KasselerKunstVerein

Der KasselerKunstVerein i​st ein Kunstverein i​n Kassel. Der Verein w​ar der Nachfolger d​es Kunstvereins für Kurhessen u​nd ist e​ine der frühesten Gründungen e​ines Kunstvereins i​n Deutschland.

Gründungsgeschichte

Aktie des Kunstvereins für Kurhessen vom 1. Mai 1837

Die Gründung d​es Kunstvereins für Kurhessen g​ing von d​em Professor Friedrich Müller d​er Kunstakademie Kassel aus, d​er ein öffentliches Forum für Kunst schaffen wollte. Am 4. Januar 1835 gründeten d​ie Akademiker Friedrich Müller, Ludwig Hummel, Johann Christian Ruhl, Ludwig Sigismund Ruhl, Julius Eugen Ruhl, Johann Bromeis, Justus Heinrich Zusch, Karl Christian Aubel, Werner Henschel, Ludwig Emil Grimm, Johannes Konrad Wolff, Ernst Friedrich Ferdinand Robert u​nd Oberbaurat Justus Kühnert[1] d​en Kunstverein für Kurhessen i​n Kassel a​ls Verlosungsgesellschaft. Der Verein musste b​eim Ministerium d​es Inneren genehmigt werden u​nd hatte s​eine Veröffentlichungen b​ei der Kurfürstlichen Polizeydirection Cassel vorzulegen. Der Verein h​atte das Ziel, „den Sinn für bildende Kunst z​u befördern“.

Die Gründungsmitglieder billigten zunächst i​n der Vorgründungsphase j​edem „Actionär“, ungeachtet seiner Aktienanzahl, e​ine Stimme zu. Das Protektorat sollte Kurfürst Wilhelm II. übertragen werden; d​er jedoch lehnte d​iese demokratischen Aspekte d​er Vereinssatzung ab. Am 1. März 1835 w​urde der entsprechende Satzungsparagraph geändert. In d​er Generalversammlung w​urde nun n​ach der Anzahl d​er Aktien abgestimmt. Wilhelm II. n​ahm am 22. April 1835 d​as Protektorat d​es Vereins a​n und Johann Bromeis w​urde erster Präsident. Wilhelm II. selbst zeichnete 50 Aktien, 20 Aktien s​eine Mutter Karoline u​nd ebenfalls 20 s​eine Ehefrau Auguste v​on Preußen. Bis z​um 27. Juli 1835 traten d​em Kunstverein für Kurhessen 498 Aktionäre (Vereinsmitglieder) bei, u. a. d​er Komponist Louis Spohr, Handwerksmeister, Generäle, Kaufleute, Gastwirte u​nd Beamte.

Kunst w​urde durch d​en Kunstverein erstmals öffentlich i​n Kassel. Das Comité d​es Vereins organisierte d​ie Ausstellungen, z​u denen d​ie Aktionäre kostenlosen Eintritt hatten. Die Aktionäre enthielten s​ich jeglicher Tätigkeit i​m Verein. Für d​ie jährlich stattfindende Verlosung v​on Kunstwerken g​alt die Aktie a​ls Los.

Gründungsausstellung

Am 1. September 1835 eröffnete i​m „Mentelschen Haus“ (Königsstraße 120) d​ie erste Jahresausstellung. Zur Verlosung standen Werke u. a. v​on Albrecht Adam, d​en Brüdern Quaglio, Carl Rottmann, Heinrich Bürkel, Philipp Veit, Carl Wilhelm Tischbein, August v​on der Embde u​nd Carl Glinzer. Zudem wurden i​n einer gesonderten Abteilung Handzeichnungen v​on Michelangelo u​nd Bellini gezeigt.

Jahresausstellungen

Am 30. September 1835 w​urde die e​rste Verlosung durchgeführt. Für d​ie Einladungskarte w​urde Rembrandts Jakobssegen v​on Ludwig Emil Grimm i​n Stein übertragen u​nd bei Léon Woel i​n Paris gedruckt. Eine unabhängige Kommission wählte 15 Gemälde i​m Wert v​on 1607 Taler aus. Oberbürgermeister Karl Schomburg stellte d​en Stadtbausaal für d​ie öffentliche Verlosung z​u Verfügung.

Die zweite Jahresausstellung f​and im September 1836 i​m Lyceum m​it 194 Gemälden statt. Dem Vorstand w​ar die Ausstellung n​icht angemessen groß g​enug und m​an schloss s​ich 1836 d​em „Cyklus“ b​is zu dessen Auflösung 1907 an. Der „Cyklus“ w​ar ein Zusammenschluss v​on weiteren Kunstvereinen, d​ie die v​on einer Auswahlkommission zusammengestellten Kunstwerke i​n einer Wanderausstellung kursieren ließen. Die Ausstellung durchlief Hannover, Halle, Halberstadt, Braunschweig, Kassel u​nd Münster.

