5e régiment d’infanterie
Das 5e régiment d’infanterie (5. Infanterieregiment) war eines der ältesten und am meisten angesehenen Infanterieregimenter der französischen Heeres. Aufgestellt während des Ancien Régime, war es eines der Regimenter der hoch angesehenen Grands Vieux. Es war auch das erste Regiment, das sich unter dem Kommando von Maréchal de France Michel Ney (das Napoléon eigentlich verhaften sollte – die Nichtbefolgung des königlichen Befehls brachte Ney im Nachhinein vor ein Erschießungskommando) nach der Rückkehr von Napoléon von der Insel Elba auf dessen Seite schlug. Es wurde im Jahr 1997 aufgelöst.
Régiment de Tilladet | |
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Internes Verbandsabzeichen (1. Ausführung) | |
Aktiv | 1558 bis 1. Juli 1997 |
Staat | Frankreich |
Streitkräfte | Französische Streitkräfte |
Teilstreitkraft | Armée française de terre |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Régiment d’infanterie mechanisée |
Unterstellung | 2e division blindée (2. Panzerdivision) |
Standort | Beynes (Yvelines) (Île-de-France) |
Motto | Navarre sans peur |
Auszeichnungen | Croix de guerre 1914–1918 mit drei Palmenzweigen und einem goldenen Stern Croix de guerre 1939–1945 mit einem Palmenzweig |
Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Navarre.
Aufstellung und Namensänderungen in chronologischer Reihenfolge
- 1558: Aufgestellt als Teil der Bandes de Guyenne erhielt es den Namen Régiment de Tilladet und war, als Besonderheit, ein protestantisches Regiment.
- 1569: Umbenennung in Régiment des Gardes du Roi de Navarre, und Zuweisung zur Garde von Henri de Navarre.
- 1589: Umbenennung in Régiment de Valirault Zusammen mit dem „Régiment de Picardie“, dem „Régiment de Piémont“ und dem „Régiment de Champagne“ gehörte es zu den vier „alten“ Regimentern von Frankreich (Régiments de France)
- 1594: Umbenennung in Régiment de Navarre.[1]
- 1776: Abgabe von zwei Bataillonen zur Aufstellung des Régiment d’Armagnac.
- 1777: Mit Anordnung vom 16. Februar erhielt es die Ranglistennummer 3 zugewiesen
- 1791: Mit der Französischen Revolution wurden die Regimentsnamen abgeschafft. Das Regiment führte nun die Bezeichnung: 5e régiment d’infanterie de ligne.
- 1793 : Erste Heeresreform Das Regiment wurde als 1er bataillon (ci-devant Navarre) in zur 9e demi-brigade de bataille und als 2e bataillon (ci-devant Navarre) zur 10e demi-brigade de bataille abgestellt. Damit endet zunächst der Regimentsverband und auch die Traditionslinie.
- 1803 : Die „5e demi-brigade d’infanterie de ligne“[2] wird in 5e régiment d'infanterie de ligne umbenannt. (de facto Weiterführung der Regimentstradition)
- 1814: Mit der Ersten Restauration erfolgte die erneute Umbenennung in 5e régiment d’infanterie de ligne-Angoulême.
- 1815: Während der Herrschaft der Hundert Tage erhielt es die Bezeichnung 5e régiment d’infanterie de ligne.
- 1815: Nach der endgültigen Abdankung Napoleons wurde das Regiment zunächst entlassen.
- 1816: Wiedererrichtung (Unter welchem Namen ist ungewiss)
- 1820: Erscheint ab diesem Zeitpunkt unter: 5e régiment d’infanterie de ligne
- 1854: Der Name wird definitiv in 5e régiment d’infanterie geändert.
- 1914: Bei der Mobilmachung stellt es sein Reserveregiment, das 205e régiment d’infanterie auf.
- 10. Dezember 1944: Wiederaufstellung des Regiments als Teil der FFI
- 1997: Auflösung. Die Kompanien wurden auf das „16e bataillon de chasseurs“, das „110e régiment d’infanterie“, und das „Régiment de marche du Tchad“ aufgeteilt.
