Fußball-Europameisterschaft 2012/Schweden

Dieser Artikel behandelt die schwedische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2012. Für Schweden war es die fünfte Teilnahme und seit 2000 konnte sich Schweden immer qualifizieren, schied aber wie zuletzt 2008 auch diesmal wieder in der Vorrunde aus.

Qualifikation

Verlauf

Die schwedische Mannschaft wurde bei der Auslosung der Qualifikationsgruppen am 7. Februar 2010 in Warschau der Qualifikationsgruppe E zugelost. Nach Siegen gegen Ungarn und San Marino an den Auftaktspieltagen im September des Jahres kassierte die Mannschaft ihrem dritten Qualifikationsspiel gegen die Niederlande nach Gegentoren von jeweils zweimal Klaas-Jan Huntelaar und Ibrahim Afellay beim Ehrentreffer zum 1:4-Endstand durch den Holland-Legionär Andreas Granqvist die erste Niederlage. In das Jahr 2011 starteten die Schweden mit zwei Siegen gegen Moldawien und einem 5:0-Heimerfolg gegen Finnland, durch die anschließende Niederlage gegen Ungarn wurde es noch mal spannend im Duell um den zweiten Platz hinter den die Gruppe verlustpunktfrei dominierenden Niederländern. Nach erneuten Siegen gegen San Marino und Finnland stand die Mannschaft schließlich vor dem letzten Spieltag aufgrund des besseren Vergleichs gegenüber Ungarn vorzeitig als Gruppenzweiter fest. Im abschließenden Gruppenspiel führten die Torschützen Kim Källström, Sebastian Larsson per Strafstoß und Ola Toivonen – erneut Klaas-Jan Huntelaar und Dirk Kuyt trafen für den Gegner – Schweden zum Sieg über die Niederländer. Der Erfolg bedeutete die direkte Qualifikation, da die Mannschaft in der Endabrechnung mit sechs anrechenbaren Siegen zwei Punkte vor Portugal und Kroatien in der Liste der besten zweitplatzierten Mannschaften lag.

RangLandTorePunkte
1. Niederlande 37:08 27
2. Schweden 31:11 24
3. Ungarn 22:14 19
4. Finnland 16:16 10
5. Moldawien 12:16 09
6. San Marino 00:53 00
Schweden - Ungarn 2:0
Schweden - San Marino 6:0
Niederlande - Schweden 4:1
Schweden - Moldawien 2:1
Moldawien - Schweden 1:4
Schweden - Finnland 5:0
Ungarn - Schweden 2:1
San Marino - Schweden 0:5
Finnland - Schweden 1:2
Schweden - Niederlande 3:2

Eingesetzte Spieler

Nach der misslungenen Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 übernahm Erik Hamrén, der als Trainer in Schweden, Dänemark und Norwegen nationale Titel gewonnen hatte, als Nachfolger von Lars Lagerbäck den Posten des schwedischen Nationaltrainers. In den zehn Spielen im Rahmen der Qualifikation setzte er 23 verschiedene Spieler ein, Mikael Lustig, Johan Elmander und Kim Källström bestritten als einzige alle zehn Partien. Als bester Torschütze in der schwedischen Auswahl erwies sich mit fünf Torerfolgen Zlatan Ibrahimović, der zudem in sieben Spielen die Mannschaft als Mannschaftskapitän aufs Spielfeld führte. In drei Spielen vertrat ihn Anders Svensson. Die 31 im Rahmen der Qualifikation erzielten Tore verteilten sich auf 14 verschiedene Spieler sowie zwei Eigentore von San Marino. Beim 6:0-Erfolg gegen San Marino wurde Olof Mellberg des Feldes verwiesen.

