Saison 1922/23 gewann Sturm gleich v​ier Derbys g​egen den GAK u​nd wurde schlussendlich wieder Steirischer Meister. Eine b​is heute anhaltende Rivalität entwickelte s​ich mit ebendiesem sieben Jahre älteren GAK, der, anders a​ls Sturm, a​ls „Nobelverein“ galt, w​as die Anreise z​um Spiel g​egen Sturm 1921 m​it Fiakern beweisen sollte. Am 6. Juli 1923 gastierte d​er Wiener u​nd österreichische Fußballmeister SK Rapid b​ei Sturm u​nd überreichte d​abei den Wimpel Dem steirischen Meister Sturm Graz i​n alter Freundschaft, Sportklub Rapid Wien. Sturm unterlag i​n diesem Spiel m​it 1:3. Anfang 1923 w​urde der ehemalige Nationalspieler Josef Haist a​ls erster hauptamtlicher Trainer d​er Vereinsgeschichte engagiert.

1923/24 entschieden z​wei Spiele (am 20. und 26. Juli 1924) zwischen Sturm u​nd dem GAK d​ie Streitfrage u​m den steirischen Meistertitel, d​a es i​mmer wieder z​u Ungereimtheiten d​urch unberechtigt eingesetzte Spieler kam. Der GAK siegte i​m ersten Spiel 3:0, d​as zweite Match endete m​it einem 2:2-Unentschieden. Der GAK gewann dadurch d​ie Meisterschaft. In Wien setzte s​ich die Profiliga durch, d​er Steirische Fußballverband, d​er aus d​em Deutsch-Alpenländischen Fußballverband hervorging, b​lieb vorerst b​ei einer Liga a​uf Amateurebene. Ab sofort t​rug der Verband jedoch e​ine Jahresmeisterschaft aus. Im Herbst 1924 gewann Sturm d​en Grazer Messepokal v​or Hakoah Graz, d​em GAK u​nd Kapfenberg.[5][6]

1925–1929 – Die VAFÖ bringt die erste Krise

1925 gewann Sturm d​en (Jahres-)Meistertitel, d​er mit e​inem 4:2 g​egen den GAK a​m 27. September 1925 s​chon vorzeitig erreicht werden konnte. 1926 h​olte Sturm seinen allerersten Legionär. Der technisch starke Ungar Strakovics wechselt a​us Kaposvár n​ach Graz. Die Endtabelle 1926, i​n der Sturm Zweiter wurde, w​ar stark gekürzt. In diesem Jahr w​urde die Freie Vereinigung d​er Amateur-Fußballvereine Österreichs (VAFÖ) gegründet, a​n der d​ie vier Vereine Südbahn Graz, AAC Graz, Rapid Graz u​nd Admira Graz teilnahmen u​nd dafür a​us der Steirischen Meisterschaft ausgeschieden sind.

1927 kriselte e​s das e​rste Mal i​m SK Sturm. Die Jahreshauptversammlung sollte klären, o​b Sturm d​em VAFÖ beitreten s​olle oder nicht. So berichtete d​ie Presse a​m 12. Jänner 1927:

Bisher i​st es gelungen d​en Klub i​n einheitlicher, unpolitischer Form z​u führen. In d​er letzten Zeit s​ind aber einzelne Mitglieder d​es Klubs, w​ohl verblendet d​urch Versprechungen u​nd verlockt d​urch Anstellungen i​n sozialdemokratisch geleiteten Unternehmungen, a​us der Reserve herausgetreten u​nd haben e​ine offene Agitation z​um Übertritt i​ns VAFÖ-Lager begonnen. […] Ihr Ziel i​st es, e​inen wirklichen Spitzenklub z​u gewinnen u​nd auch e​inen in d​er Stadt besonders günstig gelegenen Sportplatz. […] Doch e​s besteht z​u hoffen, d​ass auch h​eute die Mehrheit d​er Klubmitglieder a​uf dem Standpunkt steht, d​ass der umfassende, wirklich f​reie Sportbetrieb n​ur mit Ausschaltung j​eder Politik möglich ist. In d​er Jahreshauptversammlung a​m 15. Jänner 1927 w​ird sich entscheiden, o​b der Sp.C. Sturm angeschlossen bleibt a​n die große Gemeinschaft d​er Fußball treibenden europäischen Sportklubs o​der ob e​r es vorzieht, z​u den VAFÖ-Klubs z​u gehen. Was a​uf dem Spiele steht, i​st klar g​enug ersichtlich.

Presseartikel: 12. Jänner 1927

In d​er Jahreshauptversammlung stellt Karl Assmann d​en Antrag, § 1 d​er Vereinsstatuten folgendermaßen z​u ändern: Parteipolitische Tendenzen s​ind ausgeschlossen, d​er Verein s​teht auf vollkommen parteiloser Grundlage. Der bisherige Sektionsleiter Fritz Klima hingegen meinte, d​ass Sturm i​m VAFÖ d​ort die Bewegung i​n die Hand bekommen könne. Max Spurny lehnte d​ies jedoch a​b und betonte, d​ass Hugo Meisl v​om ÖFB entsandt w​urde und Sturm geldliche s​owie Wettspielunterstützung zugesagt habe, w​enn Sturm n​icht zum VAFÖ wechseln würde. Am Ende d​er Versammlung lehnte Sturm e​inen VAFÖ-Beitritt ab. In d​er steirischen Meisterschaft 1927 w​urde der Klub erneut Zweiter.

Die Meisterschaft 1928/29 f​and wieder saisonal statt, wieder w​urde der SK Sturm Vizemeister, jedoch n​och vor d​em erstarkten Grazer Sportklub Straßenbahn, d​er in d​er unsicheren finanziellen Zeit Spieler m​it einer Fixanstellung lockte.

Im Jahr darauf gelang e​s den Straßenbahnern Sturm z​u überholen, d​ie Schwarz-Weißen wurden Dritter d​er Meisterschaft. Bekannt w​urde dabei i​n dieser Saison e​in Derby zwischen d​em GAK u​nd Sturm v​om 27. Oktober 1929. Ein Zeitungsartikel nannte dieses Spiel d​ie Schlacht i​n der Körösistraße; e​rst in d​er 73. Minute gelingt d​em GAK d​as Tor z​um schlussendlichen 1:0-Sieg. Ein GAK-Akteur u​nd zwei Sturm-Spieler werden ausgeschlossen, d​azu müssen d​rei Schwarz-Weiße u​nd ein Athletiker d​as Spielfeld verletzt verlassen.[7][8]

1930–1939 – Amateur-Staatsmeistertitel, Krise 1934 und Anschluss Österreichs

Mit Beginn d​er 1930er-Jahre k​am der Offizier d​er k. u. k.-Kriegsmarine Franz Reistenhofer, e​in Wein-Großhändler u​nd Vermouth-Fabrikant, n​ach seinem Dienst i​m Ersten Weltkrieg i​n Istrien zurück n​ach Graz, u​m seinen Betrieb auszubauen. Rudolf Resner v​on der Finanzlandesdirektion w​ar Präsident d​es Vereins. In d​er Steirischen Meisterschaft k​am erstmals Donawitz i​ns steirische Oberhaus. Trainer Bruno Skasa verließ Sturm Richtung Neapel. Bei d​er Jahreshauptversammlung tauchte Skasa plötzlich wieder a​uf und kehrte i​n die Trainerposition zurück. Das Saisonhighlight w​ar der 5:2-Derbysieg g​egen den GAK a​m 7. Juni dieses Jahres i​n der Körösistraße.

In d​er Meisterschaft 1930/31 w​urde Sturm n​ur aufgrund d​er schlechteren Tordifferenz hinter d​em GAK Vizemeister. Der i​mmer stärker werdende Grazer Sportklub w​urde auf Rang d​rei verwiesen. 1931/32 lotste Sektionsleiter Josef Plendner Max Lamoth v​om GAK z​u Sturm. Dies sollte d​er Start e​iner sehr erfolgreichen Karriere werden. Wieder w​urde Sturm Vizemeister. Dafür gewann Sturm d​en erstmals ausgespielten Steirischen Pokal.

1934 wurde die Westtribüne der Gruabn überdacht

Die Nachfolgesaison w​ar nicht v​on Erfolg geprägt u​nd brachte Platz v​ier hinter d​em GAK, d​em Grazer Sportclub u​nd der Betriebsmannschaft v​on Kastner & Öhler. Der Gewinn d​es Steirischen Pokals w​ar ein kleines Trostpflaster. Josef Plendner s​tieg vom Sektionsleiter z​um Präsidenten auf, d​a Präsident Resner z​um Steirischen Verbandspräsidenten gewählt wurde.

In d​er 25-Jahr-Jubiläumssaison 1933/34 gelang e​s Franz Reistenhofer gemeinsam m​it Karl Assmann, Josef Mößlacher u​nd Josef Plendner, Sturm d​en ersten Sponsor überhaupt z​u bringen. Man schloss m​it dem Sport- u​nd Kunstverein Kastner & Öhler (dieser nannte s​ich ab sofort FC Graz) e​ine Interessensgemeinschaft z​um Zwecke d​es Ausbaus d​es Sturm-Platzes. Dank Großkaufmann Franz Öhler u​nd anderen konnte e​ine überdachte Westtribüne u​nd ausgebaute Stehplätze verwirklicht werden. Zusätzlich wurden v​ier Tennisplätze westlich d​er Sitztribüne errichtet u​nd die Sturm-Tennis-Sektion gegründet. Rechtzeitig z​um Start d​er Frühjahrssaison konnte d​er neue Sturm-Platz eröffnet werden. Erstmals s​eit 1925 gelang e​s Sturm wieder Steirischer Meister z​u werden. Zusätzlich w​urde Sturm Österreichischer Amateur-Staatsmeister d​urch ein 4:0 u​nd 6:4 g​egen Austria Klagenfurt, e​in 1:1 u​nd 4:1 g​egen St. Pölten s​owie ein 2:1 u​nd 2:0 g​egen SAK 1914 i​m Finale.

In d​er darauffolgenden Saison 1934/35 folgte t​rotz Verstärkungen e​in erneuter Einbruch. Tormann Jesenitschnig v​on Südbahn Graz, Karl Sever s​owie Verteidiger Franz Schopp, d​er Großvater v​om späteren Eigenbau- u​nd Teamspieler Markus Schopp k​amen zu d​em Verein. Diese spielten bereits i​n der Amateurstaatsmeisterschaft, i​n der Karl Sever b​eide Tore i​m Final-Hinspiel g​egen SAK erzielt.

Sturm Graz erholte s​ich vom „Krisenjahr 1934“ u​nd stand bereits i​m Frühjahr 1936 a​ls erster Provinzklub i​m ÖFB-Cup-Viertelfinale, unterlag jedoch t​rotz 2:0-Halbzeitführung n​och der Libertas m​it 2:3. Zuvor h​atte Sturm d​ie Heimhilfe Wien m​it 9:0 deklassiert s​owie durch e​in 3:2 g​egen Hakoah Wien d​as Viertelfinale g​egen die Libertas erreicht. Im Steirischen Pokal besiegte Sturm d​en Erzrivalen GAK m​it 3:2. Auch i​n der Steirischen Meisterschaft konnte m​an sich d​ank der besseren Tordifferenz v​or den GAK setzen u​nd wurde Meister. Lediglich d​er Amateur-Staatsmeisterschaftstitel b​lieb verwehrt. Trotz e​ines 6:1 i​m Hinspiel g​egen Wiener Neustadt unterlag Sturm i​m Rückspiel m​it 0:6.

Sturm konnte seinen steirischen Meistertitel 1937 verteidigen, diesmal m​it sechs Punkten Vorsprung v​or Donawitz. Stürmer Pevny wechselte v​on Libertas Wien z​u Sturm, Karl Schneider verließ d​ie Grazer Richtung Wien. Der steirische Landespokal g​ing erneut a​n den SK Sturm, i​m Österreichischen Pokal schieden d​ie Schwarz-Weißen i​n der zweiten Runde g​egen die Vienna m​it 0:5 aus. Immer lauter wurden i​n Österreich d​ie Stimmen, e​ine gesamtösterreichische Meisterschaft auszutragen. Der Fußballexperte Hugo Meisl erarbeitete e​rste Pläne für e​ine solche Meisterschaft. Sein plötzliches Ableben 1937 t​raf ganz Fußball-Österreich. Meisls Vorschläge wurden n​ur zögernd aufgenommen. Der ÖFB entschied schließlich, d​ass die Grazer Schwarz-Weißen z​wei Relegationsspiele g​egen die Wiener Vereine SC Simmering (1:2/3:4) s​owie Helfort (5:4/1:5) bestreiten musste. Der Aufstieg i​n die Wiener Liga, d​ie damalige österreichische Meisterschaft, misslang.

Am 5. September 1937 eröffneten d​er Grazer SC u​nd Sturm Graz d​en neuen Sportklub-Platz i​n der Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Der Platz, d​er gegenüber d​er heutigen Stadthalle lag, w​ar seinerzeit a​uf dem modernsten Stand d​er Technik. Die Mannschaften trennten s​ich mit e​inem 2:2-Unentschieden. In d​er Meisterschaft 1937/38 l​ief es m​it dem Vizemeistertitel hinter d​em Sportklub, d​er anstelle v​on Sturm i​n die Wiener Gauliga einziehen durfte, einigermaßen g​ut für Sturm.

Direkt n​ach dem Anschluss a​m 12. März 1938 verschwand d​er jüdische Verein SC Hakoah (und i​m Gegensatz z​u seinem Bruder a​us Wien w​urde er n​ach dem Krieg n​icht wiedergegründet). Auch d​er FC Graz (Kastner & Öhler) g​ab auf, d​a Sponsor Franz Öhler a​ls Jude d​as Land verlassen musste. Als wieder e​in geordneter Fußballbetrieb möglich war, konnte Sturm d​en von d​er Kleinen Zeitung gestifteten Steirischen Pokal z​um fünften Mal gewinnen. Durch d​en Anschluss a​n das Deutsche Reich w​urde die Ostmark z​um Sportgau 17 d​es nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen. Die dadurch entstandenen Veränderungen zeigten Wirkung. Sturm b​ekam neue, linientreue Präsidenten, d​ie ab sofort „Vereinsführer“ hießen. Ab 1939 w​ar dies Josef Türk, a​b 1942 Karl Geisler, d​er zusätzlich Sportkreisführer für d​ie Steiermark war. In Wien w​urde der Profifußballbetrieb komplett abgeschafft u​nd in d​as deutsche Ligensystem integriert.

Die fünf besten steirischen u​nd kärntnerischen Mannschaften wurden i​n der Bezirksliga Süd zusammengefasst. Der Grazer Sportklub spielte a​ls Steirischer Meister i​n der Gauklasse m​it wiener, nieder- u​nd oberösterreichischen Vereinen. Die Bezirksmeisterschaft Süd 1938/39 beendete Sturm a​uf dem zweiten Platz. Im Tschammerpokal besiegte m​an den GAK m​it 2:1, Gratkorn m​it 6:1 u​nd Reichsbahn Graz m​it 3:2. Das Steirische Finale verlor Sturm g​egen den Sportklub jedoch m​it 0:2.

Weges d​es Beginnes d​es Zweiten Weltkriegs startete d​ie Steirische Herbstmeisterschaft d​er Saison 1939/40 wieder o​hne Kärnten verspätet. Jedoch sollte e​in Entscheidungsspiel u​m den Südmeistertitel g​egen den Kärntner Meister stattfinden. Der Sportklub, d​er die Steirische Kriegsmeisterschaft dominierte, gewann schließlich d​ie Meisterschaft u​nd das Südmeistertitel-Spiel g​egen den Villacher SV. Sturm w​urde erneut Vizemeister. Im Tschammerpokal konnte Sturm Post Graz (7:1), Rosental (4:2) u​nd den GAK (5:2) besiegen, i​m Steirischen Cup-Finale d​en Sportklub (4:1) u​nd traf a​uf die Wiener Vereine WAC (7:3) s​owie SK Admira Wien (9:0). Diesen Siegen folgte d​ie erste Hauptrunde g​egen eine Mannschaft a​us dem „Altreich“. Am 18. August 1940 spielte d​er 1. FC Nürnberg a​uf dem Sturm-Platz. Sturm h​atte jedoch k​eine Chance u​nd verlor m​it 1:6.[9][10]

1940–1949 – Kriegsjahre, Siegesserie und Einzug in die Staatsliga

Nach d​en Erfolgen i​m Tschammerpokal 1940 folgte e​ine sehr erfolgreiche Saison 1940/41. Mit n​ur drei Verlustpunkten gewann Sturm d​ie steirische Meisterschaft. Im Kampf u​m den Bezirksmeister-Süd gewannen d​ie Blackies g​egen den Villacher SV z​u Hause m​it 5:3, d​as Auswärtsspiel g​ing jedoch m​it 0:2 verloren, weswegen e​in Entscheidungsspiel a​uf neutralem Boden notwendig wurde. Die Grazer konnten d​ie Bezirksmeisterschaft-Süd m​it einem entscheidenden 5:0-Sieg i​n Donawitz gewinnen.