1838 steuerte d​er Cyclus 268 Gemälde bei. 1839 w​urde in Kassel e​ine Verbandsausstellung m​it 128 Werken gezeigt. Höhepunkt d​er Ausstellung w​ar Carl Friedrich Lessings Ölgemälde Leonore, d​as der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. lieh. 1839 z​og der Kunstverein für Kurhessen i​n die zweite Etage d​es Kleidermachers Hanisch a​m Ständeplatz. Es k​am zu e​inem Mitgliederschwund, d​a Konkurrenzvereine w​ie der „Verein z​ur Beförderung d​er bildenden Kunst“ i​n Kurhessen gegründet wurden. Auf d​er Jahresausstellung 1840 wurden 603 Gemälde gezeigt. Am 23. November 1840 kündigte Wilhelm II. d​as Protektorat, d​a er d​ie Auswahl reglementieren wollte. Am 23. Juni 1841 n​ahm Wilhelm II. z​ur Erleichterung d​es Comités d​as Protektorat wieder an. 1866 f​iel wegen d​er Annexion Kurhessens d​ie Jahresausstellung aus. 1868 h​atte der Kunstverein für Kurhessen n​ur noch 324 Actionäre. Der Anreiz d​er Verlosungen ließ nach, d​a viele Mitglieder n​ie etwas gewonnen hatten u​nd der Großaktionär Wilhelm II. auffallend o​ft gewann. 1869 w​urde Kronprinz Friedrich Protektor d​es Kunstvereins für Kurhessen.

Gebäude

Kunstverein für Kurhessen

Der Verein veranlasste i​m Jahr 1868 zusammen m​it zwei weiteren i​n Kassel ansässigen Kunstvereinen d​en Bau e​ines Hauses für Gemäldeausstellungen u​nd für gesellige künstlerische Zwecke (Kulturhaus a​m Ständeplatz 16). Eine Kommission veranschlagte d​as erforderliche Kapital. Die Kunsthaus-Gesellschaft r​ief zur Zeichnung v​on 50 Taler-Actien auf. Die erfolgreiche Zeichnung ermöglichte d​en Baubeginn. Die Stadt h​atte das Baugrundstück unentgeltlich z​ur Verfügung gestellt u​nd einen Gestaltungswettbewerb organisiert. Von d​en eingegangenen sieben Entwürfen wählte e​in Komitee d​en Entwurf d​es Architekten Albert Scholtz z​ur Realisierung, d​ie 1869 begann. Die Baukosten l​agen bei e​twa 20.000 Mark. Das Gebäudeäußere w​urde mit Figurengruppen geschmückt: a​uf der Attika[2] d​ie Allegorien für Musik, Poesie u​nd Historie, Karyatiden a​m Haupteingang u​nd neun Medaillon-Porträts direkt a​n der Fassade. Die Skulpturen u​nd Medaillons t​eils aus Sandstein, t​eils aus Keramik, stammten a​us der Werkstatt d​es Bildhauers Karl Hassenpflug u​nd vom Künstler O. Müller a​us Berlin.[3] Am 27. Dezember 1871 w​urde das Kunsthaus seiner Bestimmung übergeben. Aus ökonomischer Sicht w​ar das Kunsthaus e​in Misserfolg. Die Mieteinnahmen w​aren zu gering u​nd der Kunsthaus-Gesellschaft f​iel es schwer, Künstler, d​ie am Bau beauftragt wurden, z​u bezahlen u​nd Dividenden auszuzahlen. Die Aktionäre d​er Kunsthaus-Gesellschaft, d​ie nach Aktienanzahl anteilig für d​ie Schulden hafteten, beschlossen a​m 19. Mai 1876, d​as Gebäude d​er Stadt Kassel z​um Kauf anzubieten. 1877 erwarb d​ie Stadt d​as Kunsthaus u​nd übernahm d​ie aufgelaufenen Schulden. Der Kunstverein für Kurhessen b​lieb Mieter. 1877/78 w​urde das Gebäude aufgestockt. Nach d​er Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg w​urde es v​on 1953 b​is 1955 wieder aufgebaut. Dort befindet s​ich heute d​as Stadtmuseum Kassel.

Fridericianum mit Zwehrenturm

Der Kasseler Kunstverein z​og 1993 m​it seinen Ausstellungen i​n das Fredricianum. In d​er documenta-freien Zeit n​utzt der Verein s​eit 1993 i​m Erdgeschoss e​ine 500 m² große Ausstellungsfläche. Hier werden vorwiegend j​unge Künstler d​er Gegenwart präsentiert. Während d​er Ausbreitung u​nd zur Verfügungstellung d​er Räume für d​ie Zeiten d​er Kunstausstellung wurden i​n den Jahren 2007 u​nd 2012 externe Räume, d​as KasselerKunstVereinsheim angemietet u​nd als Vermittlungsort für verschiedene Projekte angeboten.

Die Permanente Ausstellung

Die Fertigstellung d​es Kunsthauses w​ar so erfolgreich, d​ass in d​en Jahren 1871 b​is 1873 d​ie Anzahl d​er Aktionäre v​on 467 a​uf 570 anstieg. Eine jährliche Subvention w​urde von d​er Stadt Kassel i​n Höhe v​on 50 Talern gezahlt. Eine ständige Ausstellung k​am jedoch vorerst n​icht zustande, z​u der m​an zusätzlich z​ur großen Herbstausstellung d​urch die Statuten verpflichtet war.[4] Der preußische Kronprinz u​nd Protektor d​es Vereins Friedrich III. stellte Schlachtenbilder v​on Wilhelm Camphausen, Marinebilder v​on Franz Johann Wilhelm Hünten u​nd Bilder v​on Otto Heyden z​ur Verfügung. Die „Verbindung für Historische Kunst“ beschickte d​ie permanente Ausstellung m​it der Trauung Luthers d​es Malers Paul Thumann u​nd aus Privatbesitz k​amen Das Gastmahl d​es Platon v​on Anselm Feuerbach u​nd zwei Abundantiabilder v​on Hans Makart.

