Senegalesische Fußballnationalmannschaft

Die senegalesische Fußballnationalmannschaft ist die Auswahlmannschaft des senegalesischen Fußballverbandes Fédération Sénégalaise de Football und repräsentiert diesen auf internationaler Ebene bei Länderspielen gegen Mannschaften anderer nationaler Verbände. Ihre größten Erfolge hatte sie mit dem Viertelfinaleinzug bei der WM 2002 sowie mit dem ersten großen Titelgewinn beim Afrika-Cup 2022.

Republik Senegal
République du Sénégal
Spitzname(n) Les Lions de la Teranga
Löwen der Teranga oder Teranga-Löwen
Verband Fédération Sénégalaise
de Football
Konföderation CAF
Technischer Sponsor Puma
Cheftrainer Senegal Aliou Cissé (seit 2015)
Rekordtorschütze Henri Camara (29)
Sadio Mané (29)
Rekordspieler Henri Camara (99)
Heimstadion Stade du Senegal
FIFA-Code SEN
FIFA-Rang 18. (1587.78 Punkte)
(Stand: 10. Februar 2022)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
520 Spiele
239 Siege
136 Unentschieden
145 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Gambia Gambia 1:2 Senegal Senegal
(Gambia; 1959)
Höchster Sieg
Senegal Senegal 10:1 Mauretanien Mauretanien
(Dakar, Senegal; 28. September 1972)
Höchste Niederlage
Guinea-a Guinea 5:0 Senegal Senegal
(Guinea; 6. März 1966)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 2 (Erste: 2002)
Beste Ergebnisse Viertelfinale 2002
Afrikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 16 (Erste: 1965)
Beste Ergebnisse Afrikameister 2022
(Stand: 15. November 2020 (Bilanz))

Rekordspieler

Stand: 2. Februar 2022[2]

Fettgesetzte Spieler sind noch aktiv.
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# Spieler Spiele Tore Zeitraum
1Henri Camara99291999–2008
2Idrissa Gueye89062011–
3Roger Mendy87031979–1995
4Sadio Mané86282012–
5Tony Sylva83001999–2008
6Cheikhou Kouyaté7842012–
7Jules Bocandé73201979–1993
8Lamine Diatta71042000–2008
9El Hadji Diouf70242000–2008
10Papa Bouba Diop63112001–2008
Rekordtorschützen[2]
# Player Tore Caps Zeitraum
1Henri Camara29991999–2008
2Sadio Mané28862012–
3El Hadji Diouf24702000–2008
4Jules Bocandé20731979–1993
Mamadou Niang20542002–2012
6Papiss Demba Cissé17352009–2015
Moussa Sow17482009–2018
8Papa Bouba Diop11632001–2008
Moussa Konaté11342012–2019
Souleymane Sané11301989–1997

Weitere bekannte Spieler

Turniere

Weltmeisterschaft 2002

Bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea sorgte die senegalesische Nationalelf im ersten Spiel für eine nicht für möglich gehaltene Sensation, als sie den Titelverteidiger und Turnierfavoriten Frankreich 1:0 bezwang. In der Euphorie erkämpfte sich die Mannschaft zwei Unentschieden gegen Dänemark (1:1) und Uruguay (3:3) und stand damit im Achtelfinale. Dort wurde Schweden mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen; beide Tore schoss Henri Camara. Erst im Viertelfinale unterlag der Senegal einer anderen WM-Überraschungsmannschaft, der Türkei, mit 0:1 nach Verlängerung. Der Siegeszug machte den Senegal zu einem der erfolgreichsten WM-Debütanten seit 1950.

Afrikameisterschaften

Zum ersten Mal war Senegal 1965 für den Afrika-Cup qualifiziert. Die Mannschaft schied nach einem Losentscheid zugunsten Tunesiens ungeschlagen in der Vorrunde aus. Bei der zweiten Teilnahme 1968 konnte sich Senegal in der Vorrunde nicht gegen Ghana und die DR Kongo durchsetzen und schied erneut aus.

