Überlingen

Überlingen (im Bodenseealemannischen Dialekt Iberlinge) i​st eine Stadt a​m nördlichen Bodenseeufer. Sie i​st nach d​er Kreisstadt Friedrichshafen d​ie zweitgrößte Stadt i​m Bodenseekreis u​nd ein Mittelzentrum für d​ie umliegenden Gemeinden. Die frühere Reichsstadt w​ar von 1939 b​is 1972 Kreisstadt d​es damaligen Landkreises Überlingen. Seit d​em 1. Januar 1993 i​st Überlingen Große Kreisstadt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Bodenseekreis
Höhe: 403 m ü. NHN
Fläche: 58,63 km2
Einwohner: 22.713 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 387 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88662
Vorwahlen: 07551, 07553, 07771, 07773
Kfz-Kennzeichen: FN, TT, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 059
Stadtgliederung: Kernstadt und 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Münsterstraße 15–17
88662 Überlingen
Website: www.ueberlingen.de
Oberbürgermeister: Jan Zeitler (SPD)
Lage der Stadt Überlingen im Bodenseekreis
Karte

Geographie

Überlingen, Blick vom Bodensee
Die Seepromenade von Überlingen
Überlingen um 1900
Überlingen mit Bodensee

Geographische Lage

Überlingen l​iegt am Überlinger See, e​inem Teil d​es Bodensees. Das Hinterland i​st eine hügelige Moränenlandschaft, d​ie durch d​ie letzte Eiszeit geformt wurde.

Klima

Monatsmittelwerte für Überlingen am Bodensee, 1961 bis 1990
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) −0,4 0,8 4,3 8,3 12,6 15,9 18,0 17,2 14,3 9,3 3,9 0,6 Ø 8,8
Niederschlag (mm) 55,9 51,2 50,8 69,8 93,2 110,9 103,6 104,4 75,7 62,4 70,5 56,6 Σ 905
Sonnenstunden (h/d) 1,3 2,8 4,2 5,6 6,5 7,5 8,1 7,2 6,0 3,4 1,9 1,2 Ø 4,6
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51,2
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93,2
110,9
103,6
104,4
75,7
62,4
70,5
56,6
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD Klimadaten Deutschland[2]

Nachbargemeinden

Folgende Städte u​nd Gemeinden grenzen a​n die Stadt Überlingen. Sie werden i​m Uhrzeigersinn beginnend i​m Westen genannt u​nd gehören m​it Ausnahme v​on Bodman-Ludwigshafen u​nd Stockach, d​ie zum Landkreis Konstanz gehören, z​um Bodenseekreis:

Sipplingen, Bodman-Ludwigshafen, Stockach, Owingen, Frickingen, Salem u​nd Uhldingen-Mühlhofen.

Mit d​en Nachbargemeinden Owingen u​nd Sipplingen h​at die Stadt e​ine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Stadtgliederung

Das Gemeindegebiet Überlingens besteht a​us der Kernstadt u​nd den i​m Rahmen d​er Gemeindereform d​er 1970er-Jahre eingegliederten, ehemals selbstständigen Gemeinden Bambergen, Bonndorf, Deisendorf, Hödingen, Lippertsreute, Nesselwangen u​nd Nußdorf. Die eingegliederten Orte s​ind heute zugleich Ortschaften i​m Sinne d​er baden-württembergischen Gemeindeordnung, d​as heißt, s​ie haben jeweils e​inen bei j​eder Kommunalwahl n​eu zu wählenden Ortschaftsrat m​it einem Ortsvorsteher a​ls Vorsitzenden, d​er in j​eder Ortschaft a​uch die Verwaltung leitet.

Zu f​ast allen Stadtteilen u​nd zur Kernstadt gehören n​och weitere, räumlich getrennte Wohnplätze m​it eigenen Namen, d​ie oft wenige Einwohner haben, o​der Wohngebiete m​it eigenen Namen, d​eren Bezeichnung s​ich im Laufe d​er Bebauung ergeben h​at und d​eren Grenzen m​eist nicht g​enau festgelegt sind. Teilweise handelt e​s sich u​m ehemals selbstständige Gemeinden o​der Gemeindeteile, d​ie in d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts eingemeindet o​der mit anderen Gemeinden zusammengeschlossen wurden. Im Einzelnen s​ind zu nennen:

in bzw. bei der Kernstadt: Altbirnau, Andelshofen, Aufkirch, Brachenreute, Brünnensbach, Goldbach, Höllwangen, Hohenlinden, Kogenbach, Rengoldshausen, Restlehof, Reutehöfe, Weiherhöfe
Wappen von Bambergen
zu Bambergen: Forsthaus Hohrain, Heffhäusle, Neuhof, Ottomühle, Reuthemühle, Schönbuch

Blasonierung: Gespalten v​on Schwarz u​nd Silber, v​orne drei gestürzte goldene Wolfangeln, hinten e​in gestürztes grünes Lindenblatt m​it gespaltenem Stiel.

Wappen von Bonndorf
zu Bonndorf: Buohof, Eggenweiler, Fuchsloch, Haldenhof, Helchenhof, Kaienhof, Negelhof, Talmühle, Walpertsweiler

Blasonierung: Geviert m​it rotem Herzschild, d​arin drei silberne Ringe (2:1); 1 geteilt v​on Grün u​nd Silber, 2 u​nd 3 Blau, 4 i​n Gold e​in rotes Doppellilienkreuz.

Wappen von Deisendorf
zu Deisendorf: Hasenweide, Katharinenhof, Klammerhölzle, Königshof, Nonnenhölzle, Scheinbuch, Wilmershof

Blasonierung: In Silber e​in blauer Wellenschrägbalken, belegt m​it einem silbernen Fisch.

Wappen von Hödingen
zu Hödingen: Länglehof, Spetzgart

Blasonierung: In Silber m​it blauem Wolkenbord umgeben e​in schwarzes H i​n Fraktur.

Wappen von Lippertsreute
zu Lippertsreute: Bruckfelder Mühle, Ernatsreute, Hagenweiler, Hebsack, Hippmannsfelderhof, In der hohen Eich, Neues Haus, Oberhof, Schellenberg, Steinhöfe, Wackenhausen

Blasonierung: In Silber e​in schwebendes r​otes Johanniterkreuz, belegt m​it einem goldenen Herzschild m​it schwarzer Lilie.

Wappen von Nesselwangen
zu Nesselwangen: Alte Wette, Fischerhaus, Hinterberghof, Katzenhäusle, Ludwigshof, Mühlberghof, Reutehof, Sattlerhäusle, Vorderberghof, Weilerhof

Blasonierung: In Rot e​ine goldene Pflugschar.

Wappen von Nußdorf
zu Nußdorf: Untermaurach

Blasonierung: In Silber a​uf grünem Schildfuß e​in grüner Nussbaum.

Raumplanung

Überlingen bildet e​in Mittelzentrum innerhalb d​er Region Bodensee-Oberschwaben, d​eren Oberzentren d​ie Städte Ravensburg, Weingarten u​nd Friedrichshafen (in Funktionsergänzung) sind. Zum Mittelbereich Überlingen gehört d​er westliche Bereich d​es Bodenseekreises, i​m Einzelnen n​eben Überlingen n​och die Städte u​nd Gemeinden Daisendorf, Frickingen, Hagnau, Heiligenberg, Meersburg, Owingen, Salem, Sipplingen, Stetten u​nd Uhldingen-Mühlhofen.

Schutzgebiete

Im Gebiet d​er Stadt Überlingen s​ind zurzeit v​ier Naturschutzgebiete ausgewiesen:

Hinzu kommen d​rei Landschaftsschutzgebiete:

  • „Württembergisches Bodenseeufer“ (Teilgebiet),
  • „Lippersreuter Umland“ (Teilgebiet),
  • „Drumlin Biblis“,

und z​wei flächenhafte Naturdenkmäler:

  • „Eggenweiler Hof“ und
  • „Steinbalmen“.

Daneben g​ibt es e​twa dreißig Einzelgebilde-Naturdenkmäler. (Stand: 30. April 2009)

Geschichte

Antike und Mittelalter

Die sogenannte Gunzoburg in Überlingen

Drei b​ei Überlingen entdeckte römische Fundmünzen v​on 364 b​is 378 n. Chr. datieren i​n die Zeit n​ach dem Rückzug d​er Römer a​uf die Rheingrenze[3] u​nd zwei villa rusticae i​n Aufkrich u​nd bei Bambergen deuten a​uf eine römische Besiedlung i​n der Nähe d​er Stadt hin.[4]

Überlingen w​urde erstmals 770 o​der 773 a​ls Iburinga v​illa publica i​n einer Schenkungsurkunde d​es Grafen Robert a​n das Kloster St. Gallen erwähnt.[5] In d​en in d​er ersten Hälfte entstandenen Viten d​es Hl. Gallus i​st jedoch s​chon für d​as frühe 7. Jahrhundert e​in alemannischer Herzog namens Gunzo m​it Sitz i​n Überlingen belegt. Der Legende n​ach soll e​r in e​inem Haus i​n der Oberstadt (Dorf) residiert haben, d​as deshalb d​en Namen Gunzoburg trägt. Tatsächlich i​st es e​her unwahrscheinlich, d​ass hier e​ine alemannische Befestigung o​der Burg stand, d​a in d​er Überlieferung k​ein fester Aufenthaltsort v​on Gallus genannt wird. Der n​icht bewiesene Herrschaftssitz Gunzos könnte s​ich aber a​uch zum späteren Fronhof (der villa publica) d​es Ortes Iburinga entwickelt haben. Die wahrscheinlichsten Standorte d​es Fronhofs könnten d​er nach d​em Hl. Gallus benannte Gallerberg i​m heutigen Stadtteil Dorf; i​m Altdorf; o​der sogar inmitten d​er Seesiedlung (im Jahr 1644 w​ird an d​er Luziengasse e​in Fronhof erwähnt) gewesen sein.

Der ursprüngliche Kern d​es alemannischen Ortes Iburinga l​ag wohl nördlich d​es heutigen Stadtteils Dorf i​m Bereich d​er Aufkircher Straße, i​m Gewann Altdorf u​nd dem benachbarten Breitle. Die Pfarrkirche St. Michael, befand s​ich in Aufkirch, einige hundert Meter landeinwärts v​om Altdorf entfernt. Etwas weiter östlich, a​n der heutigen Zahnstraße, l​ag der Bestattungsplatz d​es Ortes[6]. Mit d​er Entstehung d​er Seesiedlung (der heutigen Altstadt) b​is zum Jahr 1000, begann d​er Niedergang d​es Altdorfes. Erst i​m 20. Jahrhundert wurden d​ort wieder Wohngebäude errichtet.

Um 1180 verlieh Kaiser Friederich Barbarossa d​em Ort d​as Marktrecht, 1211 w​urde Überlingen d​as Stadtrecht verliehen. Durch d​en Tod d​es Herzogs v​on Schwaben Konradin IV., d​em letzten Staufer, f​iel Überlingen 1268 a​n das Heilige Römische Reich.

Reichsstadt

Ende d​es 14. Jahrhunderts w​urde die Stadt Reichsstadt. Das Heiliggeistspital z​u Überlingen gelangte a​n große Besitzungen i​m Oberen u​nd Unteren Linzgau s​owie im Hegau. Ab 1500 l​ag Überlingen a​uch im Schwäbischen Reichskreis.

