Westfriedhof (Nürnberg)

Der Westfriedhof i​st ein städtischer Friedhof i​m Westen Nürnbergs zwischen Pegnitz, Nordwestring u​nd Schnieglinger Straße.

Westfriedhof
Statistischer Bezirk 70
Statistischer Distrikt 700Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname falsch
Stadt Nürnberg
Höhe: 298–310 m ü. NHN
Fläche: 98 ha
Einwohner: 3184 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 3.249 Einwohner/km²
Postleitzahlen: 90419, 90425
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des Statistischen Bezirks 70 Westfriedhof in Nürnberg
Eingang zum Westfriedhof Nürnberg
Eingang zum Westfriedhof Nürnberg

Geschichte

Im 19. Jahrhundert setzte in Nürnberg ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Um 1880 hatte Nürnberg bereits circa 100.000 Einwohner. Die bis dahin zur Verfügung stehenden Friedhöfe wurden damit zu klein. Deshalb wurde am 25. Juli 1880 der Centralfriedhof am westlichen Stadtrand Nürnbergs eröffnet.[2] Für den Ausbau des ersten Kommunalfriedhofes von Nürnberg waren neben dem Bevölkerungswachstum und der gleichbleibenden Sterberate die geringen Erweiterungsmöglichkeiten der kirchlichen Friedhöfe ursächlich. Im Zuge der Säkularisierung ging das Friedhofs- und Bestattungswesen hoheitlich von den Pfarrämtern auf die Gemeindeverwaltung über.[3] Der Westfriedhof musste schon bald erweitert werden, wie eine Karte von Gottlieb Schwarz 1895 zeigt.[4] Die Lage in der unbebauten Pegnitzaue ermöglichte eine sukzessive Vergrößerung der Anlage von ursprünglich 16 Hektar auf 39 Hektar und eine Ausdehnung der Grabstellen von 9.500 auf etwa 40.000.[3] Die landschaftsarchitektonische Gestaltung des Westfriedhofes orientiert sich am Konzept des englischen Landschaftsgartens und entspricht dem Typus des Parkfriedhofes. Das 1878 im neobarocken Stil errichtete Hauptportal markiert den Eingangsbereich der Friedhofsanlage dar. Die Leichenhalle wurde im Jahre 1884 errichtet.[3]

Da Anfang d​es 20. Jahrhunderts m​it dem Südfriedhof e​in weiterer großer Friedhof errichtet wurde, erfolgte a​m 11. Oktober 1904 e​ine Umbenennung d​es Centralfriedhofs i​n Westfriedhof.

Die Israelitische Gemeinde Nürnbergs erwarb i​m Jahr 1905 e​in Grundstück nordwestlich d​es Westfriedhofs. Der Neue Jüdische Friedhof w​urde mit d​er ersten Beisetzung a​m 10. Mai 1910 eingeweiht. Der Neue Israelitische Friedhof i​st wie d​er Westfriedhof parkartig angelegt u​nd ergänzt d​en alten Judenfriedhof a​n der Bärenschanzstraße.[3]

Das e​rste Krematorium i​n Nürnberg w​urde nach Plänen v​on Friedrich Küfner i​n direkter Nachbarschaft z​um Westfriedhof, b​ei der heutigen Adresse Schnieglinger Straße 147, gebaut. Die e​rste Einäscherung erfolgte h​ier am 19. Mai 1913.[5]

Trauernde Noris

Die Trauernde Noris, e​in Bronzedenkmal v​on Philipp Kittler, w​urde 1923 i​m Friedhof aufgestellt.

Der Westfriedhof g​ab dem Statistischen Bezirk 70 seinen Namen. Der eigentliche Friedhof bildet a​ls Distrikt 700 d​en südwestlichen Teil d​es Bezirks. Der Distrikt 701 Bielefelder Straße umfasst d​as Gebiet nordöstlich d​es Friedhofs.[6]

Statistische Nachbarbezirke
Schniegling Wetzendorf
Eberhardshof Sandberg
Commons: Westfriedhof (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  2. Historische Entwicklung der Nürnberger Friedhöfe. Stadt Nürnberg, Friedhofsverwaltung, abgerufen am 19. November 2014.
  3. Theo Friedrich: Vom Hesperidengarten zum Volkspark: Gartenkultur und Stadtgrünpflege vom Mittelalter bis zur Gegenwart in Nürnberg. 1. Auflage. Edelmann Verlag, Nürnberg 1993, ISBN 978-3-87191-181-1, S. 41.
  4. Gottlieb Schwarz: Plan der Stadt Nürnberg, 1895. Abgerufen am 19. November 2014.
  5. Zur Geschichte der Krematorien. Stadt Nürnberg, Friedhofsverwaltung, abgerufen am 19. November 2014.
  6. Stadtplandienst Nürnberg
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