Erst 18 Jahre später, 1986, konnte sich Senegal wieder qualifizieren. In der Vorrunde schlug man neben Mosambik auch überraschend den späteren Sieger Ägypten, verlor aber gegen Elfenbeinküste und scheiterte abermals in der ersten Runde.

1990 schließlich konnte sich Senegal bis ins Halbfinale spielen, mit nur einem einzigen Sieg, da lediglich acht Mannschaften am Turnier teilnahmen. Am Ende wurde die Mannschaft Vierter, der bis dahin größte Erfolg im senegalesischen Fußball außerhalb Westafrikas.

1992 durfte Senegal dann sogar das Turnier austragen. Die hohen Erwartungen konnte die Mannschaft aber nicht ganz erfüllen, im Viertelfinale verlor sie gegen Kamerun.

1994 und 2000 scheiterten die Senegalesen erneut im Viertelfinale. Der große Durchbruch gelang 2002, als man sich bis ins Turnierfinale spielte und dort erst im Elfmeterschießen gegen Kamerun unterlag.

2004 unterlag Senegal dem späteren Meister Tunesien im Viertelfinale. 2006 wurde man Vierter. Bei der Afrikameisterschaft 2008 schied man in der Vorrunde aus. Seither genügen die Leistungen der Senegalesen nicht den Erwartungen. In der Qualifikation für die WM 2010 scheiterte man vorzeitig und konnte sich nicht für die Afrika-Meisterschaft 2010 qualifizieren.

Für die Fußball-Afrikameisterschaft 2012 qualifizierte sich der Senegal mit fünf Siegen und einem Remis und galt vor Turnierbeginn – auch weil einige andere starke Mannschaften sich nicht qualifizieren konnten – als einer der Turnierfavoriten. Nach drei Niederlagen gegen in der FIFA-Weltrangliste schlechter platzierte Mannschaften schied der Senegal aber bereits in der Vorrunde aus. Aufgrund des Ausscheidens wurde Trainer Amara Traoré am 8. Februar 2012 entlassen.[3]

Bei der Afrikameisterschaft 2019 in Ägypten erreichte das Team nach 2002 zum zweiten Mal das Finale, musste sich aber der Algerischen Mannschaft geschlagen geben.

Bei der Afrikameisterschaft 2022 in Kamerun konnte die senegalesische Nationalmannschaft zum ersten Mal den Titel des Afrikameisters erlangen. Im Finale am 6. Februar 2022 schlug man Ägypten im Elfmeterschießen mit 4:2, nachdem es nach 90 Minuten regulärer Spielzeit und weiteren 30 Minuten Verlängerung noch 0:0 stand.

Copa Amilcar

An dem Amílcar-Cabral-Cup, dem Turnier für westafrikanische Nationalmannschaften, nahm Senegal immer teil, seitdem sie 1979 das erste Mal ausgetragen wurde. Eine Ausnahme bildet hier 2001, als die U23 des Landes das Turnier in Kap Verde spielte und gewann.

Der Senegal konnte die Amílcar-Cabral-Cup bereits 8-mal gewinnen (1979, 1980, 1983, 1984, 1985, 1986, 1991, 2001), häufiger als jedes andere Team Westafrikas.

Westafrikameisterschaft

Südafrikameisterschaft

  • 2021: 2. Platz (Gastmannschaft)


  • CEDEAO-Cup
    • 1977 & 1983 – nicht teilgenommen
    • 1985 – 1. Platz
    • 1987 – 3. Platz
    • 1990 – 2. Platz
    • 1991 – 2. Platz
  • African Games
    • African Games 1987 – Vorrunde

Seit 1991 sind die African Games ein U23-Turnier; die senegalesische Mannschaft nahm bisher nur 2003 daran teil und schied in der Vorrunde aus.