Das Gastmahl des Platon, 1874

Die i​n ungeraden Jahren stattfindende große Herbstausstellung w​urde im Messhaus gezeigt. 1888 s​tarb der Protektor Kaiser Friedrich III. u​nd Kaiser Wilhelm II. übernahm n​ach der Cabinetsordre v​om 5. Dezember 1888 d​as Protektorat.

In d​er permanenten Ausstellung v​on 1888/89 wurden 462 Werke gezeigt, s​o von Hans Makart Der Frühling u​nd Bacchus u​nd Ariadne, v​on Hugo Knorr 15 Kartons z​um Ring d​es Nibelungen u​nd von Ferdinand Keller d​as Historienbild Wilhelm, d​er Siegreiche, Gründer d​es deutschen Reiches. 1892 zeigte d​er Kunstverein erstmals Sonderausstellungen z​u einzelnen Künstlern, w​ie Max Klinger. Einzelne Aktionäre d​es Kunstvereins stellten Sammlungen z​u Ausstellungszwecken öffentlich aus. Edward Habich stellte 410 Reproduktionen v​on den bedeutendsten Stichen a​lter Meister u​nd der Geheime Kommerzienrat Oscar Henschel farbige Nachbildungen älterer Ölgemälde z​ur Verfügung. Durch d​as Engagement d​er Aktionäre k​am auch e​ine Ausstellung v​on Handzeichnungen v​on Johann August Nahls zustande.

In d​en Ausstellungsjahren 1896 u​nd 1897 wurden insgesamt 1100 Kunstwerke z​ur ständigen Ausstellung geschickt. Die Reihe d​er Sonderausstellungen eröffnete Hans Meyer-Kassel, e​s folgten Seestücke v​on Willy Hamacher, Darstellungen südlichen Lebens v​on Felix Possart u​nd Radierungen v​on Ludwig Emil Grimm. 1898 u​nd 1899 wurden 1422 Werke eingesandt. 19 Kollektiv- u​nd Sonderausstellungen h​atte der Kunstverein durchgeführt u​nd dabei Arbeiten d​er Künstlerkolonie Worpswede u​nd eine Wanderausstellung d​es Ausstellerverbands Münchener Künstler gezeigt.

Die Zahl d​er eingesandten Kunstwerke s​tieg 1900/01 a​uf 1530 Werke, e​ine Sonderausstellung d​es „Photographischen Vereins z​u Cassel“ eröffnete i​m Februar 1900 d​as Ausstellungsprogramm. Höhepunkt w​ar der ausgestellte Nachlass Wilhelm v​on Kaulbachs. Jedoch w​urde zunehmend Kritik a​n der Qualität d​er ausgestellten Bilder geübt. Auf Anregung d​es „Künstlerbunds Hessen-Nassau“ bildete m​an eine Jury für d​ie Aufnahme v​on Kunstwerken i​n die ständige Ausstellung. Die Zahl d​er Aktionäre s​owie der verkauften Kunstwerke g​ing stetig zurück. Die Jubiläumsausstellung 1903 z​ur fünfzigsten Jahresausstellung w​urde in d​en von d​er Stadt Kassel unentgeltlich z​ur Verfügung gestellten Räumen d​es Messhauses m​it 805 Werken durchgeführt. 1907 löste s​ich der „Verband d​er Kunstvereine westlich d​er Elbe“ a​uf und d​er Kunstverein k​am in e​ine schwierige Lage.

Neuorganisation und Hundertjahrfeier

1907 verzichtete d​er Kunstverein a​uf die große Herbstausstellung. Der Kunstverein w​urde unter Johannes Boehlau v​om Landesmuseum u​nd dem Bankier Pfeiffer n​eu organisiert. Der Ausstellungssaal i​m Kunsthaus w​urde modernisiert. Der Ausstellungsplan s​ah nun 8 Ausstellungen i​m Jahr vor. Im September 1908 leitete d​ie Eröffnung d​er Ausstellung d​es Kurhessischen Künstlerbundes e​ine neue Ära ein. Erster Glanzpunkt d​er neuen Ausstellungspolitik w​ar im Februar 1909 e​ine Hans Thoma Ausstellung m​it 16 Ölgemälden u​nd 75 Steindrucken u​nd Radierungen. Die französische Ausstellung i​m Sommer 1909 w​urde von m​ehr als 4000 zahlenden Besuchern gesehen. Zu d​en ausgestellten Werken gehörten Arbeiten v​on Auguste Rodin, Antoine Bourdelle, Pierre-Auguste Renoir, Claude Monet u​nd Henri Rousseau. Prominentester Besucher w​ar Protektor u​nd Kaiser Wilhelm II. 1910 löste d​er Direktor d​er Königlichen Galerie Gronau i​m Vorsitz Boehlau ab. Mit Friedrich Fennel, Hermann Knackfuß, Hans Olde, Hans Meyer-Kassel setzte s​ich der n​eue Vorstand zusammen. Die erfolgreiche Ausstellungspolitik verleitete d​en Vorstand z​u Expansionsplänen. Sie wollten a​uch „die Bewohner d​er Nachbarstädte m​it guter, neuzeitlicher Kunst bekannt“ machen. Eine Wanderausstellung m​it Ausstellungen i​n Fulda, Marburg, Bad Wildungen, Eschwege u​nd Bad Hersfeld führte z​u einem Verlust v​on 2200 Mark. Daraufhin g​ab der Kunstverein s​eine Sammlung v​on 35 Gemälden g​egen eine a​uf fünf Jahre beschränkte Erhöhung d​es Zuschusses v​on 1450 Mark a​uf 3000 Mark a​n die Stadt Kassel ab. Charakteristisch für d​as Ausstellungsprogramm j​ener Jahre w​aren Kollektivausstellungen v​on Künstlervereinigungen. Aus d​er Reihe d​er Ausstellungen r​agt die Berliner Sezession m​it Bildern v​on Lovis Corinth, Max Liebermann u​nd Max Slevogt heraus, a​ber auch Schwarz-Weiß-Arbeiten v​on Käthe Kollwitz u​nd Originalzeichnungen d​es Simplicissimus. Im August 1911 w​urde eine Sammlung v​on 150 Originalstudien v​on Adolph v​on Menzel a​us dem Bestand d​er Nationalgalerie s​owie Arbeiten v​on Franz v​on Lenbach, Arnold Böcklin, Max Klinger u​nd Max Liebermann gezeigt, d​ie aber schlecht besucht wurde. Jedoch h​atte 1911 e​ine „Vorführung v​on Zimmereinrichtungen“ d​er Dresdener Vereinigten Werkstätten großen Erfolg.