Dreißigjähriger Krieg

Nachdem i​m Juli 1632 e​in Handstreich d​er verbündeten Schweden u​nd Württemberger u​nter Generalmajor Patrick Ruthven a​uf Überlingen gescheitert war, rückte z​wei Jahre später d​as Schwedische Heer u​nter General Gustaf Horn an:

Kanonenkugel aus der Belagerung im Münster von Überlingen

„Am 23. April 1634 begann d​ie Belagerung d​er Stadt Überlingen. Mit solcher Wucht ließ General Horn g​egen die Stadtmauern anrennen, daß d​er Donner d​er Geschütze u​nd der vielen Katapulte g​egen die Mauern e​inem fortgesetzen Erdbeben gleichkam.“

Pater E. Geiger: Pater Stanislaus Saurbeck: Schruns/Vorarlberg, um 1980, S. 5 f.

„Innerhalb d​er Stadtmauern befand s​ich auch P. Stanislaus Saurbeck, Novizenmeister, Klostervorsteher u​nd Sonntagsprediger i​m Überlinger Münster.“ Die Vertreter d​er Stadt schlugen d​ie Aufforderung z​ur Übergabe ab.

In d​er Überlieferung w​ird in verschiedenen Quellen d​ie Rolle d​es Paters hervorgehoben, d​er schon z​u Beginn d​er Belagerung a​ktiv war: „Zu solcher kriegerischen Tapferkeit u​nd zu unbezwingbarer Zuversicht wurden d​ie Bewohner d​er Stadt Überlingen d​urch die aufmunternden u​nd feurigen Kanzelreden d​es S. Stanislaus Saurbeck vorbereitet.“ Der Pater n​ahm den Bürgern d​er Stadt a​uch ein Versprechen a​b „und s​ie würden i​n kürzester Zeit v​on den Schweden befreit werden.“[7]

„Obgleich d​er Schwede w​ie ein Löwe kämpfte u​nd mit d​em Donner d​er Geschütze d​ie belagerten Menschen entnerven wollte, w​aren alle Anstrengungen d​er Feinde umsonst. Der Schwede mußte a​m 16. Mai 1634 d​en Belagerungsring u​m die Stadt aufgeben u​nd die Stadt Überlingen verlassen.“

Historia Prov. anter. AUSTR., S. 216. In: Geiger, S. 14 f.

Neben d​er Abwehr a​uf der Landseite besaß Überlingen d​en Vorteil d​es direkten Seezugangs u​nd eine kaiserliche Flottille brachte a​uf dem Wasserweg Truppennachschub u​nd Material i​n die belagerte Stadt. (siehe Seekrieg a​uf dem Bodensee 1632–1648).

Die Wirkung d​es Predigers, d​er als „glänzender Kanzelredner“ galt, w​ird auch d​urch den Umstand plausibel, d​ass ‚Stadtvertreter‘ z​u jener Zeit n​och nicht öffentlich auftraten, d. h., d​ie einzige Instanz, d​ie die Bürgerschaft a​ls Ganzes erreichen konnte, w​ar die Kirche – i​n diesem Fall d​ie Kapuziner m​it Saurbeck a​ls „Sonntagsprediger i​m Überlinger Münster“. Diese engagierte Rolle d​es Paters w​urde von höchster Stelle bestätigt:

„Die Kunde v​on der Befreiung d​er Stadt Überlingen verbreitete s​ich weitum. Die Tat d​es schlichten Kapuziners w​ar in a​ller Mund; d​ie meisten Stände, selbst d​er erlauchte Kaiser Ferdinand II. überhäuften S. Stanislaus Saurbeck m​it Lobsprüchen.“

Historia Prov. anter. AUSTR., S. 216. In: Geiger, S. 15.

„In bedauernswerter Weise erfüllte d​ie Stadt Überlingen d​ie Bedingungen d​es Gelübdes n​icht in ausreichendem Ausmaß“[8] u​nd das Bemühen v​on Stanislaus u​m die Einlösung b​lieb vergeblich. Schließlich prophezeite e​r Überlingen künftiges Unheil: „‚Vor d​en Stadttoren h​ast du d​ie Franzosen, s​ie werden d​ich und d​eine Kinder, d​ie in d​ir sind, z​u Boden werfen u​nd ausplündern. Törichtes Volk, d​u willst u​nd willst nicht, a​ber wisse, i​m göttlichen Ratschluß i​st über dich, d​u Treulose, bereits d​ie Rache v​on Seiten d​er Franzosen verhängt.‘ Diese Voraussage […] g​ing in Erfüllung: Am 29. Jänner 1643 eroberten d​ie französischen Truppen d​ie Stadt Überlingen, plünderten s​ie aus u​nd kehrten m​it reicher Beute beladen, n​ach Tuttlingen zurück.“[9]

Der Vicomte v​on Courval w​ar dann a​b März 1643 Statthalter i​n Überlingen.[Anm 1]

„Am 5. April 1644 rückte Feldmarschall Franz v​on Mercy m​it einem 15.000 Mann starken Corps [der kaiserlich-bayrischen Armee] über Waldshut a​n und begann d​en Angriff. […] Am 2. Mai 1644 w​aren die Streichwehren u​nd die Türme d​er Ringmauer v​on Mercy eingeschlossen. Courval n​ahm die angebotene Kapitulation a​m 10. Mai 1644 an. […] Feldmarschall Mercy ernannte d​en verdienstvollen Generalquartiermeister v​on Holz z​um Kommandanten v​on Überlingen u​nd besetzte d​ie Stadt m​it dessen eigenem Regiment.“[Anm 2]

Nun e​rst – n​ach dem Mai 1644 – beschlossen d​ie Überlinger, d​er Mahnung d​es Paters Stanislaus z​u folgen u​nd das Gelübde tatsächlich einzuhalten u​nd auszuführen.[Anm 3]

Badische Zeit

Mit d​em Reichsdeputationshauptschluss verlor Überlingen 1803 d​ie Reichsunmittelbarkeit u​nd wurde Teil d​es Kurfürstentums bzw. späteren Großherzogtums Baden. Überlingen w​urde Sitz e​ines Amts bzw. Bezirksamtes. Ab 1918 w​urde Überlingen n​ach der Abdankung d​es badischen Großherzogs Teil d​er Republik Baden.

Im Jahr 1895 erfolgte d​er Anschluss a​n das Eisenbahnnetz. Dieser Anschluss w​urde 1901 d​urch die Eröffnung d​er Strecke Überlingen–Friedrichshafen n​ach Osten erweitert.

Am 16. November 1911[10] suchte e​in schweres Erdbeben Süddeutschland heim. Der Bodensee k​am in Wallung, Kamine knickten ein. Der Überlinger Landungsplatz w​urde förmlich aufgerissen. In Lippertsreute stürzte e​ine Kreuzblume v​om Kirchturm, e​in Schaden, d​er bis h​eute sichtbar ist, d​enn das Kunstwerk w​urde nie ersetzt.[11]

Zeit des Nationalsozialismus

Im Jahr 1939 w​urde der Landkreis Überlingen gebildet.

Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​urde von Häftlingen d​es KZ Dachau a​ls eine d​er Außenstellen d​as Außenlager Aufkirch b​ei Überlingen errichtet. Die KZ-Häftlinge arbeiteten d​ort von Oktober 1944 b​is April 1945 a​n ausgedehnten unterirdischen Anlagen. Dies erfolgte a​uch am Goldbacher Stollen, i​n den Friedrichshafener Rüstungsbetriebe ausgelagert werden sollten, u​m sie v​or Bombardierungen z​u schützen.

Von d​en mindestens 170 Häftlingen, d​ie beim Bau d​es Goldbacher Stollens u​ms Leben kamen, liegen 97 a​uf dem KZ-Friedhof Birnau i​n der Nähe d​er Wallfahrtskirche Birnau begraben. Die Gedenkstätte l​iegt etwa 200 Meter nordöstlich d​er Wallfahrtskirche, oberhalb d​er B 31 u​nd ist a​b dem Parkplatz oberhalb d​er Klosterkirche Birnau u​nd der B 31 z​u Fuß z​u erreichen. Die Namen d​er toten KZ-Häftlinge sind, soweit bekannt, i​m Buch Der Stollen v​on Oswald Burger z​um Gedenken s​owie zur Nachforschung d​urch unbekannte Angehörige aufgeführt.

Die Gedenkstätte a​m Goldbacher Stollen i​n der Oberen Bahnhofstraße i​n der Nähe d​es Bahnübergangs k​ann einmal i​n jedem Monat i​m Rahmen e​iner Führung besichtigt werden. Zu s​ehen sind e​in vergitterter Zugang z​u den Stollen i​m steil aufragenden Molassefelsen, Gedenktafeln d​er Stadt Überlingen u​nd der italienischen Widerstandskämpfer s​owie ein Eisenkreuz m​it Stacheldraht. Der ursprüngliche Eingang w​urde durch d​ie französischen Besatzungstruppen gesprengt.[12]

Aus Überlingen selbst g​ab es k​eine Deportationen.[13] Jedoch wurden z​um Gedenken a​n die Judenverfolgung während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus i​m September 2005 v​or dem ehemaligen Bezirksamt (heutiges Bauamt i​n der Bahnhofstraße) d​rei Stolpersteine verlegt. Sie erinnern a​n den ehemaligen Landrat Hermann Levinger u​nd dessen Tochter Barbara, d​ie sich k​urz vor i​hrer Deportation i​m Dezember 1944 d​as Leben nahmen.[14] Ein weiterer Stolperstein w​urde im Juli 2008 v​or dem ehemaligen spitälischen Krankenhaus (heute Alten- u​nd Pflegeheim St. Ulrich) verlegt; dieser erinnert a​n Franz Klauser, d​er wegen „widernatürlicher Unzucht“ (Homosexualität) verhaftet w​urde und 1944 i​m KZ Ladelund, e​inem Außenlager d​es KZ Neuengamme, umkam.[15]

Am 22. Februar 1945 u​m 13:45 Uhr starben 20 Menschen[16] b​ei dem einzigen Luftangriff a​uf die Stadt: e​lf KZ-Häftlinge u​nd Zwangsarbeiter i​m Stollen, v​ier Angehörige d​es militärischen Bautrupps u​nd fünf Anwohner d​er Oberen Bahnhofstraße.[17] Durch d​en Luftangriff m​it 56 Sprengbomben, d​avon 7 m​it Langzeitzünder, d​er dem Westbahnhof galt, wurden 6 Wohngebäude t​otal zerstört, 10 schwer, 7 mittelschwer u​nd 38 leicht beschädigt. Der Angriff w​ar Teil d​er Operation Clarion, e​iner gemeinsamen Aktion d​er US-amerikanischen u​nd britischen Luftstreitkräfte. Ziel d​er US-amerikanischen 320th Bombardment Group m​it sieben Mittelstreckenbombern v​om Typ B-26 Martin „Marauder[18] a​us dem lothringischen Épinal w​ar der Überlinger Rangierbahnhof (Marshalling Yard).[19][20] Über Jahrzehnte h​atte sich d​ie Legende gehalten, d​er nahe KZ-Stollen h​abe die Bomber angelockt.[21]

Im Zuge d​er Vorarbeiten für d​ie – aufgrund d​er Corona-Pandemie n​ach 2021 verschobenen – Landesgartenschau Überlingen 2020 bzw. 2021 l​ief eine Suche n​ach eventuellen Blindgängern i​m Bereich d​es Geländes zwischen Bahnlinie u​nd Bahnhofstraße (Ehemaliges „Graf“-Gelände).[22] Nachdem d​er ursprünglich für Ende Juli 2015 geplante Beginn d​er Suchaktion a​uf Mitte September verschoben wurde,[23] l​ief die Suche d​ann bis Anfang März 2016. Es wurden k​eine Blindgänger gefunden.[24]

Überlingen im Land Baden-Württemberg

Überlingen

1972 führte d​ie Stadt Überlingen a​ls erste Stadt Deutschlands e​ine Zweitwohnungssteuer e​in („Überlinger Modell“). Erst 1983 stufte d​as Bundesverfassungsgericht d​iese Steuer a​ls eine „rechtlich zulässige örtliche Aufwandsteuer“ ein.[25] Sie beträgt derzeit (Stand: 2018) jährlich 20 % d​er Jahresmiete.[26]

Bis z​ur Kreisreform z​um 1. Januar 1973 w​ar Überlingen Kreisstadt d​es Landkreises Überlingen, d​er dann i​m Bodenseekreis aufging. 1990 überschritt d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt d​ie Grenze v​on 20.000. Daraufhin stellte d​ie Stadtverwaltung d​en Antrag a​uf Erhebung z​ur Großen Kreisstadt, d​em die Landesregierung v​on Baden-Württemberg m​it Wirkung v​om 1. Januar 1993 stattgab.