Mestres de camp/Colonels
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.
Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen.
Ancien Régime
I. | II. | III. |
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Revolution und Kaiserreich
- 1791: Colonel de Vouillers,
- 1792: Colonel Guénand,
(…)
- 1806: Colonel Louis-Auguste Marchand
- 1809: Colonel Jean-Ignace Roussille, Baron de Pau.
- Verwundet während des Ersten Kaiserreichs:
- Colonel Roussille, verwundet am 7. November 1811 und am 18. Juni 1815 (Schlacht von Waterloo)
- Offiziere des 5e RI verwundet oder gefallen während des Ersten Kaiserreichs:
- Gefallene Offiziere: 70
- An ihren Verwundungen verstorbene Offiziere: 14
- Verwundete Offiziere: 190
Restauration und Monarchie (1815 bis 1848)
I. | II. | III. |
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Zweite Republik und zweites Kaiserreich
- 1848: Colonel Adolphe comte de Monet
- 1853: Colonel de Chambarlhac
- 1858: Colonel Caubert
- 1864: Colonel Boyer
1871 bis 1913
I. | II. | III. |
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Erster Weltkrieg
- 1913: Colonel Doury (Gefallen am 14. September 1914)
- 1914: Lieutenant-colonel de Lardemelle (Gefallen am 17. September 1914)
- 1914: Lieutenant-colonel Bouteloupt (Gefallen am 25. September 1914)
- ?
- 1917: Colonel Roustic
- 1918: Colonel Boge
Zwischenkriegszeit
I. | II. | III. |
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Zweiter Weltkrieg
I. | II. | III. |
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Nach 1945
I. | II. | III. |
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Uniformierungen des Ancien Régime
- 1720
- 1734
- 1757
- 1762
- 1767
- 1776–1779
- 1779–1791
- 1791
- 1792
Garnisonen und Gefechtskalender
Aus Gründen der besseren Übersicht wurde die chronologische Reihenfolge bevorzugt.
Hugenottenkriege
- 1562: Schlacht bei Dreux
- 1570: Schlacht bei d’Arnay-le-Duc
Achtzigjähriger Krieg
- 1571–1572: Das Regiment stand in den Niederlanden und war an der Belagerung von Mons beteiligt.
- 1573: Belagerung von La Rochelle
- 1580: Belagerung von Cahors
- 1588: Kämpfe bei Herbiers
- 1589: Schlacht bei Arques
- 1590: Schlacht bei Ivry
- 1591: Belagerung von Chartres
- 1595: Schlacht bei Fontaine-Française
- 1594: Belagerung von Laon
- 1597: Belagerung von Amiens
- 1600: Feldzug in Savoyen
- 1601: Belagerung und Einnahme von Bourg-en-Bresse
Religionskrieg
- 1620: Einnahme von Vendôme.
