Ludwig Hölzermann

Friedrich Ludwig Hölzermann (* 22. August 1830 in Salzuflen; † 10. August 1870 bei Sulz)[1] war ein deutscher Offizier, Militärhistoriker und Numismatiker.

Ludwig Hölzermann, um 1865

Leben

Ludwig Hölzermann wurde 1830 in Salzuflen geboren. Seine Eltern waren der ehemalige Leutnant Friedrich Conrad Hölzermann (1788–1869) und dessen (dritte) Frau Amalie Louise Elisabeth geb. Wesel (1808–1860). Nachdem sein Vater, der in Salzuflen als „Controlleur an der Saline“ tätig gewesen war, 1843 zum Amtsrentmeister aufstieg, verzog die Familie nach Detmold. Hier besuchte Ludwig Hölzermann das Gymnasium Leopoldinum, welches er 1849 ohne Abitur verließ, um eine Militärlaufbahn zu beginnen. Zunächst trat er in das Fürstlich Lippische Bataillon in Detmold ein. Nach einem Besuch der Divisionsschule zu Münster bestand er in Berlin sein Offiziersexamen und wurde 1851 Secondelieutnant. 1855 bis 1856 besuchte er die Berliner Kriegsschule. In Detmold machte er anschließend ein Examen zum Geometer. Als Premierlieutenant nahm er 1866 mit dem Bataillon Lippe am Mainfeldzug teil. Über seine Kriegserlebnisse verfasste er anschließend ein Buch. Ende 1866 wurde er zum Hauptmann ernannt. Nach Auflösung des lippischen Bataillons 1867 trat er in die Preußische Armee ein, wo er Hauptmann im 50. Infanterie-Regiment zu Posen wurde. Kurz nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges wurde Ludwig Hölzermann im Elsaß in der Schlacht bei Wörth verwundet. Wenige Tage später erlag er seiner Verletzung in einem Lazarett bei Sulz. Hölzermann wurde an unbekannter Stelle im Elsaß beigesetzt.

Wissenschaftliche Tätigkeit

Neben seiner militärischen Karriere beschäftigte sich Hölzermann auf hohem Niveau mit verschiedenen wissenschaftlichen Themen, die häufig einen Bezug zu seiner lippischen Heimat aufweisen. Er war Mitglied im Naturwissenschaftlichen Verein für das Fürstentum Lippe (später Ehrenmitglied) und hatte eine enge Verbindung zum damals neu gegründeten Lippischen Landesmuseum. Auf dem Gebiet der Numismatik hat er sich beim Aufbau der Münzsammlung des Landesmuseums verdient gemacht. In Zusammenarbeit mit Hermann Grote entstand ein 1867 erschienenes Buch über die Lippische Geld- und Münzgeschichte.

Als Militärhistoriker beschäftigte sich Hölzermann unter anderem mit den Feldzügen der Römer und Franken im nördlichen Deutschland. Dabei suchte er nach Spuren historischer Heerwege und führte, zumeist erstmals, genaue Vermessungen und kleinere Grabungen an Wallburgen und anderen Befestigungen in Westfalen und Niedersachsen durch. Seine unvollendeten Forschungsergebnisse wurden postum im Buch Lokaluntersuchungen, die Kriege der Römer und Franken sowie die Befestigungsmanieren der Germanen, Sachsen und des späteren Mittelalters betreffend im Jahre 1878 veröffentlicht.

Schriften

Literatur

  • Wilhelm Engelbert Giefers: Römerspuren an der Lippe, aufgedeckt von den Herren Fr. W. Schmidt, Frh. von Zuydturyck, L. Hölzermann und Fr. Hülsenbeck. Junfermann, Paderborn 1868, (Digitalisat).
  • Rolf Bökemeier: Auf den Spuren Ludwig Hölzermanns. In: Rolf Bökemeier: Römer an Lippe und Weser. Neue Entdeckungen um die Varusschlacht im Teutoburger Wald. Huxaria, Höxter 2004, ISBN 3-934802-31-1.
  • Stefan Wiesekopsieker: Ludwig Hölzermann – Soldat, Militärhistoriker und Numismatiker. Ein Porträt zu seinem 175. Geburtstag. In: Heimatland Lippe. Jg. 98, Nr. 9/10, 2005, ISSN 0017-9787, S. 148–149.

Einzelnachweise

  1. Stefan Wiesekopsieker: Ludwig Hölzermann – Soldat, Militärhistoriker und Numismatiker. In: Heimatland Lippe. Jg. 98, Nr. 9/10, 2005, S. 148–149.
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