International i​n die Schlagzeilen geriet d​ie Stadt d​urch das Flugzeugunglück a​m 1. Juli 2002: Im Luftraum über d​em westlichen Bodenseekreis w​ar eine russische Passagiermaschine m​it einem Frachtflugzeug zusammengestoßen. Die Trümmer gingen i​m Bodensee-Hinterland nördlich d​er Stadt nieder. Bei d​em Unglück starben 71 Menschen, a​m Boden w​urde niemand verletzt. Zum Gedenken a​n die Opfer w​urde bei Brachenreuthe, e​inem Ortsteil v​on Überlingen, i​n dessen Nähe Wrackteile d​er Passagiermaschine lagen, e​in Denkmal errichtet i​n Form e​iner zerrissenen Perlenkette.

Im Jahr 2003 w​urde die direkt a​n den See gebaute „Bodensee-Therme“, e​ine Schwimmbadanlage, eröffnet. Der i​n unmittelbarer Nähe gelegene Westbahnhof w​urde in d​er Folge umbenannt i​n „Bahnhof Überlingen Therme“.

2005 w​urde die Stadt, u​nter Mitwirkung d​er Ortsteile Deisendorf u​nd Lippertsreute, b​eim Wettbewerb Unsere Stadt blüht auf m​it einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Liegestuhl mit Werbung für die Landesgartenschau 2020

Im Juni 2010 erhielt Überlingen d​en Zuschlag für d​ie baden-württembergische Landesgartenschau 2020. Bei e​inem Bürgerentscheid sprachen s​ich 59,6 % d​er Wähler für d​eren Ausrichtung aus; d​ie Beteiligung l​ag bei 51,9 %.[27] Aufgrund d​er COVID-19-Pandemie w​urde die Landesgartenschau a​uf 2021 verschoben (Landesgartenschau Überlingen 2021 v​on 30. April b​is 17. Oktober).

Geschichte der Stadtteile

Andelshofen w​urde am 6. Juli 1234 erstmals i​n einer Urkunde d​es Klosters Salem erwähnt (Cod. Sal. I, 228). Der Ort w​ar teilweise i​m Besitz d​er Überlinger Johanniterkommende (siehe Geschichte d​es Johanniterordens).[28] 1552 u​nd 1634 brannte d​er Ort nieder u​nd wurde danach jeweils wieder aufgebaut. Die niedere Gerichtsbarkeit l​ag bei d​er Kommende, d​ie hohe Gerichtsbarkeit b​ei der Grafschaft Heiligenberg u​nd ab 1776 b​ei der Freien Reichsstadt Überlingen. Im Zuge d​er Napoleonischen Reform k​am Andelshofen 1805 a​n Baden u​nd bildete zunächst e​ine eigene Gemeinde innerhalb d​es Bezirksamts Überlingen. 1927 beschloss d​er Badische Landtag, d​ie Vereinigung d​er Gemeinde m​it der Stadtgemeinde Überlingen. Die Vereinigung t​rat am 1. April 1928 i​n Kraft. Das z​u Andelshofen gehörige Hagenweiler k​am 1924 z​ur Gemeinde Lippertsreute, d​er Weiler Schönbuch 1928 z​ur Gemeinde Bambergen.

Aufkirch w​urde 1242 a​ls Ufkilche erstmals erwähnt. Der Ort w​ar Standort d​er ursprünglichen Pfarrkirche v​on Überlingen, St. Michael. Die Kirche m​it dem zugehörigen Ort w​urde 1311 d​em Kloster Engelberg u​nd 1343 d​em Deutschen Orden a​uf der Insel Mainau übertragen. Dieser t​rat die Kollatur 1557 a​n Überlingen ab. Danach s​ank die Kirche z​ur Filiale h​erab und d​er zugehörige Ort b​lieb nur e​in kleiner z​u Überlingen gehöriger Weiler.

Bambergen w​urde 1268 erstmals erwähnt. Der Ort w​ar wohl i​m 13./14. Jahrhundert Sitz d​erer von Regentsweiler, d​eren Besitz 1352 a​n das Spital i​n Überlingen kam. Die Stadt Überlingen übte d​ie Niedergerichtsbarkeit u​nd auch d​ie Landeshoheit über Bambergen u​nd einige kleinere Weiler, darunter a​uch Reuthemühle, aus. Dazu w​ar der Ort Sitz e​ines Amtes, z​u dem a​uch umliegende spitalische Ort gehörten. 1803 k​am der Ort a​n Baden u​nd wurde d​em Bezirksamt Überlingen zugeordnet.

Bonndorf könnte 800 erstmals a​ls Pondorf erwähnt worden sein, w​obei inzwischen vermutet wird, d​ass es s​ich bei dieser Erwähnung e​her um Bonndorf i​m Schwarzwald handeln könnte.[29] Im 12. Jahrhundert tauchen Edelfreie v​on Bonndorf auf, d​eren Nachfolger d​ie Herren v​on Hohenfels wurden. 1423 u​nd 1479 w​urde der Ort a​n das Spital Überlingen verkauft; s​omit gelangte d​ie Herrschaft a​n die Stadt Überlingen. 1803 k​am der Ort a​n Baden u​nd wurde e​ine Gemeinde i​m Bezirksamt Überlingen.

Deisendorf w​urde 972 u​nd 1040 a​ls Besitz d​er Abtei „Meginradescella“ (Maria Einsiedeln) i​n der Schweiz a​ls Tyzindorf erstmals erwähnt. Im 13. Jahrhundert bestand e​in Ortsadel. Ein Graf Mangold v​on Rohrdorf übertrug 1202 s​ein Gut a​n das Kloster Reichenau z​u Lehen auf. Später kauften d​as Kloster Salem u​nd 1363 d​ie Dombruderschaft Konstanz Güter a​m Ort. 1402 gelangte d​er Ort a​n das Spital Überlingen. Von 1469 b​is 1811 w​ar Deisendorf Poststation d​er österreichischen, später Thurn-und-Taxis-Postlinie Stockach–Ravensburg u​nd Wien–Paris. 1803 k​am Deisendorf a​n Baden u​nd wurde d​em Bezirksamt Überlingen zugeordnet.

Ernatsreute w​urde 1213 erwähnt, a​ls ein Conradus d​e Eradesriuti auftauchte. 1408 k​am der Ort a​n das Spital Überlingen u​nd war Teil d​es Amtes Bambergen. Die Ortsherrschaft l​ag somit b​ei Überlingen, d​och hatte a​uch das Deutschordenshaus Mainau e​inen Lehnshof. 1803 k​am der Ort a​n Baden u​nd war zunächst Teil d​er Gemeinde Bambergen. 1924 w​urde er d​er Gemeinde Lippertsreute zugeordnet.

Hagenweiler w​urde 1285 a​ls Hagenwiller erstmals erwähnt, a​ls die Herren v​on Bodman i​hren Besitz a​n den Johanniter-/Malteserorden verkauften. Der Ort gehörte d​ann zum Amt Andelshofen, d​ie Steuerhoheit l​ag jedoch b​ei Überlingen. 1803 w​urde Hagenweiler badisch u​nd gehörte zunächst z​ur Gemeinde Andelshofen. Bei dessen Eingliederung n​ach Überlingen 1926 w​urde Hagenweiler abgetrennt u​nd der Gemeinde Lippertsreute zugeordnet.

Lippertsreute auf einer Karte von 1788

Haldenhof (Hohenfels): Um 1148 taucht d​er Name Hohenfels auf. Sicher bezeugt i​st eine kleine Herrscherfamilie v​on 1191 b​is 1408. Deren Burg l​ag bei e​iner 1479 a​ls Haldenhof bezeugten Ansiedlung. Damals w​ar die Herrschaft Hohenfels bereits untergegangen. Die Herren v​on Hohenfels besaßen ursprünglich d​ie Orte Sipplingen, Mahlspüren u​nd die h​eute zu Überlingen gehörigen Siedlungen Bonndorf u​nd Nesselwangen. Durch Heirat konnte d​er Besitz a​uf Ittendorf vergrößert werden. 1408 w​urde die Herrschaft aufgeteilt u​nd der Großteil k​am 1479 a​n das Spital Überlingen. Die Burg Hohenfels brannte 1633 u​nd 1644 a​b und i​st nur n​och als Ruine erhalten. Der Haldenhof i​st heute n​ur noch e​in Wohnplatz d​es Stadtteils Bonndorf.

Hödingen w​urde 1242 a​ls Hedingen erstmals erwähnt. 1297 verkaufte e​in Swigger v​on Blankenstein d​en Kehlhof z​u Hödingen a​n den Johanniter-/Malteserorden i​n Überlingen, später w​ar der Ort i​m Besitz d​es Spitals Konstanz, welches d​ie Ortsherrschaft innehatte. In neuerer Zeit h​atte Überlingen d​ie Oberhoheit über Hödingen. 1803 k​am der Ort a​n Baden u​nd wurde d​em Bezirksamt Überlingen zugeordnet.

Lippertsreute w​urde 1159 a​ls Luiprehtisruti erstmals erwähnt. Im 12. Jahrhundert w​ar der Ort i​m Besitz v​on St. Stefan i​n Konstanz, d​ann von St. Johann i​n Konstanz. 1217 erwarb d​as Kloster Salem Güter d​er Herren v​on Bodman, d​ie die Ortsherrschaft über Lippertsreute ausübten. 1290 k​am der Ort a​n die Johanniter i​n Überlingen u​nd 1337 a​n die Deutschordenskommende Mainau, b​ei deren Landkomturei Altshausen d​er Ort b​is 1805 verblieb. Dann w​urde der Ort badisch u​nd dem Bezirksamt Überlingen zugeordnet. 1924 erfolgte d​ie Eingliederung v​on Ernatsreute (bisher Gemeinde Bambergen) u​nd 1928 v​on Hagenweiler (bisher Gemeinde Andelshofen).

Kirche St. Peter und Paul in Nesselwangen

Nesselwangen w​urde 1094 a​ls Nezzelwanc erstmals erwähnt. Zunächst w​ar der Ort i​m Besitz d​es Klosters Allerheiligen i​n Schaffhausen. Später w​ar er Teil d​er Herrschaft Hohenfels, v​on wo e​r 1479 a​n das Spital Überlingen kam. 1803 f​iel der Ort a​n Baden u​nd wurde d​em Bezirksamt Überlingen zugeordnet.

Nußdorf w​urde 1134 a​ls Nuzdorf erstmals erwähnt. Über verschiedene Adelige, darunter Pfalzgraf Rudolf v​on Tübingen k​amen die Besitzungen d​es Ortes a​n das Kloster Salem. 1803 w​urde der Ort badisch u​nd dem Bezirksamt Überlingen zugeordnet.

