Österreichische Fußballmeisterschaft 1991/92

Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1991/92 wurde vom Österreichischen Fußball-Bund ausgerichtet. Die erstklassige 1. Division und die zweitklassige 2. Division waren in dieser Saison durch einen Playoff-Modus miteinander verschmolzen. Als dritte Leistungsstufe fungierten die Regionalliga Ost (Wien, Niederösterreich, Burgenland) und West (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) sowie die Landesligen von Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark.

Österreichische Fußballmeisterschaft 1991/92
1990/91
Österreichische Fußballmeisterschaft 1991/92
Meister FK Austria Wien (20)
Schützenkönig Christoph Westerthaler (17)

Playoff-Ligen (1. und 2. Division)

Modus

Die Meisterschaft in der 1. und 2. Division wurde zunächst im Herbst mit je 12 Mannschaften in einem einfachen Durchgang ausgetragen, sodass jedes Team zunächst 22 Spiele absolvierte. Anschließend erfolgte die Einteilung in das Meisterschafts-Playoff (1. bis 8. der 1. Division), Mittlere Playoff (9. bis 12. der 1. Division und 1. bis 4. der 2. Division) und Abstiegs-Playoff (5. bis 12. der 2. Division) für die Frühjahrsmeisterschaft. Das bedeutete, dass im Meister-Playoff Meister und Europacupstartplätze ermittelt wurden, im Mittleren Playoff Aufstiege und Abstiege zwischen 1. und 2. Division und im Abstiegs-Playoff die Absteiger in die Regional- und Landesligen. Ins Meister- und Abstiegs-Playoff wurden Spiele, Tore und Punkte ins Frühjahr mitgenommen. Die Punkte wurden dabei halbiert (und das Ergebnis nötigenfalls aufgerundet), um die Spannung im Frühjahr zu erhöhen. Diese Aufrundung kam Austria Wien zugute, denn die Mannschaft hatte nach dem Herbst einen Punkt Rückstand auf Salzburg, bekam aber wie die Salzburger auch 17 Punkte auf die Reise mit. Die Mannschaften im Mittleren Playoff nahmen naturgemäß keine Punkte und Tore aus dem Herbst in die Frühjahrssaison mit.

Allgemeines

Der Zweikampf der vergangenen beiden Saisonen zwischen Swarovski und der Wiener Austria bekam mit der Salzburger Austria in der Meisterschaftssaison von 1991/92 einen zusätzlichen Titelkonkurrenten. Der Kampf um den Titel verlief entsprechend spannend, vor dem letzten Spieltag führte die Salzburger Austria mit zwei Punkten vor der Wiener Austria und Swarovski. Swarovski war durch das schwächere Torverhältnis quasi aus dem Rennen, den Titel hatte man bei Stahl Linz zuvor mit einem 0:1 verloren. Auch die Austria schien mit dem ebengleichen Ergebnis bei St. Pölten aus dem Rennen. Es stand aber noch das Spiel gegen die Salzburger in Wien an, sodass bei einem Sieg die Meisterschaft winkte. Über 40.000 Zuschauer kamen zum entscheidenden direkten Duell ins Praterstadion, Ogris und Pfeffer schossen mit einem 2:1 ihre Elf zum Sieg. Konsequenzen hatte dieses Meisterschaftsfinish insofern, als Swarovski die Vereinsauflösung bekannt gab und seine Spiellizenz an den FC Wacker Innsbruck aus der Regionalliga Tirol transferierte. Die Wiener Austria war schließlich für die UEFA Champions League 1992/93 qualifiziert, Cupfinalist Admira/Wacker spielte im Europapokal der Pokalsieger 1991/92 und die Salzburger Austria, der kurz davor noch im Amateurfußball spielende FC Wacker Innsbruck sowie – dank des Ausschlusses der serbischen Vereine – Rapid starteten im UEFA-Pokal 1992/93. Erfolgreichster Klubs waren sowohl die Austria als auch Admira/Wacker, die einen scheiterten im Achtelfinale an der Auswärtstorregel, die anderen erst in der Verlängerung. Ein Kuriosum ergab sich aus der Punktehalbierung zur Mitte der Meisterschaft. Hier bekam die Wiener Austria aufgrund der ungeraden Zahl einen Punkt gut geschrieben während Salzburg mit gerader Punktzahl korrekt halbiert werden konnten. Hätte es diese Punktehalbierung nicht gegeben, wäre Salzburg Meister geworden.

