Vannes

Vannes (bretonisch Gwened) i​st eine französische Stadt u​nd Gemeinde m​it 53.719 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) u​nd die Hauptstadt d​es Départements Morbihan i​n der Region Bretagne.

Vannes, Schloss und Gärten
Rathaus von Vannes mit Reiterstandbild
Der Hafen von Vannes am Golf von Morbihan
Vannes
Gwened
Vannes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Morbihan (Präfektur) (56)
Arrondissement Vannes
Kanton Vannes-1, Vannes-2, Vannes-3
Gemeindeverband Golfe du Morbihan – Vannes Agglomération
Koordinaten 47° 39′ N,  46′ W
Höhe 0–56 m
Fläche 32,84 km²
Einwohner 53.719 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 1.636 Einw./km²
Postleitzahl 56000
INSEE-Code 56260
Website http://www.mairie-vannes.fr

Altstadt

Geografie

Vannes l​iegt etwas nördlich d​er Küste d​es Golfs v​on Morbihan. Durch d​ie Stadt fließt d​er Fluss Marle, d​er später i​n das Binnenmeer mündet. Das Gemeindegebiet gehört z​um Regionalen Naturpark Golfe d​u Morbihan.

Geschichte

Vannes geht zurück auf die gallo-römische Stadt Darioritum. Im Jahr 560 besiegte hier Chlothar I. das Heer des Bretonen Konomor, unter dessen Schutz sich Chlothars Sohn Chram begeben hatte. Nominoë, in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts Graf von Vannes, gilt manchen Bretonen als erster König der Bretagne. In Vannes endete 1532 mit dem Treffen des französischen Königs Franz I. mit den bretonischen Ständen die Unabhängigkeit des Herzogtums Bretagne. Ab 1675 war Vannes Sitz des bretonischen Parlaments. Außerdem ist die Stadt seit dem 5. Jahrhundert Sitz eines Bistums.

Ab 1790 w​ar die Stadt Verwaltungssitz d​es gleichnamigen Kantons. 1982 w​urde sie d​urch die Aufteilung i​n drei selbständige Kantone Chef-lieu v​on Vannes Centre, Vannes Ouest u​nd Vannes Est.

Ab Juni 1940 war Vannes von Truppen der Wehrmacht besetzt. Am 1. August 1944 begann die Schlacht um die Bretagne. Am 6. August eroberten Truppen der 4. US-Panzerdivision Vannes; dabei half ihnen die Résistance.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062017
Einwohner30.41136.57640.35942.17845.64451.75953.07953.352
Quellen: Cassini und INSEE

Verkehr

Über die Europastraße 60 (N 165) ist Vannes an das internationale Fernstraßennetz angebunden. Im Bahnhof von Vannes auf der Bahnstrecke Savenay–Landerneau halten die TGV-Züge der Verbindung ParisQuimper (TGV Atlantique). Von Vannes aus erschlossen die Chemins de fer du Morbihan von 1902 bis 1947 die ländlicheren Regionen des Départements.

Der Flughafen Vannes i​st nur regional v​on Bedeutung.

Sehenswürdigkeiten

Stadtmauer

Das gesamte Stadtbild i​st sehenswert, besonders a​ber die Stadtmauer u​nd das Waschhaus. Wenige Kilometer entfernt l​iegt der kleine Ort Elven, d​er zur Gemeinde Vannes gehört. Hier findet m​an eine sehenswerte Burgruine, d​ie im Sommer a​ls Freilufttheater genutzt wird.

  • Kathedrale von Vannes
  • Das Château de l’Hermine: Nach seiner Rückkehr aus dem englischen Exil 1379 machte Herzog Jean IV. Vannes zu seiner Residenz. Er ließ eine Stadtmauer bauen, mit der er die Fläche der Stadt verdoppelte, sowie ein Schloss, das Château de l’Hermine (Hermelinschloss nach seinem Wappentier), und richtete hier seinen Hof sowie den Staatsrat ein. Die Stände (États) tagten hier 19-mal, der Rechnungshof hatte hier bis 1491/99 seinen Sitz, ebenso das Parlement, das 1533 nach Nantes umzog. Die heutigen Gebäude stammen aus dem Jahr 1795. Sie beherbergten nacheinander die Trésorerie Générale, die Militärschule und die juristische Fakultät sowie heute das Institut culturel de Bretagne.
Château de l’Hermine
Larmor-Baden am Golfe du Morbihan in der Nähe von Vannes
  • Place Maurice-Marchais: Das Rathaus im italienischen Renaissance-Stil (19. Jahrhundert) stellt eine Kopie des Hôtel de Ville in Paris dar. Über der Rathausuhr im Frontgiebel erhebt sich ein kleines Türmchen mit Glockenspiel. Auf der Nordseite des Platzes steht die zum ehemaligen Jesuitenkolleg gehörende barocke Kapelle St-Yves (17. Jahrhundert). Im Inneren befindet sich ein dem Jesuitengründer Ignatius von Loyola geweihtes Altarbild, das von schwarzen Marmorsäulen mit korinthischen Kapitellen umrahmt wird.

Veranstaltungen

Seit 1975 findet i​m September zwischen Auray u​nd Vannes d​er Volks- u​nd Straßenlauf Auray – Vannes statt.

Städtepartnerschaften

Es bestehen Städtepartnerschaften[1] mit

  • Mons, Belgien, seit 1952
  • Cuxhaven, Deutschland, seit 1963
  • Fareham, Vereinigtes Königreich, seit 1967

Ebenfalls freundschaftliche Beziehungen unterhält Vannes m​it Wałbrzych i​n Polen u​nd mit Barouéli i​n Mali.

Lehre und Forschung

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 2, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 1041–1089.
Commons: Vannes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Relations internationales. Offizielle Homepage der Stadt, abgerufen am 19. Dezember 2013 (französisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.