- 1621: Belagerung von Saint-Jean-d’Angély, Néré, Clérac, Belagerung von Montauban, Monheurt, der Île de Ré, von Royan, Belagerung von Saint-Antonin
- 1622: Belagerung von Montpellier
- 1627: Belagerung von La Rochelle
Mantuanischer Erbfolgekrieg
- 1629: Gefecht am Pass von Suse
- 1630: Feldzug im Piémont
- 1632: Gefecht an der Brücke von Cabouzas, dann Marsch nach Carcassonne
Dreißigjähriger Krieg und Französisch-Spanischer Krieg
- 1635: Einnahme von Speyer
- 1638: Belagerung von Saint-Omer
- 1639: Belagerung von Thionville. Am 7. Juni kämpfte es in der Schlacht bei Thionville. Verteidigung von Armentières
- 1640: Belagerung von Arras
- 1641: Belagerung von Aire-sur-la-Lys
- 1643: Belagerung des Fort Wathen
- 1650: Am 15. Dezember Einsatz in der Schlacht bei Rethel
Krieg der Fronde
- 1648: Schlacht bei Charenton in den Reihen der Armee des Marschalls Condé
- 1650: Schlacht bei Rethel
- 1651: Belagerung von Chasté
- 1652: Feldzug in Piémont: Schlacht bei La Roquette und bei Castella, Einnahme von Mortare
- 1656: Belagerung von Valence (Italien)
Expedition nach Nordafrika
Am 2. Juli 1664 wurde das, nur noch aus vier Kompanien bestehende Regiment (nach dem Ende des Krieges gegen Spanien war massiv abgrüstet und Personal reduziert worden) in Toulon eingeschifft. Der Verband stand unter dem Kommando von François de Bourbon-Vendôme, duc de Beaufort und bestand noch aus dem Régiment de Normandie, Régiment de Picardie, Régiment de Navarre und Régiment Royal des Vaisseaux. Am 22. Juni erschien die kleine Flotte an der algerischen Küste und besetzte die Stadt Jijel. Diese Expedition wurde allerdings zu einem totalen Misserfolg. Krankheiten dezimierten die Truppe dermaßen, dass der duc d Beaufort schließlich den Rückzug befehlen musste. Jijel wurde am 5. Oktober verlassen und die Rückfahrt nach Toulon angetreten.
Holländischer Krieg
- 1672: Belagerung und Einnahme von Wesel, Einnahme von Arnheim und der Forts von Nimwegen. Einnahme von Utrecht.
- 1674: Navarre gehörte zur Armee von Louis II. de Bourbon, prince de Condé und kämpfte in der blutigen Schlacht bei Seneffe im Brigadeverband mit dem Régiment de La Reine und in der Schlacht bei Enzheim.
- 1675: Schlacht bei Mülhausen und Schlacht bei Türkheim.
- 1676: Verteidigung der Festung Philippsburg
- 1677: Einnahme von Valenciennes, Belagerung von Saint-Omer. Öffnen der Gräben, zusammen mit dem Régiment de Touraine. Im Brigadeverband mit dem „Régiment de La Reine“ kämpfte die Einheit in der Schlacht bei Cassel und stand hier am rechten Flügel in der ersten Linie.
- 1678: Belagerung von Gent und Ypern
Reunionskrieg
- 1684: Belagerung von Luxemburg
Pfälzischer Erbfolgekrieg
- 1680: Schlacht bei Fleurus
- 1689: Zusammen mit dem Régiment Royal des Vaisseaux führte es am 29. März einen verlustreichen Angriff auf Oberkirch aus.
- 1692: Zusammen mit einem Bataillon des Régiment de La Reine bildete das Regiment einen Verband in der Schlacht bei Steenkerke.
- 1693: Zusammen mit dem Régiment d’Artois und dem neben dem Régiment de Lyonnais in der Schlacht bei Neerwinden und Belagerung von Charleroi
- 1692: Verteidigung der Festung von Embrun (Département Alpes-de-Haute-Provence)
Spanischer Erbfolgekrieg
- 1701 und 1703: Einnahme von Kehl und Breisach
- 1703: Schlacht am Speyerbach und Einnahme der Festung Landau
- 1704: Erste Schlacht bei Höchstädt.
- 1709: Schlacht bei Malplaquet.
- 1712: Schlacht bei Denain. Belagerung von Le Quesnoy und der Festung Landau
- Juli 1713: Belagerung der Festung Landau. Zwei Bataillone waren zur Unterstützung dem Régiment de La Marine zugeteilt. Ein Ausfall der Besatzung konnte von einer Kompanie des Regiments, zusammen mit dem Régiment de Médoc abgewiesen werden.
- 1719: Belagerung von Fontarabie, San Sebastián und Urgel.
Polnischer Erbfolgekrieg
- 1733: Belagerung von Kehl und der Festung Philippsburg
- 1740: Garnison in Givet
Österreichischer Erbfolgekrieg
- 1742: Gefecht bei Sahay (tschechisch: Zahájí). Bei der Verteidigung von Prag konnte sich die Einheit wiederum auszeichnen, speziell beim Ausfall am 18. August, den es zusammen mit dem Régiment de La Marine unternahm.