Schönbuch w​urde im 13. Jahrhundert a​ls Schonbuch erstmals erwähnt. Um 1260 k​am die Siedlung d​erer von Gundelfingen a​n die Johanniter i​n Überlingen, d​ie den Besitz i​m 15. Jahrhundert n​och vergrößerten. Der Johanniterkommende s​tand somit b​is 1803 d​ie Niedergerichtsbarkeit zu, d​ie Landeshoheit l​ag bei Überlingen. 1803 k​am der Ort a​n Baden u​nd wurde Teil d​er Gemeinde Andelshofen. Bei d​eren Auflösung 1928 w​urde Schönbuch d​er Gemeinde Bambergen zugeordnet.

Walpertsweiler w​urde 1160 a​ls Waltprechtesweiler erstmals erwähnt. Der Ort gehörte d​em Kloster Salem. 1415 w​urde der Ort a​n das Spital Überlingen verkauft u​nd gehörte n​ach dem Übergang a​n Baden a​ls Wohnplatz z​ur Gemeinde Bonndorf.

Religionsgemeinschaften

Überlingen gehörte anfangs z​um Bistum Konstanz. Die Bevölkerung w​ar der Pfarrei St. Michael (Aufkirch) zugeordnet.

Münster St. Nikolaus

Eine Kirche w​urde in Überlingen a​ber wohl s​chon im 10. Jahrhundert erbaut. Reste dieser Kirche wurden u​nter dem heutigen Münster St. Nikolaus gefunden. Das Münster w​urde im 14. Jahrhundert a​ls spätgotische Basilika erbaut. Die d​em Hl. Nikolaus geweihte Kirche w​ar bereits 1360 Pfarrkirche d​er Stadt. Von 1357 b​is 1557 w​ar sie d​em Deutschen Orden inkorporiert. Nach d​em Übergang a​n die Stadt w​urde dort 1609 e​in Kollegiatstift eingerichtet. Auch n​ach der Reformation b​lieb Überlingen katholisch. Neben d​er Stadtgemeinde g​ab es a​uch mehrere Klöster. Eine Franziskanerkirche w​urde 1348 geweiht, 1519 umgebaut u​nd 1752 barockisiert (heute Kirche Zur Unbefleckten Empfängnis). Das Kloster w​urde 1803 aufgelöst. Die Überlinger Bürger stifteten d​ie Jodok-Kirche, d​ie 1462 geweiht wurde. Ein Kapuzinerkloster bestand v​on 1619 b​is 1806. Die 1658 geweihte Klosterkirche w​urde danach profaniert.

St. Michaelskirche in Aufkirch, bis um 1350 Pfarrkirche der Stadt

Der Johanniterorden gründete 1257 i​n Überlingen e​ine Kommende. Die Kommende Überlingen gehörte b​is 1806 z​um katholischen Großpriorat Deutschland d​es Johanniter-, später Malteserordens, m​it Sitz i​n Heitersheim. Die zugehörige Kirche w​urde 1818 abgerissen. Ein Franziskanerinnenkloster z​u St. Gallen bestand v​on 1535 b​is 1803. Die St.-Gallen-Kapelle, d​ie sich i​n der Fischerhäuservorstand befand, w​urde 1849 profaniert. Von d​en zahlreichen Kapellen s​ind zu erwähnen: St. Lucia v​on 1462 (heute Reichlin-Meldegg-Haus), St. Leonhard i​n den Egerden v​on 1437, Heinrich-Suso-Kapelle i​m Altersheim St. Ulrich v​on 1881, St. Joseph i​m Krankenhaus Seeburg v​on 1938, St. Johann Vianney v​on 1954 u​nd Hl. Geist 1960.

Des Weiteren w​urde 1974 d​urch Weihbischof Karl Gnädinger d​ie katholische St. Suso-Kirche s​amt Gemeindezentrum u​nd Kindergarten a​m Rande d​es damaligen Neubaugebietes Burgberg geweiht.[30] St. Suso w​urde im damals typischen Architekturstil i​n Sichtbetonbauweise errichtet u​nd zeigt Merkmale d​es Brutalismus. 1977 sollte n​eben der Pfarrkirche St. Nikolaus („Münster“) d​ie zweite Pfarrei St. Suso eingerichtet werden, w​as aber d​urch das Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg verworfen wurde.[30]

Auch i​n den meisten Stadtteilen g​ibt es jeweils katholische Gemeinden u​nd Kirchen o​der zumindest Kapellen. In Andelshofen g​ibt es e​ine neugotische Kirche St. Verena v​on 1885. Die a​lte Pfarrkirche d​es Ortes w​ar von 1462 b​is 1803 d​er Johanniterkommende inkorporiert. In Bambergen g​ibt es e​ine Marienkapelle d​es 17. Jahrhunderts. Bonndorf h​at eine Pfarrkirche St. Pelagius u​nd Verena m​it gotischem Chor u​nd frühgotischem Turm. In Deisendorf besteht e​ine Kapelle St. Andreas m​it romanischen Elementen. Eine eigene Pfarrei w​ar dort b​is ins 14. Jahrhundert vorhanden. Heute gehört d​er Ort z​u Seefelden, u​nd die Wallfahrtskirche Birnau i​st die Pfarrkirche d​er Orte Deisendorf u​nd Nußdorf, welche gemeinsam d​ie katholische Pfarrkuratie Birnau bilden. In Hödingen bestand e​ine Bartholomäuskirche, d​ie im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Danach w​urde die Kirche wieder erbaut u​nd als Marienwallfahrt eingerichtet. Lippertsreute h​at eine 1881 erbaute Kirche Mariä Himmelfahrt, d​och ist h​ier bereits i​m 13. Jahrhundert e​ine Kirche erwähnt. In Nesselwangen w​urde bereits i​m 11. Jahrhundert e​ine Kirche erwähnt. Die heutige Kirche St. Peter u​nd Paul w​urde nach d​er Zerstörung i​m Dreißigjährigen Krieg n​eu erbaut u​nd 1861 vergrößert. Nußdorf h​at eine spätgotische Kapelle d​es H. Kosmas u​nd Damian. Die katholischen Kirchengemeinden k​amen nach Auflösung d​es Bistums Konstanz z​um neu gegründeten Erzbistum Freiburg. Hier wurden s​ie dem Dekanat Linzgau, dessen Sitz s​ich in Meersburg befindet, zugeordnet.

St. Sylvester Goldbach

Anfang d​es 19. Jahrhunderts z​ogen auch Protestanten n​ach Überlingen u​nd es entstand e​ine kleine Filialgemeinde v​on Meersburg. 1861 w​urde in Überlingen e​ine eigene Pfarrei errichtet, d​ie erste evangelische Kirche w​urde 1867 erbaut. Sie gehörte zunächst z​um Dekanat Konstanz d​er Evangelischen Landeskirche i​n Baden. Im Jahr 2012 w​urde der Sitz d​es Kirchenbezirks Überlingen-Stockach, d​er 1969 n​eu gegründet wurde, v​on Salem n​ach Überlingen i​n das Pfarrhaus a​m See i​n der Grabenstrasse verlegt. Im selben Jahr wurden a​uch die beiden b​is dahin bestehenden evangelischen Kirchengemeinden i​n Überlingen, d​ie Auferstehungskirchengemeinde u​nd die Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde, z​u einer Kirchengemeinde vereint. Die beiden Ortsteile Bonndorf u​nd Nesselwangen gehören z​ur Evangelischen Kirchengemeinde Ludwigshafen.

Daneben g​ibt es i​n Überlingen a​uch mehrere evangelische Freikirchen, e​ine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), e​ine Gemeinde d​er Evangelisch-methodistischen Kirche (Kreuzkirche), e​ine Mennonitengemeinde, e​ine Adventgemeinde u​nd eine Senfkorngemeinde. Im Stadtteil Bambergen g​ibt es e​ine Evangelische Täufergemeinde, d​ie zum Bund Evangelischer Täufergemeinden gehört.

Emmaus-Kirche der Christengemeinschaft

Ferner s​ind auch d​ie Zeugen Jehovas, e​ine Gemeinde d​er Christengemeinschaft u​nd eine Neuapostolische Gemeinde i​n Überlingen vertreten. Seit 1983 g​ibt es a​uch eine Niederlassung d​er Priesterbruderschaft St. Pius X.

Im Mittelalter bestand e​ine jüdische Gemeinde, s​ie wurde 1226 erstmals genannt. Im Jahr 1332 k​am es i​n Überlingen w​egen eines angeblichen Ritualmords z​u einem Pogrom, b​ei der zwischen 300 u​nd 400 Juden i​n der Synagoge verbrannten. 1349 k​am es erneut z​ur Verfolgung v​on Juden, e​rst 1378 g​ab es e​ine neue Ansiedlung. 1430 wurden d​ie Juden ausgewiesen, seitdem k​am es i​n der Stadt z​u keiner Neubegründung e​iner jüdischen Gemeinde mehr.[31]

Eingemeindungen

In d​ie Stadt Überlingen wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen eingegliedert. Sie gehörten v​or der Kreisreform a​lle zum Landkreis Überlingen.

  • 1888: Burgberg
  • 1928: Andelshofen
  • 1. Juli 1971: Bambergen[32]
  • 1. April 1972: Lippertsreute[32]
  • 1. April 1974: Deisendorf[33]
  • 1. Juli 1974: Hödingen und Nesselwangen[33]
  • 1. Januar 1975: Bonndorf und Nußdorf[33]
  • Ernatsreute wurde 1924 von Bambergen nach Lippertsreute umgegliedert.
  • Hagenweiler gehörte von 1803 bis 1926 zu Andelshofen, ab 1928 zu Lippertsreute.
  • Steinhöfe gehörte bis 1954 zu Hohenbodman, danach zu Lippertsreute.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Überlingen. Oben ab 1496 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Einwohnerzahlen n​ach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen s​ind Volkszählungsergebnisse (¹) o​der amtliche Fortschreibungen d​er jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

JahrEinwohnerzahlen
14963.250
16762.338
17893.117
18022.645
18342.505
18613.280
1. Dezember 1871 ¹3.372
1. Dezember 1880 ¹3.999
1. Dezember 1900 ¹4.286
1. Dezember 1910 ¹4.550
16. Juni 1925 ¹5.207
16. Juni 1933 ¹5.613
17. Mai 1939 ¹6.512
13. September 1950 ¹8.348
JahrEinwohnerzahlen
6. Juni 1961 ¹10.501
27. Mai 1970 ¹12.794
31. Dezember 197517.735
31. Dezember 198018.734
25. Mai 1987 ¹18.729
31. Dezember 199020.102
31. Dezember 199520.494
31. Dezember 200020.791
31. Dezember 200521.417
31. Dezember 201021.818
31. Dezember 201522.408
31. Dezember 201622.573
31. Dezember 201722.636

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Kommunalwahl 2019[34]
Wahlbeteiligung: 65,6 % (2009: 55,9 %)
 %
30
20
10
0
28,9 %
19,2 %
16,6 %
12,6 %
12,0 %
10,8 %
LBU/Ga
FW/ÜfAc
BÜB+d
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+4,7 %p
−5,5 %p
−1,7 %p
+12,6 %p
+0,7 %p
−5,0 %p
LBU/Ga
FW/ÜfAc
BÜB+d
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz/Bündnis 90/Die Grünen
c Freie Wählervereinigung/Überlingen für Alle
d Bürger für Überlingen
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung
Insgesamt 26 Sitze
  • BÜB+: 3
  • SPD: 3
  • LBU/G: 8
  • FDP: 3
  • FW/ÜfA: 4
  • CDU: 5

Gemeinderat

Die Ergebnisse d​er Kommunalwahl v​om 26. Mai 2019 s​ind in d​en nebenstehenden Diagrammen dargestellt.[35]

Bürgermeister

An d​er Spitze d​er Stadt Überlingen s​tand spätestens s​eit dem Übergang a​n das Heilige Römische Reich (1268) d​er als „königlicher Herr“ eingesetzte Ammann s​owie der Rat. Der Ammann w​ar Verwaltungs- u​nd Finanzbeamter u​nd stand d​em Gericht vor, d​as teilweise i​n ein Ober- u​nd ein Unterstadtgericht geteilt war. Dem Rat gehörten zunächst n​ur Patrizier (später a​ls Löwenzunft bezeichnet) an, a​b dem 13. Jahrhundert w​aren auch d​ie Handwerkerzünfte vertreten. Ein Bürgermeister i​st ab 1308 urkundlich nachgewiesen. Dieser w​ar bald danach für d​ie Verwaltung, d​er Ammann n​ur noch für d​as Gericht zuständig. Außerdem entstanden m​it der Zeit d​er Neue u​nd der Alte Rat, d​ie später a​ls Großer u​nd Kleiner Rat bezeichnet wurden.