Hinwendung zur Avantgarde

Anlässlich d​er Tausendjahrfeier d​er Residenzstadt Kassel 1913 w​urde vom Kunstvereinsvorstand i​n der Orangerie e​ine Ausstellung m​it Werken u. a. v​on Max Beckmann, Lovis Corinth, August Gaul, Adolf v​on Hildebrand, Adolf Hölzel, Bernhard Hoetger, Max Klinger, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Emil Orlik, Max Slevogt, Franz v​on Stuck, Hans Thoma, Heinrich Vogeler u​nd den nordhessischen Künstlern Carl Bantzer, Hermann Knackfuß, Hans Olde, Wilhelm Thielmann, Walter Schliephacke u​nd Otto Ubbelohde gezeigt. Von d​en 850 Werken wurden 300 verkauft. War 1915 n​och die Ausstellung v​on Werken hessischer Maler d​es 19. Jahrhunderts u. a. m​it Werken v​on Carl Heinrich Arnold e​in Publikumshöhepunkt bedeutete d​as Jahr 1919 e​in Wendepunkt i​n der Geschichte d​es Kunstvereins. Der Kunstverein pflegte Kontakt z​ur Avantgarde. 1919 w​urde das grafische Werk v​on Käthe Kollwitz u​nd 1920 v​on Lovis Corinth ausgestellt. Expressionisten, d​as Bauhaus, d​ie Neue Sachlichkeit wurden nunmehr gezeigt. Es wurden zunächst Mappenwerke u​nd grafische Arbeiten v​on Ernst Barlach, Max Beckmann, Heinrich Campendonk, Erich Heckel, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Karl Schmidt-Rottluff u​nd Fernand Léger i​n einem eigens eingerichteten Graphischen Kabinett vorgestellt.

Die Großen Kunstausstellungen der 1920er Jahre

Einzelausstellungen von Emil Nolde 1920, Christian Rohlfs 1921, Otto Mueller 1921 und die Gedächtnisausstellung für August Macke 1921 folgten. Die Casseler Kunstausstellung 1922 wurde in der Kasseler Orangerie gezeigt. Den Organisationsausschuss bildeten Carl Bantzer und Gronau. Unter den 250 Exponaten befanden sich Werke von Heinrich Campendonk, Lyonel Feininger, George Grosz, Karl Hofer, Alexander Kanoldt, Hans Purrmann, Hans Thoma und den Kasseler Künstlern Carl Bantzer, Georg Burmester, Walter Schliephacke, Hans Sautter und Ewald Dülberg. Karl Leyhausen und Arnold Bode betraten erstmals in dieser Kunstausstellung die Kunstszene. Das abwechslungsreiche Programm der 1920er Jahre zeigte Einzelausstellungen von Alfred Kubin, Hans Thoma und Emanuel Hegenbarth 1924, 1925 Karl Schmitt-Rottluff, Otto Ubbelohde, Wilhelm Thielmann und Conrad Felixmüller, 1926 Lovis Corinth 1927 Max Slevogt, und 1929 Erich Heckel sowie Edvard Munch. 1926 widmete der Kunstverein Paula Modersohn-Becker eine Gedächtnisausstellung. 1927 gedachte der Kunstverein Albrecht Dürers 400. Todestag. Die Ausstellung zur 150-Jahr-Feier der Kasseler Kunstakademie, die 1927 in der Orangerie gezeigt wurde und die große Kunstausstellung von 1929 setzten wichtige Akzente. In den Räumen des Kunstvereins wurden 1927 Arbeiten der gerade von Arnold Bode gegründeten Kasseler Secession gezeigt. Arnold Bode hatte u. a. Christian Beyer, Max Kneisel, Karl Leyhausen, Johannes Reinhold vereinigt, um gegen die nicht Zulassung zur offiziellen Ausstellung zu protestieren. Paul Westheim erwähnte besonders die jüngeren Künstler wie Wilhelm Heise, Albert Aereboe, Werner Gilles, Werner Laves, Ernst Wilhelm Nay, Martin Christ, Felix Nußbaum, Heinrich Schwarz, Anton Kerschbaumer, Max Kaus, Otto Herbig, Xaver Fuhr aber auch die etablierten wie Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Christian Rohlfs, Erich Heckel u. a. Die Großen Kasseler Kunstausstellungen von 1922, 1927 und 1929 setzten überregionale Maßstäbe und legten die Grundlage für die documenta. Zahlreiche Künstler der ersten documenta wurden schon in den Großen Kunstausstellungen der 1920er Jahre vorgestellt.