- 1743: Schlacht bei Dettingen
- 1744: Gefecht bei Auenheim (Bas-Rhin) und Kämpfe bei Suffelsheim
- 1745: Belagerung von Tournai
- 1746: Belagerung von Mons, Namur und Charleroi
- 1746: Schlacht bei Roucoux
- 1748: Schlacht bei Lauffeldt
Siebenjähriger Krieg
- 1756: Stationiert an der bretonischen Küste
- 1757: Schlacht bei Hastenbeck
- 1758: Stationiert am Rhein
- 1759: Garnison in Minden
- 1760: Gefecht bei Korbach
- 1761: Garnison in Verdun
Unter Ludwig XVI.
Französische Revolution und Empire
- 1791: Garnison in Rouen.
- 1792: Garnison in Marcon, Kanonade bei Valmy und Schlacht bei Jemappes. Dann in Garnison in Valenciennes, mit dem 1. Dezember 1792 abgestellt zur „Armée de Moselle“ – Feldzug nach Trier.
- 1793: Garnison in Lannoy. Schlacht bei Hondschoote. Danach in Flandern stationiert
Zwischen 1793 und 1803 existierte kein Regiment mit der Nr. 5
- 1803: Abgeordnet zur „Armée d’Italie“.
- 1804: Stationiert im Piémont.
- 1805: Schlacht bei Caldiero.
- 1806: Feldzug nach Dalmatien und Montenegro Stationiert in Dalmatien
- 1809: Garnison auf Sizilien, in Malghiera, Ervěnice und Gospić, Schlacht bei Wagram, Garnison in Znaim, Lavacca und Meran. Stationiert in Deutschland.
- 1810: Feldzug nach Spanien.
- 1811: Garnison in Figueres und Moncado.
- 1812: Garnison in Olot, Saint-Vincent, Carriga und Vich.
- 1813: Garnison in Bisbal und Barcelona.
- 1813: Schlacht bei Großgörschen, in Wurschen, Schlacht um Dresden, in Torgau und Völkerschlacht bei Leipzig.
- 1814: In Belfort, Saint-Julien (Vosges) und Villeseneuse. Garnison in Grenoble.
- 1815: Das 5e RI war das erste Regiment, das sich nach Napoleons Rückkehr aus Elba diesem anschloss. Napoleon soll bei diesem Treffen gerufen haben:
« Y a-t-il ici quelqu’un qui veuille tirer sur son Empereur ? Me voici ! »
„Ist hier jemand, der auf seinen Kaiser schießen will? Hier bin ich!“
Teilnahme an der Schlacht bei Waterloo dann in Belfort stationiert.
1815 bis 1848
- 1822: Garnison in Lyon
- 1823: Französische Invasion in Spanien Verteidigung und Gefecht am Fort de San-Fernando
- 1824: Garnison in Perpignan
- 1827: Garnison in Grenoble
- Von 1828 bis 1844 wechselte das Regiment weitere sechzehnmal die Garnison: Es lag in Pau, in Paris und in Bayonne je zweimal, in Valence, Givet, Lille, Calais, Arras, Rennes, Vannes, Angers, Toulouse und Perpignan je einmal.
- 1830 und 1832: Belgische Revolution, Einnahme der Zitadelle von Antwerpen.
- von 1846 bis 1851: Stationiert in Algerien in: Oran, Tlemcen, Mostaganem, dann wieder Oran. Kleinkrieg mit den Truppen des Abd el-Kader
Zweites Kaiserreich
- Von 1851 bis 1869: Verschiedenen Garnisonen in Frankreich: in Toulon viermal, in Tours, in Bastia, in Lyon je zweimal, in Charenton-le-Pont, Paris, Ambleteuse, Blois, Nizza je einmal.