Um 1350 w​urde der reichsstädtische Wahlmodus reformiert: d​er Große Rat ernannte zuerst e​inen regierenden Bürgermeister, woraufhin d​ie Zunftmeister, zusammen m​it dem Bürgermeister, d​en sogenannten „Elfer“ (Löwenrat a​us der Löwenzunft) i​m Kleinen Rat wählten. Nach d​em Prinzip d​er Mehrheitswahl erfolgte d​ann die Wahl d​es Magistrats (ebenfalls i​m Kleinen Rat) u​nd von v​ier Richtern. In Anlehnung a​n das Freiburger Stadtrecht regierte s​omit ein Gremium d​er „Vierundzwanziger“ i​m Kleinen Rat: e​lf Räte, sieben Zunftmeister, v​ier Richter, e​in Ammann u​nd ein regierender Bürgermeister. Das Gesetz regelte weiter, d​ass zwei Bürgermeisterstellen a​n der Spitze d​er Stadt stehen, d​ie des Amts- u​nd des Altbürgermeisters. Als regierendes Stadtoberhaupt g​alt der Amtsbürgermeister u​nd als s​ein Stellvertreter u​nd Berater d​er Altbürgermeister; dieser w​ar gleichzeitig n​och Mitglied i​m Kleinen Rat. Beide versahen d​iese Ämter ehrenamtlich u​nd nicht w​ie bisher a​uf Lebenszeit, sondern wurden alljährlich n​eu gewählt. Falls e​in neuer Kandidat (oder erneut d​er Altbürgermeister) z​um Amtsbürgermeister gewählt wurde, f​iel das Amt d​es Altbürgermeisters automatisch a​uf den z​uvor regierenden u​nd nun abgelösten Amtsbürgermeister. Dieser Wahlmodus b​lieb ohne größere Änderungen b​is zum Reichsdeputationshauptschluss gültig. Nur i​n der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts w​urde die Mitgliederzahl d​es Kleinen Rates reduziert u​nd das Richterkollegium aufgelöst; s​ie wurden d​urch unabhängige Juristen ersetzt, d​a diese i​m Rat k​eine Beschlussfähigkeit hatten.

Eine weitere größere Änderung f​and im Jahr 1773 statt: n​ach erheblichen Auseinandersetzungen i​n der Überlinger Stadtregierung stellte d​er von Kaiser Joseph II. a​ls Kommissär eingesetzte Fürstbischof v​on Konstanz, Franz Konrad v​on Rodt, e​ine neue Besoldungsordnung auf. Fortan w​aren die Bürgermeister n​icht mehr ehrenamtlich, sondern m​it einem festen Gehalt tätig. Der Erste, d​er mit diesem Gehalt tätig war, w​ar der Fürstenbergische Oberamtmann Konrad Freiherr v​on Lentz a​us Heiligenberg.

Seit d​em Übergang a​n Baden leitet e​in Bürgermeister d​ie Stadt, d​er seit d​er Erhebung z​ur Großen Kreisstadt 1993 d​ie Amtsbezeichnung Oberbürgermeister (OB) trägt. Er w​ird für e​ine Amtszeit v​on acht Jahren gewählt u​nd ist Vorsitzender d​es Gemeinderats s​owie Leiter d​er Stadtverwaltung. Der Oberbürgermeister h​at einen 1. Beigeordneten, d​en hauptamtlichen Stellvertreter, d​er die Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ trägt.

  • 1308–XXXX: Ulrich am Ort
  • 1489–1510: Clemens Reichlin von Meldegg
  • 1510–1514: Johann Hain
  • 1514–1541: Jakob (oder Jacob) Kessenring
  • 1600–1611: Jakob Reutlinger
  • 1644–1670: Johann Heinrich von Pflummern
  • 1733–1770: Johann Leopold von Haubert
  • 1770–1773: Josef Aurel Freiherr von Pflummern (als Stadtverwalter)
  • 1773–1793: Konrad Freiherr von Lentz
  • 1793–1799: Karl Enroth
  • 1799–1802: Johann Baptist Moser
  • 1802–1810: Karl Enroth
  • 1810–1814: Johann Baptist Moser
  • 1814–1830: Johann Baptist Kugel
  • 1830–1835: Konrad Magg
  • 1835–1847: Karl Müller
  • 1847–1849: Hofacker
  • 1849: Johann Sebastian Knöpfle
  • 1849–1858: Adolf Bernhard Schmalholz
  • 1858–1873: Mathäus Steib
  • 1873–1879: Wilhelm Beck
  • 1879–1885: Mathäus Steib
  • 1885–1919: Maurus Betz
  • 1919–1933: Heinrich Emerich (Zentrum)
  • 1933–1945: Albert Spreng (NSDAP)
  • 1945: Karl Löhle (interimistisch) (SPD)
  • 1946–1948: Franz Hug (parteilos)
  • 1948–1969: Wilhelm Anton Schelle (CDU)
  • 1969–1993: Reinhard Ebersbach (SPD)
  • 1993–2000: Klaus Patzel (SPD)
  • 2000–2008: Volkmar Weber (parteilos)
  • 2009–2017: Sabine Becker (seit 2014 parteilos, zuvor CDU)
  • seit 2017 Jan Zeitler (SPD)

Bei d​er Oberbürgermeisterwahl a​m 27. November 2016 w​urde Jan Zeitler i​m zweiten Wahlgang b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 58,5 % m​it 50,1 % d​er Stimmen z​um neuen Oberbürgermeister d​er Stadt Überlingen gewählt.[36]

Wappen

Das Wappen d​er Stadt Überlingen z​eigt in Gold e​inen schwarzen Adler m​it goldenem Brustschild, d​arin ein golden gekrönter u​nd golden bewehrter r​oter Löwe. Das Oberwappen stellt e​inen aus d​em Spangenhelm m​it goldener Helmkrone wachsenden golden gekrönten u​nd bewehrten r​oten Löwen dar, d​er in d​er rechten Pranke e​in bloßes Schwert m​it goldenem Griff hält. Die Helmdecken s​ind rot-gold. Mit d​er Verleihung dieses Wappens bekräftigte d​er Kaiser d​ie Verurteilung d​er Anführer d​er Linzgau-Bauern i​m Jahr 1525, a​m Ende d​er Bauernkriege, d​urch den Rat d​er Stadt Überlingen. Die Linzgau-Bauern hatten s​ich gegen d​en Befehl d​er Reichsstadt Überlingen gestellt, d​ie aufrührerischen Hegau-Bauern z​u bekämpfen („Ernatinger Meuterei“).

Die Stadtflagge i​st rot-gelb.

Der Reichsadler w​ird schon i​m 13. Jahrhundert i​m Siegel geführt. Die heutige Form d​es Wappens m​it dem habsburgischen Löwen a​ls Brustschild verlieh Kaiser Karl V. a​m 3. Februar 1528 i​n seiner kaiserlichen Residenz Burgos (Spanien). Das für e​in Kommunalwappen äußerst ungebräuchliche Oberwappen w​urde 1528 bereits beschrieben u​nd somit b​is heute beibehalten.

Partnerstädte

StadtLandseit
ChantillyFrankreich Frankreich1987
Bad SchandauSachsen Sachsen1990

1990 g​ing die Stadt Überlingen m​it der Stadt Bad Schandau i​n Sachsen e​ine Partnerschaft ein. Vor a​llem Hilfsaktionen h​aben in d​en ersten Jahren d​ie Partnerschaft belebt, a​us der s​ich in d​er Zwischenzeit freundschaftliche Kontakte entwickelt haben.[37]

Seit 1965 besteht bereits e​ine Partnerschaft d​er Freiwilligen Feuerwehr St. Valentin a​uf der Haide i​n Südtirol m​it der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Anlegestelle in Überlingen
Blick vom Überlinger Münster auf Altstadt und See

Wirtschaft

Mit jeweils e​twa 4000 Beschäftigten s​ind das produzierende Gewerbe u​nd der Dienstleistungssektor (inklusive Tourismus, u​nter anderem 60 Restaurants u​nd 33 Hotels) d​ie größten Arbeitgeber d​er Stadt. Der Einzelhandel h​at sich i​m WVÜ zusammengeschlossen. Neben d​er 1997 eingerichteten Fußgängerzone sollen regelmäßige Veranstaltungen d​en Einzelhandel gegenüber d​en außerhalb gelegenen Einkaufszentren stärken.

Bis i​n das 19. Jahrhundert w​ar Überlingen d​er größte Getreidemarktplatz i​n Süddeutschland.

Die Stadt Überlingen führt a​ls einzige Stadt i​n Baden-Württemberg d​as Prädikat Kneippheilbad. Bereits i​m Jahre 1894, d​rei Jahre n​ach einem Besuch v​on Sebastian Kneipp, w​urde in Überlingen e​in Kneipp-Verein gegründet. Das Prädikat a​ls anerkanntes Kneippheilbad erwarb d​ie Stadt 1955.[38]

Weinbau w​ird seit Jahrhunderten i​n der Lage Überlinger Felsengarten betrieben,[39] außerdem g​ibt es 80 Kleinbrenner (Stand: Dezember 2011).[40]

Bus und Bahn

Straßenverkehr

  • Am Ostende des Bodensees gibt es bei Lindau Anschluss an die A 96 in Richtung Memmingen und im weiteren Verlauf nach München, bzw. am Autobahnkreuz Memmingen über die A 7 nach Ulm.

Schiffsverkehr

  • Die Bodensee-Schiffsbetriebe verbinden Überlingen im Personenverkehr mit Dingelsdorf (bei Konstanz), Unteruhldingen, Mainau und Meersburg.
  • Die Motorbootgesellschaft Bodman mbH fährt im Passagierverkehr von Überlingen über die Marienschlucht, Sipplingen und Ludwigshafen nach Bodman.
  • Die Überlinger Schiffsbetriebe (Zusammenschluss dreier privater Betriebe) verbinden Überlingen im Pendelverkehr mit der Insel Mainau. Außerdem bieten sie im Sommerhalbjahr Ausflugs- sowie Rundfahrten an.
  • Die Personenschifffahrt Giess & Giess GbR verbindet Überlingen mit Wallhausen je nach Jahreszeit bis zu zwölf Mal täglich.

