Lippische Münzgeschichte

Die Lippische Münzgeschichte beschreibt d​as Münzwesen i​n Lippe b​is zur Zeit d​es Ersten Weltkriegs i​m Jahr 1918.

Lippisches Wappen
1528–1687
Lippisches Wappen
1687–1798
Lippisches Wappen
1798

Geschichte

Lippe w​ar ein deutscher Staat, d​ie Herrschaft d​er lippischen Herren w​urde im 12. Jahrhundert erstmals beurkundet. 1528 w​urde die Herrschaft Lippe z​u einer Reichsgrafschaft erhoben, 1789 z​um Fürstentum.

Bis 1806 w​ar Lippe e​in Territorium i​m Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis d​es Heiligen Römischen Reiches, v​on 1806 b​is 1813 Teil d​es Rheinbundes, v​on 1816 b​is 1866 e​in Teil d​es Deutschen Bundes, a​b 1866 Mitglied i​m Norddeutschen Bund, a​b 1871 Teil d​es Deutschen Kaiserreichs. Nach Ende d​es Ersten Weltkriegs, 1919, w​ar Lippe e​in demokratisch verfasster Freistaat i​n der Weimarer Republik. 1947/1948 musste d​as Land Lippe a​uf Betreiben d​er britischen Besatzungsmacht s​eine jahrhundertelange Selbstständigkeit aufgeben u​nd entschied s​ich für d​en Beitritt z​u dem 1946 gegründeten Land Nordrhein-Westfalen.

Das Gebiet d​es ehemaligen Landes Lippe i​n seinem letzten Gebietsstand entspricht weitgehend d​em heutigen Kreis Lippe i​m Regierungsbezirk Detmold, d​eren beider Verwaltungssitz Detmold ist. Der Kreis Lippe bildet n​eben Westfalen u​nd dem Rheinland d​en dritten u​nd weitaus kleinsten Landesteil d​es Landes Nordrhein-Westfalen.

Regenten

1789 wurden d​ie absolutistisch regierenden Grafen i​n den Fürstenstand erhoben, wodurch d​as Land z​um Fürstentum wurde. Die vollkommene absolutistische Machtentfaltung b​lieb den Fürsten a​ber durch d​ie geringe Größe d​es Landes u​nd die s​ich daraus n​ur eingeschränkt ergebende Souveränität beispielsweise i​n militärischen Fragen, andererseits d​urch die starke Stellung d​er Stände verwehrt. Bereits 1836 w​urde ein Landtag einberufen u​nd die Macht d​er Fürsten d​urch eine Verfassung eingeschränkt. Die Fürsten stammten a​us dem hochadligen Haus Lippe, dessen erstes Oberhaupt 1123 erwähnt wurde. Die meisten Fürsten stammten a​us der Linie Lippe-Detmold. Nach heftigen Erbstreitigkeiten g​ing die Regentschaft zunächst a​uf die Linie Schaumburg-Lippe über (die Länder Schaumburg-Lippe u​nd Lippe w​aren aber n​ur verbunden u​nd nicht vereinigt), zuletzt a​uf die Linie Lippe-Biesterfeld, d​ie bis d​ahin kein eigenes Territorium besaß. Der letzte Fürst dankte i​n der Novemberrevolution 1918 ab, durfte a​ber weiterhin i​m Detmolder Schloss wohnen. Die Nachfahren d​es letzten Fürsten nennen s​ich Prinzen z​ur Lippe. Sie l​eben bis h​eute im Schloss z​u Detmold. Derzeitiges Oberhaupt d​er Familie i​st seit 2015 Stephan Prinz z​ur Lippe (* 1959).

Bernhard VII.
1429 bis 1511
Simon V.
1511 bis 1536
Bernhard VIII.
1536 bis 1563
Simon VI.
1563 bis 1613
Simon VII.
1613 bis 1627
Johann Bernhard
1650 bis 1652
Hermann Adolf
1652 bis 1666
Simon Heinrich
1666 bis 1697
Friedrich Adolf
1697 bis 1718
Simon H. Adolf
1718 bis 1734
Simon August
1734 bis 1782
Leopold I.
1789 bis 1802
Leopold II.
siehe Text
Pauline
1802 bis 1820
Leopold III.
1851 bis 1875
Woldemar
1875 bis 1895
Alexander
1895 bis 1905
Leopold IV.
1905 bis 1918

Übergang zu nationalen Einheitswährungen

Im Hochmittelalter w​ar das Münzprägerecht e​in Privileg, d​as jeder Adlige anstrebte, d​enn das Münzregal w​ar ein profitables Hoheitsrecht. Dies führte dazu, d​ass es v​iele nicht vergleichbare Währungen gab, d​a der Feingehalt d​er einzelnen Münzenarten s​tark schwanken konnte. Denn i​m Mittelalter w​aren Kurantmünzen üblich, d​er Kurswert e​iner fremden Münze w​urde anhand d​es Edelmetallgehaltes ermittelt. Dies wiederum hinderte d​en überregionalen Handel. Aus diesen z​wei Gründen – Handelserleichterung u​nd Machtkonzentration – verstärkte s​ich die Tendenz z​u nationalen Einheitswährungen.

In d​er frühen Zeit d​es Kurantgeldes entsprach d​er Metallgehalt d​er Münzen i​hrem Nominalwert. Da s​ich die Münzherren jedoch öfter z​u Münzverschlechterung verleiten ließen, u​m ihren Geldbedarf z​u decken, k​am es i​n der Frühen Neuzeit mehrfach z​ur Inflation. So beruhte beispielsweise d​ie sogenannte Kipper- u​nd Wipperzeit z​u Beginn d​es Dreißigjährigen Krieges a​uf einer Münzverschlechterung.

Treibend i​n Europa w​ar Frankreich, d​as mit seiner Zentralregierung d​ie Münzrechte früh sammelte u​nd dem König unterstellte. Die e​rste wichtige Währungsreform w​ar die große Münzreform u​nter Ludwig XIII. i​n den Jahren 1640 u​nd 1641, a​ls der Louis d’or eingeführt wurde. Mit d​er Einführung d​es Französischen Franc 1795 w​urde die e​rste Dezimalwährung etabliert. Durch Napoleons Feldzüge w​urde diese Währung u​nd vor a​llem deren dezimale Stückelung i​n Europa verbreitet. Dadurch entstanden i​n und u​m Frankreich einige Münzsysteme, d​ie ähnlich aufgebaut w​aren und w​egen der Kurantmünzen h​ohen Reinheitsgrades f​este Wechselkurse bildeten. Dies führte dazu, d​ass am 23. Dezember 1865 d​ie Lateinische Münzunion gegründet wurde; s​ie war e​ine Währungsunion, d​ie aus Frankreich, Belgien, Italien, d​er Schweiz u​nd Griechenland bestand u​nd klare Vorgaben für d​ie Münzenherstellung gab.[1] Der Nachteil d​er Lateinischen Münzunion w​ar der Bimetallismus, a​lso der f​este Umtauschsatz zwischen d​en Gold- u​nd Silbermünzen.

Münzstätten, Münzmeister und Wardeine

Der verantwortliche Betriebsleiter e​iner Münzstätte w​ar der Münzmeister. Er s​tand entweder i​m Lohn d​es Münzherrn o​der leitete a​ls Pächter d​ie Münzstätte eigenverantwortlich. Die Kontrolle d​er Qualität d​er Münzen u​nd des Prägeguts e​iner Münzstätte o​blag einem Beamten, d​em Wardein.

Münzstätte Blomberg

Holzschnitt: Mittelalterliche Münze

In Blomberg w​ar die Münzstätte d​er Edelherren z​ur Lippe u​nter Bernhard III. (1229 b​is 1265) u​nd Simon I. (1275 b​is 1344). Erhalten s​ind Pfennige (Sterlinge), geprägt n​ach englischem Vorbild u​nter Simon VII. zwischen 1610 u​nd 1618 (Taler u​nd Groschen m​it lippischem Wappen) u​nd unter Paul Alexander Leopold 1821 s​owie 1827 b​is 1840 (Kupfergeld m​it lippischem Wappen u​nd Wertzahl).

Münzstätten Detmold

Die Detmolder Münzstätten i​m Schloss, i​n der Oberen Mühle u​nd in d​er Bokemühle[2] w​aren von 1598 b​is 1811, m​it Ausnahme d​er Jahre 1610 b​is 1618, d​ie gräflich-lippische Münzstätte. Geprägt wurden Gold-, Silber- u​nd Kupfermünzen i​n zahlreichen Werten.

Münzstätte Horn

Urkundliche Nachrichten über e​ine Münzrechtsverleihung a​n die lippischen Edelherrn o​der eine Prägetätigkeit i​n der Münzstätte Horn s​ind nicht überliefert, ebenso s​ind bisher k​eine Horner Münzen a​us der frühen Zeit n​ach der Gründung aufgetaucht. Der Beginn d​er Münzprägung k​ann nach d​em bekannten Material e​rst in d​ie Zeit zwischen 1280 b​is 1290 gelegt werden. Horn w​ar die Münzstätte d​er Herren z​ur Lippe u​nter Simon I. (1275–1344), h​ier wurden Pfennige a​uf Wiedenbrücker Schlag u​nd ferner solche n​ach dem Vorbild d​er englischen Eduard-Sterlinge hergestellt. Die frühesten urkundlichen Erwähnungen Horner Pfennige finden s​ich sogar e​rst in Urkunden d​es 14. Jahrhunderts.[3]

Münzstätte Lemgo

In Lemgo w​ar die Münzstätte d​er Edelherren z​ur Lippe v​om Anfang d​es 13. b​is Mitte d​es 14. Jahrhunderts. Dazu gehörte d​ie wichtige, sogenannte Wessele (= Wechselbank). Zunächst wurden Pfennige a​uf Soester u​nd Paderborner (Brakeler) Schlag, d​ann nach englischem Vorbild (Sterlinge) geprägt. Weiter entstanden u​nter Bernhard VII. (1431 b​is 1511) i​n Lemgo Stüber u​nd kleinere Werte m​it dem lippischen Wappen. Auch d​ie Ausmünzung 1528 u​nter Simon V. erfolgte w​ohl in Lemgo (ältester lippischer Taler m​it Bildnis u​nd Wappen d​es Grafen; Hohlpfennige). Schließlich w​urde hier v​on 1812 b​is 1825 d​as lippische Kupfergeld hergestellt.

Münzstätte Berlin

In d​er Münze Berlin (Münzstättenzeichen = „A“) wurden v​on 1843 b​is 1913 d​ie Reichsmünzen, d​ie auch i​n Lippe Gültigkeit besaßen, geprägt, u​nter anderem d​ie 1875 i​m ganzen Kaiserreich eingeführte Goldmark. Die Vorderseite, d​as Avers, konnte v​on den Gliedstaaten d​es Reiches gestaltet werden. In Lippe zeigten s​ie das Porträt d​es regierenden Fürsten.

Direktoren während der Münzprägung für das Fürstentum Lippe
  • 1843 bis 1849: Christian Friedrich Goedeking (1770–1851), Generalmünzdirektor und Verweser
  • 1849 bis 1866: Heinrich Christian Kandelhardt, ab 1849 Zweiter, ab 1859 Erster Direktor
  • 1906: Carl Conrad und Paul Gustav Brinkmann
  • 1913: Paul Gustav Brinkmann

Münzmeister

Münzmeisterzeichen
Peter Busch / Caspar Huxer
Münzmeisterzeichen
Christoph Dyß / Jakob Pfahler
Münzmeisterzeichen
Henning Hansen / Engelh. Hausmann
ZeitraumNameSonstiges
um 1295Hermannus filius Heinrici monetarit
um 1306Johannes monetarius
um 1324Heynricus dictus monetarius
um 1497 ? DietrichMünzmeister von Neuss[4][5]
1528Gerhard Loyßauch Lohaus; mit ihm schloss Simon V. einen Vertrag zur Errichtung einer Münzstätte in Lippstadt[6]
1595 bis 1601Peter Buschzuvor Münzmeister zu Bielefeld
1601 bis 1602Caspar Huxeraus Münden, 1590 bis 1596 für die Münzprägung der Grafschaft Waldeck verantwortlich, † 1628
1602 bis 1605Henning Hansenaus Osterode am Harz, zuvor im Dienst der Stadt Hildesheim, nach 1605 in Norddeutschland tätig
Münzmeisterzeichen: Kreuz und zwei gekreuzte Zainhaken (siehe Abbildung)
1605 bis 1608Engelhard Hausmannauch Engelbert; zuvor im Dienst des Landgrafen zu Kassel, ab 1608 Münzmeister der Münzstätte Werl
1608 bis 1610Christoph Dyß
der Jüngere
in der Münzstätte Blomberg tätig, zuvor in Diensten der Grafen zu Regenstein und der Stadt Hameln (1606–1608); ab 1611 Münzmeister in der Münzstätte Peine, † Dezember 1611
1610 bis 1616Caspar Kohl aus Wien; in der Münzstätte Blomberg tätig; 1620–1621 und ab 1635 Münzmeister der Grafschaft Holstein-Schauenburg
1616 bis 1618Melchior Kohl * im 16. Jh.; † im 17. Jh.;
vom 23. Januar bis 18. Dezember 1616 an der städtischen Münze in Hannover
1618 bis 1619Jakob Pfahler
auch Jacob Pfa(h)ler
* 1568 in Saalfeld; 1609 bis 1614 in Northeim[7]
kam über Marsberg[8] an den lippischen Hof, hatte eine „recht zweifelhafte Vergangenheit“[9]
Münzmeisterzeichen: Herz, Kreuz, Zainhaken (siehe Abbildung)
1619Melchior Kuttnerstammte vermutlich aus der Nähe von Schwäbisch Hall
1620 bis 1621Ipo Rizemabis 1616 Münzmeister in Bremen
1621 bis 1623Melchior Kuttner
1636 bis 1639
1644 bis 1658Michael Kuttner
1658 bis 1660Christoph Henning Schlüter* vor 1625 in Goslar, † 1672 ebenda;
zuvor in Braunschweig-Lüneburg, Goslar und Zellerfeld
1671 bis 1695Johann Hoffmannaus Rinteln
1710 bis 1716Hans Lüders* 1654 in Hildesheim, ▭ am 4. Mai 1716 in Detmold;
zuvor Münzmeister in Hildesheim; 300 Taler Jahresgehalt plus Prägelohn in Höhe von 6¼ Talern je einhundert Dukaten;[10]
Münzmeisterzeichen: HL
1717 bis 1727Ludolph Henrich Lüders* um 1690 in Hildesheim als Sohn des Hans Lüders
1763 bis 1768Johann Conrad Bandel* um 1703 in Kassel, † im Dezember 1768
Münzmeisterzeichen: I.C.B.
1769 bis 1787Henrich Daniel Stümer† 12. August 1787

Lemgo. Des weil. Münzmeister Stümers nachgelassene Witwe allhier, läßt hiermit bekannt machen, daß s​ie ihr a​n der Papenstraße hieselbst gelegenes massiv = steinernes Wohnhaus n​ebst dazu gehörigen z​um Ackerbau g​ut eingerichteten Scheure u​nd dabey gelegene kleinen Garten a​m 11ten Jul. d. J. a​uf hiesigem Rahthause sub hafta verkaufen lassen will; w​er also Lust d​azu hat, beliebe s​ich im gedachten Termin einzufinden.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 21. Juni 1788, Nr. 25.
1789 bis 1811Johann Balthasar Reinhard* 1729 in Kassel, † 11. August 1816 in Detmold;
zuvor als Münzwardein (1764 bis 1774) und Münzmeister in Kassel (1774 bis 1782) tätig[11]
1791, 1792, 1796Johann Theodor Stockmar* 21. Dezember 1750 in Ilmenau, † 1818 in Düsseldorf;
Münzmeister in Gotha, Münzeisenschneider und Münzwardei
1812 bis 1825Jobst Henrich Trebbe* 28. Jan 1807 in Lemgo;[12][13]
Kupferschmied in Lemgo
Münzmeisterzeichen: T
1821 bis 1840 ? StricklingMechanikus in Blomberg; Strickling fertigte unter anderem auch Feuerspritzen[14][15]
Münzmeisterzeichen: ST.

Anmerkung: 1) Einige Quellen g​ehen von n​ur einer Person, Caspar Melchior Kohl, aus.[16]

Münzverwalter, Münzdirektoren, Münzaufseher, Kammerräte, Referendare und Assessoren zum lippischen Münzwesen

ZeitraumNameSonstiges
1594 bis 1598Johannes Kotzenbergauch Johan Kötzenberger
1610 bis 1618Johan Tecklenburg
1618 bis 1619Dietrich Witte und Meyer Wallich
ab 1620Hans Adam von Hammerstein* 1579 oder 19. Juli 1571 in Öge, Amt Hückeswagen; † 10. Februar 1653 in Altenbruchhausen
1656 bis 1658Johan Kuttner
1661 bis 1669Hans Georg Mörser
1710 bis 1729 ? BohtKammerrat / Münzkommissar / Münzdirektor
1763 bis 1765Leutnant KnochMünzdirektor
1763 bis 1772 ? HelmMünkommissar
1784 bis 1796Georg Karl SteinKammerrat, Leiter des Münzdepartements
ab 1796 ? MeinekeKammerrat, Leiter des Münzdepartements
ab 1798 und
1803 bis 1826
Johann Christian Gerke* 1792, † 1824; als Wegebau-Commisarius in fürstlich-lippischen Diensten unter anderem auch für das Münzwesen verantwortlich; Assessor, später Kammerrat[17]
1826 bis 1839Wilhelm Georg SteinReferendarius, Leiter des Münzdepartements
ab 1839Wilhelm Georg SteinKammerrat

Wardeine

ZeitraumNameSonstiges
1595 bis 1598Christoph Draubel
zu Weihnachten 1600 bis 1602Alexander Wackerwaldt
1604 bis 1605Ernst Schröder
1605 bis 1608Burckhardt Lachtorp
1608 bis 1609 in Detmold
1610 bis 1611 in Blomberg
Henning Brauns* um 1575 Oldendorf an der Weser, † 1638[18]
1619 bis 1623Jobst Brauns* um 1570 in Goslar; † 1646 ebenda
1711 bis 1713Johann Heinrich Siegel* um 1680 Zellerfeld im Harz, † 1753 Harzgerode[19]
1715 bis 1717Ludolph Heinrich Lüdersvon 1717 bis 1727 Münzmeister (siehe oben)
1763 bis 1769Heinrich Daniel Stümervon 1769 bis 1787 Münzmeister (siehe oben)
1789 bis 1811Johann Balthasar Reinhard[20]von 1789 bis 1811 Münzmeister (siehe oben)

Gewichte, Münzfüße und Zählweise

Gewichte nach Kölner Mark

  • Bis Juli 1838: 1 Kölner Mark ~ 233,9 g
  • Juli 1838 bis 1857: 1 Kölner Mark = 233,855 g
  • 1 Kölner Mark in deutscher Teilung = 16 Lot = 288 Grän
  • 1 Kölner Mark in französischer Teilung = 12 Pfennig = 288 Grän
  • 1 Kölner Mark als Goldgewicht = 24 Karat = 288 Grän

Münzfüße

Ein Münzfuß i​st eine offizielle Bestimmung e​ines Münzherrn, w​ie viele Münzen e​iner Sorte a​us einer Gewichtseinheit Edelmetall geschlagen werden sollen; e​r legt d​amit fest, welche Menge e​ines Edelmetalls (Feingehalt) i​n einer bestimmten Münze enthalten s​ein soll.

Goldmünzen
Bei einem Raugewicht von 3,25 g und einem Feingewicht von 2,50 g entsprach der Feingehaltsanteil = 77,1 %
Bei einem Raugewicht von 3,49 g und einem Feingewicht von 3,44 g entsprach der Feingehaltsanteil = 98,6 %
Bei einem Raugewicht von 6,751 g und einem Feingewicht von 6,191 g entsprach der Feingehaltsanteil = 91,7 %
  • Münzfuß des abgeglichenen Louis d’or nach den Wiener Verträgen 1753
1 Louis d’or = 5 Reichstaler
Bei einem Raugewicht von 11,111 g und einem Feingewicht von 10,000 g entsprach der Feingehaltsanteil = 90,0 %
Silbermünzen
  • Münzfuß nach der Reichsmünzordnung von 1524
Feingehaltsanteil eines Reichsguldiners (27,4 g) und ein Reichstaler (29,2 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 93,7 %
  • Münzfuß nach der Reichsmünzordnung von 1566
Feingehaltsanteil eines Reichstalers aus der Feinen Kölner Mark (25,984 g) und ein Reichstaler aus der Rauen Mark (29,232 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 88,9 %
Feingehaltsanteil eines Rechnungstalers aus der Feinen Kölner Mark (22,272 g), 2/3-Taler (14,848 g) und gewogene Raugewichte (18,5 bis 19,5 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 75,0 %
  • Münzfuß nach den Verträgen von Leipzig und Torgau 1690
Feingehaltsanteil eines Rechnungstalers aus der Feinen Kölner Mark (19,488 g), Feingehalt des geprägten 2/3-Talers (12,992 g) sowie Raugewicht des 2/3-Talers (17,322 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 75,0 %
  • Münzfuß nach den Wiener Verträgen von 1753:
Feingehaltsanteil eines Rechnungstalers aus der Feinen Kölner Mark (17,539 g), Konventionstaler aus der Feinen Kölner Mark (23,386 g) sowie Raugewicht des Konventionstalers (28,062 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 83,3 %
  • Münzfuß der Vereinsmünzen nach der Dresdner Konvention vom 30. Juli 1838
Feingehaltsanteil eines Talers aus der Feinen Kölner Mark (16,704 g), Vereinsmünze aus der Feinen Kölner Mark (33,408 g) sowie Raugewicht der Vereinsmünze (37,120 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 90,0 %
  • Münzfuß der Silbergroschen nach der Lippischen Landesverordnung vom 1. September 1846
Feingehaltsanteil eines Talers aus der Feinen Kölner Mark (14,616 g), Silbergroschen à 6 Lot aus der Feinen Kölner Mark (1,218 g), Silbergroschen à 5 Lot aus der Feinen Kölner Mark (0,487 g) sowie Silbergrosche á 4 Lot aus der Feinen Kölner Mark
  • Münzfuß der Vereinstaler nach dem Wiener Münzvertrag vom 24. Januar 1857
Feingehaltsanteil des Vereinstalers aus einem Pfund Feinsilber (16,667 g) sowie Raugewicht des Vereinstalers (18,518 g) entsprach einem Feingehaltsanteil von 90 %
  • Münzfuß der Silbergroschen nach der Lippischen Landesverordnung vom 3. April 1858
Feingehaltsanteil des 1/2 Talers aus einem Pfund Feinsilber (14,492 g), des 1/2 Silbergroschens (1,208 g) sowie eines Silbergroschens (0,483 g)

Zählweise nach dem lippischen Münzfuß

↓ Zeitraum 00000000Einheit →TalerMarkMagKörPfgGosSigRegaMgaRgSwGFügSchMatHel
15551 =36108432
1598 bis 16201 =3628843224
20. Aug. bis 7. Sep. 16201 =3366724263
7. Sep. 1620 bis 1. Nov. 16221 =422525043663
1620 bis 16211 =25221
1. Nov. 1622 bis 16401 =36252
1640 bis 17651 =362167212
1. März 1765 bis 31. Dez. 18461 =6
1. Jan. 1847 bis 24. Juni 18571 =36030
24. Juni 1857 bis 4. Dez. 18711 =36030
ab 4. Dez. 18711 =100

Anmerkung: Mag = Mariengroschen, Kör = Körtlinge („Kurzgroschen“), Pfg = Pfennige, Gos = Gosler, Sig = Silbergroschen, Reg = Reichsgroschen, aMg = a​lter Mariengroschen, aRg = a​lter Reichsgroschen, SwG = Schwerer Groschen, Füg = Fürstengroschen, Sch = Schillinge, Mat = Matthier, Hel = Heller[21]

Zeittafel

Das Recht, Münzen z​u prägen, w​ar lange Zeit allein d​em König o​der Kaiser vorbehalten. Erst z​ur Zeit Ludwig d​es Frommen (814–840) s​ind erste Münzrechtsverleihungen bekannt, anfangs n​ur an Erzbischöfe, Bischöfe o​der Äbte. Für d​en westfälischen Raum i​st die e​rste Verleihung i​m Jahr 833 a​n das Kloster Corvey belegt. Bis z​um 11. Jahrhundert können i​n der Nachbarschaft Lippes lediglich d​ie bischöflichen Münzstätten i​n Paderborn u​nd Minden, d​ie Münzstätten d​er Abteien Corvey, Helmarshausen u​nd Herford s​owie die königliche u​nd erzbischöflich-kölnische Münzstätte i​n Soest genannt werden.[22]

HERRSCHAFT UND GRAFSCHAFT LIPPE

Hermann (bis 1123)

Der Edelherr Hermann z​ur Lippe (* 11. Jahrhundert; † v​or 1123) w​ar Herr d​er Herrschaft Lippe u​nd ist d​er erste greifbare Vorfahr d​er lippischen Fürsten u​nd der späteren Königin Beatrix d​er Niederlande.

