Ballenstedt
Ballenstedt ist eine Kleinstadt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Durch die Stadt führt die Straße der Romanik. Die Stadt ist historisch mit dem Adelsgeschlecht der Askanier verbunden.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Harz | |
Höhe: | 236 m ü. NHN | |
Fläche: | 86,72 km2 | |
Einwohner: | 8883 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06493 | |
Vorwahlen: | 039483, 039485 | |
Kfz-Kennzeichen: | HZ, HBS, QLB, WR | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 85 040 | |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 12 06493 Ballenstedt | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Michael Knoppik | |
Lage der Stadt Ballenstedt im Landkreis Harz | ||
Geographie
Lage
Ballenstedt liegt am nordöstlichen Rand des Harzes. Aschersleben liegt etwa 16 Kilometer östlich, Quedlinburg etwa 10 Kilometer nordwestlich.
Nachbargemeinden sind Seeland (Salzlandkreis), Falkenstein/Harz, Harzgerode und Quedlinburg.
Ortsteile
Die Ortsteile Ballenstedts mit Einwohnerzahl in Klammern:
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Dialektgrenze
Ballenstedt liegt unmittelbar südlich der Benrather Linie und somit am Übergang von den hochdeutschen – genauer: den ostmitteldeutschen – Dialekten zur niederdeutschen Sprache.
Geschichte
Die erste sichere Erwähnung Ballenstedts erfolgt in einer Urkunde König Heinrichs IV. aus dem Jahre 1073. Graf Esico von Ballenstedt, der in zeitgenössischen Quellen nie nach Ballenstedt genannt wird, war wohl der Bruder von Uta, eine der Stifterinnen des Naumburger Doms. Esico gilt als Stammvater des Geschlechts der Askanier. Auf dem heutigen Schlossberg ließ er das Kollegiatstift St. Pancratius und Abundus errichten, das 1046 im Beisein von König Heinrich III. geweiht wurde. Diese Urkunde ist allerdings wahrscheinlich gefälscht. Esikos Sohn und Nachfolger war Adalbert II. Dessen Sohn Otto der Reiche und sein Sohn Albrecht der Bär, der spätere erste Markgraf von Brandenburg, wandelten das Stift 1123 in ein Benediktinerkloster um. Otto der Reiche ist der erste Askanier, der sich nach Ballenstedt nannte, und zwar 1106. Albrecht der Bär wurde 1170 in der Klosterkirche von Ballenstedt beigesetzt. Sein Enkel Heinrich I. war der erste Fürst von Anhalt. Der Ort Ballenstedt wird 1297 erstmals als „Dorp“ erwähnt und erhielt 1512 von Fürst Wolfgang von Anhalt das Braurecht. Im Bauernkrieg wurde das Benediktinerkloster gestürmt und teilweise zerstört und 1525 durch Fürst Wolfgang von Anhalt säkularisiert und als Residenz ausgebaut. Im Jahre 1543 wurde Ballenstedt das Stadtrecht verliehen. Eine Stadtbefestigung wurde 1551 erbaut, und 1582 werden erstmals ein Rathaus und ein Rat erwähnt. Während des Dreißigjährigen Krieges erstürmten 1626 Wallensteins Truppen die Stadt und plünderten sie.
Vom 17. Jahrhundert an wurde Ballenstedt durch die Fürsten von Anhalt-Bernburg weiter ausgebaut. Auf den Resten des ehemaligen Klosters entstand mit Schloss Ballenstedt eine repräsentative Schlossanlage. 1765 erklärte Fürst Friedrich Albrecht Ballenstedt offiziell zur Residenzstadt, und damit begann die politische, wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Ausdruck des kulturellen Aufstiegs war unter anderem der Bau des Schlosstheaters, der 1788 in Angriff genommen wurde.[2] Hier traten später Albert Lortzing und Franz Liszt auf, die dem Theater zu einem bedeutenden Ruf über Anhalts Grenzen hinweg verhalfen.
