Netta Barzilai
Netta Barzilai (hebräisch נטע ברזילי; * 22. Januar 1993 in Hod haScharon), auch bekannt als Netta, ist eine israelische Sängerin. Als Interpretin des Liedes Toy gewann sie am 12. Mai 2018 den 63. Eurovision Song Contest und errang damit den vierten Sieg für Israel bei diesem Wettbewerb.
Leben
Netta Barzilai stammt aus Hod HaSharon, einer Stadt nördlich von Tel Aviv. Als Kind lebte sie mit ihrer Familie vier Jahre lang in Nigeria. Nach einem Nachal-Freiwilligenjahr leistete sie ihren Militärdienst in der Band der Marine ab. Anschließend studierte sie an der Rimon School of Music in Tel Aviv elektronische Musik.[2][3] Sie nennt sich selbst ein „fettes Mädchen“.[4]
Musikalische Karriere
Netta Barzilai arbeitete vor ihrem Erfolg beim ESC-Vorentscheid 2018 als DJ und Sängerin auf Hochzeitsfeiern. Sie unterrichtete Gesang und gründete einen Improvisationschor mit dem Namen The Experiment. Sie war drei Jahre im Club Bar Giora als Sängerin engagiert und dort für die künstlerische Leitung der wöchentlichen Blues-Nächte zuständig. 2016 spielte sie die Hauptrolle in der Theaterproduktion Running on the Sea mit der Theaterprofessorin Ruth Kanner und der Komponistin Avshalom Ariel, einer ihrer Background-Sängerinnen beim Eurovision Song Contest 2018. Im Jahr 2017 erhielt Netta eine weitere Hauptrolle in Noam Inbars A-cappella-Stück The Book of Challenges, das Teil des Singing in the Squares-Projekts des Tel Aviv Museums war. Netta Barzilai ist Solistin in der erfolgreichen Show-Gruppe „Gaberband“, die sowohl in Israel als auch im Ausland auftritt und Loop-Workshops für junge Musiker in Schulen anbietet.[5]
Am 13. Februar 2018 gewann sie HaKochav Haba L’Eurovision (Der nächste Star der Eurovision), die israelische Originalversion der Fernsehsendung Rising Star.[6] Da die Show auch Vorentscheid für den Eurovision Song Contest ist, vertrat sie Israel beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon.[7] Im ersten Halbfinale in der Altice Arena in Lissabon traten 19 Sänger und Bands gegeneinander an, Barzilai wurde per Televoting ins Finale gewählt. Neben dem Beitrag aus Zypern galt ihr Song Toy bei den Wettbüros als Favorit.[8] Auf YouTube wurde das Video zu Toy zirka 127 Millionen Mal abgerufen (Stand: Sonntag, 1. März 2020).[9]
Im ESC-Finale am 12. Mai 2018 erhielt Netta Barzilai die drittmeisten Jury- und die meisten Zuschauerpunkte und gewann den Wettbewerb mit insgesamt 529 Punkten vor Zypern und Österreich. „Danke, dass ihr den Unterschied gewählt habt; danke, dass ihr die Verschiedenheit feiert“, sagte sie in ihrer Dankesrede.[10]
Im Februar 2020 veröffentlichte sie ihre Single Ricki Lake. Netta hat außerdem einen Cameo-Auftritt im Netflix-Film Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga.
Diskografie
Auszeichnungen für Musikverkäufe
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Land/RegionAuszeichnungen für Musikverkäufe (Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen) |
Gold | Platin | Verkäufe | Quellen |
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Brasilien (PMB) | — | 2× Platin2 | 80.000 | pro-musicabr.org.br |
Insgesamt | — | 2× Platin2 |
Weblinks
- Netta Barzilai in der Internet Movie Database (englisch)
- Sängerin Netta über Empowerment: „Ich sollte die Heldin so vieler sein“ Netta Barzilai im Interview mit Jan Feddersen. taz.de, 14. November 2018
Einzelnachweise
- Chartquellen: DE AT CH UK
- Ulrich Gutmair: Israelische Sängerin Netta: Den ESC der Likes schon gewonnen. In: taz.de. Abgerufen am 9. Mai 2018.
- Benjamin Hammer: Eurovision Song Contest: Die Favoritin kommt aus Israel. Bayerischer Rundfunk, 8. Mai 2018, abgerufen am 22. August 2019.
- Eurovision Song Contest: Unpolitisch gibt’s nicht mehr, zeit.de, 12. Mai 2018
- Netta Barzilai aus Israel – Wer ist die „Toy“-Sängerin? In: miss.at. Abgerufen am 12. Mai 2018.
- Netta Barzilai to represent Israel in Lisbon!
- Netta Barzilai ist Israels Rising Star und gewinnt „Hakochav Haba L’Eurovizion“
- Erstes Halbfinale mit zwei Favoritinnen. Westdeutsche Zeitung, 9. Mai 2018, abgerufen am 9. Mai 2018.
- Netta – TOY – Israel – Official Music Video – Eurovision 2018. Eurovision Song Contest, 11. März 2018, abgerufen am 19. Oktober 2019.
- Jens Balzer: Der ESC wählt das Andere. Die Zeit, abgerufen am 13. Mai 2018.