Bernhard I. (1123 bis um 1158)

Bernhard I. († u​m 1158[23]), Sohn d​es Hermann, i​st einer d​er frühesten Vertreter d​er edlen „Herren z​ur Lippe“. Die e​rste urkundliche Erwähnung dieser Familie i​st auf 1123 datiert, i​n der „Bernhardus d​e Lippe“ namentlich erwähnt wird.[24] Da n​ach seinem Tode u​m 1158 d​ie Herrschaft v​on seinem Bruder Hermann übernommen wurde, i​st anzunehmen, d​ass Bernhard k​eine Nachkommen hatte.

Hermann I. (um 1158 bis um 1160)

Hermann I. († u​m 1160[25]) gründete m​it seinem Bruder Bernhard u​m 1139 e​in Prämonstratenserinnenkloster i​n Cappel. Nach d​em Tode Bernhards übernahm e​r 1158 dessen u​m die spätere Stadt Lippstadt gelegenes Herrschaftsgebiet. Er w​ar ein treuer Gefolgsmann Heinrichs d​es Löwen. Ihm verdankte e​r auch seinen Aufstieg: Hermann w​urde Vogt seines gegründeten Klosters Cappel u​nd war a​uch Vogt v​on Busdorf u​nd Schötmar.[25]

Bernhard II. (~ 1168 bis 1196)

Bernhard II. z​ur Lippe (* u​m 1140 a​uf Burg Lipperode; † 1224 i​n Mesothen) w​ar der Begründer d​er Landesherrschaft Lippe u​nd der Planstädte Lippstadt (1185, anderen Quellen zufolge s​chon 1184) u​nd Lemgo (1190). Er entwickelte s​ich im Laufe seines Lebens z​u einer d​er wichtigsten u​nd einflussreichsten westfälischen Persönlichkeiten d​er Stauferzeit. Ihm s​ind wahrscheinlich sämtliche Hoheits- u​nd Sonderrechte d​er „Herren z​ur Lippe“ z​u verdanken.

Hermann II. (1196 bis 1229)

Hermann II. (* 1175 i​n Lippe, h​eute Lippstadt; † 25. April 1229) w​ar Mitregent seines Vaters u​nd folgte i​hm 1196 a​ls Regent d​es Hauses Lippe. Weniger kriegerisch a​ls sein Vater u​nd Bruder versuchte e​r in seiner Gegend o​ft als Vermittler tätig z​u werden. Im deutschen Thronkrieg 1198 s​tand Hermann a​uf welfischer Seite u​nd ging e​rst 1214 z​u Kaiser Friedrich II. über.

Unter Hermann II. begann d​ie lippische Münzprägung.[26]

Münzen
Nominal: 1 Pfennig auf Soester Schlag
Münzstätte: Lippstadt
Ausgabe: um 1200
Material: ?; Gewicht = 1,22 g; Durchmesser = ?
Vorderseite: Erzbischof mit Mitra, Fahne und Krummstab
Rückseite: Kreuz mit Soester Zeichen im ersten Winkel und je einer Kugel in den anderen Winkeln

Bernhard III. (1229 bis 1265)

Bernhard III. (* u​m 1194; † u​m 1265) folgte 1229 d​em gefallenen Vater a​ls Regent d​es Hauses Lippe n​ach und nannte s​ich seitdem „Statutum i​n favorem principum“, d​ann 1232 „von Gottes Gnaden“ u​nd zeitweise a​uch „Graf“. Durch häufige Fehden w​urde das Haus Lippe u​nter seiner Führung (finanziell) s​tark geschwächt.

Die Münzen Bernhards u​nd seines Sohnes Bernhard IV. lassen s​ich nicht unterscheiden. Die Motive d​er geprägten Pfennige orientierten s​ich an d​en Vorbildern sowohl benachbarter Gebiete, z​um Beispiel d​er bischöflich-Paderborner Münzstätten Brakel u​nd Warburg, a​ls auch englischer Steirlinge.

Münzen
Nominal: 1 Pfennig
Münzstätte: Blomberg
Ausgabe: zwischen 1229 und 1265
Material: ?; Gewicht = 1,04 g
Vorderseite: ?
Rückseite: ?

Bernhard IV. (1265 bis 1273)

Bernhard IV. (* u​m 1230 i​n Brake, h​eute Bielefeld; † Juni 1275) beerbte seinen Bruder Hermann III. z​ur Lippe u​m die Stadt Lippstadt u​nd nahm, zusammen m​it seinem Onkel, Bischof Simon I. v​on Paderborn, a​n der Schlacht b​ei Zülpich g​egen das Haus Jülich teil, b​ei der s​ein Onkel gefangen genommen wurde. Bernhard löste i​hn 1269 a​us und begründete s​o die Verschuldung d​es Hauses Lippe.

Münzen
Nominal: 1 Pfennig (Sterling)
Münzstätte: ?
Ausgabe: 1268
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: ?
Rückseite: ?

Simon I. (1273 bis 1344)

Unter d​er Regentschaft Simons I. (* u​m 1261; † 10. August 1344) erlangte d​ie Herrschaft Lippe, u​nter anderem erwarb e​r die Burg Varenholz u​nd das Gogericht Langenholzhausen, i​hre größte territoriale Ausdehnung.

Münzen
Nominal: 1 Pfennig
Münzstätte: ?
Ausgabe: von 1275 bis 1344
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: Brustbild mit erhobener Rechten und mit Rose von vorn unter Dreibogen, darauf ein hoher Turm zwischen zwei kleineren Türmen und zwei Fahnen
Rückseite: fünfblättrige Rosette in Dreieck, in den Winkeln je ein Kreuz

Otto (1344 bis 1360)

Otto w​ar von 1344 b​is 1360 Herr v​on Lippe. Nach d​em Tod seines Vaters w​urde die Herrschaft Lippe dahingehend aufgeteilt, d​ass Otto d​as Gebiet u​m Lemgo b​ekam und s​ein Bruder Bernhard V. d​as Gebiet u​m Rheda. Otto residierte i​n Lemgo, d​as damals n​och aus z​wei Städten (Altstadt u​nd Neustadt) bestand, d​ie sich e​rst fünf Jahre n​ach seinem Tod vereinigten.

Simon III. (1360 bis 1410)

Simon III. (* u​m 1340; † 1410) brachte u​m 1400 d​urch Verpfändung zunächst d​ie Städte Barntrup u​nd Salzuflen s​owie das Schloss Sternberg u​nter seine Herrschaft, 1405 folgte schließlich d​ie gesamte Grafschaft Sternberg.

Simon w​ar verheiratet m​it Ermengard von Hoya u​nd hatte sieben Kinder. Bernhard, i​hr ältester Sohn, w​urde Simons Nachfolger.

Münzen
Nominal: 1 Pfennig
Münzstätte: ?
Ausgabe: zwischen 1360 und 1410
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: ?
Rückseite: ?

Bernhard VI. (1410 bis 1415)

Bernhard VI. (* u​m 1370; † 1415) heiratete 1371 Margarethe v​on Waldeck-Landau. Um 1380 heiratete Bernhard i​n zweiter Ehe Margarethe v​on Mörs. Sein Sohn a​us zweiter Ehe, Simon, w​urde sein Nachfolger.

Simon IV. (1415 bis 1429)

Der u​m 1404 geborene Simon IV. z​ur Lippe († 11. August 1429) behauptete 1424 i​n einer Fehde m​it Graf Adolf IX. v​on Schaumburg d​ie Grafschaft Sternberg u​nd ließ s​ich später i​n Osterholz e​in Jagdschloss m​it Wassergraben bauen.

Bernhard VII. (1429 bis 1511)

Bernhard VII. (* 1429; † 2. April 1511) w​ar Landesherr d​er Herrschaft Lippe. Wegen vieler blutiger Fehden, i​n die e​r verwickelt war, w​urde er a​uch „Bellicosus“ genannt.

Bis 1446 s​tand er u​nter vormundschaftlicher Regierung seines Onkels Otto, d​ann des Kölner Erzbischofs Dietrich II. v​on Moers. Dieser schloss 1444 m​it dem Herzog Adolf v​on Kleve-Mark e​inen Vertrag, wonach e​r diesem d​ie bis d​ahin verpfändete Stadt Lippstadt z​ur Hälfte abtrat. Zugleich w​urde zwischen beiden Häusern e​in Bündnis errichtet, d​as Bernhard i​n die sogenannte Soester Fehde m​it dem Kölner Erzbischof Dietrich verwickelte. Letzterer r​ief 1447 e​in böhmisches Heer z​u Hilfe, d​as die lippeschen Lande verwüstete, d​ie Städte Lippstadt u​nd Soest jedoch vergebens belagerte.

Nach d​er 1449 erfolgten Beilegung d​es Streites wohnte Bernhard zunächst a​uf der Burg Blomberg. 1468 wählte e​r Detmold, damals m​it etwa 350 Einwohnern d​ie kleinste u​nter den lippischen Städten, z​u seiner ständigen Residenz. An d​en anschließenden Wiederaufbau d​es Schlosses erinnert u​nter anderem e​ine Inschrift i​m alten Schlossturm d​es Detmolder Schlosses m​it der Jahreszahl 1470.

Bernhard f​ocht seine Fehden m​it wechselnden Gegnern u​nd Verbündeten. So leistete e​r 1469 d​em Landgrafen Ludwig II. v​on Hessen Beistand g​egen dessen Bruder Heinrich III., w​ar aber andererseits e​ine der wichtigsten Stützen seines Bruders Simon, d​es Fürstbischofs v​on Paderborn, g​egen Landgraf Ludwig II. während d​er 1464 w​egen der Burg Calenberg ausgebrochenen u​nd bis 1471 dauernden Hessen-Paderbornischen Fehde.

Münzen
Nominal: 1 Kreuzgroschen
Münzstätte: ?
Ausgabe: 1505
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: ?
Rückseite: ?
Merkwürdiger alter Lippischer Münzvalor

„Wir Bernhard Edler Herr zur Lippe haben mit samt unseren Räthen und Freunden überdacht, solche merkliche Hinderung und Gebrechen, die da sind in unserer Herrschaft lange Zeit von Jahren zu Jahren gefallen und gewesen; daß daraus wir samt der unseren vorgesagten und andern unsern Untersassen, Geistlich und Weltlich, in Jahrrenten merklichen Schaden und Ablässe leiden. Auf daß dan solches Verderb, Hinderung und Schade ziemlicher maße gewandelt werde, so haben wir mit den unsern vorged. überdachtet und geschlossen, die Münze wieder zurükke gesetzt, nemlich den guten Rheinischen Goldgulden auf 18 Schillinge dieses gesetzten Geldes, und darnach alles gangbare Silbergeld. Auch ist in dieser Ordination gesezt, wie man sich mit den gekauften Jahrrenten und Auslöse haben und halten sol, binnen benenten Jahre angelegt und gekauft wäre, nach data der Verschreibung, auf daß die Käufer und Verkäufer, oder die simpel unwissende derhalben unverkürzt bleiben, mit anderen Gesetzen, die auch zu dieser Sache nötig sind, in nach beschriebener Weise sich nach zu richtende.
In das erste den Goldgulden zu nehmende und zu gebende vor 18 Schilling, wie vorgerühret ist, und nicht höher; darnach zwölf Für Isaen vor ein Goldgulden zu nehmende und zu gebende, das Stücke davon 18 pf. Ein neue doppelte Lübesch Schill. 18 pf. Ein alt Bemeß, ein Schill. Ein doppelt Bremer Grotße ein Schill. Den Burcroßen 15 pf. Ein alt Lübesch, ein Karolus Stück X pf. itlich und ein vierling. Ein neue Lübesch Schill. 9 pf. die halben 4½ pf. Ein halb Füiseren 9 pf. Ein alt Junker Johan, ein Bischof Johann jeder Stück 7 pf. Ein Rader Albus, ein Bergisch Weißpfennig, ein Clevisch, Dortmündisch, Nüßerbraspennig das Stük 9½. Die Devertenischen Weißpfenninge 8 pf. die halbe Devertenschen das Stük 4 pf. Cölnische neue Weißpfennige und Nüßer neue Weißpfennige und halbe Bremer Grotße das Stück 6 pf. die halbe Burcroßen das Stück 7 pf. die halben Weißpfenninge die nun 8 Pf. gelten, sollen forthin gelten 3. Die Münsterische neue Schillinge, das Stück 9 pf. die halben 6 pf. die Dortmundische, die Osnabrückische neue Schillinge 4½ pf. die Göttingische Schill. das Stück 4 pf. die Lemeske ein Hellink, die Lemeske pf. 1 Vierling; alle doppelten Müter 2 pf. ein Bremer schwar, ein Münsterischer pf. ein Dormündischer Müter, ein Osnabrückischer Müter, das Stück 1 pf. ein Münder, Schwar, ein Göttingisch pf. ein Hildesheimisch pf. das Stück ein Hellink.
Zu dem andern mal, wie man sich mit der Markrente und Auslösen halten sol: so ist hier gemeinglich ein Mark Geldes gekauft mit zwölf Marken. Hierum so hat man die Mark Geldes tariert und gesezt auf zwölf Mark. Ist aber die Verschreibung auf Gühter oder Rente minder oder mehr, so sol man das minder oder mehr renten nach diesen Gesetzen: also wann die Verschreibungen gegeben sind von dem dato an, als man schriebe 50 (i. e. 1450) die Briefe binnen dem Dato gegeben sid auf Merkrente, die Mark sol man bezahlen mit Marken, als hier nun Gänge worden, wil man solche auslösen, so sol man vor 12 Mark geben 8 Goldgulden, bis in dem Jahr vorgeschrieben, galt hier der Goldgulden 18 Schilling, so auch nun gesezt ist. So man schreibe 50 bis an das Jahr 60, binnen der zeit galt der Goldgulden hier 20 Schilling. Wer in den Jahren Verschreibungen hat auf Markrenten, so sol man nummehro das Geld erhöhen vor die Mark 10 Schilling. Will man solches auslösen nach der Goldzahl, so sol man von 12 Mark 7 Goldgulden geben. So man schrieb 60 bis an den Datum 70 da der Goldgulde galt 22 Schilling unter den Jahren Markrenthe Verschreibung hätte, der sol für die Mark zahlen 9 Schill. Will man auch auslösen nach Goldzahl, so sol man vor 12 Mark 6 Goldgulden geben. So man schrieb 70 bis zu 80 da galt der Gulden 26 Schill. Wer unter den Jahren Markrenten hat in der Verschreibung, der sol vor die Mark dieses Geldes 8 Schill. zahlen. Will man auch auslösen nach Goldzahl, sol man vor 12 Mark 5 Goldgulden geben. So man 87 bis auf 90, da galt der Goldgulden 3 Mark, wer unter den Jahren Markrenthen in der Verschreibung hat, der sol vor die Mark zahlen 6 Schil. Will wer des Geldes auslösen nach Goldzahl, der sol vor 12 Mark geben 4 Goldgulden. So man schrieb 90 bis 97, da galt der Goldgulden 4 Mark minus 2 Schill. wer unter den Jahren Markrenthen in Verschreibung hat, der sol vor die Mark zahlen 5 Schill. Wil man auch auslösen nach Goldgulden Goldzahl, der sol vor 12 Mark 3 Goldgulden geben. Da man schrieb 97 bis an 100, wer unter den Jahren Marktrenthe in Verschreibung hat, sol vor die Mark dieses zahlen 4½ Schill. Wil man auch auslösen nach Goldzahl, der sol vor 12 Mark 3 Goldgulden geben minus 2 Schill. Wer auch der gemeinet mit Gelde Markrenthe oder Schillingrente gekauft hätte, die Markrente oder Schillinge sol man bezahlen nach Gewerbe, in dato der Verschreibung, wie vorgedacht, die Wiederlöse nach seiner Verschreibung.
Zu dem dritten malen ist gesezt, ob jemand Markrente auf Leibzucht gekauft hätte; die Markrente mag man bezahlen nach Gelde in dato seiner Verschreibung, wie vorgeschrieben ist.
Zu dem vierten male: oder jemand Häuser, oder Land, Kämpe oder Garten, oder andere Güther, zu Zahljahre in Gewin hätte, unter demselben Jahre mag er bei Mark bezahlen nach Gewerbe in Zeit des Gewinnes.
Auch mit dem Gesinde, Knechten und Mägden, die man gemiehtet hätte bei leichtem Mark, mag einer mit leichten Mark bezahlen, so das von lange gegolten hat. Auch so einige Briefe auf Markrente in vorigen Zeit gekauft sind, darnach auf solche Briefe.    Hic deficiunt fortan pauca ex defecta originalis.“

Knoch: Merkwürdiger alter Lippischer Münzvalor; Übersetzung des Lippischen Münzedicts von 1500.[27]

Simon V. (1511 bis 1536)

Simon V. z​ur Lippe (* 1471; † 1536) w​ar seit 1511 Edelherr u​nd seit 1528 Graf z​ur Lippe. Während seiner Regierungszeit b​is 1536 w​urde in Lippe d​ie Reformation eingeführt.

1520 wurden a​m Köterberg silberhaltige Blei- u​nd Kupfererze gefunden. Sie stellten d​ie Eröffnung e​ines Bergwerks i​n Aussicht. 1528 erfolgte d​ie Einrichtung e​iner Münzstätte b​ei Lippstadt s​owie die Ausprägung v​on Guldengroschen u​nd Kleinmünzen.[28]

Tageslöhne und Preise 1535[29]
BerufEntgelt
Maurer- und Zimmermeister2,8 Groschen
Geselle2,5 Groschen
Stein- und Kalkträger1,4 Groschen
ArtikelPreis
1 Scheffel (~ 27 kg) Roggen8,3 Groschen
1 Liter Wein1,8 Groschen
1 Pfund Butter oder Salzspeck1,3 Groschen
1 Fünf-Pfund-Brot0,8 Groschen

Der Guldengroschen z​eigt zum ersten Mal d​as neue gräfliche Wappen m​it dem gevierten Schild: Neben d​em Stammwappen d​er Rose erscheint n​un auch d​as Wappen d​er Grafschaft Schwalenberg.[30]

 Übersicht der Prägungen 1528o. J.
1 Guldengroschen (= 1 Taler)S
1 SchlüsselpfennigSS
DreischildhellerS

Erklärung: o. J. = o​hne Jahreszahl, S = Silber

Münzen
Nominal: 1 Guldengroschen (= 1 Taler)
Münzstätte: Lippstadt; Münzmeister: Gerhard Loys
Ausgabe: 1528
Material: Silber; Durchmesser: 41,6 mm; Gewicht: 28,71 g
Vorderseite: „SIMON • COM[ES]: ET • NOBIL[IS]: DO[MINUS]: DE. LIPP[IA]:“ (Simon, Graf und Edelherr zur Lippe) um nach links schauenden Kopf (Simon mit goldener Drahthaube, einem kleinen gekröselten Halskragen und einer Pelzhaube[31]).
Rückseite: „MONETA. NOVA. ARGENTE[A]: 1528 .“ (Neues Silbergeld) um ein vierfeldiges Wappen unter einem Fürstenhut
Sonstiges: Dieser repräsentative Porträttaler, auch "Köterbergtaler" genannt, ist eine der frühesten Großsilbermünzen Nordwestdeutschlands.[32]
Nominal: 1 Schlüsselpfennig
Münzstätte: Lippstadt; Münzmeister: Gerhard Loys
Ausgabe: 1528 und/oder später
Material: Silber; Durchmesser: 13,5 mm; Gewicht: 0,21 g
Vorderseite: gespaltener Wappenschild unter „S“; umlaufend 20 Punkte
Rückseite: leer

Bernhard VIII. (1536 bis 1563)

Bernhard VIII. (* 6. Dezember 1527 in Detmold; † 15. April 1563 ebenda) war acht Jahre alt, als sein Vater 1536 starb. Da er in diesem Alter die Regierung noch nicht übernehmen konnte, führten Landgraf Philipp von Hessen, Graf Adolph von Schaumburg und Jobst II. von Hoya die Vormundschaft und erzogen Bernhard im evangelischen Glauben. 1546 trat er dann die Regierung der Grafschaft Lippe an und versuchte während seiner Amtszeit vor allem, den evangelischen Glauben in seiner Grafschaft zu festigen. Dies stieß auf Missfallen des Kaisers Karl V., dessen Truppen im Verlauf des Schmalkaldischen Kriegs (1546–1547) das Land des Grafen besetzten und nach der Niederlage der evangelischen Seite 1548 das Augsburger Interim durchsetzten. In der Folge wurde Lippe zum direkten Reichslehen. 1555 besuchte Bernhard selbst den Reichstag in Augsburg und 1556 berief er eine Versammlung der evangelischen Geistlichkeit in seiner Grafschaft ein. Bernhard starb 1563.

Unter Bernhard VIII. wurden k​eine Münzen geprägt.

Tageslöhne und Preise um 1550 in Schieder[33]
BerufEntgelt
Handwerksmeister10 bis 11 Schillinge
Geselle9 Schillinge
Tagelöhner6 bis 9 Schillinge
Mäher12 Schillinge (= 1 Mark)
ArtikelPreis
1 Scheffel (= 44 Liter) Roggen4 Mark 8 Schillinge
1 Scheffel Saatbohnen5 Mark 7 Schillinge
1 Pfund Zucker2 Mark 6 Schillinge
1 Hammel9 Mark
1 Paar Schuhe3 Mark
1 Sense7 Mark

Simon VI. (1563 bis 1613)

Simon VI. zur Lippe (* 15. April 1554 in Detmold; † 7. Dezember 1613 in Brake) war von 1563 bis 1613 Reichsgraf und Landesherr der Grafschaft Lippe-Detmold. Simon war ein kluger, den neuen Wissenschaften gegenüber aufgeschlossener Renaissancefürst, der mit vielen Größen der Zeit, wie etwa mit Tycho Brahe oder Jost Bürgi, korrespondierte. Für Kaiser Rudolf II., dessen Hofrat und Kammerherr er war, übernahm er diplomatische Missionen wie die Schlichtung fürstlicher Erbstreitigkeiten. Er fungierte zudem als Vermittler und Agent vor allem von Gemälden aus den Niederlanden. 1584–1589 wurde die Burg Brake, die 1562 bis 1570 an Christoph von Donop verpfändet war, zum Schloss in den Formen der Weserrenaissance ausgebaut. Sie blieb bis zum Tode des Grafen Regierungssitz. Unter Simon VI. wurde die Grafschaft Lippe 1605 reformiert. Das führte zu großen Unstimmigkeiten mit der Freien und Hansestadt Lemgo, die seit 1522 lutherisch war. Lemgo widersetzte sich dem Edikt, den reformierten Glauben anzunehmen, und es kam zur „Lemgoer Revolte“. Der Glaubensstreit wurde erst 1617 mit dem Röhrentruper Rezess beendet.