Als 1863 Herzog Alexander Carl kinderlos starb, fiel Anhalt-Bernburg an Dessau, und Ballenstedt wurde zu einer der fünf Kreisstädte des wieder vereinigten Landes Anhalt – den Landkreis Ballenstedt gab es bis 1950. Nach und nach entwickelte sich Ballenstedt zum Domizil wohlhabender Pensionäre und mit der touristischen Erschließung des Harzes erlebte die Stadt auch durch den Fremdenverkehr neuen Aufschwung. So verbrachte z. B. Friederike von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, die Witwe des letzten Herzogs von Anhalt-Bernburg, hier ihren Lebensabend. Das Schloss diente bis 1918 als Jagd- und Nebenresidenz der Herzöge von Anhalt und bis 1945 als Privatwohnsitz der herzoglichen Familie.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die im Ort anwesenden jüdischen Einwohner vertrieben bzw. zur Vernichtung deportiert. An sie erinnert ein Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof. Während des Zweiten Weltkriegs mussten mehr als 100 Frauen und Männer, überwiegend Polen, in den 1936 gegründeten Gummiwerken und auf der Schloßdomäne Zwangsarbeit verrichten, die zahlreiche Todesopfer forderte. Zwischen 1936 und 1945 befand sich auf dem Großen Ziegenberg die Napola NPEA Anhalt, welche in DDR-Zeiten als Bezirksparteischule der SED diente – das heutige Schulungszentrum Großer Ziegenberg. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges änderte sich der Charakter Ballenstedts. Das Schloss, bis dahin Sommersitz der herzoglichen Familie, wurde enteignet und 1949 zur Ingenieurschule für Forstwirtschaft umgewandelt. Die touristischen Strukturen wurden nicht weiter gefördert und kamen fast zum Erliegen, dafür erlangten industrielle Betriebe an Bedeutung. Erst mit dem Ende der DDR wurde dem Fremdenverkehr wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt, was durch die Sanierung des Schlosses und dessen Öffnung für Besucher sowie durch den Wiederaufbau des Großen Gasthofes zum Ausdruck kam. Nach 1990 kam es zum Niedergang vieler Betriebe. Ausdruck dafür ist die Bevölkerungsabnahme von ca. 12.000 auf weniger als 8.000.
Seit 2010 ist Ballenstedt ein staatlich anerkannter Erholungsort.[3]
- Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurde Opperode eingegliedert.[4] Badeborn wurde am 4. August 2002 eingemeindet.[5] Radisleben kam am 1. Januar 2010 hinzu.[6] Die Gemeinde Rieder wurde am 1. Dezember 2013 eingemeindet.
Politik
Stadtrat
Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 53,2 % (2014: 43,2 %) zu folgender Sitzverteilung im Stadtrat:
- CDU: 4 Sitze
- AfD: 3 Sitze
- Linke: 2 Sitze
- Bürgerbündnis Rieder: 3 Sitze
- Badeborner Interessengemeinschaft: 2 Sitze
- FDP: 2 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- Grüne: 2 Sitze
Die erste in der Weimarer Republik gewählte Stadtverordnetenversammlung hatte folgendes Gesicht:
- SPD: 9 Sitze, Bürgerverein: 6, Mittelstandsvereinigung 3.
Die erste Kommunalwahl nach der Wende in der DDR am 6. Mai 1990 brachte für den Ballenstedter Stadtrat folgendes Ergebnis:
- CDU: 10 Sitze, SPD: 2, FDP: 2 PDS: 2, Ballenstedter Neues Forum: 2, Bauernpartei: 1, Einzelkandidat: 1.