Vorkommnisse

Nach dem 4:4 in der letzten Runde am 4. Juni zwischen Grazer AK und dem Wiener Sport-Club, wobei die Heimischen schon 4:1 geführt hatten und die Wiener ab der 78. Minute noch die für das Unentschieden und damit die Zugehörigkeit zur „Ersten Division“ erforderlichen Tore erzielt hatten, ortete der Geschäftsführer der dadurch in die „Zweite Division“ abgestiegenen First Vienna FC 1894, Heinz Havelka, Schiebung. Außerdem zweifelte er an der Spielberechtigung des Sportclub-Spielers Gernot Zirngast, der mit einer Gelbsperre belegt gewesen war. Da es sich aber um ein Wiederholungsspiel des am Vortag zur Pause abgebrochenen Matches handelte, galt die an diesem Tag erfolgte Nichtteilnahme von Zirngast als Tilgung dieser Sperre.[1]

Tabellen

1. Division
VereinPkt.PP-Pkt.
1. SV Austria Salzburg3417
2. FK Austria Wien (M) (S)3317
3. FC Swarovski Tirol2915
4. FC Stahl Linz2814
5. SK Rapid Wien2714
6. FC Admira/Wacker2714
7. VSE Sankt Pölten189
8. SK Vorwärts Steyr179
9. SK Sturm Graz150
10. Kremser SC140
11. First Vienna FC 1894140
12. Donawitzer SV Alpine80
2. Division
VereinPkt.PP-Pkt.
1. Linzer ASK290
2. Grazer AK290
3. VfB Mödling270
4. Wiener Sport-Club260
5. WSG Swarovski Wattens2412
6. Favoritner AC (N)2312
7. SV Stockerau (C)2111
8. SK Austria Klagenfurt1910
9. SR Donaufeld179
10. SV Spittal/Drau179
11. SV Ried (N)179
12. SCR Altach (N)158
Meister-Playoff
VereinSPSUNTore+/-Punkte
1. FK Austria Wien (M) (S) 36217873:3633
2. SV Austria Salzburg 36234962:3733
3. FC Swarovski Tirol1 362151069:4933
4. FC Admira/Wacker 361791057:4230
5. SK Rapid Wien 361691158:4028
6. FC Stahl Linz 361591247:4525
7. SK Vorwärts Steyr 361251947:4821
8. VSE Sankt Pölten 36991838:5918
Mittleres Playoff
1. SK Sturm Graz 1449118:1117
2. VfB Mödling 1456316:1516
3. Linzer ASK 1455419:1715
4. Wiener Sport-Club 1454523:1814
5. First Vienna FC 1894 1454515:1314
6. Donawitzer SV Alpine 1462617:2014
7. Kremser SC 1436522:2512
8. Grazer AK 1434712:2310
Abstiegs-Playoff
1. Favoritner AC (N) 361414852:3831
2. WSG Swarovski Wattens 361681242:3928
3. SV Stockerau (C) 3612121251:4626
4. SV Spittal/Drau 369121548:5822
5. SV Ried (N) 361181743:5422
6. SK Austria Klagenfurt 361181747:5421
7. SCR Altach (N) 361081840:5821
8. SR Donaufeld 368131538:6121
1 FC Swarovski Tirol löst sich auf und übergibt die Lizenz an FC Wacker Innsbruck.
Legende für die 1. Division
  • Teilnahme am Meister-Playoff im Frühjahr
  • Teilnahme am Mittleren Playoff im Frühjahr
  • Legende für die 2. Division
  • Teilnahme am Mittleren Playoff im Frühjahr
  • Teilnahme am Abstiegs-Playoff im Frühjahr
  • Legende für das Mittlere Playoff
  • Teilnahme an der 1. Division in der Saison 1992/93 im Herbst
  • Teilnahme an der 2. Division in der Saison 1992/93 im Herbst
  • Legende für das Abstiegs-Playoff
  • Teilnahme an der 2. Division in der Saison 1992/93 im Herbst
  • Abstieg in die Regionalliga bzw. Landesliga
  • Legende für das Meister-Playoff
  • Österreichischer Meister, ÖFB-Cup-Sieger 1991/92 und
    Teilnahme an der UEFA Champions League 1992/93 und am Intertoto-Cup 1992
    ÖFB-Cup-Sieger 1991/92
  • Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1992/93 und am Intertoto-Cup 1992
    ÖFB-Cup-Finalist 1991/92
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1992/93 und am Intertoto-Cup 1992
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1992/93
  • Teilnahme am Intertoto-Cup 1992
  • Legende für alle drei Playoffs
    (M)Österreichischer Meister 1990/91
    (C)ÖFB-Cup-Sieger 1990/91
    (S)ÖFB-Supercup-Sieger 1991 der Saison 1990/91
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1990/91