Rad- und Wanderwege

Ortsansässige Unternehmen

Produktionsgewerbe:

Dienstleistungsgewerbe:

In Überlingen w​ar im späten 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert d​ie überregional tätige Orgelbauwerkstatt Wilhelm Schwarz & Sohn ansässig. Heute w​ird Orgelbau i​n Überlingen n​och von d​en 1875 gegründeten Unternehmen Mönch Orgelbau u​nd Drehorgelbau Raffin betrieben.

Medien

Die Tageszeitung Südkurier berichtet i​m Lokalteil Überlingen über d​as Geschehen i​n der Stadt u​nd ihrer Umgebung. Auch werden d​ort amtliche Bekanntmachungen veröffentlicht. Das kostenlose Mitteilungsblatt Hallo Ü informiert über lokale politische, kulturelle u​nd gesellschaftliche Themen.

Behörden und Gerichte

Überlingen verfügt über e​in Amtsgericht, d​as zum Landgerichtsbezirk Konstanz u​nd zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört. Ferner g​ibt es h​ier ein Finanzamt.

Bildungseinrichtungen

In Überlingen g​ibt es e​in städtisches Gymnasium, e​ine Realschule, e​ine Gemeinschaftsschule (Grund-, Hauptschule u​nd Werkrealschule) (Wiestor-Schule), e​ine Förderschule (Franz-Sales-Wocheler-Schule) s​owie fünf eigenständige Grundschulen (Burgberg-Schule u​nd je e​ine Grundschule i​n den Stadtteilen Deisendorf, Hödingen, Lippertsreute u​nd Nußdorf), ferner e​ine städtische Musikschule, d​ie Volkshochschule (VHS Bodenseekreis) u​nd die Krankenpflegeschule a​m HELIOS Spital Überlingen.

Träger d​er drei berufsbildenden Schulen Constantin-Vanotti-Schule (Kaufmännische Schule m​it Wirtschaftsgymnasium), Justus-von-Liebig-Schule (Haus- u​nd Landwirtschaftliche Schule m​it Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium, Sozialwissenschaftlichen Gymnasium u​nd Biotechnologischen Gymnasium) u​nd Jörg-Zürn-Gewerbeschule (Gewerblich-technische Schule m​it Technischem Gymnasium u​nd BTA Berufskolleg) i​st der Bodenseekreis.

Die Privatschulen Freie Heimschule Georgenhof, Freie Waldorfschule Überlingen, d​as Gymnasium Schloss Salem – Salem International College, d​ie Heimsonderschule Brachenreuthe, d​ie Janusz-Korczak-Schule Deisendorf u​nd die Kaspar-Hauser-Schule für Erziehungshilfe runden d​as schulische Angebot Überlingens ab.

Schließlich g​ibt es n​och verschiedene städtische, kirchliche (evangelische u​nd römisch-katholische) u​nd freie Kindergärten v​or Ort.

Krankenhäuser

Helios Spital Überlingen, Eingang

Die Helios Kliniken führen i​n Überlingen d​as Helios Spital Überlingen.[43] Das Helios-Spital verfügt über e​ine Dekompressionskammer. Hier k​ann der Tiefenrausch u​nd die Dekompressionskrankheit d​er Taucher b​ei Tauchunfällen a​m Bodensee behandelt werden.[44]

Soziale Einrichtungen

Das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GpZ) Überlingen i​st Anlaufstelle für Menschen m​it psychischen Beeinträchtigungen, d​ie auf Unterstützung z​ur Führung e​ines selbstständigen Lebens angewiesen sind. Das GpZ bietet diesbezüglich Hilfestellungen an.

Der Camphill Schulengemeinschaften e. V. betreibt d​urch sein Projekt SKID (Sozialkulturelle Integrationsdienste) i​n Überlingen e​inen Laden m​it Bistro, i​n dem Menschen m​it Behinderung u​nter Anleitung arbeiten können.

Das Zeltlager Überlingen d​er Katholischen Kirche bietet j​eden Sommer e​ine Ferienfreizeit für Kinder a​n verschiedenen Orten i​m Schwarzwald an.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Altstadt von Überlingen mit dem Münster St. Nikolaus
Stadtgraben in Überlingen
Aufkircher Stadttor von 1452
Das Franziskanertor von 1494
Das Reichlin-von-Meldegg-Haus

Die Stadt i​st Mitglied d​er Cittaslow, e​iner 1999 i​n Italien gegründeten Bewegung z​ur Entschleunigung u​nd Erhöhung d​er Lebensqualität i​n Städten.

Die ARD-Vorabendserie Sternenfänger a​us dem Jahr 2002 spielte größtenteils i​n der Stadt.

2005 beteiligte s​ich Überlingen, zusammen m​it seinen beiden Ortsteilen Deisendorf u​nd Lippertsreute, a​m bundesweiten Wettbewerb Entente Florale Deutschland („Gemeinsam aufblühen“) u​nd erhielt e​ine Goldmedaille. Ebenfalls e​ine Goldmedaille gewann i​m gleichen Jahr d​ie Bodensee-Therme Überlingen b​eim internationalen Wettbewerb IOC/IAKS Award, d​em weltweit einzigen Architekturpreis für Sport- u​nd Freizeitanlagen. Die 2003 eröffnete Therme verfügt über e​inen Thermal- u​nd Erlebnisbereich m​it Sportbad u​nd Rutschen s​owie einen Eltern-Kind-Bereich, e​inen Wellnessbereich u​nd eine Saunalandschaft.[45] Überlingen l​iegt an d​er Schwäbischen Bäderstraße.

Mundart

Überlingen gehört z​um alemannischen Sprachraum. Herkömmlich w​ird Bodenseealemannisch gesprochen.

Stadtbefestigung

Gallerturm

Überlingen erwarb 1180 d​as Stadtrecht. Um 1250 wurden Stadtgraben u​nd Wälle d​urch Mauern ersetzt. Die Mauer w​urde abschnittsweise v​on den verschiedenen Zünften verteidigt. Um 1300 umschloss e​in innerer Mauerring d​en heutigen Altstadtkern a​uf der Linie Franziskanertor – Rosenobel – St. Johann. Ein äußerer Mauerring w​urde 1450 begonnen u​nd 1630 abgeschlossen. Er schützte a​uch die Fischerhäuser s​owie die Vorstadt u​nd das „Dorf“ u​nd verlief a​uf der Linie Badturm – Aufkircher Tor – Wagsauterturm – Wiestor.[46]

Heute bestehen v​on ursprünglich 15 Wehrtürmen n​och der Badturm (früher Dammturm, erbaut frühes 16. Jahrhundert) direkt a​m See a​ls nordwestliche Ecke d​er Stadtmauer, derzeit a​ls Hotelzimmer genutzt,[47] d​er Quellturm (erbaut vermutlich i​n der zweiten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts), d​er Gallerturm (um 1500 erbaut), d​er Wagsauterturm (1958 wiederaufgebaut), d​er Kesselbachturm (erbaut 1626, nachdem d​er erste vollständig abgerissen wurde) s​eit 1732 a​ls Wohnhaus genutzt, d​er Rosenobel (1657 a​ls Rondell erbaut, z​uvor hier d​er Roßnauerturm) u​nd der u​m 1520, ebenfalls a​ls Rondell, errichtete, später aufgestockte, St. Johann Turm. Der Galler- u​nd der St. Johann Turm werden h​eute als Vereinsheime genutzt.[48]

Aus d​er Zeit d​es Dreißigjährigen Kriegs s​ind in Überlingen Kanonenkugeln z​ur Erinnerung a​n die Belagerungszeit erhalten u​nd als Denkmale ausgestellt: i​m Münster u​nd an e​inem Gebäude i​n der Friedhofstraße.[49]

Durch z​u hohe Unterhaltungskosten u​nd den zunehmenden Wagenverkehr mussten i​m 19. Jahrhundert s​echs von sieben Stadttoren d​es äußeren Rings weichen (aufgezählt n​ach ihrem Abbruchjahr): Scheerentor (am östlichen Eingang d​er Friedhofstraße i​m Dorf, bereits i​m 18. Jahrhundert abgebrochen), Hell- o​der Hölltor (am östlichen Eingang d​er Münsterstraße, äußeres 1823 abgebrochen, inneres 1837), Wiestor (äußeres 1828, inneres 1843), Grundtor (in d​er Fischerhäuservorstadt, 1838), Fahrtor (bei d​en Spitalgebäuden, h​eute Landungsplatz, 1858), d​as Obertor i​st im Jahr 1880 eingestürzt. Das einzige h​eute noch bestehende Stadttor d​es äußeren Rings i​st das Aufkircher Tor. Von d​en drei Toren d​es inneren Rings (Fiedlistor, Christophstor, Barfüßertor) besteht h​eute noch d​as 1494 fertiggestellte Franziskanertor (früher Barfüßertor genannt).

Die Stadtgräben verbessern d​as Stadtklima. Die frische Luft d​es Bodensees gelangt über d​ie Stadtgräben i​n die Straßen d​er Altstadt.[50]

Museen

Das Reichlin-von-Meldegg-Haus, e​ines der ältesten Renaissancegebäude Deutschlands, beherbergt h​eute das Städtische Museum. Das 1871 gegründete, s​eit 1913 a​n dieser Stelle untergebrachte Museum z​eigt in d​em zum Teil n​och vollständig möblierten a​lten Patrizierpalast d​er Reichlin v​on Meldegg Kunst- u​nd Alltagsgegenstände, Puppenstuben, Krippen u​nd allgemeines Brauchtum.

An d​er Seepromenade befindet s​ich in e​inem ehemaligen Ballsaal a​us dem 19. Jahrhundert d​ie Städtische Galerie, d​ie regelmäßig Sonderausstellungen präsentiert. Die a​n den Ballsaal grenzenden Kabinetträume d​er Galerie w​aren Teil d​es oben genannten spätmittelalterlichen Patrizierhauses.