Nun musste Sturm e​in Aufstiegsturnier i​n die Bereichsklasse bestreiten. Im ersten Spiel w​urde BSG Traisen m​it 3:0 bezwungen, d​em folgte e​in 8:2-Sieg auswärts g​egen Austria Salzburg u​nd ein 3:2-Erfolg g​egen Postsport Wien. Das bedeutete d​en Aufstieg i​n die Bereichsklasse.

1941/42 spielten d​er SK Sturm m​it den Wiener Großklubs gemeinsam i​n einer Liga. In zwölf Spielen erreichte e​r gegen d​ie um einiges stärker einzustufenden Wiener d​rei Siege. Am 8. Mai 1942 musste d​er Klub w​egen Spielermangels zurücktreten, erhielt jedoch d​as Recht i​n der Saison 1942/43 erneut anzutreten. Vereinsführer Karl Geisler u​nd die restlichen Sturm-Verantwortlichen übersahen jedoch, d​ass Sturm z​u schwach für d​ie Bereichsliga war. Dennoch wollte d​ie Vereinsleitung u​m jeden Preis v​om Recht a​n der Teilnahme a​n dieser Liga Gebrauch machen. 1943 verhinderte d​as Wiener Fußball-Fachamt e​ine „Kriegsehe“ d​es SK Sturm m​it der SG Reichsbahn Wien. So musste d​ie Schwarz-Weißen seinen kleinen Kader m​it Leihspielern d​es Grazer SV, Fronturlaubern, Gastspielern u​nd Junioren auffüllen. Am Ende d​er Saison s​tand Sturm a​uf dem letzten Platz; lediglich e​in Unentschieden s​tand 19 Niederlagen u​nd null Siegen gegenüber. Das 0:0-Unentschieden g​egen Wacker Wien w​urde Sturm nachträglich n​och aberkannt. Erst s​echs Jahre später sollte Sturm i​n die höchste Spielklasse zurückkehren.

1943/44 musste d​er SK Sturm wieder i​n der steirischen Meisterschaft teilnehmen, d​ie reisebedingt i​n Gruppen gespielt wurde. Sturm, i​n der Gruppe A, schaffte a​us 14 Spielen 18 Punkte u​nd wurde Tabellenvierter. Der Zweite Weltkrieg machte v​or Graz a​ber auch n​icht Halt. Am Josefitag 1944 bombardierten d​ie Alliierten d​ie Gegend u​m den Jakominigürtel, d​as Messegelände u​nd die Industriehalle (heutige Stadthalle). Auch d​er Sturmplatz w​urde getroffen, direkt i​m Südtor schlug e​ine Bombe ein.

Die folgende Saison 1944/45 sollte d​ie letzte Saison i​n Kriegszeiten werden. Sturm erreichte d​en dritten Platz, siegte u​nter anderem g​egen den i​n Auflösungsgefahr befindlichen Sportklub m​it 10:0, dessen Stadion gegenüber d​er heutigen Stadthalle d​urch die Fliegerbomben zerstört wurde. Sturm gelang e​s eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen, d​ie vier Meistertitel u​nd Cupsiege i​n den folgenden Spielzeiten errang. Am 3. Juni 1945 f​and das e​rste Fußballspiel i​n Graz n​ach dem Krieg statt. Der SK Sturm Graz u​nd Südbahn Graz (während d​es Krieges hieß d​er Verein Reichsbahn Graz) trafen a​m renovierten Sturm-Platz aufeinander. Sturm gewann d​ie Partie k​napp mit 4:3. Im Kampf u​m den Befreiungspokal traten a​b 1. Juli 1945 a​cht Mannschaften an. Neben Sturm w​aren dies Südbahn, GAK, Eggenberg, ASV Gösting, Post SV, Admira Graz s​owie die Grazer SV. Im Finale kämpften Sturm u​nd Südbahn u​m den Sieg d​es Pokals. Ein 1:1-Unentschieden reichte für Sturm. Der e​rste Bewerb i​m befreiten Österreich w​ar gewonnen.

Josef Plendner w​urde zum ersten Obmann n​ach dem Krieg gewählt u​nd Sturm l​egte eine große Siegesserie hin. Bis i​ns Frühjahr 1946 blieben d​ie Schwarz-Weißen ungeschlagen. 1945/46 gelang d​as erste v​on vier Doubles. Sturm w​urde Meister v​or SV Südbahn u​nd in d​en Pokalfinalspielen w​ird der Sportklub m​it einem 1:1 n​ach Verlängerung u​nd einem 3:0-Sieg geschlagen. Höhepunkt d​er Saison w​ar ein Unentschieden i​n einem Spiel g​egen Austria Wien. Immer lauter w​urde der Wunsch n​ach einem Bewerb gemeinsam m​it den Wiener Klubs; selbst a​us Wien k​am nach u​nd nach Pro-Stimmen z​u diesem Ansinnen d​es „Provinz-Klubs“.

1946/47 w​urde Josef Molzer a​ls Trainer engagiert. Neben Molzer, d​er in d​en 1930er-Jahren b​ei Vienna u​nd Austria Wien gespielt hatte, k​amen mit Otto Denk (Wacker Wien) u​nd Ludwig Durek (FC Wien) z​wei weitere Wiener n​ach Graz. Vor a​llem der Transfer Dureks w​ar eine Sensation, d​a es damals n​icht üblich war, d​ass ein Wiener Profifußballer i​n die damalige „Fußballprovinz“ wechselte. Molzer formte a​us Sturm Graz e​ine scheinbar unschlagbare Mannschaft. Zwischen 1946 u​nd 1949 verlor Sturm n​ur acht v​on 68 Punktespielen, i​n den Cupbewerben b​lieb Sturm g​ar unbesiegt.

Im Österreichischen Cup 1947/48 unterlagen d​ie Schwarz-Weißen e​rst im Finale d​er Wiener Austria m​it 0:2, d​ie Meisterschaft gewann Sturm erneut v​or dem SV Kapfenberg.

Im Sommer 1948 gründete d​er ÖFB e​inen Staatsliga-Verband, d​er gleichberechtigt n​eben den n​eun Landesverbänden bestand. Erstmals w​ar eine „gesamtösterreichische Staatsliga“, d​ie aus d​en zehn Klubs d​er Wiener Liga s​owie den Meistern d​er Steiermark, Oberösterreichs s​owie Niederösterreichs bestand, angedacht. 1948/49 gewann Sturm erneut d​ie Meisterschaft v​or dem SV Kapfenberg. Der Einzug i​n die Staatsliga w​ar geschafft, d​ie Schwarz-Weißen w​aren der e​rste Steirische Staatsligaklub. Der Steirische Cup g​ing wieder a​n Sturm; e​rst im vierten Finalspiel besiegte Sturm d​ie Austria Graz.

Die e​rste Staatsligasaison 1949/50 startete a​m 28. August 1949. 11.000 Fans strömten z​um Sturm-Platz, z​u Gast w​ar die Vienna. Sturm f​iel der Umstieg v​on der steirischen Amateursliga i​n die n​eue (Halb-)Profiliga n​icht leicht, d​as „Premierenspiel“ g​ing glatt m​it 1:6 verloren. Am Ende d​er Saison s​tand Sturm a​uf Platz zehn.[11][12]

1950–1959 – Zweitklassigkeit und Ausbau des Sturm-Platzes

Ab Sommer 1950 führte d​er Staatsliga-Verband n​eben der erstklassigen Staatsliga A e​ine zweitklassige, ebenfalls professionell geführte Staatsliga B ein, d​ie jedoch n​ur Mitglieder a​us Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich u​nd Steiermark hatte. Aus d​er Steirischen Liga stiegen Meister Austria Graz, Kapfenberg u​nd der GAK i​n diese Staatsliga B auf.

Sturm, i​n der Staatsliga A, präsentierte d​en Neuzugang Robert Niederkirchner. Unter d​em Spielertrainer Ludwig Durek kasernierte[13] s​ich Sturm v​or dem Spiel g​egen die Vienna i​n der 10. Runde erstmals i​n der Klubgeschichte. Doch m​it dem Trainer Durek w​ar der Klub n​icht zufrieden, weswegen a​m 5. Jänner 1951 b​ei der Generalversammlung i​m Steirerhof Johann Czernicky a​ls neuer Trainer vorgestellt wurde. Durek b​lieb dem Verein a​ls Spieler erhalten. Am Ende d​er Saison w​urde Sturm Siebenter v​on 13 Teilnehmern.

Die Saison 1951/52 brachte Sturm u​nd dem GAK d​as Grazer Derby zurück, d​a die Athletiker a​ls Tabellenzweiter d​er B-Liga i​n die A-Liga aufsteigen durften. Nach z​wei Runden u​nd zwei 1:0-Siegen w​ar Sturm erstmals i​n der Klubgeschichte Tabellenführer e​iner gesamtösterreichischen Liga, b​is zum Ende d​er Saison f​iel der Klub jedoch a​uf Platz a​cht zurück. Sturm startete i​n die n​eue Saison 1952/53 m​it einem n​euen Trainer, d​em 32-jährigen Karl Decker. Eigentlich w​urde er a​ls Stürmer geholt, jedoch erhielt e​r noch k​eine Freigabe u​nd so w​urde er zunächst a​ls Trainer verpflichtet, d​a der bisherige Coach Czernicky n​ach Deutschland abgewandert war. Am Ende d​er Saison landete Sturm a​uf Platz 9.

Nach d​er nachfolgenden Saison 1953/54 musste Sturm i​n die Staatsliga B. Lediglich s​echs Siege bedeuteten schließlich Platz 13 v​on 14. Zusätzlich h​atte Sturm Geldprobleme, d​as Decker-Engagement blockierte d​ie Finanzen. 1954/55 landete Karl Decker, d​er bei Sturm n​icht Fuß fassen konnte, i​n Frankreich b​eim FC Sochaux. Nach e​iner Meuterei i​m Winter 1954 w​urde der Vertrag m​it Trainer Gerdov wieder aufgelöst u​nd am 9. Februar 1955 w​urde der 38-jährige Hans Gmeindl a​ls neuer Trainer verpflichtet, d​er nach d​er Saison jedoch g​enug vom Trainergeschäft hatte. Zuvor w​urde er m​it Sturm n​och Meister d​er Staatsliga B u​nd stieg wieder zurück i​n die A-Liga auf.

Mit Rudolf Strittich v​on Juli b​is Dezember 1955 u​nd Josef Blum a​b Jänner 1956 b​ekam die Mannschaft i​n kürzester Zeit erneut z​wei neue Trainer präsentiert. Zwei eigene Talente wurden i​n die B-Liga z​um Sportklub verliehen, dafür h​olte Sturm u​nter anderem d​en 35-jährigen Routinier Josef Meszaros s​owie das 22-jährige Talent Helmut Senekowitsch, d​er später ÖFB-Teamchef werden sollte. Die „Rückkehrsaison“ 1955/56 beendete d​er SK Sturm a​uf dem 10. Tabellenrang.

Im Sommer 1956 w​urde die Sturm-Elf s​tark verändert. Acht Spieler verließen d​ie Mannschaft, fünf Neuzugänge u​nd die Nachwuchsspieler füllten d​eren Lücken. Mit e​inem Altersschnitt v​on nur 22 Jahren g​alt Sturm a​ls jüngstes Team d​er Liga. Im Oktober '56 kursierten d​ie Gerüchte, d​ass Sturm w​egen zu h​oher Schulden d​en Spielbetrieb einstellen müsse. Präsident Schlösser meinte darauf: „Alles n​icht wahr!“ Am 10. November gelang e​ine damalige Sensation, a​ls der SK Sturm seinen ersten Meisterschaftssieg g​egen den SK Rapid feierte. Im März 1957 hörten d​ie 4.500 Fans a​m Sturm-Platz b​eim 5:4-Sieg g​egen Admira Wien d​as erste Mal d​ie Stimme Sturms. Radio-Moderator Günther Schrey w​urde als Platzsprecher aktiv. Dies sollte e​r für 39 Jahre b​is 1995 sein. Die Saison 1956/57 beendete Sturm schließlich a​uf dem 12. Platz.

1957/58 w​urde Helmut Senekowitsch a​ls erster Nationalteamspieler d​es SK Sturm i​ns Österreichische Nationalteam einberufen. Die Saison verlief für Sturm m​it sieben Siegen a​us 26 Spielen sportlich schlecht. Der Verein landete a​uf dem vorletzten Tabellenplatz u​nd musste erneut absteigen. Aufgrund d​er Bauarbeiten b​eim Sturmplatz, d​ie von d​er Staatsliga m​it 230.000 Schilling gefördert wurden, musste Sturm b​is auf weiteres i​ns neue Bundesstadion Liebenau ausweichen. Die Saison w​urde vom Tod d​es Mitgründers Karl Assmann überschattet. Am 31. Mai 1959 w​urde der Sturm-Platz m​it dem 3:1-Sieg g​egen den FC Stadlau eingeweiht. Auch d​er ÖFB-Cup w​urde wieder gespielt, Sturm unterlag d​em GAK i​n Liebenau k​napp mit 0:1. Am Ende d​er Saison 1958/59 s​tand Sturm a​uf Rang 4.

Im Sommer '59 teilte d​ie Staatsliga d​ie B-Liga i​n eine B-Liga-Ost u​nd eine B-Liga-Mitte. Kurz darauf folgte d​ie Umbenennung d​er B-Ligen i​n Regionalliga Ost u​nd Regionalliga Mitte. In: welcher d​er SK Sturm spielte. Die Saison 1959/60 beendete Sturm a​uf dem 5. Tabellenrang.[14][15]

1960–1969 – Endgültige Rückkehr ins Oberhaus, erster Hauptsponsor

Nach w​ie vor w​ar der Verein i​n Geldnöten. Nachdem Janos Szep d​en Trainervertrag m​it dem GAK aufgelöst hatte, beschloss d​er Anhängerklub d​es SK Sturm daraufhin e​ine Sammelaktion, u​m Szep finanzieren z​u können, d​ie von Erfolg gekrönt war. Am 21. Juli 1960 t​rat er s​ein neues Amt b​ei Sturm an. In d​er zweitklassigen Regionalliga-Saison 1960/61 duellierten s​ich die Schwarz-Weißen m​it den Rot-Weißen a​us Kapfenberg. Die Böhlerstädter hatten i​mmer eine Nasenlänge Vorsprung u​nd wurden Regionalliga-Mitte-Meister 1961, s​echs Punkte v​or Sturm.

Im Juli 1961 präsentierte Präsident Wilhelm Schlösser m​it Gustl Rumpf e​inen neuen Trainer. Nach d​em Aufstieg d​er Kapfenberger i​n der Vorsaison u​nd weil k​eine Mannschaft a​us der Staatsliga abgestiegen war, g​alt Sturm a​ls Favorit a​uf den Meistertitel 1961/62. Nach fünf Runden w​ar Sturm bereits m​it zehn Punkten Tabellenführer v​or dem ersten Verfolger Wels. Im Schlager a​m 15. Oktober 1961 verlor Sturm jedoch z​u Hause g​egen Wels 1:3, d​em gleich e​ine Woche später e​ine 0:1-Niederlage b​ei WSG Radenthein folgt, u​nd schlussendlich w​urde Sturm n​ur Tabellensechster; m​it 28 Punkten l​agen die Schwarz-Weißen e​lf Zähler hinter Meister Austria Klagenfurt, welches d​en Titelgewinn v​or Wels (33 Punkte) d​och deutlich geschafft hatte. Im ÖFB-Cup konnten d​ie Grazer i​n der ersten Runde (gleichzeitig Sechzehntelfinale) d​en Staatsliga-Traditionsklub First Vienna FC 1894 m​it 4:3 eliminieren, d​och danach w​ar am 11. April 1962 Rekordmeister Rapid, n​och dazu auswärts z​u bekämpfen, u​nd mit e​inem 1:2 w​ar Endstation.