- 1860: Feldzug in Syrien
Deutsch-Französischer Krieg und die Pariser Kommune
- 1870: In Garnison in Toulon. Dann Teilnahme an der Schlacht bei Sedan.
- 1871: In der „Blutigen Woche“ (23. – 28. Mai 1871) Teilnahme an der Rückeroberung des von der Kommune beherrschten Paris[4]
1871 bis 1914
- 1871: Garnison in Le Havre
- von 1874 bis 1900: Das Regiment wechselt turnusmäßig siebenmal zwischen den beiden Garnisonen Le Havre und Caen. Das Depotbataillon war in Falaise untergebracht.
- von 1900 bis 1925: Das Regiment verlegte endgültig nach Paris, das Depotbataillon blieb in Falaise.
Erster Weltkrieg
Das Regiment rückte aus Paris und Falaise aus. Es war zugeteilt:
- von August 1914 bis Mai 1917: der 6e Division d’infanterie (6. Infanteriedivision)
- von Mai 1917 bis November 1918: der 5e Division d’infanterie (5. Infanteriedivision)
Das Regiment kämpfte auf allen Kriegsschauplätzen der deutsch-französischen Front so in der:
- Ersten Marneschlacht
- vor Charleroi
- an der Guise
- im Lorettoschlacht an der Vimy-Höhe
- in der Schlacht um Verdun (Abschnitt Bezonvaux und Tavannes)
- in der Schlacht an der Aisne
- bei Oulchy-le-Château
- bei Tielt
- und an der Lys.
Zwischenkriegszeit
- 1926: Garnison in Le Mans
- von 1929 bis 1939: Garnison in der „Caserne Charras“ in Courbevoie (die 2. Kompanie lag in Paris, die 3. Kompanie in Coulommiers).
Zweiter Weltkrieg
- Feldzug von 1939–1940
Im Jahre 1939 war des 5e RI ein aktives Regiment von der Klassifizierung „type nord-est“ und stand unter dem Befehl von Lieutenant colonel (Oberstleutnant) Berger. Zusammengezogen in der „Caserne Charras“ in Courbevoie, war es der „10e Division d'infanterie“ (10. Infanteriedivision) unterstellt und durch das „Centre mobilisateur d’infanterie 211“ (Infanterie-Mobilisierungszentrum 211) in Paris-Coulommiers ausgerüstet. Das Regiment kämpfte ruhmvoll an der Aisne bei Vieux-lès-Asfeld und erhielt dafür eine Belobigung durch die Armee.
- Waffenstillstandsarmee (Vichy-Regime)
Von 1941 bis Ende 1942 war es eins der wenigen Regimenter das nicht aufgelöst wurde. Als Garnisonen wurde Saint-Étienne und Roanne zugewiesen. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die unbesetzte Zone wurde die Fahne des Regiments in Sicherheit gebracht; ein Teil des Regiments entkam und schloss sich dem Widerstand im Massif Central an.
- Befreiungsfeldzug
Die Einheit wurde in Teilen ab dem 25. August 1944 unter dem Namen „5e demi-brigade d’infanterie“ neu aufgestellt und wurde dann am 10. Dezember des gleichen Jahres wieder zum 5e RI. Erneut in seiner Garnison Paris formte das Regiment vier Bataillone unter der Fahne der FFI und der FTP und nahm an der Befreiung von Paris teil.[5]:
- Bataillon de commandement: vormals Bataillon 2/22, aufgestellt aus den Gruppen Foch et Lyautey (Paris XIXe[6] und Alfortville),
- 1er bataillon: vormals Bataillon 3/22, stammte aus dem Bataillon Médéric aufgestellt mit Personal des Bataillon Libération Vengeance
- 2e bataillon: vormals Bataillon 24/22, aufgestellt aus den XVIIIe und XIVe Arrondissement und einem Bataillon Eisenbahner
- 3e bataillon: vormals Bataillon 13/22, aufgestellt aus verschiedenen Gruppierungen (Pierrefite, Saint-Denis, Hôtel de Ville, maquis de la Loire, groupe libération).