Weltmeisterschaften

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[5] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930Uruguaynicht teilgenommenKein selbständiger Staat
1934Italiennicht teilgenommenKein selbständiger Staat
1938Frankreichnicht teilgenommenKein selbständiger Staat
1950Brasiliennicht teilgenommenKein selbständiger Staat
1954Schweiznicht teilgenommenKein selbständiger Staat
1958Schwedennicht teilgenommenKein selbständiger Staat
1962Chilenicht teilgenommen1. Spiel erst nach Beginn der Qualifikation
1966EnglandzurückgezogenAlle 15 afrikanischen Mannschaften zogen sich aus der Qualifikation zurück, da die FIFA den Mannschaften aus Afrika, Asien und Ozeanien nur einen Endrundenplatz zugestand.
1970Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 1. Runde nach Entscheidungsspiel an Marokko gescheitert.
1974Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 1. Runde erneut an Marokko gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1978Argentiniennicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 1. Runde an Togo gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1982Spaniennicht qualifiziertIn der Qualifikation wieder in der 1. Runde an Marokko gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1986Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 1. Runde an Angola im Elfmeterschießen gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1990Italiennicht teilgenommen
1994USAnicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 2. Runde erneut an Marokko gescheitert.
1998Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 1. Runde erneut an Togo gescheitert, das sich ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
2002Südkorea/JapanViertelfinaleTürkei7. PlatzBruno MetsuNiederlage nach Verlängerung durch Golden Goal. Sieg im Eröffnungsspiel gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich.
2006Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 2. Runde erneut an Togo gescheitert.
2010Südafrikanicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 2. Runde an Algerien gescheitert.
2014Brasiliennicht qualifiziertIn der Qualifikation in der Playoff-Runde an der Elfenbeinküste gescheitert.
2018RusslandVorrundePolen, Japan, KolumbienAliou CisséNach einem Sieg gegen Polen, einem Unentschieden gegen Japan und einer Niederlage gegen Kolumbien als Gruppendritter ausgeschieden.
2022KatarIn der 2. Qualifikationsrunde setzte sich die Mannschaft gegen die Republik Kongo, Namibia und Togo durch und trifft in der dritten Runde auf Ägypten.
2026Kanada/Mexiko/USA

Fußball-Afrikameisterschaft

1957 bis 1963nicht teilgenommen
1965 in Tunesien4. Platz
1968 in ÄthiopienVorrunde
1970 in Sudannicht qualifiziert
1972 in Kamerunnicht qualifiziert
1974 in Ägyptennicht qualifiziert
1976 in Äthiopiennicht qualifiziert
1978 in Ghananicht qualifiziert
1980 in Nigerianicht teilgenommen
1982 in Libyennicht qualifiziert
1984 in der Elfenbeinküstenicht qualifiziert
1986 in ÄgyptenVorrunde
1988 in Marokkonicht qualifiziert
1990 in Algerien4. Platz
1992 im SenegalViertelfinale
1994 in TunesienViertelfinale
1996 in Südafrikanicht qualifiziert
1998 in Burkina Fasonicht qualifiziert
2000 in Ghana und NigeriaViertelfinale
2002 in Mali2. Platz
2004 in TunesienViertelfinale
2006 in Ägypten4. Platz
2008 in GhanaVorrunde
2010 in Angolanicht qualifiziert
2012 in Gabun und ÄquatorialguineaVorrunde
2013 in Südafrikanicht qualifiziert
2015 in ÄquatorialguineaVorrunde
2017 in GabunViertelfinale
2019 in Ägypten2. Platz
2022 in KamerunAfrikameister

Trainer

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  2. Senegal – Record International Players (Liste evtl. unvollständig)
  3. FIFA.com: Senegal feuert Trainer Traore
  4. soccer24.com: Soccer Africa. WAFU Cup of Nations 2017 Results
  5. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (PDF; 200 kB)
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