Leyh (Nürnberg)
Leyh ist seit 1899 Stadtteil von Nürnberg und bildet dort den Distrikt 634 des Bezirks Höfen in der Westlichen Außenstadt Nürnbergs.
Leyh Statistischer Distrikt 634 Stadt Nürnberg | |
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Höhe: | 301 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 90431 |
Vorwahl: | 0911 |
Die Sigmundstraße in Leyh |
Geografie
Leyh liegt an der Stadtgrenze zu Fürth und ist durch den Frankenschnellweg an den Verkehr angebunden. Das von Industriebetrieben umgebene Leyh liegt zwischen den Nachbarstadtteilen Doos im Norden, Muggenhof im Nordosten, Eberhardshof im Osten, Gaismannshof im Südosten und Höfen im Süden.[1]
Geschichte
Leyh wurde im 15. Jahrhundert erstmals namentlich erwähnt. Für den Namen des Ortes (zum Lay, vom Ley, Layh usw.) existieren mehrere Deutungen. Diese leiten die Ortsbezeichnung entweder von Sumpf, Wäldchen oder Fels her.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Leyh 8 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Grundherren waren die Deutschordenskommende Nürnberg (1 Wirtshaus) und die Nürnberger Eigenherren von Behaim (1 Halbhof), von Ebner (2 Halbhöfe) und von Löffelholz (4 Halbhöfe). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übten die Grundherren gemeinsam aus.[3] 1800 gab es im Ort 7 Anwesen.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Leyh dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Höfen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Höfen zugeordnet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 4 Anwesen von 1825 bis 1835 dem Patrimonialgericht (PG) Gibitzenhof, 1 Anwesen von 1823 bis 1835 dem PG Leyh und 2 Anwesen von 1822 bis 1836 dem PG Weikershof.[5]
Leyh wurde im Jahr 1899 in die Stadt Nürnberg eingegliedert.[6]
Baudenkmäler
- Höfener Straße 81: Ehemalige Restauration von Johann Eberlein
- Rauhäckerstraße 7: Wohnhaus
- Sigmundstraße 80: Evangelisch-lutherische Erlöserkirche
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Erlöserkirche (Leyh) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Andreas (Leyh) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Lay. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 304 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 376–377.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 137 (Digitalisat). Ebd. S. 240 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Layh. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 494 (Digitalisat).
- Wiltrud Fischer-Pache: Leyh. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 628–629 (online).
Weblinks
- Leyh in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Leyh im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Homepage der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Seeleinsbühl-Leyh (abgerufen am 15. September 2018)
Einzelnachweise
- Leyh im BayernAtlas
- W. Fischer-Pache, S. 682f.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 137.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 304.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 240.
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 454.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 53 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 207 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1230, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1146 (Digitalisat).