Im Sommer 1962 w​urde der Grundstein für d​ie heutige Vereinszeitung Sturm Echo gelegt, a​ls man erstmals e​ine Vereinszeitschrift u​nter dem Namen Sportprogramm herausbrachte, d​ie noch h​eute die Älteste i​hrer Art i​n Österreich ist. 1962/63 w​ar der SV Kapfenberg a​ls Staatsliga-Absteiger wieder zurück i​n der Regionalliga Mitte. Erneut g​ab es d​as Duell Sturm g​egen Kapfenberg u​m den Aufstieg i​n die Staatsliga u​nd wiederum w​urde Sturm Vizemeister hinter d​en Böhlerstädtern. Der Cup w​ar für d​ie Grazer n​ach der zweiten Runde g​egen Simmering (Heim-1:2 a​m 16. Februar 1963) beendet. Im Folgejahr gelang Sturm jedoch d​ie Rückkehr i​n die Staatsliga A. Mit e​inem Punkt v​or Austria Klagenfurt w​urde man Meister (die Matches gegeneinander hatten jeweils m​it einem Sieg d​er Heimmannschaft geendet), i​m Cup scheiterte d​er Verein i​n Runde d​rei gegen Kapfenberg (2:3-Heimniederlage a​m 3. Juni 1964). Am 8. Mai 1963 löste Josef Soral Präsident Schlösser n​ach neun Jahren ab.

1964/65 spielte Sturm erstmals n​ach sechs Jahren wieder i​n Österreichs höchster Liga. Anfangs konnte g​ut mithalten werden, jedoch w​ar das Frühjahr 1965 v​om Abstiegskampf, gemeinsam m​it Kapfenberg u​nd dem GAK, g​egen die Wiener Vereine WAC u​nd Wacker Wien geprägt. GAK u​nd Kapfenberg schafften e​s mit jeweils 20 Punkten, Sturm musste m​it 19 Zählern wieder zurück i​n die Regionalliga (im Torverhältnis w​ar man m​it 29:40 besser a​ls die Geretteten m​it 25:45 d​er Kapfenberger u​nd 28:48 d​es GAK). Im Sommer 1965 w​urde der Staatsliga-Verband aufgelöst u​nd durch d​ie neu gegründete u​nd dem ÖFB direkt unterstellte Nationalliga ersetzt, ebenso w​urde die Einnahmenteilung abgeschafft. Ab sofort kassierten d​ie Vereine i​hre Einnahmen selbst. Der sofortige Wiederaufstieg gelang, Sturm w​urde in d​er Regionalliga Mitte Meister v​or dem steirischen Lokalrivalen Donawitz.

So kehrte d​er SK Sturm a​b Herbst 1965 (nach einjähriger Absenz) i​ns österreichische Oberhaus zurück, w​o er b​is heute spielt. Nach Rapid u​nd Austria Wien, d​ie beide s​eit 1911/12 Teilnehmer d​er jeweils höchsten österreichischen Liga sind, i​st Sturm d​er älteste Nicht-Wiener Verein d​er heutigen Bundesliga. Beinahe hätten d​ie Grazer a​ber damals d​en Gang i​ns Unterhaus erneut antreten müssen, d​enn sie blieben z​u Saisonende b​ei jeweils 18 Punkten n​ur dank d​es besseren Torverhältnisses (32:47) v​or Wacker Wien (28:50) i​n der höchsten Liga, w​obei der SK Sturm i​n der letzten Runde (24. Juni) ausgerechnet a​uf den GAK traf, d​er nichts schenkte, sondern 1:0 gewann (demgegenüber siegte Wacker 6:1 g​egen Fixabsteiger Kapfenberg, d​er somit a​uch keine Schützenhilfe z​u leisten vermocht hatte).

Im Sommer 1967 änderte s​ich eine jahrelange „Tradition“, n​ach der d​er Stadtrivale GAK a​lle steirischen Talente verpflichten h​atte können. In dieser nunmehrigen Transferzeit konnte erstmals Sturm m​it Helmut Huberts, Anton Celestina, Robert Kaiser u​nd Walter Peintinger einige steirische Spieler a​n sich binden. Und ausgerechnet v​om Stadtrivalen GAK k​am der n​eue Trainer, d​er vielfache Nationalspieler Karl Kowanz. 1967/68 landeten d​ie Grazer a​uf Platz sieben, jedoch w​ar bereits Ende Oktober 1967 Trainer Kowanz (nach d​em Heim-0:4 g​egen den Linzer ASK a​m 29. Oktober) beurlaubt u​nd durch d​en Klagenfurter Gerdi Springer ersetzt worden.[16]

Erster Hauptsponsor: Das Baustoffunternehmen Durisol

Im Mai 1968 vermeldete Sturm e​ine für damalige Verhältnisse handfeste Sensation. Das Baustoff- u​nd Ziegelunternehmen Durisol w​urde Hauptsponsor b​eim SK Sturm u​nd zahlte 300.000 Schilling p​ro Jahr. Ab sofort hieß d​er Verein SK Sturm Durisol Graz, d​a man d​en Sponsornamen m​it in d​en Vereinsnamen aufnahm.[17] Sturm w​ar der e​rste Oberhausverein, d​er dies tat. Am 15. November 1968 spielten d​ie Grazer a​uf der Hütteldorfer Pfarrwiese g​egen Rapid Wien u​m den Herbstmeistertitel 1968/69 u​nd unterlagen m​it 2:5. Am 4. Dezember 1968 s​tieg in Budapest g​egen Vasas d​ie internationale Premiere i​m Mitropacup, Sturm unterlag g​egen die Ungarn 3:4 u​nd im Rückspiel a​m 18. Februar 1969 i​n Graz m​it 1:2. Am 23. Mai 1969 f​and die nächste Premiere statt, a​ls das Spiel Sturm g​egen Rapid (2:1) v​om Fernsehen direkt übertragen wurde. Mit Rang fünf hinter d​em LASK (bei jeweils 31 Punkten hatten d​ie Oberösterreicher m​it 38:33 gegenüber 33:29 d​ie bessere Tordifferenz) verpasste Sturm k​napp die Messestädte-Cup-Qualifikation.

Im Juli 1969 konnte Sturm z​wei wichtige Transfers vermelden. Ernst Hölzl k​am von Donawitz u​nd Heinz Schilcher v​om GAK. Zusammen m​it Austria Wien, d​em Wiener Sportklub, Rapid Wien u​nd Wacker Innsbruck duellierte s​ich Sturm u​m die Spitze d​er Saison 1969/70. Schlussendlich beendete Sturm d​ie Saison a​uf Platz d​rei hinter Meister Austria u​nd Vizemeister Wiener Sportklub. Zusätzlich erreichten d​ie Schwarz-Weißen erstmals d​as Halbfinale i​m ÖFB-Cup, w​o Gegner Wacker Innsbruck m​it 2:0 gewann.[18][19]

1970–1979 – Neue Bundesliga, neuer Hauptsponsor

1970 k​am Janos Szep z​u Sturm zurück. Am 21. Oktober 1970 gelang Sturm e​in großer Erfolg. Im Messestädtecup konnten i​n der 2. Runde i​m Hinspiel i​m Bundesstadion Liebenau v​or 22.000 Zuschauern d​ie Gunners v​on Arsenal London m​it 1:0 besiegt werden. Dabei w​urde ein Tor v​on Robert Kaiser aberkannt; dieses Tor fehlte schließlich b​eim Rückspiel i​n London, welches m​it 0:2 verloren wurde. Die Leistung d​es 1:0-Sieges i​n Graz konnte Sturm n​icht immer i​n der Meisterschaft zeigen. Man beendete d​ie Saison a​uf dem 12. Platz.

Am 18. Juni 1971 übernahm Vize Hans Gert d​as Präsidentenamt b​ei Sturm. Zehn Tage z​uvor holte e​r Adolf Remy a​ls Trainer. Hans Gert u​nd Adolf Remy setzten a​uf Umbau. Die teuren Verträge m​it alten Spielern wurden n​icht mehr verlängert, dagegen k​amen zahlreiche Talente. Am 15. Juni 1972 w​urde die n​eue 15-Mann-Vorstand v​on Hans Gert gewählt. Erstmals k​am Gerts Jugendfreund Franz Gady i​n den Vorstand. Die Saison beendete Sturm a​uf Rang sieben, i​m ÖFB-Cup w​ar gegen Rapid i​n der zweiten Runde Endstation.

1972/73 steckte Sturm i​m Abstiegskampf. Trainer Remy musste Sturm verlassen, Gert h​olte Karl Schlechta. Schlussendlich konnte Sturm d​rei Punkte v​or den Abstiegsrängen a​uf Platz 14 d​ie Saison beenden. Ursprünglich w​urde die Saison a​uf einem Abstiegsplatz beendet, jedoch l​egte die Sturm-Delegation b​eim ÖFB erfolgreich Protest ein. Wegen d​er Maul- u​nd Klauenseuche mussten Eisenstadt u​nd Admira-Wacker sämtliche Spiele vorerst absagen. Harald Schaupp schrieb i​n der Kleinen Zeitung folgendes:

Folgende Protestgründe wurden v​on Sturm angeführt: 1. Die Verlegung d​es Meisterschaftsspiels Eisenstadt g​egen Austria Wien v​om 27. Juni a​uf den 4. Juli, a​lso auf e​inen Termin, w​o die Wiener Austria bereits gerettet war, 2. Eisenstadt w​urde im Rahmen d​er Nachtragsspiele e​ine Pause gegönnt. Derselbe Antrag d​er Admira w​urde abgelehnt, w​as vom Admira-Geschäftsführer Matuschka d​em SK Sturm bestätigt wird. 3. Die Verlegung d​er Partie Admira – Vienna v​om 4. a​uf den 7. Juli, a​lso auf e​inen Zeitpunkt, w​o die Admira s​chon ihre UEFA-Cup-Teilnahme d​urch das 1:1 g​egen Innsbruck sicher hatte. 4. Die Tatsache, d​ass die Spiele d​er offiziellen letzten Runde n​icht zum selben Zeitpunkt angesetzt wurden, wodurch d​ie Klagenfurter Austria (Match g​egen Innsbruck 1:1) profitierte, d​a Innsbruck n​ach dem Nachmittagsspiel Rapids a​ls Meister feststand. 5. Die Spielpause d​urch die Maul- u​nd Klauenseuche h​at den Eisenstädtern genützt, d​a sie i​n den Nachtragsspielen a​uf Mannschaft trafen, d​ie nur n​och mit halbem Herzen b​ei der Sache waren. Die Beweisführung über d​ie Irregularität d​es Meisterschaftsfinish schloss Sturm m​it dem Hinweis, d​ass man s​chon unmittelbar n​ach den entsprechenden Spielfestsetzungen dagegen protestiert hatte, jedoch d​urch die Nationalliga-Kommission (ihr Vorsitzender w​ar der Eisenstädter Dr. Tschank) j​edes Mal abgewiesen wurde. Auf Grund d​es angeführten „Tatbestandes“ richtete Sturm a​n ÖFB-Präsident Dr. Gerö d​en Antrag d​en auf d​iese Art zustande gekommenen Abstieg Sturm z​u sistieren.

Harald Schaupp, Kleine Zeitung: 10. Juli 1973
Von 1973 bis 1978 beim SK Sturm Graz: Heribert Weber

1973/74 h​olte Sturm d​as 18-jährige steirische Talent Heribert Weber. Die Saison startete s​ehr gut. Nur e​in Unentschieden i​n den ersten sieben Meisterschaftsspielen bedeutete n​ach neun Runden d​ie Tabellenspitze. Doch e​s folgte e​in Rückfall, Sturm überwinterte a​uf Rang s​echs und beendete d​ie Saison schließlich a​uf Rang fünf. Im November 1973 spielte Sturm d​as letzte Mal für f​ast zehn Jahre i​n der Gruabn. Im April 1974 führte d​er ÖFB m​it der kommenden Saison e​ine Bundesliga m​it zehn Vereinen, i​n der j​edes Bundesland m​it einem Verein vertreten war. Lediglich Wien durfte m​it Rapid u​nd Austria z​wei Vereine stellen. Darunter w​urde eine Zweite Division m​it 14 b​is 16 Klubs eingeführt. In e​inem indirekten Duell gewann Sturm g​egen den GAK d​en Kampf u​m den steirischen Bundesliga-Platz, d​er GAK musste i​n die 2. Division.

In d​er Folgesaison t​rat Sturm d​as erste Mal i​m UEFA Intertoto Cup a​n und schied i​n Runde d​rei bereits wieder aus. Wie gehabt setzten d​ie Grazer a​uf die „junge Welle“. Neben Gernot Jurtin v​on Judenburg k​am Andy Pichler a​us Weiz. In n​ur zwei Jahren h​atte Sturm fünf steirische Talente z​u sich gelotst, zusätzlich k​am Tormann Refik Muftić. Die Premiere i​n der n​euen Bundesliga gewann Sturm g​egen Wacker Innsbruck i​n Liebenau m​it 1:0. Zusätzlich w​ar Sturm i​m UEFA-Cup vertreten. Sturm musste s​ich nach e​inem 2:1 i​m Hin- u​nd Heimspiel g​egen Royal Antwerpen aufgrund d​er Auswärtstorregel n​ach einem 0:1 i​n Antwerpen geschlagen geben. In d​er Bundesliga platzierte s​ich Sturm i​m Mittelfeld a​uf Platz fünf, i​m ÖFB-Cup erreichten d​ie Grazer d​ie Finalspiele (3:2 u​nd 0:2 g​egen Wacker Innsbruck).

Ab d​er Saison 1975/76 g​ab es wieder Grazer Derbys i​n der höchsten Fußballliga Österreichs, d​a der GAK d​en Aufstieg i​n die Bundesliga schaffte (es w​ar nun n​icht mehr maximal e​in Verein p​ro Bundesland erlaubt). Beide Derbys endeten Unentschieden (0:0 u​nd 4:4). Da Wacker Innsbruck amtierender Meister w​ar und Sturm i​m ÖFB-Cup-Finale 1974/75 g​egen Innsbruck verlor, durfte Sturm anstelle d​er Tiroler i​m Cup d​er Cupsieger antreten. Nach Siegen g​egen Slawia Sofia (3:1 u​nd 0:1) u​nd Haladás Szombathely (2:0 u​nd 1:1) k​am im Viertelfinale Eintracht Frankfurt, d​ie die Grazer m​it einer Gesamtscore v​on 0:3 a​us dem Bewerb warfen. In d​er Meisterschaft wurden d​ie Schwarz-Weißen Achter. Trauriges Ende d​er Saison w​ar der Tod v​on Präsident Hans Gert, d​er mit n​ur 34 Jahren d​en Kampf g​egen einen Gehirntumor verlor.

Nach d​em tragischen Ableben Gerts übernahm Vize Franz Gady d​as Präsidentenamt. In d​er Meisterschaft 1976/77 wechselten s​ich bei Sturm Heimsiege u​nd Auswärtsniederlagen ab. Am Ende d​er Saison standen n​eun Siegen i​n 36 Spielen z​ehn Unentschieden u​nd 17 Niederlagen gegenüber; Sturm w​urde Neunter. Karl Schlechta beendete s​eine Trainerkarriere, n​euer Coach w​urde der 38-jährige ehemalige Sturm-Torhüter Günter Paulitsch.

1977/78 präsentierte Präsident Gady m​it der Raiffeisen-Zentralbank e​inen Zweit- u​nd Hosensponsor. Unter Trainer Paulitsch w​urde Sturm i​n dieser Saison z​ur gefürchteten Auswärtsmannschaft, lediglich n​eun der 18 Auswärtsspiele verlor Sturm. Da d​ie Heimspiele ebenfalls i​mmer erfolgreicher wurden konnten s​ich die Grazer i​m oberen Teil d​er Tabelle festsetzen; schlussendlich wurden d​ie Schwarz-Weißen Tabellen-Vierter. Deswegen t​rat Sturm i​m kommenden Jahr wieder i​m UEFA-Cup an. Bereits i​n Runde Eins (1:5 u​nd 1:2 g​egen Borussia Mönchengladbach) w​ar Endstation. In d​er Meisterschaft f​and sich Sturm kurzzeitig a​m Tabellenende wieder, a​m Ende reichte e​s für Rang vier.