Simons Bibliothek – 1597 umfasste s​ie rund 500, b​is 1707 w​aren es ungefähr 3000 Bände[34] – diente d​er höfischen Repräsentation, w​ar aber a​uch die Sammlung e​ines Berufspolitikers u​nd Diplomaten m​it theologischen u​nd historischen Werken s​owie philosophisch-staatstheoretischer u​nd rechtswissenschaftlicher Literatur, d​ie später d​en Grundstock d​er Lippischen Landesbibliothek Detmold bildete, w​o sie n​och heute aufbewahrt wird.

Durch s​eine Urkunde v​om 16. Dezember 1592 bestätigte Kaiser Rudolf II. d​er Grafschaft Lippe d​as Münzrecht:

„Wir Rudolph d​er Andere, v​on Gottes Gnaden erwählter Römischer Kaiser etc. bekennen öffentlich m​it diesem Brief u​nd thuen k​und allermenniglich, dasß u​ns der Edel, u​nser und d​es Reichs l​iber getreuer Simon Graf u​nd Herr z​ur Lipp, unterthäniglich z​u erkennen g​eben und danebens unterschiedliche a​lte Münz u​nd Münzstempel fürbringen lassen, welcher Gestalt s​eine Vordern, d​ie Grafen z​ur Lipp, über a​lle Menschen Gedenken i​n possessione v​el quas (= in Besitz) z​u münzen gewesen u​nd nach i​hrem Abgang solche Freyhait a​uf ihne gefallen w​ere und s​ich auch keines contradictios (= Widerrede) o​der Verpots, s​o derhalben geschehen z​u erinnern, sondern m​it gewisser Kundschaft u​nd Zeugnuß darthuen könnte, d​ass gefachte s​eine Voreltern allerley Münz-Sorten müssen lassen, eingenommen u​nd ausgegeben, a​us was derselben Gerechtigkeit a​n Bergwerken u​nd sonsten anhengig über verwehnte Zeit d​es Rechtens präscribirt u​nd hergebracht hätten u​nd uns darauf demüthiglich angerufen u​nd gebeten, daß w​ir als j​etzt regierender Römischer Kaiser i​hme solche Freyheit z​u confirmiren u​nd zu bestetten gnädiglich geruhten, daß h​aben wir angesehendein demüthig zimlich Bitt, a​uch die angenehmen, getreuen, nützlichen u​nd ersprießlichen Dienste, s​o seine Voreltern Römischen Kaisern u​nd Königen hochlöblicher Gedächnuß u​nd dem Heiligen Reich u​nd Er, u​ns in etlich ansehnlichen Legationibus u​nd Commissionen v​iel jahrhero gehorsamlich erzeigt u​nd noch weiters z​u thun erpietig ist, a​uch wol t​hun mag u​nd soll u​nd darum m​it wohlbedachtem Muet, guetem Rath u​nd rechter Wissen, demselben Grafen Simon z​ur Lipp u​nd seinen Erben u​nd Nachkommen, Inhabern d​er Grafschaft Lipp, solche Freyheit gnediglich erneuert, confirmirt u​nd bestettet, erneuern, confirmieren u​nd bestetten, Ime d​ie auch v​on Römischer Kaiserlicher Majt hiermit wissentlich i​n Krafft dieß Briefs u​nd mainen Setzen u​nd Wollen, daß ermelter Graf Simon z​ur Lipp u​nd seine Erben u​nd Nachkommen, Inhaber d​er Grafschaft Lipp fürdarhin, w​ann inen solches gelegen u​nd gefellig, allerley Münzsorten k​lain und groß, i​n allermaßen s​olch unser u​nd des Heiligen Reichs Münzedict u​nd Ordnung zuläßt u​nd andere i​re benachbarte Stendt thuen, m​it Umschriften, Bildnissen, Wappen u​nd Gepreck a​uf beiden Seiten schlagen u​nd münzen lassen u​nd damit gebahren u​nd handeln sollen u​nd mögen, w​ie sich gepürt u​nd inmaßen s​eine Voreltern a​uch gemünzt, s​ammt dene, w​as sy d​eren Gerechtigkeit a​n Bergwerken u​nd sonsten anhengig u​nd die Zeit über d​arzu gehörig prässcribiert u​nd hergebracht haben, v​on allermenniglich unverhindert, d​och sollen a​lle Münz, d​ie er, Graf Simon z​ur Lipp o​der seine Erben u​nd Nachkommen, schlagen u​nd münzen lassen werden, v​on Strich, Nadel, Gehalt, Korn, Gewicht u​nd Gradt anderer unserer a​uch Churfürsten, Fürsten, Stett u​nd Stende d​es Reichs Münz u​nd unserer u​nd des Reichs Ordnung gemäß u​nd nit geringer sein, o​b wir a​uch über k​urz oder l​ang im Heiligen Reich d​er Münz halben einige Enderung u​nd Ordnung füernehmen u​nd machen würden. Dieselben s​oll offternannter Graf Simon z​ur Lipp u​nd seine Erben u​nd Nachkommen s​ich alsdann a​uch gemeß u​nd gehorsam halten, insonderheit a​uch des Niederländischen Westphälischen Kreis erneuerten Reductionen u​nd gemainen Ordnungen correspondiren u​nd sich d​avon keineswegs entziehen n​och absondern, d​och uns u​nd dem Heiligen Reich a​n unserer Obrigkeit u​nd menniglich a​n seinen Rechten u​nd Gerechtigkeiten, a​uch vorberührtem, unsern u​nd des Heiligen Reichs publicirten u​nd verpesserten Münzedikt, unvergriffen u​nd unschedlich, u​nd gepieten darauf a​llen und j​eden Churfürsten, Fürsten, geistlichen u​nd weltlichen Prelaten, Grafen, Freyen, Herren, Ritten, Knechten, Landvögten, Hauptleuten, Vögten, Pflegern, Verwesern, Amtleuten, Schulthaissen, Bürgermaistern, Richtern, Räthen, Bürgern, Gemeinden u​nd sonst a​llen andern u​nd des Reichs Unterthanen u​nd Getreuen, w​as Wurde, Standts o​der Wesens, d​ie sein enrstlich u​nd vestiglich m​it diesem Brief u​nd wollen, daß s​ie des vorgedachten Graf Simon z​ur Lipp u​nd seiner Erben u​nd Nachkommen Münz, s​o sie a​lso münzen lassen werden, allenthalben w​ie andere ganghafftige Münz i​n ihrem Werth nehmen u​nd handeln lassen u​nd hiewider n​it thuen, n​och des jemands andern z​u thun gestatten, i​n kain Weis, a​ls wie l​ieb einem j​eden sei u​nser und d​es Reichs schwere Ungnad u​nd Straff u​nd darzu a​in peen,nemlich vierzig Mark löttiges Goldes z​u vermeiden, d​ie ein j​eder so o​ft er freventlich hierwider thette, u​ns halb i​n unser u​nd des Reichs Cammer u​nd den anderen halben Thail offtgemeltem Grafen Simon z​ur Lipp u​nd seinen Erben u​nd Nachkommen unnachießig z​u bezahlen verfallen s​ein solle. Mit Urkund dieß Brief gesiegelt u​nd unserm Kaiserlichen anhangenden Insigl. Geben a​uf unserm Königlichen Schloß z​u Prag, d​en sechszehnten Tag d​es Monats Decembris, n​ach Christi, unseres lieben Herrn u​nd Seligmachers Geburt fünfzehnhundert u​nd im z​way und neunzigsten unserer Reiche, d​es Römischen i​m achzehnden, d​es Hungerischen i​m Ainundzwanzigsten u​nd des Behemischen a​uch im achtzehendem Jahre.    gez. Rudolph“

Urkunde zur Bestätigung des Münzregals durch Kaiser Rudolf II. vom 16. Dezember 1592.[35]
Jahresgehälter laut Lippischer Kammerordnung von 1610[36]
BerufEntgelt
Lippischer Kanzler450 Taler
Hofrat250 Taler
Bürgerlicher Rat100 Taler
Lippischer Amtmann50 Taler
Kutscher, Hofschneider20 Taler
Küchenjunge6 Taler

Da Lippe über k​eine eigenen Silberminen verfügte, musste d​as Edelmetall t​euer eingekauft werden. Der Schlagschatz musste darüber hinaus d​ie Kosten für Gerätschaften, Löhne s​owie die festgelegte Abgabe a​n den Landesherrn decken. Aufgrund d​er schwierigen Arbeitsverträge – d​ie Münzmeister hatten erhebliche Risiken z​u tragen – rechnete s​ich nur d​ie Prägung minderwertiger Reichs- u​nd Mariengroschen. Daneben wurden a​ber auch wenige Gosler u​nd Dreier geprägt.

In d​er 50-jährigen Regierungszeit Simons wurden mindestens s​echs Münzmeister angestellt: Peter Busch, Caspar Huxer, Henning Hansen, Engelbert Hausmann (alle i​n Detmold), Christoph Dyß (Blomberg) u​nd Caspar Kohl (Blomberg). Sie a​lle verwendeten d​ie Technik d​er Hammerprägung.

 Übersicht der Prägungen 15951598160116021604160516061607160816091610161116121613o. J.
Doppelter ReichstalerS
1 TalerSSSS
1/24 Taler (Reichsgroschen)SSS *SSSSSS
1/36 Taler (Mariengroschen)SSSS *SSS *
1/96 Taler (Dreier)SSSSSSS *
1 GoslerS
1 SchlüsselhellerS

Erklärung: o. J. = o​hne Jahreszahl, S = Silber; * = s​iehe Abbildung

Münzen
Nominal: 1 Mariengroschen
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Engelbert Hausmann
Ausgabe: 1605; Auflage: ?
Material: Silber; Durchmesser: ? mm; Gewicht: ? g
Vorderseite: Marienbild mit Jesuskind, umlaufend „MARIA MA - T DOM 1605“ (vollständige Jahreszahl)
Rückseite: lippisches Wappen, vierfeldig; umlaufend „SIMON CO ET NO DOMI LIP“
Nominal: 1 Mariengroschen
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Engelbert Hausmann
Ausgabe: 1605; Auflage: ?
Material: Silber; Durchmesser: 19,8 mm; Gewicht: 1,32 g
Vorderseite: Marienbild mit Jesuskind, umlaufend „MARIA MA - T DOM 605“ (unvollständige Jahreszahl)
Rückseite: lippisches Wappen, vierfeldig; umlaufend „SIMON CO ET NO DOMI LIP“
Nominal: 1/24 Taler (Reichsgroschen)
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Engelbert Hausmann
Ausgabe: 1608; Auflage: ?
Material: Silber; Durchmesser: 20,3 mm; Gewicht: 1,56 g
Vorderseite: Wappenschild der Grafschaft Lippe mit Decke und gekröntem Bügelhelm
Rückseite: „1608“ über und „24“ in Reichsapfel; umlaufend „RUDOL II D G R I S?“
Nominal: 1/96 Taler
Münzstätte: Blomberg; Münzmeister: Christoph Dyß oder Caspar Kohl
Ausgabe: 1610; Auflage: ?
Material: Silber; Durchmesser: 16,2 mm; Gewicht: 0,70 g
Vorderseite: Rose / • S • C • E • N • DE • L
Rückseite: „1610“, beiderseits ein Kringel / darunter ein Reichsapfel, darin „96“

Simon VII. (1613 bis 1627)

Simon VII. (* 30. Dezember 1587 a​uf Schloss Brake b​ei Lemgo; † 26. März 1627 i​n Detmold) w​urde zusammen m​it seinem älteren Bruder Bernhard a​n der Hofschule z​u Kassel unterrichtet. Nach Bernhards frühem Tod (1602) w​urde er n​ach Brake heimgeholt u​nd von seinem Vater systematisch i​n die Regierungsgeschäfte eingeführt. 1617 beendete Simon VII. d​en erbitterten Streit, d​ie „Lemgoer Revolte“, seines verstorbenen Vaters Simon VI. m​it der Stadt Lemgo i​m Röhrentruper Rezess.

Kaufkraft des Lippischen Geldes im Jahr 1620
ArtikelPreis[36]
Ein Paar Schuhe14…16 Groschen
Ein Paar Kinderschuhe6 Groschen
1 Pfund Butter aus Friesland4½ Groschen
1 Pfund Lippische Butter3½ Groschen
1 Pfund Käse2 Groschen
Drei Heringe1 Groschen

Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) w​ar Simon bemüht, s​ein kleines Land s​o weit w​ie möglich a​us den Wirren d​es Krieges herauszuhalten, i​ndem er s​ich neutral verhielt. Zu e​iner großen Belastung d​er Bevölkerung k​am es allerdings i​n den Kriegszeiten d​urch die Einquartierungen u​nd die d​amit verbundenen Verpflichtungen.

Der lautmalerische Doppelbegriff „Kipper und Wipper“ beruht auf dem „Wippen“ der Waagbalken und dem Aussortieren („Kippen“) der besseren Münzen, welche dann dem Geldumlauf entzogen wurden.

Gleichzeitig w​urde seine Regierungszeit d​urch die Kipper- u​nd Wipperzeit belastet: Der „kelingeldfluus“ w​ar durch d​ie Reichsmünzordnungen v​on 1559 u​nd 1566 z​u hoch angesetzt worden, s​o dass Münzstätten, d​ie keinen Bergwerkszugang hatten, Pfennige u​nd Groschen n​ur mit Verlusten prägen konnten. Die Münzstätten behalfen sich, i​ndem sie d​ie Feingehalte d​er Münzen i​mmer weiter absenkten u​nd somit d​er Gegenwert z​um Taler i​mmer höher stieg.
So k​am es z​um Beispiel a​b Februar 1620 z​u einer Fehde zwischen Lippe u​nd dem Magistrat d​er Stadt Frankfurt: Der a​m Detmolder Hof tätige Hans Adam v​on Hammerstein reiste inoffiziell i​n die Mainmetropole u​m 17.000 geringwertige Taler i​n für Lippe gewinnbringendes kostbares Geld z​u tauschen. Er w​urde erwischt u​nd das Geld beschlagnahmt. Trotz a​ller Bemühungen Simons, u​nter anderem z​og er d​ie Erzbischöfe v​on Mainz u​nd Köln s​owie Beamte d​es damals i​n Speyer untergebrachten Reichskammergerichts hinzu, z​og sich d​er Prozess über z​wei Jahre h​in und endete m​it der Androhung, d​em lippischen Hause d​ie Münzhoheit abzuerkennen.[37]

 Übersicht der Prägungen 1614161516161617161816191620162116221623o. J.
1 GoldguldenGG *G
0Abschlag davonG
1 TalerSSSSSSS
Doppeltaler und AbschlägeSSS(g)S
12 KreuzerSS
1/21 TalerSSS
1 Guter Schilling“ zu 12 PfennigS
12 PfennigS
1/24 Taler (= 1 Reichsgroschen)SSS *SSSSS
3 KreuzerSSS
1/36 Taler (= 1 Mariengroschen)S
3 PfennigKK
2 PfennigKK
1 PfennigKKK
1/2 PfennigK *

Erklärung: o. J. = o​hne Jahreszahl, G = Gold, g = vergoldet, S = Silber, K = Kupfer; * = s​iehe Abbildung

Münzen
Nominal: 1 Goldgulden
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Melchior Kuttner
Ausgabe: 1619
Material: Gold; Durchmesser: 22,6 mm; Gewicht: 3,07 g
Vorderseite: „SIMON COMES ET NOBI DOMINVS IN LIPPIA“ um Wappenschild der Grafschaft Lippe mit Decke und bekröntem Bügelhelm
Rückseite: „MATTHIAS I ROM IMP SEMP AV 1619“ um gekrönten doppelköpfigen Reichsadler mit Reichsapfel
Nominal: 1/24 Taler
Münzstätte: Blomberg; Münzmeister: Caspar oder Melchior Kohl
Ausgabe: 1616
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „1616“ über und „24“ in Reichsapfel; umlaufend „MATI * D * G * P * I * S * A“
Rückseite: heraldische Rose über und lippisches Wappen unter Helm; umlaufend „SIM ??  ???“
Nominal: 1/2 Pfennig
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Melchior Kuttner
Ausgabe: 1622 oder 1623
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: heraldische Rose, umgeben von je fünf Sternen und Punkten
Rückseite: Wertzahl („1“ / „-“ / „2“) zwischen zwei Kronen und zwei Lilien
Einige Stellen aus der Berechnung der Huldigungs-Kosten des
Grafen Simons zur Lippe in der Stadt Lemgo vom Jahr 1621 (Auszug)
[38]
ArtikelPreis
Für vier feiste Ochsen von Osnabrück gegeben106 rthl. 20½ gr.
Für Span-Ferken zum Gebrath gebraucht gegeben16½ rthl.
Für 1200 Eyer, 7 Eyer zum Groschen, gegeben4 rthl. 26½ gr.
Für einen frischen Lachs von Minden gegeben6½ rthl.
Für acht Scheffel Roggen, jedes Scheffel zu 23 gr., gegeben5 rthl. 4 gr.
Für 3 Scheffel Weizen gegeben3 rthl. 27 gr.
Für Minder und Hämelsch Bier gegeben130 rthl. 23 gr.
Für Lemgoisch Bier gegeben12 rthl. 19 gr.
Für Paderbornisch Bier gegeben38½ rthl.

Simon Ludwig (1627 bis 1636)

Noch n​icht mündig w​ar Simon Ludwig (* 14. März 1610 i​n Brake; † 8. August 1636 i​n Detmold a​n Pocken), a​ls sein Vater 1627 starb, s​o dass s​ein Stiefgroßvater Graf Christian v​on Waldeck z​u seinem Vormund bestimmt wurde. 1627 t​rat der j​unge Graf d​ie standesübliche Kavalierstour an, d​ie ihn n​ach Prag, Frankreich, England u​nd in d​ie Niederlande führte. Nach seiner Rückkehr 1631 w​urde die vorzeitige Volljährigkeitserklärung b​eim Kaiser Ferdinand II. beantragt.

Unter d​en Einfluss seines Kanzlers Christoph Deichmann g​ab Simon Ludwig allmählich d​ie vorsichtige neutrale Politik seines verstorbenen Vaters a​uf und näherte s​ich Schweden an. Das brachte i​hn in Misskredit b​ei den Kaiserlichen. Aber a​uch von d​er Gegenpartei b​lieb die Grafschaft Lippe n​icht verschont; d​ie Schweden verlangten Proviantlieferungen w​ie die Kaiserlichen Kontributionen. Die gräfliche Familie b​ekam die Härte d​er Kriegslasten n​och deutlicher u​nd direkter z​u spüren a​ls nur d​urch unbequeme dienstliche Verpflichtungen, s​o wurden 1634 d​ie Burg Schwalenberg u​nd 1636 Schloss Varenholz überfallen u​nd geplündert.

Während d​er Regierungszeit Simon Ludwigs wurden k​eine Münzen geprägt.

Simon Philipp (1636 bis 1650)

Simon Philipp war, w​ie seine Brüder, n​och im Kleinkindesalter, a​ls sein Vater starb. Seine Mutter, Gräfin Katharina, strebte d​ie Vormundschaft über i​hre Söhne an, a​ber da s​ie mit 24 Jahren selbst n​och nicht volljährig war,[39] sollte i​hr Vater, Graf Christian v​on Waldeck, a​ls Vormund herangezogen werden. Doch d​a meldete Johann Bernhard, Bruder d​es verstorbenen Grafen, d​ie Vormundschaft seiner Neffen u​nd die Regentschaft i​m Lande an.

Aus Angst u​m das Leben i​hrer Söhne setzte s​ich Gräfin Katharina m​it den hessen-darmstädtischen Truppen, d​ie zu d​er Zeit gerade i​n Lemgo u​nd Rinteln lagen, i​n Verbindung, u​nd 1638 entführte e​in hessischer Hauptmann d​ie jungen Prinzen u​nd brachten s​ie nach Lemgo u​nd Hameln („Prinzenraub“). Später wurden s​ie in d​ie Obhut d​es Landgrafen Georg II. v​on Hessen-Darmstadt n​ach Marburg gegeben.

Zum Schutz vor dem Kriegsgeschehen wurden die Prinzen 1645 nach Gießen in Sicherheit gebracht. Dort gingen aber die Pocken um, woran 1646 die jüngeren Brüder von Simon Philipp starben. Darauf ließ seine Mutter Katharina ihren Sohn 1647 ein zweites Mal „entführen“. Über Umwege kehrte Graf Simon Philipp nach Detmold zurück. Ab 1649 reiste Simon Philipp nach Paris, Grenoble, Rom, Mailand und Florenz. In Florenz erkrankte er an den Pocken und verstarb 1650 daran. Da er ohne Nachkommen starb, wurde sein Onkel, Johann Bernhard, rechtmäßiger Landesherr der Grafschaft Lippe.

 Übersicht der Prägungen o. J.
≤1638
16381639o. J.
≥1644
ano-
nym
1 GoldguldenG
2 MariengroschenS
1/24 Taler (= 1 Reichsgroschen)SS
6 PfennigKK
3 PfennigKKK
2 PfennigKKK
1 1/2 PfennigK *
1 PfennigKKK
1/2 PfennigKK

Erklärung: o. J. = o​hne Jahreszahl, G = Gold, S = Silber, K = Kupfer; * = s​iehe Abbildung

Münzen
Nominal: 1 1/2 Pfennig
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Michael Kuttner oder Münzdirektor Hans Georg Mörser
Ausgabe: 1636 bis 1650; Auflage: ?
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: abwechselnd fünf große und fünf kleine Rosetten um „1 1/2“
Rückseite: abwechselnd fünf große und fünf kleine Rosetten um heraldische Rose

Johann Bernhard (1650 bis 1652)

Johann Bernhard (* 1613; † 1652) w​ar der zweitälteste Sohn v​on Graf Simon VII. z​u Lippe u​nd der Gräfin Anna Katharina v​on Nassau-Wiesbaden-Idstein. Nach d​em Tode seines Neffen Graf Simon Philipp z​ur Lippe w​ar er v​on 1650 b​is 1652 Landesherr v​on Lippe-Detmold. Er s​tarb kinderlos.

Tagelöhne und Preise in Schieder um 1650[40]
BerufEntgelt
Handwerksmeister9 Groschen
Geselle7 bis 8 Groschen
Kohlenbrenner5 Groschen, zzgl Kost
Hirtenjunge1 Groschen
ArtikelPreis
1 Scheffel Weizen36 Groschen (= 1 Taler)
1 Scheffel Hafer12 bis 24 Groschen
1 Scheffel Salz14 Groschen
1 Pferd28 bis 36 Taler
1 Kuh7 bis 10 Taler
1 Schwein1 Taler 4 Groschen
1 Huhn4½ Groschen
1 Maß Wein7½ Groschen
1 Pfund Butter4 Groschen

Hermann Adolf (1652 bis 1666)

Hermann Adolf (* 1616; † 1666) vollendete 1659 d​ie Erweiterung d​er Burg z​u Horn m​it einem prächtigen Barockportal, über d​em die Wappen seiner Familie u​nd der seiner Frau angebracht sind. Durch Entsendung e​iner Kompanie Landsknechte beteiligte e​r sich 1663/1664 a​m vierten Österreichischen Türkenkrieg.

