Jaumont-Stein

Jaumont-Stein i​st die Bezeichnung e​iner Kalksteinsorte a​us der Umgebung v​on Metz i​m französischen Département Moselle. Er entstand i​m Jurazeitalter, genauer gesagt i​n Serie d​es Dogger (französisch "bajocien") v​or ca. 170 Millionen Jahren. Dies geschah i​n Folge d​er Ablagerung v​on Resten v​on Kalkschalentieren i​n einem Meeresbereich, d​er Teile d​es heutigen Mitteleuropas damals bedeckte. Der Stein v​om gelben Berg (frz. Jaumont o​der „Mont jaune“) i​st ein historisch bedeutsamer Werkstein i​n der Region Lothringen u​nd weltweit.[1]

Die Hauptwache in Metz

Beschaffenheit

Das oolithische Sedimentgestein ist ein Kalkstein mit geringem Anteil an Siliciumdioxid (Quarz / Sand) aus dem Jurazeitalter, dessen Farbe auf den Eisenoxidgehalt zurückzuführen ist. Die Eisenoxide werden durch komplexe Prozesse aus darunter liegenden, Eisenerz führenden Sandsteinbänken ("Minette") mobilisiert und drangen in den Kalkstein ein. Daher wird der Stein auch gerne als Sonnenstein oder "pierre de soleil" oder auch "pierre de mirabelle" bezeichnet. Aufgrund der oolithischen Struktur, die optisch an Sandkörner erinnert, wird er fälschlicherweise gerne als Sandstein bezeichnet. Chemische Analysen sowie die einfache Reaktion mit Salzsäure beweisen jedoch den sehr hohen Anteil an Calciumcarbonat (Kalk). Die Farbe ist hellgelb bis senfgelb mit leichtem Braunanteil. Die Rohdichte beträgt 2,6 kg pro Kubikdezimeter mit einer Druckfestigkeit von 5,71 MPa bei einer Porosität von 24,8 Volumenprozent. Diese Eigenschaften machten ihn bei Steinmetzen der Region sehr beliebt.

Bekannte Bauwerke

Die Geschichte d​es Steinbruchs reicht b​is in d​as 2. Jahrhundert zurück.[2] Kaiser Wilhelm I. s​oll den i​n deutscher Sprache bezeichneten „Metzer Sonnenstein“ s​ehr geschätzt haben.[2][3][4] Viele Gebäude i​n Lothringen u​nd vor a​llem in u​nd um Metz, verwenden diesen Stein. Zu d​en bekanntesten Bauwerken d​ie unter anderem m​it Jaumont-Stein erbaut wurden zählen:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Steinbruch des Jaumont-Steins
  2. Westweg auf Fahr mal hin
  3. Eine Stadt und ihr Sonnenstein (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geographie-ohne-grenzen.de Metz und das Metzer Land
  4. Robert Stadler: Der Sonnenstein aus Metz. Jg. 50, Nr. 2, 1995, ISSN 0028-1026, S. 74–76.

Monographie

  • Irmengard Peller-Séguy: Jaumont - pierre de soleil - un pont jeté sur les frontières et les siècles ; réflexion d'histoire de la civilisation, Verlag: Ed. Karlsberg, Homburg/Saarpfalz, 1995, ISBN 2876922355
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