Aufgebot

Nationaltrainer Erik Hamrén gab am 14. Mai sein 23 Spieler umfassendes Aufgebot bekannt. Neben der vorgeschriebenen Nominierung von drei Torhütern berief er sieben Abwehr- und acht Mittelfeldspieler sowie fünf Stürmer. Während kurz vor der Nominierung des Kaders der bis dato verletzte Johan Elmander Entwarnung gab[1], musste John Guidetti verletzungsbedingt passen.[2]

Der Kader umfasste 20 im Ausland aktive Spieler, lediglich Pär Hansson, Tobias Hysén und Anders Svensson standen bei Klubs aus ihrem Heimatland unter Vertrag. Olof Mellberg bestritt seine vierte Europameisterschaftsendrunde, in seinen drei vorherigen Turnieren war er jeweils in allen Endrundenspielen der schwedischen Landesauswahl zum Einsatz gekommen. Insgesamt gab es mit ihm neun Spieler, die über Spielpraxis bei einer Endrunde verfügen. Mit insgesamt vier Toren bei EM-Endrunden war Zlatan Ibrahimović, der zum dritten Mal bei einer Endrunde im Kader stand, der erfolgreichste Mitreisende. Damit führte er auch zusammen mit Henrik Larsson die Liste der erfolgreichsten Torschützen der schwedischen Nationalmannschaft bei EM-Endrunden vor Tomas Brolin an, der dreimal erfolgreich war. Durch die zwei Tore bei der Endrunde ist Ibrahimović mit 6 Toren nun alleine bester schwedischer EM-Torschütze.

Trikot-
Nr.
NameVereinGeburts-
datum
Länderspiel-
einsätze[K 1]
Länderspiel-
tore[K 1]
DebütEM-Spiele[K 2]Sp.Tore[K 3]RotG/RGelb
Torhüter
23 Pär Hansson Schweden Helsingborgs IF 22. Juni 1986 000000000000002.00000000002 000000000000000.00000000000 19. Jan. 2011
01 Andreas Isaksson Niederlande PSV Eindhoven 3. Okt. 1981 000000000000096.000000000096 000000000000000.00000000000 27. März 2002 4 (2004), 3 (2008) 3
12 Johan Wiland Danemark FC Kopenhagen 24. Jan. 1981 000000000000008.00000000008 000000000000000.00000000000 18. Jan. 2007
Abwehr
15 Mikael Antonsson Italien FC Bologna 31. Mai 1981 000000000000005.00000000005 000000000000000.00000000000 22. Jan. 2007
04 Andreas Granqvist Italien CFC Genua 16. Apr. 1985 000000000000021.000000000021 000000000000002.00000000002 23. Jan. 2006 3
02 Mikael Lustig Schottland Celtic Glasgow 13. Dez. 1986 000000000000026.000000000026 000000000000001.00000000001 19. Jan. 2008 2
03 Olof Mellberg Griechenland Olympiakos Piräus 3. Sep. 1977 000000000000117.0000000000117 000000000000008.00000000008 23. Feb. 2000 3 (2000), 4 (2004), 3 (2008) 311
13 Jonas Olsson England West Bromwich Albion 10. März 1983 000000000000010.000000000010 000000000000000.00000000000 2. Juni 2010 21
05 Martin Olsson England Blackburn Rovers 17. Mai 1988 000000000000012.000000000012 000000000000004.00000000004 29. Mai 2010 3
17 Behrang Safari Belgien RSC Anderlecht 9. Feb. 1985 000000000000024.000000000024 000000000000000.00000000000 13. Jan. 2008
Mittelfeld
19 Emir Bajrami Niederlande FC Twente Enschede 7. März 1988 000000000000017.000000000017 000000000000002.00000000002 20. Jan. 2010 1
06 Rasmus Elm Niederlande AZ Alkmaar 17. März 1988 000000000000026.000000000026 000000000000001.00000000001 24. Jan. 2009 21
18 Samuel Holmén Turkei Istanbul Büyükşehir Belediyespor 28. Juni 1984 000000000000028.000000000028 000000000000002.00000000002 15. Nov. 2006 11
09 Kim Källström Frankreich Olympique Lyon 24. Aug. 1982 000000000000095.000000000095 000000000000016.000000000016 31. Jan. 2001 4 (2004), 2 (2008) 31
07 Sebastian Larsson England AFC Sunderland 6. Juni 1985 000000000000044.000000000044 000000000000006.00000000006 6. Feb. 2008 1 (2008) 31
08 Anders Svensson Schweden IF Elfsborg 17. Juli 1976 000000000000130.0000000000130 000000000000018.000000000018 27. Nov. 1999 3 (2004), 3 (2008) 32
16 Pontus Wernbloom Russland ZSKA Moskau 25. Juni 1986 000000000000024.000000000024 000000000000002.00000000002 18. Jan. 2007 1
21 Christian Wilhelmsson Saudi-Arabien Al-Hilal 8. Dez. 1979 000000000000077.000000000077 000000000000009.00000000009 31. Jan. 2001 4 (2004), 1 (2008) 3
Angriff
11 Johan Elmander Turkei Galatasaray Istanbul 27. Mai 1981 000000000000065.000000000065 000000000000016.000000000016 13. Feb. 2002 2 (2008) 2
14 Tobias Hysén Schweden IFK Göteborg 9. März 1982 000000000000023.000000000023 000000000000007.00000000007 22. Jan. 2005
10 Zlatan Ibrahimović (C) Italien AC Mailand 3. Okt. 1981 000000000000080.000000000080 000000000000033.000000000033 31. Jan. 2001 4 (2004), 3 (2008) 32
22 Markus Rosenberg Deutschland SV Werder Bremen 27. Sep. 1982 000000000000033.000000000033 000000000000006.00000000006 22. Jan. 2005 2 (2008) 2
20 Ola Toivonen Niederlande PSV Eindhoven 3. Juli 1986 000000000000026.000000000026 000000000000006.00000000006 14. Jan. 2007 2
Trainer
Erik Hamrén 27. Juni 1957 4. Nov. 2009 3
  1. Stand: 19. Juni (nach dem Spiel gegen Frankreich)
  2. Stand: Vor Beginn der EM-Endrunde
  3. Zudem ein Eigentor durch den Engländer Glen Johnson