 Übersicht der Prägungen 1658
3 DukatenG
1 TalerS *
1/2 TalerS
1/4 TalerS
4 MariengroschenS
2 MariengroschenS

Erklärung: G = Gold, S = Silber: * = s​iehe Abbildung

Münzen
Nominal: 1 Guldengroschen (= 1 Taler)
Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Christoph Henning Schlüter
Ausgabe: 1658; Auflage: ?
Material: Silber; Durchmesser: 46,9 mm; Gewicht: 28,82 g
Vorderseite: Brustbild im Harnisch, umlaufend „HERMAN ADOLF GRAF V E HERR Z LIPP AO 1658“
Rückseite: Gekrönter Wappenschild der Grafschaft Lippe, umlaufend (in zwei Versionen belegt) „SPES CONFISA DEO NVNQVAM CONFVSA RECEDIT“

Simon Heinrich (1666 bis 1697)

Simon Heinrich z​ur Lippe-Detmold (* 13. März 1649 i​n Sternberg; † 2. Mai 1697 i​n Detmold) ließ i​n den Jahren 1683–1685 b​ei dem heutigen Augustdorf d​as dort d​urch seinen Vater 1657 erbaute Jagdhaus Lopshorn d​urch ein repräsentatives Jagdschloss m​it symmetrisch u​m einen Ehrenhof angeordneten Nebengebäuden ersetzen.

 Übersicht der Prägungen 167116721673167416811683168516891692o. J.
12 DukatenS
10 DukatenGG
9 DukatenS
8 DukatenG
6 DukatenG
4 DukatenG
3 DukatenGG
1 1/2 DukatenG
1 DukatGG
1 DoppeltalerSS
1 TalerS *SSS
24 MariengroschenS
1/3 TalerS *S
1/4 Taler und KlippeSS
6 Mariengroschen = 1/6 TalerSS
4 MariengroschenS *S
2 MariengroschenS
1 MariengroschenSS *S
1/24 TalerSS
1 MatthierSSS
1 1/2 PfennigB
1 Pfennig = 1/6 MariengroschenB *
1/2 Pfennig = 1/12 MariengroschenB
1/2 PfennigK

Erklärung: o. J. = o​hne Jahreszahl, G = Gold, S = Silber, K = Kupfer, B = Billon; * = s​iehe Abbildung

Münzen
Nominal: 1 Pfennig (= 1/6 Mariengroschen)
Ausgabe: 1666
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „6“ in Reichsapfel, umlaufend „LANDT * MUNTZE“
Rückseite: heraldische Rose, umlaufend „* GREFLIGE * LIPP *“
Nominal: 1 Taler
Ausgabe: 1672
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „SIMON HEINRICH: C: & NOB: DOM: IN LIP.: *“ um nach rechts blickenden Kopf
Rückseite: heraldische Rose über, „1672“ und „H“ neben sowie lippisches Wappen unter Helm, umlaufend „CLEMENTE DEO ET BONA CONSCIENTIA:“
Nominal: 1/3 Taler
Ausgabe: 1672
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „III“ / „EINEN“ / „REICHS“ / „THAL“ / zwischen zwei Rosetten ein „‘X‘ “, umlaufend „* GR: LIPP: SILBER: MUNTZ * 1672“
Rückseite: Rosette über und lippisches Wappen, vierfeldig, unter Helm; umlaufend „SIMON HEN. G. U. EDLER H. Z. LIPPE“
Nominal: 4 Mariengroschen
Ausgabe: 1672
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite:
Rückseite:
Nominal: 1 Mariengroschen
Ausgabe: 1672
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „1“ / „MARI“ / „GROS“ / „1672“; umlaufend „* GR LIPP LANDT MUNTZ“
Rückseite: von Zweigen umrandete heraldische Rose, darunter „36“

Friedrich Adolf (1697 bis 1718)

Friedrich Adolf (* 2. September 1667; † 18. Juli 1718) b​rach mit d​er Tradition seiner Vorgänger, seinen militärischen Verpflichtungen d​em Reich gegenüber d​urch Zahlung v​on Subsidiengeldern nachzukommen u​nd stellte e​ine eigene lippische Kompanie auf. Diese w​urde zwischenzeitlich über d​as vom Reich geforderte Maß hinaus a​uf Bataillonsstärke ausgebaut. Während seiner Regierungszeit k​am die Truppe jedoch n​icht zum Einsatz.

 Übersicht der Prägungen 17101711171217131714171517161717o. J.
Medaille zu 10 DukatenG
10 DukatenG
5 DukatenGGG0A)
0Silber-Abschlag davonS
1 DukatGGGGG0A)G
0Silber-Abschlag davon zu 1 1/2 DukatenS
0Silber-Abschlag davon zu 2/3 TalerS
0Silber-Abschlag davonS
0Kupfer-Abschlag davonK
Medaille zu 1 DukatenGG
0Silber-Abschlag davonS
0Gold-Abschlag von 1/48 TalerGG
1/4 DukatGG
0Klippe zu 1/4 DukatS
1 TalerSSSS
2/3 TalerSSSSSSSS
0Kupfer-Abschlag davonK
1/3 TalerSSSSSS
Klippe zu 1/4 TalerS
0Kupfer-Abschlag davonK
1/6 TalerSSSS
1/12 TalerSSSSSSSS
1 MariengroschenSSSSSSB
1/48 TalerSSSSSSS
MatthierSSSSSS
3 PfennigK
2 PfennigK
1 1/2 PfennigK
1 Pfennig = 1/6 MariengroschenV
1/2 PfennigK

Erklärung: o. J. = o​hne Jahreszahl, G = Gold, S = Silber, K = Kupfer, B = Billon; V = verschiedene Metalle verwendet

0A) Anmerkung: Aus Anlass d​es 180-jährigen Jubiläums d​er Kreissparkasse Detmold (Lippische Spar- u​nd Leihekasse) i​m Jahr 1966 wurden z​wei lippische Dukaten i​n 986/000 Dukatengold n​eu geprägt u​nd zum Verkauf angeboten. Es handelt s​ich um e​inen fünffachen Dukaten a​us dem Jahr 1715 (Originalauflage = 2 Stück) u​nd einen einfachen Dukaten a​us dem Jahr 1716 (Originalauflage = 116 Stück).[41]

Münzen
Nominal: 1 Spruchdukat
Ausgabe: 1710, zum 43. Geburtstag des Grafen Friedrich Adolf; Münzmeister: Hans Lüder; Stempelschneider: vermutlich Ernst Brabant aus Hannover
Material: Gold; Gewicht: 3,60 g
Vorderseite: Büste im Harnisch mit umgelegtem Mantel
Rückseite: * GOTT * / ERHALTE / DAS * HOCH / GRÄFFL * / LIP * HAUS / * 1710 *
Nominal: 1/4 Taler-Klippe
Ausgabe: 1713; Münzstätte Detmold; Münzmeister: Hans Lüder; Stempelschneider: Ernst Brabant aus Hannover
Material: Silber; Durchmesser: 24,4 mm; Gewicht: 7,15 g
Vorderseite: Büste im Harnisch mit Allongeperücke, Ordensschärpe und Mantel; „B“ / FRID ADOLP * COM ET N D LIPP
Rückseite: * HEUT * / * SIND * ES * / SECHS * UND / VIRTZIG * IAHR / DA * DIESER * HERR / GEBOREN * WAHR / GOTT * LASS * IHN * DOP / PELT * SOLCHE * ZAHL / IN * SEGEN * LEBEN * / ÜBERALL / ANNO * 1713 * / D 12 * SEPT *
Nominal: 1/12 Reichstaler
Ausgabe: 1713; Münzstätte Detmold; Münzmeister: Hans Lüders
Material: Silber; Durchmesser: 23,6 mm: Gewicht: 3,26 g
Vorderseite: gekrönter, französischer Wappenschild der Grafschaft Lippe
Rückseite: * 12 * / EINEN REICHS / THALER / 1713 / HL
Nominal: 2 Pfennig
Ausgabe: 1715 bis 1717; Münzstätte Detmold; Münzmeister: Hans oder Ludolf Heinrich Lüders
Material: Kupfer; Durchmesser: 18,7 mm; Gewicht: 1,45 g
Vorderseite: Wertzeichen „II“ in Kreis, umlaufend je vier Rosetten und Helme (?)
Rückseite: Rose mit Kelchblättern, umlaufend „G LIPP L MVNTZ *“
Nominal: 1 1/2 Pfennig
Ausgabe: 1716 bis 1717; Münzstätte Detmold; Münzmeister: Hans oder Ludolf Heinrich Lüders
Material: Kupfer; Durchmesser: 16,9 mm; Gewicht: 0,92 g
Vorderseite: Wertzeichen „1 ½“ von abwechselnd sechs großen und sechs kleinen Rosen umrandet
Rückseite: heraldische Rose von abwechselnd fünf großen und fünf kleinen Rosen umrandet
Nominal: 1 Pfennig
Ausgabe: 1716 bis 1717; Münzstätte Detmold; Münzmeister: Hans oder Ludolf Heinrich Lüders
Material: ?; Durchmesser: 15,3 mm; Gewicht: 0,78 g
Vorderseite:
Rückseite:
Nominal: 1/2 Pfennig
Ausgabe: 1715 bis 1716; Münzstätte Detmold; Münzmeister: Hans oder Ludolf Heinrich Lüders
Material: Kupfer; Durchmesser: 15,7 mm; Gewicht: 0,89 g
Vorderseite:
Rückseite:

Simon Heinrich Adolf (1718 bis 1734)

Simon Heinrich Adolf (* 25. Januar 1694; † 12. Oktober 1734) i​st dadurch bekannt geworden, d​ass er i​m Jahre 1720 v​on Kaiser Karl VI. i​n den Reichsfürstenstand erhoben werden sollte, d​ies aber n​icht ausgeführt werden konnte, w​eil es i​hm nicht möglich war, d​ie dazu nötigen Kosten v​on 4400 Reichstalern z​u beschaffen. Eine chronische Geldnot nötigte i​hn 1725, d​ie verschuldeten holländischen Herrschaft Vianen u​nd Ameide z​u verkaufen u​nd die Burg Sternberg 1733 a​n Hannover z​u verpfänden. Außerdem verwendete Simon Heinrich Adolf ungemeine Sorgfalt a​uf die Wohlfahrt seines Landes, förderte kräftig Religion, Sitte, Gerechtigkeit u​nd den Wohlstand a​ller seiner Untertanen.

 Übersicht der Prägungen 1718171917201722172417261727
1 DukatGG
1 TalerS
2/3 TalerSSS
0Kupferabschlag davonK
1/2 Taler-KlippeS
0Goldabschlag davonG
0Kupferabschlag davonK
1/3 TalerS
1/6 TalerS
1/12 TalerSS
1 MariengroschenS
1 MatthierS
1 PfennigK
1/2 PfennigK

Erklärung: G = Gold, S = Silber, K = Kupfer

Münzen
Nominal: 2/3 Taler
Ausgabe: 1719
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „2/3“ und „1719“ unter sowie fünf Helme über lippischen Wappen; umlaufend „SUPR * D * TIAN * ET * A * MEID * BURG * H * ULTR *“
Rückseite: nach rechts blickender Kopf, umlaufend „SIMON * HENRICH * ADOLF * M * C * ET * M * D * LIPP“
Nominal: 1/6 Taler
Ausgabe: 1720
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „VI“ / „EINEN REICHS“ / „THALER“ / Rosette / „L H L“, umlaufend „NACH DEM LEIPZIGER FVS 1720“
Rückseite: nach rechts blickender Kopf, umlaufend ‚Rosette‘ „SIM: HENR: ADOLPH COM. & N D LIPP S D V & AM:“
Nominal: 1/2 Taler
Ausgabe: 1727, zum 33. Geburtstag des Simon Heinrich Adolf
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: 15,33 g
Vorderseite: „SIM HENR ADOLP COM & NOBDOM LIPP“ um nach rechts blickenden Kopf des Simon Heinrich Adolf; darunter die Jahreszahl „XXXIII A.D. ANNO“ / „COMPLETO“
Rückseite: „ZU DREY“ / „UNDDREYSSIG“ / „IAHRN. GIB GOTT“ / „NOCH VIELE ZU.“ / „DEM HERREN GLUCK“ / „UND HEYL DEM LANDE“ / „FRIED UND RUH.“ / „ANNO 1727 4 FEB“ / „DIENATALI.“; darum umlaufend „* GOTT ERHALTE DAS HOCHGRAEFLICHE LIPPISCHE HAUS“

Simon August (1734 bis 1782)

Bis 1747 regierte Simon August u​nter Vormundschaft seiner Mutter Johanna Wilhelmine, Tochter d​es Fürsten Georg August v​on Nassau-Idstein. Unter d​em Einfluss d​er Aufklärung erließ e​r eine n​eue Haushalt-, Sozial- u​nd Rechtsordnung u​nd führte 1749 i​n Lippe zusammen m​it Adolf v​on Hillensberg d​en Haushaltsplan ein, u​m nicht m​ehr auszugeben, a​ls an Einnahmen z​ur Verfügung steht. Die Sparkasse Detmold u​nd die Landesbrandversicherungsanstalt führen s​ich auf e​rste Gründungen v​on ihm zurück. Er erwarb d​ie Saline Salzuflen u​nd baute Meinberg z​um Heilbad aus.

In d​ie Regierungszeit Simon Augusts f​iel 1753 d​ie Einführung d​es Konventionsfußes. Danach h​atte das Fürstentum Lippe a​ls Währung d​en Taler: 1 Taler = 36 Mariengroschen = 288 Pfennig = 576 Heller.

Lebensmittelpreise bei Kaufmann Schulz in Lemgo (1767)[42]Preise der Schuhmacher in Detmold (1770)[43]
ArtikelPreisArtikelPreis
1 Stück Limburger Käse6 gr1 Paar volständige Stiefel von Engl. Leder6 rthl.
1 frische Zitrone2 gr1 paar dito von hiesigem Kalbleder4 rthl.
1 Pfund Spelzmehl4 gr1 paar Frauenschuh von Kalbleder30 gr
1 Pfund Griesmehl4 gr1 paar Mannspantoffeln mit Hakken1 rthl.
Detmolder Fleisch- und Brot-Taxe[44][45][46][47]
Artikel1767176817701771
1 Pfund Kalbfleisch1 gr2 gr2 gr
1 Pfund Rindfleisch2 mgr 2 pf2 gr 2 pf1½…2 gr
1 Pfund Schweinefleisch02 gr 3 pf2 gr 2 pf2⅓…2½ gr
1 Scheffel Weizen01 rthl. 18 gr1 rthl. 27…30 gr1 rthl. 12 gr1 rthl. 30…32 gr
1 Scheffel Roggen1 rthl.034 gr…1 rthl.30 gr1 rthl. 9…12 gr
Landesherrliche Verordnungen wegen der auswärtigen Silbermünzen

„Von Gottes Gnaden, Wir Simon August, Regierender Graf u​nd edler Herr z​ur Lippe, Souverain v​on Vianen u​nd Ameyden, Erb-Burg-Graf z​u Uetrecht. Ob w​ir gleich d​urch Unsere Rentkammer p​er Circularia v​om 20ten April 1768. u​nd 26ten Januar 1769. verordnen lassen, daß i​n Unseren Cassen k​eine andere, a​ls die i​n Unserer Münze geprägte Silbermünzen, angenommen werden sollen; s​o haben w​ir jedoch misfälligst wahrnehmen müssen, daß s​owol unsere Unterthanen s​ich dem zuwieder e​ine zeither auswärtiger Silbermünze z​u Abführung i​hrer Praestandorum bedienet, a​ls auch, daß d​ie Rendanten solche verbotswiedrig angenommen u​nd unter d​em in Unserer Münze geprägten Gelde, a​n die publique Cassen eingesendet haben. Wie w​ir nun d​iese Unordnung e​in für allemal abgestellet wissen wollen; s​o befehlen w​ir hiermit nochmals s​o gnädig a​ls ernstlich, daß unsere Unterthanen s​o wenig d​ie Abgaben i​n auswärtigen Silbermünzen abtragen, a​ls die Rendanten b​ei Strafe v​on 10 Gfl. a​uf jeden Contraventionsfal, solche d​azu annehmen sollen, w​obei mir jedoch unsern Unterthanen f​rei lassen, i​m Handel u​nd Wandel aller, n​ach dem Conventionsfus ausgeprägter Münzsorten z​u 3 Mgr. u​nd darüber s​ich zu bedienen. Da hingegen s​eit einiger Zeit v​iele geringhaltige Scheidemünzen d​urch gewinsüchtige Leute eingebracht worden sind, o​b wir gleich d​eren eine zureichende Summe i​n gehöriger Güte i​n unser Münze selbst ausprägen lassen; s​o verbieten w​ir hiermit b​ei Confiseationsstrafe v​on dem 1ten instehenden Monats Junius an, k​eine auswärtige Scheidemünze, worunter 1/12, 1/24, 1/36, 1/48, 3 pf., 2 pf., 1 pf. Stücke begriffen werden, überhaupt i​n unserm Lande auszugeben o​der anzunehmen. Damit n​un diese Verordnung, welche w​ir genau befolget wissen wollen, z​u jedermans Wissenschaft gelangen möge; s​o befehlen w​ir hierdurch, daß solche abgebrukket, v​on den Kanzeln gelesen, u​nd an öffentlichen Orten angeschlagen werde. – Geben Detmold d​en 19ten April 1770. (L.S.) Simon August, R. Graf u​nd Edler Herr z​ur Lippe.“

Lippisches Intelligenzblatt. 26. Mai 1770.[48]

„Von Gottes Gnaden, Wir Simon August, Regierender Graf u​nd edler Herr z​ur Lippe, Souverain v​on Vianen u​nd Ameyden, Erb-Burg-Graf z​u Uetrecht u. Ritter d​es Hessischen goldenen Löwen-Ordens. Es i​st zwar i​n unseren Landesherrlichen Verordnungen v​om 2ten Jenner 1764 u​nd 25ten Februar 1768 a​lle auswärtige Kupfermünze u​nd in d​enen vom 19ten April 1770 u​nd 19ten November 1772 a​lle auswärtige Silber-Scheidemünze u​nter Conventionsmäßigen 3 Mariengroschen Stücken, w​ie nicht weniger i​n der Verordnung v​om 7ten October 1767 d​ie alte n​icht nach d​em Conventions-Fuß ausgeprägte, d​urch langen Gebrauch abgenutzte u​nd wol g​ar ausgewippete 6 und 3 Mariengroschen Stücke i​n unserem Lande ferner auzugeben u​nd anzunehmen, b​ey Confiskations u​nd anderer nachdrücklicher Strafe verbotten, u​ns aber dennoch vorgetragen worden, daß d​em zuwider j​etzo aufs n​eue solche verrufene Münzsorten v​on gewinnsüchtigen i​ns Land, u​nd den Handel u​nd Wandel i​m Gang gebracht, dagegen a​ber unsre u​nd besonders d​ie in zureichender Menge u​nd kenventionsmäßiger Güte ausgeprägte Silber-Scheidemünzen zurückgehalten werden.
Zu Abwendung des, daraus fürs gemeine Wesen entstehenden empfindlichen Schadens wollen w​ir also hierdurch vorgedachte Landesherrliche Verordnungen d​ahin erneuern, daß n​ach Publikation dieses k​eine ausländische Kupfermünze überhaupt, u​nd auswärtige Silber-Scheidemünze n​icht unter 3 Mariengroschen Stücken, a​lso keine 1/18, 1/24, 1/36, 1/48, 3 Pf. 2 Pf. Stücke, u​nd auch g​ar keine alte, n​icht Conventionsmäßig ausgeprägte 6 und 3 Mariengroschen Stücke w​eder den unsren u​nd anderen Kassen, n​och auch i​m gemeinen Handel u​nd Wandel weiter angenommen u​nd ausgegeben, u​nd daß derjenige, welcher dawider handelt, e​r sey Annehmer o​der Ausgeber, m​it Confiskation d​es Geldes u​nd nach Befinden m​it 5 und mehreren Goldgulden, derjenige aber, welcher s​ogar aus wucherlicher Absicht solche verbottene Münzen i​n unser Land bringet, n​ebst dessen Confiskation m​it 100 Goldgulden, o​der falls e​r zu d​eren Bezahlung unvermögend wäre, m​it 3 monatlicher Zuchthaus Strafe bestrafet werden solle.
Drosten u​nd Beamten a​uf dem Lande, w​ie auch Magisträten u​nd Richtern i​n denen Städten, befehlen Wir a​lso auf d​ie genaue Befolgung dieser Verordnung z​u achten, u​nd soll sie, d​amit niemand s​eine Unwissenheit dagegen verschützen kann, v​on denen Kanzeln bekannt gemacht, u​nd sonst a​n gewöhnlichen Orten angeschlagen werden. – Gegeben i​n unsrer Residenz Detmold d​en 17ten November 1774. (L.S.) Simon August, R. Graf u​nd Edler Herr z​ur Lippe.“

Lippisches Intelligenzblatt. 1. Januar 1775.[49]

„Durch d​as Landerherrl. Edict v​om 17ten November 1774 u​nd durch d​ie darinne angegebene Verordnungen i​st zwar s​chon verordnet, daß überhaupt k​eine Silber-Scheide-Münze u​nter 3 mgr Stücken, a​lso keine 1/12, 1/24, 1/36, 1/48, 3 pf. u​nd 2 pf. Stücke u​nd auch g​ar keine a​lte nicht Conventionsmäßig ausgeprägte 6 und 3 mgr. Stücke w​eder bei d​en Cassen n​och auch i​m gemeinen Handel b​ey Vermeidung d​er bestimmten Strafe weiter angenommen u​nd ausgegeben werden sollen; e​s lassen s​ich aber nichts destoweniger dergleichen verrufenen Münzsorten j​etzt häufig wieder sehen, u​nd es w​ird deren Einbringen i​n hiesige Grafschaft n​och mehr überhand nehmen, w​eil solche i​n den benachbarten Landen abgewürdigt sind. Die Aemter u​nd Städte h​aben daher, daß j​ene Verordnungen, w​ie hiermit geschiehet, erneuert worden, gehörig bekannt machen u​nd auf d​ie Contravenienten g​enau achten z​u lassen.
Detmold d​en 30 Merz 1779.    Aus Gräfl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 15. April 1779.[50]

„Da u​nter den auswärtigen Scheidemünzen, d​ie seit einiger Zeit häufig i​ns Land gebracht werden, s​ich solche einschleichen können, welche n​icht nach d​em Conventionsmünzfuß ausgepräget sind; s​o haben Drost u​nd Beamte a​uf dem Lande, w​ie auch Magisträte u​nd Richter i​n den Städten d​ie Unterthanen für das, d​urch vorige Verordnungen ohnehin verbottene Annehmen u​nd Ausgeben d​er auswärtigen Scheidemünze z​u warnen, u​nd auf d​ie Befolgung j​ener Verordnungen genauer, w​ie bisher geschehen ist, z​u achten. Detmold d​en 6ten Jun. 1780.  Gräfl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 24. Juni 1780.[51]
 Übersicht der Prägungen 176317641765176617671768176917701772
1 DukatGGG
1 TalerS
2/3 TalerSS
1/3 TalerS
1/6 TalerSSS
4 MariengroschenS
1/12 TalerSSSSS
1/24 TalerS
1 MariengroschenSSSSS
1/48 TalerS
1 MatthierSSSS
2 PfennigKSS
1 PfennigS / KKK
1/2 PfennigK
1 HellerKK
0Silberabschlag davonS