- Altes Rathaus Ballenstedt
- Neues Rathaus von 1906
Bürgermeister
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Wappen
Blasonierung: „Gespalten, vorn unter goldenem Schildhaupt fünfmal schwarz über gold geteilt, hinten über goldenem Schildfuß fünfmal gold über schwarz geteilt. Auf dem Bügelhelm mit Halskleinod und golden-silbernen Decken ein goldener Pfahl mit drei schwarzen Balken.“[9]
Die korrekte Blason des Wappens lautet allerdings: „Gespalten in Gold drei rechts nach unten gebrochene schwarze Balken.“ so auch bei[10] Eine Blason bezieht sich in der Regel nur auf das Wappenbild und nicht auf das Beiwerk. Beim Ballenstedter Wappen ist das beschriebene Beiwerk insofern aber interessant, da dort auf dem Helm die drei Balken – hier in ungebrochener Form – als Darstellung des Wappenbildes erscheinen.
Das „Große Wappen“ hat ein Oberwappen. Hier sind in der Helmzier über dem Wappenhelm mit den goldenen Helmdecken drei durchgehende schwarze Balken an einem durchgehenden goldenen Pfahl. Die durchgehenden Balken führte Otto der Reiche Ende des 12. Jahrhunderts im sogenannten Balkenschild.[10]
Bedeutung: Das Wappen ist eine Varietät des Wappenschildes der Grafen von Ballenstedt. Nach der Stadterhebung von Ballenstedt ist es 1560 bekundet. Das Wappen der Grafen von Ballenstedt, aus dem das Stadtwappen von Ballenstedt abgeleitet wurde, war neunmal von Schwarz und Gold geteilt.
Flagge
Die Flagge der Stadt Ballenstedt ist in Längsform schwarz-gelb längsgestreift (1:1) und im gelben Streifen mittig mit dem Vollwappen der Stadt Ballenstedt belegt.[9]
Städtepartnerschaften
Ballenstedt unterhält seit dem 6. Oktober 1988 eine Partnerschaft mit der hessischen Stadt Kronberg im Taunus.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Ballenstedt: barocker dreiflügeliger Bau, Anfang des 18. Jahrhunderts erneuert, Grab Albrechts des Bären. Die Schlossanlage bezieht bauliche Reste der romanischen ehemaligen Klosterkirche St. Pancratius und Abundus ein, darunter deren Westriegel.
- Schlosspark: gestaltet von Peter Joseph Lenné; Schloss und Schlosspark gehören zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt
- Schlosstheater Ballenstedt: bespielt u. a. von Albert Lortzing und Franz Liszt
- Schlosshotel Großer Gasthof: ursprünglich 1733 als Zeughaus erbaut, 1756 durch den Braunschweig-Wolfenbütteler herzoglichen Landbaumeister Martin Peltier de Belfort zum Gasthof umgebaut
- Stadtmuseum „Wilhelm von Kügelgen“, gegenüber Großem Gasthof im oberen Teil der Allee
- Kügelgen-Haus, Kügelgenstr. 35a
- Gelbes Haus, an der Stadtausfahrt Richtung Rieder, erbaut als Zollweghaus
- Allee: repräsentative, ein Kilometer lange Auffahrt zum Schloss, Stadtmittelpunkt
- Altes Rathaus: 1683 errichteter Fachwerkbau
- Neues Rathaus: repräsentatives Bauwerk, 1906 nach dem Entwurf des Berliner Architekten Alfred Messel errichtet
- St.-Nicolai-Kirche: spätgotischer Sakralbau in der Altstadt, 1326 erbaut, 1498 abgebrannt, 1501 wieder errichtet
- Stadtmauer, zu größerem Teil noch zu sehen in der Wallstraße
- Wachtürme der Stadtmauer (Oberturm, Unterturm, Marktturm – Letzterer begehbar, Schlüssel in der Gaststätte gegenüber)
- Badehaus, erbaut 1907/08
- St.-Elisabeth-Kirche: 1931–1933 im Bauhausstil erbaut
- Teufelsmauer (Harz)
- Naturschutzgebiet Gegensteine
- Bismarckturm, Ortsteil Opperode
- Roseburg (Schloss)
- Oberhof Ballenstedt
- Napola Ballenstedt, ehemalige Nationalpolitische Erziehungsanstalt und spätere SED-Parteischule