Vorbereitung und Quartier

Kurz nach Auslosung der Gruppenspiele der Endrunde gab der schwedische Verband am 3. Dezember 2011 seine Wahl des Quartiers für die Europameisterschaftsendrunde bekannt. Die Auswahlmannschaft residiert während des Turniers im Platinum Hotel in Kosyn in der Oblast Kiew, das knapp 23 Kilometer von der Hauptstadt der Ukraine entfernt im Süden liegt.[3]

Am 24. Mai kam die Mannschaft zusammen, am selben Tag gab es das erste öffentliche Training im Stadion Gutavallen in Visby.[4] Die weitere Vorbereitung sah Länderspiele gegen Island (3:2) am 30. Mai im Gamla Ullevi in Göteborg und am 5. Juni im Solnaer Råsundastadion gegen Serbien (2:1) vor, ehe die Auswahl am folgenden Tag nach Kosyn aufbrach.

Spiele der schwedischen Mannschaft

Pl. Land Sp. S U NTore Diff. Punkte
1. England England 3 2 1 0 005:300 +2 07
2. Frankreich Frankreich 3 1 1 1 003:300 ±0 04
3. Ukraine Ukraine 3 1 0 2 002:400 −2 03
4. Schweden Schweden 3 1 0 2 005:500 ±0 03
Für die Platzierung 3 und 4 ist der direkte Vergleich maßgeblich (siehe Modus).

Vorrundengruppe D:

Mo., 11. Juni 2012, 20:45 Uhr in Kiew
Ukraine UkraineSchweden Schweden2:1 (0:0)
Fr., 15. Juni 2012, 20:45 Uhr[5]
Schweden SchwedenEngland England2:3 (0:1)
Di., 19. Juni 2012, 20:45 Uhr in Kiew
Schweden SchwedenFrankreich Frankreich2:0 (0:0)

Auszeichnungen

Als einziger Spieler einer in der Vorrunde ausgeschiedenen Mannschaft wurde Zlatan Ibrahimović ins UEFA-All-Star-Team der 23 besten Spieler des Turniers gewählt.

Anmerkungen

  1. svenskfotboll.se: „Positivt besked för Elmander“ (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/svenskfotboll.se (abgerufen am 17. Mai 2012)
  2. svenskfotboll.se: „EM-drömmen spolierad för Guidetti“ (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/svenskfotboll.se (abgerufen am 17. Mai 2012)
  3. svenskfotboll.se: „Landslagets EM-bas söder om Kiev“ (abgerufen am 5. Dezember 2012)
  4. svenskfotboll.se: „EM-truppens öppna träningar“ (abgerufen am 25. Mai 2012)
  5. Die Anstoßzeiten der Spiele 15 und 16 (Ukraine–Frankreich und Schweden–England) wurden nach der Auslosung getauscht
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