Jacqueline Boyer
Jacqueline Boyer (* 23. April 1941 in Paris, eigentlich Eliane Ducos) ist eine französische Chanson- und Schlagersängerin, die auch unter dem Pseudonym Barbara Benton sang.
Leben
Ihre Mutter war die Sängerin Lucienne Boyer, die mit ihrer Interpretation von Parlez-moi d'amour Weltruhm erlangte. Auch ihr Vater Jacques Pills (René Ducos) war ein bekannter Sänger. Er war darüber hinaus nach der Scheidung von Lucienne Boyer einige Jahre mit Edith Piaf verheiratet, wodurch diese Jacqueline Boyers Stiefmutter wurde.
Im Jahr 1960 gelang ihr der Durchbruch. Mit dem Lied Tom Pillibi gewann sie den Eurovision Song Contest[2] und hatte im Anschluss als erste Siegerin des Contests einen echten Hit in Europa. Im selben Jahr gewann sie auch den Le coq d’or (Der goldene Hahn) des französischen Chansons mit dem Titel Comme au premier jour. Mit dem Titel Oui, oui, oui – ça va, ça va! trat sie im selben Jahr im deutschen Schlagerfilm Schlagerraketen – Festival der Herzen neben vielen anderen Stars der damaligen Zeit auf.
Danach erreichten sie mehrere Vertragsangebote: Boyer sang im ersten Teil der Charles-Aznavour-Shows. Im November 1960 heiratete sie ihren Kollegen François Lubiana. Die Ehe hielt bis 1968.[3] Sie reiste in die Vereinigten Staaten und wurde dort für verschiedene Fernsehshows (Pat Boone, Perry Como, Ed Sullivan) engagiert. Zurück in Frankreich, ging sie mit Jacques Brel und Georges Brassens auf Tournee. Im Jahr 1963 hatte Jacqueline Boyer dann ihren größten Schlagererfolg in Deutschland mit dem Titel Mitsou von Christian Bruhn. Sie sang auch in Stuttgart für die Wahlfeier des Bundeskanzlers Willy Brandt.
Ein schwerer Autounfall 1966 unterbrach ihre Karriere für rund zwei Jahre. Erst 1968 konnte sie mit einem neuen Plattenvertrag bei Cornet ihre Karriere in Deutschland mit vier weiteren Hits fortsetzen, die auf dem Album Jacqueline Boyer zusammengefasst wurden. Mit Mucho amore gelang ihr sogar ein weiterer Top-10-Erfolg. Nach 1969 gelang ihr kein weiterer Hit mehr. 1971 bot ihr Bruno Coquatrix, der Direktor des Musiktempels „Olympia“, an, zusammen mit dem Meister des französischen Chansons, Charles Trenet, aufzutreten. Daraufhin folgten weitere Konzerttourneen, wiederum mit Charles Aznavour, u. a. in Deutschland, im Londoner Palladium, in Japan und New York. Dazwischen stellte sie in Paris eine Musikshow mit ihrer Mutter, wiederum im Olympia-Theater, auf die Beine.
Ihre Tourneen inspirierten sie, ihre eigene Show zu „amerikanisieren“. Sie engagierte ein neues Team von Musikern und änderte ihren Namen in Barbara Benton. Unter diesem Pseudonym nahm sie mehrere Platten auf.[4]
Nach vielen Jahren kehrte sie nach Frankreich zurück und nahm auch wieder ihren eigenen Namen an. In Erinnerung an ihre Mutter stellte sie eine Show mit dem Titel Parlez-moi d’amour auf die Beine, mit der sie in Kanada Erfolge hatte und anschließend mit diesem neuen Programm in Frankreich auf Tournee ging.
Chansons und Schlager (Auswahl)
- Tom Pillibi (1. Platz Grand Prix Eurovision London 1960)
- Gouli Gouli Dou
- Grüß mir die Liebe (1960)
- Mitsou (1963)
- Mon Cher Robert
- Der Pianist hat keine Ahnung
- Happy Sing Song
- Wenn du sie liebst, dann sag es ihr
- Hongkong Mädchen
- Suleika
- Ganz in der Näh' von den Champs-Elysees
- Butterfly
- Jacques mit dem Frack
- Hör das Signal, Korporal
- Little Little China-Girl
- Mademoiselle
- Was in Cannes begann
- Oh, chérie, je t'aime (1968)
- Der Mond vom Fudschijama (Deutscher Schlager-Wettbewerb 1968)
- Mein Herz sagt oui (1968)
- Mucho Amore (1969)
- Very Good c'est si bon (1969)
Filmografie (Auswahl)
- 1960: Das Rätsel der grünen Spinne
- 1960: Soldatensender Calais
- 1960: Schlager-Raketen
- 1960: Gauner-Serenade
- 1977: Die kleinen Pariserinnen (Diabolo menthe)
Weblinks
- Jacqueline Boyer in der Internet Movie Database (englisch)
- Diskografie bei encyclopedisque.fr
Einzelnachweise
- Charts DE Charts UK
- NDR: Frankreich: Jacqueline Boyer. Abgerufen am 25. Juli 2020.
- Jacqueline Boyer. Abgerufen am 25. Juli 2020.
- Barbara Benton. Abgerufen am 25. Juli 2020.