→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Ballenstedt
Ausstellung
Dem Verein »Forum Großer Ziegenberg – Ballenstedt am Harz e.V.« ist es gelungen, dass seit Mitte 2015 in Ballenstedt eine Ausstellung gezeigt wird zur wechselvollen Geschichte des Gebäudekomplexes, der jetzt die Bezeichnung Schulungszentrum Großer Ziegenberg trägt: die Nutzung als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt Ballenstedt« und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der Bezirksleitung Halle der SED, Ballenstedt«. Die Sonderausstellung im Stadtmuseum „Wilhelm von Kügelgen“ Ballenstedt umfasst zwei Räume im Obergeschoss des Museums und trägt den Titel „Eine Schule. Zwei Geschichten. Von der NAPOBI zur SED-Parteischule. Großer Ziegenberg Ballenstedt.“
Kunstgeschichte
Caspar David Friedrich machte Ballenstedt zum Motiv eines seiner Hauptwerke. Das 1811 entstandene Gemälde Gartenterrasse zeigt die in Ballenstedt lebende Malerin Caroline Bardua auf einer Bank in der Baumallee zwischen Schloss und Neustadt.[11] Der Maler der Romantik brachte mit dem ihm eigenen Konstruktionsprinzip den Brocken, das Harzvorland, die Umfassungsmauer des alten Schlossparkes und die Allee, im Gegensatz zur Natur, in eine Sichtachse. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. kaufte auf der Akademie-Ausstellung 1812 in Berlin das Gemälde für das Berliner Königspalais. Heute befindet sich das Bild im Potsdamer Schloss Charlottenhof.
Gedenkstätten
- Grabstätte auf dem Friedhof „Judengottesacker“ des Ortsteiles Badeborn für vier namentlich unbekannte polnische Personen (ein Kind, eine Frau und zwei Männer), die während des Todesmarsches vom KZ Langenstein-Zwieberge, einem Außenlager des KZ Buchenwald, im April 1945 ums Leben kamen
- Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof Hoymer Straße zur Erinnerung an die jüdischen Opfer der Shoa
- Gedenkstein auf dem Friedhof mit Namenstafel für fünf ermordete Antifaschisten der Region: Louis Riekehr, Georg Freitag, Ernst Pose, Otto Kiep und August Wolf
- Sowjetischer Ehrenfriedhof aus dem Jahre 1945 für 65 verstorbene Rotarmisten, 1995 auf den Städtischen Friedhof verlegt, wo auch an 21 Opfer der Zwangsarbeit erinnert wird
- Gedenkstätte auf dem Brauberg, ehemals für Soldaten des Ersten Weltkrieges, seit 1990 den Opfern aller Kriege und Gewaltherrschaften gewidmet
- Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Opperode für unbekannte Häftlinge aus dem KZ-Außenlager des KZ Langenstein-Zwieberge, die beim Todesmarsch im April 1945 ermordet wurden
Verkehr
Straßenverkehr
Durch Ballenstedt verläuft die Bundesstraße 185. In 10 km Entfernung besteht Anschluss zur A 36 und zur A 14 sind es 40 km.
Eisenbahnverkehr
Ballenstedt liegt an der ehemaligen Bahnstrecke Frose–Quedlinburg. Der Bahnverkehr wurde auf der Teilstrecke von Frose nach Ballenstedt Schloss (heute Ballenstedt West) am 7. Januar 1868 eröffnet, die Strecke wurde am 1. Juli 1886 über Gernrode nach Quedlinburg verlängert. Der Eisenbahnverkehr wurde am 13. Dezember 2003 eingestellt, die Schienen wurden seit 2015 abgebaut. Die ehemalige Bahntrasse in Richtung Gernrode wurde im Jahr 2019 für 800.000 Euro zum Radweg ausgebaut. Geplant ist eine Verlängerung vom westlichen Ortseingang bis zum ehemaligen Ostbahnhof.[12]
Busverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindung führt durch Ballenstedt:
- Linie 240: Quedlinburg ↔ Gernrode ↔ Ballenstedt ↔ Meisdorf ↔ Aschersleben
Zudem ist Ballenstedt ein Verkehrsknoten im Busnetz der Harzer Verkehrsbetriebe.