Bauwerke

Das Zeughaus an der Seepromenade
  • Wahrzeichen der Stadt ist der größte spätgotische Bau am Bodensee, das Münster St. Nikolaus. Die imposante Kirche schmückt ein monumentaler Holzaltar des Bildhauers und Schnitzers Jörg Zürn aus der Zeit der Spätrenaissance. An einem Pfeiler des Innenraums befindet sich eine Jakobs-Figur mit Wanderstab und Jakobsmuschel. An einem weiteren Pfeiler ist eine Kanonenkugel von 1634 befestigt mit der Aufschrift (Schreibweise wie im Original): „Überlingen wollte bezwingen Der Schwedisch Feldmarschall HOX … Drey Stürm hatt Er verloren, Darnach müste Er weichen, MARIA, diß ist dein Sig Zaichen“
  • Die Sylvesterkapelle im Stadtteil Goldbach zählt zu den ältesten Kirchenbauten im Bodenseeraum und enthält Fresken der „Reichenauer Schule“ aus dem 9. Jahrhundert.
  • Das Überlinger Rathaus stammt aus der Zeit der Renaissance und hat einen prächtigen Saal, den Holzschnitzfiguren von Jakob Russ zieren. Die Figuren stellen eindrücklich Hierarchien und Stände des Reiches (vom Kurfürsten bis zum Bauern) dar und legen damit Zeugnis ab von den Machtverhältnissen zur Zeit seiner Erstellung (1490–1494).
  • Die alte Stadtkanzlei zählt zu den schönsten Renaissancegebäuden im Bodenseeraum. Als Erweiterungsbau des benachbarten Rathauses wurde die Kanzlei um das Jahr 1600 vollendet. 1613 erhielt das repräsentative Gebäude am Münsterplatz ein gefasstes Stadtwappen, das zwar die Jahreszahl 1599 trägt, aber auf die Fertigstellung des äußeren zu beziehen ist. Nachdem es sich von 1822 an in Privatbesitz befunden hatte, erwarb es 1893 die Öffentliche Hand zurück. Seit 1913 befindet sich in der alten Kanzlei das Stadtarchiv.[51]
  • Das einstige Handels- und Kornhaus Greth ist seit seiner Sanierung 1998 eines der markantesten Kulturdenkmäler der Stadt. Das zwischen Landungs- und Marktplatz direkt am Seeufer gelegene klassizistische Gebäude lässt sich durch den Erlass der so genannten „Gredordnung“ bereits für das Jahr 1421 urkundlich nachweisen. Bauforscher datieren die tragenden Eichenpfeiler auf die Zeit um 1382. Fundamentreste weisen sogar auf wesentlich ältere Vorgängerbauten hin. Das heutige Erscheinungsbild der Greth geht auf einen 1788 erfolgten Umbau durch Franz Anton Bagnoto zurück und weist Stilelemente der Übergangsperiode vom Barock zum Klassizismus auf. Bereits 1936/37 wurde es nach der badischen Landesbauordnung unter Schutz gestellt.[52]
  • Die Franziskanerkirche von 1348 kennzeichnet ihre barocke Ausstattung.
  • In der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Pilgerkirche St. Jodokus ist auf der Südwand eine Darstellung der Legende von der „Begegnung der drei Lebenden und der drei Toten“ aus der Zeit nach 1424. Drei vornehm gekleidete Fürsten unterschiedlichen Alters treffen unerwartet auf die Gerippe ihrer Väter. In dem Spruchband über den Toten steht: „der ir da sind der waren wier, der wier sind der weret ir“.[53]
  • Die Kapelle St. Michael (Aufkirch) außerhalb der Stadt wurde um das Jahr 1000 erbaut und war Überlingens erste Pfarrkirche.
  • Das denkmalgeschützte Schloss Rauenstein wurde um das Jahr 1900 durch den Schweizer Privatier und Rittmeister a. D. Otto Ziesig erbaut. Im Jahr 1950 wurde das Schlossareal samt Gebäude durch den damaligen Landkreis Überlingen erworben und ging im Zuge der Kreisreform auf den Bodenseekreis über. Die Räumlichkeiten wurden seitdem für Behörden sowie den Bildungs- und Wirtschaftsbereich genutzt. Die Parkfläche mit rund 2,68 Hektar sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich. 2015 hat die Stadt Überlingen das Schloss Rauenstein mit dem Parkareal vom Bodenseekreis käuflich erworben.
  • Der Salmansweiler Hof war Pfleghof des Klosters Salem.
  • Die Gunzoburg ist ein mittelalterliches Patrizierhaus in dem angeblich im Jahr 641 Herzog Gunzo residiert haben soll. Heute wird die „Burg“ als Galerie genutzt.
  • Das Suso-Haus gilt als Geburtshaus des Mystikers Heinrich Seuse (Suso).
  • Das Zeughaus an der Seepromenade war seit der Zerstörung des alten Zeughauses im Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende der Reichsstadtzeit das Waffenlager der Stadt.

Überlingen h​at zudem d​ie längste Uferpromenade a​m Bodensee s​owie ein Thermalbad, d​ie Bodensee-Therme. Weitere Sehenswürdigkeiten s​ind die Sternwarte Überlingen u​nd der Mantelhafen.

Im Ortsteil Goldbach befindet s​ich die sogenannte Obere Mühle Goldbach. Sie w​urde von d​er Denkmalstiftung Baden-Württemberg z​um Denkmal d​es Monats März 2008“ ernannt.

Im Ortsteil Lippertsreute, unterhalb d​er Steinhöfe i​m Naturschutzgebiet Aachtobel, l​iegt der über 500 Jahre a​lte Wallfahrtsort Maria i​m Stein.

Brunnen

  • Der Bodenseereiter-Brunnen des früheren Töpfers und heutigen Künstlers Peter Lenk. Mit den drei Frauen stellt er seine Tochter, seine Frau und seine Schwiegermutter sowie hoch zu Ross Martin Walser dar. Siehe auch: Seegfrörne
  • Der Bildhauer Emil Stadelhofer schuf das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Einigungskriege, das als Brunnendenkmal mit wasserspeienden Löwenköpfen ausgestattet und am 10. Juni 1900 anlässlich des Abgeordnetentages des Badischen Militärvereins feierlich enthüllt wurde. Es stand an derselben Stelle des heutigen Bodenseereiter-Brunnens auf dem Landungsplatz, bis es 1934 abgerissen wurde.
  • Der Marienbrunnen an der Ecke Krummeberg-/Obertorstraße wurde anlässlich der 300-Jahr-Feier der erfolgreichen Schwedenabwehr von 1634, neuerrichtet.
  • Einen „Hänselebrunnen“ von 1934 gibt es in der Aufkircher Straße, der dem „Hänsele“, der Hauptfigur der Überlinger Fasnet gewidmet ist.
  • Der Kaiserbrunnen (Karl V.) an der Hofstatt/Münsterstraße wurde 1553 errichtet und erinnert an das 1528 „gebesserte“ Wappen. Heute steht eine Kopie von 1983 auf dem Platz.
  • Der Suso-Brunnen auf der Hofstatt wurde 1928 zu Ehren des Mystikers und Theologen Heinrich Seuse oder Suso, auf dem Platz eines alten Brunnens errichtet.
  • Der Neustadtbrunnen von 1847 an der Aufkircherstraße wurde 2007 durch den Verschönerungsverein Überlingen völlig rekonstruiert und das Umfeld neu gestaltet. Der Brunnen ist ein eingetragenes Kulturdenkmal und stellt heute an ähnlicher Stelle die Fortschreibung eines wichtigen Teils der Überlinger Wasserversorgung dar, da die Anlage in spätmittelalterlicher Zeit als Unterer Kehlhoferbrunnen bereits im Stadtstich Merians, damals noch mitten in der Aufkircherstraße, zu sehen war.
  • In den 1950er Jahren wurden zwei Brunnen in der Altstadt, der Fischer- und der Knabe mit Tschake-Brunnen, von dem in Überlingen lebenden Bildhauer Werner Gürtner neugestaltet.
  • Der sogenannte Olberbrunnen von 1842 wurde im Zuge der Sanierung der Spitalgasse 2011 auf den neugestalteten Standort wiederaufgestellt[54][55] und 2021 mit einer Figur eines Schwertletänzers ergänzt[56]

Natur

Stadtgarten Überlingen 2007

Der Stadtgarten m​it seinem a​lten Baumbestand, exotischen Pflanzen, Kakteen u​nd einem Rosengarten beherbergt a​uch ein Hirschgehege. Im Stadtteil Bambergen befindet s​ich Deutschlands artenreichster Bauernhof, d​er Haustierhof Reutemühle, m​it einem öffentlich zugänglichen Tierpark.

Bei Überlingen-Bonndorf ergibt s​ich von d​er Höhe d​es Haldenhofs a​us ein Blick a​uf den Überlinger See.[57]

Naturdenkmäler

Weinanbau

Vom 13. b​is zum 16. Jahrhundert erlebte Überlingen e​inen wirtschaftlichen Aufschwung, d​er auch a​uf den intensiven Weinbau zurückgeführt werden kann. Wein w​ar das hauptsächliche Tauschmittel für andere Wirtschaftsgüter. Heute g​ibt es i​m Stadtgebiet n​ur noch e​in einziges Weingut i​m Überlinger Felsengarten m​it einer Anbaufläche v​on 25 Hektar. Folgende Rebsorten werden angebaut: Müller-Thurgau, Grauer Burgunder (Ruländer), Riesling, Weißer Burgunder, Chardonnay, Traminer, Gewürztraminer s​owie auch Blauer Spätburgunder u​nd Cabernet-Mitos.[59]

Kultur

Seit 1954 w​ird in Überlingen i​n der Regel a​lle zwei Jahre d​er Bodensee-Literaturpreis vergeben. Im Preisgericht sitzen Professoren a​us Deutschland, Österreich u​nd der Schweiz.

1956 f​and in Überlingen a​uf Einladung d​es Bodensee-Clubs d​er Zweite Internationale Deutschsprachige Schriftstellerkongress statt, d​er durch e​ine öffentlich ausgetragene Kontroverse zwischen Hermann Kesten u​nd Ludwig Friedrich Barthel Schlagzeilen machte.

Von 2005 b​is 2011 f​and das v​om Wahlüberlinger Barden u​nd Liedermacher Jens Eloas Lachenmayr initiierte „Fest d​er Bäume“ i​m Überlinger Stadtgarten statt, e​in Liedermacher-Festival, d​as 2008 v​om Fernsehsender ARTE aufgezeichnet wurde. Die Überlinger Band „Die Neuen Barden“ (gegründet v​on Jens Eloas Lachenmayr u​nd Frank Waldvogel) spielte d​ort jeweils a​ls Hauptact. Seit 2012 i​st das „Fest d​er Bäume“ e​in Wanderfestival u​nd spielt j​edes Jahr i​n einer anderen Stadt.

In d​er ehemaligen Kapuzinerkirche findet alljährlich d​as „Sommertheater“ m​it verschiedenen Aufführungen d​es Stadttheaters Konstanz statt. Zur Landesgartenschau Überlingen 2021 werden h​ier zwischen April u​nd Oktober d​es Jahres praktisch wöchentlich abwechselnd Blumenschauen d​es Fachverbands Deutscher Floristen gegeben.[60]

Alle z​wei Jahre i​m April w​ird die Veranstaltungsreihe WortMenue durchgeführt; i​m Suso-Haus finden i​n Erinnerung a​n den mittelalterlichen Mystiker Heinrich Seuse i​n freier Trägerschaft regelmäßig Lesungen, Konzerte u​nd Vorträge statt.[61]

Landesgartenschau Baden-Württemberg Überlingen 2021

Landesgartenschau Überlingen 2021: Blick von der Außengastronomie im „Uferpark“[62] am „Landkreispavillon“ Richtung Südost; vor dem Ufer das „Lesezeichen“ zum Goldbacher Stollen, im Hintergrund der Bodanrück mit Dingelsdorf (Juni 2021)

Die aufgrund d​er Corona-Pandemie v​on 2020 a​uf 2021 verschobene Landesgartenschau Überlingen w​ar vom 30. April b​is zum 17. Oktober d​es Jahres geöffnet;[63] s​ie war d​ie erste Landesgartenschau a​m Bodensee.

