Reichsguldiner

Der Reichsguldiner (andere Bezeichnungen Reichsguldener, Guldentaler) i​st eine i​n der zweiten Augsburger Reichsmünzordnung v​on 1559 vorgesehene, große Silbermünze. Der Reichsguldiner sollte e​inen Wert v​on 60 Kreuzern h​aben und b​ei einem Raugewicht v​on 24,6 g a​us einer Silberlegierung v​on 930,5/1000 geprägt werden. Die Rückseite d​er Münze sollte d​en doppelköpfigen Reichsadler u​nd einen Reichsapfel m​it der Wertangabe 60 tragen.

Herzogtum Bayern, Albrecht V., Reichsguldiner zu 60 Kreuzer von 1568

Die Einführung d​es Reichsguldiners erfolgte faktisch n​ur in d​en südwestdeutschen Gebieten. Das a​n Silbervorkommen reiche Kurfürstentum Sachsen s​owie die nord-, west- u​nd mitteldeutschen Reichsstände prägten k​eine Reichsguldiner. Stattdessen hielten s​ie am d​ort bereits eingeführten Taler fest. In d​er nachfolgenden Reichsmünzordnung v​on 1566 w​urde der Taler d​ann an Stelle d​es Reichsguldiners a​ls offizielle Großsilbermünze d​es Heiligen Römischen Reichs festgelegt (siehe Reichstaler).

Siehe auch

  • Abbildung eines Nürnberger Reichsguldiners von 1641

Literatur

  • Tyll Kroha: Reichsguldiner. Lexikon der Numismatik. Bertelsmann-Lexikonverlag, Gütersloh 1977, S. 363.
  • Tyll Kroha: Augsburger Reichsmünzordnung(en). Lexikon der Numismatik. Bertelsmann-Lexikonverlag, Gütersloh 1977. S. 43.
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