Flugverkehr
In fünf Kilometer Entfernung befindet sich der Flugplatz Ballenstedt, der über eine 800 m lange Asphaltbahn verfügt und zum Nachtflugbetrieb zugelassen ist.
Wirtschaft
Größere Betriebe und Einrichtungen:
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Religion
- St.-Nicolai-Kirche
- St.-Elisabeth-Kirche
Ballenstedt ist Sitz eines gleichnamigen Kirchenkreises der Evangelischen Landeskirche Anhalts. In Ballenstedt befindet sich das Pfarramt St. Nikolai in der Mühlstraße 14. Zu diesem gehören die Kirchengemeinde St. Nikolai (Ballenstedt mit der Nikolakirche und Opperode mit der St.-Petri-Kirche) und die Schlosskirchengemeinde (mit der Schlosskapelle von 1887 in der Bebelstraße).
Die katholische St.-Elisabeth-Kirche, 1931–1933 erbaut und der heiligen Elisabeth von Thüringen geweiht, befindet sich an der Quedlinburger Straße 4. Zu der zum Dekanat Halberstadt gehörenden Pfarrei St. Elisabeth gehören die Gemeinden in Gernrode (Nutzung der evangelischen Stiftskirche St. Cyriakus) und in Harzgerode (St. Johannes Baptist). Neben der Kirche wurde 2011 ein neues Gemeindehaus erbaut, nachdem der Vorgängerbau aus den 1950er Jahren 2010 abgerissen worden war. Eine weitere katholische Einrichtung in Ballenstedt ist die vom Malteser Hilfsdienst getragene Rettungswache.[13]
Die neuapostolische Gemeinde Ballenstedt gehört zum Kirchenbezirk Halberstadt und verfügt über eine Kirche an der Mühlstraße.
Veranstaltungen
Auf dem Flugplatz Ballenstedt-Harz findet seit 2009 das Rockharz Open Air statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Uta von Ballenstedt (um 1000 – vor 1046), Stifterin des Naumburger Doms
- Johann Arndt (1555–1621), Theologe
- Wilhelm Ernst Starke (1692–1764), reformierter Theologe, Philologe und Kirchenlieddichter
- Ernst Julius Marx (1728–1799), Orgelbauer
- Pauline zur Lippe (1769–1820), Regentin des Fürstentums Lippe
- Caroline Bardua (1781–1864), Malerin
- Franz Junot (1785–1846), Berghauptmann und Schwiegersohn Schillers
- Wilhelmine Bardua (1798–1865), Schriftstellerin, Dichterin, Sängerin, Gesangspädagogin, Dramaturgin und Salonnière
- Luise von Anhalt-Bernburg (1799–1882), Prinzessin von Preußen
- Christian Friedrich Gille (1805–1899), Maler, Zeichner und Kupferstecher
- Adolf Zeising (1810–1876), Autor und Gelehrter
- Carl Jordan (1826–1907), Maler
- August Reinhard (1831–1912), Komponist, Verfasser einer Harmoniumschule
- Maximilian Curtze (1837–1903), Gymnasiallehrer, Mathematikhistoriker, Übersetzer und Editor
- Gustav Strube (1867–1953), Komponist
- Wilhelm von Krosigk (1871–1953), Kapitän zur See der Kaiserlichen Marine, Kommandant des Großlinienschiffes SMS Posen, Konteradmiral
- Hermann Wiehle (1884–1966) Lehrer und Arachnologe
- Wilhelm Thiele (1897–1990), Politiker (NSDAP)
- Marie Auguste von Anhalt (1898–1983), Prinzessin
- Hans Butzmann (1903–1982), Bibliothekar, Germanist und Handschriftengelehrter
- Friedrich Bloch (1904–1996), Oberbürgermeister der Stadt Gera von 1945 bis 1948
- Eduard Prinz von Anhalt (* 1941), seit 1963 Chef des Hauses Anhalt-Askanien