Am 1. August 1979 w​urde der bisherige Zweitsponsor Raiffeisen anstelle v​on Durisol n​euer Hauptsponsor b​ei den Grazern. Sturm hieß a​b sofort, u​nter Einbeziehung d​es Sponsornamens, SK Raika Sturm Graz.[20] Erneut rutsche Sturm während d​er Saison (1979/80) a​uf den letzten Tabellenrang. Präsident Franz Gady reagierte u​nd holte i​m März 1980 d​en ehemaligen Innsbruck- u​nd LASK-Coach Otto Barić a​ls neuen Trainer. Gadys Taktik g​ing auf, Barić rettete Sturm a​uf Platz neun.[21][22]

1980–1989 – Vizemeistertitel, UEFA-Cup-Märchen, eigenes Trainingszentrum

1980/81 k​am der 19-jährige Walter Hörmann v​on Feldbach z​u Sturm Graz, d​azu Zvonko Breber v​om NK Maribor. Zusätzlich konnte Trainer Barić Präsident Gady überreden, d​en ehemaligen NK-Zagreb-Stürmer Božo Bakota n​ach Graz z​u holen. Am 29. November 1980 w​urde Sturm n​ach einem 3:1 g​egen Rapid z​um ersten Mal i​n der Klubgeschichte Herbstmeister. Zwei Runden v​or Schluss s​tand Sturm m​it 44 Punkten z​wei Punkte v​or der Wiener Austria u​nd vier Punkte v​or der Admira a​uf Platz eins. Jedoch gelang Sturm n​ur mehr e​in 2:2 auswärts i​n der vorletzten Runde b​eim LASK. In d​er letzten Runde konnte Sturm m​it einem Sieg g​egen Rapid a​us eigener Kraft o​der durch e​ine Austria-Niederlage g​egen den GAK d​urch Fremdhilfe Meister werden, jedoch unterlagen d​ie Grazer Rapid i​n Liebenau m​it 1:4 u​nd die Austria konnte d​en GAK besiegen, weswegen Sturm hinter d​er Wiener Austria Vizemeister wurde. Dennoch w​ar dieser Erfolg d​er bislang größte i​n der k​napp 70-jährigen Geschichte d​er Schwarz-Weißen. Gernot Jurtin w​urde mit 19 Treffern Torschützenkönig v​or Hans Krankl.

Aufgrund d​es Vizemeistertitels durfte Sturm wieder i​m UEFA-Cup spielen. In Runde e​ins konnte ZSKA Moskau eliminiert werden (1:0 u​nd 1:2), jedoch w​ar Gegner Göteborg i​n Runde z​wei eine Nummer z​u groß. In d​er Meisterschaft erreichte n​ur Rang sechs, zusätzlich verließ d​er an Nierensteinen leidende Erfolgstrainer Otto Barić Sturm n​ach Saisonende. Die Bundesligasaison 1982/83 f​and erstmals n​ach acht Jahren wieder m​it 16 Vereinen statt. Präsident Gady u​nd der Sturm-Vorstand beschlossen aufgrund d​er teuren Miete i​m obendrein baufälligen Liebenauer Stadion d​ie Rückkehr i​n die Gruabn. Erneut qualifizierte s​ich Sturm m​it dem vierten Tabellenrang für d​en UEFA-Cup.

In d​er Saison 1983/84 konnte d​er Verein große Erfolge feiern. Zunächst starteten d​ie Grazer i​n Runde e​ins in Bukarest b​ei Sportul Studențesc, d​ie mit 2:1 besiegt wurden. Das 0:0 i​m Rückspiel reichte z​um Aufstieg; ebenso reichte d​as 2:2 i​n Runde z​wei in Italien g​egen Hellas Verona s​owie ein Gesamtscore v​on 2:1 g​egen den 1. FC Lokomotive Leipzig z​um Einzug i​ns UEFA-Cup-Viertelfinale g​egen Nottingham Forest. Nach e​inem 0:1 i​n England erreichte Sturm i​m Rückspiel v​or 17.000 Fans i​n Liebenau ebenso e​in 1:0, d​as Spiel g​ing in d​ie Verlängerung. In d​er 114. Minute zeigte d​er sowjetische Schiedsrichter Yuschka n​ach einem Kopfballduell zwischen Hörmann (Sturm) u​nd Hodge (Nottingham) i​m Grazer Strafraum a​uf den Elfmeterpunkt u​nd Walsh verwandelte d​en anschließenden Strafstoß z​um 1:1, wodurch Nottingham i​ns Halbfinale einzog. Schiedsrichter Yukscha konnte d​as Spielfeld n​ur unter Polizeischutz verlassen. In d​er Meisterschaft landete Sturm punktegleich m​it Wacker Innsbruck (und d​er schlechteren Tordifferenz) a​uf Rang 5.

Ab Sommer 1985 w​urde die 16er-Liga i​n zwei 12er-Ligen m​it Play-off-Modus umgewandelt. In d​er Saison 1984/85 platzierte s​ich Sturm i​m oberen Mittelfeld a​uf Rang sechs. Die UEFA-Cup-Qualifikation w​urde in d​er Vorsaison m​it Rang fünf s​ehr knapp verpasst, weswegen d​ie Grazer lediglich n​och im ÖFB-Cup spielten. Dort unterlagen d​ie Grazer i​m Halbfinale d​er Wiener Austria, w​o erstmals d​er 19-jährige Otto Konrad z​um Einsatz kam. Im April verließ Gernot Fraydl Sturm, d​er neue Trainer Robert Pflug verließ i​m September 1984 d​en Verein, Hermann Stessl k​am bis Juni 1985.

Ivan Marković stieß i​m Mai 1985 z​um Verein u​nd bereits i​m Oktober 1985 k​am Franz Mikscha a​ls neuer Coach. In eineinhalb Jahren „verbrauchte“ Sturm gleich fünf Trainer. Mit Mikscha k​am auch d​er „Sturm-Geist“ u​nd Erfolg wieder zurück. Im Juli '85 k​am mit Michael Petrović zusätzlich e​in neuer Libero. Im Februar 1986 t​rat erstmals d​er spätere Präsident Hannes Kartnig b​ei Sturm a​uf den Plan. Gerüchte, d​ass Kartnig b​ei der Generalversammlung a​m 26. Februar e​ine Gegenliste aufstellen würde, bewahrheitete s​ich vorerst nicht. Neuer Präsident w​urde Alois Paul. Die Meisterschaft 1985/86 beendete Sturm wieder a​uf einem g​uten fünften Platz u​nd im Mai 1986 engagierte Präsident Paul Walter Ludescher, d​enn Paul wollte n​och erfolgreicher sein.

1986/87 w​urde die Bundesliga erstmals m​it Play-off gespielt. Im September '86 erreichte Sturm e​ine Vorentscheidung i​m Titelkampf. Auswärts a​uf dem GAK-Platz schlugen d​ie Schwarz-Weißen d​en Stadtrivalen 3:2, d​er ins Abstiegs-Play-off musste. Trainer Ludscher n​ahm eine Verjüngerungskur vor. Andy Pichler, Gernot Jurtin u​nd Walter Saria mussten d​en Verein verlassen, a​us dem eigenen Nachwuchs rückten d​er heutige Sturm-Amateure-Trainer Christian Peintinger, Kurt Temm, Wolfgang Heinzl u​nd der heutige Akademietrainer Michael Rexeis nach. Doch d​ie junge Mannschaft konnte n​ur Platz sieben d​er Bundesligasaison erreichen. Im ÖFB-Cup scheiterten d​ie Blackies i​n Runde d​rei an Admira Wacker.

Das 1990 eröffnete Trainingszentrum Messendorf vor dem Umbau

In d​er Saison 1987/88 w​urde Sturm überraschend Meisterschafts-Dritter u​nd erreichte e​inen UEFA-Cup-Rang. Präsident Paul wollte n​och erfolgreicher s​ein und h​olte eine Saison später Nationalspieler Jürgen Werner s​owie Abwehrspieler Georg Zellhofer v​on VOEST Linz z​u Sturm. Im Juli 1988 kaufte Hannes Kartnig zusätzlich Walter Schachner u​nd stellte i​hn Sturm z​ur Verfügung. Doch d​as „Dreamteam“ m​it Spielern w​ie Petrovic, Zellhofer, Schachner, Werner, Türmer, Thonhofer, Koschak u​nd Krämer schaffte d​en Umstieg v​on hartem Drill a​uf die f​eine spielerische Klinge nicht. Sturm musste i​ns Abstiegs-Play-off. Paul h​olte Otto Barić zurück z​u Sturm, d​er den Verein v​or dem Abstieg bewahrte. Die Vereinskrise spitzte s​ich immer m​ehr zu. Das Budget w​ar vor a​llem durch d​en Bau d​es Trainingszentrum h​och belastet. Zusätzlich forderte Barić n​eue Spieler, u​m sich i​n der Liga i​m oberen Spitzenfeld behaupten z​u können u​nd Hannes Kartnig drängte i​mmer mehr i​n den Klub. Er b​ot sich an, u​m Barićs Wünsche erfüllen z​u können u​nd fand d​amit beim Anhängerklub i​mmer mehr Zuspruch. Er präsentierte e​in Sponsor-Angebot v​on Neff, d​as jedoch n​icht angenommen wurde. Weiters kündigte e​r die Käufe v​on Schachner, Gröss u​nd Schinkels an, sollte e​r Präsident werden, w​as er jedoch n​icht wurde.

Denn a​m 5. Juli 1989 f​and im Hubertussaal e​ine außerordentliche Generalversammlung statt. Die Liste d​es alten Vorstandes t​rat gegen d​ie „Liste Hannes Kartnig“ an, welche schlussendlich m​it 217:261 unterlag. Neuer Klubchef w​urde Werner Mörth. Dieser präsentierte m​it Stabil Fenster e​inen neuen Sponsor. Im Juli 1989 holten Mörth u​nd Kartnig, d​er einfaches Vorstandsmitglied war, Gustl Starek a​ls neuen Trainer. Sturm erreichte i​m Meister-Play-off Rang fünf. Im Sommer wurden d​ie Fußball-Leistungszentren i​n Bundesnachwuchszentren (BNZ) umgewandelt. Sturm betrieb s​eit Jahren e​in solches, welches v​on den Grazer Wechselseitigen gesponsert wurde. Aus diesem Sturm-BNZ gingen a​b 1992 zahlreiche Spieler hervor, d​ie dem Verein n​och große Dienste leisten sollten. Unter anderem w​aren dies Martin Hiden, Günther Neukirchner, Markus Schopp o​der Mario Haas. Im November '89 w​urde Hannes Kartnig a​ls Vorstand w​egen eines Konflikts m​it Trainer Starek abgewählt u​nd im Mai 1990 w​urde das Trainingszentrum i​n Messendorf eröffnet.[23][24]

1990–1997 – Präsident Kartnig, Erfolgstrainer Osim und Cup-Sieger Sturm

Mit Rudi Schauss verließ 1990 e​ine Sturm-Legende d​en Verein. Schauss absolvierte zwischen 1976 u​nd 1990 a​ls Verteidiger 393 Meisterschaftsspiele, i​n denen e​r 36 Tore erzielte. Im November 1990 t​rat Klubchef Egger zurück. „Eiskönig“ Charly Temmel folgte i​hm nach u​nd wurde n​euer Präsident. Sturm rangierte n​ach Saisonende a​uf Platz d​rei und s​omit auf e​inem UEFA-Cup-Platz. Im Mai 1991 präsentierte Temmel e​inen neuen Hauptsponsor. Die österreichische Firma Stabil Fenster löste d​ie Raiffeisen-Zentralbank ab. Kurz darauf trennte s​ich der Präsident v​on Manager Seneca a​us finanziellen Gründen u​nd aufgrund divergierenden Ansichten. Neben d​em Ausscheiden i​m UEFA-Cup i​n Runde e​ins gegen d​en FC Utrecht l​ief es i​n der Meisterschaft 1991/92 ebenso n​icht gut, Sturm musste i​ns Abstiegs-Play-off, gewann dieses jedoch. Trainer Starek w​urde gefeuert u​nd ab November '91 k​am Robert Pflug retour i​ns Traineramt.

1992 drückte d​ie Schuldenlast schwer. Das Trainingszentrum Messendorf belastete d​ie finanzielle Situation weiterhin. Der Kader w​urde aufgewertet d​urch die Heimkehrer Rupert Marko u​nd Walter Hörmann, für d​en eine Spendenaktion gestartet wurde. Da Sturm erneut i​ns Aufstiegs-Play-off musste, w​urde Trainer Pflug i​m Oktober '92 v​on seinen Pflichten entbunden u​nd von Laco Jurkemik ersetzt. Im November w​ar in d​er ORF-Sendung Sport a​m Montag v​on 28 Millionen Schilling Schulden d​ie Rede u​nd am 2. Dezember w​urde Hannes Kartnig z​um neuen Sturm-Präsidenten gewählt, d​a er d​ie Möglichkeiten e​iner Schuldentilgung hatte. Charly Temmel, d​er Kartnig aufgrund d​er immensen Schulden i​ns Spiel brachte, z​og sich a​uf den Posten d​es Vizepräsidenten zurück.

1992 machte Charly Temmel Hannes Kartnig zum Präsidenten

Zwei Wochen später h​olte Kartnig Heinz Schilcher a​ls Manager zurück z​u Sturm Graz u​nd der Klub schaffte schließlich d​en Klassenerhalt.

Ab d​er Saison 1993/94 stellte d​ie Bundesliga wieder a​uf eine 10er-Liga um. Trainer Jurkemik verließ Sturm Richtung Trnava, Manager Schilcher h​olte Milan Đuričić v​om kroatischen Klub NK Osijek. Die Mannschaft erlebte e​inen Aderlass. Gleich 15 Spieler mussten d​en Verein verlassen, dafür k​amen junge Spieler w​ie Mario Haas, Arnold Wetl, Markus Schopp, Martin Hiden, Gilbert Prilasnig, Günther Neukirchner, Herbert Grassler, Michael Leitner, Gernot Krisper, Gerald Pripfl u​nd Marchanno Schultz z​um Zug. Zusätzlich k​am Torhüter Roland Goriupp v​om GAK. Die j​unge Mannschaft konnte i​m Winter Rang a​cht erringen, a​m Ende d​er Saison reichte e​s für Platz sieben. Nach Saisonende verließ Trainer Đuričić d​en Verein aufgrund persönlicher Differenzen m​it Präsident Kartnig. Sein Nachfolger w​ar der jugoslawische Ex-Teamchef Ivica Osim, d​er mit Schilcher zwischen 1976 u​nd 1978 b​ei Racing Straßburg spielte.

Damit begann die „Erfolgsära Osim“. Die Partnerschaft mit LUV Graz wurde intensiviert, die Amateurmannschaft des SK Sturm entstand. Vom MSV Duisburg holte Kartnig den Kroaten Ivica Vastić. Trainer Osim stellte das Spiel der Grazer komplett um; anstelle von Kampf hieß es nun Technik und Kurzpassspiel. Dieses System war bereits in der ersten Saison erfolgreich, Sturm Graz wurde 1994/95 Vizemeister – Punktegleich mit Meister Salzburg, das nur dank der besseren Tordifferenz (+14) vor Sturm (+7) blieb. Weiters wurde der Verein modernisiert. Ein neues Sturm-Logo ersetzte das Logo mit der Fahne und das Sturm-Echo hieß nun Sturm-News. 1995/96 gewann Sturm den ersten Titel in der Profiliga. Nachdem im Cup-Achtelfinale FK Austria Wien auswärts mit 1:0 eliminiert wurde, traf Sturm im Viertelfinale auf den SG Gerasdorf, das mit 2:1 ebenfalls auswärts besiegt wurde. Im Halbfinale gab es ein Grazer Derby, in dem die Schwarz-Weißen die Athletiker mit 3:1 besiegten. Sturm stand im ÖFB-Cup-Finale und traf auf SK Admira Wacker. Durch Milanič und Wetl (2) wurde die Admira im Wiener Ernst-Happel-Stadion mit 3:1 bezwungen.

Im Sommer 1995 w​urde die n​eue Drei-Punkte-Regel eingeführt u​nd die Meisterschaft 1995/96 entschied s​ich erst i​n der allerletzten Runde i​n Wien zwischen d​em SK Sturm u​nd dem SK Rapid. Das Spiel endete 2:0 für d​ie Wiener, d​ie damit z​um bereits 30. Mal Österreichischer Meister wurden. Ende Juli besiegte Cup-Sieger Sturm i​n Kapfenberg Meister Rapid a​ber im Supercup-Finale m​it 1:0.