    Torschützenliste

    Tore Spieler Verein
    1 17 ToreChristoph WesterthalerFC Swarovski Tirol
    2. 16 ToreJan Åge FjørtoftSK Rapid Wien
    Peter PacultFC Swarovski Tirol
    4. 14 ToreOlaf MarschallFC Admira/Wacker
    5. 12 TorePeter StögerFK Austria Wien
    Christian StumpfFC Stahl Linz

    siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs

    Die Meistermannschaft

    Meistermannschaft: Franz Wohlfahrt, Ilia Valov, Martin UngerErnst Aigner, Attila Sekerlioglu, Robert Frind, Anton PfefferWalter Hörmann, Manfred Zsak, Christian Prosenik, Peter Stöger, Thomas Flögel, Harald SchneiderAndreas Ogris, Valdas Ivanauskas, Ralph Hasenhüttl, Arminas Narbekovas, Robertas Fridrikas, Manfred Schmid, Peter Letocha – Trainer: Herbert Prohaska

    Dritte Leistungsstufe

    Regionalliga Ost

    Abschlusstabelle

    Pl. Regionalliga Ost 1991-92 Sp. S U N Tore TQ/Diff. Punkte
    1. SV Oberwart 30188449:2444
    2. SC Wiener Neustadt 30168659:4340
    3. SV Sigleß 30159657:2839
    4. ASK Ybbs 30139848:4035
    5. SC Zwettl 301541135:3734
    6. EPSV Gmünd 301271146:4531
    7. Floridsdorfer AC (N) 309111044:4129
    8. SV Schwechat 308121036:3828
    9. ASK Baumgarten (N) 308121032:4128
    10. FC Stadlau (N) 301061456:5926
    11. Badener AC 30981337:4226
    12. SV Horn (N) 306141039:5426
    13. ASK Bruck an der Leitha 307111238:4625
    14. SV Gols 307101338:5124
    15. 1. Wiener Neudorfer SVg 30871550:6223
    16. SK Slovan Wien 30941738:5122
    Legende
  • Aufstieg in die 2. Division
  • Abstieg in die Landesliga
  • (N)Neuaufsteiger der Saison 1990/91

    Aufstieg Gruppe Mitte

    Abschlusstabelle

    Pl. Aufstiegsrelegation Mitte 1991-92 Sp. S U N Tore TQ/Diff. Punkte
    1. LUV Graz 42118:55
    2. SV Braunau 42116:75
    3. SAK Klagenfurt 41036:82
    Legende
  • Aufstieg in die 2. Division
  • Regionalliga West

    Abschlusstabelle

    Pl. Regionalliga West 1991-92 Sp. S U N Tore TQ/Diff. Punkte
    1. FC Puch 26192585:21+6440
    2. FC Hard 26175457:26+3139
    3. SC Kundl 26129545:31+1433
    4. FC Kufstein 26134943:29+1430
    5. VfB Hohenems 26118740:41−130
    6. ESV Saalfelden 261331050:45+529
    7. FC Dornbirn 1913 261051143:41+225
    8. SC Austria Lustenau 261051142:40+225
    9. SV Hall 26871144:44023
    10. SK Rum (N) 26861241:53−1221
    11. FC Nenzing (N) 26771238:50−1221
    12. FC Salzburg (A) 26931437:62−2521
    13. SV Fügen 26721729:59−3016
    14. Salzburger AK 1914 26341912:64−5210
    Legende
  • Aufstieg in die 2. Division
  • (A)Absteiger der Saison 1990/91
    (N)Neuaufsteiger der Saison 1990/91

    Einzelnachweise

    1. „Vienna glaubt an Manipulation beim Spiel GAK gegen Sportklub“ in «Salzburger Nachrichten» vom 6. Juni 1992; Seite 33
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