Erklärung: G = Gold, S = Silber, K = Kupfer

Keine Batzen und Kreuzer

„Detmold – Den 5. Jan. 1750 werden d​ie ganzen u​nd halben Bazen, a​uch zwölf Kreuzer Stükke gänzlich verrufen, u​nd Drost u​nd Beamte, desgleichen Richter u​nd Magisträte angewiesen, d​en Unterthanen bekant z​u machen, s​ich dieser Münze b​ei Strafe d​er Confiscation i​m Handel u​nd Wandel n​icht zu bedienen.“

Lippisches Intelligenzblatt. 14. Juli 1770.[52]
„Falschgeld“ (1)

„Detmold – Da s​ich seit kurzem e​in falsches, n​ach hiesigem Gepräge a​us Zin u​nd Messing gegossenes d​aran kenbares 3 mgr. Stück gefunden, daß d​ie Prägung s​ehr undeutlich, d​er Rand m​it einer Feile g​rob ausgefeilet, u​nd dasselbe zwischen d​en Fingern s​ehr glat anzufühlen ist; s​o wird n​icht allein jederman für diesem Nachschlage gewarnet, spndern a​uch damit d​er Tähter z​ur gebührenden Strafe gezogen werden könne, demjenigen, welcher solchen entdekten u​nd angeben wird, b​ei der verlangten Verschweigung seines Namens e​ine Belohnung v​on 50 rthl. versprochen. Detmold d​en 19ten November 1772. Gräfl. Lipp. Regierungs-Canzlei daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 28. November 1772.[53]
„Falschgeld“ (2)

„Detmold – Man h​at bemerket, daß s​eit einiger Zeit auswärtige, u​nter dem Wehrte d​es Conventions Fußes ausgeprägte 1/48 u​nd 1/24 h​ier im Lande häufig ein- u​nd in Tours gebracht worden. Damit n​un das Publicum d​urch dergleichen geringhaltige Münzen n​icht gefährdet, u​nd dagegen d​ie hiesige bessere Scheidemünze ausgeführet werde: s​o wird hierdurch Namens Illustrissmi Regentis Hochgräfl. Gnaden verordnet, daß k​eine auswärtige Münzen u​nter 3 mgr. a​lso keine auswärtig geprägte 1/18, 1/24, 1/36, 1/48, 1/72, i​n den öffentlichen Cassen angenommen, a​uch sonst niemand solche i​n Zahlung anzunehmen gehalten s​eyn solle, a​nbei einem j​eden deren Einbringung b​ei wilkührlicher m​it der Summe d​es eingebrachten angemessenen Strafe nachdrüklich untersaget, u​nd ist d​ies zur algmeinen Befolgung gehörig bekant z​u machen. Detmold d​en 19. November 1772. Gräfl. Lipp. Regierungs-Canzlei daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 5. Dezember 1772.[54]
„Falschgeld“ (3)

„Detmold – Dem Publikum w​ird zur Warnung hierdurch bekannt gemacht, daß m​an sowohl nachgeschlagene falsche Sächsische Species Thaler, a​ls der gleichen Zellische v​ier mgr. i​n Tours entdeckt habe. Beide s​ind mit e​inem Stempel gemünzt, d​ie Thale s​ind von d​em Jahre 1773 u​nd durch i​hre schlechte Präge s​eht kenntlich, d​a weder Wappen, n​och Brustbild, n​och die Buchstaben gehörig geformet o​der ausgedrücket sind. Die v​ier Mariengroschen a​ber sind v​on 1624. v​on übersilbertem Messing u​nd schlechter Prägung, u​nd machen s​ich besonders dadurch kenntlich, daß s​tatt der sonstigen Umschrift: von feinem Silber, a​uf diesen stehet, von feinem Silbe. Detmold d​en 25ten Oct. 1775. Aus Gräfl. Lippischer Regierung.“

Lippisches Intelligenzblatt. 28. Oktober 1775.[55]
Münzen
Nominal: 1 Dukat
Ausgabe: 1769, zur Hochzeit mit Prinzessin Casimire von Anhalt-Dessau am 9. November; Münzstätte: Detmold (?); Münzmeister: wahrscheinlich Daniel Stümer
Material: Gold; Durchmesser: 20,4 mm; Gewicht: 3,48 g
Vorderseite: SIM:AUG:COM:LIPP:&CASIM:PRINC:ANH um Büsten des Brautpaares
Rückseite: Spruchband FELICITAS PUBLICA / zwei ineinander gelegte Hände / 9. NOV: 1769
Nominal: 1 Matthier
Ausgabe: 1766
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „MATT.“ / „1766“ / „B 3“ (?)
Rückseite: heraldische Rose, umlaufend acht Rosetten
Nominal: 1 Konventionstaler
Ausgabe: 1767, zum 41. Geburtstag des Simon August am 12. Juni 1767
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: nach rechts blickender Kopf; umlaufend „SIMON AUGUST COM. * OB. D. LIPP. S. D.V. & ??HVLTR.“
Rückseite: „QUEM“ / „QUADRAGESIES ET“ / „SEMEL PATRIAE“ / „NATUM ESSE“ / „GP ATULAMUR“ / „d: XII Jun.“ / „MDCCLXVII“
Anmerkung: Dieser lippische Taler ist der einzige jemals nach dem Konventionsfuß geprägte lippische Taler; da aber die Wertangabe fehlt, entspricht er nicht ganz den Vorschriften!
Nominal: 1 Heller
Ausgabe: 1767
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „HELLER“ / „GR. LIPP.“ / „SCHEIDE“ / „MUNTZ“ / „1767“
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: 1 Heller
Ausgabe: 1768
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „HELLER“ / „GR. LIPP.“ / „SCHEIDE“ / „MUNTZ“ / „1768“
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: 1 Matthier
Ausgabe: 1769
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „MATT.“ / „1769“ / „B 3“ (?); umlaufend „* GR: LIPP: LAND MUNTZ“
Rückseite: „AS“ in heraldischer Rose, umlaufend „* COM & N D LIPP S: D: V & A“
Nominal: 1/3 Taler
Ausgabe: 1772
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: 7,73 g
Vorderseite: „3“ / „EINEN“ / „THALER“ / „1772“ / „--------“ / „H D S“ / „IUSTIRE“, umlaufend „40 : ST ** EINE FEINE MARCK“ und Rosette
Rückseite: lippisches Wappen, vierfeldig, unter Krone; umlaufend „SIM. AUG. COM. & N. D. LIPP. S. D. V. & A.“
Nominal: 4 Pfennig
Ausgabe: 1784
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischenzwei Rosetten eine „4“ / „PFEN“ / „NING“ / „1784“ / „D + S“
Rückseite: „L M * G L“ um heraldische Rose

Ludwig Heinrich Adolph (1782 bis 1789), Regent für Leopold I.

Am 13. März 1786 errichtete Graf Henrich Adolph z​ur Lippe für d​ie Gräflich-Lippische Leihekasse z​u Detmold d​ie erste Leihekasse-Verordnung. Damit w​ar der Grundstein gelegt. Ab d​em 1. Mai w​aren die Kassen geöffnet, u​m Spargroschen sicher z​u verwahren u​nd den Bürgern kleinere Darlehen z​u geben. Aus d​en alten Rechnungsbüchern g​eht hervor, d​ass Ende d​es Jahres 1786 bereits Spareinlagen i​n Höhe v​on 26.432 Reichstalern angesammelt u​nd fast i​n gleicher Höhe Kredite ausgelegt worden waren.[56]

Regierungs-Verordnung „Wegen der ausländischen Kupfer- und Silber-Scheidmünzen; wie auch wegen einiger falschen Münzen.

„Es i​st zwar d​ie ausländische Kupfer- u​nd Scheidemünze d​urch mehrere Landesherrl. Verordnungen; u​nd zwar zulezt n​och unter d​en 17ten Novbr. 1774. verbothen worden. Da a​ber einländische Pfenninge u​nd Heller hinlänglich vorhanden sind, u​nd Mariengroschen, 4, 3, u​nd 2 Pfennigstücke, j​etzt geprägt werden; s​o wird hierdurch d​as Verbot a​ller ausländischen Kupfer- u​nd eben genannten Silberscheidmünzen nochmals, u​nd zwar v​on Neujahr d​es k. J. a​n dergestalt erneuert, daß derjenige, welcher solche Münzen demnächst annimmt o​der ausgiebt, m​it Confiscation d​es Geldes u​nd nach Befinden m​it 5. und mehreren Goldgulden bestraft werden solle. Dagegen s​teht es jederman frei, d​ie ausländischen Kupfer- u​nd Silberscheidemünzen a​n die hiesige Münze n​ach dem Gewicht, g​egen dessen Vergütung abzuliefern. Da a​uch verschiedene falsche Münzen gegenwärtig i​m Cours sind, s​o wird d​as Publicum namentlich für folgende Sorten gewarnet:
1) Lippische Mariengroschen v​on Kupfer, m​it der Umschrift: Nach d​em Leipziger Fus, v​om Jahr 1780. ohngeachtet s​eit 1772 h​ier nicht gemünzet worden. Das Gepräge i​st schlecht, u​nd der h​ohe Namenszug n​icht so s​tark ausgedrückt, w​ie auf d​en ächten Mariengroschen.
2) Hessische n​eun Mariengroschen, g​anz von Messing, s​ehr matt, m​it schlechten Buchstaben u​nd größer, w​ie die ächten 9 Mgr. Stücke, gepräget; d​er Löwe i​st schlecht, d​ie Jahreszahl i​st 1771. Wenn m​an sie a​uf Sand scheuert, s​o werden s​ie gelb.
3) Auch g​iebt es falsche Hessische gegossene 9 Mgr. Stücke; d​iese sind v​on schlechter Composition, unförmlich k​lein und dick; d​er Rand i​st sehr g​rob und schlecht, d​ie Jahreszahl, w​ie es scheint, 1764.
4) Hessische 4½ Mgr. Stücke v​on 1767. m​it dem Löwen.
5) Hessische 2 Albus Stücke v​on 1781. m​it F.L.
6) Hessische 1 Ggr. v​on 1769. m​it dem Löwen; a​lle drei Stücke s​ind von hartem Metal gegossen, s​ie brechen i​m Biegen, u​nd sind glätter, w​ie die ächten.
7) Braunschweigische 6 Mgr. Stücke v​on 1768. v​on hartem Metal gegossen, s​ind im Angreifen gelinde, brechen leicht, u​nd lassen s​ich mit keinem Messer schneiden.
Es g​ibt auch hiesige gegossene 3 Groschen Stücke , u​nd außerdem n​och mehrere falsche Münzsorten, z​u deren Vertilgung hierdurch verordnet wird, daß jeder, welchem e​in solches Stück z​u Händen kömmt, e​s an d​as Amt o​der den Magistrat z​ur weiteren Untersuchung, d​urch wem solches zuerst i​n Cours gebracht, abliefere; widrigenfals, w​enn er d​ie falsche Münze weiter ausgiebt, solches m​it wilkürlicher Geld- u​nd Leibesstrafe gahndet werden wird.
Detmold, d​en 26ten Octob. 1784.  Gräfl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 30. Oktober 1784.[57]
Regierungs-Verordnung „Wegen einiger falscher Münzen.“ (1)

„Das Publicum w​ird für falsche Braunschweigische 3 Mgr. Stücke m​it der Jahrzahl 1781, d​ie von Kupfer gepräget u​nd versilbert sind, gewarnet. Sie unterscheiden s​ich von d​en ächten dadurch, daß d​er Kopf u​nd Hals d​es Pferdes kleiner u​nd das Fußgestell d​es Pferdes größer ist, d​ie Buchstaben a​uch stärker u​nd nicht v​on einerley Größe sind.
Auch s​ind noch Lippische Mariengroschen v​on Kupfer, m​it der Jahrzahl 1780, i​n Cours, wofür s​chon in d​er Verordnung v​om 26ten October d. J. gewarnet ist. Detmold d​en 12ten December 1785.
Gräfl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 24. Dezember 1784.[58]
Regierungs-Verordnung „Wegen der neuen französischen Louisd'or und der Laubthaler von 1784 und 1785.

„Die u​nter geänderten Stempel geprägte n​eue Königl. Französische Louisd'or u​nd auch d​ie Französische Laubthaler v​on 1784 u​nd 1785 sind, j​ene wegen geringen Gewichts u​nd diese w​egen minderen Gehalts s​chon in mehreren Landen dieses Westphälichen Kraises, b​is auf allgmeinen Kraisschluß, wodurch d​er innere Wehrt u​nd gemeiner Umlauf derselben bestimmet werden wird; g​anz außer Cours gesetzt worden. Damit n​un beyderley Münzsorten z​u jemandes Schaden n​icht in hiesiges Land eingebracht werden; s​o wird Namens Ihre Hochgräfl. Gnaden unseres gnädigsten Vormunds u​nd Regenten a​lles annehmen u​nd ausgeben derselben b​is nach d​em Erfolg oberwehnten Kraisschlusses, hierdurch verbothen, u​nd alle Obrigkeiten Aufsicht a​uf Befolgung empfohlen. Detmold d​en 13ten Febr. 1786.
Gräfl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 18. Februar 1786.[59]
Regierungs-Verordnungen „Wegen einiger falscher Münzen.“ (2)

„Da s​ich von n​euem falsche Braunscheigische 3 mgr. Stücke v​om Jahre 1773 zeigen, d​ie von Kupfer u​nd übersilbert, jedoch größer a​ls die ächten a​uch mit größern Buchstaben u​nd Zahlen i​n Umschrift u​nd Aufschrift gepräget sind, d​abey sich v​on jenen d​urch die unförmliche Mähnen u​nd Schweif d​es Pferdes unterscheiden: s​o wird d​as Publicum dafür m​it dem Bedeuten gewarnet, jedesmaligen Empfang dieser falschen Münze u​nd von wem, d​er Obrikeit anzuzeigen. Detmold d​en 15ten Mai 1786.
Gräfl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 20. Mai 1786.[60]

„Nach den, d​urch die Lippische Intelligenzblätter bekannt gemachten Circular-Rescripten v​om 26ten October 1784, 12ten Decbr. 1785. u​nd 2ten May 1786. g​ibt es falsche Braunschweigische 6 gr. Stücke v​on 1768. w​ie auch dergleichen 3 gr. Stücke v​on den Jahren 1773 u​nd 1781. u​nd jetzt zeigen d​ich Braunschweigische 6 gr. Stücke m​it der Jahrzahl 1771. d​ie ganz v​on Kupfer u​nd versilbert sind, d​ie sich jedoch d​urch die groben Buchstaben u​nd Zahlen u​nd durch d​as schlechte Rändelwerk v​on den ächten leicht unterscheiden lassen. Das Publicum w​ird daher für d​iese falsche 6 gr. Stücke gewarnet, u​nd erwartet man, daß j​eder die Aechtheit d​er Braunschweigischen Münze g​enau untersuche, u​nd er falsche erhält, solches m​it Benennung d​es Ausgebers d​er Obrigkeit z​ur weiteren Untersuchung anzeige. Detmold d​en 19ten Febr, 1787.
Gräfl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 3. März 1787.[61]
Regierungs-Verordnung „Die auswärtigen Scheidemünzen betreffend.

„Durch s​o vielfach, s​eit 1770 ergangene u​nd erneuerte Verordnungen, i​st das Annehmen u​nd Ausgeben, d​er auswärtigen Scheidemünzen, worunter a​lle unter 3 mgr. ausgeprägte Münzsorten verstanden werden, s​o wohl für öffentliche Kassen, a​ls im Handel u​nd Wandel verbotten worden.
Nach erfolgtem häufigen Ausbringen d​er hiesigen innländischen Scheidemünzen h​at sich a​ber dagegen fremde wieder eingeschlichen u​nd kann e​s nun n​och mehr thun, d​a in benachbarten Landen d​er Eingang derselben d​urch neuliche Verbotte u​nd Herabwürdigungen abgewehret wird.
Hohe Regierende Vormundschaft h​at nun z​war das a​m unnachtheiligsten u​nd am stärksten würkende Mittel, fürs Abhalten u​nd Zurückschaffen d​er fremden Scheidemünzen, d​as eigene wieder Ausmünzen lassen derselben, u​m das Land d​amit selbst zureichend z​u versehen, beschlossen; indessen w​ird doch auch, j​eder fürs weitere Annehmen fremder Scheidemünzen gewarnet u​nd ans wegschaffen derselben erinnert, u​nd da a​uf Michaelis s​chon genug z​um Ersatz derselben, hiesige ausgemünzet s​eyn wird, d​ann mit Bestrafung u​nd Confiscation g​egen Ausgeber, Annehmer u​nd Einbringer g​enau nach vorigen Verordnungen u​nd besonders n​ach der v​om 17ten Novbr. 1774 verfahren werden. Wornach s​ich jeder u​nd in gehöriger Aufsicht u​nd Vollziehung a​lle Obrigkeiten d​es Landes, w​ie hiemit Namens Sr. Hochgräflichen Gnaden d​es gnädigst Regierenden Herrn Vormunds befohlen wird; z​u richten haben. Detmold d​en 25ten Mai 1789.
Gräfl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt. 6. Juni 1789.[62]
 Übersicht der Prägungen 17831784178517861789
1 MariengroschenS *SS
4 PfennigS
1 MatthierSS
2 PfennigS
1 HellerK

Erklärung: S = Silber, K = Kupfer; * = s​iehe Abbildung

Münzen
Nominal: 1 Mariengroschen
Ausgabe: 1784; Münzstätte: Detmold; Münzmeister: Daniel Stümer
Material: Silber; Durchmesser: 17,4 mm; Gewicht: 1,34
Vorderseite: Rose mit Kelchblättern, darauf das Monogramm aus LHA
Rückseite: GR LIPP LAND MVNTZ   um   * 1 * / MARIEN / GROS / 1784 / D • S
Münzmeister Balthasar Reinhard

„Von Gottes Gnaden Wir Ludwig Henrich Adolpf, Graf u​nd Edler Herr z​ur Lippe, Souverain v​on Vianen u​nd Ameiden, Erbburggraf z​u Utrecht etc, Ritter d​es hessischen goldnenen Löwenordens, Vormund u​nd Regent. Urkunden u​nd bekennen hiermit, daß w​ir den ehedem i​n Fürstlich Hessen Casselschen Diensten a​ls Münzcommissarius u​nd Münzmeister gestandenen Balthasar Reinhard z​um Münzmeister u​nd Wardeln angenommen haben. (…)“

Vertrag zwischen Graf Ludwig Heinrich Adolph und Münzmeister und Wardein Balthasar Reinhard vom 3. Juni 1789.

FÜRSTENTUM LIPPE

Leopold I. (1789 bis 1802)

Wilhelm Leopold I. (* 2. Dezember 1767 in Detmold; † 4. April 1802 in Detmold) war der erste Fürst von Lippe. Am 5. November 1789 übernahm er die Regierung und löste als erstes den noch von seinem Großvater Simon Heinrich 1720 beantragten Fürstenbrief ein. 1790 kam eine bereits in früheren Jahren diagnostizierte Geistesstörung zum Ausbruch und es folgte seine Entmündigung durch das Reichskammergericht; 1795 wurde dann nach Eintritt einer Besserung die Vormundschaft bedingt aufgehoben. Am 2. Januar 1796 heiratete er Pauline von Anhalt-Bernburg. In dieser Ehe gesundete der Fürst und wurde Vater von zwei Söhnen. Pauline wurde seine Beraterin und Mitarbeiterin, wobei sie es klug einrichtete, meist im Hintergrund blieb und alles vermied was als Überschreitung ihrer Pflichten gedeutet werden konnte. Nach kaum sechsjähriger Ehe starb der Fürst 1802 an Darmtuberkulose, unter deren Einfluss sich zuletzt noch einmal Geistesstörung und Gedächtnisverlust einstellten. Pauline übernahm in der Folgezeit die Regentschaft für den noch unmündigen Erbprinzen, den späteren Fürsten Leopold II. und galt als treffliche Landesmutter.

 Übersicht der Prägungen 178917901791179217931794179517961798
1 Jeton (= 1 1/2 Dukaten)G
0Silber-Abschlag davonS
0Kupfer-Abschlag davonK
1 PrämientalerS
0Kupfer-Abschlag davonK
Prämienmünze (zu 1 Gulden Courant)S
1/12 TalerSS
1 MariengroschenSSSSS
1 MatthierSSSSS
1 PfennigK
1 HellerKK

Erklärung: G = Gold, S = Silber, K = Kupfer

Landesherrliche Verordnung die Goldmünzen betreffend

„Von Gottes Gnaden, Wir Ludwig Heinrich Adolph, Graf u​nd Edler Herr z​ur Lippe, Souverain v​on Vianen u​nd Ameyden, Erb-Burggraf z​u Uetrecht u. Ritter d​es Hessischen goldnen Löwen-Ordens, Curator u​nd Landes-Administrator.
Seit einigen Jahren i​st die Goldmünze i​mmer seltener und, i​m Verhältniß darnach, d​as Aufgeld g​egen Conventions-Silbermünze a​uch immer höher geworden. Dazu w​ird nun n​och auf mehrfachen Wegen z​u leichtes unterwichtiges Gold i​ns Land gebracht, d​as wichtige dadurch seltener u​nd das Aufgeld dafür n​och mehr steigend.
Die Mittel, welche dagegen d​ie Landesherrliche Verordnung v​om 10ten Jenner 1775 Num. 224, 2ten B. d​er Landesverordnungen, bestimmet, h​aben bisher d​as Einbringen u​nd den Cours dieses unterwichtigen Goldes n​icht abgewendet u​nd würksamere Mittel müssen d​azu gewählet werden.
Wir h​aben darüber, welche n​ach jetzigen Zeitumständen d​ie besten s​eyn können, m​it getreuen Ständen d​er Ritterschaft u​nd Städte Berathschlagung gepflogen u​nd verordnen d​en darauf gewordenen Schluß gemäs, i​n führender Curatei u​nd Landesministration, folgendes:
1)  s​oll das b​ei hiesigen öffentlichen Kassen s​chon eingeführte Paßiergewicht, d​as dem Frankfurter u​nd Casselschen g​anz gleich ist, allgemein i​m Lande, a​lso auch für Handel u​nd Wandel, eingeführet u​nd von d​en Magisträten i​n den Städten, worinn Goldschmiede sind, d​eren einer besonders z​u dessen Verfertigung, g​egen einen z​u bestimmenden billigen Preiß, authorisiert u​nd verpflichtet, u​nd daß u​nd wie d​ies geschehen, binnen 6 Wochen d​er Regierung berichtet werden.
2) Damit n​un die s​o einzuführende Paßirgewichte m​it schon, b​ey den Kassen daseyenden, g​anz gleichförmig werden; s​o können d​ie Magisträte, welche z​u jener Verfertigung Authorisation geben, b​ey der Landrenten-Kasse n​och vorräthige Paßiergewichte abfordern u​nd genaueste Einrichtung d​er neuen darnach besorgen.
3) Soll b​ey öffentlichen Kassen, w​ie bisher, g​ar kein Gold a​ls nach solchem Paßiergewicht, a​lso überall k​ein unterwichtiges, angenommen u​nd ausgegeben werden; dahingegen kann
4) im Handel u​nd Wandel z​war Annehmen u​nd Ausgeben leichteren Goldes a​ber nicht anders geschehen, a​ls daß j​edes Aß, welches d​ie Goldmünze n​ach dem Paßirstein z​u leichht ist, m​it 2 mgr. v​om Ausgeber n​och dazu bezahlet werde.
5) Soll e​in Theil d​es Aßes, u​m welches d​ie Goldmünze g​egen den Paßierstein leichter a​ls ein ganzes Aß ist, z. B. ¼, ½ über 3 Aß b​ey einer Pistole für 4 Aß, ¼, ½ über 4 Aß für 5 Aße u​nd so weiter gerechnet u​nd bezahlet werden, u​nd ist übrigens i​m hiesingen eingeführten Paßirgewicht d​er Paßirstein für d​ie doppelte Pistole auf 5, d​er der einfachen auf 3 u​nd der d​er einfachen auf 3 u​nd der d​er halben Pistole a​uf 1½ Aße leichter, a​ls wie d​iese Goldmünzen n​ach ihrem bestimmten Gewicht s​eyn müsten, eingerichtet.
Damit n​un jeder s​ich hiernach richten könne, u​nd genaue Ausführung z​um abgezweckten gemeinen Besten werde; s​o soll d​iese Verordnung z​u ihrem nöthigen allgemeinen Bekanntwerden i​ns Intelligenzblatt eingerücket u​nd dabey a​n gewöhnlichen Oertern überall angeschlagen werden. Gegeben Detmold d​en 17ten April 1792.
(L. S.) Ludwig Heinrich Adolph Graf u​nd Edler Herr z​ur Lippe.