- Justus Pfaue (1942–2014), Schriftsteller und Drehbuchautor
- Heidelore Böcker (1943–2019), Mediävistin und Hansehistorikerin
- Peter Struck (1943–2012), Philosoph, Autor und Lyriker
- Ernst Ulrich Scheffler (* 1944), Architekt
- Eckhard Lesse (* 1948), Langstreckenläufer
- Gerhard Müller (* 1954), Eishockeyspieler und -schiedsrichter
- Volker Schimpff (* 1954), Politiker (CDU)
- Martin Hoff (1965–2016), Kapellmeister
- Josepha Bock (* 2000), Volleyballspielerin
Personen mit Verbindung zu Ballenstedt
- Albrecht der Bär (1100–1170), Graf von Ballenstedt, seit 1157 Markgraf von Brandenburg, beigesetzt in Ballenstedt
- Bernhard III. (1140–1212), Herzog von Sachsen, beigesetzt in Ballenstedt
- Johann Zechendorf, (1580–1662 in Zwickau) deutscher Philologe und Pädagoge
- Johann Caspar Häfeli (1754–1811), Prediger, verstarb in Ballenstedt
- Johann Gottfried Keßler (1754–1830) begründete ab 1783 auf Schloss Bernburg die Anhalt bernburgische Provinzial Sammlung einiger Foßilien
- Karl Christian Kehrer (1755–1833), Porträt-, Landschafts- und Historienmaler; ab 1778 fürstlich anhaltischer Hofmaler; starb in Ballenstedt.
- Carl Christian Agthe (1762–1797), Komponist und Hofkapellmeister, wirkte und starb in Ballenstedt
- Gotthelf Wilhelm Christoph Starke (1762–1830), evangelischer Theologe und Pädagoge
- Just Friedrich von Seelhorst (1770–1857), Hofmarschall in Ballenstedt
- August von Krohn (* 1781; † 1856 in Ballenstedt) Generalmajor und Kriegsminister
- Eduard Nehse (1794–nach 1855), Naturforscher und Gastwirt. 1852 Initiator des Ballenstedter Musikfestes mit Franz Liszt.
- Wilhelm von Kügelgen (1802–1867), Maler und Literat, gewirkt und gestorben in Ballenstedt
- Werner VIII. von Alvensleben (1802–1877), preußischer Generalleutnant, beigesetzt in Ballenstedt
- Gustav von Alvensleben (1803–1881), preuß. General der Infanterie, beigesetzt in Ballenstedt
- Constantin von Alvensleben (1809–1892), preuß. General der Infanterie, beigesetzt in Ballenstedt
- Friedrich Winfried Schubart (1847–1918), Hofprediger in Ballenstedt, Glockenkundler und Heimatforscher
- Friedrich von Scholtz (1851–1927), General im Ersten Weltkrieg, gestorben und beigesetzt in Ballenstedt
- Hans Bartsch von Sigsfeld (1861–1902), Erfinder und Luftschiffer, beigesetzt in Ballenstedt
- Emil Baumecker (1866–1947), Pfarrer und Abgeordneter im Landtag des Freistaates Anhalt, verbrachte viele Jahre seiner Kindheit und Jugend sowie seinen Lebensabend in Ballenstedt
- Wilhelm Vöge (1868–1952), Kunsthistoriker, lebte seit 1917 in Ballenstedt[14]
- Fritz Klocke (1898–1978), Lehrer, Volkskundler und Heimatforscher in Ballenstedt
- Marco Gebhardt (* 1972), Fußballspieler, aufgewachsen in Ballenstedt
- Franz Bulitta (1900–1974), Geistlicher Rat und Pfarrer war Geistlicher in Ballenstedt
Literatur
- Bernhard Heese/Hans Peper (Hrsg.): Ballenstedter Chronik. Eine Geschichte des Schlosses und der Stadt in Einzeldarstellungen. Von den Anfängen bis 1920. Neu herausgegeben vom Kulturverein Wilhelm von Kügelgen, Ballenstedt 2004, ISBN 3-937648-05-4.