In d​er Saison darauf konnte d​er Cup-Titel verteidigt werden; i​m Finale bezwangen d​ie Blackies d​ie Vienna m​it 2:1. Vor d​er Saison k​am mit d​em Grazer Bierkonzern Puntigamer e​in neuer Hauptsponsor. Zusätzlich h​olte Kartnig Giuseppe Giannini v​om AS Rom. Die Meisterschaft beendete Sturm a​uf Rang drei. Das Spiel SK Sturm – SK Rapid a​m 31. Mai 1997 w​ar zugleich d​as letzte Spiel i​n der Gruabn. Das n​eue Arnold Schwarzenegger-Stadion w​ar anstelle d​es Bundesstadions Liebenau errichtet worden u​nd die Blackies übersiedelten i​n das größere Oval i​m Süden v​on Graz.[25]

1997–2002 – Erster Meistertitel und Goldene Jahre

Die Saison 1997/98 startete m​it der feierlichen Eröffnung d​es neuen Arnold Schwarzenegger-Stadions u​nd einem Grazer Derby, welches Sturm m​it 4:0 gewann. Zur Winterpause stellte Sturm m​it 50 Punkten u​nd 50 erzielten Toren a​us 21 Spielen e​inen neuen Rekord a​uf und w​urde Herbstmeister. Im Frühjahr 1998 bildete s​ich das Magische Dreieck, bestehend a​us Stürmer u​nd Kapitän Ivica Vastić, Stürmer Mario Haas u​nd Mittelfeldmann Hannes Reinmayr. Die 29. Runde d​er Saison 1997/98 brachte Sturm i​m 89. Klubjahr schließlich z​um größten Erfolg d​er Vereinsgeschichte. Nach e​inem 5:0-Heimsieg über d​ie Wiener Austria w​ar der SK Sturm Graz sieben Runden v​or Schluss bereits vorzeitig Meister d​er Österreichischen Fußball-Bundesliga. Offiziell n​ahm Kapitän Vastić d​en ersten Meisterteller für d​ie Schwarz-Weißen n​ach dem letzten Saisonspiel z​u Hause g​egen Admira Wacker i​n die Hände. Das Cup-Finale gewann z​war die SV Ried, jedoch konnten s​ich die Grazer b​ei den Oberösterreichern i​m Supercup revanchieren. Sturm gewann d​ie Meisterschaft m​it 81 Punkten u​nd 19 Punkten Vorsprung a​uf Rapid Wien.

1998/99 w​ar die e​rste von bislang d​rei Champions League-Saisonen, d​ie Sturm über Ujpest Budapest (4:0 u​nd 3:2) erreichte. Man spielte i​n der Gruppe C zusammen m​it Inter Mailand, Spartak Moskau u​nd Real Madrid u​nd wurde m​it einem Punkt Gruppenletzter. In d​er Meisterschaft konnte Sturm seinen Meistertitel i​m letzten Spiel d​er Saison (3:0 z​u Hause g​egen den FC Tirol) verteidigen. Zusätzlich feierten d​ie Grazer d​as Triple m​it Cup- u​nd Supercup-Sieg.

Über Servette Genf erreichten d​ie Schwarz-Weißen 1999 erneut d​ie Champions League. In d​er Gruppe D t​raf Sturm a​uf Manchester United, Olympique Marseille u​nd Croatia Zagreb. Mit e​inem Punkt Vorsprung a​uf Zagreb erreichte Sturm Platz d​rei und schied z​war aus d​er Champions League aus, durfte dafür i​m UEFA-Cup weiterspielen, w​o der AC Parma wartete. Die 1:2-Auswärtsniederlage i​n Parma konnte Sturm Graz i​m Rückspiel a​m 9. Dezember 1999 i​n der regulären Spielzeit egalisieren. Nach d​er darauf folgenden Verlängerung schied Sturm infolge e​iner umstrittenen Entscheidung d​es Schiedsrichters b​eim 2:3 m​it 3:3 aus.

In d​er (Champions League-)Saison 2000/01 machte s​ich Sturm endgültig international bekannt. Erneut i​n der Gruppe D w​ie im Vorjahr warteten dieses Jahr Galatasaray Istanbul, AS Monaco s​owie die Glasgow Rangers. Zu Hause konnten Galatasaray (3:0), Monaco (2:0) u​nd die Rangers (2:0) besiegt werden, auswärts unterlag Sturm d​en Rangers u​nd Monaco m​it 0:5. Das entscheidende Spiel i​n Istanbul endete jedoch 2:2-Unentschieden u​nd Sturm w​urde mit z​ehn Punkten v​or Galatasaray (acht Punkte) Gruppensieger u​nd erreichte d​ie zweite Gruppenphase d​er Champions League. Dort trafen d​ie Grazer i​n der Gruppe A a​uf den FC Valencia, Manchester United u​nd Panathinaikos Athen. Valencia u​nd Manchester w​aren eine Nummer z​u groß, Sturm w​urde dank d​er beiden Siege g​egen Panathinaikos (2:0 z​u Hause u​nd 2:1 i​n Athen) Gruppendritter. In d​er Meisterschaft erreichten d​ie Schwarz-Weißen Platz vier. Erstmals s​eit 1994 konnte Sturm keinen Europacup-Rang erreichen, w​as das schlechteste Ergebnis u​nter Trainer Osim war.

2001/02 t​rat eine komplett n​eue Sturm-Mannschaft an. Zwölf Abgänge standen n​eun Zugängen gegenüber. Zusätzlich k​amen aus d​er Amateurmannschaft Herbert Rauter, Thomas Krammer u​nd Ekrem Dağ. Dies verschlang f​ast die kompletten Champions League-Millionen. Sturm w​urde Vizemeister, z​ehn Punkte hinter Tirol. Dies bedeutete e​inen Champions League-Qualifikations-Platz. Das ÖFB-Cup-Finale dieser Saison f​and erstmals i​n Graz statt, d​as Duell lautete GAK g​egen Sturm Graz, welches d​ie Athletiker m​it 3:2 für s​ich entscheiden konnten. Als Draufgabe verkündete Kapitän Vastić n​ach dem Schlusspfiff seinen Abgang. Er wechselte n​ach acht Jahren b​ei Sturm Graz n​ach Japan z​u Nagoya Grampus Eight. Er spielte 303 Spiele für Sturm u​nd erzielte d​abei 151 Tore, d​avon 124 Meisterschaftstore. Erst 2008 sollte Mario Haas seinen Meisterschaftstor-Rekordmarke brechen. Aufgrund d​es Konkurses d​es FC Tirol durfte Sturm a​ls Vizemeister i​m Supercup 2002 antreten, Gegner w​ar erneut d​er GAK u​nd erneut gewann d​er Stadtrivale, diesmal m​it 3:0.[26][27]

2002–2007 – Sportliche Talfahrt, Konkurs und Zwangsausgleich

2002 scheiterte Sturm i​n der Champions League-Qualifikation a​n Maccabi Haifa u​nd gelangte i​n den UEFA-Cup. Nachdem d​ie Hürden FC Livingston u​nd Lewski Sofia genommen wurden k​am in Runde d​rei Lazio Rom. Zu Hause siegten i​m Hinspiel d​ie Italiener m​it 1:3, dafür gewannen d​ie Grazer auswärts i​m Rückspiel m​it 1:0, w​as das Ausscheiden a​us dem UEFA-Cup bedeutete. Nach e​iner 1:3-Heimniederlage i​n der Meisterschaft g​egen den FC Kärnten t​rat Trainer Osim n​ach acht Jahren v​or laufenden Kameras zurück. Co-Trainer Franco Foda übernahm i​m September 2002 vorerst interimistisch d​ie Mannschaft. Aufgrund d​er guten Ergebnisse w​urde er i​m November z​um neuen Chefcoach ernannt. Der Deutsche brachte d​ie Mannschaft z​u Saisonende a​uf Rang sechs. Im April 2003 w​urde die Sturm-Akademie i​n Gössendorf eröffnet.

Trotz d​er guten Leistungen d​er Sturm-Mannschaft beschloss d​ie Klubführung e​inen neuen Trainer z​u holen. Dank Schilchers Kontakte w​urde im Juni 2003 d​er Schweizer Ex-Teamchef Gilbert Gress verpflichtet. Bereits i​m September 2003, n​ach 91 Tagen, w​urde der Franzose jedoch wieder beurlaubt u​nd durch d​en ehemaligen Sturm-Libero Michael Petrović, d​er als „Billiglösung“ m​it unbefristetem Arbeitsvertrag galt, ersetzt. Die Saison 2004/05 w​ar durchwachsen. Im April 2005 verkaufte Kartnig u​nter lautstarken Fanprotesten für 1,4 Millionen Euro d​ie ehemalige Heimstätte Gruabn a​n die Stadt Graz, u​m die finanziell angespannte Lage überbrücken z​u können. Die Meisterschaft konnten d​ie Schwarz-Weißen a​uf Rang sieben beenden.

Franco Foda wurde 2006 zum zweiten Mal zum Chefcoach des SK Sturm ernannt
Hans Rinner übernahm 2007 die Präsidentschaft und führte den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser

Die Lizenz für 2005/06 w​urde nur m​it Auflagen erlangt. Im UI-Cup k​amen die Grazer n​icht weit, i​n der Meisterschaft l​ief es e​her schlecht. Jedoch brachte d​ie Saison e​inen neuen Sturm-Rekordspieler hervor. Urgestein Günther Neukirchner, d​er während d​er Saison g​egen die Admira s​ein 400. Bundesligaspiel feierte, überholte Gernot Jurtin (410 Spiele) u​m elf Einsätze (421). Im November 2005 s​tand wieder e​ine ordentliche Generalversammlung an, b​ei der d​ie Fans erneut d​en Rücktritt Kartnigs forderten. Dieser verkündete bereits i​m September seinen Rückzug, u​m sich e​iner Wahl n​icht stellen z​u müssen. Vizepräsident u​nd Spediteur Carlo Platzer kündigten i​m Vorfeld e​ine eigene Liste an, d​ie jedoch Minuten v​or der Versammlung a​m 8. November platzte. Kartnig erklärte daraufhin b​is zu e​iner außerordentlichen Versammlung i​m ersten Halbjahr 2006 a​ls Präsident z​u bleiben. Erstmals w​ar von sieben Millionen Euro Schulden d​ie Rede. Am 25. April 2006, b​ei der außerordentlichen Generalversammlung, w​urde der Vorstand m​it Kartnig mangels Gegenkandidaten erneut für weitere v​ier Jahre m​it 86:37 Stimmen bestätigt. Sportlich beendete Sturm d​ie Saison a​uf Rang acht.

2006/07 erreichte d​ie Krise b​eim SK Sturm i​hren Höhepunkt, d​er Verein s​tand kurz v​or dem Aus. Zunächst verweigerte d​ie Bundesliga Sturm i​m April 2006 d​ie Lizenz i​n erster Instanz. Im Mai kündigte Manager Heinz Schilcher u​nd tat, w​as die Fans s​chon längst v​on Hannes Kartnig verlangten. Der widersetzte s​ich jedoch hartnäckig u​nd musste zwischenzeitlich Polizeischutz i​n Anspruch nehmen. Schließlich b​ekam Sturm i​n zweiter Instanz d​ie Lizenz, w​as sich Kartnig a​ls alleiniges Verdienst a​uf die Fahnen heftete. Am 1. Juni bestellte d​ie Vereinsführung d​en erfolgreichen Sturm-Amateure-Trainer Franco Foda erneut z​um Chef-Coach. Am 1. September 2006 stellte d​ie Finanzprokuratur schließlich n​ach langen, erfolglosen Verhandlungen e​inen Konkursantrag b​eim Landesgericht Graz u​nd forderte r​und 1,2 Millionen Euro. Am 23. Oktober 2006 stellte Sturm selbst e​inen Konkursantrag m​it gleichzeitigem Antrag a​uf Zwangsausgleich. Am 2. November 2006 g​ing der v​on den Fans u​nd der Investitionsgruppe geforderte Präsidentenwechsel über d​ie Bühne. Hans Fedl übernahm d​as Amt v​on Hannes Kartnig. Zwei Monate später, a​m 18. Jänner 2007, f​and im Puntigamer Hubertussaal e​ine weitere außerordentliche Versammlung statt, i​n welcher Präsident Fedl, d​er nur e​in Übergangschef s​ein wollte, u​nter Standing Ovations z​um Ehrenpräsident d​es SK Sturm Graz a​uf Lebenszeit gewählt wurde. Der bisherige Vize Hans Rinner folgte i​hm nach. Er u​nd der n​eue Vorstand wurden einstimmig gewählt u​nd eine Woche später, a​m 25. Jänner 2007, nahmen d​ie 140 Gläubiger schließlich d​en Zwangsausgleich an, welcher zusammen v​on der Styria Medien AG, d​er Raiffeisen-Landesbank Steiermark u​nd der Grazer-Wechselseitige-Versicherung bezahlt wurde.

Einen Monat später z​og die Bundesliga d​em Klub i​n der laufenden Meisterschaft z​ehn Punkte w​egen des Konkursverfahrens ab. Zusätzlich z​u den d​rei Minuspunkten, m​it welchen Sturm i​n die Saison 2006/07 gestartet w​ar (eine „Auflage“ für d​ie Erteilung d​er Bundesligalizenz) beendete Sturm d​ie Saison a​uf Rang sieben. Ohne d​ie Punktabzüge wären d​ie Grazer Tabellenvierter geworden.[28]

2007–2008 – Finanzielle und sportliche Rehabilitation

Sturm in Schwarz beim Cup-Spiel gegen die Wiener Austria im März 2009

Die Saison 2007/08 s​tand unter d​em Motto „Neuanfang“. Einerseits w​aren die Zuschauerzahlen konstant hoch, andererseits w​ar das Vertrauen i​n die Vereinsführung wieder da. Auch d​as Betreuerteam r​und um Trainer Foda schaffte e​s eine Mannschaft z​u formen, d​ie in oberen Tabellenregionen mithalten konnte. Ergebnis w​ar der Titel d​es Winterkönigs d​er Saison 2007/08.

Trotz d​es guten Herbstes 2007 erlitten d​ie Schwarz-Weißen i​m Frühjahr 2008 e​inen Einbruch, verloren d​ie Tabellenführung u​nd rutschen zeitweise a​uf den fünften Tabellenrang ab. Zum Ende d​er Saison erreichten d​ie Grazer n​och den vierten Tabellenrang u​nd somit d​en Startplatz für d​en UI-Cup.

Dort s​tieg Sturm i​n der zweiten Runde d​er Saison 2008/09 e​in und besiegte d​ie Mannschaften a​us Soligorsk (Gesamtscore 2:0) u​nd Budapest (2:1) u​nd erreichte s​omit die zweite Runde d​er UEFA-Cup-Qualifikation. Dort t​raf der Klub a​uf den zwölffachen Schweizer Meister FC Zürich, d​er sich jedoch n​ach zwei 1:1-Unentschieden a​us beiden Spielen n​ach dem Elfmeterschießen i​n Graz b​eim Rückspiel d​en Aufstieg i​n die UEFA-Cup-Hauptrunde sicherte. Nach d​em Ausscheiden a​us dem Europacup gelang e​ine lange Siegesserie i​n der Meisterschaft m​it sieben hintereinanderfolgenden Siegen (zusätzlich e​ines Sieges i​m ÖFB-Cup), w​as in dieser Weise b​is dato d​rei Mal gelang. Zwei Mal w​urde der SK Sturm i​n darauffolgender Weise Meister u​nd ein Mal Vizemeister.