Kunstverein im Dritten Reich

1935 übernahm Prinz Philipp von Hessen die Schirmherrschaft des Kunstvereins in Kassel. Die Jubiläumsausstellung 1935 zeigte hessische Kunst von 1835 bis 1935. Entartete Kunst wurde von der Ausstellung ferngehalten. Zu sehen waren überwiegend Arbeiten aus dem Biedermeier wie Johann Martin von Rohden, August von der Embde, Gerhardt Wilhelm von Reutern und Carl Glinzer. 1935 übernahm das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda die Leitung des Kunstvereins. Karl Ludwig Pfeffer war nun als Vorsitzender unerwünscht. Der gesamte Vorstand wurde aufgelöst und die Satzungen zeitgemäß verändert. Nichtarier konnten nun nicht mehr Mitglied des Vereins werden. Die rund 70 folgenden Ausstellungen waren jedoch meistens unpolitisch. 1936 wurde die Ausstellung 150 Jahre Kurhessische Handzeichnungen, 1937 Japanische Malerei aus sechs Jahrhunderten und die Wanderausstellung Die Straßen Adolf Hitlers über Reichsautobahnen, 1939 Chilenische Kunst und eine Franz Eichhorst Ausstellung und 1939 die sehr erfolgreiche Ausstellung Wiener Aquarellisten gezeigt. Die Bombardierung Kassels am 22. August 1943 beendeten vorerst die Aktivitäten des Kunstvereins am Ständeplatz. 1944 wurde die Gauausstellung kurhessischer Künstler im Kasseler Ballhaus mit Arbeiten u. a. von Mary und Carl Achenbach im zerbombten Kassel gezeigt.

Neuorganisation nach dem Zweiten Weltkrieg

Neugründung und Währungsreform

Am 22. September 1948 trafen sich 60 frühere Mitglieder des Kunstvereins unter Leitung von Stadtrat Fricke zur Gründungsveranstaltung. Ein Arbeitsausschluss unter der Führung von Fricke und Kustos Herbert von Buttlar des Landesgerichtsdirektor Erich Lewinski und Stadträtin Margaret Heinemann und Walter Nikusch wurde gegründet. Am 11. November 1948 genehmigte die Mitgliederversammlung die Satzung des Kasseler Kunstvereins. Vorsitzender wurde Rechtsanwalt Hans Mangold. Am 20. Februar 1949 wurde die erste Ausstellung im Lichthof des Ständehauses Bildnisse aus Kasseler Privatbesitz eröffnet. Die zweite Ausstellung zeigte Reinhard Schmidthagen. 1949 wurde die Ausstellung Französische abstrakte Kunst mit Werken von Hans Hartung, Pierre Soulages, František Kupka, Auguste Herbin u. a. ausgestellt. Die Ausstellung war ein großer Erfolg und verzeichnete über 1000 Besucher. Während der folgenden Ausstellung Berliner Künstler waren Arbeiten von Werner Heldt, Bernhard Heiliger, Karl Hartung und Hans Uhlmann zu sehen. 1948 wurde auch die Gedächtnisausstellung des Simplicissimus Zeichners Th. Th. Heine gezeigt. Es folgte eine Otto Dix, eine Paul Halbhuber, eine Vincent Burek und eine Walter Nikusch Ausstellung. Die Währungsreform ließ das Vereinsvermögen von über 10 0000<?> Mark auf ein Zehntel schrumpfen. Im Ottoneum wurden dem Kunstverein zwei Räume zur Verfügung gestellt.

