Moorenbrunn
Moorenbrunn ist ein Stadtteil und Distrikt im Südosten von Nürnberg (Statistischer Bezirk 38 Altenfurt, Moorenbrunn). Moorenbrunn liegt ca. 9 km südöstlich des Stadtzentrums am ehemaligen Heer- und Handelsweg über Feucht und Neumarkt nach Regensburg.
Moorenbrunn Statistischer Distrikt 380 Stadt Nürnberg | |
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Höhe: | 353 m ü. NHN |
Fläche: | 1,43 km² |
Einwohner: | 2593 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.813 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 90475 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des statistischen Bezirks 38 Altenfurt, Moorenbrunn | |
Mutter vom Guten Rat |
Geographie
Moorenbrunn grenzt im Nordwesten an die Liegnitzer Straße und damit an den Bezirk Altenfurt Nord, im Nordosten an die Oelser Straße und damit auf der gesamten Länge an den Distrikt Altenfurt im gemeinsamen Bezirk 38. Die östliche Grenze markiert die Bebauungsgrenze, im Süden verläuft die A 6 als Grenze zum Bezirk Gewerbepark Nürnberg-Feucht und im Südwesten die Gleiwitzer Straße als Übergang zum Landschaftsschutzgebiet im Bezirk 36 Langwasser Südost. Nahezu der gesamte südöstliche Teil ist entlang der Gutshof- und Bregenzer Straße bebaut, während im Nordosten Brachland, Industrie- und Sportgelände angesiedelt sind.[1]
Das Waldstück im Südwesten gehört zum Landschaftsschutzgebiet Langwasser (LSG-00536.19[2]).
Statistische Nachbardistrikte des Distrikts 380 Moorenbrunn | |||||||||
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Geschichte
Das Gebiet des heutigen Moorenbrunn war ursprünglich ein geschlossenes Waldgebiet des Lorenzer Reichswalds. Ab 1920 ließ das städtische Wohlfahrtsamt im Rahmen von Notstandsarbeiten das durch Waldbrände zerstörte Areal um den heutigen Stadtteil Langwasser kultivieren. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch das Moorenbrunnfeld gerodet und 1923 wurde im Bereich der heutigen Gutshofstraße der städtische Gutshof Moorenbrunn errichtet. 1925 wurde die Wanderarbeitsstätte Altenfurt eröffnet und ab 1933 zu einem Lager des Reichsarbeitsdiensts umfunktioniert. In den Jahren bis 1945 wurde das Moorenbrunnfeld zumindest teilweise militärisch genutzt und ein zweites Lager der Wehrmacht errichtet. Von diesen Lagern sind noch heute Überreste der Lagergebäude, der Kanalisation und von befestigten Wegen insbesondere im östlichen Teil sichtbar.[3]
In unmittelbarer Nähe der Lager nahe dem Gutshof entstand zwischen 1933 und 1938 die „Julius Streicher-Siedlung“, der heutige Stadtteil Moorenbrunn.
Moorenbrunn besteht heute aus „Alt-Moorenbrunn“ und dem Ende der 1960er Jahre gebauten neuen Teil, der an das Moorenbrunnfeld anschließt.
Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Fischbach, zu der Moorenbrunn bis zur Eingemeindung 1972 gehörte, erscheint der östliche Teil als Gewerbegebiet. Der westlich der Gleiwitzer Straße liegende Teil wurde von der Stadt Nürnberg als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Mangels ansiedlungswilligen Gewerbes entstand auf dem Gelände ein riesiges Altreifenlager und Nürnbergs größter Autofriedhof. 1984 wurde das Areal entrümpelt und die Siemens AG siedelte sich an der Gleiwitzer Straße an. Zwischenzeitlich hat sich auch die Firma PAMEC[4] im Süden des Geländes angesiedelt. Das noch nicht genutzte „Restmoorenbrunnfeld“ steht der Bevölkerung als beliebte Freifläche für Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Nördlich der Schreiberhauer Straße wurden Sportanlagen geschaffen und weiteres Gewerbe angesiedelt.
Pfarrei Moorenbrunn
Moorenbrunn wurde 1977 zur Pfarrei erhoben und von der Pfarrei St. Sebald in Altenfurt abgetrennt. Die katholische Kirche Mutter vom Guten Rat, erbaut 1967/1968 von Ferdinand Reubel in der Rupert-Mayer-Straße wurde 1968 geweiht.[5]
Literatur
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 387.
Weblinks
- Moorenbrunn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Moorenbrunnfeld in der Sandachse Franken (PDF-Datei; 689 kB)
Einzelnachweise
- Stadtplandienst Nürnberg Distrikt 380 Moorenbrunn
- LSG Langwasser in der World Database on Protected Areas (englisch)
- Wiltrud Fischer-Pache: Moorenbrunn. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
- Webpage Pamec
- Clemens Wachter: Mutter vom Guten Rat. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).