- Kulturverein Wilhelm von Kügelgen (Hrsg.): Ballenstedt im 20. Jahrhundert 1920 bis 2000. Fortsetzung der Ballenstedter Chronik. Convent, Quedlinburg 2003, ISBN 3-937648-00-3.
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9.
- Kurt Müller: Geschichte des Kreises Ballenstedt. Kulturverein Wilhelm von Kügelgen Ballenstedt e.V. (Hrsg.). Ergänzt und bearbeitet von Karl-Heinz Börner und Christoph Schröter. Quedlinburg 2006, ISBN 3-937648-09-7, DNB 982333978.
- Stadtverwaltung Ballenstedt (Hrsg.): Ballenstedt. Wiege Anhalts. Stadt-Bild-Verlag Leipzig 2014, ISBN 3-942146-63-0.
- Stefanie Leibetseder: Ballenstedt. In: Gerhard Fouquet, Olaf Mörke, Matthias Müller und Werner Paravicini (Hrsg.): Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800). Ein Handbuch. Abteilung I: Analytisches Verzeichnis der Residenzstädte und herrschaftlichen Zentralorte. Teil 1: Niedersächsischer und obersächsischer Reichskreis, Schleswig, Preußen, Livland, hrsg. von Harm von Seggern. Ostfildern 2018, S. 23–25.
- Lutz Partenheimer: Die Bedeutung der Burgen Ballenstedt, Askania (Aschersleben) und Anhalt für die frühen Askanier sowie Albrecht den Bären. In: Stephan Freund/Gabriele Köster (Hg.): Albrecht der Bär, Ballenstedt und die Anfänge Anhalts (Schriftenreihe des Zentrums für Mittelalterausstellungen Magdeburg 6). Regensburg 2020, S. 41–65.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- Axel Voigt (Hrsg.): Geschichte Anhalts in Daten. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-229-0, S. 496.
- Sehenswürdigkeiten in Ballenstedt, abgerufen am 26. April 2017.
- Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Memento vom 28. September 2011 im Internet Archive) zu den Gebietsveränderungen 1994–2007
- Gemeindegebietsveränderungen seit dem 01.07.2007. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, abgerufen am 17. August 2012.
- Ergebnis Stadtratswahl 2019 In: ballenstedt.de, abgerufen am 21. August 2019. (PDF)
- Ergebnis Stadtratswahl 2014 In: ballenstedt.de, abgerufen am 21. August 2019. (PDF)
- Hauptsatzung der Stadt Ballenstedt. (PDF) Abgerufen am 17. August 2012.
- Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. Leipzig 1979, S. 30.
- Detlef Stapf: Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte. Greifswald 2014, netzbasiert P-Book
- Rita Kunze: Radweg Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Radeln ohne Gleise. In: mz-web.de. 3. Juli 2019, abgerufen am 21. August 2019.
- Rettungsdienst im Landkreis Harz Zuschlag für die Malteser. Mitteldeutsche Zeitung, 17. August 2018, abgerufen am 11. Oktober 2019.
- Stefanie Leibetseder: Wilhelm Vöge in Ballenstedt. In: Helten/Hans W. Hubert/Olaf Peters/Guido Siebert (Hrsg.): Kontinente der Kunstgeschichte – Zum 150. Geburtstag von Wilhelm Vöge. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2019, S. 201–225.