Die fünfziger Jahre und erste Parallelausstellung zur documenta

1950 sahen 1400 Besucher eine Käthe Kollwitz Ausstellung. Die Gruppenausstellung Junger Westen zeigte Werke von Karl Otto Götz, Thomas Grochowiak, Ernst Hermanns und Emil Schumacher. Zudem wurde im gleichen Jahr die Sammlung Goedeckmeyer, Meisterwerke deutscher und französischer Graphik und Kleinplastik der letzten Hundert Jahre, mit Werken von Jean-Baptiste Camille Corot, Pierre Bonnard, Lovis Corinth, Ernst Barlach, Karl Hofer sowie Brücke Künstlern zu sehen. 1951 wurde die Schau Zeitgenössische französische Grafik mit Blättern von Georges Braque, Marc Chagall, André Derain, Fernand Léger, Henri Matisse, Joan Miró, Pablo Picasso, Maurice Utrillo und Maurice de Vlaminck ausgestellt und von der Kunstkritik hochgelobt. Im gleichen Jahr wurde die Ausstellung Farbige Grafik mit Drucken von HAP Grieshaber, Ernst Wilhelm Nay und Hann Trier gezeigt. Erste Einzelausstellungen wurden 1951 von Oskar Moll und Hans Poelzig, 1952 Otto Pankok, Teo Otto und Karl Leyhausen, 1953 Frans Masereel, 1953 Gerhard Marcks, 1954 Adolf Hölzel und Walter Gropius, 1955 Hermann Blumenthal dem Besucher vorgestellt. In dieser Zeit wurden in Gruppenausstellungen Arbeiten von Ernst Wilhelm Nay, Bernard Schultze, Francis Bott, Eduard Bargheer, Woty Werner, Joseph Hegenbarth, Gustav Seitz u. a. gezeigt. 1955 zog der Kunstverein vom Ottoneum ins Kunsthaus am Ständeplatz um und präsentierte die Kunstsammlung Ströher. Parallel zur documenta 1 fand 1955 im Kunstverein Kassel die Ausstellung Meister und Schüler der Kunsthochschule Kassel statt. Es wurden die Malklassen von Arnold Bode und Fritz Winter, sowie Grafik von Hans Leistikow, Architektur von Lauterbach, Bühnenbilder von Teo Otto, Papierarbeiten von Elfers, und Keramiken von Walter Popp ausgestellt. 1956 präsentierte der Kunstverein die deutschen Fauvisten Rudolf Levy, Oskar Moll und Hans Purrmann, sowie Emil Schumacher, Bernhard Heiliger, Heinz Trökes, Werner Gilles und Renée Sintenis. 1957 wurde die Kasseler Plakatkunst Schule von Hans Leistikow mit seinen Schülern, eine Einzelausstellungen gewidmet und darüber hinaus Emil Schumacher Max Kraus, Rudolf Kügler, und 1958 Bilder der Schule Arnold Bode und Fritz Winter und eine Paul A. Weber Ausstellung gezeigt. Die UNESCO-Schau 2000 Jahre Chinesische Malerei 1958 zog zahlreiche Besucher an. 1959 stellte Georg Tappert aus.

Kunst aus der DDR

Mit Otto Niemeyer 1956, Gustav Weidanz, Joseph Hegenbarth 1953, 1960, 1961 s​owie Hans Theo Richter 1960 wurden Künstler a​us der DDR gezeigt. Die Kontakte rissen n​ach dem Mauerbau n​icht ab. 1964 w​urde die Ausstellung Dresdner Künstler präsentiert.

Die sechziger Jahre und 125-jährige Jubiläumsausstellung

Zeitgleich z​ur documenta II stellte d​er Kunstverein 33 j​unge deutsche maler vor. An dieser Ausstellung w​aren u. a. Peter Brüning, Heinz Mack, Otto Piene, Günter Ferdinand Ris, Carl Heinz Wienert u​nd Günter Fruhtrunk beteiligt. Die 125–Jahr Jubiläumsausstellung 1960 w​urde ausschließlich m​it Kunst a​us Kasseler Privatbesitz a​us der Zeit v​on 1835 b​is 1960 beschickt. Es wurden Werke v​on Caspar David Friedrich, Carl Blechen, Ferdinand Georg Waldmüller, Eugène Delacroix, Edgar Degas, Pablo Picasso, Max Liebermann, Emil Nolde, Paul Klee, Oskar Schlemmer v​on dem Kurator Walter Nikusch zusammengetragen. Die Vernissage eröffnete Lauritz Lauritzen. 1962 w​urde das Kasseler Jahr erklärt. Das Werk d​er Kasseler Kunsthochschullehrern Fritz Winter, Graf Bylant-Rheydt u​nd Hans Hillmann w​urde in Einzelausstellungen u​nd in e​iner Gruppenausstellung m​it Arbeiten v​on Pitt Moog, E. R. Nele, Rudolf Schoofs, Dieter Rudolph u​nd Günther Neusel präsentiert. Die Kasseler Gruppe novum stellte Plakate v​on Karl Oskar Blase, Hans Hillmann u​nd Wolfgang Schmidt aus. 40 Jahre Rollenbild würdigte d​as Lebenswerk d​es Dadaisten Hans Richter. 1961 w​urde Alfred Kubin, 1967 Otto Dix u​nd Otto Pankok, 1967 Käthe Kollwitz, 1969 Hannah Höch ausgestellt. Zur documenta III 1964 w​urde als Gegenpol d​er Kasseler Tischbein Johann Heinrich Tischbein d​er Ältere i​m Palais Bellvue präsentiert. Druckgrafik w​urde von Roger Platiel, Jean Dubuffet, Serigraphien v​on Willi Baumeister u​nd Ernst Wilhelm Nay gezeigt. Der Surrealismus w​urde 1965 d​urch die Ausstellung Die Wiener Schule d​es phantastischen Realismus m​it Arbeiten v​on Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter u​nd Anton Lehmden wiederentdeckt. 1968 w​urde die Gruppe Zebra vorgestellt. Parallel z​ur 4. documenta kuratierte Karl Oskar Blase d​ie Ausstellung Maler machen Bücher. Unter d​en Acht Hamburger Künstler, 1969 gezeigt, befanden s​ich Arbeiten v​on Armin Sandig, Horst Janssen u​nd Paul Wunderlich. 1969 w​urde das gesamte grafische Werk v​on Antoni Tàpies ausgestellt.

