Nußdorf (Überlingen)
Nußdorf liegt als Stadtteil südöstlich von Überlingen im Bodenseekreis in Baden-Württemberg.
Nußdorf Große Kreisstadt Überlingen | |
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Höhe: | 418 m ü. NHN |
Fläche: | 1,99 km² |
Einwohner: | 1759 (31. Dez. 2014) |
Bevölkerungsdichte: | 884 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 88662 |
Vorwahl: | 07551 |
Die Schreibweise folgt der alten Rechtschreibung, solange die Gemeinde keine Änderung beschließt.
Geographie
Das Dorf liegt am Bodensee zwischen Überlingen und der Wallfahrtskirche Birnau. Es hat 1.759 Einwohner (Stand Januar 2015). Die Gesamtfläche der Gemarkung Nußdorf beträgt 199 Hektar, davon 60 Hektar Wald.
Geschichte
Nußdorf liegt auf uraltem Siedlungsgebiet. Vor dem Landungssteg sind im See Reste einer Pfahlbausiedlung, die auf 3919 v. Chr. dendrochronologisch datiert wurden. Um das Jahr Null führten die Römer den Nußbaum in den gallischen Provinzen, zu denen das Gebiet am nördlichen Bodenseeufer gehörte, ein. Seinen Namen erhielt Nußdorf zwischen 600 und 800. 1092 wurde es erstmals erwähnt, als ein Egilwart von Nußdorf in Beuren einen Grundstückstausch bezeugte. Seit etwa 1134 gehörte Nußdorf zum Kloster Salem.
Weihnachten 1643 wurden in Nußdorf alle Häuser außer der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Kapelle und einer Scheune von französischen Truppen zerstört. Im Zuge der Säkularisation 1802 kam Nußdorf nach Auflösung der Reichsabtei Salem zu Baden und wurde 1832 eine eigenständige Gemeinde. Nach Auflösung des Bezirks Salem wurde die Gemeinde Nußdorf 1857 in den Bezirk Überlingen eingegliedert.
Nußdorfer Bürgermeister | Amtszeit[1] |
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Blaßer | bis 1848 |
Konrad Urnau | 1848 |
Reichle | 1865 |
Sebastian Böhler | 1883 bis 1901 |
Josef Zundel | 1901 bis 1922 |
Josef Beck | 1922 bis 1945 |
Karl Anton Mayer | 1943 bis 1945 |
Josef Freyburger | 1945 |
Josef Beck (nicht der vorgenannte Beck) | 1945 bis 1946 |
Leopold Denz | 1946 bis 1948 |
Josef Beck | 1948 bis 1954 |
Karl Anton Mayer | 1954 bis 1962 |
Gebhard Butscher | 1962 bis 1975 |
Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Nußdorf ein Stadtteil von Überlingen. 1999 erhielt Nußdorf eine Ortsverfassung und wurde zum siebten Teilort Überlingens mit einem Ortschaftsrat.
Politik
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 +7,5 %p
−11,6 %p +0,5 %p −3,8 %p +1,4 %p +10,4 %p Anmerkungen:
a Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz/Die Grünen c Freie Wählervereinigung/Überlingen für Alle f Bürger für Überlingen
Bei der Kommunalwahl 2019 für den Überlinger Gemeinderat gingen 550 der 1331 (oder 41 %) der Wahlberechtigten im Wahlbezirk Nußdorf (008-23) zur Wahl. Die "Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz/Bündnis 90/Die Grünen" und die CDU haben die höchsten Stimmanteile gewonnen (siehe Grafik).[2] Nußdorf ist eine Ortschaft. Am 26. Mai 2019 wurde ein neuer Ortschaftsrat gewählt.[4] Über 68 % der Wahlberechtigten gingen zur Wahl.[5] Die wahlberechtigten Einwohner wählen neben dem Gemeinderat auch einen aus 11 Mitglieder bestehenden Ortschaftsrat, der die Aufgaben der Ortsverwaltung wahrnimmt. Nach einer Kommunalwahl schlägt der Ortschaftsrat dem Gemeinderat einen Ortsvorsteher zur Wahl vor.
EinwohnerentwicklungDie Zahlen von 1852 bis 1970 beruhen auf Volkszählungsergebnissen.
WappenBlasonierung: Das ehemalige Gemeindewappen von Nußdorf zeigt in Silber auf grünem Schildfuß einen grünen Nussbaum. ReligionNußdorf ist in die katholische Kirchengemeinde Birnau gepfarrt. SehenswürdigkeitenIm Ort befindet sich die von katholischen und evangelischen Christen genutzte Kapelle St. Cosmas und Damian, eine gotische Saalkirche aus dem 14. Jahrhundert mit einem gotischen Flügelaltar und Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Wirtschaft und InfrastrukturDas einstige Bauerndorf – einige wenige Fischer gab es von Ende des 19. Jahrhunderts bis Ende des 20. Jahrhunderts – wandelte sich zu einem Wohn- und Ferienort mit Gastronomiebetrieben und Erholungseinrichtungen. Heute (2015) gibt es nur einen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb und keinen Berufsfischer mehr. Am Bodenseeufer gibt es ein Strandbad und eine Schiffslandestelle. VerkehrDie Bundesstraße 31 führt östlich und nördlich um Nußdorf herum. Alle Nußdorfer Straßen sind nach Süßwasserfischen benannt. Der Haltepunkt Nußdorf an der Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen wird im Stundentakt bedient. Außerdem ist der Ort an das Überlinger Stadtbusnetz angeschlossen. Durch Nußdorf führen der Bodensee-Rundweg und der Bodensee-Radweg. StraßennamenUrsprünglich wurden die Häuser in Nußdorf unter ihren Hausnamen bekannt, wie heute aus dem Nußdorfer Urbar von 1803 bekannt ist, und der größte Teil davon waren Fischnamen.[11] Ab dem Jahr 1911 bekamen die neue Häuser eine Nummer, beginnend mit der Nummer eins für das älteste Haus. Es gab zunächst nur wenige Straßennamen. Am 14. Dezember 1955 wurde vom Nußdorfer Gemeinderat beschlossen, 23 Straßen mit Fischnamen zu versehen.[11][12][13] Ausnahmen dazu sind Alte Nußdorfer Straße, Margaretenweg, Nußdorfer Straße und Strandweg.
Bekannte Einwohner
Literatur
WeblinksCommons: Nußdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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