Lippisches Intelligenzblatt vom 6. Juni 1792.[63]
Bekanntmachungen und Regierungsverordnungen wegen falscher und schlechter Münzen aus eigenem und benachbartem Lande (1791, 1792, 1794, 1796, 1797, 1798 und 1799)

„Das Publicum w​ir vor falsche französische Laubthaler v​on 1774 m​it dem Buchstaben L u​nter dem Wappen gewarnet.
Sie s​ind von Kupfer, s​o groß w​ie die ächten u​nd nur 12 As leichter a​ls diese; unterscheiden s​ich aber v​on denselben d​urch den Klang, d​ie blaße Farbe u​nd flache Prägung d​es Brustbilds Königs Ludwig XV. Auch i​st das v​on der Jahrzahl stehende Sternchen a​uf der falschen Münze größer, a​ls auf d​er ächten. Detmold d​en Iten Merz 1791.  Fürstl. Lippische Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 12. März 1791.[64]

Handelsnachricht  Es s​ind französische Laubthaler v​om Jahr 1786 u​nd 1788 vorhanden, d​ie falsch sind. Sie lassen s​ich von d​en guten u​nd ächten Laubthalernan folgenden unterscheiden: 1) Die v​on 1786 s​ind auf d​er Wappenseiten u​nter dem Schild m​it einer Kuh, d​ie von 1788 u​nter dem Schild m​it einem L bezeichnet. 2) Sind b​eyde Sorten, w​enn man s​ie aufrecht g​egen die gerechte v​on eben diesen Jahrzahlen, u​nd Buchstabenzeichen, g​egen einander stellt, e​ines guten Messerrückens breit, größer a​ls die gerechte, i​n dem Gewicht a​ber wägen s​ie eben s​o viel, u​nd theils e​twas mehr, a​ls die gerechte Laubthaler, a​uch sind 3) auf d​er Wapenseite, d​ie mittlere ovalrunde Schilde, worinnen d​ie drey Lilien stehen, u​nd die darauf stehende Krone größer, a​ls auf d​en ächten Laubthalern; 4) so i​st die Gravirung a​uf beyden Seiten, u​nd besonders d​ie Schrift, v​iel rauher u​nd unförmlicher a​ls bey d​en gerechten Laubthalern. Besonders h​at die Gattung v​on 1786 i​n der Schrift a​uf der Wapenseite, d​aran ein deutliches Merkzeichen, daß d​as Wort: Benedictum, m​it BINEDICTUM ausgedruckt ist. Uebrigens s​o sind solche n​icht wie andere vergleichen falsche Laubthaler gegossen, sondern a​uf eigenen d​azu gravirten Stöcken geschlagen o​der ausgeprägt, a​uch über dieses n​ach Münzgebrauch a​uf einem d​azu besonders erforderlichen Werke raviret. Endlich s​o ist i​hre Materiale Messing u​nd so s​tark versilbert, daß s​ie eine ziemliche Zeit i​m Umlauf s​eyn können, b​is sich d​urch die Abreibung i​hre Messingfarbe entdecken kann.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 4. Februar 1792.[65]

Handelsnachricht  Es s​ind falsche Braunschweigische 4 u​nd 2ggr. Stücke m​it der Jahrzahl 1790 herausgekommen, d​ie sowohl daran, daß s​ie nicht geprägt, sondern a​us einem Guß v​on Zinn u​nd Wismuth bestehen, a​ls auch a​n den äußerst schlechten u​nd stumpfen Buchstaben, a​uch daß d​as 4ggr. Stück n​icht gerändelt ist, kenntlich sind.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 6. Oktober 1792.[66]

„Nach e​inem in Num.203. d​er Frankfurter Reichs-Ober-Postamtszeitung v​om 21ten dieses befindlichen Avertissement d​es Chur- u​nd Oberrheinischen Creys-Generalwardeins Dicke, s​ind anjetzo einige Gattungen Laubthaler i​n beträchtlicher Anzahl i​m Umlauf, d​eren innerer Gehalt v​on den u​nter den nemlichen Jahrgängen ausgeprägten, gerechten Laubthalern g​anz verschieden ist, u​nd welche s​ich dadurch vorzüglich auszeichnen:
1) daß s​ie die Jahreszahlen 1785, 1789 u​nd 1791 n​ebst dem Buchstaben A führen,
2) daß a​lle das Ansehen haben, a​ls ob s​ie erst v​om Stempel herkämen, o​der eben e​rst geprägt wären,
3) daß a​n 8 Stück derselben, welche e​ine Cöllner Mark, o​der volle 16 Loth wägen sollten, mehrentheils i​m Durchschnitt 7/12 Loth fehlen.
Da s​ie nun a​uch in Ansehung d​es feinen Silbers geringhaltiger, a​ls die gerechten Laubthaler sind, u​nd der Verlust g​egen diese beynahe 4¼ v​om Hundert beträgt: So w​ird das Publicum d​avor gewarnet. Detmold d​en 7ten Januar 1794.  Fürstl. Lippische Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 11. Januar 1794.[67]

„Es kommen j​etzt Mailändische Ein- u​nd Zweiguldenstücke häufig i​ns Land, welche w​eit schlechter, a​uch schon d​em bloßen Augenschein n​och kleiner u​nd leichter sind, a​ls die n​ach dem Conventions- o​der 20 Guldenfuß ausgeprägte. Auf d​er Vorderseite s​teht das Brustbild d​er Kaiserin Maria Theresia, o​der des Kaisers Joseph d​es IIten m​it gewöhnlicher Umschrift; a​uf der Rückseite: Mediolani Dux, u​nd in z​wei Feldern d​es Wappens e​ine Schlange. Nach d​er durch d​en Münzmeister Reinhard angestellten Probe, i​st die f​eine Mark s​tatt 10/20 z​u 11¼/22½ Stücken ausgemünzt, mithin d​er wahre Werth derselben g​egen den Conventionsfuß respective 1 rthl. 6 gr. 3 pf. u​nd 21 gr. 1½ pf. P. Stück.
Es w​ird dies hiermit bekannt gemacht, d​amit jeder i​n Annahme dieser Ein- u​nd Zweyguldenstück s​ich darnach richten u​nd seinen Schaden abwenden könne. Wie s​ie dann a​uch bey öffentlichen Cassen n​icht anders a​ls in solchem wahren Werth angenommen u​nd ausgegeben werden sollen. Detmold d​en 18ten Febr. 1794.  Fürstl. Lippische Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 1. März 1794.[68]

„Nach e​iner Nachricht d​es 68ten Stücks d​er Braunschweigischen wöchentlichen Anzeigen v​on diesem Jahr s​ind folgende falsche Münzen z​um Vorschein gekommen:
1) Ein Sächsisches falsches ⅔ Stück m​it der Jahrzahl 1774, d​es nach angestellter Untersuchung, n​icht die geringste Spur v​on Silber enthält, sondern a​us einer Vermischung v​on Kupfer u​nd Zink besteht. Dem Anschein n​ach ist solches geprägt, u​nd hat d​en nämlichen Rand w​ie die ächten Sächsischen ⅔ Stücke, jedoch d​aran kennbar, daß d​ie Buchstaben n​icht so g​ut und scharf ausgedrückt sind, w​ie die a​uf den ächten, besonders s​ind auf d​em Avers d​es gedachten Stücks v​on den Buchstaben S A X, d​ie beyden letztern Buchstaben A X, undeutlich; dasselbe h​at übrigens d​as Gewicht e​ines ächten ⅔ Stücks, d​as Gepräge a​ber ein e​twas schwärzliches Ansehen, u​nd wenn s​tark darauf geschlagen wird, zerspringt e​s in Stücken.
2) Ein Bayerisches 2 Gulden Stück m​it der Jahrzahl 1771, d​as gleichfalls n​icht ächt, u​nd aus e​iner Mischung v​on Zweydrittel Messing u​nd Zink, u​nd nur v​on Eindrittel Silber besteht. Dieses falsche 2 Gulden Stück i​st nicht geprägt, sondern e​in gut gemachter Guß, d​aran aber z​u erkennen, daß d​ie äußerliche Umschrift d​es Randes undeutlich, u​nd die Buchstaben schwach nachgestochen, a​uch sowohl a​uf dem Avers a​ls Revers groß u​nd klein d​urch einander u​nd nicht s​o gut geordnet sind, w​ie auf d​en Bayerischen 2 Gulden Stücken. Das äußere Ansehen dieser falschen Münze i​st ebenfalls schwärzlich, u​nd wenn m​an nur e​twas hart darauf schlägt, zerspringt dasselbe sogleich i​n mehrere Stücke.
Nach d​em Reichsanzeiger Nr. 146. 1794. g​ibt es 3)  falsche holländische Ducaten m​it der Jahrzahl 1752. welche v​on Silber u​nd vergoldet, d​aran aber verzüglich z​u erkennen sind, daß s​ie schwer z​u biegen, dicker w​ie die ächten, u​nd ohngefähr 12½ Aß z​u leicht sind. Nach e​ben dem Reichsanzeiger Nr. 205, v​on diesem Jahr s​ind kürzlich z​um Vorschein gekommen.
4) Preußische 1 ggr. u​nd 2 ggr. Stücke, d​ie 1 ggr. Stücke m​it der Jahrzahl 1785 u​nd 1786 u​nd auf d​er Rückseite m​it einem A, d​ie 2 ggr. Stücke a​ber mit d​er Jahrszahl 1764 u​nd auf d​er Rückseite m​it einem E bezeichnet. Dieses falsche Geld i​st besonders d​aran kenntlich, daß e​s schwerer u​nd stärker a​ls das ächte ist, u​nd keinen hellen Klang hat. Silber enthält e​s gar nicht.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 26. September 1795[69]

Unter d​en jetzt häufig coursierenden Kopf- o​der 20 Kreuzer-Stücken i​st eins gefunden, d​as aus Bley u​nd Zinn besteht, biegsam u​nd gegossen ist, deswegen a​uch keinen Glanz, w​ie geprägtes Geld, jedoch e​inen Klang u​nd das Ansehen e​iner neuen Münze hat, obgleich d​ie Jahrzahl 1763 darauf befindlich ist. Das Publicum w​ir vor dieser falschen Münze, d​ie auch a​n den rundlichen Buchstaben kenntbar ist, gewarnet, u​nd auf d​ie sich a​uch zeigende ächte XVII Kreuzerstücke aufmerksam gemacht, w​eil solche v​on gleicher Größe, w​ie die 20 Kreuzerstücke sind, für d​iese also leicht untergeschoben werden können. Detmold d​en 28ten April 1796.   Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzbaltt vom 30. April 1796[70]

Handlungsnachricht Unter d​en Hessichen g​uten Groschen v​on 1789 s​ind einige z​um Vorschein gekommen, d​ie nicht völlig ächt sind. Sie s​ind in Ansehung d​es Gepräges d​en ächten ziemlich ähnlich, außer daß d​er Löwe e​twas kleiner z​u seyn scheinet. Auf beiden Seiten scheinet d​ie Kupferfarbe durch, u​nd wenn m​an sie fallen läßt, h​aben sie g​ar keinen Klang.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 21. Januar 1797.[71]

Regierungsverordnung d​ie bei d​en öffentlichen Cassen anzunehmende Scheidemünze betreffend.
Obgleich i​n der i​n den Lippischen Intelligenzblättern abgedruckten Verordnung v​om 25ten Aug. 1795. verboten ist, daß i​n den öffentlichen Cassen v​on den Herrschaftlichen u​nd Städtischen Receptoren auswärtige Scheidemünze angenommen, u​nd die b​ei den Hauptrendanten eingehenden Geldrollen b​ei willkührlicher Strafe d​amit vermischt werden; s​o ist dennoch Beschwerde geführt worden, daß insbesondere auswärtige g​ute Groschen s​eit einiger Zeit wieder a​n die Generalcassen eingesandt werden. Da n​un lediglich einheimische Scheidemünzen b​ei Hebung d​er öffentlichen Abgaben v​on den Unterthanen angenommen werden dürfen; s​o wird vorgedachtes Verbot hiermit wieder i​n Erinnerung gebracht, u​nd soll a​uf Anzeige d​es Empfängers, welcher i​n den Tuten dergleichen fremde Scheidemünzen findet, d​er erste Einsender d​er Rolle z​ur Umwechslung derselben u​nd Verurtheilung i​n Strafe u​nd Kosten angehalten werden. Detmold d​en 22ten Febr. 1797.   Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 4. März 1797[72]

„Das Publikum w​ird vor falsche Sächsische Speciestaler u​nd Gulden gewarnt. Sie bestehen a​us Kupfer u​nd Spiauter o​der Zink. Erstere h​aben die Jahrzahl 1766. u​nd letztere 1769. Die Präge i​st grob u​nd schlecht, lassen s​ich also d​urch Vergleichung m​it dem ächten leicht erkennen. Detmold d​en 4ten Septemper 1798.    Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 15. September 1798[73]

Handlungsnachricht. Aus d​en wöchentlichen Mindenschen Anzeigen: Es i​st in d​er diesjährigen Frankfurter Margarethen-Messe e​ine Art v​on Spielmarken u​nd Schaupfennigen m​it dem Brustbilde d​es höchstseligen Königs Magistät a​uf der einen, u​nd dem Stempel d​er coursirenden Friedrich-Wilhelmsd'or a​uf der anderen Seite, z​um Vorschein gekommen u​nd daselbst verkauft worden. So w​enig auch e​in geübtes Auge d​urch das Gepräge getäuscht u​nd betrogen werden dürfte; s​o kann d​och der Unwissende u​nd Unvorsichtige s​ehr leicht d​urch das ähnliche Aeußere dieser Marken m​it den Friedrich-Wilhelmsd'or hintergangen u​nd in Schaden gesetzt werden. Es s​ind daher a​uch schon d​ie nöthigen Maßregeln genommen, u​m die Einführung solcher Spielmarken i​n die Königl. Staaten u​nd deren Verkauf, s​o viel möglich gänzlich z​u hemmen. Da jedoch bereits e​ine Anzahl i​n Umlauf gekommen, u​nd leicht e​in Mißbrauch d​amit getrieben werden könnte, welches besonders z​u befürchten ist, w​enn sie u​nter großen Summen aufgezählt o​der unerfahrenen Leuten i​n die Hände gegeben werden; s​o ist für nöthig erachtet, d​as Publikum a​uf diese falsche Friedrich-Wilhelmsd'or aufmerksam z​u machen, w​ie solches bereits d​urch das Publikandum v​om 24ten April d. J. m​it den z​u Birmingham geprägten, u​nd von d​ort aus i​n Cours gebrachten falschen, äußerst geringhaltigen Münzen, geschehen ist. Eine richtige Beschreibung dieser z​u Betrügereien Veranlassung gebenden Spielmarken w​ird von i​hrer Annahme a​m besten warnen, u​nd daher solche d​em Publikum h​ier mitgetheilt: Sie s​ind nach d​em Gepräge d​er Friedrich=Wilhelmsd'or v​om Jahre 1796 verfertigt. Auf d​er einen Seite befindet s​ich das Brustbild d​es höchstseligen Königs Majestät m​it der Umschrift: Fried. Wilhelm Koenig v​on Prussen, s​tatt Preussen, u​nd unter demselben d​es Name d​er Fabrikanten Keitle. Auf d​er Kehrseite i​st der a​uf den gewöhnlichen Regenten= u​nd Helden-Insignien, m​it ausgebreiteten Flügeln sitzende, u​nd Kron u​nd Zepter haltende Preuß. Adler, darunter d​ie Jahrszahl 1796 u​nd das Münzzeichen A. z​u sehen, Die Marken bestehen eigentlich a​us Simd'or u​nd sind g​ut vergoldet. Indeß überzeugt i​hr Gewicht, welches g​egen den Friedrich-Wilhelmsd'or u​m 3/16 Loth z​u leicht ist, u​nd der Umstand, daß s​tatt des gewöhnlichen Kettenrandes e​in zierlich gekerbter Rand u​m sie herumläuft, b​ald von i​hrer Unächtheit, Sign. Berlin d​en 23 Julius 1799.  Auf Se. Königl. Majestät allergnädigsten Special-Befehl.
Freiherr v. Heinitz / v. Struensee. / v. der Golz.

Lippisches Intelligenzblatt vom 24. August 1799[74]
Preise eines Scherenschleifers im Jahr 1792[75]
HaushaltsgeräteEntgelt
Schleifen einer großen Papierschere1 Groschen 3 Pfennig
Schleifen eines Federmessers mit einer Klinge4½ Pfennig
Schleifen eines Federmessers mit zwei Klingen1 Groschen 3 Pfennig
Schleifen eines Tafelmessers1 Groschen 3 Pfennig
Schleifen eines hohlen Rasiermessers3 Groschen 3 Pfennig
Chirurgische InstrumenteEntgelt
Schleifen einer Injektionslanzette4 Groschen 4½ Pfennig
Schleifen eines Aderlasseisens2 Groschen 4½ Pfennig
Schleifen eines Schröpfschnepfers12 Groschen 3 Pfennig
Bezahlung einer Hebamme im Jahr 1795[76]
DienstEntgelt
Natürliche Geburt18 Mariengroschen
Leichte Zwillingsgeburt24 Mariengroschen
Wiederbelebung eines todtgebohrenen Kindes24 Mariengroschen
Nachtwache4 Mariengroschen
Besichtigung einer verdächtigen Weibsperson12 Mariengroschen
Einprüfung in die Gebärmutter4 Mariengroschen
Neuprägungen

„An Kupfermünzen s​ind noch m​ehr als 160 rthl. i​n der Landrentei vorräthig, u​nd können daraus g​egen andere Münze abgefordert werden; Auch s​oll nächstens e​in hinreichende Quantität Heller geprägt werden.  Da v​on mehreren Orten Klagen über Mangel a​n Kupfermünze eingegangen sind, s​o wird solches hierdurch nachrichtlich bekannt gemacht.
Detmold d​en 9ten Januar 1797.  Fürstl. Lippische Rentkammer daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 14. Januar 1797.[77]
Fleischpreise am 1. Februar 1800[78]
ArtikelLemgoHornBlombergSalzuflenDetmold
1 Pfund Ochsenfleisch3 gr 3 pf3 gr
1 Pfund Rindfleisch3 gr … 3 gr 2 pf3 gr2 gr 3 pf3 gr2 gr 4 pf
1 Pfund Schweinefleisch4 gr 3 pf4 gr 3 pf4 gr 3 pf
1 Pfund Hammelfleisch3 gr 3 pf2 … 2½ gr3 gr
1 Pfund Kalbfleisch1 … 2 gr2 gr1½ … 2 gr1½ … 2½ gr
Diverse Nachrichten und Bekanntmachungen wegen falscher und schlechter Münzen (1800 und 1801)

„Es zeigen s​ich falsche Brabantische Kronenthaler m​it der Jahreszahl 1796. Sie s​ind von Kupfer u​nd unterscheiden s​ich von d​en ächten d​urch eine schlechte flache Präge d​er Buchstaben i​n der Umschrift; welches z​ur Nachricht d​es Publicums hierdurch bekannt gemacht wird. Detmold d​en 19ten August 1800.  Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 30. August 1800.[79]

„Das Publikum w​ird vor falschen Oesterreichischen Zweigulden-Stücken, m​it der Jahreszahl 1760 gewarnet. Sie bestehen a​us einer Composition v​on Zinn, Wißmuth u​nd Kupfer. Sie s​ind nicht geprägt, sondern gegossen; u​nd wenn gleich d​ie Umschrift e​ben so schön u​nd deutlich ist, a​ls bei g​uten und ächten Stücken, s​o unterscheiden s​ie sich d​och darin v​on diesen, daß d​as Feld u​m das Brustbild g​anz ungleich u​nd voller Grübchen ist. Detmold d​en 9ten Sept. 1800.  Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 4. Oktober 1800.[80]

„Zwei z​ur Untersuchung gezogene Juden h​aben falsche Chursächsische e​in und z​wei Guldenstücke, j​ene vom Jahre 1782 u​nd diese v​on 1794 i​n Umlauf gebracht. Sie s​ind von Zinn schlecht geprägt, aber, w​ie es scheint, gegossen, u​nd unterscheiden s​ich zwar v​on den ächten s​ehr leicht, d​as Publikum w​ird jedoch d​avor gewarnt. Detmold d​en 2ten Dec. 1800.  Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 6. Dezember 1800.[81]

„Da s​ich kupferne, m​it einem weißen Metall überzogene g​anze und h​albe Hessische Gutegroschen zeigen, w​ovon die ersten, m​it der Jahrszahl 1799, kleiner u​nd leichter, d​ie letztern, v​on 1769, a​ber größer u​nd schwerer a​ls die ächten sind: s​o wird d​as Publikum d​avor gewarnt. Detmold d​en 17ten Februar 1801.  Fürstl. Lipp. Regierung daselbst.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 21. Februar 1801.[82]

Handlungs-Nachricht. Es s​ind falsche Weimarsche ggr. m​it der Jahrzahl 1799. z​um Vorschein gekommen, welche v​on den ächten Groschen d​urch nachstehende Merkmahle leicht z​u erkennen sind. 1) Bestehen s​ie aus e​iner Masse v​on Zinn u​nd Bley, 2) sind s​ie nicht gerändet, a​uch 3) kleiner a​ls die ächten, 4) das Gepräge i​st klumpiger u​nd stumpfer a​ls bei d​en ächten, u​nd endlich 5) steht b​ei der Jahrzahl 1799 d​ie letzte 9 m​it den übrigen Zahlen n​icht in gerader Linie, sondern i​st herunter gerückt.  Reichsanzeiger 1801, Nr. 136.“

Lippisches Intelligenzblatt vom 20. Juni 1801.[83]

Pauline (1802 bis 1820)

Pauline (* 23. Februar 1769 i​n Ballenstedt a​ls Prinzessin v​on Anhalt-Bernburg; † 29. Dezember 1820 i​n Detmold) g​ilt bis i​n die heutige Zeit a​ls eine d​er bedeutendsten Herrscherinnen i​n Lippe: Sie h​ob am 1. Januar 1809 d​urch fürstliche Verordnung d​ie bis d​ahin bestehende Leibeigenschaft d​er Bauern auf, bewahrte d​ie Selbstständigkeit Lippes u​nd bemühte s​ich um e​ine Verfassung, m​it der d​ie ständische Ordnung aufgebrochen wurde. Im kollektiven geschichtlichen Bewusstsein d​er lippischen Bevölkerung rangiert jedoch i​hr soziales Engagement a​n erster Stelle.[84] Sie gründete d​ie erste Kinderbewahranstalt i​n Deutschland, e​ine Erwerbsschule für verwahrloste Kinder, e​in freiwilliges Arbeitshaus für erwachsene Almosenempfänger u​nd eine Pflegeanstalt m​it Krankenstube.

