Saint-Omer (Pas-de-Calais)

Saint-Omer (niederländisch Sint-Omaars) i​st eine französische Gemeinde m​it 14.903 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Pas-de-Calais u​nd der Region Hauts-de-France. Seine Einwohner werden Audomarois genannt. Die Stadt gehörte b​is 2015 z​u drei Kantonen, s​ie war Hauptort d​er Kantone Saint-Omer-Nord u​nd Saint-Omer-Sud, u​nd gehörte außerdem teilweise z​um Kanton Arques, seither gehört s​ie nur z​um Kanton Saint-Omer, dessen Hauptort s​ie ist.

Saint-Omer
Saint-Omer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Pas-de-Calais (62)
Arrondissement Saint-Omer
Kanton Saint-Omer (Hauptort)
Gemeindeverband Pays de Saint-Omer
Koordinaten 50° 45′ N,  16′ O
Höhe 0–27 m
Fläche 16,50 km²
Einwohner 14.903 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 903 Einw./km²
Postleitzahl 62500
INSEE-Code 62765
Website www.ville-saint-omer.fr

Geographie

Die Stadt liegt auf der Strecke von Lille nach Boulogne-sur-Mer, südlich von Dünkirchen und südöstlich von Calais. Sie wird vom Fluss Aa durchquert, der unterhalb von Saint-Omer Richtung Nordsee für die Schifffahrt kanalisiert wurde. Die Fortsetzung dieses Wasserweges nach Südosten bildet der Canal de Neuffossé. Beide sind Teil des Großschifffahrtsweges Dünkirchen-Schelde. Die Gemeinde gehört zum Regionalen Naturpark Caps et Marais d’Opale.

Wirtschaft

Das Wirtschaftsleben v​on Saint-Omer u​nd seiner Umgebung i​st landwirtschaftlich geprägt. Die Urbarmachung d​es marais audomarois erlaubte d​ie Viehzucht u​nd den Gemüseanbau, darüber hinaus i​st der Landstrich z​u einer touristischen Attraktion geworden. Schließlich i​st Saint Omer e​in wichtiger Sitz v​on Verwaltungen u​nd Jurisdiktion.

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Kathedrale Notre-Dame
Kathedrale Notre-Dame, Mittelschiff, Wandaufriss
Blick auf die Kathedrale

Saint-Omer i​st – v​om Krieg weitgehend verschont geblieben – d​ie am besten erhaltene Stadt d​er Region.

  • Die Kathedrale Notre-Dame de Saint-Omer (Liebfrauenkirche), ursprünglich eine kleinere Kapelle aus dem 7. Jahrhundert, erhielt durch einen Erweiterungsbau aus dem 13. bis 16. Jahrhundert ihre heutige Größe; sie wurde 1561, nachdem Karl V. Thérouanne hatte zerstören lassen, zur Kathedrale erhoben. Sie beherbergt das Kenotaph Audomars und ein Gemälde von Rubens, das die Kreuzabnahme zeigt.
  • Die gotische Kirche Saint-Denis (Dionysius von Paris) aus dem 13. Jahrhundert enthält mehrere Grabmäler, darunter das von Guillaume Fillastre, Bischof von Tournai, Kanzler des Ordens vom Goldenen Vlies, † 1473.
  • Die Kirche Saint-Sépulcre (Heiliges Grab) wurde in Erinnerung an drei regionale Barone errichtet, die an den Kreuzzügen teilnahmen.
  • Die Abtei Saint-Bertin wurde errichtet zwischen 1250 und 1520 und durch die Gemeinde 1830 abgerissen, so dass heute nur noch Ruinen zu sehen sind.
  • Die Kapelle des ehemaligen Jesuitenkollegs im Stil der italienischen Renaissance wurde errichtet zwischen 1615 und 1640.
  • Das ehemalige bischöfliche Seminar im flämischen Stil wurde erbaut zwischen 1605 und 1625.
  • Der heutige Justiz- und frühere Bischofspalast, erbaut zwischen 1680 und 1684, erhielt 1795 während der Französischen Revolution seine neue Bestimmung.
  • Das ehemalige Hospital, 1702 wurde im Auftrag von Louis-Alphonse de Valbelle, einem von Ludwig XIV. ernannten Bischof von Saint-Omer, nach Plänen von Bernard Joseph de Neufville errichtet.
  • Das Museum Hôtel Sandelin ist untergebracht in einem der ortstypischen eleganten Bürgerhäuser des 17./18. Jahrhunderts.
  • Die Bibliothèque Municipale enthält seltene Handschriften aus der ehemaligen Abtei St-Bertin, eine Gutenbergbibel sowie ein 2014 identifiziertes Exemplar des First Folio der Werke William Shakespeares[1]
  • Der Jardin public des Architekten Guinoiseau (20. Jahrhundert) wurde in den Gräben der von Vauban errichteten Festung angelegt.
  • Das Quartier du Haut-pont ist ein altes bäuerliches, von der kanalisierten Aa durchflossenes Viertel mit zeittypischen Fassaden.
  • La Coupole – Raketenabschussanlage aus dem Zweiten Weltkrieg
  • Flugplatz Saint-Omer-Wizernes – ebenfalls mit Überresten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs

Städtepartnerschaften

Saint-Omer pflegt Partnerschaften z​u folgenden europäischen Städten:

Literatur

Commons: Saint-Omer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jennifer Schuessler: Shakespeare Folio Discovered in France. In: The New York Times. 25. November 2014 (nytimes.com), abgerufen am 26. November 2014.
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