Die Personalstärke betrug 3500 Mann (125 Offiziere, 515 Unteroffiziere und 2860 Mannschaftsgrade). Unterstellt war das Regiment der „10e division d’infanterie“ (10. Infanteriedivision) unter dem Kommando von Général Pierre Billotte.
Ab Januar kämpfte das Regiment im Verband der „1er Armée française“ (1. Französische Armee) in den Vogesen und war hier beim Eindrücken des Kessels von Colmar beteiligt. Dann zur „Armée de l’atlantique“ (Atlantikarmee) abgestellt, verlegte es nach Westen, um dort bis zum Waffenstillstand am 8. Mai 1945 die verbliebenen deutschen Enklaven zu bekämpfen.
Ab 1945
- Von 1945 bis 1955 war das Regiment Teil der Besatzungsarmee in Deutschland und in Koblenz stationiert.
- Von 1955 bis 1962 verlegte das Regiment nach Nordafrika und nahm an den Operationen in Marokko (1955–1958) und Algerien (1958–1962) teil.
- 1964: Die letzte Garnison in Beynes im Département Yvelines wurde bezogen.
- 1979: Jetzt unterstellt unter die „2e Division blindée“ (2. Panzerdivision) wurde es in ein mechanisiertes Regiment umgewandelt und mit dem AMX-VCI und dann mit dem AMX-10P ausgerüstet.
- 1994: Das Regiment erhielt im Rahmen der IFOR den Auftrag zur Aufstellung eines Infanterie-Sicherungsbataillons mit der Bestimmung Bihać (BIB4) in Bosnien und Herzegowina.
- 1. Juli 1997: Auflösung unter dem Kommando von Colonel Pierre Roques. Die Fahne wurde an das Musée de l’Armée im Hôtel des Invalides in Paris übergeben. Ein Teil des Regiments ging an das „16e bataillon de chasseurs“ (16. Jägerbataillon), die mechanisierten Kompanien gingen an das „110e régiment d'infanterie“ (110. Infanterieregiment) und die Panzerjägerkompanie wurde zum „Régiment de marche du Tchad“ (Tschad-Marschregiment) versetzt.
Traditionen
Devise
(Navarre ohne Furcht)
Abzeichen
- 5e RI 1. Ausführung
- 5e RI 2. Ausführung
- 5e RI 3. Ausführung
- 5e RI 3. Ausführung
- Infanterie-Barettabzeichen
Regimentsfahne des 5e RI
Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[7][8][9]
Auszeichnungen
Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit drei ehrenvollen Erwähnungen der Armee, sowie einer ehrenvollen Erwähnung durch das Armeekorps dekoriert. Des Weiteren mit dem Croix de guerre 1939–1945 mit einer ehrenvollen Erwähnung durch die Armee.
- Fourragère des croix de guerre 1914–1918 mit der Olive für 1939–1945
- Croix de guerre 1914–1918 mit drei Palmenzweigen und einem goldenen Stern
- Croix de guerre 1939–1945 mit einem Palmenzweig
Bei einer eventuellen Wiederaufstellung haben die Angehörigen des Regiments das Recht die Fourragère in den Farben des Croix de guerre zu tragen.
Titel des Regimentsliedes
« Allons prenez vos rang, allons vite en avant ! » (etwa: „Kommt in die Reihen – es geht rasch vorwärts“)
Kriegsgeschrei des Regiments
- « Quid Regimentus ? Navaricum ! Diabolicum ! »
- (« Quel régiment ? Celui de Navarre ! Ils sont diaboliques ! »)
- (« Welches Regiment ? Das von Navarre ! Es sind die diabolischen ! »)
(Es hat seinen Ursprung in einem Gespräch zwischen dem Kaplan des Regiments und einem hessischen Offizier, als ersterer dem tödlich verwundeten Hessen die Sterbesakramente erteilte. Dessen Regiment war 1703 in der Schlacht am Speyerbach von Navarre in einem Bajonettangriff aufgerieben worden.)