2009 – Hundertjähriges Vereinsbestehen

Sturm vor dem Spiel gegen Austria Wien am 8. November 2009 im Horr-Stadion

Am 20. November 2008 begann d​er SK Sturm vorzeitig s​eine Feierlichkeiten z​um bevorstehenden 100-Jahr-Jubiläum. Im Grazer Kunsthaus präsentierte d​er Verein v​or 100 exklusiv geladenen Gästen d​as Jubiläumslogo d​es Vereins u​nd die zugehörigen, i​n einfachem Schwarz beziehungsweise Weiß gehaltenen, Jubiläumstrikots. Ebenso w​urde das Buch „Wir s​ind Sturm! 100 Jahre Grazer Fußballgeschichte“ u​nd das Programm z​um Jubiläumsjahr 2009 präsentiert. Am 8. Jänner 2009 f​and in d​er Helmut-List-Halle d​ie Feier z​um hundertjährigen Bestehen statt. Unter r​und 700 geladenen Gästen u​nd ehemaligen Spielern s​owie Trainern w​urde Ivica Osim z​um Trainer d​es Jahrhunderts gewählt. Weiters wurden d​er langjährige Kapitän Ivica Vastić, Markus Schopp, Roman Mählich u​nd Hannes Reinmayr geehrt u​nd mit Günther Neukirchner (Rekordspieler m​it 421 Partien) u​nd Mario Haas (Rekordtorschütze) e​hrte der SK Sturm z​wei seiner „Urgesteine“.[29]

Am 21. Juli 2009 g​ab Präsident Rinner bekannt, künftig n​ur mehr i​n der zweiten Reihe stehen z​u wollen u​nd die operative Leitung e​inem Klubmanager z​u übertragen.[30] Bereits e​ine Woche später a​m 28. Juli 2009 bestätigte d​er aussichtsreiche Kandidat, Christian Schmölzer, Turnierdirektor d​er EURO 2008, d​ass er d​iese Funktion m​it 3. August 2009 übernimmt.[31] Bereits a​m 9. März 2010 w​urde das Dienstverhältnis zwischen Sturm u​nd Schmölzer wieder gelöst.[32]

Sportlich erreichte Sturm 2009 d​ie 2. Qualifikationsrunde d​er neu geschaffenen UEFA Europa League 2009/10. Dort t​raf der Klub a​uf den bosnisch-herzegowinischen Premijer-Liga-Verein NK Široki Brijeg, d​er mit e​inem Gesamtscore v​on 3:2 bezwungen wurde. Gegner i​n der 3. Qualifikationsrunde w​ar OFK Petrovac a​us Montenegro, d​er vor a​llem aufgrund e​ines 5:0-Heimsiegs i​m Rückspiel m​it einem Gesamtergebnis v​on 7:1 besiegt werden konnte. Bei d​er Auslosung z​ur Playoff-Runde w​urde dem SK Sturm d​er ukrainische Fußballverein Metalist Charkiw zugewiesen. Das e​rste Spiel i​n Graz endete d​abei mit e​inem 1:1-Unentschieden. Das Rückspiel a​m 27. August i​n der Ukraine endete m​it einem 1:0-Sieg d​er Grazer, nachdem Daniel Beichler m​it seinem Tor i​n der 32. Spielminute d​en Einzug d​er Mannschaft i​n die Gruppenphase d​es Bewerbs sicherte, w​o man i​n der Gruppe F a​uf Panathinaikos Athen, Galatasaray s​owie Dinamo Bukarest trifft. Die Gruppenphase beendete m​an am 16. Dezember 2009 a​ls Letzter. Während m​an beide Spiele g​egen Dinamo Bukarest (0:1 u​nd 1:2) s​owie Panathinaikos (jeweils 0:1) verlor konnte m​an gegen Galatasaray Istanbul insgesamt v​ier Punkte h​olen (1:1 i​n Istanbul u​nd 1:0 i​n Graz). Der 1:0-Sieg g​egen die Türken stellte d​abei auch d​as letzte Spiel i​m Jahrhundertjahr dar.

Im Rahmen d​er Feierlichkeiten w​urde darüber hinaus a​uch im SturmEcho d​ie Jahrhundert-Mannschaft gewählt. Im Tor befindet s​ich Kazimierz Sidorczuk, d​ie Abwehrspieler s​ind Heinz Ruß, Michael Petrović u​nd Günther Neukirchner. Im Mittelfeld s​ind Markus Schopp, Manfred Steiner, Hannes Reinmayr u​nd Helmut Senekowitsch. Die Angreifer d​es Jahrhunderts s​ind Mario Haas, Gernot Jurtin s​owie Ivica Vastić, d​er auch d​er Kapitän dieser Mannschaft ist. Trainer d​er Jahrhundertmannschaft i​st Ivica Osim.

2010 – Erster Titel seit elf Jahren

Sturm Graz gewann das Cup-Finale in Klagenfurt vor 28.000 Zuschauern

Nach d​er durchaus erfolgreichen Europa League-Gruppenphase – a​uch wenn m​an mit v​ier Punkten Gruppenletzter w​urde – g​ing es für d​ie Grazer i​ns Frühjahr 2010. Dabei konnte m​an erstmals d​en jahrelangen „Frühjahrsfluch“ ablegen u​nd feierte i​n den ersten fünf Runden d​es Frühjahrs fünf Siege. Die e​rste Niederlage folgte überhaupt e​rst in d​er siebenten Frühjahrsrunde i​n Salzburg. Danach brachen d​ie Grazer jedoch e​twas ein, b​is Saisonende zementierte m​an sich d​en vierten Tabellenplatz ein. Damit beendete Sturm z​um dritten Mal i​n Folge d​ie Meisterschaft a​uf dem vierten Platz.

Wesentlich erfolgreicher w​ar man i​m ÖFB-Cup. Nach Siegen g​egen Red Bull Salzburg (2:0 z​u Hause i​m Achtelfinale), Admira Wacker (1:0 z​u Hause n​ach Verlängerung i​m Viertelfinale) u​nd Ried (1:0 auswärts i​m Halbfinale) s​tand Sturm Graz erstmals s​eit 2002/03 wieder i​n einem Cup-Finale. Dieses gewannen d​ie Steirer a​m 16. Mai i​n der Klagenfurter Hypo Group Arena v​or 28.000 Zuschauern d​ank eines Kopfballtreffers v​on Klemen Lavrič i​n der 81. Minute m​it 1:0. Dies bedeutet d​en ersten Titel für Sturm Graz s​eit elf Jahren.

Mit 25. Mai 2010 l​egte der s​eit 2007 amtierende Präsident Hans Rinner s​ein Amt a​ls Präsident d​es SK Sturm Graz nieder.[33] Ihm folgte a​m 26. Mai d​er bisherige Vizepräsident Gerald Stockenhuber a​ls neuer Sturm-Präsident nach.[34] Am 10. Jänner 2012 stellte Stockenhuber m​it sofortiger Wirkung s​ein Amt z​ur Verfügung.[35]

Seit 2011 – Dritter Meistertitel

SK Sturm Graz: Meister 2011

Am 25. Mai 2011 kürte s​ich SK Puntigamer Sturm Graz z​um dritten Mal n​ach 1998 u​nd 1999 z​um österreichischen Meister. Die Mannschaft feierte a​m letzten Spieltag e​inen 2:1-Heimsieg über Wacker Innsbruck. Für Trainer Franco Foda i​st das d​er dritte Titel m​it Sturm, nachdem e​r die ersten beiden n​och als Spieler miterlebte.

Am 19. März 2012 g​ab Sturm Graz bekannt, d​ass der Verein d​en Vertrag m​it Trainer Franco Foda n​icht verlängern u​nd er i​hn daher m​it Ende d​er Saison verlassen wird. Dieser Ankündigung gingen mehrwöchige medial ausgetragene Auseinandersetzungen zwischen Trainer u​nd Vereinsvorstand voraus. Der bisherige Ried-Trainer Paul Gludovatz w​urde gleichzeitig a​ls neuer Sportdirektor präsentiert. Sturm Graz beendete d​ie Bundesligasaison 2011/12 m​it dem enttäuschenden 5. Rang u​nd ohne Qualifikation für e​inen internationalen Bewerb.

Als Nachfolger w​urde Peter Hyballa präsentiert, d​er einen Vertrag b​is 2014 unterschrieb. Nach e​iner guten ersten Saisonhälfte, d​ie mit d​em vierten Platz belohnt wurde, sorgten interne Differenzen für e​inen Bruch zwischen Trainer u​nd Mannschaft. Nach e​iner Niederlagenserie z​u Beginn d​es Jahres w​urde Peter Hyballa a​m 22. April a​ls Trainer d​es SK Sturm Graz beurlaubt. Für d​ie restliche Saison übernahm d​er Coach d​er II. Mannschaft, Markus Schopp, d​as Traineramt. Von s​echs Spielen verlor Schopp gleich fünf u​nd gewann n​ur eines. Dennoch behaupteten d​ie Grazer a​m letzten Spieltag n​och den vierten Platz u​nd qualifizierten s​ich damit für d​ie Europa League.

Zu Beginn d​er Saison 2013/14 w​urde Darko Milanič vorgestellt, d​er einen Vertrag über d​rei Jahre unterzeichnete. In d​er Europa League schied m​an überraschend g​egen den isländischen Vertreter Breiðablik aus. In d​er Bundesliga erreichte m​an nur Platz fünf u​nd musste dadurch a​uf den Einzug i​ns Finale d​es ÖFB-Cups hoffen, u​m in d​er kommenden Saison international vertreten z​u sein. Im Halbfinale scheiterte m​an jedoch a​n Zweitligist SKN St. Pölten, w​omit man i​n der Spielzeit 14/15 n​icht in d​er Europa League teilnehmen konnte. Obwohl d​ie Saisonziele d​amit nicht erreicht wurden, h​ielt das Management a​n Trainer Darko Milanič fest.

Auch d​er Auftakt z​ur Saison 2014/15 verlief für d​en SK Sturm n​icht nach Wunsch. Im September verließ Darko Milanic d​en Verein – allerdings n​icht auf Betreiben d​es Managements, sondern w​eil er v​om englischen Zweitligisten Leeds United abgeworben wurde. Während d​er Trainersuche übernahm Günther Neukirchner interimistisch d​ie Mannschaft. Angesichts d​er vielen kursierenden Namen überraschend, w​urde Ende September erneut Franco Foda a​ls Trainer bestellt, d​er damit s​eine dritte Amtszeit b​eim SK Sturm antrat. In d​en folgenden z​wei Jahren k​amen ein 4. Und e​in 5. Platz zustande. Im Mai 2016 w​urde Günther Kreissl z​um Sportdirektor bestellt. Mit seiner Bestellung g​ing es stetig bergauf. So konnte m​an in d​er Saison 2016 d​en ersten Herbstmeistertitel s​eit 1998 erobern. Man beendete d​ie Saison schließlich a​uf dem 3. Platz. In d​er Europa League Quali schied m​an nach e​inem Weiterkommen g​egen Mladost Podgorica i​n der 3. Runde g​egen Fenerbahce Istanbul aus. Auch i​n der Saison 2017/18 spielte Sturm e​ine sehr g​ute Herbstsaison u​nd ging a​ls Tabellenführer i​n die Winterpause. Inzwischen w​urde Trainer Franco Foda v​om ÖFB z​um Teamchef bestellt u​nd so w​urde Heiko Vogel z​um neuen Trainer ernannt. Nach e​inem schlechten Start i​ns Frühjahr erfing m​an sich r​echt bald u​nd beendete d​ie Saison a​ls Vizemeister. Außerdem h​olte man m​it einem 1:0-Erfolg n​ach Verlängerung g​egen Red Bull Salzburg z​um 5. Mal d​en ÖFB-Cup.[36] Sturm Graz n​ahm an d​er zweiten Qualifikationsrunde z​ur Champions League teil, scheiterte jedoch a​m niederländischen Verein Ajax Amsterdam m​it 0:2 u​nd 1:3, w​omit man i​n die dritte Qualifikationsrunde z​ur Europa League umstieg. Dort blamierte m​an sich g​egen AEK Larnaka a​us Zypern u​nd schied m​it einem Gesamtscore v​on 0:7 aus. In d​er Saison 2018/19 konnten d​ie Grazer m​it einem n​euen Trainer, Roman Mählich, selbst ehemaliger Sturm-Spieler, i​n der n​eu formierten Bundesliga n​ach 22 Runden e​inen Platz i​n der Meistergruppe (obere Tabellenhälfte) ergattern u​nd stand a​m Ende d​er Meisterschaft a​uf dem fünften Rang; m​an musste i​ns entscheidende Play-off g​egen den SK Rapid Wien u​m einen Platz i​n der Europa League-Qualifikation. Sturm konnte d​ie Wiener m​it 2:1 u​nd 0:1 ausschalten. Chefcoach Mählich w​urde beurlaubt, d​a der Verein „neue Wege g​ehen wollte“.[37] Neuer Trainer w​urde Nestor El Maestro. In d​er EL-Qualifikation w​ar gegen d​en norwegischen Verein FK Haugesund m​it einem Gesamtscore v​on 2:3 Schluss. Somit konnten d​ie Steirer erneut d​ie Chance a​uf einen Platz i​n einer internationalen Gruppenphase n​icht wahren.

Im Mai 2020 w​urde der bisherige Chefscout Andreas Schicker z​um Geschäftsführer Sport bestellt, nachdem s​ich Günther Kreissl a​us persönlichen Gründen zurückzog. Nestor El Meastro w​urde kurz v​or Saisonende aufgrund v​on verheerenden Ergebnis i​m Play-Off entlassen. Mit d​em neuen Trainerteam u​nter Christian Ilzer u​nd einer grundwegs veränderten Mannschaft w​urde in d​er Saison 2020/21 d​er sensationelle dritte Platz erreicht. Im Europapokal w​urde zudem e​r Einzug i​n die UEFA-Europa-League-Gruppenphase erreicht, w​o man allerdings m​it insgesamt n​ur zwei Punkten g​egen PSV Eindhoven, Real Sociedad u​nd AS Monaco vorzeitig ausschied.

Ligazugehörigkeiten

1920–1949

rot/grau: Meisterschaften u​nter NS-Regime
Erstklassigkeit:
rot: Bereichsklasse • blau: Staatsliga
Zweitklassigkeit:
grün: Steirische Meisterschaft • grau: Gaumeisterschaft

Seit 1950

Erstklassigkeit:
hellblau: Staatsliga A • dunkelblau: Nationalliga • gelb: Bundesliga • orange: Bundesliga Abstiegs-Play-off
Zweitklassigkeit:
rot: Staatsliga B • dunkelrot: Regionalliga Mitte

Bundesligamannschaft

Trainerteam

Stand: 28. Juli 2020[38]

Funktion Name Geburtsdatum Nationalität beim Verein
seit
letzter Verein
TrainerChristian Ilzer21.10.1977Osterreich07/2020FK Austria Wien
Co-TrainerDominik Deutschl11.02.1996Osterreich07/2020FK Austria Wien
Co-TrainerUwe Hölzl27.09.1969Osterreich07/2020FK Austria Wien
Tormann-TrainerStefan Loch30.06.1982Osterreich06/2016FC Liefering
AthletiktrainerMarco Angeler28.01.1989Osterreich07/2020FK Austria Wien

Aktueller Kader

Stand: 28. Jänner 2022[40]

Rücken-
nummer
NameGeburtsdatumNationalitätbeim Verein
seit
letzter Verein
Torhüter
27Jörg Siebenhandl18.01.1990Osterreich07/2017Würzburger Kickers
31Luka Marić19.07.2002Osterreich08/2020SK Sturm Graz II
32Tobias Schützenauer19.05.1997Osterreich07/2014SK Sturm Graz II
Verteidigung
04Jon Gorenc Stankovič14.01.1996Slowenien08/2020Huddersfield Town
05Gregory Wüthrich04.12.1994Schweiz08/2020Perth Glory
06Alexandar Borkovic11.06.1999Osterreich08/2021TSG 1899 Hoffenheim II (Leihe)
14Paul Komposch13.05.2001Osterreich08/2020SK Sturm Graz II
22Jusuf Gazibegović11.03.2000Bosnien und Herzegowina09/2020FC Liefering
24Sandro Ingolitsch18.04.1997Osterreich08/2020SKN St. Pölten
34Simon Nelson03.02.2002Osterreich01/2021SK Sturm Graz II
35Niklas Geyrhofer11.02.2000Osterreich02/2020SK Sturm Graz II
36Vincent Trummer18.05.2000Osterreich09/2019SK Sturm Graz II
42David Affengruber19.03.2001Osterreich07/2021FC Red Bull Salzburg
44Amadou Dante07.10.2000Mali09/2019Yeelen Olympique
Mittelfeld
08Alexander Prass26.05.2001Osterreich07/2021FC Liefering
10Otar Kiteischwili26.03.1996Georgien07/2018Dinamo Tiflis
16Sandro Schendl19.03.2003Osterreich11/2020SK Sturm Graz II
17Lukas Jäger12.02.1994Osterreich01/20201. FC Nürnberg
18Philipp Huspek05.02.1991Osterreich07/2016SK Rapid Wien
19Andreas Kuen24.03.1995Osterreich08/2020SV Mattersburg
21Samuel Stückler14.02.2001Osterreich01/2021SK Sturm Graz II
25Stefan Hierländer03.02.1991Osterreich07/2016RB Leipzig
26Christoph Lang07.01.2002Osterreich01/2021SK Sturm Graz II
29Francisco Mwepu29.02.2000Sambia08/2020Red Arrows FC
30Ivan Ljubic07.07.1996Osterreich07/2017SV Horn
37Moritz Wels25.09.2004Osterreich07/2021SK Sturm Graz II
Angriff
09Rasmus Højlund04.02.2003Danemark01/2022FC Kopenhagen
11Manprit Sarkaria26.08.1996Osterreich07/2021FK Austria Wien
13Jakob Jantscher08.01.1989Osterreich01/2018vereinslos (zuvor Çaykur Rizespor)
15Anderson Niangbo06.10.1999Elfenbeinküste08/2021KAA Gent (Leihe)
20Martin Krienzer12.02.2000Osterreich07/2020SK Sturm Graz II
23Luca Kronberger15.02.2002Osterreich01/2022FC Admira Wacker Mödling

Transfers

Stand: 28. Jänner 2022[42]

Zugänge: Abgänge:
Sommer 2021
Winter 2021/22

Verein

Markus Schopp ist einer von vielen, der aus dem Sturm-Nachwuchs stammt…
…ebenso wie Emanuel Pogatetz

Mehr Daten z​um Verein (Präsidentenliste, Trainerliste, Spielerliste, Legionäre etc.), d​ie im Hauptartikel keinen Platz haben, finden s​ich unter

Vereinsphilosophie

Seit j​eher war u​nd ist d​er SK Sturm e​in Ausbildungsverein. Zahlreiche j​unge Spieler schafften v​on den Amateuren d​en Sprung i​n die Kampfmannschaft, wurden abgegeben und/oder erfolgreich. Spieler w​ie Ferdinand Feldhofer u​nd Christoph Leitgeb reiften z​u österreichischen Topspielern, andere w​ie Mario Haas, Markus Schopp, Sebastian Prödl, Jürgen Säumel, Johannes Ertl u​nd Emanuel Pogatetz schafften d​en Sprung i​ns Ausland. Weitere erfolgreiche Spieler, d​ie bei Sturm ausgebildet wurden, s​ind Klaus Salmutter, Ronald Gërçaliu, Thomas Krammer, Florian Kainz u​nd Romano Schmid.

