Kurt Bunge (Maler)
Kurt Bunge (* 14. März 1911 in Bitterfeld; † 5. März 1998 in Kassel) war ein deutscher Maler, Grafiker und Restaurator.
Leben und Wirken
Von 1928 bis 1933 studierte Bunge an der Kunstschule Burg Giebichenstein Halle (Saale) bei Charles Crodel und Gerhard Marcks.
Ab 1933 arbeitete er bis 1940 als Restaurator beim Konservator für Denkmale der Provinz Sachsen. Durch die Förderung durch Carl Georg Heise aus Hamburg konnte er eine Studienreise nach Italien unternehmen. 1940 wurde er in den Kriegsdienst berufen und war bis 1945 Soldat.
Von 1945 bis 1950 leitete er die Restaurierungswerkstätten beim Landeskonservator für Denkmalpflege des Landes Sachsen-Anhalt. 1950 nahm er eine Dozentenstelle an der Kunsthochschule Giebichenstein an. Er übernahm die Schüler von Charles Crodel nach dessen Weggang nach München, und später auch frühere Schüler von Erwin Hahs. Seine intensive Beschäftigung mit dem Holzschnitt bewirkte, dass Arbeiten von ihm in die Ausstellung „Farbige Grafik“ 1953 und 1957 aufgenommen wurden. Diese Verkaufsausstellungen wurden in mehreren Museen und Kunstvereinen der Bundesrepublik gezeigt. Es folgte eine Ausstellungsteilnahme 1956 an der 1. Internationalen Graphikausstellung im Victoria and Albert Museum in London.
Zur gleichen Zeit wurden Arbeiten von ihm in der damaligen DDR im sogenannten Formalismusstreit kritisiert und ihre Qualität ignoriert. Trotzdem erhielt er 1957 eine Professur an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Diese Hochschule stand selbst unter starker Kritik der damaligen DDR-Kulturkritik.
Bunge war u. a. 1946 auf der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden, 1947 auf der Ausstellung „Malerei der Gegenwart“ im Museum der Bildenden Künste Leipzig[1] und 1949 und 1958/1959 auf den Deutschen Kunstausstellungen in Dresden vertreten. Als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Kurt Bunge zwischen 1952 und 1973 an insgesamt elf DKB-Jahresausstellungen teil.[2] 1959 übersiedelte er von Halle in die Bundesrepublik Deutschland nach Kassel, wo er seitdem als freier Maler, Grafiker und Restaurator arbeitete. Seit 1976 war er Mitglied der Darmstädter Sezession. 2011 richtete der Kunstverein „Talstrasse“ in Halle(Saale) eine Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag aus.
Schüler
Zu Bunges Schülern zählen u. a. Dieter Rex, Otto Möhwald, Hannes H. Wagner, Klaus von Woyski, Heinrich Apel, Marielies Riebesel, Hans-Peter Bethke, Herbert Kitzel (kurzzeitig), Fritz Decker, Fritz Diedering, Erich Enge, Fritz Müller, Hubert Wittmann, Dieter Naethe, Luzie Schneider und Paul Otto Knust.
Literatur
- Bunge, Kurt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 351.
- Angela Dolgner und Dorit Litt (Hrsg.): Kurt Bunge. Werkverzeichnis der Holzschnitte. 1948-1958. Fliegenkopf-Verlag, Halle 1996, ISBN 3-930195-13-5
- Dorit Litt (Hrsg.): Verfemte Formalisten. Kunst aus Halle 1945 bis 1963. Kunstverein Talstraße, Halle 1998, ISBN 3-932962-03-6
- Burg Giebichenstein: Die Hallesche Kunstschule von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1992, Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Badisches Landesmuseum Karlsruhe ISBN 3-86105-076-5
- Ausstellungskatalog zum 80. Geburtstag von Kurt Bunge, 1991, Hrsg. Dr. Dorit Litt, Halle (Saale) und Kassel
- Katharina Heider: Vom Kunstgewerbe zum Industriedesign, Die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) von 1945 bis 1958, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar, 2010, ISBN 978-3-89739-672-2
- Herbert Schirmer Seitenwechsel, Bildende Künstler 1945 bis 1965, Kunstarchiv Beeskow, Katalog zu einer Ausstellung in Krefeld 2011
- Dirk Schwarze: Leben aus der Kraft der Farben. Ein Nachruf.[3]
Weblinks
- Literatur von und über Kurt Bunge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/363864/8
- kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 / '52, '55, '56, '57, '59, '60, '62, '63, '64, '66, '67, '73 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 11. Januar 2016)
- dirkschwarze.net: Leben aus der Kraft der Farben