Patenschaften mit ausländischen Verbänden
- „1er Régiment de chasseurs ardennais“ in Marche-en-Famenne, (Belgien), seit 1973
- „Royal 22e Régiment“ in Québec, (Kanada), seit 1982
- „Panzergrenadierbataillon 212“ in Augustdorf, seit 1993
Im Regiment gediente Persönlichkeiten
- Sieben Marschälle von Frankreich:
- Jean de Beaumanoir, marquis de Lavardin (1551–1614)
- Pons de Lauzières, Marquis de Thémines (1553–1627)
- Maximilien de Béthune, duc de Sully (1560–1641)
- Jean II. d’Estrées (1624–1707)
- Philippe Pétain (1856–1951)
- Jean de Lattre de Tassigny (1889–1952)
- Marie-Pierre Kœnig (1898–1970)
- Vier berühmte Schriftsteller:
- Théodore Agrippa d’Aubigné (1552–1630),
- François-René de Chateaubriand (1768–1848),
- Pierre Drieu La Rochelle (1893–1945),
- Colonel André Brouillard, besser bekannt unter dem Pseudonym Pierre Nord (1900–1985).
- Zwei Minister:
- Étienne-François de Choiseul (1719–1785): Außenminister, dann Marineminister
- Général Adolphe Guillaumat (1863–1940): Kriegsminister
- Helden des Widerstandes:
- Pierre Brossolette, 1940 Capitaine im 5e RI
- Yves Anger, geboren 1928 in Rillieux im Département Ain war eines der jüngsten Mitglieder der Résistance. Im Jahre 1944 schloss er sich im Alter von 16½ Jahren unter dem Namen DURANDAL dem „Bataillon du Jura“ an und kämpfte dann in Italien. Im Jahre 1957 wurde er als Adjutant zum Regiment versetzt.
- Ein Gouverneur
- Vivant-François Viénot de Vaublanc du Tronchet, seigneur de Bousselange (1725–1798) Gouverneur von Santo Domingo
- Der Helm des Chevalier Pierre Terrail de Bayard ziert seit 1963 das Regimentsabzeichen
Literatur
- CNE C. Barbié de Préaudeau, Navarre, 1494–1594 – 1994, des collines de Guyenne aux montagnes de Bosnie-Herzégovine, 1994.
- GAL Craplet, 5 Siècles d’Infanterie française, 1967.
- Citations collectives des régiments d’infanterie 1914–1918.
- André LETAC, Souvenirs de guerre- 1914–1918, (adjudant et sous-lieutenant au 5e RI) introduction et notes par Marie-Josèphe Bonnet, Ed. Corlet, 2010.
Einzelnachweise
- Von da an wurde es nicht mehr nach dem Regimentsinhaber benannt
- die mit dem vormaligen 5e regiment d'infanterie nichts mehr zu tun hatte
- Später Marschall von Frankreich
- Michaël Bourlet, « L’armée de Versailles pendant la Semaine sanglante et les combats de rues (21-28 mai 1871) », Revue historique des armées, no 238, année 2005, disponible en ligne servicehistorique.sga.defense.gouv.fr (Memento vom 10. Juli 2009 im Internet Archive), consulté le 10 novembre 2008
- Die Gruppen der FFI in Paris waren in Bataillonen organisiert deren Nummer durch die 22 ergänzt wurde. (Die 22 war die Nummer der betreffenden „Région militaire“ Militärregion)
- Arrondissement
- « Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007 » (deutsch: „Bestimmung n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 über das Aussehen der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und der Treibstoffversorgungsbranche. Veröffentlicht mit dem offiziellen Armeebulletin Nr. 27 vom 9. November 2007“)
- « Arrêté relatif à l’attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie » (deutsch: „Auftrag AFN 1952–1962 über die Zuweisung der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Formationen der Armee und der Dienste vom 19. November 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie“)
- Dies gilt auch für bereits aufgelöste Einheiten, da sie (theoretisch) jederzeit wieder in den aktiven Dienst genommen werden können