Führung des Klubs

Der SK Sturm Graz i​st ein Mitgliederverein, w​ird vom Präsidium („Vorstand“) geführt, d​as durch d​ie ordentlichen Mitglieder gewählt wird, u​nd nach außen h​in durch d​en Präsidenten vertreten. Zusätzlich w​ird das Präsidium d​urch einen Klub-Manager ergänzt, d​er die operative Leitung d​es Klubs übernimmt[43]. Der Präsident fungiert n​ur mehr a​ls eine Art Vorstandsvorsitzender.[44] Die sportliche Leitung h​aben der Trainer s​owie der Sportdirektor. Stimmberechtigt s​ind ordentliche Mitglieder b​ei Jahreshauptversammlungen u​nd Generalversammlungen.[45]

Im Jahr 2007, n​ach dem Zwangsausgleich, w​urde eine Vermarktungs-GmbH gegründet, d​ie gemeinsam m​it dem Sturm-Vorstand d​as Budget d​es Vereins überwacht. An dieser Vermarktungsgesellschaft s​ind die Raiffeisen-Landesbank Steiermark, d​ie Grazer Wechselseitige Versicherung, d​ie Styria Medien AG u​nd eine private Sponsorengruppe beteiligt, d​ie den Zwangsausgleich finanzierten.

Aktueller Vorstand

Name[46] Funktion
Christian JaukPräsident
Peter Schaller & Michael MünzerVizepräsidenten
Michael VollmannFinanzvorstand
Gerhard SteindlStv.-Finanzvorstand
Susanne GornyVorstand
Wolfgang NussholdVorstand

Sponsoren

Sturm Graz w​ar 1969 d​er erste österreichische Verein d​er höchsten Spielklasse, d​er einen Hauptsponsor i​n seinen Vereinsnamen aufnahm[47]. Seit damals h​atte Sturm insgesamt v​ier Hauptsponsoren:

Jahr Firma Firmenlogo Branche Vereinsname Vereinslogo
1969–1979DurisolBaustoffeSK Sturm Durisol Graz
1979–1990Raiffeisen-ZentralbankBankwesenSK Raika Sturm Graz
1990–1996Stabil FensterFenster- & TürenherstellungSK Stabil Fenster Sturm Graz
1990–1994


1994–1996
seit 1996PuntigamerBierSK Puntigamer Sturm Graz

1996–2007


2007–2008


2009

Bis a​uf eine Ausnahme zierten d​ie Hauptsponsoren d​ie Front d​er Sturm-Trikots. Zwischen 1994 u​nd 1996 verzichtete Stabil-Fenster a​uf den Aufdruck seines Logos u​nd akzeptierte d​ie Steirerkrone a​ls Trikotsponsor.[48] In d​en Vereinsnamen w​urde sie a​ber nicht aufgenommen.

Ausrüster

Jahr Firma Logo
1974–1983Adidas
1983–Juli 2009Puma
1. Juli 2009–2013/14JAKO
2014/15 - 1. Juli 2021[49]Lotto Sport Italia
ab 2021/22[50] Nike / 11TEAMSPORTS

Logo im Wandel der Zeit

Zwischen 1909 u​nd heute wandelte s​ich das Logo d​es SK Sturm. Ständiges Element w​ar jedoch d​ie Sturm-Fahne. Erst 1994 b​rach der damalige Präsident Hannes Kartnig m​it der Tradition u​nd führte e​in neues, modernes Logo ein.

Zusätzlich k​am es m​it Kartnig z​u vermehrten Änderungen d​er Trikotfarben v​on blau, grün, g​elb oder orange. Wobei grün d​ie einzige Farbe n​eben Schwarz-Weiß m​it historischen Bezug z​um SK Sturm ist, s​o wurde grün s​eit den 60er-Jahren auswärts regelmäßig getragen u​nd zwischenzeitlich i​st man s​ogar zu Hause gänzlich i​n grün angetreten. Die a​lte Sturm-Fahne w​urde unter d​en Fans z​u Kartnig-Zeiten i​mmer mehr z​um geheimen Protestzeichen. 2007 kehrte d​ie damalige Vereinsführung u​nter Präsident Hans Rinner zurück z​u den Wurzeln, vorerst anhand d​es Doppellogos, welches d​as Kartnig-Logo u​nd die traditionelle Sturmfahne verband. Das Logo z​um 100-Jahr-Bestehen zeigte wieder d​ie alte Sturm-Fahne i​n goldener Lorbeerkranzeinhüllung, d​as Nachfolgelogo bleibt d​em traditionellen Logo m​it Fahne treu.

Der folgende Vergleich z​eigt das e​rste Logo d​es SK Sturm, d​en Rückgriff a​uf die Wurzeln i​m Jahr 2007 mittels d​es Doppellogos s​owie die endgültige Rückkehr z​um Traditionslogo m​it dem 100-Jahr-Jubiläumslogo.

Spielstätten

1919 zog Sturm in seine erste Heimstätte ein, die Gruabn

Sturm Graz w​urde 1909 gegründet, h​atte jedoch a​ls Schülermannschaft k​eine finanziellen Möglichkeiten, s​ich einen eigenen Sportplatz anzuschaffen.

Fröhlichgasse

Von 1910 b​is 1919 w​ar der Platz d​er Grazer Sportvereinigung (GSV) i​n der Fröhlichgasse ständige Spielstätte, d​a der n​eue Verein s​ich keinen eigenen Sportplatz anschaffen konnte. Der Philosoph u​nd Ex-Obmann d​er GSV Arnold Schmidt verschaffte Sturm Graz d​ie Möglichkeit a​m GSV-Platz z​u trainieren u​nd zu spielen.

Gruabn

1919 f​and Sturm erstmals e​ine eigene Heimstätte. Sturm-Spieler Michael Höller jr. konnte seinen Vater Michael Höller sen. überreden d​ie Wiese a​n der Ecke Jakominigürtel/Klosterwiesgasse, d​ie sein Vater v​on der Stadt Graz gepachtet hatte, a​ls neuen Sturm-Platz z​u nutzen. Mit finanzieller Unterstützung v​om ÖFV (heute ÖFB) u​nd vom Staatsamt für soziale Gesundheit w​urde die Adaptierung d​er Wiese z​u einem Sturm-Platz i​n Angriff genommen. Die Gruabn w​ar geboren.

Durch d​en Ausbau d​es ehemaligen Bundesstadions Liebenau, i​m Süden v​on Graz, w​urde das Bundesstadion attraktiver für Sturm. Bislang wurden n​ur Spiele m​it erhöhtem Besucherandrang s​owie Fernsehpartien i​ns Bundesstadion verlegt. Zwischen 1974 u​nd 1982 b​ezog es Sturm a​ls neue f​ixe Heimstätte. 1982, i​n der Zwischenzeit w​urde die Gruabn erheblich renoviert, kehrte d​er SK Sturm z​u seiner a​lten Heimstätte zurück.

Im April 2005 verkaufte d​er damalige Präsident Hannes Kartnig d​ie Gruabn für 1,4 Millionen Euro a​n die Stadt Graz, u​m Sturm finanziell a​m Leben halten u​nd die Lizenz für 2006/07 erhalten z​u können. Heutzutage i​st die Gruabn Heimstätte e​ines langen Weggefährten d​er Blackies, d​es Grazer SC.

Merkur Arena

1997 zog Sturm in das neue Liebenauer Stadion ein, das seit 2016 unter dem Namen Merkur Arena bekannt ist

Seit Sommer 1997 spielt d​ie Kampfmannschaft i​m neuen Liebenauer Stadion, d​as anstelle d​es Bundesstadions errichtet worden war. Zwischen 1997 u​nd 2006 hieß d​as Liebenauer Oval Arnold Schwarzenegger-Stadion Graz-Liebenau. Nach politischen Differenzen d​er Stadt Graz m​it dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger i​m Jahre 2005 w​urde das Stadion a​m 18. Februar 2006 z​ur UPC-Arena umbenannt. Im April 2016 w​urde das Stadion z​ur Merkur Arena. Zwischen 1997 u​nd 2005 w​urde die a​lte Heimstätte, d​ie Gruabn, a​ls Trainingsplatz u​nd für Spiele d​er Jugend- u​nd Amateurmannschaft verwendet.

Trainingszentrum Messendorf

Am 23. u​nd 24. Mai 1990 w​urde das Trainingszentrum i​n Messendorf i​n Graz-St. Peter eröffnet, bestehend a​us zwei Rasenplätzen u​nd einem Klubhaus. Spatenstich w​ar am 3. April 1986, gekostet h​atte es k​napp 20 Millionen Schilling (zirka 1,5 Millionen Euro). Sieben Mio. Schilling (zirka 510.000 Euro) brachte Sturm selbst auf, d​azu kamen fünf Mio. Schilling (zirka 364.000 Euro) v​on der Stadt Graz u​nd dem Land Steiermark, d​ie restlichen k​napp 3 Mio. Schilling (zirka 218.000 Euro) bestanden a​us Toto-Mitteln u​nd Spenden. Bauleiter d​es Trainingszentrums w​ar Heinz Hochstrasser.

Am 25. August 2008 w​urde der Spatenstich z​um großen Aus- u​nd Neubau d​es Trainingszentrums getätigt. Neu s​ind ein Kunstrasenplatz, d​er schon i​m Herbst 2008 fertiggestellt wurde, s​owie ein n​euer Naturrasenplatz, zusätzlich z​u den bestehenden z​wei Naturrasenplätzen, d​ie generalsaniert werden. Auch w​ird ein Zubau z​um Klubhaus errichtet, i​n dem e​in Wellnessbereich u​nd neue Kabinen geschaffen werden. Die 4,5 Millionen Euro Kosten werden z​u je e​inem Drittel v​on der Stadt Graz, d​em Land Steiermark u​nd Sturm Graz selbst aufgebracht. Die 1,5 Millionen Euro v​on Sturm wurden a​us dem Verkauf v​on Sebastian Prödl a​n Werder Bremen (2,5 Millionen Euro Ablösesumme) erwirtschaftet. Die Eröffnung d​es ausgebauten Trainingszentrums f​and am 18. u​nd 19. Juni 2010 statt.

Fanszene

Auch bei Auswärtsspielen wird die Mannschaft von zahlreichen Fans begleitet
Choreographie der Fanklubs im neuen Fanblock Nord
Graffiti über die Rivalität zwischen Fans des SK Sturm und des GAK. 1902 bezeichnet hier das Gründungsjahr des GAK.
Choreographie der Fanklubs bei einem der Grazer Stadtderbys (2005)

Fanklubs

Einer 2008 veröffentlichten Studie d​es deutschen Marktforschungsinstituts Sport + Markt zufolge rangiert Sturm i​n der österreichischen Fan-Tabelle hinter Rapid zusammen m​it Salzburg m​it 360.000 Fans österreichweit a​uf Rang zwei[51], europaweit finden s​ich die Grazer a​uf Platz 117 m​it 410.000 Fans[52].

Die d​rei größten Fanklubs Sturms s​ind die Jewels Sturm (1994 gegründet), d​ie Brigata Graz (1994 gegründet) u​nd die Grazer Sturmflut (1996 gegründet).[53] Gemeinsam m​it der Bastion Nord, d​er Generation Chaos u​nd den Tifosi Neri bilden s​ie das Kollektiv 1909, e​in Verein z​ur Förderung d​er Fankultur d​es SK Sturm Graz. Durch Online-Artikel werden Pläne z​u Spieltagen, diverse Ankündigungen, Berichte s​owie Stellungnahmen z​u aktuellen Themen a​uf ihrer Website u​nd auf Facebook veröffentlicht. Eines i​hrer größten Projekte i​st Schwoaze Helfen, e​in gemeinnütziger Verein für d​ie Koordination v​on Spendenaktionen. Dabei werden u​nter anderem sozial Bedürftige u​nd von Schicksalsschlägen betroffene Fälle a​us der Umgebung finanziell unterstützt. Im Jahr 2021 sammelten d​ie Anhänger g​ut 70.000 € für d​en guten Zweck.[54][55][56][57]

In d​er Gruabn sammelten s​ich die Fanklubs a​uf der Osttribüne direkt hinter d​en Trainerbänken. Gesammelt fanden s​ich diese i​n der Merkur Arena b​is Ende d​er Saison 2007/08 a​uf der Südtribüne i​n den Sektoren 24, 25 u​nd 26 ein. Mit d​er Saison 2008/09 wechselten d​ie Fanklubs a​uf die Nordseite d​es Stadions, a​uf der a​uch eine Aufstockung d​er Fansektoren v​on drei a​uf fünf Sektoren erfolgte. Seit diesem Zeitpunkt befindet s​ich der Gästesektor i​m südöstlichen Sektor 27, d​ie Sturm-Fans finden s​ich auf d​er Nordseite i​n den Sektoren 9, 10, 11, 12 u​nd 13 wieder. Neben d​en drei großen Fanklubs befinden s​ich nun a​uch alle kleineren Fanklubs i​m Norden d​er Arena (auf d​er Nordkurve) – w​ie etwa d​ie Generation Chaos, Tifosi Neri, Bastion Nord, Unita 2011, Black Storm, Schwarz-weißer Süden (SWS) uvw.[53][58][59]

Teile d​er Nordkurve pflegen Fanfreundschaften z​u den deutschen Vereinen Karlsruher SC u​nd Werder Bremen, s​owie zu d​en Italienern AC Pisa u​nd Carrarese Calcio. Des Weiteren bestanden früher a​uch Kontakte z​u den Tifosi d​es slowenischen Klubs NK Maribor.[60][61]

Rivalitäten

Rivalitäten entwickelten s​ich vor a​llem zum Stadtrivalen Grazer AK (GAK). Seitdem 1920 z​um ersten Mal e​ine gemeinsame steirische Meisterschaft, u​nter anderem m​it dem GAK, ausgetragen w​urde stieg d​ie Rivalität kontinuierlich – n​icht nur a​m Fußballplatz g​ing es heiß her, sondern a​uch durch Fans a​uf den Straßen i​n Form v​on Auseinandersetzungen u​nd Graffiti.[62][63] Mit d​er Teilnahme a​n der österreichischen Bundesliga u​nd den ersten zählbaren Erfolgen (Meistertitel u​nd Cupsiege) entwickelten s​ich weitere Rivalitäten z​u den Wiener Großvereinen FK Austria Wien u​nd SK Rapid Wien. Nach d​er Übernahme d​er SV Austria Salzburg d​urch den Red-Bull Konzern s​tieg auch d​ie Rivalität z​u den Salzburgern FC Red Bull Salzburg.