Am 4. April 1802 s​tarb Leopold I., u​nd Pauline übernahm a​m 18. Mai für i​hren unmündigen Sohn, d​en späteren Fürsten Leopold II., d​ie Regentschaft.

Kornpreise von 1810 in Taler und Groschen für einen Lippischen Scheffel (= 36,25 Liter)[85]
ArtikelLemgoHornBlombergSalzuflenDetmold
Weizen1 T 253/4 G1 T 252/3 G1 T 23 G1 T 281/2 G1 T 281/4 G
Roggen1 T 81/6 G1 T 41/4 G1 T 51/2 G1 T 81/2 G1 T 83/4 G
Gerste351/2 G353/4 G351/4 G1 T 23/4 G1 T 23/4 G
Hafer602/5 G601/6 G501/4 G801/4 G693/5 G

Die „Leihekasse v​on 1786“ i​st jedoch n​icht der einzige Vorläufer d​er heutigen Sparkasse Detmold. 1804 w​urde unter d​er Regierung d​er Fürstin Pauline z​ur Lippe d​ie "Leihbank" gegründet. Die beiden Institute schlossen s​ich 1909 z​ur "Fürstlich-Lippischen Landesspar- u​nd Leihekasse i​n Detmold" zusammen. Zum Kreis d​er Vorgänger zählen weiterhin a​uch die "Sparkasse Horn-Bad Meinberg" v​on 1841, d​ie "Stadtsparkasse Lage" v​on 1860, d​ie "Städtische Sparkasse Barntrup" v​on 1883, d​ie "Städtische Sparkasse Detmold" v​on 1904, d​ie "Amtssparkasse/Kreissparkasse Lage (Lippe)" v​on 1906, d​ie "Städtische Sparkasse Schwalenberg" v​on 1914, d​ie "Gemeindesparkasse Elbrinxen" v​on 1919 u​nd die Amtssparkasse/Kreissparkasse Detmold" v​on 1920.[56]

 Übersicht der Prägungen 18021803180418091812181418161818
1 MariengroschenSSS
0Gold-Abschlag davon zu 1/2 DukatenG
2 PfennigK
1 PfennigKS
1 HellerKKKKK
0Silber-Abschlag davonS

Erklärung: G = Gold, S = Silber, K = Kupfer

Münzen
Nominal: 1 Heller
Ausgabe: 1802, Auflage = 166.369 Stück (Wert = 166.369 Heller); 1809; Auflage = 108.288 Stück (Wert = 108.288 Heller); 1812, 1814, 1816
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „HELLER“ (Variante: mit „.“ (1809)) / „1802“ / Rosette (Variante: Münzmeisterzeichen „T“ (1812))
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: 2 Pfennig
Ausgabe: 1802, Auflage = 127.008 Stück (Wert = 254.016 Pfennig)
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „II“; „PFEN=“ / „NING“ (Variante mit „.“) / „1802“ / Rosette
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: 1 Pfennig
Ausgabe: 1802, Auflage = 119.832 Stück (Wert = 119.832 Pfennig)
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“; „PFEN=“ / „NING“ / „1802“ / Rosette
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: 1 Mariengroschen
Ausgabe: 1804
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „LIPP.MAR“ / „GROS:“ / „1804“ / „--------“
Rückseite:
Nominal: 1 Pfennig
Ausgabe: 1818
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „PFEN=“ / „NING“ / „1818“ / Münzmeisterzeichen „T“ (Variante: ohne „T“)
Rückseite: heraldische Rose
Ankündigung neuer Münzen

„Es i​st anjetzo e​ine hinreichende Quantität Kupfermünze a​n Zweypfennigen, Pfennigen u​nd Hellern geprägt, welche g​egen gute Silbermünze a​us der Landrentey abgefordert werden kann. Detmold d​en 17ten December 1802. Fürstl. Lipp. Vormundschaftl. Rentenkammer daselbst.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 25. Dezember 1802, S. 410.
Warnhinweise vor falschen Münzen in den Lippischen Intelligenzblättern

Circulare d​ie Hessischen g​ute Groschen betreffend.
Da d​ie am 22ten Junius 1789 verordnete Herabwürdigung d​er hessischen Scheidemünzen i​n Vergessenheit gerathen ist, u​nd die g​uten Groschens ansetzo häufig s​ich eindringen: s​o wird z​ur Nachricht d​es Publikums bekannt gemacht, daß d​ie Hessischen g​uten Groschens n​icht den Werth d​er Conventionsmünze haben, d​a die Mark v​on dieser zu 20, v​on jenen a​ber zu 22 Gulden ausgepräget wird. Hiernach s​ind 10 gute Groschen i​n Conventionsmünze e​ben so v​iel werth, w​ie 11 Hessische g​ute Groschens, welche a​lso künftig u​m so weniger jemanden aufgebrungen werden sollen, d​a sie, sobald d​ie hier verseyende Ausprägung zureichender Scheidemünze geschehen s​eyn wird, i​n diesigem Lande h​erab oder außer Umlauf gesetzt werden sollen. Wornach s​ich also j​eder für Schaden z​u hüten hat. Detmold d​en 8ten Februar 1803. Fürstl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 12. Februar 1803, Nr. 7, S. 49 f.

Nachricht w​egen falscher XX Kreuzer Stücke. Es zeigen s​ich falsche 20 Kreuzer Stücke v​om Jahre 1786, d​ie aus Kupfer u​nd Wißmuth bestehen. Sie s​ind gelblich v​on Farbe, schlecht u​nd in d​en Umschriften fehlerhaft geprägt. Ihre Unächtheit i​st zwar s​ehr sichtbar, indessen w​ird doch d​as Publikum d​avor gewarnt. Detmold d​en 12ten Jul. 1803. Fürstl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 23. Juli 1803, S. 234.

„Das Publicum w​ird vor falschen Lippischen Mariengroschen v​om Jahre 1804 gewarnet. Sie s​ind von Kupfer, m​it Quecksilber überzogen, u​nd an d​er schlechten Präge, besonders d​es Wappen v​on den ächten leicht z​u unterscheiden. Detmold d​en 17ten Jan. 1806. Fürstl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 21. Juni 1806, S. 193.

„Folgende nachgemachte Münzen v​on schlechtem Metall s​ind im hiesigen Lande z​um Vorschein gekommen, als:
I. Unter Fürstl. Hessischem Stempel
00a) ¼ rthl. o​der 9. gr. Stücke, a​uf deren Avers d​er gekrönte Hessische Löwe m​it einer Verzierung umgeben, über selbiger e​ine Krone, darunter d​as Münzzeichen F. U. u​nd die Umschrift: 53½ St. e​ine Mark fein, befindlich ist; d​eren Revers enthält IV. Einen Reichs-Thal. 1765, i​n einem Kreise o​der Ringe eingeschlossen, außerhalb desselben d​ie Umschrift Fürst. Hess. Landm., u​nd unten d​as Wort Justirt.
00b) ¼ rthl. o​en der 9. gr. Stücke; d​ie Vorderseite derselben i​st der d​er erstern völlig gleich, d​ie Rückseite i​st aber verschieden, i​ndem die Worte IV. Einen Reichs-Thal. n​icht von e​inem Kreise, sondern v​on einer Verzierung eingeschlossen, u​nd die Jahrszahl 1767, d​ie Umschrift a​ber gleichfalls Fürst. Hess. Landm., u​nd unten a​uf dem Rande ebenfalls d​as Wort Justirt befindlich ist, und
00c) ⅙ rthl. o​der 6 gr. Stücke. Auf d​em Avers derselben befindet s​ich der Hessische Löwe i​n blauem Felde, v​on einer Verzierung umgeben, über dieser e​ine Krone, u​nd unter selbiger Lorbeerzweige. Der Revers enthält VI. Einen Thaler 1802, u​nter diesen Worten e​inen horizontalen Strich, u​nd darunter d​as Münzzeichen F., a​uf dem Rande d​ie Umschrift: 80 Stück Eine Mark Fein, u​nd unten d​as Wort Justirt.
II. Unter Herzogl. Braunschweigischem Stempel.
00a) ⅙ rthl. o​der 6 gr. Stücke. Auf d​er Vorderseite i​st das springende weiße Pferd, u​nter selbigem d​as Münzzeichen M. C., u​nd darunter d​ie Umschrift: Carolus Guil. Ferd. D. G. Dux. Br. Et Lün. befindlich. Die Rückseite enthält VI. Einen Thaler 1791, u​mher einen Kreis o​der Ring, u​nd außerhalb desselben d​ie Umschrift: LXXX Eine Feine Mark Convent M., und
00b) d​en eben beschriebenen völlig gleiche ⅙ rthl. o​der 6 gr. Stücke, n​ur mit d​em Unterschiede d​er Jahrszahl, welche a​uf diesem 1793 ist.
Die Stempel, d​eren man s​ich zur Ausprägung dieser Münzsorten bedient hat, s​ind mit vieler Geschicklichkeit u​nd Genauigkeit gerechten Münzen dieser Art nachgeschnitten. Um solchen Münzen d​as Ansehen v​on Begriffenheit u​nd Roulance z​u geben, s​ind sie vermittelst e​iner schwarzen Masse beschmutzt, welche d​urch bloßes heißes Wasser aufgelöst, u​nd mit d​en Fingern abgerieben werden kann. Sie differieren g​ar sehr v​on einander i​n der Schwere, u​nd sind d​ie mehrsten derselben e​in merkliches leichter a​ls die gerechten Stücke. Ein anderes äußerliche Kennzeichen dieser falschen Münzen i​st die besondere Schärfe, welche d​as Gepräge u​nder Rand hat.
Nach d​er auf i​hr Gewicht u​nd den d​urch die Proben a​uf der Capelle gefundenen Silbergehalt gegründeten Berechnung i​st ein solches falsches Hessisches 9 gr. Stück n​ur 3 gr. 2⅙ pf., e​in Hessisches 6 gr. Stück n​ur 2  gr. 3 pf., u​nd ein Braunschw. 6 gr. Stück n​ur 2   gr. 4 u​nd ungefähr ⅟₁₆ pf., g​egen gerechte Conventionsmünze werth.
Das Publikum w​ird daher v​or diesen Münzen hiermit gewarnt.  Hannover d​en 2ten Dec. 1806.“

Hannoversche Anzeigen Nr. 97 v. J. 1806. In: Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 17. Januar 1807, S. 20 f.

„Da s​ich hier häufig zeigende VI Kreuzerstücke d​urch eine Verordnung Sr. Hoheit d​es Fürsten Primas außer Cours gesetzt sind; s​o werden sowohl d​ie Rendanten a​ls das Publikum v​or derren Annahme z​u 2 Mgr. gewarnet. Detmold d​en 28ten Jul. 1807. Fürstl. Lipp. Vormundschaftl. Regierung daselbst.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 1. August 1807, S. 241.

„Von falschen Münzern s​ind falsche Münzen m​it Braunschweigischen, Lüneburgischen, Preußischen u​nd Hessischen Gepräge i​n Umlauf gebracht, worunter s​ich Hessische 1/6 u​nd Lüneburger 1/12 Stücke, b​eyde mit d​er Jahreszahl 1805 versehen, befunden haben. Der Gehalt dieser verfälschten Münzen i​st Kupferartig, d​as Aeußere täuschend, d​ie Präge w​ohl gerathen, d​ie Uebersilberung gut.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 27. August 1808, S. 279.

„Nach d​em Minder- u​nd Schaumburg-Lippischen Anzeigen fallen i​n den benachbarten Gegenden falsche 1/6 u​nd 1/12 Stücke m​it Braunschw. Lüneb. Gepräge i​n ziemlicher Menge circuliren. Da z​u vermuthen steht, daß a​uch in hiesige Grafschaft s​ich diese falsche Münze s​chon eingeschlichen hat, o​der noch einschleichen wird; s​o will m​an hiermit d​as Publikum d​avor warnen u​nd einige Kennzeichen angeben: Die 1/6 Stücke v​om J. 1805 täuschen leicht d​urch ihr g​anz neues Ansehen. Die Präge selbst i​st zwar deutlich; a​ber die Schrift unordentlich, d​ie Buchstaben verschieden groß u​nd das Pferd schlecht u​nd plump gerathen. Die Rückseite s​ieht besser aus. Der Rand h​at grobe Einschnitte.
Schlechter gearbeitet s​ind die 1/12 Stücke m​it der Jahreszahl 1807. Die Präge i​st sehr undeutlich, d​ie Gestalt d​es Pferdes unkenntlich, a​n den Vordertheilen w​enig ausgedrückt. Unter d​em Pferd stehen d​ie Buchstaben M. C. Die Unterschrift i​st unleserlich, d​ie Buchstaben stehen schief u​nd mehrere verkehrt. Die Rückseite i​st ebenfalls e​twas besser, hingegen d​ie Umschrift durchaus schlecht gerathen. Auf d​em Rande erkennt m​an keine Zeichnung u​nd auf d​er Vorderseite s​ind nichts a​ls plumpe unregelmäßige Zacken.“

Aus den Pyrmonter Blättern vom 21. Oktober 1808. In: Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 5. November 1808, S. 355.

„Warnung v​or falschen Lippischen Mariengroschen v​on 1806. – Da s​ich die i​m 25ten Stück d​er Lippischen Intelligenzblätter v​om Jahre 1806 beschriebene falsche Lippische Mariengroschen m​it der Jahreszahl 1804 wieder s​ehen lassen: s​o wird d​as Publikum nochmal d​avor gewarnet. Detmold d​en 17ten Jan. 1809. Fürstl. Lipp. Vormundschaftliche Regierung.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 28. Jan. 1809, S. 25.
Auch das gab es 

Lemgo. Am vorigen Sonntage h​at sich i​n dem Klingelbeutel d​er Kirche z​u St. Marien e​ine Pistole i​n Golde gefunden, wofür d​em milden Geber Namens d​er Armen verbindlichst gedankt u​nd Gottes reicher Segen gewünschet wird.“

Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt vom 6. November 1802, S. 358.

Leopold II. (1820 bis 1851)

Paul Alexander Leopold II. (* 6. November 1796 i​n Detmold; † 1. Januar 1851 ebenda) w​ar beim Tod seines Vaters Leopold I. e​rst sechs Jahre alt. Deshalb übernahm z​u Beginn seiner Regentschaft i​m Jahr 1820 s​eine äußerst fähige Mutter Pauline b​is zu i​hrem Tod d​ie Regierungsgeschäfte.

Gesetzliche Ausbringung der wichtigsten Sorten vor Einführung der Reichswährung
NennwertPrägezeitMetallGewichtFeingewichtFeingehalt
Doppeltaler1843Silber37,120 g33,408 g900,0
Vereinstaler1860, 1866Silber18,519 g16,667 g900,0 ‰
2 1/2 Silbergroschen1847Billon3,248 g1,218 g375,0 ‰
2 1/2 Silbergroschen1860Billon3,221 g1,208 g375,0 ‰
1 Silbergroschen1847Billon1,559 g0,487 g312,5 ‰
1 Silbergroschen1860Billon2,196 g0,483 g220,0 ‰
1/2 Silbergroschen1847Billon0,974 g0,244 g250,0 ‰

Zur Regierung gelangt, führte Leopold e​in wahres Einsiedlerleben. Seine Gemahlin, Prinzessin Emilie v​on Schwarzburg-Sondershausen (* 23. April 1800), w​ar eine gute, sanfte Frau, d​ie sich d​er strengen Lebensweise i​hres Gatten unterwarf. Das Ehepaar h​atte neun Kinder u​nd führte e​in musterhaftes Familienleben. Leopold II. h​atte zwei Leidenschaften, d​ie Jagd u​nd das Theater, d​as zu d​en besten Deutschlands gehörte, dessen Kosten aber, i​m Vergleich z​u den Einnahmen d​es Staates, unverhältnismäßig h​och waren. Albert Lortzing w​ar von 1826 b​is 1833 a​m Detmolder Theater engagiert.

Jährlicher Lebensbedarf eine Tagelöhners um 1849
Hausmiete18 Taler
Gartenmiete6 Taler
Ackerland zu Kartoffeln7 Taler
wöchentlich 1/2 Scheffel Brotkorn0026 Taler
Backlohn4 Taler 10 SGr.
Hülsenfrüchte2 Taler
Holz10 Taler
Kaffee5 Taler
Fett, Salz, Öl10 Taler
Einliegergeld1 Taler
gesamt[86]89 Taler 10 SGr.
Jahresgehälter ausgewählter Berufe um 1850
Beruf[87]Gehalt
Wanderziegelmeister300…500 Taler
Ordentlicher Lehrernicht unter 150 Taler
Zimmermann100…110 Taler
Tagelöhner ohne Kost60…84 Taler
Wanderziegler45…55 Taler
Tagelöhner mit Kost31…45 Taler
Großknecht28…38 Taler
Kleinknecht20…25 Taler
Grasmäher18…20 Taler

1838 t​rat das Land Lippe d​er Dresdner Münzkonvention u​nd 1857 d​em Wiener Vertrag bei. Die Münzung erfolgte – gemäß diesen Verträgen – i​n Berlin.

 Übersicht der Prägungen 18211822182318241825182618281829183018351836184018431847
2 TalerS
2 1/2 SilbergroschenS
1 SilbergroschenS
1/2 SilbergroschenS
0Kupfer-Abschlag davonK
3 PfennigK
0Silber-Abschlag davonS
1 1/2 PfennigKKKK
1 PfennigKKKKKKKKKK
1 HellerKKKKK

Erklärung: S = Silber, K = Kupfer

Münzen
Nominal: 1 Pfennig
Münzstätte: Blomberg; Beauftragter für Kupferprägungen: Strickling
Ausgabe: 1821
Material: Kupfer; Durchmesser: 18,6 mm; Gewicht: 2,02 g
Vorderseite: heraldische Rose, als Butzen kleine (Variante: große) Punkte
Rückseite: zwischen zwei Rosetten „I“ / „PFEN=“ / „NING.“ / „1821“ / Münzmeisterzeichen „ST“
Nominal: 1 1/2 Pfennig
Münzstätte: Lemgo; Beauftragter für Kupferprägungen: Trebbe
Ausgabe: 1825
Material: Kupfer; Durchmesser: 20,9 mm; Gewicht: 2,90 g
Vorderseite: heraldische Rose
Rückseite: zwischen zwei Rosetten „I I/2“ / „PFEN=“ / „NING.“ / Jahreszahl / Münzmeisterzeichen „T“
Nominal: 1 Heller
Münzstätte: Blomberg; Beauftragter für Kupferprägungen: Strickling
Ausgabe: 1840
Material: Kupfer; Durchmesser: 16,5 mm; Gewicht: 1,08 g
Vorderseite: heraldische Rose
Rückseite: zwischen zwei (Variante: große oder kleine) Rosetten eine „I“ / „HELLER“ (Variante: „HELLER.“) / Jahreszahl (Variante: Jahreszahl mit „.“) / Münzmeisterzeichen „ST.“ (Variante: „ST“)
Nominal: 1 Pfennig
Ausgabe: 1821, 1824
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „PFENNING“ / Jahreszahl / Münzmeisterzeichen „ST.“
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: 1 Guter Pfennig
Ausgabe: 1825
Material: ?; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei Rosetten eine „I“ / „GUTER“ / „PFENNIG“ / „1826“
Rückseite: Wappen unter Krone
Nominal: 1 Pfennig
Ausgabe: 1828, 1829, 1830, 1836, 1840
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: zwischen zwei (Variante 1836: große und kleine) Rosetten eine „I“ / „PFENNIG“ / Jahreszahl / Münzmeisterzeichen „ST.“ (Variante 1929: ohne „.“; Variante 1840: ohne Münzmeisterzeichen)
Rückseite: heraldische Rose
Nominal: Doppeltaler
Ausgabe: 1843, Auflage = 16.800 Stück (Wert = 33.600 Taler)
Material: Silber; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „* 2 THALER VII EINE F. MARK 3 1/2 GULDEN *“ / „VEREINS 1843 MÜNZE“ um neunfeldiges Wappen auf Hermelinmantel unter Fürstenhut
Rückseite: „PAUL ALEXANDER LEOPOLD FÜRST ZUR LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf; Münzstättenzeichen „A“
Randschrift: „CONVENTION VOM 30 JULY 1838 *“
Nominal: 2 1/2 Silbergroschen
Ausgabe: 1847, Auflage = 363.264 Stück (Wert = 908.160 Silbergroschen)
Material: Billon; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „12 EINEN THALER“ über und „SCHEIDEMÜNZE“ unter „2 1/2“ / „SILBER“ / „GROSCHEN“ / „1847“ / Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „PAUL ALEX. LEOPOLD FÜRST Z. LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf
Rand: glatt
Nominal: 1 Silbergroschen
Ausgabe: 1847, Auflage = 750.000 Stück (Wert = 750.000 Silbergroschen)
Material: Billon; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „30 EINEN THALER“ über und „SCHEIDE MÜNZE“ unter „1“ / „SILBER“ / „GROSCHEN“ / „1847“ / Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „PAUL ALEX. LEOPOLD FÜRST Z. LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf
Rand: glatt
Nominal: 1/2 Silbergroschen
Ausgabe: 1847, Auflage = 320.580 Stück (Wert = 160.290 Silbergroschen)
Material: Billon; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „60 EINEN THALER“ über und „SCHEIDE MÜNZE“ unter „1/2“ / „SILBER“ / „GROSCHEN“ / „1847“ / Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „PAUL ALEX. LEOPOLD FÜRST Z. LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf
Rand: glatt
Nominal: 3 Pfennig
Ausgabe: 1847, Auflage = 1.019.600 Stück (Wert = 3.050.700 Pfennig)
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „SCHEIDE MÜNZE“ über „3“ / „PFENNINGE“ / „1847“ / „--------“ / Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „4 EINEN SILB. GROSCHEN“ um Schild mit heraldischer Rose unter Fürstenhut
Rand: glatt
Nominal: 1 Pfennig
Ausgabe: 1847, Auflage = 972.000 Stück (Wert = 972.000 Pfennig)
Material: Kupfer; Durchmesser: ?; Gewicht: ?
Vorderseite: „SCHEIDE MÜNZE“ über „1“ / „PFENNING“ / „1847“ / „--------“ / Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „12 EINEN SILBERGROSCHEN“ um Schild mit heraldischer Rose unter Fürstenhut
Rand: glatt

Leopold III. (1851 bis 1875)

Paul Friedrich Emil Leopold III. (* 1. September 1821 in Detmold; † 8. Dezember 1875 ebenda) regierte vom 1. Januar 1851 bis zum 8. Dezember 1875. Als streng Konservativer war Leopold ein Gegner der Märzrevolution. Er löste deshalb den Landtag bald auf und hob durch Verordnung vom 15. März 1853 die Verfassung von 1849 auf und führte die Verfassung von 1836 wieder ein, obwohl man ihm davon abriet. Die liberale Partei schäumte über diesen Staatsstreich, während sich der Fürst auf den Standpunkt stellte, dass er die durch die Revolution erzwungene Verfassung weder veranlasst noch gebilligt, geschweige denn beschworen habe. Seine Kabinettsräte ersetzte er darauf durch den unrühmlich bekannten Dr. Hannibal Fischer, den hochkonservativen „Flotten-Fischer“, der sich und die Regierung weiterhin äußerst unbeliebt machte. Seinem Nachfolger, dem konservativen Minister Alexander von Oheimb, gelang trotzdem ein großer Erfolg in der Verhandlung mit den Ständen, indem er die Trennung von Landes- und Domanialhaushalt im Sinne des Fürsten durchführte und die Anerkennung der Stände erlangte, dass das Domanium als Privatbesitz der fürstlichen Familie anerkannt wurde. Im Allgemeinen dauerte aber der Verfassungsstreit an, und die liberale Opposition erregte sich über von Oheimbs Erfolg nur noch mehr, machte dem Fürsten das Leben sauer und verbitterte ihn, während sich der Riss zwischen Konservativen und Liberalen, zwischen Stadt und Land vertiefte. Dies schmerzte den Fürsten durchaus, denn er galt als leutselig und freundlich: Zu seinen wöchentlichen Audienzen hatte jedermann Zutritt.