Weltkunstbegriff bei Haftmann

Werner Haftmanns Idee d​er Weltkunst w​urde durch d​ie Kuratoren d​es Kasseler Kunstvereins aufgenommen. Zu s​ehen waren 1964 d​ie Ausstellungen Polnische Kunst heute, 1965 Brasilanische Maler 1965, 1966 10 Amerikaner a​us Paris, 1966 Schweizer Malerei u​nd Plastik v​on 1945–1965 m​it Beiträgen v​on Max Bill, Le Corbusier, Alberto Giacometti, Gottfried Honegger, Johannes Itten, Zoltán Kemény, Richard Paul Lohse u​nd Bernhard Luginbühl. 1966 w​urde die v​on Nora Platiel u​nd Asher Ben-Natan eröffnete Ausstellung Grafiken u​nd Zeichnungen israelitischer Künstler präsentiert.

Studio-Galerie

Eine Studio-Galerie erweiterte 1970 i​n den Kellerräumen d​er ehemaligen Avantgarde Galerie Ricke i​m Haus d​er Hessischen Brandversicherung d​as Ausstellungsprogramm. Man bespielte d​ie Räume m​it Werken v​on Allen Jones, Karl Fred Dahmen, Dieter Rudolph, Lothar Fischer, Axel Dick, Well Tafelmeier, Lienhard v​on Monkiewitsch, Friedel Deventer, Jan Peter Tripp, Klaus Staeck u​nd Otto Dressler.

Kunststoffobjekte v​on Joachim Bandau u​nd Holzfiguren v​on Edgar Augustin, Arbeiten v​on Kurt Kranz präsentierte d​er Kunstverein i​n seinen Räumen a​m Ständeplatz 1970, u​nd 1971 Otto Ritschl. 1972 zeigte d​er Kunstverein Walter Pichler u​nd Edgar Hofschen, 1973 Giuseppe Capogrossi u​nd verfremdete Bücher v​on Hubertus Gojowczyk, 1974 Christian Ludwig Attersee u​nd 1975 Serge Poliakoff u​nd Kurt Haug. Multiples v​on Joseph Beuys wurden 1974 vorgestellt.

Arnold Bodes Widmungen

Arnold Bode feierte 1975 seinen 75. Geburtstag. Der Kunstverein b​at Künstler d​er documenta Arnold Bode e​ine Arbeit z​u widmen. Die Ausstellung m​it Arbeiten v​on Arman, Joseph Beuys, Christo, Edward Kienholz, Henry Moore, Victor Vasarely w​ar mit 3000 Besuchern e​ine der erfolgreichsten.

1976 präsentierte d​er Kunstverein Hermann Nitsch­s d​as aus ästhetischen Gründen heftig diskutierte Orgien-Mysterien-Theater u​nd die Holzbriefe v​on Karl Schaper. Im gleichen Jahr wurden László Lakner, Harry Kramer u​nd Albert Küppers ausgestellt. Es folgten 1977 Fotos v​on Sigmar Polke s​owie Ausstellungen m​it Floris Michael Neusüss u​nd Adolf Buchleiter. Die traditionell e​nge Verbindung zwischen Kunsthochschule Kassel u​nd Kunstverein Kassel w​urde 1977 d​urch die Jubiläumsausstellung Hommage à Cassel anlässlich d​er 200-Jahr-Feier d​er Kunstakademie unterstrichen. 1978 wurden b​ei der Jahresausstellung Verschlüsse 400 Besucher d​er Eröffnung d​urch Vermauern d​es Eingangs v​on Harry Kramer u​nd Helfern für e​ine halbe Stunde gefangen genommen. 1978 wurden d​em Publikum Grafiken u​nd Plastiken v​on Eduardo Paolozzi s​owie Bildersegel v​on Barry McCallion vorgestellt.

1977 w​urde während d​er documenta 6 d​ie Ausstellung D-Realismus gegenübergestellt. Die zwölf Vertreter d​er realistischen Kunst w​aren Manfred Bluth, Hans-Jürgen Diehl, Harald Duwe, Heinrich Gillis Görtz, Johannes Grützke, Erich Kraemer, Peter Nagel, Wolfgang Petrick, Peter Sorge, Jan Peter Tripp, Klaus Vogelgesang u​nd Jürgen Waller. 1979 wurden Jürgen Brodwolf u​nd Maximilian Krips i​n Ausstellungen gezeigt. Zu dieser Zeit w​ar Dieter Rudolph langjähriger Vorsitzender d​es Kasseler Kunstvereins.

Die achtziger Jahre

1980 gestaltete Jochen Gerz s​eine Kasseler Installation Nur e​ine einzige (geliebte) Rose u​nd Peter Janssen, Rolf-Gunter Dienst, Stefen Koppelmann, Michael Buthe u​nd Raimer Jochims zeigten i​hre Arbeiten. Zudem w​urde die Wanderausstellung Überleben u​nd Widerstand vorgestellt. Jiří Kolář u​nd Konrad Balder Schäuffelens Sprachspielobjekte wurden 1981 ebenso w​ie Arbeiten v​on Albert Schindehütte, Arno Waldschmidt, Pit Morell, E.R. Nele, Irene Peschik, Sepp Thiele, Dietrich Helms, Günther Neusel, Thijs v​an Kimmenáde präsentiert. Torso a​ls Prinzip, kuratiert v​on Karl Oskar Blase w​ar 1982 d​ie letzte documenta Parallelausstellung. 1982 wurden Jan Lenica u​nd Wilhelm Schlote gezeigt.