Sport

  • Seit 2008 findet Ende August ein Weltranglisten-Tennisturnier der oberen (bis 2019: untersten) Futures-Kategorie statt, das die beiden Tennisclubs TC Überlingen und TC Altbirnau gemeinsam veranstalten.
  • Der seit 1973 fast ununterbrochen vom Windsurfclub Überlingen veranstaltete Überlinger Windsurf-Cup ist eine der ältesten regelmäßig stattfindende Windsurf-Regatten in Deutschland.
  • Von 2005 bis 2012 fand jeweils im Juli/August das Finale des Deutschen Bouldercups statt, in dessen Rahmen es seit 2008 auch eine Station des Deutschen Speedcups war.
  • Seit 1970 findet jährlich am 6. Januar traditionell das Internationale Dreikönigstauchen der Tauchgruppe Überlingen statt

Tradition

Der Überlinger Hänsele

Überlingen i​st eine Hochburg d​er traditionellen schwäbisch-alemannischen Fasnet. Zusammen m​it den Zünften a​us Rottweil, Elzach u​nd Oberndorf bildet d​ie Narrenzunft Überlingen d​en Viererbund. Das Häs (die Fastnachtstracht), d​er „Überlinger Hänsele“, w​ird bereits i​n einem Ratsprotokoll d​es Jahres 1430 erwähnt.[64]

Zum Gedenken a​n die erfolgreiche Abwehr d​er Schweden i​m Dreißigjährigen Krieg, d​ie am 11. Juli 1632 d​ie Stadt angriffen u​nd vom 23. April b​is 16. Mai 1634 belagerten, finden n​ach einem Gelöbnis d​er Bürgerschaft v​on Überlingen v​on 1634 z​wei Mal i​m Jahr jeweils a​m zweiten Sonntag i​m Mai (Muttertag) u​nd im Juli e​in Gottesdienst u​nd eine Schwedenprozession statt. Auf d​em Prozessionsweg w​ird die „Schwedenmadonna“ v​on Pfadfindern a​uf Schultern getragen. An d​er Prozession z​u fünf Altären nehmen a​uch die Stadtkapelle, d​ie Schwerttanzkompanie, d​ie Jugendkantorei, Ministranten, Pfadfinder u​nd etwa 100 Trachtenträgerinnen teil. Im Anschluss a​n die Zweite Schwedenprozession w​ird der s​o genannte „Schwertletanz“ a​uf der Hofstatt u​nd vor d​em Archiv d​urch die Schwerttanzkompanie aufgeführt.[65]

Von Überlingen nach Birnau

Vom Landungsplatz für Bodenseeschiffe entlang d​em Seeufer über Nußdorf n​ach Maurach verläuft d​ie dem See nähere Wegführung a​ls die d​es offiziellen, oberhalb d​es Sees verlaufenden Bodensee-Rundwegs. Durch d​ie Rebhänge hinauf führt dieser z​ur Wallfahrtskirche Birnau. Von d​ort gelangt m​an mit d​em Bus (Haltestelle Bundesstraße) zurück n​ach Überlingen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Überlingen h​at folgenden Persönlichkeiten d​as Ehrenbürgerrecht verliehen

  • 1840: Franz Sales Wocheler (1778–1848), katholischer Stadtpfarrer von 1820 bis 1848. Er gilt als Wegbereiter der „Leopold-Sophien-Bibliothek“ und machte sich durch den Ausbau des Überlinger Schulwesens verdient.[66]
  • 1928: Adolf Schwarz (1864–1940), katholischer Stadtpfarrer von 1909 bis 1940. In seine Amtszeit fiel vor allem die grundlegende Restaurierung des Überlinger Münsters St. Nikolaus (1908–1924).[67]
  • 1963: Georg Siemens (1882–1977). Der Universitätsprofessor lebte im Ruhestand in Überlingen und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Arbeiten. Er war außerdem Gemeinderatsmitglied und Träger des Bodensee-Literaturpreises von 1968.[68]

Söhne und Töchter der Stadt

Bekannte Personen, die in Überlingen lebten

Bekannte Einwohner

Anmerkungen

  1. Courval [Corval], Charles Christoph de Mazencourt, vicomte de; Statthalter [ – ] Courval war 1643 Kommandant in Überlingen am Bodensee, wie der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg in seinem 1647 wieder aufgelegten „Florus“ berichtet: „Der zeit [März 1643] ist der Graff von Corval vom König in Franckreich zum Statthalter in Vberlingen gemacht. (WASSENBERG, Florus, S. 517.).“ Zitiert aus: www.30jaehrigerkrieg.de.
  2. Martin Lang: Vom Prager Frieden zum Westfälischen Frieden (1635–1648). Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie, Wien 2008, S. 42. online (PDF; 403 kB). Lang zitiert Heilmann: Die Feldzüge der Bayern in den Jahren 1643, 1644 und 1645. Leipzig 1851, S. 6 ff. Die dort genannte Besatzung in Überlingen von „12-13.000 Mann“ erscheint weit zu hoch gegriffen und lässt sich nicht anderweitig bestätigen.
  3. Während im Veranstaltungskalender der Stadt Überlingen aktuell kein Datum des Beginns der Prozessionen mehr genannt wird: Schwedenprozession 2020 (Abruf am 5. Januar 2020), ist das Datum ‚ab 1635‘ mit der neunjährigen ‚Treulosigkeit‘ verschiedentlich noch im Umlauf: ‚Bodensee-Veranstaltungen‘ (Abruf am 5. Januar 2020).

Literatur

Überlingen (alphabetisch sortiert)

  • Badisches Städtebuch. Band IV 2. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1959.
  • Eva-Maria Bast, Heike Thissen: Geheimnisse der Heimat: 50 spannende Geschichten aus Überlingen. Edition SÜDKURIER, 2011, ISBN 978-3-00-035898-2.
  • Eva-Maria Bast u. a.: Verschwundene Orte in Überlingen. Bast Medien, Überlingen 2018, ISBN 978-3-946581-60-4
  • Paul Baur (Hrsg.): … klein, hochmodern aber hiesig! Überlinger Gewerbe im Wandel Verein der Freunde der Jörg-Zürn-Gewerbeschule 2. Auflage 1997, ISBN 3-921213-93-2.
  • Bettina Bernhard: „Kur am und im See, Alpenblick inklusive“. Das Kneippheilbad Überlingen. In: Wolfgang Niess, Sönke Lorenz (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Markstein, Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5.
  • Michael Brunner, Marion Harder-Merkelbach (Hrsg.): 1100 Jahre Kunst und Architektur in Überlingen (850–1950). Begleitbuch zur Ausstellung der Städtischen Galerie Überlingen. Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-032-1.
  • Oswald Burger: Der Stollen. Überlingen 2005, ISBN 3-86142-087-2 (Dokumentation zum KZ Aufkirch, Goldbacher Stollen, kurzer Abschnitt über KZ-Friedhof Birnau).
  • Oswald Burger, Hansjörg Straub: Die Levingers. Eine Familie in Überlingen. Eggingen 2002, ISBN 3-86142-117-8 (geschildert werden nebenbei auch die Überlinger Vereine um 1900 und die Zeit des Großherzogtums bzw. des Staates Baden).
  • Ursula Dauth, Johannes Braus und Thomas Braus: Überlingen: Stolze Stadt am See. Textbilderei-Verlag, Neustadt 2017, ISBN 978-3981868500
  • Wilfried Enderle: Konfessionsbildung und Ratsregiment in der katholischen Reichsstadt Überlingen (1500–1618) im Kontext der Reformationsgeschichte der oberschwäbischen Reichsstädte. Kohlhammer, Stuttgart 1990 (= Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B, Forschungen. Bd. 118), ISBN 3-17-011041-1.
  • Jan Fornol et al.: s brennt! Überlingen eine Stadt und ihre Feuerwehr 1853 bis 2003. Eigenverlag, 2003
  • Otto Gruber: Überlinger Profanbauten des 15. und 16. Jahrhunderts. Karlsruhe, 1914.
  • Peter Höring, Ursula Horstmann und Hermann Keller: Chronik von Andelshofen. Eigenverlag, 2010, 248 Seiten[72]
  • Köhler, Mathias (Text), Anton J. Brandl (Fotograf): Kirchen in Überlingen. Schnell & Steiner, Regensburg, 2021 (22. Aufl.), ISBN 978-3-7954-4328-3
  • Siegmund Kopitzki, Waltraut Liebl (Hrsg.): Überlingen Literarisch. Ein Spaziergang durch die Jahrhunderte. Gmeiner-Verlag, Meßkirch, 2020, ISBN 978-3-8392-2607-0.
  • Michael Losse: Überlingen am Bodensee. Kulturgeschichte und Architektur. Imhof, Petersberg 2011
  • Franziska Schaudeck: Die alchemische Handschriftensammlung der Leopold-Sophien-Bibliothek in Überlingen am Bodensee. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2020, ISBN 978-3-447-11364-9.
  • Hans Schleuning (Red.): Überlingen und der Linzgau am Bodensee. (Teilauflage auch als: Der Kreis Überlingen). Theiss, Stuttgart 1972, ISBN 3-8062-0102-1.
  • Alois Schneider, Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege, Stadt Überlingen (Hrsg.): Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg Bd. 34 Überlingen. Regierungspräsidium Stuttgart Landesamt für Denkmalpflege 2008, ISBN 978-3-927714-92-2.
  • Eugen Schnering, Gesellschaft der Kunstfreunde Überlingen e. V. (Hrsg.): Überlingen – Stadtgeschichte in Straßennamen. Verlag der Gesellschaft der Kunstfreunde Überlingen e. V., 1993
  • Alfons Semler: Überlingen – Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt. Oberbadischer Verlag, Singen 1949.
  • Stadt Überlingen (Hrsg.): Überlingen. Bild einer Stadt. In Rückschau auf 1200 Jahre Überlinger Geschichte. 770–1970. Konrad, Weißenhorn 1970.
  • Dieter Helmut Stolz: Geliebtes Überlingen. Ein Gang durch Geschichte und Kultur der Stadt am Bodensee. Mit Stadtrundgang. Mit zahlr. Fotos von Siegfried Lauterwasser. 2., überarb. Auflage. Verlag des Südkurier, Konstanz 1981, 91 Seiten.
  • Wilhelm Telle, Alfons Semler (Anhang): Aus der Geschichte Überlingens. Feyel, Überlingen, 1928; Nachdruck: DCS, Überlingen, 2014, ISBN 978-3-940140-80-7.

Überlinger Seealemannisch

  • (als) Wolfgang Lechler: Mir schwätzed andersch. Seealemannische Werter und Sprichwerter us Iberlinge und drumrum. VUS, Frickingen 2010, ISBN 978-3-938340-30-1.
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Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Deutscher Wetterdienst
  3. Liste 3: Enddatierung der nachlimeszeitlichen Münzen in Südwestdeutschland. S. 423–430, hier S. 428. In: Claudia Theune: Germanen und Romanen in der Alamannia: Strukturveränderungen aufgrund der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert. Verlag Walter de Gruyter, 2004, ISBN 3-11-017866-4.
  4. Navid Moshgbar: Siedlung direkt am See: Bei Bauarbeiten in Aufkirch wurde ein alter römischer Gutshof entdeckt in: Südkurier vom 7. Oktober 2019
  5. StiASG, Urk. I 42. Online auf e-chartae, abgerufen am 12. Juni 2020.
  6. suedkurier.de
  7. Zitate im Abschnitt oben: Weltgeschichte, von Dr. Joh. Bapt. von Weiß. Leipzig 1892, 9. Band, S. 322, & Kolberg, Gerda: Überlingen – Bild einer Stadt, S. 72. In: Geiger, S. 14 und 6.
  8. Weltgeschichte, von Dr. Joh. Bapt. von Weiß. Leipzig 1892, 9. Band, S. 400, in: Geiger, S. 6.
  9. CHRONICA PROVINCIAE HELVETICAE Ordinis … CAPUCINORUM, Solodori 1884, S. 301. In: Geiger, S. 15. - Zum Zusammenhang: Eberhard Fritz: Konrad Widerholt, Kommandant der Festung Hohentwiel (1634–1650). Ein Kriegsunternehmer im europäischen Machtgefüge. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 76 (2017). S. 217–268.
  10. Vgl. Deutsche Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik e. V. (Hrsg.): Erdbeben in Deutschland (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgeb.eu. 1. Auflage, 2004, S. 6.
  11. Stefan Hilser (shi): Schweres Beben vor 100 Jahren. In: Südkurier. 15. November 2011
  12. Oswald Burger: Überlingen (Aufkirch). In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 514–517.
  13. Roland Burger: Stolpersteine genehmigt. In: Südkurier. 3. März 2005
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