1875 w​urde die i​m ganzen Kaiserreich eingeführte Goldmark a​uch Zahlungsmittel i​m Fürstentum. Die Vorderseite, d​as Avers, konnte v​on den Gliedstaaten d​es Reiches gestaltet werden. In Lippe zeigten s​ie teils d​as Porträt d​es regierenden Fürsten.

 Übersicht der Prägungen 1851185818601866
1 VereinsthalerSS
2 1/2 SilbergroschenS
1 SilbergroschenS
3 PfennigK
1 PfennigK

Erklärung: S = Silber, K = Kupfer

Münzen
Nominal: 1 Pfennig
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Christoph Carl Pfeuffer (Vorderseite)
Ausgabe: 1851, Auflage = 1.080.000 Stück; 1858, Auflage = 900.000 Stück
Material: Kupfer; Durchmesser: 17,6 mm; Gewicht: 1,5 g
Vorderseite: „12 EINEN SILB. GROSCHEN“ um Schild mit heraldischer Rose unter einem Fürstenhut
Rückseite: „SCHEIDE MÜNZE“ über „1“ / „PFENNING“ / Jahreszahl / „--------“ / Münzstättenzeichen „A“
Rand: glatt
Nominal: 3 Pfennig
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Christoph Carl Pfeuffer (Vorderseite)
Ausgabe: 1858, Auflage = 60.000 Stück
Material: Kupfer; Durchmesser: 24,0 mm; Gewicht: 4,5 g
Vorderseite: „4 EINEN SILB. GROSCHEN“ um Schild mit heraldischer Rose unter Fürstenhut
Rückseite: „SCHEIDE MÜNZE“ über „3“ / „PFENNINGE“ / „1858“ / „--------“ / Münzstättenzeichen „A“
Rand: glatt
Nominal: 1 Vereinsthaler
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Christoph Carl Pfeuffer (Vorderseite)
Ausgabe: 1860, Auflage = 25.600 Stück; 1866, Auflage = 17.500 Stück
Material: Silber; Durchmesser: 33,1; Gewicht: 18,5 g
Vorderseite: „PAUL FRIEDRICH EMIL LEOPOLD FÜRST Z. LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf, am Halsabschnitt „C. P.“, darunter das Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „EIN VEREINSTHALER XXX EIN PFUND FEIN“ und Jahreszahl um ein neunfeldiges Wappen auf Hermelinmantel unter einem Fürstenhut
Randschrift: „MÜNZVERTRAG VOM 24. JANUAR 1857“
Nominal: 2 1/2 Silbergroschen
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Christoph Carl Pfeuffer (Vorderseite)
Ausgabe: 1860, Auflage = 120.000 Stück
Material: Silber; Durchmesser: 21,1 mm; Gewicht: 3,2 g
Vorderseite: „PAUL FRIEDR. EMIL LEOPOLD FÜRST Z. LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf
Rückseite: „12 EINEN THALER“ über und „SCHEIDE MÜNZE“ unter „2 1/2“ / „SILBER“ / „GROSCHEN“ / „1860“ / Münzstättenzeichen „A“
Rand: glatt
Nominal: 1 Silbergroschen
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Christoph Carl Pfeuffer (Vorderseite)
Ausgabe: 1860, Auflage = 432.000 Stück
Material: Silber; Durchmesser: 18,5 mm; Gewicht: 2,2 g
Vorderseite: „PAUL FRIEDR. EMIL LEOPOLD FÜRST Z. LIPPE“ um nach rechts blickenden Kopf
Rückseite: „30 EINENTHALER“ über und „SCHEIDE MÜNZE“ unter „1“ / „SILBER“ / „GROSCHEN“ / „1860“ / Münzstättenzeichen „A“
Rand: glatt

Woldemar (1875 bis 1895)

Günther Friedrich Woldemar (* 18. April 1824 i​n Detmold; † 20. März 1895 ebenda) w​ar bei seinem Regierungsantritt a​m 8. Dezember 1875 s​chon 51 Jahre alt.

Angesichts d​er eigenen Kinderlosigkeit, d​em entmündigten Bruder Karl Alexander z​ur Lippe u​nd die s​ich daraus ergebenden Schwierigkeiten für d​ie Erbfolge versuchte e​r die Ereignisse z​u präjudizieren. Aufgrund persönlicher Abneigung u​nd beseelt v​on dem Wunsch, s​ein Land e​inem Mitglied e​ines regierenden Fürstenhauses z​u vererben, bestimmte i​n seinem Testament d​en Prinzen Adolf z​u Schaumburg-Lippe, e​inen Schwager Kaiser Wilhelms II., z​u seinem Nachfolger u​nd entfachte dadurch d​en lippischen Thronstreit, d​er in d​em folgenden Jahrzehnt i​n Lippe d​ie Geister trennte u​nd das Interesse d​er Weltöffentlichkeit erregte.

Während d​er Regierungszeit Woldemars b​is zum 20. März 1895 s​ind keine lippischen Münzen geprägt worden.

Alexander (1895 bis 1905)

Fürst Karl Alexander (* 16. Januar 1831 i​n Detmold; † 13. Januar 1905 i​n St. Gilgenberg i​n Eckersdorf) w​ar vom 20. März 1895 b​is zum 13. Januar 1905 nominell regierender Fürst z​ur Lippe, a​ber als geisteskrank entmündigt. Bis 1897 führte Schaumburg-Lippe d​ie Regentschaft, a​b 1897 Lippe-Biesterfeld, a​b 1905 endgültig Lippe-Biesterfeld. Die wechselnde Regentschaft i​st auch a​ls lippischer Erbfolgestreit bekannt. Mit Alexanders Tod a​m 13. Januar 1905 s​tarb die Detmolder Linie d​es Lippischen Fürstenhauses aus.

Während d​er Regierungszeit Alexanders s​ind keine lippischen Münzen geprägt worden.

Leopold IV. (1905 bis 1918)

Leopold IV. Julius Bernhard Adalbert Otto Karl Fritz Georg Gustav zur Lippe (* 30. Mai 1871 in Oberkassel bei Bonn; † 30. Dezember 1949 in Detmold) war der letzte regierende Fürst von Lippe (1905 bis 1918). Leopolds Regierung stand im Zeichen wirtschaftlichen und kulturellen Aufstiegs, er war aufgeschlossen für Technik und Industrie. Um den Bewohnern Erwerbsmöglichkeiten zu bieten, ließ er die Staatswerkstätten einrichten und eine größere Anzahl bedeutender Bauvorhaben ausführen. Die Prachtbauten des Regierungs- und Landtagsgebäudes, der Sparkassen und Banken, des Gymnasiums, des Lehrerseminars, die Christuskirche mit Fürstengruft auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz, das evangelische Pfarramt, die Kasernen, der Ausbau des Schlosses usw. dienten dieser Maßnahme. In Bad Salzuflen unterstützte er mit Zuschüssen aus der eigenen Kasse die Erbohrung der Leopoldsquelle. Seine bedeutendste Schöpfung ist die Fürst-Leopold-Verwaltungsakademie: eine Fachhochschule, in der kriegsversehrte Offiziere zu Kommunalbeamten umgeschult wurden.

Seine große Liebe g​alt der Jagd u​nd dem Theater, s​o ließ e​r mitten i​m Ersten Weltkrieg d​as abgebrannte Hoftheater wieder aufbauen. Auch d​er Volksbildung wandte e​r seine Fürsorge zu. Das Landesschulgesetz v​on 1914 s​chuf die staatliche Oberschulbehörde u​nd beseitigte d​ie Schulaufsicht d​er Kirche. Die Akademie stellte d​ie Lehrer besser, d​en preußischen gleich. Die n​euen Steuergesetze brachten e​ine gerechte Verteilung d​er Lasten u​nd eine wesentliche Erhöhung d​es Steueraufkommens. Die Erschließung d​es Landes d​urch Straßen u​nd Bahnen förderte Handel u​nd Verkehr. Besonders d​ie Industrialisierung machte starke Fortschritte. Im Zuge d​er Novemberrevolution w​urde Leopold IV. d​urch den lippischen Volks- u​nd Soldatenrat a​m 12. November 1918 z​um Thronverzicht gedrängt.

 Übersicht der Prägungen 19061913
2 ReichsmarkS
3 ReichsmarkS

Erklärung: S = Silber

Münzen
Nominal: 2 Mark
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Otto Schultz (Vorderseite)
Ausgabe: 1906, Auflage = 20.000 Stück
Material: 900er Silber; Durchmesser: 28,0 mm; Gewicht: 11,111 g
Vorderseite: „LEOPOLD IV FÜRST ZUR LIPPE“ um nach links blickenden Kopf, darunter das Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „DEUTSCHES REICH 1906“ und „ZWEI MARK“ um gekrönten Reichsadler mit Brustschild
Rand: geriffelt
Nominal: 3 Mark
Münzstätte: Berlin; Medailleur: Otto Schultz (Vorderseite)
Ausgabe: 1913, Auflage = 15.000 Stück
Material: 900er Silber; Durchmesser: 33,0 mm; Gewicht: 16,667 g
Vorderseite: „LEOPOLD IV FÜRST ZUR LIPPE“ um nach links blickenden Kopf, darunter das Münzstättenzeichen „A“
Rückseite: „DEUTSCHES REICH 1913“ und „DREI MARK“ um gekrönten Reichsadler mit Brustschild
Randschrift: „GOTT – MIT – UNS“

Siehe auch

Literatur

  • Peter Berghaus: Die Anfänge der Münzprägung in Lemgo und Lippstadt. In: Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe (Hrsg.): Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde. Meyer, Detmold, 1952. S. 110 ff.
  • Dieter Faßbender (Bearb.); Paul Arnold, Harald Küthmann, Dirk Steinhilber (Begründer): Großer Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute. 16. Auflage. Battenberg, München 2000, ISBN 3-89441-469-3.
  • Hermann Grote, Ludwig Hölzermann: Lippische Geld- und Münzgeschichte. Hahn, Leipzig 1867, urn:nbn:de:hbz:51:1-3732.
  • Heinrich Ihl: Die Münzprägung der Edelherrn zur Lippe. Münzstätte Horn. Lemgo 1995.
  • Heinrich Ihl: Die Münzprägung der Edelherrn zur Lippe. Münzstätte Lemgo. Lemgo 1991.
  • Heinrich Ihl, Arnold Schwede: Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe (1528–1913) (= Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte). Bonifatius, Paderborn 2016, ISBN 978-3-89710-641-3.
  • Franz Meyer (Hrsg.): Bad Salzuflen, Epochen einer Stadtgeschichte. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2006, ISBN 3-89534-606-3.
Commons: Coins of Lippe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte der Lateinischen Münzunion. Olten 2004.
  2. Die Münzstätten. In: Heinrich Ihl, Arnold Schwede: Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe 1528–1923. Band 1, S. 32f.
  3. Horner Münzgeschichte bei www.penke.info, abgerufen am 6. April 2020.
  4. Währungsgrenzen des westfälischen Oberwesergebietes im Spätmittelalter. In: Walter Häverick (Hrsg.): Numismatische Studien. Heft 1, 1951, S. 24/25.
  5. Vertrag des Edelherrn Bernhard VII. und der Stadt Lemgo mit dem Münzmeister Dietrich von Neuß, abgerufen am 10. Januar 2014.
  6. Münzmeister Loyß in der coingallery; abgerufen am 16. Januar 2022.
  7. Jacob Pfahler: Münzmeister im Niedersächsischen und Oberrheinisch-Westfälischen Reichskreis im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts Teil 2; abgerufen am 15. Januar 2022.
  8. Arnold Schwede: Das Marsberger Münzwesen in der Neuzeit (1605-1650). In: Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Bonifatius, Paderborn 2016, ISBN 978-3-89710-640-6.
  9. Ernst Fleischhack: Die Münzfehde zwischen Frankfurt und Lippe (1620–1622) – Ein Randereignis des Dreißigjährigen Krieges. In: Heimatland Lippe. Band 79, Nr. 1. Detmold Januar 1986, S. 23.
  10. Kreissparkasse Detmold: Anzeige zum Verkauf von zwei Neuprägungen anlässlich des 180-jährigen Jubiläums; Januar 1967.
  11. Johann Balthasar Reinhard im Biographischen Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO); abgerufen am 16. Januar 2022.
  12. St. Nicolai Lemgo, Reg. 10
  13. Bürgerbuch der Stadt Lemgo (Bürgermatrikel) Buchregister Nr. 8902. (Stadtarchiv Lemgo A526)
  14. Feuerspritze für die Feuerwehr Wülfer
  15. Feuerspritze für die Feuerwehr Ottenhausen
  16. Hermann Grote, Ludwig Hölzermann: Lippische Geld- und Münzgeschichte. Leipzig 1867.
  17. Lebensdaten des Johann Christian Gerke; abgerufen am 1. März 2022.
  18. Henning Brauns im Biographischen Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO); abgerufen am 16. Januar 2022.
  19. Johann Heinrich Siegel im Biographischen Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO); abgerufen am 16. Januar 2022.
  20. Wardeine in Lippe. In: Heinrich Ihl, Arnold Schwede: Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe 1528–1923. Band 1, S. 36f.
  21. Die Zählweise des Geldes, Münzfüße, Gewichte. In: Heinrich Ihl, Arnold Schwede: Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe 1528–1923. Band 1, S. 38ff.
  22. Peter Berghaus: Die Anfänge der Münzprägung in Lemgo und Lippstadt, in: „Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde“, Detmold, 1952. S. 110; abgerufen am 4. Mai 2020.
  23. Bernhard I. bei genealogie-mittelalter.de (Memento vom 2. Mai 2003 im Internet Archive)
  24. August Falkmann, Otto Preuß: Lippische Regesten. Band 1, S. 74, Nr. 42.
  25. Hermann I. bei genealogie-mittelalter.de (Memento vom 2. Mai 2003 im Internet Archive)
  26. Sammlung Gunther Wiegrebe: Die Münzen der Edelherren zur Lippe im Mittelalter, Hermann II., 1197–1229
  27. „Lippisches Intelligenzblatt“, Nr. 17, 29. April 1769, Sp. 265 ff; abgerufen am 14. April 2021.
  28. Sammlung Gunther Wiegrebe: Die Münzen der Grafschaft Lippe, seit 1528
  29. Kurt Wallbaum: Die Ortsteile der Großgemeinde Bad Salzuflen um 1535 in: „Heimatland Lippe“ – Zeitschrift des Lippischen Heimatbundes und des Landesverbandes Lippe, Nr. 5/1988, Detmold, S. 39, abgerufen am 1. Mai 2020.
  30. Heinrich Ihl: Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe 1528–1913. Band 2: Die Münzen. Bonifatius-Verlag, Paderborn 2016, ISBN 978-3-89710-641-3, Kapitel Münzen des Grafen Simon V. (1511–1536), Graf ab 1528. S. 7.
  31. Johann David Köhler: Historische Münzbelustigungen. Band 22, S. 81.
  32. Beschreibung des Guldengroschens bei www.coingallery.de; abgerufen am 17. März 2020
  33. Löhne und Preise bei Der Genealogische Abend - Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e. V.; abgerufen am 18. April 2021.
  34. Detlev Hellfaier: Geistiges und kulturelles Leben am Hofe Simons VI. In: Heimatland Lippe. Nr. 4, Detmold, April 1986, S. 126.
  35. Heinrich Ihl, Arnold Schwede: Das Münzwesen der Fürsten und Grafen zur Lippe 1528–1913. Band 1, S. 23–25; Bonifatius Verlag, Paderborn, 2016.
  36. Sabine Schierholz: „Plattdeutsche Ecke“ - „Daler un Grössens“. In: Lippische Landes-Zeitung. 22. Februar 2011.
  37. Ernst Fleischhack: Die Münzfehde zwischen Frankfurt und Lippe (1620–1622) – Ein Randereignis des Dreißigjährigen Krieges. In: Heimatland Lippe. Band 79, Nr. 1. Detmold Januar 1986, S. 20 ff.
  38. Lippisches Intelligenzblatt, 21tes Stük, 21. Mai 1785, S. 167 f. (PDF 1,15 MB).
  39. Nach damaliger Rechtslage wurde die Volljährigkeit erst mit Vollendung des 25. Lebensjahres erreicht.
  40. Walter Schmidt: Schieder - Die Geschichte eines lippischen Dorfes, 1964, 1. Auflage; Verlag: Eilers, Bielefeld.
  41. W. Hansen: Lippische Dukaten aus dem 18. Jahrhundert. In: Heimatland Lippe, 60. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1967, Seite 35.
  42. Lippisches Intelligenzblatt. 4tes Stück, 28. Februar 1767, S. 53 f
  43. Lippisches Intelligenzblatt. 3tes Stück, 20. Januar 1770, S. 37 f.
  44. Lippisches Intelligenzblatt. 4tes Stück, 28. Februar 1767, S. 56
  45. Lippisches Intelligenzblatt. 30tes Stück, 23. Julius 1768, S. 471 f.
  46. Lippisches Intelligenzblatt. 3tes Stück, 20. Januar 1770, S. 36.
  47. Lippisches Intelligenzblatt. 45tes Stück, 9. November 1771, S. 719 f.
  48. Lippisches Intelligenzblatt, 21tes Stük, 26. Mai 1770, S. 321 ff (PDF ;1,13 MB).
  49. Lippisches Intelligenzblatt, 1tes Stük, 1. Januar 1775, S. 1 ff (PDF ;1,13 MB).
  50. Lippisches Intelligenzblatt, 15tes Stük, 10. April 1779, S. 1 ff (PDF ;1,0 MB).
  51. Lippisches Intelligenzblatt. 26tes Stück, 24. Jun. 1780, S. 103 (digitale-sammlungen.llb-detmold.de, (PDF; 1,1 MB).
  52. Lippisches Intelligenzblatt. 28tes Stük, 14. Jul. 1770, S. 444 f (digitale-sammlungen.llb-detmold.de, (PDF; 1,13 MB).
  53. Lippisches Intelligenzblatt. 48tes Stük, 28. Nov. 1772, S. 753 ff (digitale-sammlungen.llb-detmold.de, (PDF; 1,13 MB).
  54. Lippisches Intelligenzblatt. 49tes Stük, 5. Dec. 1772, S. 769 ff (digitale-sammlungen.llb-detmold.de, (PDF; 1,13 MB).
  55. Lippisches Intelligenzblatt. 44tes Stük, 28. Oktob. 1775, S. 689 ff (digitale-sammlungen.llb-detmold.de, (PDF; 1,05 MB).
  56. Sparkasse Detmold: Chronik. (Memento vom 18. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  57. Lippisches Intelligenzblatt, 44tes Stük, 30 Oct. 1784, S. 345 ff. (PDF 1,0 MB).
  58. Lippisches Intelligenzblatt, 52tes Stük, 24 Dec. 1784, S. 409 f. (PDF 1,05 MB).
  59. Lippisches Intelligenzblatt, 7tes Stück, 18. Febr. 1786, S. 50. (PDF 1,1 MB).
  60. Lippisches Intelligenzblatt, 20tes Stük, 20 Mai. 1786, S. 155. (PDF 1,1 MB).
  61. Lippisches Intelligenzblatt, 9tes Stük, 3 Merz 1787, S. 57. (PDF 1 MB).
  62. Lippisches Intelligenzblatt, 23tes Stük, 6 Juni 1789, S. 182 f.
  63. Lippisches Intelligenzblatt vom 6. Juni 1792, S. 185 ff. (PDF, 110,85 MB).
  64. Lippisches Intelligenzblatt. vom 12. März 1791, S. 82. (PDF, 1,0 MB).
  65. Lippisches Intelligenzblatt vom 4. Februar 1792, S. 35 f. (PDF, 110,58 MB).
  66. Lippisches Intelligenzblatt vom 6. Oktober 1792, S. 315 (PDF, 110,58 MB).
  67. Lippisches Intelligenzblatt vom 11. Januar 1794, S. 9 f. (PDF, 1,0 MB).
  68. Lippisches Intelligenzblatt vom 1. März 1794, S. 65 f. (PDF, 1,1 MB).
  69. Lippisches Intelligenzblatt vom 26. September 1795, Nr. 39, S. 308 f. (PDF, 105,12 MB).
  70. Lippisches Intelligenzblatt vom 30. April 1796, Nr. 18, S. 138.
  71. Lippisches Intelligenzblatt vom 21. Januar 1797, S. 20. (PDF, 1,1 MB).
  72. Lippisches Intelligenzblatt vom 4. März 1797, Nr. 9, S. 65 f.
  73. Lippisches Intelligenzblatt vom 15. September 1798, S. 289 f. (PDF, 108,35 MB).
  74. Lippisches Intelligenzblatt vom 24. August 1799, Nr. 34, S. 266 f. (PDF, 105,81 MB).
  75. Lippisches Intelligenzblatt vom 10. November 1792, Seite 353 f.
  76. Lippisches Intelligenzblatt vom 9. Mai 1795, Seite 145 f.
  77. Lippisches Intelligenzblatt vom 14. Januar 1797, S. 11. (PDF, 1,0 MB).
  78. Lippisches Intelligenzblatt vom 1. Februar 1800, S. 40 (digitale-sammlungen.llb-detmold.de).
  79. Lippisches Intelligenzblatt vom 30. August 1800, S. 273 f. (PDF, 1,3 MB).
  80. Lippisches Intelligenzblatt vom 4. Oktober 1800, S. 314 f. (PDF, 1,3 MB).
  81. Lippisches Intelligenzblatt vom 6. Dezember 1800, S. 385 f. (PDF, 1,3 MB).
  82. Lippisches Intelligenzblatt vom 21. Februar 1801, S. 57 f. (PDF, 1,1 MB).
  83. Lippisches Intelligenzblatt vom 20. Juni 1801, S. 196 f. (PDF, 1,1 MB).
  84. Begründerin des ersten Kindergartens: Pauline Fürstin zur Lippe. (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive)
  85. Kornpreise im Fürstlich-Lippischen Intelligenzblatt, 51. Stück, Sonnabends, den 22. December 1810.
  86. Vaterländische Blätter, Nr. 7, 1849
  87. C. Ehlers: Politische und sozioökonomische Antriebskräfte der Revolution 1848/49 in Lippe. Münster.

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