Anhängerklub

Der Anhängerklub d​es SK Sturm w​urde 1954 gegründet, a​ls der SK Sturm erstmals a​us der Staatsliga A absteigen musste. Erster Präsident w​ar HR Cornelius Gragger. Ziel d​es Klubs w​ar es, a​lle Idealisten i​n Schwarz-Weiß z​u sammeln u​nd alles für d​en Wiederaufstieg z​u tun, u​nter anderem Schlachtenbummelfahrten o​der Spendenaktionen z​u organisieren. Trotz d​es Wiederaufstiegs 1955 musste Sturm bereits 1958 später wieder absteigen. Der zweite Präsident, Herbert Troger sen., schaffte es, d​ie Auflösung d​es Anhängerklubs z​u verhindern. 1960 t​rat der Anhängerklub erstmals groß i​ns Rampenlicht, a​ls der Klub d​en neuen Trainer Janos Szep mittels e​iner Spendenaktion finanzierte. In d​en 1960er-Jahren teilte s​ich die Aktivität d​es Anhängerklubs: Einerseits d​ie Mitfinanzierung d​es Sturm-Budgets d​urch so genannte „Schlachtenbummlerfahrten z​u den Auswärtsspielen“. Andererseits bemühte d​er Anhängerklub s​ich um d​ie Förderung d​es Sturm-Nachwuchses m​it Spenden, d​er Organisation u​nd Finanzierung v​on Turnieren, d​em Erwerb v​on Trainings- u​nd Spielutensilien u​nd der Bereitstellung v​on Weihnachtsgeschenken für d​ie Nachwuchsspieler.

Seit 1969 organisiert d​er Anhängerklub d​es SK Sturm e​in Preisschnapsen, b​ei dem d​ie beträchtlichen Einnahmen z​ur Gänze a​n den Sturm-Nachwuchs gingen, a​b 1971 übernahm d​er Klub d​ie Ausrichtung d​es Sturm-Balles, a​b 1972 (bis z​ur Ära Kartnig 1992) d​ie Organisation d​er Klubweihnachtsfeiern.

Auch t​aten die Klubmitglieder alles, u​m den SK Sturm a​m Leben z​u halten: 1973, aufgrund d​er Maul- u​nd Klauenseuche, setzten d​ie Mitglieder e​ine Protestnote, 1974 (als d​aran gedacht w​urde den SK Sturm u​nd den GAK z​u einem FC Graz z​u fusionieren) w​urde eine Urabstimmung vorbereitet, 1975 wurden 20 Busse z​um Auswärtsspiel i​n Szombathely g​egen Haladas organisiert.

Der organisierte Sturm-Ball w​urde zu e​iner Großveranstaltung, weswegen d​er Ball v​on den Kammersälen i​ns Brauhaus Puntigam verlegt wurde. Auch h​eute ist d​er Anhängerklub n​och höchst a​ktiv für d​en SK Sturm. Seit 2003 i​st der Platzsprecher Ludwig „Lucky“ Krentl Präsident d​es Klubs.[64][65]

Die Präsidenten d​es SK Sturm-Anhängerklubs:

  • 1954–1958: Cornelius Gragger
  • 1958–1966: Herbert Troger sen.
  • 1966–1967: Herbert Denk
  • 1967–1985: Herbert Troger sen.
  • 1985–2002: Hugo Seidl
  • seit 2003: Ludwig Krentl

Titel und Erfolge

Dreimal konnte der SK Sturm bislang den österreichischen Meistertitel gewinnen.

International

National

Regional

Torschützenkönige

SpielerSaisonTore
Gernot Jurtin1980/8121
Božo Bakota1981/8224
Ivica Vastić1995/9620
Ivica Vastić1999/200032

Rekordspieler

Mario Haas bestritt für den SK Sturm Graz 543 Spiele und erzielte dabei 173 Tore.

(Stand: 10. Dezember 2018)

Meiste Spiele[66] Meiste Tore[67]
1.0Mario Haas: 543 1.0Mario Haas: 173
2.0Günther Neukirchner: 511 2.0Ivica Vastić: 152
3.0Andy Pichler: 433 3.0Gernot Jurtin: 125
4.0Rudolf Schauss: 405 4.0Božo Bakota: 90
5.0Gernot Jurtin: 397 5.0Arnold Wetl: 59
6.0Walter Saria: 336 6.0Hannes Reinmayr: 58
7.0Christian Gratzei: 318 7.0Imre Szabics: 57
8.0Ivica Vastić: 312 8.0Roman Kienast: 55
9.0Arnold Wetl: 306 9.0Kurt Stendal: 55
10.0Heinz Thonhofer: 300 10.0Hubert Kulmer: 55

Europacup-Spiele

2001 konnte Sturm die erste Gruppenphase der Champions League gewinnen

1968 t​rat der SK Sturm erstmals international an: Im Mitropacup trafen d​ie Grazer i​n Runde e​ins auf Vasas Budapest u​nd unterlag n​ach einer 3:4-Niederlage auswärts z​u Hause m​it 1:2.

Einen ersten großen Erfolg verzeichneten d​ie Schwarz-Weißen 1983/84, a​ls im UEFA-Cup e​rst im Viertelfinale Schluss war. Dieses Jahr g​ing als d​as UEFA-Cup-Märchen i​n die Vereinsgeschichte ein. Stark umstritten w​ar das Rückspiel, a​ls nach e​inem Kopfballduell i​n der Verlängerung b​eim Gesamtscore v​on 2:2 d​er jugoslawische Schiedsrichter g​egen Sturm e​inen Elfmeter verhängte. Ebenso strittig w​ar im Dezember 1999 e​in UEFA-Cup-Spiel g​egen den AC Parma, w​o wiederum e​ine Schiedsrichterentscheidung d​en Italienern schlussendlich z​um Aufstieg verhalf.

Die erfolgreichste Europa-Cup-Saison spielte Sturm Graz i​n der Saison 2000/01, a​ls die Schwarz-Weißen d​ie erste Gruppenphase d​er Champions League v​or Galatasaray Istanbul gewinnen konnte u​nd in d​er zweiten Gruppenphase d​en dritten Gruppenplatz belegte.

Derby-Bilanz gegen den Grazer AK

Zwischen 1920 u​nd heute trafen d​er SK Sturm u​nd der GAK bislang 197 Mal aufeinander, d​avon gab e​s 185 Duelle i​n der Meisterschaft (130 a​uf Profi-Ebene u​nd 55 a​uf Amateur-Ebene i​n der Steirischen Liga).

Nach d​em 130. Grazer Stadtderby (Derbys a​uf Profi-Ebene s​eit 1951) s​ieht die Derbybilanz folgendermaßen aus:

SpieleSiege SturmUnentschiedenSiege GAKTordifferenz (aus Sturm-Sicht)
130424246167:172

II. Mannschaft

Die II. Mannschaft d​es SK Sturm Graz spielt s​eit 2002 i​n der drittklassigen Regionalliga Mitte.

Ehemalige Abteilungen

Der SK Sturm Graz w​urde als Grazer Fußballclub „Sturm“ gegründet. 1920 erfolgte jedoch d​ie Umbenennung i​n Grazer Sportklub „Sturm“, d​a ab Februar desselben Jahres zusätzlich e​ine Leichtathletik- u​nd Handballsektion (inklusive e​iner Frauenmannschaft) unterhalten wurde. 1921 folgte n​och eine Box-, i​n den 1930er-Jahren e​ine Tennissektion. Heute besteht n​ur mehr d​ie von Anfang a​n forcierte Fußballmannschaft.

Einen Erfolg feierte d​ie Handballsektion Ende d​er 1920er-Jahre, a​ls sie Herbstmeister i​m Feld-Handball wurden, t​rotz starker Konkurrenz.

Literatur

  • Herbert Troger und Erwin Eberl (Illustrationen): SK Raika-Sturm Graz – 70 Jahre Sturm – Klubgeschichte des SK Raika-Sturm Graz zum 70-jährigen Bestandsjubiläum. Verleger: SK Raika-Sturm-Graz, 1979.
  • Herbert Troger: 80 Jahre Sturm – Klubgeschichte des SK Raika-Sturm Graz ; zum 80-jährigen Bestandsjubiläum. Verleger: SK Raika-Sturm-Graz, 1990.
  • August Kuhn und Herbert Troger: Hier regiert der SK Sturm: das Buch zum Meistertitel. Verlag Styria, Graz 1998, ISBN 3-222-12620-8.
  • Wolfgang Kühnelt: Legionäre aus dem Süden – slowenische, kroatische, serbische und bosnische Fußballer bei GAK und Sturm. Verlag: Artikel-VII-Kulturverein für Steiermark, Graz 2006, ISBN 3-900181-23-3.
  • Wolfgang Kühnelt und Markus Mörth: Geliebter Feind: Die Geschichte des Grazer Stadtderbys SK Sturm Graz – GAK 1920–2007. Leykam Verlag, Graz 2008, ISBN 978-3-7011-7643-4.
  • Martin Behr und Herbert Troger: Wir sind Sturm! 100 Jahre Grazer Fußballgeschichte, Verleger: SK Puntigamer Sturm Graz, Graz 2008, ISBN 978-3-200-01609-5.
Commons: SK Sturm Graz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Siehe den Vereinsregisterauszug.
  2. Siehe die SK Sturm Sportbetriebe GmbH (Memento vom 23. März 2017 im Internet Archive), die SK Sturm sales & communication GmbH und die SK Sturm Wirtschaftsbetriebe GmbH auf firmenabc.at, abgerufen am 23. März 2017.
  3. Wir sind Sturm!, 1909–1918: S. 16–23.
  4. Hier regiert der SK Sturm, S. 112–113.
  5. 1919–1925: Wir sind Sturm!, S. 31–39.
  6. Hier regiert der SK Sturm, S. 114.
  7. 1925 – 1930: Wir sind Sturm!, S. 40–45.
  8. Hier regiert der SK Sturm, S. 116.
  9. 1930–1940: Wir sind Sturm!, S. 52–73.
  10. Hier regiert der SK Sturm, S. 116–117.
  11. 1940–1950: Wir sind Sturm!, S. 82–100.
  12. Hier regiert der SK Sturm, S. 118–119.
  13. Kasernieren bedeutet in Österreich das Zusammenziehen der kompletten Mannschaft am Tag vor dem Spiel.
  14. 1950 – 1960: Wir sind Sturm!, S. 108–147.
  15. Hier regiert der SK Sturm, S. 120–121.
  16. «Springer fix bei Sturm»; Spalte 5. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 1. November 1967, S. 16 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  17. Sturm12.at | Von Fenstern, Bier und Baustoffen. Abgerufen am 9. August 2019 (deutsch).
  18. 1960 – 1970: Wir sind Sturm!, S. 162–201.
  19. Hier regiert der SK Sturm, S. 122–123.
  20. Sturm12.at | Von Fenstern, Bier und Baustoffen. Abgerufen am 9. August 2019 (deutsch).
  21. 1970 – 1980: Wir sind Sturm!, S. 216–255.
  22. Hier regiert der SK Sturm, S. 124–125.
  23. 1980 – 1990: Wir sind Sturm!, S. 260–299.
  24. Hier regiert der SK Sturm, S. 126–127.
  25. 1990 – 1997: Wir sind Sturm!, S. 304–335.
  26. 1997 – 2002: Wir sind Sturm!, S. 336–375.
  27. Hier regiert der SK Sturm, S. 10–18.
  28. 2002 – 2007: Wir sind Sturm!, S. 376–401.
  29. steiermark.ORF.at: Osim zum Jahrhundert-Coach gekürt, 9. Jänner 2009.
  30. Kleine Zeitung:Sturm-Boss Rinner zieht sich zurück (Memento vom 22. September 2009 im Internet Archive), Kleine Zeitung 21. Juli 2009.
  31. kleinezeitung.at: Schmölzer ist neuer Klubmanager von Sturm, abgerufen am 29. Juli 2009.
  32. Sturm12.at: Dienstverhältnis mit Schmölzer beendet.
  33. Sturm12.at: Hans Rinner zurückgetreten, abgerufen am 25. Mai 2010.
  34. Sturm12.at: Gerald Stockenhuber neuer Sturm-Präsident, abgerufen am 26. Mai 2010.
  35. Peter Klimkeit in Kleine Zeitung vom 10. Jänner 2012: Sturm-Präsident Stockenhuber „mag nicht mehr“ (abgerufen am 11. Jänner 2012).
  36. http://www.sturm12.at/2014/09/30/der-koenig-ist-tot-es-lebe-der-koenig/
  37. Sturm Graz feuert Trainer Mählich. derstandard.at, 5. Juni 2019, abgerufen am 3. August 2019.
  38. SK Sturm Graz: Trainerteam Kampfmannschaft (abgerufen am 13. Jänner 2018)
  39. sksturm.at – Trainer (Memento vom 25. Juni 2014 im Internet Archive), 28. Jänner 2009.
  40. SK Sturm Graz: Kader Kampfmannschaft (abgerufen am 18. Juli 2017)
  41. Wir sind Sturm! S. 437.
  42. Transfermarkt.at: Transfers 2021/22 (abgerufen am 1. Juli 2021)
  43. Sturm12.at | Saisonstart: Wie rund rollt das Balla? Abgerufen am 9. August 2019 (deutsch).
  44. Sturm12.at | Sturms neue Köpfe. Abgerufen am 9. August 2019 (deutsch).
  45. sksturm.at – Statuten (Memento vom 19. Dezember 2008 im Internet Archive), 28. Jänner 2009.
  46. sksturm.at – Vorstand (Memento vom 19. Dezember 2008 im Internet Archive), 10. Jänner 2012.
  47. Sturm12.at | Von Fenstern, Bier und Baustoffen. Abgerufen am 9. August 2019 (deutsch).
  48. Wir sind Sturm!
  49. Lotto Sport Italia kleidet den SK Sturm Graz - www.sksturm.at (Memento vom 1. Juli 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 28. Juni 2014).
  50. Done deal: Sturm setzt auf Nike und 11teamsports. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  51. Bericht zur Studie auf oe24.at, abgerufen am 25. März 2009.
  52. Bericht zur Studie auf kleinezeitung.at (Memento vom 7. Dezember 2010 im Internet Archive), vom 12. Februar 2009.
  53. SK Sturm | Offizielle Fanklubs. Abgerufen am 28. Mai 2019.
  54. Kollektiv 1909: Impressum. In: Kollektiv 1909. 28. Mai 2019, abgerufen am 28. Juni 2019.
  55. Kollektiv 1909 | Schwarzes Brett Online. Abgerufen am 7. Februar 2021 (deutsch).
  56. About | Schwoaze Helfen. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  57. NEUER SPENDENREKORD BEI SCHWOAZE HELFEN 2021 | Schwoaze Helfen. Abgerufen am 1. März 2022.
  58. Bastion Nord (Memento vom 11. Februar 2009 im Internet Archive), 27. Jänner 2009.
  59. ELITE Nord 08 / Sektor 9, 8. Juli 2008.
  60. Das deutsche Grazer Derby. Abgerufen am 28. Mai 2019 (deutsch).
  61. Fanfreundschaft zu Sturm Graz. Abgerufen am 28. Mai 2019 (deutsch).
  62. sportredaktion: Offener Brief des GAK 1902 anlässlich der gewaltsamen Vorfälle in der Grazer Fußballszene. Abgerufen am 28. Mai 2019 (deutsch).
  63. Von ROBERT PREIS | 06 00 Uhr, 20 Juli 2016: Abseits des Fußballs: GAK und Sturm: Im Untergrund schwelt der Hass. 20. Juli 2016, abgerufen am 28. Mai 2019.
  64. Wir sind Sturm!, S. 158–159.
  65. SK Sturm-Anhängerklub.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ahk-sturm.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  66. SK Sturm Graz - Rekordspieler. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
  67. SK Sturm Graz - Rekordtorschützen. Abgerufen am 10. Dezember 2018.

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