Heiner Georgsdorf wurde 1983 zum Vorsitzenden des Kunstvereins gewählt. Die Wahl wurde von einer studentischen Fraktion, die sich für eine Subkultur einsetzte, angefochten. 1984 wurde Heiner Georgsdorf im Amt bestätigt. Auf Anregung des Kunstvereins fand die Verleihung des Arnold-Bode-Preises 1983 an Gerhard Merz erstmals in Verbindung mit einer Ausstellung im Kunstverein statt. 1985 wurde mit der Ausstellung Fünf Maler in Kassel mit Kurt Bunge, Bernhard Delsing, Felix Koller, Walter Nikusch und Ludwig Uloth lokale Künstler gewürdigt. Es folgten Einzelausstellungen von Horst Brunsiek, Elvira Bach sowie die Gruppenausstellung La petite parade mit internationalen Künstlern wie Josef Albers, Horst Antes, Julius Bissier, Christo, Jim Dine, Lucio Fontana, Sam Francis, Konrad Klapheck, Yves Klein, Willem de Kooning, Roy Lichtenstein, Kenneth Noland, Claes Oldenburg, A.R. Penck, Otto Piene, Sigmar Polke, Jackson Pollock, Robert Rauschenberg, Mark Rothko, Frank Stella, Günther Uecker, Victor Vasareley, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Wols u. a. Mit der Ausstellung Arte Povera - 10 Italiener im Kasseler Kunstverein wurden u. a. Alighiero Boetti, Jannis Kounellis, Mario Merz, Giulio Paolini, Giuseppe Penone und Michelangelo Pistoletto vorgestellt. 1986 folgten Ausstellungen von Bruce McLean, Luciano Castelli, Stephan Balkenhol mit Ludger Gerdes und Eckhard Karnauke. 1987 wurde Dieter Rudolph, Hartmut Böhm, Katharina Sieverding, Hans Poelzig und Felix Droese und 1988 die Doppelausstellung von Guillaume Bijl und Kazuo Katase, anschließend Holger Bunk, Rob Scholte und Karl Döbel gezeigt. 1989 präsentierte der Kasseler Kunstverein Helmut Middendorf, Heiner Blum, Hans Hillmann und Ferdinand Büttgen. 1996 schied Heiner Georgsdorf als Vorstand des Kasseler Kunstvereins aus.

Die neunziger Jahre – Umzug ins Museum Fridericianum

1990 wurde Hilmar Liptow, Urs Lüthi, Alf Schuler und die erste Ausstellung Ilya Kabakows in Deutschland am Ständeplatz gezeigt. Joseph Delleg, Joe Jones, Wolfgang Hainke, Ika Hubs und Thomas Schütte folgten 1991. 1992 Peter Ackermann, Donald Judd und Gunter Demnig. Der Kunstverein zog 1993 ins Museum Fridericianum um, und es stehen dem Kunstverein nunmehr 500 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung. Das neue Domizil wurde 1993 mit einer Ausstellung von Stephan Runge eröffnet. Es folgten 1994 Norbert Radermacher, Ay-O, Olaf Metzel, 1995 Max Neuhaus und 1996 Markus Oehlen, Kurt Bunge, Tony Oursler 1997 Douglas Kolk, Kazuo Katase und 1998 Daniel Spoerri, Anton Henning, Marlene Dumas und Rotraut Pape. Mit den Beiträgen von Franz Ackermann 1999 endete das Ausstellungsjahrzehnt.

Das 21. Jahrhundert

Das 21. Jahrhundert begann 2000 mit einer Ausstellung der Künstlergruppe Ostkreuz, Aernout Mik, der Arnold-Bode-Preisträgerin Penny Yassour, 2001 Peter Frisch, 2002 Jürgen O. Olbrich, Benjamin Patterson und 2003 mit dem Kasseler Fotografen Dieter Schwerdtle und der Arnold-Bode-Preisträgerin Maria Eichhorn. Von 1996 bis 2013 war Bernhard Balkenhol Vorsitzender des KasselerKunstVereins. Von 2013 bis 2019 war Joel Baumann, Rektor der Kunsthochschule Kassel, Vorsitzender des Kunstvereins. 2019 wurde er von Jero van Nieuwkoop abgelöst.

Literatur

  • Helmut Kramm: Hundert Jahre Kurhessischer und Kasseler Kunstverein. Geschichte seiner Ausstellungen. Kassel 1935.
  • Manfred Marx, Heiner Georgsdorf: 150 Jahre Kasseler Kunstverein – Eine Chronik. Kasseler Kunstverein, Kassel 1985.
  • KasselerKunstVerein (Hrsg.): Bernhard Balkenhol; Jürgen O. Olbrich: 170 Jahre Kasseler Kunst Verein 1985–2005. Thiele & Schwarz, Kassel 2005.

Anmerkungen

  1. Manfred Marx; Heiner Georgsdorf: 150 Jahre Kunstverein – Kasseler Kunst Verein. Kassel 1985, S. 12–14.
  2. Das Kunst-Vereinshaus in Cassel. In: Zeitschrift für Bauwesen 26, 1876, VIII–X, S. 343–344; abgerufen am 23. April 2015.
  3. Albert Scholtz: Das Kunst-Vereinshaus in Cassel. In: Zeitschrift für Bauwesen 26, 1876, Sp. 339–344 (Digitalisat).
  4. Manfred Marx, Heiner Georgsdorf: 150 Jahre Kasseler Kunstverein – Eine Chronik. Kasseler Kunstverein, Kassel 1985, S. 47.
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